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Alvaro Agueda
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Alvaro Agueda





 Beitrag Verfasst am: 13 Aug 2007 10:59    Titel: Alvaro Agueda
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Mit einem Donnern krachte das Schiff den Wellenkamm hinunter. Gischtwasser spritze in hohem Bogen die Reling herauf. Am Bug stand der junge Álvero und krallte sich lachend in das Fangnetz. „Wahoooo!“, schrie er, während der Wind seine langen Haare umherwehte und das Schiff auf den nächsten Wellenberg stieg. Er liebte das Gefühl wie es langsam anfing zu Kippen, plötzlich hinabsauste und dann mit einem ohrenbetäubenden Klatschen wieder ins Wasser fuhr.
Er schaute aufs weite Meer hinaus. Die See war in Aufruhr. Überall tanzten hohe Wellenberge und bildeten kleine Schaumkronen. Das Meer hatte eine tiefe dunkelblaue, grauschwarze Farbe, welche sich vom Horizont nicht unterscheiden lies. Um ihn herum herrschte ein tödliches Chaos der Elemente, doch er fürchtete sich nicht. Der Wind blies unermüdlich und lies die Segel sich voll ausbreiten. Manchmal knarrten die Masten unter der Last des Windes und bogen sich bedrohlich. Der junge Álvaro liebte dieses Wetter. Er spürte die Macht der See, die Macht des Windes. Er schloss seine Augen, legte den Kopf in den Nacken und lächelte. Álvaro war Glücklich. Es war seine erste Seereise und er hatte sich verliebt. Mit an Bord war die wunderschöne junge Tochter des Grafen de Latonios, eines wohlhabenden Landbesitzers, mit welchem sein Vater Geschäfte machen wollte. Sie hatte langes blondes Haar und tiefdunkel blaue Augen. Sie glichen dem Meer, unruhig und doch voller Kraft. Sie hatte ein perfektes wunderschönes lächeln.
Doch es war nicht dieses wunderschöne junge Mädchen, in welches er sich verliebt hatte. Nein, Álvaro war zu etwas anderem bestimmt. Er liebte das Segeln, mehr als alles andere. Er liebte den frischen Wind, welcher leichtes Sprühwasser in sein Gesicht wehte. Er liebte den Geschmack nach Salz auf seinen Lippen. Nein, Álvaro war zwar noch jung und mochte Mädchen eh noch nicht so, mit ihren schicken Kleidern und ihrem ständigen Drang sich „hüpsch“ zu machen. Er würde niemals eine feine Dame heiraten, wie es seine Mutter so sehr wünschte. Verächtlich spie er aus. Sein Vater war da ganz anders, sein Vater war sein einziger Freund. Zusammen spielten sie oft Seeräuber und er durfte immer der Kapitän sein und sein Vater war sein erster Maat. Álvaro hatte nicht viele Freunde, da er seine ganze Freizeit für Bücher opferte und von seinem gottverfluchtem Lehrer von morgens bis abends angehalten wurde zu lernen und lächerliche Gedichte auswendig rezitieren sollte. Schon seitdem er vier Jahre alt war, hing er täglich über Büchern. Álvaro war nicht dumm, ganz im Gegenteil, sein Lehrer war hoch zufrieden mit ihm, obwohl er des Öfteren seine Holzrute benutzte um den Jungen aus seinen Träumereien zu reißen.
Nein, Álvaro wollte eine andere Zukunft, er wollte seinen Träumen nachjagen, so wie jeder elfjährige Junge, er wollte einmal Kapitän werden, wenn er groß ist! Auf einem großen Schiff und einer tollkühnen Mannschaft. Doch seine Mutter hatte ein anderes Schicksal für ihn bestimmt. Sie waren auf dem Weg in eine ferne Provinz, um dort neue Handelsgüter zu erschließen und in sechs Jahren, sollte Álvaro diese verzogene eingebildete Toches des Grafen de Latonios heiraten und sich dort mit ihr um alle Geschäfte kümmern, wie es ihm seine Mutter gestern erzählt hatte. „Niemals!“, rief er wütend. Feierlich reckte er seine jüngliche Brust und legte eine Hand aufs Herz. „Hiermit schwöre ich, Álvaro Agueda, dass ich dir ewig treu bleibe und dir mein Leben widmen werde!“, schrie der kleine Junge gegen den Wind auf das Meer hinaus.
Plötzlich , wie als würde das Meer seinen Schwur annehmen, schlug, keine zwanzig Schritt entfernt, mit einem ohrenbetäubendem Donnern, ein Blitz in das Wasser. Álvaro schreckte zurück. „So…sei…es…“, flüsterte der erschrockene Junge heiser.
Die See wurde rauer und sein Vater rief ihm zu, er solle schnell unter Deck gehen. Auf dem Schiff entbrannte ein reges Treiben. Seemänner liefen umher und zurrten Leinen fest. Álvaro bekam Angst. Er war wieder in seinen Träumereien versunken und hatte gar nicht bemerkt, wie sehr der Seegang zugenommen hatte. Die Wellen waren bereits mannshoch und der Wind schien zu schreien. Wankend lief er zu seinem Vater, welcher ihn lachend in die Arme nahm. „HoHo kleiner Kapitän, jetzt wird es aufregend!“, rief sein Vater gegen den Wind an, wobei er schützend die Augen zukniff. „Du bist aber noch zu klein, geh unter Deck und hilf dem Schiffskoch etwas. Ja? Machst du das kleiner Kapitän?“. Álvaro war erleichtert und nickte heftig. Er hatte befürchtet das Ruder übernehmen zu müssen, wie sie es früher immer vor dem Schlafen gehen gespielt hatten. „Harrr, keine Angst Käptn’…“, lächelte ihn sein Vater an. „Das ist nur ein kleines Unwetter!“. Er umarmte seinen Sohn und gab ihm einen kleinen Klaps auf seinen Hintern, auf dass der Junge endlich die Treppe hinuntergehe.
Álvaro beeilte sich unter Deck zu kommen, wo ihn schon der dickbäuchige Koch Namens Pit erwartete. Der Junge mochte den dicken Smutje sehr. Álvaro musste die letzten Wochen oft in der Küche aushelfen. Meistens sollte er Kartoffeln schälen, was ihm weniger Spaß machte, allerdings konnte der alte Koch sehr gute Geschichten erzählen, was seine Arbeit weniger trist gestaltete. Er war schon seit seiner Kindheit auf hoher See unterwegs, hatte mit 7 Jahren als Küchenjunge angefangen und war schon über alle Meere gesegelt. Vor einigen Tagen hatte er Álvaro im Vertrauen erzählt, dass er lange Zeit bei einem bekannten Piraten als Smutje angeheuert hatte, aber das raue Leben eines Seeräubers ihm vor einigen Jahren nicht mehr so zusagte, wie zu seiner Jugend. Seine Piratengeschichten waren voller Abenteuer und tapferen Kapitänen, die edle Damen entführten, welche sich dann doch am Ende einer jeden Geschichte in den Seeräuberkapitän verliebten. Álvaro stellte sich das Piratenleben genauso vor. Allerdings wusste er noch nicht, was ihn in Zukunft erwarten sollte.
„Na los Álvaro! Mach endlich die Fässer an der Wand fest, bevor sie umkippen!“, befahl der gutmütige Koch harsch. „Und dann mach dich ans Kartoffelschälen. Aye?“, „AyeAye Pit!“, rief der Junge erfreut, denn er wusste, dass es beim Kartoffelschälen immer eine gute Geschichte gab. Álvaro hatte Mühe sich in dem stark schwankenden Raum aufrecht zu halten. Es war ein Sturm losgebrochen und unter Deck hörte er das schreckliche Heulen des Windes.
Nachdem er die Fässer festgebunden hatte, machte sich der kleine Junge ans Kartoffelschälen. „Fang schon mal an, ich muss noch etwas aus der Vorratskammer holen…“, hustete der dicke Pit. Álvaro wusste ganz genau, dass ihm sein Rum ausgegangen war und er wieder einmal Nachschub brauchte.
Álvaro fing an, wie ihm geheißen, die Kartoffeln zu schälen, als plötzlich die Kajütentüre aufflog. Sofort erwischte ihn ein Schwall Wasser, welches von Deck hineinbrach. Draußen Blitze es und die Segel flatterten Wild im Wind. Er erblickte Matrosen vor dem tobendem Hintergrund des dunklen Himmels, welche sich panisch an die Wandten krallten, um nicht vom hohen Mast zu fallen. „Na los ihr elendigen Landratten! Holt die Segel ein, bevor es uns den Mast wegreißt!“, schrie der Kapitän.
Der junge Álvaro stand neugierig auf. Er musste sich das Meer anschauen. Wie wild musste es herumwirbeln und wie Machtvoll musste der Wind sein. Er musste auf Deck. Es zog ihn hoch, wie ein Wirbelsturm. Zu sehr drängte ihn seine Neugierde, als dass er auf seine Vernunft hören würde. Es war gefährlich, doch würde er irgendwann einmal selbst ein Seefahrer werden und solch Gefahren durften ihn dann auch nicht aufhalten.
Einen kurzen Moment musste er seine Angst unterdrücken, als ein markerschütterndes Donnern den Bug des Schiffes herumriss und ein weiterer Schwall Wasser die Kajüte hinunter strömte. Álvaro schaute sich noch einmal um, ob der Koch auch wirklich verschwunden war, faste all seinen Mut zusammen und schritt die kleine Leiter, welche an Deck führte hinauf.
Draußen heulte der Sturm noch qualvoller und peitschender Regen prasselte in sein Gesicht. Gegen den Wind gelehnt und nach halt suchend, wankte der Junge über das Deck um aufs offene Meer hinauszublicken.
Das Meer war ein tobender schwarzer Schlund und der Horizont war nicht mehr auszumachen. Überall waren haushohe Wellenberge zu sehen. Der Wind schrie ein Lied des Todes und das dumpfe, wilde Tosen der Wellen, gab den Rhytmus dazu an. Alles versank in einem einzigen Chaos. Álvaro hatte keine Angst. Er war wie versteinert und schaute sich, an einen Mast geklammert, das faszinierende Schauspiel der Elemente an.
Ein lautes Krachen riss den Jungen aus seiner Trance. Der Mast an den er sich klammerte, bekam einen Riss. Álvaros Augen weiteten sich. Er blickte erschrocken nach oben und sah die hilflosen Matrosen das Segel einholen. Sie würden alle Sterben, wenn der Mast brechen würde. Sein Vater! Er musste seinen Vater finden! „Alvaro! Du törichter…! Du…unter Deck.“, schrie eine vertraute Stimme gegen die Gewalt des Sturmes an. Álvaro verstand nicht alles, da der Wind zu laut kreischte. „Vater! Vater! Der Mast! Der Mast bricht!“, schrie der Junge verzweifelt und seine Augen füllten sich vor Hilflosigkeit mit Tränen. „Vater der Mast!“, rief er. Er bekam eine wild gestikulierende Antwort, jedoch verstand er kein Wort mehr. Wieder krachte es lautstark und Holzsplitter flogen über Deck, als der Mast weiter brach. Ein großer Holzsplitter erfasste den Jungen an seiner linken Wange und riss eine tiefe Wunde, welche sofort anfing stark zu Bluten. „Vater! Vater! Hilfe!“, schrie der kleine Junge verzweifelt und begann, vor Angst, weinend auf ihn zuzulaufen. Sein Vater rannte ihm schwankend entgegen.
Plötzlich wurde der Bug wieder von einer riesigen Welle getroffen und warf das Schiff um 45° zur Seite. Das war das Ende. Der Mast konnte der unvorstellbaren Gewalt des Windes nicht mehr standhalten. Das kreischende Lied des Todes hatte seinen Höhepunkt erreicht und forderte nun seine Opfer. Die Matrosen fielen wie reifes Obst vom Mast, krachten mit einem knirschen auf Deck oder versanken lautlos in den tobenden Massen des Meeres. Der Mast neigte sich auf den Jungen zu und Álvaro war vor Angst wieder wie versteinert. So sollte es nun Enden. Er hatte einen Schwur geleistet und die See forderte nun seinen Tribut. Sein Leben, so wie er es geschworen hatte.
Plötzlich wurde er nach hinten geschleudert und einige Fuß vor ihm krachte der schwere Mast aufs Deck. „Nein! Nein! Das ist meine Schuld! Das ist alles meine Schuld! Nein! Bitte…“, schluchzte der kleine Junge gegen den heulenden Wind. Vor ihm lag sein Vater. Begraben unter der Last des Mastes. Blut quoll aus seinen Mundwinkeln. „Vater, das ist meine Schuld! Ich habe es dem Meer versprochen!“, heulte Álvaro und umarmte den scheinbar leblosen Kopf des Vaters. Um ihn herum wurde es Still und er vernahm nur noch die leisen Worte seines Vaters. „Vergesse niemals…vergesse niemals mein Sohn. Du bist ein Agueda…“, der Vater hustete Blut. „Mach mich stol…“, erstarb die Stimme seines Vater, welcher ein letztes mal, einen dickflüssigen, gurgelnden Schwall tiefroten Blutes hervor hustete.
Das Tosen des Meeres begann aufs Neue und Álvaros Welt schien zusammenzubrechen. Hilflos klammerte er sich an den Leichnam seines Vaters. Er war nicht mehr fähig zu weinen. Er spürte nichts mehr. Im Augenwinkel sah er noch die junge Tochter des Grafen de Laionios , welche sich scheinbar auch neugierig oder panisch aufs Deck begeben hatte. Ihr hübsches Kleid war bereits nach wenigen Sekunden durchnässt und ihre schöne Frisur zerfallen. Das Lied forderte seinen nächsten Tribut. Ein Fass mit der Aufschrift ‚Äpfel’ hatte sich losgerissen und wurde, als das Schiff sich wieder heftig neigte, nach hinten geschleudert. Es zermalmte das hübsche junge Mädchen an der Kajütenwand. Er schaute in ihre Augen. Sie waren tiefblau. Vielleicht hätte er sie doch geheiratet.
Der Schlussakt des Liedes hatte begonnen und das Schiff wurde immer heftiger hin und her geschleudert. Ein kräftiger Mann packte Álvaro. „Wir müssen vom Schiff! Wir müssen hier Runter!“, schrie die Stimme. Álvaro reagierte nicht. Zuviel Schmerz hatte sein Herz erfüllt, als es plötzlich schwarz wurde....

Fortsetzung folgt...
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Alvaro Agueda





 Beitrag Verfasst am: 17 Aug 2007 11:19    Titel:
Antworten mit Zitat

Alvaro schrie vor Schmerzen. Er hatte den Fluch der Meere auf sich geladen und war verbannt, ewig, an den Mast gekettet, über die See zu fahren. Unvorstellbare Qualen musste er erleiden. Die Ketten, an welchen er aufgehangen wurde, schnitten sich immer tiefer in sein Fleisch. Langsam, mit dem wiegen des Meeres, gruben sie sich durch Haut und Muskeln. „Nimm den Fluch von mir!“, schrie der kleine Junge weinend. Doch als Antwort ertönte nur ein schallendes Lachen. „Du bist es Schuld! Du! DU ganz alleine!“, höhnte es. „Alle sind tot! Und du mein Diener! Du sollst leiden bis in alle Ewigkeit!“. Alvaro schluchzte und weinte bitterlich. „Nein, ich wollte doch nur Seeräuber werden!“, weinte der kleine Junge.
Ein grelles lachen ertönte und ein peitschender Sturm entbrannte. Immer heftiger regnete es und immer heftiger prasselte der Sturm die Regentropfen auf seinen nackten Körper. Unvorstellbare schmerzen durchzogen den armen Jungen, als der Regen so stark wurde, dass ihm langsam die Haut und sein Fleisch von den Knochen geschält wurden. Plötzlich spürte Alvaro nichts mehr und es wurde wieder schwarz.

Schmerzen. Schreckliche Kopfschmerzen ließen ihn nur sehr vorsichtig die Augen öffnen. Ein strahlend helles licht berührte diese und jagte eine neue Welle der Pein durch seinen Kopf.
„Alvaro? Wie geht es dir?“, sprach eine vertraute Stimme erschöpft. Der Junge öffnete vorsichtig die Augen und blinzelte einem dicken Mann entgegen. Es war Pit, der Schiffskoch, welcher ihn anlächelte. „Gott sei dank, ich dachte du würdest nicht mehr aufwachen…“, sprach er besorgt. „Mein Kopf…es tut so weh...“, sprach der Junge gequält. „Wir haben kein Wasser mehr Alvaro…“. Der Junge blickte sich vorsichtig um. Wasser. Alles was er sah war Wasser. Sie trieben auf offener See ihrem sicheren Tod entgegen. Der Seegang war sehr ruhig und weder ein Wölkchen trübte den Himmel, noch wehte ein kühlender Wind. Ohne Wasser oder Schatten würden sie bei dieser Sonne nicht lange überleben. Das hatte Alvaro oft genug in Büchern gelesen. Sie trieben auf einem großen Fass mit der Aufschrift ‚Äpfel’. Alvaro musste sich übergeben.
Der Tod des jungen Mädchens, war nun ihr Folterknecht und die Sonne ihr Henker. „Keine Sorge mein Junge. Wir schaffen das schon…wenn ich mich nicht irre waren wir in der nähe einiger Inseln, als unser Schiff unterging.“, sprach Pit etwas zögerlich und nicht wirklich überzeugend. Er legte sein bestes lächeln auf um dem Jungen doch noch etwas Hoffnung zu schenken. Doch Alvaro war nicht dumm. Sie waren nicht in der nähe von Inseln in den Sturm geraten. Er hatte die Meereskarten studiert und ihre Route gesehen. Sie waren verloren.
Plötzlich schoss es ihm wie ein Blitz durch den Kopf, „Mutter!? Wo ist sie? Wo sind die anderen?“, sprach er erschrocken. Der Koch schüttelte nur noch seinen Kopf. „Sei tapfer, wir können von Glück reden, dass ich uns gerettet habe und wir nicht im Sturm ertrunken sind!“.
Auf Alvaros Gesicht legte sich ein Ausdruck der Gefühllosigkeit. Nun hatte er alles verloren. Und das alles war seine Schuld. Hätte er nicht diesen blöden, kindischen Schwur geleistet, wären noch alle am leben. Eine Welle spülte etwas Wasser in sein Gesicht und ein Gefühl wie Feuer durchzog seine linke Wange. Mit vor Schmerz verzogenem Gesicht schrie Alvaro auf. „Na...das ist nur ein Kratzer.“, sprach der Koch gelassen. Ein Kratzer? Es brennt wie die Hölle du fette Ratte. Dachte Alvaro. Er war wütend. Wütend darauf, dass er ihn gerettet hat. Es war seine Schuld, dass alle ertrunken sind und er hatte es nicht verdient zu leben. Doch diese Einstellung hielt nicht lange vor. Schon nach wenigen Stunden lechzte er nach Wasser um zu überleben. Es war wie ein Fluch. Um ihn herum gab es unendlich viel Wasser und doch würde er verdursten. Die zwei redeten nicht sehr viel, um ihre Kräfte zu schonen. „Du bist ein tapferer kleiner Junge.“, sprach Pit kraftlos. Alvaro schaute erschöpft auf um den Koch anzusehen. Er war ohnmächtig geworden. Oder vielleicht war er auch tot. Leichte Panik überkam Alvaro, doch war er bereits viel zu schwach um an der Schulter des Kochs zu rütteln. „Pit…Pit!“, rief Alvaro erschöpft, bevor auch ihn die Ohnmacht überkam.
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Alvaro Agueda





 Beitrag Verfasst am: 17 Aug 2007 11:59    Titel:
Antworten mit Zitat

„Mann über Bort! Werft Leinen aus ihr elendigen Piratenhunde!“, hörte er einen Mann rufen.
„Harr, der lebt nicht mehr. Werft ihn über Bort, oder benutzt ihn als Haiköder…“. Die Meute lachte grölend.
„Doch er lebt noch.“. „Ach quatsch, der ist tot, mausetot.“
„Was ist hier los ihr verhurten Bastarde! Ich wollte mein Ruhe haben!“, rief eine dunkle Stimme.

Alvaro schreckte hoch.
Ein glück, alles nur ein Traum. Dachte er und schaute sich um. Er war in seinem Bett in seiner Kajüte, obwohl sie etwas anders aussah. Er musste den ganzen Tag verschlafen haben, denn von außen fiel das Licht der Dämmerung in den Raum. Von oben hörte er leise eine tiefe Stimme etwas rufen. „Ihr elendiges Piratenpack! HO die Segel HO!“, eine andere Stimme rief, „Pullt ihr stinkenden Halunken Pullt!“. Plötzlich ertönte ein schallendes, dunkles Lied von Deck.

Lichtet den Anker und Leinen los.
Johoo, hebt auf!
Unser Herz ist schwarz und die Gier so groß.
Johoo, hebt auf!


Ja, sie plündern und morden immerzu -
dieser grausame Capt'n und 'ne wüste Crew.
Ihre Seelen nicht mal der Teufel holt.
Sie bringen jeden um für 'nen Sack voll Gold.



Alvaro lief ein tiefer Schauer über den Rücken und seine feinen Härchen richteten sich auf. Wo war er blos gelandet? Dies war ein bekanntes Piratenlied und nur Piraten würden es wagen dieses zu singen. Welch quälendes Spiel spielte das Meer mit ihm. Alvaro huschte aus seinem Bett und schlich zur Türe. Vorsichtig horchte er an dieser. Er hörte nichts und öffnete sie behutsam. Auf Zehenspitzen, stahl er sich durch den langen Gang, welcher nur spärlich durch einige Kerzen beleuchtet wurde.

Lichtet den Anker und seid geschwind.
Johoo, hebt auf!
Uns're Beute, die kommt und geht mit dem Wind.
Johoo, hebt auf!

Sie ertränken ihr Gewissen mit 'ner Flasch' voll Rum
und legen auch ganz gerne mal einander um.
Ja, sie schlagen aufeinander, dass es nur so kracht -
und wenn einer stirbt, dann hat es Spaß gemacht.


An die Wand gelehnt huschte er an einigen Türen vorbei. Plötzlich erspähte er einen Raum, aus dem helles Licht heraus ströhmte.

Hulabaka, hulabaka, völlig falsch gedacht!
Denn die wirklich schlimmen Dinge, die passieren heut nacht!
Hulabaka, hulabaka, Seemann, wach' bloß auf!
Ist der Schatz erst mal versteckt, nimmt das Unglück seinen Lauf.

Lichtet den Anker und dreht nach Lee.
Johoo, hebt auf!
Die Geheimnisse bewahrt nur die tiefe See.
Johoo, hebt auf!



Vorsichtig, ganz vorsichtig, lugte er ein den Raum. Er war groß und vornehm ausgestattet.
Eine große, offene Schatzkiste, vom Kerzenlicht in einen unscheinbaren Glanz getaucht, funkelte golden.

Ist das Segel gesetzt, und der Wind frischt auf,
nimmt das Lumpenpack alles, auch den Tod in Kauf.
Bei 'nem Schiff voll Piraten, voll von Heck bis Bug
ist von früh bis spät nur Verrat in Verzug.


Er musste sich den Goldschatz anschauen. Ein echter Piratenschatz!. Funkelnde Perlenketten und Diamantarmreife hingen heraus und schrieen danach angefasst und betrachtet zu werden, auf dass ihr Dasein ihren Zweck erfüllen konnte. Er sah niemanden und lief eilig zu der Kiste. Ein tiefes, dunkles Lachen ertönte plötzlich hinter ihm.

Lichtet den Anker und tut eure Pflicht!
Tote reden nicht!


Zuletzt bearbeitet von Alvaro Agueda am 17 Aug 2007 12:00, insgesamt einmal bearbeitet
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