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Weg in die neue Welt - Rückblick
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Trutta van Drachenfels





 Beitrag Verfasst am: 09 Aug 2007 14:22    Titel: Weg in die neue Welt - Rückblick
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Ein Griff ins Leere. Wo eben noch ihr Seesack stand, im Schnee ein Abdruck als letzter Zeuge. Ihr blieb was sie am Körper trug, ihre Tasche mit einigen Schriften und ihrem Geheimnis. Unklar wie der Sack abhanden kommen konnte, wo weit und breit keine menschliche Seele zu sehen war. Schlotternd trippelte sie über die verharschte Gangway.
Tief und schwer drohte das Grau herab zu fallen. Leises Knirschen bevor der Fuß durchs Weiß im Matsch versank. Eisig Lied zerrte an ihren Sinnen, scheuchte weiße Bienen durch öde Gassen. Ihr frostiges Kleid folgte dem Zittern ihres Körpers. Wer nicht hinaus musste, ging an diesem Tag nicht vor die Tür.
Da eine Gestallt, eingemummt, den Kopf tief ins Genick gezogen husche durch eine Pforte. Klägliches Rufen verwehte.
Abfällige Blicke in der Bank. Der Spott biss ärger als die Kälte. Lieber wollte sie erfrieren als ich demütigen zu lassen.

Das schmerzende Stechen in den Füßen war verschwunden. Fast glaubte sie einen lauen Frühlingshauch im blasbläulichen Gesicht zu spüren. Blaue Lippen aufeinender gepresst. Ein Herr wollte sich grade über ihren Leichsinn lustig machen, als er ihre große Not erkannte. Ohne zu zögern zog er seinen warmen, langen Mantel aus. Wie wohl das tat. Seine Gefährtin hatte ihn aus feinem weichen Wildleder, das weder Wind noch Kälte durchlies, gefertigt. Da seine Anwesendheit in Barjard von Nöten war, geleitete er Trutta zur Kutschenstation. In seinen warmen Mantel gehüllt, seine Empfehlung und eine Wegbeschreibung im Gepäck bestieg sie die schaukelnde Chaise. Sie reiste nach Berchgard. Dort sollte sie Amelie Salberg den Mantel übergeben. Amelie würde ihre Not zu lindern wissen.

Noch zweifelnd ob es richtig war, die Hilfe angenommen zu haben, hielt das Gespann. War sie schon hier, konnte sie der Wegbeschreibung auch folgen und nach dem Handwerkerhaus zu Gerimor suchen. Eine junge Frau mit klaren blauen Augen begrüßte sie. Noch ehe Trutta etwas sagen konnte, war das von ihr geschaffene Nadelwerk erkannt. Skeptisch geleitet sie Trutta in die Werkstatt. Mit der Rückgabe des Mantels erhielt Amelie Klärung. Die Darstellung über ihren Gefährten, der selbstlos für Trutta eingestanden war, sie aus arger Bedrängnis gerettet und vor dem sicheren Erfrieren bewahrt hatte, zauberte auf Amelies Antlitz Freude und Stolz. Verliebtheit ließ sie schwärmen. Ihr frisches Naturell, ihr offenes Wesen verscheuchten Truttas Verlegenheit.
Mit eigen wärmenden Kleinder im Gepäck verabschiedete sich Trutta von der überaus Liebenswürden Schneiderin. Sie versprach wieder zu kommen und ihre Schuld abzutragen.

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Trutta van Drachenfels





 Beitrag Verfasst am: 17 Aug 2007 11:38    Titel:
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Wollte sie ihr Versprechen einhalten, müsste sie Wohl oder Übel einer Arbeit nachkommen. Versuche auf einem Schiff anzuheuern waren ergebnislos geblieben. So führte ihr Weg in die große Stadt Varuna. Hier, so glaubte sie, würde sie bestimmt eine Anstellung finden.
Noch nie hatte sie so große Häuser gesehen. Häuser so mächtig wie Berge. Erste Bewunderung verlor sich der Angst nicht wieder hinaus zu finden. Zielloses Irren durch Mauerschluchten endete auf dem Marktplatz. Feine Düfte lockten zum Kauf. So viele neue Eindrücke, neue Klänge und fremde Handelsgegenstände. Schwer eine Entscheidung zu treffen um die letzten Goldstücke richtig anzulegen. Ihr Geldbeutel blieb zu. Als es Dämmerte zogen die Händler mit ihren Karren aus der Stadt. Trutta folgte ihnen.

Bei einer Rast in abgelegener Taverne, wehte mit dem Schnee der galante Krieger, dem sie ein paar Tage zuvor von ihren Fischen angeboten hatte, herein. Zweisam am wärmenden Feuer erzählte er von seinen Erlebnissen, furchtbare Geschichten von Lügen und Verachtung, Intrige und sogar Morden. Der junge Mann aus wohlhabendem Hause, von edlem Geblüt, vom Vater verstoßen musste fliehen, verleugnete gar seinen Familiennamen. Hier in der Fremde wollt er ein neues Leben beginnen, ein neues Leben mit einem neuen Namen, Akarius Sonel.

Trotz dieser wahrlich grausamen Erzählung, bei denen sie sich nicht ganz sicher war, ob sie geflunkert waren um sie zu beeindrucken, vielleicht seines Vertrauens, seiner wohlfeinen Art, seines guten Aussehens wegen, mochte sie ihn.

Er musste weiter. Das Feuer brannte langsam runter. Zusammengekauert, die Beine mit den Armen umfasst um es wärmer zu haben, fiel der Aushang der Akademie zu Schwert und Kunst auf dem Markt wieder ein. Tatenlos auf die Dinge, die kommen würden, zu warten, die Zeit mit Müßiggang zu vergeuden, wollte sie nicht. Gut Bäuerin war nicht das wonach ihr der Sinn war, aber vielleicht konnte sie sich dort genug Gold für ein eigenes Schiff zusammensparen.


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Trutta van Drachenfels





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2007 18:39    Titel:
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Sie reiste nach Lameriast und bekam die Stelle. Es war nicht das was sie wollte, aber ihre Lage war wirklich nicht schlecht. Sie bewirtschaftet einen Bauernhof. Anfängliche Schwierigkeiten, wie das Melken der Kühe und Ziegen, waren schnell überwunden. Nachts jedoch, wenn das zärtliche Rauschen des Meere ihre Sehnsucht nährte, sie wach lag, dem Lied des Windes und der Wellen, dem Lied der Freiheit lauschte, zweifelte sie.

Das Gelände der Akademie Weit lag im Südosten. Der Bauernhof auf der anderen Seite der Insel. Tag ein Tag aus gab es viel zu erledigen. Des Abends fiel sie geschafft ins Bett. Viel zu selten kam sie hinaus um ihren Träumen und Gedanken freien Lauf zu lassen und den Speiseplan mit frischem Fisch zu bereichern.

Nur zu den offiziellen Treffen der Akademiemitglieder verließ sie den Hof. Die Nähe der Akademie zu einer Orkensiedlung war nicht einladend, ängstigte sie.

Zu ihrer großen Begeisterung und erbaulichen Verwunderung sah sie ihn wieder. Das eigenartige Gefühl in der Bauchgegend beginnend, den Verstand benebelnd, ließ ihre Wangen glühen und ihr Herz schneller schlagen. Es mutete an Akarius wäre von gleicher Krankheit befallen.
Nun bekam sie häufiger Besuch. So seine Pflichten es zuließen, leistet er ihr Gesellschaft und half auf dem Hof. Den Spott, den er dafür von den anderen jungen Kriegern erntet, quälte Trutta mehr als ihn. Sein Eintreffen war allezeit ein Fest. Der Morgen ersehnte den Abend. Ihre Liebe ging auf. Sie taten nichts dazu und nichts dagegen. Das Haus, das Akarius hatte bauen lassen, stand immer für sie offen.

Von den Schwierigkeiten der jungen Gilde blieb sie weitgehend unbeeindruckt. Tiere, Garten, Küche und Arkarius bestimmten den Tageslauf. Daran änderten auch der Neuaufbau der Gildenhäuser in der Nähe des Hofs und ihre Verpflichtungen als Mitglied des Dreierrates nichts.


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Trutta van Drachenfels





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2007 08:25    Titel:
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Eines Tages pochte ein Herr an die Pforte des Hofes. Seine Gestalt verriet, dass er guten Speisen zugetan war, ein Koch, der eine Anstellung suchte. Nach kurzen Verhandlungen war es abgemacht. Cedric Steinbeis zog im Hof ein.

Kein Boot zu haben, hieß nicht keine Fische fangen zu können. Seit Cedric da war, ging sie jeden Morgen, nach dem die Tiere versorgt waren, zum Wasser. Bald kannte sie die besten Fischgründe. Eluive bedachte sie reichlich.


Es muss zur Zeit des Blumensprungs gewesen sein, als ein Herr, der sich als Thelor Dravan (später geadelt von Reendorf) vorstellte, nach Richard Tarid suchte, dem damaligen Gildenlord. Die Dringlichkeit dieses Treffens unterstreichend, es würde die Sicherheit und den Frieden auf Lameriast betreffen, verabschiedete er sich pressant. Selina, in Abwesenheit Richards die Geschicke der Akademie leitend, sofort informiert, machte sich augenblicklich auf den Weg.

Alle Mühen erfolglos. Es kam zum Krieg. Ausgelöst von rivalisierenden Inselbewohnern, schwappe der Widerstreit aufs Festland über. Rahaler und Varuna Gardisten standen sich mit ansässigen Verbündeten gegenüber. Die Akademie, die vielleicht als Mittler hätte fungieren können, krankte an sich selber. Sie ging diese Auseinandersetzung nichts an. Trutta verstand das nicht, unternahm aber auch nichts.
Auf beiden Seiten waren viele Opfer zu beklagen. Jeden Tag lief sie zum Hafen um den Stand der Dinge zu erfahren. Frang, bei ihm war ein Umschlagplatz für Bekanntmachungen, berichtete ausführlich. Sie hörte Namen von hohen Herren und Damen aus Varuna, von der Entführung Adrian von Hohenfels, des Truchsess des Reiches, die der Schlacht eine entscheidende Wendung gegeben hatte und dem heldenmütigen Kampf einer Adlesritterin. Die Erzählungen über die Freifrau Darna von Elbenau riefen in Trutta Hochachtung und Verehrung hervor. Sie kämpfte für die Freiheit der Insel.

Die Wunden des Krieges vernarbten langsam. Ein Friedenpackt wurde geschlossen, bei dem nun auch die Akademie Position bezog.
Nach dem Land- und Wasserweg wieder passierbar waren, reiste Trutta nach Varuna, im Gepäck ein Geschenk der Mutter Eluive, um es Lady Darna zu überbringen. Beim Rathaus angekommen, zweifelte sie. Stand ihr dieses Vorhaben zu?
Ein Gespräch, dessen sie zufällig Zeuge wurde, lenkt sie ab. Sie hörte von einer bevorstehen Verhandlung. Der ehemalige Leibwächter der Felicitas de Arganta Baronin von Stolzenfels war des Hochverrats bezichtigt, der missglückten Entführung der neugeborenen Tochter überführt worden. Sie fühlte mit der armen Mutter, wünschte der Familie alles Gute. Wenngleich sie keinen der gräflichen Sippe kannte, hoffte sie mit einem Lied etwas Freude schenken zu können.
Um nicht weiter lauschen zu müssen, fasste sie sich ein Herz und trat durch die große schwere Tür. Ein Wachmann gab Auskunft wo Lady Darna für gewöhnlich zu finden wäre, allein sie sei gegenwärtig unpässlich. Grad wollte sie gehen, als Schritte auf den steinernen Stufen ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ein sehr hochherrschaftlicher Biedermann mit ernster Mine fragte reserviert nach ihrem Begehr. Trotz der ihn wohl mächtig drückenden Sorgen, versprach der Graf die Gabe auszuhändigen.

Vergnügt und von Stolz geschwellter Brust dem Grafen Adrian von Hohenfels begegnet zu sein, trödelt sie durch Varuna in Richtung des Stadttores. Am liebsten hätten sie allen davon erzählt, aber es war keine bekannte Seele vorzufinden.




Zuletzt bearbeitet von Trutta van Drachenfels am 22 Aug 2007 15:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Trutta van Drachenfels





 Beitrag Verfasst am: 23 Aug 2007 19:47    Titel:
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Tage später, sie musste ihren Armreifen in Varuna verloren haben, ging sie alle Wege noch einmal, in der Hoffnung ihn wieder zu finden. Sie wollte ihre Unachtsamkeit nicht bei der Akademie zugeben müssen. Den Blick suchend zu Boden gerichtet, bemerkte sie die junge schöne Dame erst, als sie sie fragte, was sie da treibe.
Das war die erste Begegnung mit Baronin Liliana von Drachenfels. Mit Zoe de Velgy, einer Schülerin der Hohen Dame, verstand sie sich gleich und nahmen an einer Stunde Kräuterlehre, Kräuter und ihre Wirkungen, teil. Einiges wusste sie auch, aber so gelehrsam wie Zoe war sie beileibe nicht. Zoe schrieb alles auf was Liliana demonstrierte.
Zur Baronin von Drachenfels kamen viele Leute und alle waren willkommen. Wenn sie krank waren, wurde ihnen geholfen. Das gefiel Trutta sehr. Hier waren Eluives Gaben richtig.
Es kamen auch Leute die nicht krank werden wollten, so wie der Richter Antarian de Dynal. Er hatte wahrhaftig kein leichtes Amt inne. Was wäre, wenn er sich einmal irren, einen Sündenlosen wirksam verurteilen würde und es keine Gelegenheit mehr gäbe, diesen Rechtsspruch zu revidieren! Der Richter war zuversichtlich. Eluive würde ihn davor behüten. Die junge Diakonin Sanyarin Lefar mochte für ihn beten.

Um die Zeit der Mittsommernacht im Monat der Schwalbenkunft, kam Alfons Grünfeld nach Lameriast. Ein lustiger Alter, der noch viel vom Leben erwartete, außer vielleicht von den Frauenzimmern.
Wo Platz für zwei ist, reicht es auch für drei. Alfons siedelte sich an. Von der Feldarbeit verstand er was. Aus dem frische Obst und Gemüse bereitet er delikateste Speisen, gebraten, geschmort, gekocht oder roh und fruchtige Getränke, gekeltert, vergoren oder gepresst. Er bewirtschaftet seine eigne Taverne. Da nun Hilfe auf dem Hof war, konnte die Pferdezucht vergrößert werden.

Durch das Befördern einer Depesche für die Akademie kam die Schneiderin Julie Lechath nach Lameriast. Als sie am Abend ging war Trutta traurig. Ein paar Tage später kehrte sie zurück um sich zu verabschieden.
Doch die blieb. Nach dem Cedric eingewilligt hatte, zog Julie vorübergehend im Hof ein.


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Trutta van Drachenfels





 Beitrag Verfasst am: 01 Okt 2007 16:34    Titel:
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Julie war wieder fort, lebte in der Stadt. ‚So viele Leute auf so wenig Raum’ dachte sie bei sich ‚da musste es ja Zank und Streit gegen. Der Richter hätte sicher allerlei Arbeit.’ Erfreulich drum, dass Liliana und Zoe ihre Praxis vor Berchgard eingerichtet hatten.
Nach einer Visite bei den beiden Heilerinnen, traf sie mit Fräulein Blockart zusammen, erfuhr von ihrer Liebe zur Malerei und bat sie sich ihre Kunstfertigkeit bedienen zudürfen.

Liliana hatte, nachdem sie von der Sitzung bei Fräulein Estrella und Truttas vergeblicher Versuchen der eigenen Vergangenheit zu entkommen, geraten, nicht mehr die Augen zu verschließen und nach Antworten zu suchen. Trotz allen Zuspruches machte sie ihr freilich kaum Hoffnungen. Aber eine Möglichkeit gab es. Trutta wollte abermals des Fräulein Estrellas Genialität erbitten.


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