Das entlaufene Kätzchen..

[Emma <> kann geloescht we]

Wie jeden morgen war sie schon früh erwacht und rekelte sich in ihrem Bett. Die Arbeit des Tages wartete. Schmunzelnd blickte sie kurz zu ihren neuen Mitbewohnern die noch ruhig schlummerten. Dann erst wurde ihr schlagartig bewusst, dass etwas fehlte. Der zarte Druck des Gewichts ihrer Katze, die Nacht um Nacht auf ihrer Decke schlummerte war nicht vorhanden. Sogleich blickte sie sich im Zimmer um. Sie war nicht hier. Sogleich lief sie durch das ganze Haus und suchte in jedem Winkel, rief ihren Namen immer und immer wieder, doch nichts rührte sich. Auch der gesamte Hof wurde durchsucht aber nirgends tauchte die Katze wieder auf. Sie musste irgendwo herausgeschlüpft sein in einer unbeobachteten Minute. Es hiess wohl warten. Katzen streunen oft, vielleicht würde sie von selbst wiederkommen. Doch für alle Fälle machte sie sich nach der täglichen Hofarbeit daran eine Suchnachricht zu verfassen und diese in ganz Varuna und Umgebung anzubringen:

Ich suche meine liebe Katze, die mir entschlüpft ist. Sie ist mir seit Jahren ein lieber Begleiter und mein Herz hängt sehr an ihr. Es ist ein kleines, zierliches Kätzchen mit hellbraunem Fell. Sie hört auf den Namen Minki. Ich wäre sehr glücklich und erleichtert, wenn sie jemand findet und mir mit Hinweisen oder Rückgabe dieses Tieres hilft. Ich werde es mit einem ordentlichen Obstkorb belohnen oder auch mit Gold.

Emma Uhlenhoff

[Arzehl Gal´Mahon]

Arzehl trat in die Morgensonne und reckte sich.
Er hatte ausnahmslos gut geschlafen und selbst die Erinnerungen
seiner Träume aus den vergangenen Nächten zogen nur noch
schemenhaft durch sein Unterbewusstsein.
Heute galt es einen Schneider zu suchen, der sein Handwerk
verstand. Die hier ansässigen Stoffstecher hatten sich bisher
als unfähige Dilletanten erwiesen und hatten kaum nennenswerte
Angebote für ihn.

Eine Katze kam die hölzernen Stiegen des Gasthauses herauf und
strich mit kehligem Schnurren um seine Beine
Sein überhebliches Grinsen wich einem Anflug von Abscheu als sein
Tritt das Tier völlig unerwartet traf.
Mit dem für Katzen typischen Kreischen flog der Stubentieger durch
die Luft, überschlug sich nach dem Aufprall mehrere Male und suchte
dann panisch maunzend das Weite.

Gal'Mahon zog seine Robe zurecht und begab sich fröhlich pfeifend
in die Strassen der grossen Stadt.
Kurz darauf entdeckte er an einem Krämerladen die Nachricht einer
Frau Uhlenhoff.

"...Obst oder Gold...?! Ich nehme das Gold Mylady!", sagte er
zu sich selbst und lachte meckernd.

"Welche Farbe hatte gleich noch dieses fellige Gekreuche gehabt,
das eben noch Bekanntschaft mit seinem Stiefel gemacht hatte?"

"Schmutzigbraun!",entschied er und setzte seinen Weg fort.