Fallende Blätter

[Dalana D´Ron]

Dalana lehnte mit dem Rücken an einem Baumstamm und hatte die Knie eng an ihren Körper gezogen, entspannt lag ihr Kinn auf ihre Knie und gedankenverloren Ruhte ihr Blick auf einen imaginären Punkt vor sich. Bisher hatte sie noch nicht genug Gold zusammen bekommen um sich eine Behausung zu suchen und so musste sie sich mit einem Dach aus Blättern zufrieden geben. Sie war niemand der Ansprüche stellte, war sie doch bisher ganz zufrieden wie sich alles entwickelt hatte. – Leichter als ich dachte-.

Als ihre ersten Schritte sie vom Schiff führten und ihre Übelkeit, herrührend durch die aufgebrachte See, nach ließ, konnte sie ihre Umgebung wahrnehmen. Ihr war doch etwas seltsam zu mute, allein in einem fremden Land wo sie doch niemanden kannte. Ob sich Dalana hier wohl jemals heimisch fühlen würde? Doch es kam alles anders als sie gedacht hatte. Die erste Person die ihr über den Weg lief war Farion. Jemand der in den Diensten Temoras stand.

Sie zog ihre Beine noch enger an ihren Oberkörper und verbarg ihr Lachen in ihren Knien. Als habe sie Angst das dies jemand entdecken würde.- Was soll ich nur von diesem Mann halten?-. Er verstand sich darauf sie mit Worten zu umschmeicheln, was auf Dalana wohl keine wirkliche Wirkung hatte. Auch versteckte er hinter seinen Worten keine bestimmte Absicht, er war einfach nur offen und ehrlich ihr gegenüber. Genau das erschreckte die Frau etwas, diese Offenherzigkeit. Solch ein Umgang war sie einfach nicht gewohnt.

Leise kam ein Fluch über ihre Lippen, nun dachte sie schon wieder an diesem Mann. Die braunen Augen richteten sich auf die Blätter welche sachte vorm Winde hin und her gewirbelt wurde. Sie versuchte so gut wie es ging sich von ihren Gedanken ab zu lenken. – Er ist wirklich ein äußerst interessanter junger Mann-. Da schon wieder! Wieder stahl er sich in ihre Gedanken. Im jetzigen Augenblick konnte sie das was in ihren Kopf vorging mit diesen Blättern vergleichen, ein auf und ab. Ein Verstehen und Nichtverstehen. Wissen und Nichtwissen.

Schräg wurde nun der Kopf auf ihre Knie gelegt. Wie konnte sie ihn nur einschätzen? Was sollte sie nur von ihm halten? Dann ertappte sie sich bei dem Gedanken das sie sich wünschte, dass er hier wäre, hier unter diesem Baum und mit ihr die fallenden Blätter beobachtete. – Was für irrsinniges Zeug denke ich mir da nur-. Heftig wurde dann das Haupt mit dem weizenblonden Haar geschüttelt. Wie lange kannste sie ihn nun schon? Zwei Tage?! Und nun drehte sich alles in ihrem Kopf wie die Blätter. – Ich sollte zur Vernunft kommen und mich nicht Träumereien hingeben-. Nur was war so falsch daran zu Träumen?! Auch wen es nur Träume blieben, so war es doch etwas was nur ihr gehörte.