Daat's erster Auftrag

[Daat]

Lange saß er an diesem Abend auf der Bank vor seinem Haus und beobachtete die untergehende Sonne, welche langsam von dem Schatten der Nacht verschluckt wurde.
Eigentlich ist es kein schwerer Autrag, der mir erteilt wurde...dachte er bei sich "Nur bemerken dürfen sie mich nicht....Nein, das wäre verhehrend..."murmelte er leise in die Abendämmerung.

Nun, da die Dunkelheit vollends eingekehrt war, erhob er sich langsam von der Bank, streifte sich seine schwarze Robe über und nahm die prall gefüllte Tasche an sich, welche er neben sich auf der Bank abgestellt hatte.
Dann machte er sich auf den Weg in Richtung Norden, jenen Weg, den ihm sein Bruder Thelonius gezeigt hatte.

Mit vorsichtigem Schritt bewegte er sich wie ein Schatten in der Nacht in Richtung seines Ziels. Je näher er diesem kam, um so vorsichtiger wurde er, ständig achtete er auf unvertraute Geräusche.
Plötzlich vernahm er das knarren eines Astes und von der Seite stürmte ein großer grauer Wolf mit aufgerissenem Maul auf ihn zu. Dank seiner geschärften Sinne gelang es ihm der Attacke des Tieres blitzschnell auszuweichen. Der Wolf verfehlte sein Ziel und schoss an ihm vorbei... Nun löste er, während einer Drehung, die kleine Flasche von seinem Gürtel, welche ihm Thelonius für einen solchen Fall mit auf den Weg gegeben hatte. Mit großer Wucht schleuderte er sie in Richtung des Wolfes... Treffer!
Die Flasche zerbrach bei dem Aufprall und das Tier sank taumelnd zu Boden. Es war ihm gelungen ihn mit dem Trank zu betäuben.
Nun setzte er seinen Weg vorsichtig fort.

Dann konnte er sein Ziel erkennen... Aus dem Schleier der Nacht ragten die ersten Palisaden hervor."Das ist es also - Die Talfeste der Hinrahs."sprach er in flüsternden Worten zu sich selbst.

Vorsichtig, mit einem Augen auf die Palisaden gerichtet bewegte er sich näher bis er das Eingangstor erkennen konnte. Vor dem Tor angelangt öffnete er seine Tasche und entnahm ihr die in Blut getränkten Laken, welche er vorsichtig und leise begann vor dem Tor auszubreiten.
"Diese Warnung werden sie hoffentlich verstehen und ihre abfälligen Bemerkungen über den Einen in Zukunft dort behalten wo sie hingehören..."ein leichtes hinterhältiges Lächeln huschte über seine Gesichtszüge.
Schnell hatte er seinen Auftrag erledigt und verschwand wieder unbemerkt wie ein Schatten in der Nacht.

[Shaja]

WAS EINE SAUEREI !

Wie üblich war Shaja mit den ersten Sonnenstrahlen aufgestanden. Keine Jagd heute, die Bäuche waren noch voll vom Vortag und heute stand Faulenzen auf dem Plan.
Sie würde mit dem Rudel durch den Wald ziehen, die Mittagshitze im Schatten am Fluß verbringen, und den Abend im trauten Kreis ihr Freunde, einfach herrlich.

Unbekümmert schlenderte sie wie jeden Morgen zur Talfeste um nach den Pferden zu sehen. Niemand hatte ihr das jeh aufgetragen. Doch sorgte sie dafür daß der Mist fortkam, immer frisches Stroh, sowie Wasser und Heu da war. Sie machte es gern und die Tiere dankten es ihr, da war sie sicher.
Vieleicht fand sie ja auch die ein oder andere Metleiche.

Grinsend bei der Vorstellung bog sie um die Ecke der Palisade, hielt aufs Tor zu und sah die Bescherung.

Überall lagen blutige Tücher und Blut war an Teile der Palisade gespritzt worden. Nicht dass ihr Ordnung viel bedeutete, aber das sah nun überhaupt nicht _richtig_ aus.

"Sie koennten ihren Mist ja wenigstens nicht vor dem Tor wegwerfen, nach der Jagd" murmelte sie. "Und dann auch noch an die Wand klatschen !"

Ein leichtes Kopfschütteln folgte und schon lächelte sie wieder. Manchmal schienen sie so unbekümmert diese Angurer, Tiefländer oder wie auch immer man sie nennen wollte, dachte sie bei sich.
Sie machten grad was ihnen einfiel und je rauher es wirkte um so besser schiens. Man musste sie einfach lieben.

Aber das hier lag einfach im Weg. Ebenso unbekuemmert sammelte sie mit einem Schmunzeln flink den Unrat auf und warf das Zeug auf einen Haufen um ihn spaeter zu den anderen alten vollgebluteten Sachen im Lager zu werfen. "Gibt ja genug davon hier ..."
Weiter schmunzelnd nahm sie ihren Wasserschlauch und wischte recht ordentlich die Blutflecken vom Tor. "Was die sich denken ... die wollen doch handeln und tauschen" ging ihr durch den Kopf.

Sie sahs ihren Tiefländern nach, so waren sie halt, und sie war nicht da um die zu ändern, warum auch ?