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Die Wanderbardin
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Vyv Sternstaub





 Beitrag Verfasst am: 05 Mai 2007 17:41    Titel: Die Wanderbardin
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„ Vyv!! Vyv!! Wo ist wieder diese verdammte Göre!!“
Wütend suchte der Tavernen Inhaber Jerome Silberglocke seine Nichte. Wieso hatte er sich das angetan und seinem Bruder kurz vor dem Tot versprochen auf die Kleine aufzupassen. Welcher Teufel hatte ihn da geritten.
„VYV! Verdammt noch mal!“
Wütend suchte er unter den Betten, den Tischen und auf dem Hinterhof. Doch Vyv hatte ihr Versteck gut gewählt. Sie mochte es nicht zu den Klängen des Barden zu tanzen, der in der Taverne verweilte. Sie war doch kein Hampelmann und der komische Barde schaute sie immer so komisch an. So, als ob er sie jeden Moment mit in den Stall nehmen würde. Wieso war der noch hier? Er verweilte schon seit Monaten bei ihrem Onkel. Er soll mal gehen. Sie mochte es wirklich nicht herum zu hüpfen.
„Ah! Da hast du dich also versteckt!“
Ihr Onkel packte sie grob und unsanft am Bein und zog sie aus der Hundehütte. Er erhob sie auf die Beine, holte mit der rechten Hand Schwung und verpasste ihr eine saftige Ohrfeige.
„Ich sage dir Göre! Wage es nicht noch einmal meine Gäste und den Barden warten zu lassen. Sonst werd ich dich auf die Strasse rühren, dann darfst du bei den Hunden wohnen und mit ihnen um dein Essen streiten!“
Tränen rollten Vyv die geröteten Backen runter und schluchzend folgte sie ihrem Onkel. Nun, was heist hier folgen, grob gezogen an der kleinen Hand wurde sie. Angekommen in der Taverne durch den Hintereingang wurde sie sogleich auch auf den Podest gestellt und der Barde spielte seine Melodie. So vergingen Monate…
Es war früh am Morgen. Die Sonne noch nicht aufgetaucht über dem Hofe. Der Hahn krähte als die Türe aufging und Vyv aus ihrem Schlaf gerissen wurde. Was ist hier los fragte sie sich innerlich und noch verschlafen.
„Los! Pack deine Sachen!“
Hörte sie die Stimme des Barden.
„Wieso!?“
Fragte sie noch verschlafen. Doch eine Antwort bekam sie nicht. Der Onkel stand unter der Türschwelle und schaute mit leerem Blick in das Zimmer. Der Barde packte für sie die nötigsten Sachen. Riss sie aus dem Bett.
„Du kommst jetzt mit mir mit.“
Meinte der Barde.
„Nein! Wieso! Onkel hilf mir doch!“
Schluchzte Vyv mit Tränen in den Augen. Doch der Onkel sagte kein Wort. Der Barde packe sie auf seine Schultern und schritt richtun Ausgang. Sie versuchte sich zu wehren, sie strampelte, sie schrie, sie versuchte sich vom Barden loszureisen.
„Vyv ich brauche dich hier nicht mehr. Geh mit ihm mit, villeicht wird ja doch noch was aus dir und stell dich nicht so an!“
War da eine Träne zu erhaschen in den Augen des Onkels? Langsam entfernte sich der Barde mit Vyv auf den Schultern von der Taverne. Sie sah noch in der Ferne die Taverne zum letzten male wie die Sonne den Hof erhellte. Schluchzend schlief sie dann auch müde auf den Schultern des Barden ein.
„Steh auf und iss was.“
Der Barde stellte ihr einen Topf mit Bohnen auf den Boden und wendete sich wieder dem Feuer zu und spielte neue Klänge, dabei immer was notierend in sein Buch. Vyv stand auf und schaut sich in der Gegend umher. Sie waren in einer Waldlichtung. Die Augen noch geschwollen nahm sie den Topf vom Boden, drehte den Rücken gegen den Barden und ass gierig aus dem Topf.
„Iss nicht so schnell. Es bekommt deinem Magen nicht gut.“
Sagte der Barde melodisch und auf seiner Laute spielend. Als sie aufgegessen hatte drehte sie sich um und beobachtete den Barden stundenlang stumm. Die Hände um die Beine gewickelt und den Kopf auf die Knie gelegt.
„Was schreibst du da?“
Fragte sie scheu und ihn beobachtend. Der Barde notierte sich noch einige Sätze, wendete sich zu Vyv.
„Nun, das geht dich nichts an. Pack lieber die Sachen zusammen wir gehen weiter!“
„Aber wohin gehen wir?“
„Das wirst du schon sehen.“
Vyv stand auf und packte die Sachen zusammen und legte diese dann vor dem Barden nieder. Der Schaute sie an.
„Was soll das? Nimm die Sachen zu dir, denn ich habe dich schon die ganze Nacht getragen!“
Sie löschte das Feuer und folgte dem Barden Richtung Norden mit dem Gepäck auf ihren Schultern. Er summte glücklich eine Melodie und machte sich immer wieder Notizen. Was er da wohl immer schreibt?
„Sag mal wie ist dein Name?“
Fragte Vyv Luft schnappend hinter dem Barden.
„Für dich, Meister Sternstaub.“
Sagte Sternstaub und lief weiter.
„Ich bin Vyv.“
Meinte sie.
„Ja! Das weis ich schon und jetzt stör mich nicht!“
„Darf ich auch mal auf deinem Instrument spielen?“
„Wenn die Zeit reif genug ist!“
Nach einer mehrstündigen Reise, an einer Weggabelung blieb Sternstaub stehen. Schaut sich in der Gegend rum und schaut auf einer Karte nach.
„Mhm! Der Weg links führt nach Rahal. Das müssen wir unbedingt vermeiden.“
Murmelte er vor sich hin.
„Hier lang!“
Er deutete dabei in die andere Richtung. Vyv war es egal wo hin, denn ihre Schultern schmerzten schon vom Gepäck. Nun dann, sie liefen in die andere Richtung. Die Sonne ging schon wieder unter dem Horizont runter als sie in Varuna ankamen.
„So hier werden wir eine Zeitlang bleiben.“
Vyv schaute mit grossen Augen in der Gegend herum. So eine wunderschöne Stadt hatte sie noch nie gesehen. All diese Menschen, die Stände, die Gebäuden. Sobald kamen sie auch ein einer Taverne an „Zur Blühenden Weide“. Sogleich sie die Türe durchschritten haben jubelten all die Leute in der Taverne und der Gastwirt kam Meister Sternstaub höfflich entgegen.
„Oh!! Der Herr!! Kommt nur rein. Bitte, so kommt und setzt euch. Was möge der Barde Trinken?“
Schnell huschte der Wirt wieder hinter die Theke und erwartete eine Antwort. Der Meister setzte sich stolz und hochnäsig an die Theke, klopfte auf den Tisch.
„Ein Krug Met!“
Vyv war erstaunt. Man scheint den Meister hier nicht zu kennen und doch wurde er wie der König selber empfangen. Sie krabbelte mühselig auf den Hocker neben dem Meister und schaute zu wie der Meister den Krug Met innerhalb von Sekunden leer trank. Einen Rülpser fahren lies und den Krug wieder auf den Tisch knallen lies. Dann griff er nach Vyv, stellte sie auf die Theke, packte seine Laute aus, stimmte Diese und fing an zu spielen.

Setz dich zu mir und höre mich an
Ich erzähle von einem Blumenkind
Ein Mädchen so sanft und so schön wie der Tag
und geheimnisvoll wie die Nacht
Auf einer Wiese, badend im Licht
ging sie zu voller Schönheit auf
Im Boden verwurzelt, zum bleiben verdammt
sah sie mich traurig an
Eine Blume so schön
ward niemals geseh´n
Nirgendwo auf dieser Welt
Eine Blume so schön
Die kann es nicht geben
Trotzdem hat man mir davon erzählt
"Geh mit mir fort", flehte ich sie an
Doch sie sagte sie könne das nicht
Ich blieb bei ihr sitzen und sah sie nur an,
Bis langsam das Sonnenlicht schwand
Eine Blume so schön
ward niemals geseh´n
Nirgendwo auf dieser Welt
Eine Blume so schön
Die kann es nicht geben
Trotzdem hat man mir davon erzählt
Die Nacht brach an und ihr Leben verging
Ihre Schönheit verwelkte und mit ihr mein Herz
Noch Heute denk ich ständig an sie
Diese Liebe kann niemals vergehn
Eine Blume so schön
ward niemals geseh´n
Nirgendwo auf dieser Welt
Eine Blume so schön
Die kann es nicht geben
Trotzdem hab ich euch davon erzählt

Die Leute in der Taverne standen auf, klatschten in die Hände und waren ausser sich. Noch ein Bier solle der Barde bekommen, schreiten sie. Prompt stand auch wieder ein Krug voll mit Met auf der Theke. Den trank er auch mit wenigen Schlücken aus, knallte den Krug wieder auf den Tisch und schaut verliebt zu Vyv rüber. Sie erschrak sich. War dieses Lied an sie gerichtet. War sie seine Inspiration? Irgendwie kam das Gefühl von Scham in Vyv hoch. Eigentlich war der Meister ja nett zu ihr gewesen, die ganze Reise über. Der Abend verging mit viel Musik, Klängen und Met. Vyv und der Meister haben vom Wirt ein kleines Zimmer zugewiesen bekommen. Im Zimmer angekommen setzte sich Vyv auf den Bett und schaute den Meister an, der wieder einige Notizen in sein Buch machte. Dann drehte er sich Vyv zu und reichte ihr eine kleine Laute.
„Hier! Das schenke ich dir.“
Meinte er ganz ruhig.
„Ich werde dir zeigen wie man auf so einem Instrument spielt. Du wirst meine Hintergrund Spielerin. Das ist ganz einfach. Ich werde dir die einfachsten Griffe erklären.“
Vyv nahm die Laute zu sich und betrachtete diese erstmal. Sie schaute den Meister unbeholfen an, mit einem Blick, wie, was soll ich mit dem Ding anstellen. Er schmunzelte bei ihren Blicken, setzte sich zu ihr und sie fingen an zu üben, die ganze Nacht durch. So vergingen auch hier Monate und Vyv wurde immer wie besser. Sie hatten von nun an jeden Abend einen Auftritt in der „Blühenden Weide“ Sie bekamen Speiss und Trank. Nach jedem Auftritt wurde fleissig geübt im Zimmer. Dann war der Zeitpunkt da und der Meister setzte sich wie so oft zu Vyv, gab ihr ein Buch und einen Kohlenstift.
„Hier. Nimm das. Habe ich dir heute auf dem Markt gekauft. Mal schauen wie Talentiert du Dichten kannst und später schauen wir, ob du Diese dann auch singen kannst!“
Vyv nahm das Buch zu sich und Blätterte mit glänzenden Augen in den leeren Seiten. Doch da war noch ein Problem, sie konnte sehr schlecht Lesen und Schreiben. Doch das Nötigste konnte sie. Der Meister schupste sie vom Bett und legte sich hin zum Schlaf. Vyv sass auf dem Boden und unter Kerzenlicht fing sie an zu schreiben.

Gedanken schweifen, huschen über das Papier.
Gedanken reifen, warum sitze ich hier?
Gedanken schwirren, nie gedankenlos.
Gedanken singen, eine Melodie.
Gedanken klingen, voller Harmonie.
Gedanken fliegen, schwerelos davon.
Gedanken wiegen, doch was zählt das schon.
Gedanken zeigen, Wurzeln mir vom Baum.
Gedanken schweigen, und schon ruft der Traum.

Müde legte sie den Stift weg, schloss die Seiten des Buches, pustete die Kerze aus, legte den Kopf auf das Buch und versuchte Schlaf zu finden.
So zogen sie beide durchs Lande
Jahre vergingen, Vyv wurde erwachsen, der Meister älter. Von Varuna nach Bajard, von Bajard nach Lamarist und wieder zurück. Vyv konnte schon sehr gut mit ihrer Laute umgehen, auch hatte sie schon ihr Buch gefüllt mit Abenteuer und erlebtem von den Reisen.
In der Taverne in Bajard, eines Morgens, stand Vyv auf von einem Geräusch geweckt. Der Meister lag keuchend im Bett. Sie stand auf und setzte sich zu ihm auf den Bett. Sie wusste ganz genau, der Jahrelange Met Konsum, das Pfeifen rauchen hat ihm schwer zugesetzt. Sie nahm seine Hand und hielt diese fest. Er schaute mit bleichem Gesicht zu ihr hoch. Ein Lächeln konnte sie von seinen Lippen lesen.
„Vyv.. Ich werde alt und meine Klänge verstummen. Meine Stimme lässt mich in stich. Meine Finger gehorchen mir nicht..“
Noch ein Keuchen und Husten und Vyv hielt seine Hand fester. Sie bekam glasige Augen. Sie war mit Schmerz erfüllt, denn der Mann, den sie so hasste in jungen Jahren war ihr an Herz gewachsen. Er war ihr Vater geworden, viel besser und netter als sein Onklen, damals vor Jahren in der Taverne.
„Vyv, ich liebe dich wie meine eigene Tochter. Ich habe dir nie was Böses gewünscht. Ja, ich war streng, doch warst du eine Göre!“
Ein leicht schmerzhaftes Lächeln huschte über seine Lippen.
„Vyv, meine Schöne… Zieh für mich durch die Länder… Mögen meine Lieder und Klänge nie sterben.. Bitte…“
Sternstaub zuckte schnell zusammen vor Schmerz beim nächsten Husten und quetschte Vyv ihre Hand .
„Mach mich unsterblich, Vyv…“
Vyv versuchte Stark zu bleiben und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Sie lächelte ihn an und strich ihm über seine Weise Haare. Sie beugte sich und gab Sternstaub einen sanften Kuss auf die Stirn, bewegte ihre Lippen Richtung Ohr und begann zu flüstern.
„Sternstaub, ich verspreche es dir. Ich werde dich unsterblich machen. Ich werde deinen Namen annehmen. Unsterblich sollst du werden.“
Als sie sich wieder hochbeugte, waren seine Augen geschlossen und der Atem stand still. Sie strich ein letztes mal über sein Gesicht und entdeckte das Liederbuch von Sternstaub in der anderen Hand. Es scheint so, als hätte er es ihr noch reichen wollen. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, nahm das Buch zu sich, wickelte es in Stoff ein und verpackte Dies in ihrem Rucksack. Packte die Laute und schritt Richtung Tür. Bei der Türe blieb sie noch schnell stehen, drehte sich um und flüsterte…
„Du wirst Unsterblich sein Meister Sternstaub…“
Sie schloss leise die Türe hinter sich und so zog die Wanderbardin Vyv Silberglocke Sternstaub in der grossen weiten Welt umher, villeicht wieder Richtung Hause, villeicht bleibt sie hier, villeicht… Ach das weis man nie wohin der Weg eines Wanderbardin führt…

Fortsetztung Folg


Zuletzt bearbeitet von Vyv Sternstaub am 06 Mai 2007 22:00, insgesamt einmal bearbeitet
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