Die Fantasiewelt der kleinen Eliina

[Eliina Laforge]

Die Gedanken eines aufregenden Tages in Bajard

Hui, was war das heute fuer ein Tag. Ich habe so viele Leute gesehen, und einen neuen Freund kennengelernt. Der ist lustig. Der hat ganz große Augenbrauen, und er sagt seine Oma, Opa und sein Papa haetten die auch. Ja, aber ich habe Ihn nicht geaergert, weil meine Mama immer gesagt hat, dass man sowas nicht macht. Naja, wir haben ganz lange gespielt und viel geredet. Er hat mich sogar vor einem boesen Mann beschuetzt. Aber trotzdem war ich dann kurz boese, ja, weil der Mann naemlich wollte, dass er sein großes Schwert hebt. Sowas ist doch nichts fuer einen Jungen, hm oder? Dann bin ich gegangen, weil das war doof. Der Mann war unheimlich und wollte mir sicherlich nur boeses. Habe dann erst ein bisschen auf der Wiese geschlafen. Da waren so lustige Kaeferchen, die mir immer ueber meine Beine gekrabbelt sind. Eigentlich war es ja niedlich, aber ich war doch muede und so konnte ich gar nicht richtig in Ruhe schlafen. Hum, irgendwann bin ich dann aufgestanden und habe mich wieder in Richtung Bajards' gemacht. Und da, ich glaube das war die Bank, davor waren dann so zwei Frauen. Die eine hatte eine ganz tolle Robe an. Sowas habe ich noch nie gesehen! Ja. Und erst waren sie auch gar nicht so nett, aber irgendwann haben sie mir ganz viele tolle Sachen ueber den Einen Gott erzaehlt - Alataar oder so. Ein Gebet habe ich auch gelernt, das geht so: "Alataaar, beschuetze mich, meine Familie und all' meine Freunde vor den falschen, boesen Goettern die nur Luegen erzaehlen." Ja und wenn ich das jetzt jeden Abend bete, sagen sie, dann gibt er mir die Kraft. Das ist toll, finde ich. Außerdem will ich auch so eine tolle Robe haben. Ich glaube, dass das stimmt was die sagen. Alle die nicht an den Einen glauben sind richtig doof, weil die gar nicht wissen wie toll der ist. Der macht so viel gutes fuer die Menschen, aber niemand versteht das. Ah, und außerdem soll Rahal boese sein und viele Buerger haben da Angst vielleicht hinzugehen. Dabei ist da nur die Wahrheit, haben sie gesagt. Aber Wahrheit ist immer gut und richtig, hat Mama auch schon immer gesagt. Die nette Frau, Aliyahna oder so, hat mir auch einen großen Schokoladenkuchen geschenkt. Der war voll lecker, mjam. Naja, der Junge den ich da vorher kennengelernt hatte, war dann auch wieder da. Ja, der fand das auch ganz toll was die uns so gesagt haben. Also, ich glaube das ist toll was die da machen und sagen. Ich wuensche mir, dass ich bald mal wieder mit denen reden kann. Ich werde jetzt alle Leute die nicht an den Einen glauben, mal fragen und dann ueberreden auch an den zu glauben. Ich bin nicht so doof wie die, und ja .. Hm, achja und als die beiden Frauen dann gehen wollten, kam so ein Magier aus dem Maerchenbuch. So richtig mit Zauberstab, das war toll - aber der war nicht glaeubig, oder aufjeden Fall glaube ich nicht, dass er an den Einen glaubte. Und, der hat sich dann mit den Frauen gar nicht gut verstanden. Ich, weil ich gleich zeigen wollte wie gut ich alles verstanden habe, bin zu Ihm und habe das erzaehlt was mir die Frauen vorher gesagt haben. Der hat gestaunt! Aber ich glaube es hat Ihm nicht gefallen. Hm. Der war dann zwar auch nett zu mir. Ja, weil der hat mir so tolle Lichtlein geschenkt, die ueber mir geschwebt sind. Eins ist kaputt gegangen, weil ich einen boesen Gedanken gehabt habe, hat er gesagt. Aber das andere ist dann noch lange ueber mir geschwebt. Uh, wie die alle geschaut haben. Ich, Eliina, mit so einem tollen Licht. Toll, gell? Aber der hat gesagt, ich soll nicht an den Einen glauben - weil der doof ist. Alle sagen was anderes. Aber ich glaube wirklich, dass die beiden Frauen Recht hatten. Der Eine ist toll, und haelt seine schuetzende Hand ueber uns. Außerdem, der Magier sagte, ich waere zu klein um zu zaubern, pah! Ich bin aber nicht zu klein um an den Einen zu glauben und, ja. Das ist doch toll, außerdem war seine Robe nur doof und die andere von der Frau toll. Hum. Ich bin jetzt muede, soll ich vorher noch mein Gebet sprechen, oder reicht es, dass ich es heute schon einmal gesprochen habe? Ja, bestimmt. Ich bin muede .. zu muede ..

[Eliina Laforge]

Waisenhaus und Schankstube

Menno, es ist wirklich nicht immer leicht neue Leute kennenzulernen. Aber es scheint mir, dass alle die ich dann mal kennenlerne, total nett zu mir sind. Ja und ich bin stolz auf mich, weil ich immer gleich frage ob der Mensch doof ist oder nicht. Und ja, dann muss ich das immer mit dem Alataaar und so erklaeren. Die nehmen mich alle ernst, da fuehle ich mich richtig toll, jaha. Also gestern zum Beispiel da war ich wieder in dem kleinen Dorf da, Bajard oder sowas, und die haben da ein Gasthaus. Das war da wo ich auch den lieben Suelviaaan getroffen hatte. Aber der war dann leider gar nicht da, naja aufjeden Fall ging erst die doofe Tuere nicht auf. Erst als ich mich mit ganz viel Kraft dagegen gestemmt habe, ist die dann aufgegangen. Ja, aber das lustige war, dass mir da so eine Frau - glaube ich - mit so einem groooßen Schleier geholfen hat. Die war erst unheimlich, aber irgendwie hat sie dann doch gar nichts boeses gemacht und sich einfach nur hingesetzt, alleine war die da. Ja. Also dann am Schluß nicht mehr, aber da halt am Anfang, gell. Aber viel unheimlicher am Anfang war der Mann mit so einem Ding ueber dem Mund und einer groooßen Muetze. Erst als er irgendwie immer gelaechelt hat, und mir dann auch noch eine Goldmuenze geschenkt hat, war der nicht mehr gruselig. Als der dann die Muetze und alles abgezogen hat, war der ein ganz normaler Mensch. Ich will auch, dass der liebe Alataar den beschuetzt, der muss naemlich beschuetzt werden. Ja, der hat naemlich gesagt er rennt nur so versteckt rum, damit Ihn niemand sieht. Ich glaube der ist ganz beruehmt. Eliina hat eine Beruehmtheit getroffen, ja und ich habe was geschenkt bekommen von dem. Hum, als der gehen musste, war ich ganz traurig aber ALL hat mir geholfen. ALL - ja die ist total toll, und lustig. Die ist so bunt angezogen und immmer wenn sie sich bewegt, dann schwingt der ganz große Rock um Ihre Beine. Das ist toll! Außerdem hat sie gesagt, wir werden beste Freundinnen. Ja und weißt Du noch was? Lustig ist, dass die einen gaaaaanz langen Namen hat, immer wenn wir uns sehen sagt sie mir drei Buchstaben und ich Ihr, von meinem Namen, einen. Also ist sie jetzt ALL und ich bin E. Das war wirklich lustig. Wir haben gelacht und ich habe sie sogar fast hochgehoben! Aber das ging bestimmt auch nur, weil die liebe Frau Ihre Luft angehalten hat, hm hm! Naja und dann werde ich der bald ein Stueck von dem leckeren Kuchen mitbringen den die Emma immer macht. All mag Kuchen naemlich auch gerne wie ich. All und ich sind leichte Maedchen. Wir sind naemlich gar nicht dick, und All sagt wenn man ein leichtes Maedchen ist, ist das Leben leicht. Mh! Und achja, ich hab' jetzt immmer einen Platz wo ich schlafen kann - da bei Varana oder wie das heißt, neben dem tollen Spielplatz wo ich mit Dolli oft war, ist so ein Haus und das gehoert der Emma. Die Emma hat gesagt, ich darf da so lange sein bis meine Mama mich endlich abholt. Da gibt es jetzt immer Essen und ein großes, weiches Bett ganz fuer mich alleine. Aber ich habe noch gar keine anderen Kindern gesehen, Dolli soll da naemlich auch sein! Hihi. Das wird dann lustig mit Dolli. Vielleicht kommt Remsi mich auch mal besuchen, nur Remsi der hat ja seinen Papa. Hm. Mit den großen Augenbrauen! Ha! Das ist lustig. Naja, aber die Schaukelpferde sind da drinnen in dem Haus auch total lustig. Der eine Druide, oder was der ist, ist mit mir darauf geritten. Der war so groß und war dann auf so einem Pferd - lustig war das. Ganz viele Leute besuchen mich jetzt dann bestimmt bald. Das ist alles toll. Und ganz bald, hat der Mann aus der Schankstube gesagt, darf ich auch mal mit zu Ihm nach Hause. Der mag mich bestimmt, nur All hat gesagt man soll bei Maennern gar nicht denken, dass die einen moegen. Man muss so tun, als wuerde es einem egal sein. Weil, ja, die machen das immer mit Absicht, dass sie nicht sagen ob sie Dich moegen oder so. Habe ich nicht ganz verstanden, aber All hat bestimmt Recht. Ah, All muss ich noch wegen dem liebe Alataar fragen. Bin ich vor lauter Lachen und rumhuepfen gar nicht mehr dazu gekommen.
"Lieber Alataaar, Du musst meine Freunde All, Ramsi, Dolli und meine Familie vor den anderen boesen Goettern schuetzen. Weil die sind alle doof und sagen gar nicht die Wahrheit."

[Allegra Apfelglueck]

Viel zu faul um sich auf den Rückweg zum Lager
zu machen steuerte sie querfeldein auf einen
Bauernhof zu, die Lichter waren bereits gelöscht
und die Tiere dösten stehend wie liegend friedlich
vor sich hin. Beinahe lautlos gelang es ihr den Zaun
zu überwinden und über die Koppel in die Scheune
einzusteigen. Auch wenn ihre Augen an die Schwärze
der Nacht gewohnt waren viel es ihr schwer sich in
der fremden Scheune zurecht zu finden, geduckt
und etwas tappsig fand sie schließlich ein gemütliches
Eck.

Erst jetzt merkte sie, dass der Alkohol ihr doch recht
zugesetzt hatte, in ihrem Kopf tanzten einzelne
Liedstrophen unnachgiebig weiter.
Sie träumte von aufreizend gekleideten Kleinkindern
mit rot geschminkten Lippen welche riesenhafte Männer
aus der Taverne trugen. Mit rasendem Puls erwachte sie,
versuchte die gruseligen Bilder hinfort zu scheuchen und
ärgerte sich leise brabbelnd über Menekaner und Männer.

[Eliina Laforge]

Das kleine Maedchen mit den roten. lockigen Haaren, saß am Bajarder Teich. Die duennen, gar zerbrechlichen Beinchen hingen in das Wasser und immer wieder zog sie freudig den Fuß so schnell heraus, dass einige Wassertropfen durch die nahen Umgebung spritzen. Ihre Beinchen waren dreckig und sollten gesaeuber werden, gesaueber von dem Matsch der ob des regnerischen Tages an jenen in die Hoehe spritzte. Mit einem vertraeumten Blick, und einem seichten kindlichen Grinsen auf den Lippen kamen Ihr einige Gedanken. Waehrend sie die zierlichen Haendchen hinter sich in das taunasse Gras stuetzte, begann sie ueber die letzten Tage zu sinnieren:

Hm, es ist viel passiert, und ja ich kann gar nicht mehr sagen ob das nun alles toll war oder nicht. Ich bin sogar richtig verwirrt manchmal. Noch vor ein paar Tagen war ich mir sehr, sehr sicher, dass Alataar toll ist und er uns nur Gutes will - aber gestern, da war ich mit meinem Sylvian und noch einem anderen Mann, den ich aber gar nicht nett fand, in der Schankstube. Remis und sein Papa kamen auch vorbei, und irgendwie habe ich dann wieder ueber Alataar geredet. Die Frauen sagten ja, dass jeder der den Einen nicht mag doof ist .. aber ich weiß, dass der liebe Sylvian den auch nicht mag - aber trotzdem habe ich den total gern, und bin immer gerne mit Ihm zusammen. Also irgendwie ist das doch komisch, oder? Ich meine, er ist lieb und mag den Einen doch nicht - wie kann das sein? Ja und dann meinte er, ich soll immer erst alle Sachen hoeren und ansehen, bevor ich mich auf eine Sache festlege. Ich habe das erst gar nicht verstanden - aber jetzt, als ich die Nacht mal wieder nicht schlafen konnte, glaube ich es verstanden zu haben. Mama sagte auch immer so etwas aehnliches. Immer wenn Papa wieder so seltsam war, und ich Angst vor Ihm hatte - dann meinte sie ich soll es als Ganzes sehen und meine Meinung nochmal ueberdenken. Ich glaube so meinte auch Sylvian das, vielleicht oder? Hum. Aufjeden Fall habe ich Ihn wirklich gern. Immer wenn ich bei Ihm bin, will ich nur kuscheln und ganz nah bei Ihm sein. Es ist komisch, dann pocht mein Herz immer ganz schnell und damit er es nicht mitkriegt, schaue ich ganz oft einfach weg. Das ist peinlich. Ich glaube, dass liegt daran weil ich daheim sowas nie erfahren durfte. Sobald Mama mich in den Arm nehmen wollte, oder mir mein Gute Nacht Lied gesungen hat, donnerte Papa, sie sollte mit dieser Gefuehlsdussselei gegenueber einem kleinen Goer doch aufhoeren. Ich weiß nicht was "Dusselei" bedeutet, ich weiß nur, dass Mama mich dann immer ganz schnell losgelassen hat. Danach habe ich immer Gepolter aus den anderen Zimmern gehoert. Ich verstehe das immernoch nicht, aber ich habe mir vorgenommen sobald Mama kommt, werde ich sie fragen. Ich werde Ihr Sylvian vorstellen und sie wird sehen wie lieb er zu mir ist. Ich brauche Ihn wirklich, aber ich glaube das nimmt er gar nicht ernst. Ja, ernst nehmen. Ich fuehle mich oft als wuerde man mich gar nicht ernst nehmen. Wieso nicht? Ich verstehe es nicht. Mama sagt immer man soll sich alle Menschen anhoeren und dann versuchen sich auch ernst zu nehmen. Sehen die mich nicht als Mensch an? Ist irgendwas anders an mir?

Kurzzeitig wandern die gruenen Augen des kleines Maedchen gen Himmel und sie hob die Hand um den Sternen entgegen zu winken. Es mochte inzwischen wohl wieder mitten in der Nacht sein, waehrend sie weiterhin Ihre Beinchen im kuehlen Wasser des Teiches badete. Niemand kam vorbei, lediglich einige streunende Katzen bahnten sich Ihren Weg durch das hohe Gras und beobachteten Eliina neugierig. Das kleine Maedchen, welches sonst so viel Energie und Lebensfreude ausstrahlt, wirkte dort alleine und verlassen. Erneut fiel sie in Ihre kindlichen Gedanken ..

Der Janus nimmt mich auch nicht ernst. Ich mag den auch - glaube ich. Der hat eine tolle weiße Hose und sagt die ist aus Menekaka, oder sowas in der Art. Hum. Gestern habe ich mich dann an sein Bein geklemmt und gekuschelt. Ich glaube, dass er mich beschuetzen kann wenn mir jemand was boeses will. Aber er war auch ein bisschen boese, der hat mich da einfach stehen lassen, weil er es lustig fand als ich sagte ich moechte mit Ihm mit in den Phoenix, oder wie auch immer das da heißt wo der arbeitet. Der ist naemlich Magier und muss da viel lesen und immer still sein - hat er gesagt. Vielleicht nimmt er mich ja mal mit. Aber ja, toll von Ihm ist, dass er versprochen hat mich mal mit zu sich nach Hause zu nehmen. Da waere jemand der mich bestimmt kennenlernen moechte. Ich glaube seine Freundin, weil als ich von der Hochzeit mit Sylvian gesprochen habe, hat er es falsch verstanden und war gleich irgendwie komisch. Vielleicht dachte er ich moechte Ihm mal heiraten? Huebsch ist er ja und nett auch - aber irgendwie habe ich da ein ganz anderes Gefuehl als bei Sylvian. Oder was ist das ueberhaupt fuer ein Gefuehl bei Sylvian? Hui, ich weiß es gar nicht. Aber naja, bei Janus fuehle ich mich auch wohl. Aber hum, doch nicht so wohl wie auf dem Schoß oder in den Armen von Sylvian. Naja - egal. Mal schauen.

Erneut wurde sie aus Ihren Gedanken gerissen, als ein verschlafener Soldat wohl seine uebliche Runde lief. Doch ob seiner Muedigkeit schenkte er dem kleinen Maedchen, welches so verloren an dem Teich saß, keinerlei Beachtung. Sein Haupt war gesenkt und er aechzte leicht unter dem Gewicht seiner Ruestung. Die Hellerbarde zog er langsam hinter sich her, und hinterließ so eine lange Spur auf dem matschigen Boden. Eliina hielt einen Moment den Atem an, Ihr war durchaus bewußt, dass sie Aerger kriegen wuerde wenn man sie so spaet in der Nacht alleine in dem Dorf entdeckte. Kaum war er vorrueber und sie somit aus seinem Blickfeld, stieß sich die angehaltene Luft aus.

Dann war da noch die Sache mit dem Seemann. Hihi. Das war lustig. Der war irgendwie komisch, sah auch ganz doof aus. Außerdem hat der immer so was stinkendes aus einer Flasche getrunken. Aufjeden Fall, habe ich den dann irgendwann als stinkend bezeichnet. Als ich aber merkte, dass er es nicht so lustig fand habe ich schnell noch gesagt er waere jetzt ein stinkender Freund. Hum, eigentlich sollte er dann auch mit in die Schankstube. War aber aufeinmal spurlos verschwunden. Eine Freundin von mir hat gesagt, dass die Seemaenner so stinken muessen weil die Ratten sie sind beißen. Deswegen haben die auch manchmal schon kleine Loecher in den Ohren und so. Komischer Gedanken, gell? Aber der Mann da hatte keine Loecher, kein Wunder, so wie der gerochen hat. Pfui!
Hum, Dolli habe ich auch getroffen. Endlich mal wieder! Hm ja, und das war ganz gruselig. Da war naemlich auch die Frau, die die Dolli entfuehren wollte oder sowas. Die, hum Kalisha oder so, aufjeden Fall diese boese Frau halt. Ja, und die Dolli hat dann auch weinen muessen. Verstehe ich, ja! So einen grooooßen, blauen Fleck am Hals - das hat bestimmt aua gemacht. Da haette ich auch große Angst vor der Frau. Aber ja, ich hatte da keine Angst, da war der Janus naemlich schon da. Hum, und der beschuetzt uns alle. Der ist bestimmt sowas wie ein Held oder so.
ALL habe ich dann auch getroffen - die ist mit uns dann noch ins Gasthaus. Sylvian hat uns was zu trinken gekauft, das heißt "Wie immer". Und sie hat dann auch "Wie immer" genommen. Das fand ich toll, dann hat sie dasselbe getrunken wie ich - Milch. Mjam. Das war toll. Und jetzt heißt sie auch gar nicht mehr ALL, sondern ALLE. Die hat mir naemlich noch einen Buchstaben gesagt. Eigentlich wollte sie mir nach Ihrer geheimen Probe noch zwei andere sagen, aber die kam dann gar nicht mehr. Hum, aber ich habe eh bald geschlafen. Bin ja schon in Sylvians Armen eingeschlafen, bis dann Remsi so laut rumgebruellt hat. Hihi, ja der Remsi ist lustig. Aber seinen Papa finde ich gar nicht so toll - der hat so komische Freunde, oder sowas. Weiß nicht. Ich mache mir irgendwie doch ein bisschen Sorgen um den Remsi, vielleicht wollen die Ihm was boeses oder so? Frueher hat Mama immer gesagt, es gibt guten und schlechten Umgang fuer mich. Vor dem schlechten Umgang hat sie mich ferngehalten - meinte sie. Aber jetzt, woher soll ich wissen was gut und schlecht ist? Merkt man das irgendwie?

Ein Kribbeln an den Beinen ließ sie erneut aus den Gedanken schrecken. Ein Quieken kam aus Ihrem Mund und schnell zog sie die Beine aus dem Wasser. Da hat sie doch tatsaechlich etwas an den nackten Fueßen berueht. "Ieh!", murmelte sie leise und striff die Fueße ueber das hohe Gras um dann schnell in die Schuehchen zu schluepfen. Sie ging einige Schritte in Richtung der Bank. Mit einem gekonnten Ruck, befoerdete sie sich selber auf die Bank. Auf dem Ruecken liegend, sah die kleine Gestalt in den großen Sternenhimmel ueber Ihr. Wie eine Decke lag er dort, schuetzend und zu gleich doch unheimlich. Viele Geheimnisse barg er - garantiert. Sie begann jetzt zu Grinsen und erneut kam Ihr ein Gedanke..

Ha, ich weiß noch als Vara..una gesperrt war. Da waren lauter so komische, weiße Leute vor dem einen Tor. Meine Freundin mit der ich da war zwar nett zu denen, aber ich fand die gar nicht nett. Selbst Janus, den ich da noch gar nicht kannte, war komisch. Der eine Mann hat sich dauernd ueber mich lustig gemacht, und die anderen waren voll unfreundlich. Zu mir! Sonst ist nie jemand unfreundlich zu mir. Hum. Ich wollte nur wissen wieso die alle weiß sind und wieso die Stadt zu ist. Aber die haben mich nicht mal beachtet. Total doof, finde ich. Die mag ich jetzt alle nicht. Ich habe denen auch gesagt, dass sie doof sind. Aber ich glaube, das habe die gar nicht gehoert. Vielleicht auch besser so. Als wir dann in der Stadt waren und sie irgendwas gekauft hat, bin ich losgerannt und habe nach dem boesen Mann gesucht. Oder wieso sonst war die Stadt zu? Ja, aber den habe ich nicht gefunden und stattdessen hat sich sich große Sorgen um mich gemacht. Das wollte ich gar nicht. Hum. Moment. Die war auch ganz weiß angezogen? Hum! Hat die damit vielleicht auch was zu tun? Vielleicht sind die Weißen gefaehrlich und planen was, weil sie Vara..una abgesperrt haben? Aber, Janus ist auch ganz in Weiß. Der ist lieb! Also, vielleicht sind sie doch nicht boese? Hrm. Ach, ich weiß es nicht. Ist mir auch egal, solange mich die unfreundlichen da auf der Bruecke von denen in Ruhe lassen. Pff.

Langsam fielen die Augen des Maechens zu, und sie fiel in einen unruhigen Schlaf. Traeume von Magiern die sie auslachten und mit dem Finger auf sie deuteten. Janus war auch dabei. Er lachte am lautesten und meinte immer wieder: "Eliina und Janus sitzen auf'm Baum .. ", ja Dolli hatte das gestern gesagt und fand es ganz lustig. Dolli war in dem Traum auch, sie hatte Ihre Augen aengstlich geweitet und starrte in ein dunkles Loch. Ein Loch, dass wohl immer groeßer wurde. Waehrend jenem Traum, schlug Eliina immer wieder wild um sich und lief einige Male Gefahr von der Bank hinab, in das Gras zu fallen.

[Eliina Laforge]

Mit einem Blinzeln Ihrer gruenen Augen, schlug sie die Lider in die Hoehe und blickte um sich. Ein warm, knisternder Kamin, ein Kleiderschrank und natuerlich die gemuetliche Decke um Ihren Koerper geschlungen. Ja, sie war noch da! Und allein dieser Gedanke, ließ das kleine Maedchen laecheln. Die großen Augen glitten gen Fenster hinueber. Einige Sonnenstrahlen striffen dabei Ihr Gesicht, was sie erneut blinzeln ließ. Ja, sie war noch hier ..

Jetzt schlafe ich schon wieder bei Janus und der Lea. Aber es ist so schoen hier. Ich glaube ich war schon ganz lange nicht mehr so gluecklich. Ich kann hier auch ganz viele neue Sachen machen - das durfte ich daheim nicht. Hum, und das beste ist, dass der Sylvian mit der Lea befreundet ist und dann ganz oft kommt um sie zu besuchen. Ja, dann sieht er mich auch und freut sich immer. Das merke ich genau. Mein Herz macht dann einen richtigen Sprung, wenn ich Ihn sehe. Aber ob er mich oder Lea besuchen kommt? Hrm, ich weiß es eigentlich gar nicht. Moeglicherweise kommt er zu Lea um mich zu besuchen, moeglicherweise kommt er aber auch zu mir umd Lea zu besuchen. Oder vielleicht uns beide? Na, ich weiß nicht. Hauptsache ich sehe Ihn jetzt gaaaanz oft und lange.

Ein Huesteln war von unten zu vernehmen, und ein Grinsen bildete sich auf Ihren Lippen. Janus! Er war mal wieder daheim. Es war schoen zu wissen, dass sie nicht alleine war. Noch einige Zeit lauschte sie den Lauten von unten, bis sie wieder die Augen zum Fenster richtete.

Gestern war es ganz schoen warm, und wir haben ganz viele tolle Sachen gemacht. Also erst, da bin ich aufgewacht und habe gedacht ich bin alleine. Aber dann habe ich Janus gehoert. Der hat unten einen Laerm gemacht, weiß gar nicht was er gemacht hat. Naja, aufjeden Fall habe ich mich dann ganz alleine angezogen. Lea hat mir naemlich ein großes Hemd geliehen, dass ich mir mit einer ganz tollen bunten Kordel umbinden kann. Dann haengt es auch nicht auf dem Boden und ich mache mir mein Kleid nicht dreckig - sagt sie immer. Als ich dann nach unten kam, hat Janus mir meine Haare gekaemmt. Das war so ein schoenes Gefuehl. Mama hat das damals manchmal gemacht, aber nur wenn Papa nicht zu Hause war - sonst hat sie Aerger bekommen. Papa hat sogar mal eine Buerste aus dem Fenster geworfen und ganz laut irgendwelche komischen Sachen zu Mama gesagt. Hum, aber Janus war ganz lieb zu mir, das tat dann gar nicht weh und danach waren meine Haare wieder weich und toll! Janus waere bestimmt ein guter Papa, glaube ich. Aber die wollen ja erst nach seiner Ausbildung oder so ein Kind, oder zwei. Da freue ich mich dann auch drauf, vielleicht kann ich dann mit dem Baby spielen oder so. Das waere toll. Außerdem wird das Kind ganz schoen. Janus ist total huebsch und seine Freundin ja auch. Hum, alle sagen, dass das Kind dann so huebsch wie ich wird. Hihi. Das ist lustig. Außerdem, ja, der Janus sagt ich waere wie Lea. Wie seine Freundin! Da muss ich immer Grinsen und weiß gar nicht was ich dazu sagen soll irgendwie.

Die Sonne war inzwischen von einer kleinen Wolke verdeckt, und Eliinas Gesicht ruhte nicht laenger im Schein der Sonne. Sie spitze enttaeuscht die Lippen und starrte die boese Wolke so lange an, als wuerde sie versuchen jene allein durch Ihre Gedanken bei Seite zu schieben. Natuerlich gelang es Ihr nicht und so drehte sie Ihr Haupt auf die andere Seite um nun in den Kamin zu blicken. Das Holz war neu aufgeschichtet worden, es war also jemand oben gewesen und hatte dafuer gesorgt, dass es nicht niederbrennt. Verschlafen rieb sich das kleine Wesen ueber die Augen. Dann kamen die Gedanken wieder in Ihr Koepfchen.

Lea kam dann von der Arbeit nach Hause und gleich haben wir ganz tolle Sachen gemacht. Ich habe gelernt wie man auf einen Baum klettert, hui das war lustig aber auch gefaehrlich. Der Janus musste mich einmal retten. Zum Glueck ist der so stark, dass er mich auffangen konnte! Ich wollte naemlich so haengen wie er, und irgendwie habe ich was falsch gemacht, ploetzlich bin ich naemlich von meinem Ast ganz gerade runtergefallen. Das war gruselig, ich hab mich total erschrocken! Aber Janus und Lea waren ja da. Lea ist auch auf den Baum geklettert und wir sind so lange da sitzen geblieben, bis die eine Frau kam die mal bei Sylvian stand. Die hat auch rote Haare - wie ich! Aber, naja - die kenne ich gar nicht. Dann kam Janus hoch und ich habe Ihm gesagt, dass die Dolli mit Ihrem Spruch letztens ja jetzt fast Recht haette. Die hat naemlich gesagt: Die Eliina und der Janus sitzen auf'm Baum und kuessen! Ja, auf dem Baum sind wir gesessen. Aber nicht gekuesst. Ieh! Sowas mache ich gar nicht. Nach meinem Sturz in Janus Arme, hatte ich dann gaaanz viel Durst und die Lea hat mir wieder einen leckeren Tee gegeben. Die sind immer sooooo lecker! Diesmal hat der irgendwie so nach hum Limette oder sowas geschmeckt. Aber war gut! Die kann das total. Danach sind wir dann aber gleich wieder raus gegangen. Lea meinte naemlich wir koennten die Pferde fuettern. Die haben da zwei. Das große, graue habe ich fuettern duerfen. Das war lustig, wenn ich gespuert habe wie es ueber meine Hand gestriffen hat. Da habe ich ganz viel gelacht die ganze Zeit! Erst hatte ich ein bisschen Angst, aber dann doch nicht mehr, das war ganz brav das Pferd! Ich glaube das mag mich ein bisschen.

Als unten das Scheppern von Geschirr zu hoeren war, wurde das Maedchen erneut aus Ihren Gedanken gerissen. Kuchen! Bestimmt deckte Janus unten gerade den Tisch und wuerde sie gleich wecken. Sie kniff bei dem Gedanken die Augen zusammen und grinste so breit, dass man Ihre weißen Schneidezaehne sehen konnte.

Spaeter haben Janus und Lea dann gekuschelt und sich gekuesst, und ich stand daneben! Da wußte ich gar nicht was ich machen soll, das war peinlich - irgendwie so. Habe dann weggeguckt und ganz lange an meinem Apfel rumgebissen. Ich mag das nicht, wenn die das machen. Das ist irgendwie so komisch, finde ich. Hum, aber ich sage es nicht. Ich schaue dann einfach immer weg oder gehe wo anders hin wenn die das machen. Ja. Zum Glueck kam aber dann Sylvian. Mit Ihm habe ich dann gekuschelt und Ihn auf den Boden geworfen! Hui, das war so schoen. Habe Ihn vermisst. Und heute wollen wir vielleicht alle was zusammen machen, das wird bestimmt voll schoen. Ich freue mich.

Wohl brachten diese Gedanken das Maedchen nun dazu aufzustehen. Ihre kleinen Fueße fuehrten sie in die untere Etage ..

[Eliina Laforge]

Schon viele Tage hatte das kleine Maedchen nicht mehr unter einem schuetzenden Dach genaechtigt. Fern von der Herberge Emma's oder auch dem Haus Janus, lief sie durch die Gassen Bajards das Geschehen immer wach und aufmerksam beobachtend - und heute, war wieder einer solcher Tage. Ein Tag wie jeder andere, oder doch nicht?

Heute habe ich ganz viele Menekanaka gesehen. Die waren alle in Bajard naemlich. Irgendwann waren dann die normalen Soldaten weg und nur noch so Menschen aus der Wueste da. Die sind ja auch ganz nett eigentlich, aber irgendwie gruselig. Ein ganz junger Menekanaka hat mir erzaehlt, dass er in ein Lama verwandelt wird wenn er nicht das sagt und macht, was sein Herr wil. Hm, eine komische Vorstellung. Der hat dann auch noch gespuckt - ich fand das lustig, aber alle anderen Menekanaka haben Ihn ganz komisch angeschaut. Die sind bestimmt viel zu ernst, ob Die mir dann noch erlauben werden am Abend alleine in den Straßen rumzugehen? Hrm, bestimmt sehen die mich gar nicht. Die haben naemlich immer so viele Tuecher um das Gesicht und auch vor dem Mund. Nur die Augen sieht man - das ist komisch. Aber ich habe ja sowieso schon so gemerkt, dass alle Sachen hier anders sind, als daheim bei Mama und Papa. Ah! Der Buergermeister war dann auch da, und Ihm hat sogar mein Bild gefallen. Hui. Das hat mich gefreut, dachte naemlich der wuerde das gar nicht moegen, oder so. Aber dann ja doch, toll! Der hatte aber gar keine Zeit fuer mich, weil die Menekanaka ja dann mit Ihm geredet haben. Ich habe einen großen, schwarz angezogenen Menekanaka kennengelernt, der von dem auch der Jüngere erzählt hat. Der, der so viel zaubern kann, dass alle ein Lama werden. Ha! Da habe ich dann aber erzaehlt, dass der Janus bestimmt alle retten kann. Da hat der mich vielleicht angeschaut! Aber aufjeden Fall, habe ich von dem Magier die Stiefel ein bisschen dreckig gemacht. Das fand der nicht so toll, glaube ich. Dabei war es ja nur ein bisschen Matsch - hat ja wieder soo viel geregnet, immer. Frueher musste ich auch immer Papa's Schuhe putzen, also wollte ich die auch mit den Haenden sauber machen, das wollte der dann aber gar nicht. Der junge Menekanaka, Ali, sollte mir dann ueber Elui .. die eine Goettin, glaube ich, erzaehlen. Aber das wollte ich ja gar nicht. Vielleicht ist es naemlich - wie die Emma sagt - gar nicht so gut, wenn man nur einen Gott mag oder so. Hum, muss man ja vielleicht alles als Ganzes sehen - oder irgendwie so. Und trotzdem glaube ich, dass der Eine viel viel toller ist als alle anderen - die wissen das nur nicht, weil die gar nicht darueber nachdenken wollen und so. Aber ich weiß das viel besser naemlich! Hm, ja und als die ganzen Menekanaka da waren, stand dann ein gaaaaanz großer Mann neben der Menschenmenge. Da musste ich dann gleich hingehen, und Ihn fragen ob er auch zu lange im Regen war - da waechst man naemlich ganz schnell, hat man mir erzaehlt. Aber der hat gesagt, dass immer alle aus seinem Volk so groß sind. Der war lustig! Wir haben fast den ganzen Abend dann noch zusammenverbracht, hm hm. Durfte auch so groß sein wie er, und fliegen ueber den Koepfen aller anderen. Irgendwann kam dann noch ein anderer, Argos hieß der. Der war auch nett - aber am Anfang irgendwie gruselig. Der war naemlich auch groß und hatte so eine Ruestung an - wie Papa immer. Aber da war Blut dran und ieh! Da dachte ich der ist boese, aber war er dann doch gar nicht! Ich darf jetzt mal die besuchen. Die leben in einem Clan oder so, alle. Und haben da auch zwei kleine Kinder. Aber der eine ist erst ganz klein, der ist naemlich drei. Aber wenn die alle so lustig und nett sind wie die beiden großen Maenner, dann ist's da bestimmt ganz toll. Ich glaube die moegen mich und ich glaube ich mag die auch. Da kann ich dann naemlich immer noch viel, viel hoeher sitzen als bei dem Sylvian. Wenn der mich hochhebt bin ich auch gaaanz groß, aber bei Argos und so da bin ich groeßer als alle anderen. Und niemand kann dann so groß sein wie ich! Ha. Da werden alle schauen, wenn mich so jemand naemlich traegt. Komisch ist aber nur, dass der Ulfeid - also der, der auch da war - so einen Baeren auf dem Kopf gehabt hat. Er will mir das alles erklaeren, Sitten und Braeuche oder so hat er gesagt, aber das ist trotzdem voll komisch. Hum. Wenn ich das dem Sylvian erzaehle, freut der sich bestimmt. Und die Lea erst! Ha. Ob die auch so toll auf Baeume klettern koennen wie der Janus und die Lea? Ich freue mich aber schon wenn ich die alle bald wieder sehe. Ist jetzt nur ganz komisch, mit den vielen Menekanakan da in dem Dorf.

[Eliina Laforge]

Hum. Es ist ja so viel passiert! Ich weiß ueberhaupt gar nicht wo ich anfangen soll. Alles ganz komisch naemlich. Die Menekanaka sind ja immernoch da und irgendwie sind jetzt alle - also wirklich alle - Laeden leer. Sonst war da immer soo viel los, aber jetzt ist immer alles zu. Ich weiß ja nicht warum, aber vielleicht hat das wirklich was mit den Menekanakan zu tun? Der Buergermeister hat auch so einen vor seiner Haustuere! Den habe ich naemlich letztens besucht, um Ihm ganz viele Sachen zu erzaehlen. Und der bloede Menekanaka hat uns die ganze Zeit zugeschaut, als wir so geredet haben - das stoert bestimmt, glaube ich. Also ich wuerde das gar nicht wollen, naemlich. Ja, also da habe ich dem Buergermeister dann von der Sache mit dem .. - hm, das Wort darf ich gar nicht sagen - aber von der Sache mit dem Arsch naemlich erzaehlt. Das war naemlich so: Der Ulfeid und ich standen am Hafen und haben mit so zwei Maennern geredet, die ganz gleich aussahen. So sehen naemlich alle Huehnerverkauefer aus haben die gesagt. Ja. Und dann aufeinmal war so ein ganz ekliger Typ da, der hat eine Angel in der Hand gehabt und dem Ulfeid die ganze Zeit auf seinen Po geschaut. Die ganze Zeit! Ich habe das gesehen, weil ich war ja da naemlich auf dem Arm vom Ulfeid oben und konnte ueber die Schulter zu dem ekligen Fischer schauen. Hum, und dann! Dann hat der mit der Angel den Umhang vom Ulfeid weggeschoben und hat so Sachen gesagt, wie: "Ich möchte Deinen Arsch küssen, Du großer starker Mann" Ieh! Ja, baeh, sowas hat der gesagt und das war ja total eklig, naemlich. Der sah auch so eklig aus und alles. Da ist der Ulfeid dann boese geworden. Eigentlich sollte ich dann brav sitzen bleiben, als er den Mann hinter die Ecke von dem einen Haus da gezerrt hat - aber ich hatte doch Angst, dass dem Ulfeid was passiert .. also bin ich da auch um das Haus rum. Wah! Dann hat der komische Mann Ihm grad seinen Po gezeigt, also so richtig ohne Hose drueber und so! Ieh! Da hab ich mir erstmal die Augen zugehalten, aber ich hab' ja dann trotzdem gehoert wie beide, ja auch der Ulfeid, komische Sachen gesagt haben. Das war ganz komisch, weil sonst ist der Ulfeid ja immer lieb. Ahja, und seitdem Tag sagen mir alle der ist kein guter Umgang fuer mich. Wieso? Ich weiß es nicht, aber ich habe Ihm das auch gesagt und jetzt ist er glaube ich traurig oder sowas. Ich habe seine Kette jetzt immer dabei und die haengt mir bis zum Bauch naemlich runter - aber das ist egal, hauptsache ich habe was vom Ulfeid bis er mich mal wieder besuchen kommt. Ja. Uh! Dann war da auch vorher noch der boese Freund vom Ulfeid, der war auch soooo groß aber boese halt. Nicht so wie der Ulfeid. Dolli und ich wollten den dann umstoßen, aber hat nicht funktioniert. Dolli ist umgefallen und mich, huh, mich hat der am Kragen hochgehoben! Da hatte ich Angst, der hat so boese geschaut und geknurrt und dann tat das am Hals irgendwie richtig weh. Ploetzlich waren ganz, ganz viele Leute da und ich habe weinen muessen. Hum. Das war so viel alles, und ich wußte gar nicht mehr wie und was. Ja, sogar der Sylvian war da und ich war boese zu dem. Ich glaube .. der mag mich jetzt gar nicht mehr naemlich. Den habe ich ganz lange nicht mehr gesehen. Aber seine Freundin, die auch so rote Haare hat wie ich, die Mara oder so die war dann ploetzlich lieb zu mir und war bei mir als ich geweint habe. Hum. Vielleicht ist sie ja doch nicht boese oder so? Ja, aber .. aufjeden Fall hui. Da war so viel los, da bin ich dann weggerannt. Ich weiß nicht was noch war, aber die haben sich bestimmt alle mit denen aus dem Clan da geschlagen oder so. Vielleicht ja gut, dass ich nicht mehr da war dann, oder .. hum. Weiß nicht. Ahja und gestern hab' ich den Vincent dann zum ersten Mal gesehen. Da war ich erst mit einem großen Baeren, Jall, da am Hafen und hab versucht zu reden. Der war lustig! So riesig und ganz viele Haare ueberall. Der hat auch eigentlich immer nur gebrummt, ein Baer eben! Und dann war die Dolli auch da und ploetzlich auch der Vincent. Eigentlich glaube ich ja, dass der ganz nett ist aber der hat mich geschlagen! Boah. Ich den dann auch, aber nicht so feste, weil ich nicht gemein sein will - eigentlich. Weil der ist bestimmt nett und das ist dann doof wenn ich so zu dem bin. Ich hab nur gesagt, dass der Angst hat weil der dann gehen wollte als ich gesagt hab' dass ich auch schlagen kann, wenn ich will naemlich. Und dann kam der und hat mich ins Gesicht geschlagen, tat nicht so weh, aber war dann rot - glaube ich und gebrannt hat es. Ja. Aber pff, wen ich den nochmal seh'! Der hat gesagt ich bin in ein Kleidchen gepackt und hab es nur gut. Das stimmt gar nicht! Der weiß das gar nicht und redet dann sowas Doofes. Pah. Und Dolli mag den - da war ich dann auch boese auf sie, weil die dann gar nicht zu mir gehalten hat und einfach nur zugeschaut hat, als der mich geschlagen hat. Pueh. Ah und moah, da in der Stadt - Rahal - war ich auch. Aber .. da war es ganz eklig. Da war Blut, ueberall! Und ein ganz nackter Mann, der hat auch geblutet und dem wurde ganz weh getan. Da haben ganz viele zugeschaut - die Aali .. ding, auch naemlich. Hu. Ich hab dann auch kurz zugeschaut und das hat mir Angst gemacht. Weil der nicht an den Einen geglaubt hat oder so wurde dem weh getan. Dann .. ich glaube, dass viele nicht an den einen glauben. Wird denen dann auch so weh getan? Mir ist da richtig schlecht geworden als ich zurueck nach Bajard gelaufen bin und ich hab das oft erzaehlen muessen und immer wieder war das ganzu schrecklich, naemlich! Ich soll da auch nie wieder hin, aber hum ich muss doch wissen was die Aliya.. da, da dann macht und so. Oder? Ja hum, jetzt muss ich erstmal schauen ob ich den Buergermeister finde - dem muss ich was erzaehlen und der hoert mich immer zu. Der ist toll naemlich.

[Eliina Laforge]

Der stille Abschied

Schon lange hatte man die kleine Eliine nicht mehr in den Gassen Bajards gesehen, auch im Waisenhaus wurde sie inzwischen vermisst. Nach und nach kamen die verschiedensten Gerüchte auf: "Die Kleine ist nun doch mit diesem Tiefländer gegangen und lebt jetzt in der Festung!", "Eliina wurde von Ihrer Mutter abgeholt, so ein glückliches Mädchen!", aber auch Dinge wie: "Eliina ist den Rahalern in die Hände gefallen, das kleine Ding hat sich doch oftmals in der Stadt rumgetrieben. Schrecklich." Doch welche Sache sich nun tatsächlich so ereignet hat, bleibt wohl in den Sternen und niemand sollte etwas davon mitbekommen haben. Eliina ist und bleibt verschwunden.

Doch Euch, Euch möchte Eliina mitteilen was ihr, dem kleinen 5 Jährigen Mädchen passierte:

"Hrm, ich saß da mal wieder am Abend alleine bei dem Haus vom Buergermeister. Da sitze ich oft, weil da naemlich fast nie jemand vorbei kommt und ich wollte gar niemanden sehen. Das war alles so doof geworden naemlich! Ich war gar nicht mehr bei Lea und Janus, weil ich immer wenn ich mal hingeschaut habe, niemanden getroffen habe, hum. Und der Silvian mag mich auch gar nicht mehr, glaube ich. Dabei habe ich so schoen auf seine Spange aufgepasst, ja, die habe ich naemlich immer in meiner Tasche dabei gehabt, mhm. Dolli habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen, und ich glaube naemlich, dass die mich gar nicht mehr mag, weil ich doch den Vinc gehauen habe und dann boese gegangen bin. Irgendwie mag ich es hier doch gar nicht mehr, ich will endlich das Mama mich abholen kommt! Aber die ist ja jetzt schon ganz viele Tage nicht gekommen, und viele haben auch gesagt, dass die gar nicht mehr kommt und sowas - hum, aber Mama kommt glaube ich naemlich! Naja, und als ich dann da so saß. und mir meine Gedanken gemacht habe, naemlich da habe ich ganz weit draußen auf dem Meer was leuchten gesehen - so ein ganz komisches Leuchten. Erst gruen, dann wieder rot und manchmal auch einfach nur weiß. Erst hatte ich ein bisschen Angst, aber der Ulf (den habe ich auch ganz lange nicht mehr gesehen, dabei wollte ich eigentlich mal mit in den Clan da von denen kommen, weil wenn es hier nicht mehr schoen ist, dann ist es da bestimmt schoen) hat ja auch immer gesagt sein Welpe hat keine Angst. Also bin ich ganz mutig zum Hafen rueber geschlichen und habe mich hinter den Kisten da versteckt. Da hat mich niemand gesehen, der komische Soldat hat eh wieder so im Stehen geschlafen, naemlich! Hmhm. Ja und dann wurden die Lichter immer groeßer und groeßer und weißt Du was es dann war? Ein Schiff, ein fremdes Schiff! Ich kannte inzwischen alle Schiffe naemlich, aber das war kein Schiff was immer kommt. Das Schiff hatte so eine Gallionsfigur. Die war ganz schoen, aber so fremdartig. Und doch: Mir kam sie bekannt vor. Ich wußte nur nicht woher, aber ploetzlich fuehlte ich mich zu dem Schiff hingezogen und rannte .. ich rannte einfach bis zu dem Steg und blieb erst kurz vor dem Wasser stehen. Hrm und dann ..


.. sah ich meine kleine Eliina! Verlassen und alleine stand sie dort am Steg. Sie trug noch immer das gelbe Kleidchen aus feinstem Tuch, welches ich Ihr zum 5 Geburtstag schneidern ließ. Um Ihren Hals hing eine viel zu große Silberkette, sie war mir unbekannt, doch ließ mich dies schmunzeln - hatte sie etwa noch Anschluss gefunden? Das Armkettchen trug sie immernoch stolz an Ihrem rechten Handgelenk, ja und es war immernoch zu groß. Auch dies ließ erneut Erinnerungen in mir aufsteigen. Ich erkannte die Hoffnung in Ihren großen, gruene Augen. Sie schien auf mich gewartet zu haben. Ja, wie konnte ich auch nur so dumm sein und mich zu dieser Schandtat überreden lassen! Niemals haette ich auf meinen Mann hoeren sollen und Eliina wegschicken. Ich hoffe sie wird es mir jemals wieder verzeihen koennen! Ich habe mich von Ihm geloest und bin bereit mit meiner kleinen Tochter ein neues Leben, in einem fernen Land anzufangen. Weit weg von unserer Heimat, und von Bajard - ein Dorf, dass meine Kleine gut behütet hat. Eine Dorf, dass meine Kleine jedoch sicherlich auch viele unschöne Erinnerungen beschert hat.


Seit diesem Abend, ward die kleine Eliina nicht mehr gesehen. Sie verabschiedete sich von niemanden, doch sollte einem jeden bewußt sein, dass sie den ein oder anderen Menschen tief in ihr kleines, damals so gebrochenes Herz geschloßen hat. Ihr Warten auf die Mutter und die damit verbundene Hoffnung schien nie umsonst gewesen zu sein.