Skimo Masari's Kindheit und Jugend

[Skimo Masari]

Skimo Masari's Kindheit und Jugend Teil 1


Skimo wuchs in Menek'Ur auf.
In Zeiten großer Trockenheit und Hungersnot, musste er schon früh lernen was es heißt auf eigenen Beinen zu stehen.
Sein Vater Asif' arbeitete den ganzen Tag in den Salzminen zu Cantar, wo er auch das Gold für die Familie verdiente.
Jeden abend kehrte Skimo's Vater bleich, wie von Kreidesteinen gezeichnet, nach Hause zurück. Und jedes Mal, legte er ein Viertel des Tageslohnes in eine kleine Schatulle, oben auf den Küchenschrank. "Sparkasten", sagte er einmal müde lächelnd zu Skimo, als dieser nach dem Sinn und Zweck der Schatulle fragte.
Skimo's Mutter Najla, diente dem großen Emir als Dienerin in dessen Unterhaltungsgefilden. Sie war die meiste Zeit außer Haus, und überließ dem jungen Skimo die Aufsicht über seine kleine Schwester Rasha. Doch dieser Aufgabe war Skimo gewachsen und so verbrachte er viele Jahre seiner Kindheit mit seiner Schwester, dem täglichen Hausputz und dem ausgelassenen Leben auf den Straßen Menek'Urs.

Mit dem verstreichen der Jahre, begann Skimo jedoch seine familiären Pflichten zu vernachlässigen. Er zog es lieber vor, mit gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen die rauen Straßen der Wüstenstadt unsicher zu machen. Zusammen mit der Kinderbande Raal-Shatar vandalierte, und klaute Skimo was er nur konnte. Da die meisten der streunenden Straßenkinder zu flink für die stämmigen Diener Emir's waren, zollten selbst die Palastwachen der Bande mindestens einen Augapfel Respekt.
An manchen Tagen, brachte Skimo mehr Gold nach Hause, als sein Vater es sich in drei ganzen Tagen verdienen konnte. Jedes mal, wenn der junge Dieb von den lukrativen Raubzügen nach Hause zurückkehrte, legte er behutsam, einen kleinen Teil der Beute in den "Sparkasten" oberhalb des alten Küchenschrankes.

So verstrichen die Monate und Jahre. Skimo's Schwester wuchs heran, Vater und Mutter gingen ihrem Tageswerk nach, und Skimo dem Seinen.
Längst, hatte Vater Asif jedoch gemerkt, das die Schatulle sich mit der Zeit zu schnell füllte, und er tat das, was ein guter Vater tut wenn er Verdacht hegt. Er stellte seine Familie eines Abends beim Essen streng zur rede. Nacheinander wurden Köpfe geschüttelt. Frau und Tochter beteuerten überzeugend kein zusätzliches Gold zu verdienen.
Nur der Sohn der Familie schwieg. Im jugendlichen Leichtsinn begann Skimo, während ihn alle anblickten, plötzlich zu grinsen. "Klaust du?", die Stimme seines Vaters erhob sich. Skimo schwieg weiter. "Antworte gefälligst, bei Eluive!" Der junge Dieb blickte seinem Vater trotzig ins Gesicht. "Vielleicht", sagte er mit arrogant angehauchter Tonlage.
"Du klaust!" Asif sprang wutentbrannt vom Stuhl auf, nahm sich den nächsten, länglichen Gegenstand den er sehen konnte, einen kantigen Reisigbesen, und verdrosch seinen Sohn brutal. "Ich wusste es!" Najla versuchte weinend ihren Mann beschwichtigen, doch der alte Salzarbeiter war wie ausser sich. "Der Tagedieb soll sich zum Teufel scheren!"
Skimo's Schwester Rasha, zappelte weinend in ihrem Stuhl, als sie sah was ihr Vater ihrem Bruder antat. Mehrere harte Schläge prasselten auf Skimo's Rücken und Beine, dann bekam er einen kräftigen Tritt gegen seinen Hintern. Explodierender Schmerz flammte auf.
Die Sicht vor Tränen verschwommen, torkelte Skimo nach draußen, hienein in die kalte Wüstennacht.
Die wütende Stimme seines Vaters rief noch einmal schallend. "Und nimm dein verfluchtes Gold mit!"
Der Klang von Münzen ertönte, Münzen die klirrend in den Staub fielen ...