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Nakhaos Gavin
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Nakhatos Gavin





 Beitrag Verfasst am: 10 Feb 2005 21:23    Titel: Nakhaos Gavin
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Flucht nach Vorne

Der dunkle Schleier der Nacht begann durch die mit Schweineblasen bespannten Fenster in den Raum einzudringen, als Begleiter führte sie die Kälte die ob der längst nicht mehr wärmenden Sonne den alten Turm umgab mit sich... ein Schauer der über seinen Rücken lief, jedes kleine Härchen aufstellte, lies ihn automatisch seine Robe etwas enger binden.

Die Pupillen seiner grün schimmernden Augen waren stark geweitet um auch den letzten, noch so schwachen Lichtschein aus der Luft zu filtern. Das weit entfernte Heulen eines Wolfes durchbrach die fast schon unheimliche, für den Studenten dennoch so gewohnte, Stille, die sonst nur selten durch das leise Kratzen der alten Pergamentseiten, die ordentlich zu einem Buch gebunden vor ihm lagen, gestört wurde. Jeden Abend zur selben Zeit, jeden Abend beim verschwinden der Sonne hinter den kahlen Bergen am Horizont erklang dieser Ruf der Natur. Blutrot schien das Dach der Welt dann stets, jeden Abend beobachtet vom jungen Magier der diesen Moment für eine kurze Pause nutzte, einen Moment der absoluten Stille – beendet durch das endgültige Erlöschen des großen Feuerballes.

Langsam wendete er sich wieder um.. sein Blick fiel auf das alte Buch, nur schemenhaft auf dem schweren Steintisch zu erkennen, Stück für Stück schien sich der Schriftzug auf dem abgegriffenen Deckblatt zu bilden: „Brevier der heiligen Tugenden“ wäre bei ausreichend Licht dort klar in goldener Schrift zu lesen gewesen, doch lesen brauchte er diese schon lange nicht mehr – oft, viel zu oft, hatte er es studiert, studieren müssen. Die Lider des jungen Magiers senkten sich langsam, tief schoss die Luft durch seine Nase, die Lungen weit aufblähend, immer wieder. Von Mal zu Mal glich sein innerer Zustand sich der Umgebung an – ruhiger, immer ruhiger wurde er. Die Umwelt kaum mehr wahrnehmend griff er in einen an seinem Gürtel baumelnden Reagenzienbeutel, der mit einer feinen Stickerei die auf den Inhalt verwies versehen war.

„Verzehrer hungrig’ Feuer“

Wort für Wort drang über seine Lippen, Wort für Wort nahm die Potentatio, zwischen seinen Handflächen schwebend und entstanden aus jener übernatürlichen Kraft die der junge Magier den Fragment des einst erklungenen Liedes entnahm, Form an, gewann das Bild der kleinen, herbeizurufenden, hungrigen Flamme in seinem Kopf an Klarheit. Einen Moment noch hielt er seine Augen geschlossen, genoss es zu spüren wie die aufgebrachte Kraft sich entfaltete und Zufriedenheit kam hinzu als er die Lider wieder aufschlug und das erschaffene Flämmchen nur all zu lebendig über den staubtrockenen Seiten schwebte. Ein schummriger Schein ging von dem kleinen Wesen aus und tauchte den Raum in ein unheimliches Licht.

Langsam bewegte er sich auf den Tisch zu, angekommen strich seine Hand über den bläulichen Einband der nun, im Licht des kleinen Feuers fast violett wirkte, ein Schritt zurück und auf einen beiläufigen, sanften Wink hin sank das flammende Wesen nieder, theatralisch langsam... Noch bevor es das staubtrockene Papier der Titelseite berührte stieg die erste kleine Rauchwolke auf... eines letzten Blickes würdigte er die Blättersammlung bevor er sich abwandte um den Raum zu verlassen.


Zuletzt bearbeitet von Nakhatos Gavin am 10 Feb 2005 21:27, insgesamt einmal bearbeitet
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Nakhatos Gavin





 Beitrag Verfasst am: 10 Feb 2005 21:25    Titel:
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Zeit – unaufhaltbarer Mühlstein

Zwei Jahre waren ins Land gezogen, der zweite blühend duftige Frühling kündigte sich mit seinen unzähligen Farben an, hier ein Tupfer, dort ein Klecks – Stück für Stück gruben sich grünen Sprosse, lechzend nach den ersten Sonnenstrahlen, die nicht mehr lange aus sich würden warten lassen, durch die noch vor wenigen Wochen steinhart gefrorene Erde.

Zwei Jahre war es nun her, dass er jenen so bedeutungsschweren Schritt über die Schwelle seines alten Lehrmeisters Turm getan hatte, getrieben von tiefem Hass – wahrlich, anders konnte man seine Aversion gegen jene Lehrsätze, die seinen Geist immer wieder zu vernebeln in der Lage waren, nicht nennen.

„Mächtiges Wissen braucht einen starken Geist, dazu einen solchen zu schaffen ist nur er, der Dunkle, Alatar in der Lage, sein Weg ist der einzig wahre.“

Wie oft hatte er diese Worte in jenen sieben Monaten vernommen, in jenen sieben Monaten von dem Zeitpunkt an als seine Eltern ihn dem Magus überlassen hatten. Er konnte ihnen nicht böse sein, einfache Leute, Handwerker – wie sollten sie mit dem Umgehen können was er in der Lage war zu sehen... zu vollbringen? Er war kein einfacher Schreiner, das vermochte selbst der etwas zurückgebliebene Vater zu bemerken. Später dann spürte auch Lars, so lautete der Name des, des Schreiners Welt so fremden, Jünglings, das dies nicht sein Platz war, er gehörte nicht hierher, das kleine Dorf war seiner Familie Heimat aber nicht die seinige. Diese Erkenntnis war es auch die ihn damals dazu bewegte keinerlei Aufbegehren zu zeigen als der schwarz gerobte ihn mit sich nahm, 17 Jahre jung war er gewesen und hinter sich hörte er seines Vaters schwieligen Finger die goldenen Münzen zählen: Kein Geräusch, dass ihn zum zurückblicken bewegte – verkauft.

Große, dunkle Pläne hatte sein „Meister“ mit ihm, eine Zeit lang war der Jüngling ob des Stillen seines Wissensdurstes ruhig gestellt, Neues prasselte nur so auf ihn hernieder, und so dauerte es einige Zeit, länger als es wohl ohne jene Faszination gedauert hätte, bis er die Melodie vernahm, die sich schon um sein Herz zu schlingen began: disharmonisch, dunkel wie des Turmes tiefster Keller. Doch der helle Geist vermochte die trügerische Ruhe zu durchschauen und sprengte die schmiedeeisernen Ketten gar mit Leichtigkeit, denn viel zu hell und liebevoll war jene Melodie die das unbeschwerte Leben in das fast gefangenen Herz gewoben hatte.

Bald würde er dieses Leben hinter sich gelassen haben, genug Mut gesammelt sich los zu reißen, zurückgelassen ein Buch mit den Dunkelste der Lehren, in so trügerisch, weichen Samt gefasst, doch nun nicht länger mehr als Asche.

Zwei Jahre war es nun her, dass er jenen so bedeutungsschweren Schritt über die Schwelle seines alten Lehrmeisters Turm getan hatte, getrieben von tiefem Hass – wahrlich, anders konnte man seine Aversion gegen jene Lehrsätze, die seinen Geist immer wieder zu vernebeln in der Lage waren, nicht nennen.


Zuletzt bearbeitet von Nakhatos Gavin am 10 Feb 2005 21:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Nakhatos Gavin





 Beitrag Verfasst am: 10 Feb 2005 21:27    Titel:
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Eine zu treffende Entscheidung

Wie das Flusswasser in seinem Bett war sein Leben bisher gerichtet gewesen, keine Gabelung und kein aus der Bahn werfender Knick, immer hätte es wohl so weitergehen können – doch ist das wahres, wissendes Leben? Wäre er dieser Meinung hätte er nicht den Sprung gewagt, den entscheidenden Sprung aus dem leitenden Bett, zwei Jahre war dies nun her und hinter ihm lagen zwei Jahre flaches Land, ohne leitendes Bett, nur hier ein Gräbchen, dort ein Gräbchen, gerade tief genug um sich ein Stückchen dahin fließen zu lassen. Zwei Jahre der Suche nach einer neuen Heimat sollten hier Enden, doch war eine letzte Entscheidung zu treffen:

Des Elementaristen Weg? – Verbunden mit den Grundbausteinen der Natur, des Lebens würde ein langer Weg vor ihm liegen, doch auch ein Weg der Zuneigung, der Freundschaft: Luft? Erde? Feuer? Wasser? Ein Partner würde zu wählen sein.

Des Illusionisten Weg? – Nicht selten führte er nah an jene schwarzen Künste die einhergingen mit dem dunkelsten der Weggefährten: Dem Tod. Und der Rest? Nicht mehr als Schall und Rauch?

Des Beschwörers Weg? – Niemals allein oder doch nur umgeben von Willenlosen? Alleine gar wehrlos? Der Weg in die Unselbstständigkeit? Oder doch nur zu eitel und fein selber zu Handeln? Vielleicht eines Tages gar selber zu Denken?

Einst so nah dem Abgrund war die Entscheidung schon getroffen bevor sie zu treffen war: Seinen Geist dem Kampf, seinen Körper dem Kampf, wenn nötig: Sein Leben dem Kampf. Dem Kampf wider jenen welche Glück rauben.. Liebe rauben.. Leben rauben.

Gleichmäßig tockte des hölzernen Stabes Knauf gegen das schwere Portal. Und es schwang auf, das Alte abgeworfen stand ein neuer Mensch in den ehrwürdigen Hallen: Nakhatos Gavin.
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