Gerüchte

[Lanaya Shevanor]

Hörst du das Wispern?

Flüchtige Worte nur. Verschämt und ängstlich. Gleichzeitig so voller Hoffnung. Ein scheuer Blick, ein fliegendes Wort. Sprich Fremder, was sagt dir dies? Warum zauderst du, so dich doch die Neugier plagt. Dein Gesicht verrät es. Der Schweiß auf deiner Haut lässt die Hand die nach meinem Umhang griff glitschig und schwitzig wirken.

Was hältst DU mich auf so DU nun doch nicht den Mut hast das Wort an mich zu richten?

Ah, Gerüchte hast du gehört. So wisse nun das sie zutreffen. Ja, man sah den Orden heute in der Stadt des Herren. Allesamt in Gewänder gehüllt deren Schwärze alles Licht um sich herum aufsog. Wie ein Schatten umschmeicheln die Ordensgewänder jene die würdig sind sie zu tragen. Dieser Stoff ist wahrlich etwas besonderes. So du ihn nicht augenblicklich los lässt schneide ich dir die Finger ab die ihn berührten. Sehr schön, und nun Frage oder hat man dir die Zunge entfernt? Nein, nun denn, ich warte.

Ah du willst wissen was sie taten und wie dies möglich ist. Nun, sei gewiss das es der echte Orden der Arkorither war. Natürlich wurde der Orden im Krieg vernichtet. Keiner war mehr übrig den Dienern der Göttin entgegen zu treten. Friedlich hätten die Menschen leben können. Doch, dem Herrn sei dank, gefiel genau dieser Umstand dem Brudermörder nicht. Einst schenkten die Arkorithern den Letharen die Magie. Mächtige Magie wohlbemerkt. Vor geraumer Zeit schenkten die Letharen auf Befehl des Herrn einem das Leben. Nein, seinen Namen werde ich dir nicht sagen doch sei gewiss das seine Macht grenzenlos ist. Er selbst nahm von den Toten was er brauchte und gemeinsam bildeten sie jene aus die würdig waren.

Dunkle Rituale, Klingen die vor dem Tag des Einsatzes mit Blut benetzt werden. Stolz, Macht, Stärke und Intrigen. Gerüchte ranken sich um den Aufenthaltsort der Arkorither. Gemeinsam wurden hohe Ziele gesetzt und Rückschläge entgegen genommen. Unwürdige kamen vom Weg ab und warden nicht mehr gesehen. Leise Zungen flüstern das so manch einer der Verrat plante mit einem Dolch im Rücken im Meer trieb. Doch jene die den Lehren lauschten sind mit Herz und Blut gebunden. Jene sind wahrhaft würdig sich Kororw's Erben zu nennen. Seine Lehren bereiten ihre Pfade. Die Einen so, die Andere so. Sei es wie es sei. Mehr musst du nicht wissen. Der Orden existiert, lebt und agiert.

Gerüchte über Gerüchte verbreiten sich. Ich sehe Banner an Banner kreisen, Schulter an Schulter lehnen. Was die Zukunft bringt kann ich dir nicht sagen Fremder. Doch interessant wird sie allemal. Nun lauf, lauf und verkünde was du vernommen hast ehe ich es mir anderst überlege und dich zu Zwecken nutze die dir nicht bestimmt sind.


Lachend sah die verhüllte Arkoritherin dem Mann nach. Was für ein einfältiger Bursche. Dennoch, ein Fünkchen der Wahrheit würde er verkünden. Gerüchte waren ihr zu Ohren gekommen das der Orden einen Mord zu verschulden hätte. Alles gelogen, die letzte Zeit war niemand durch die Hand eines Ordensmitgliedes gestorben. Viel zu beschäftigt waren sie alle gewesen. Studien, Selbststudien und Fremdstudien waren der Tagesablauf gewesen. Dazwischen galt es diverse Intrigen zu spinnen und sich gegen Ablenkungen zu wehren. Heute war sie gnädig gewesen. Hatte mit Wissen nicht gegeizt und war gespannt welche Geschichte sich mit dem Faden spinnen würde. Voerst jedoch galt es hier zu verschwinden. Viel zu Nahe war sie der verhassten Stadt. Auf dem Absatz kehrt machend sah man sie mit wehendem Mantel davon schreiten. Die angenehm tiefe und weiche Stimme zu einer leisen Melodie erhoben fragte sie sich Momente später wo sie diese gehört hatte.

Die Reime waren ihr wohl vertraut doch war dies ein Rätsel dem sie später folgen würde.