Der Beginn (Hausbau)

[Leon von Falkenburg]

Mit einem tiefen ausgelassenen Seufzen ließ sich Leon auf dem kargen Stuhl in seinem Zimmer nieder, und der Blick folgte über die Pergamentrollen auf seinem schmal bemessen Schreibtisch in dem sonst recht kleinen Raum des Jungtemplers. Wahrlich war es nicht wenig welches die Erztemplerin von ihm verlangte, doch erfüllte es den Klosterdiener auch mit stolz das ihm die Verantwortung übertragen wurde in ihrem Namen dieses Projekt durchzuführen. Die braunen ruhigen Augen Leons folgten den Zahlen welche er notiert hatte, ja, sorgfältig musste er die Rechnungen und Pläne kennen, denn viel hing davon ab. Den Schätzungen des Architekten nach , hatte Leon wie geplant knapp dreitausend Quader festen Granits bestellt, und nicht aus irgendeinen Stein, nein , der robuste Stein aus dem Eiland im Norden sollte es sein. Der Lieferant, Alec Maclora, ein Hüne, wie fast jeder seiner Art, schien zuverlässig und so vertraute Leon ihn diese für ihn wichtige Aufgabe an, schwieriger erwies es sich jedoch ein Schiff für die wertvolle Fracht anzuheuern. Am nächsten Morgen so, versprach sich der Jungtempler, würde er erneut den Hafen Bajards aufsuchen um nach einem Frachtschiff zu schauen und sich bei den Hafenarbeitern durchzufragen, doch im Moment galt seiner Sorge dem Holz. Die Fläche für das Haus wurde ihm von der Erztemplerin selbst gezeigt, und nach den Weisungen des Architekten aus Varuna, hatte Leon ein Stück näher an der Strasse gewählt. Doch die Distanz zwischen dem Kloster und dem Bauplatz war nicht eine geringe, und lange wollte er das von der Bauerin erstandene Holz für den Bau nicht in den Mauern des Klosters lassen. Das erstandene Pferd war kräftig und mit einem Seil konnte es viel schleifen, doch selbst mit der tatkräftigen Unterstützung von Farion und der Bäuerin mussten sie mehrmals gehen um das Holz vor die Pforten des Klosters zu transportieren. Und nun lag es vor den Toren... Farion stand draußen und Leon seufzte erneut als er leise wiederholte „tausend Stämme“ .... ein Ruck ging durch seinen Körper und er erhob sich, länger zögern durfte er nicht, das Holz musste so schnell wie möglich an die Baustelle geliefert werden, die Handwerker müssten beginnen. Rasch ging er in die Werkstatt des Klosters und zog den länglichen karren mit Mühen heraus, er würde Reichen um den Pferd eine Teil der Last zu erleichtern und einiges an Wiederholungen zu sparen.... die helfende Hand Farions war willkommen und die Gesellschaft genehm, auf der Reise mit der Fracht durch Varuna, den Bergpass, vorbei am Wegekreuz und nördlicher. Der erste Schritt war getan, von einigen die noch gegangen werden mussten.