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Schlohweiß
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Iralia Grissed





 Beitrag Verfasst am: 29 Dez 2006 21:27    Titel: Schlohweiß
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Es war ein Eiskalter Wintertag an dem Iralia endlich vom Schiff in Bajard an Land ging. Kurz bevor sie das Schiff verließ fragte der Kapitän, ein bärbeißiger Mann mit starken Muskeln und Wettergegerbtem Gesicht, sie ob sie einen Brief überbringen können und stellte ihr eine Belohnung dafür in Aussicht. Da sie kaum noch eine Münze in ihrem kunstvoll bestickten doch aus einfachem Leder gefertigtem Beutel hatte überlegte die alte Frau nicht lange "Natürlich gebe ich den Brief ab, ich will mich sowieso umsehen wo ich hier bin und so habe ich direkt einen guten Grund dafür", sie steckte den Brief sorgsam in ihren Beutel und verließ, auf ihren alten Knorrigen Gehstock gestützt die Planken des Schiffes.
Als sie sicher auf festem Boden Stand murmelte sie zu sich "Eine schöne Fahrt, aber ich hoffe das ich das nie wieder machen muss" und klopfte sodann dreimal auf das Holz ihres Stockes. Zuerst sah sie sich in Bajard um und setzte sich in die Taverne um ein wenig zur Ruhe zu kommen und sich zu Entspannen, die Wochen auf dem Schiff bei zugigem Wetter waren ihr nicht gut bekommen. Sie sah sich die Menschen an die kamen und gingen und freute sich an den jungen Gesichtern, den lachenden unbeschwertern Gesprächen und gelegentlichen Streitereien. Als ein junges Mädchen sich an ihren Tisch begab und frug ob sie sich setzten dürfe Stimmte die alte Frau lächelnd zu und ordnete ihre Haare die ihr aus dem strengen Knoten im Nacken Entkommen waren. Sie holte ihr Strickzeug hervor um die Hände zu beschäftigen und wurde schnell in ein leichtes Geplauder hinein gezogen dem sich schon bald ein Weiteres Mädchen und ein junger Mann zugesellte.

Als sie wieder allein war strickte sie noch eine gute Weile weiter und begab sich dann langsam zum Aufbruch. Sie besichtigte die Stadt auch wenn es schon spät war und schaute sich alles an was ihr interessant erschien. Einen Man auf der Strasse fragte sie dann auch wo das Consilium Alataris liege und begab sich dann in eine der Herbergen, nach Rahal wollte sie am nächsten Morgen aufbrechen.
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Iralia Grissed





 Beitrag Verfasst am: 29 Dez 2006 22:14    Titel:
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Diese Nacht schlief die alte Frau in einem einfachen Bett in einer einfachen Herberge. Nach den Strapazen der Reise fühlte sich das feste Bett in einem festen Raum, der nicht mit den Wellen schaukelte sehr gut an und so fand der Schlaf schnell zu Iralia wofür sie dankbar war, hatte sie doch selten schnell geschlafen und noch seltener gut auf dem Schiff. Doch schnell Schlafen und gut Schlafen sind zweierlei wie die nächtlichen Träume der Träumerin bewiesen.

*Sie ging langsam von Grab zu Grab, zehn Menschen die ihr teuer waren und alle mit einem Schlag ausgelöscht. Nichts was man noch machen konnte. Einfach tot. Kein Feind denn man strafen konnte. Keinen Schuldigen den man Fluchen konnte. Ein Feuer hatte ihre Lieben ausgelöscht. Hinweggerafft in einer einzigen grauenhaften Nacht, genauso ausgebrannt wie es die Farbe aus ihren auch mit fast 60 Jahren noch immer vollen und kastanienroten Locken gebrannt hatte. Natürlich hatte das Feuer nicht ihr Haar verbrannt, aber als sie nach dem sie die ausgebrannte Ruine ihres Heims und die fast unkenntlichen Leichname gesehen hatte war sie am nächsten Morgen aufgewacht und ihr Haar hatte sich über Nacht Schlohweiß gefärbt.
Sieben kleine Kinder hatte ihr das Feuer geraubt, nicht ihr und doch ihre, Waisenkinder die sie aufgenommen hatte ihrem Liebsten zum Andenken. Er war fünf Jahre zuvor bei einem Jagdausflug Verunglückt und man hatte ihr seinen schon kalten Körper gebracht, durchbohrt vom verirrten Pfeil eines Freundes. Ihm zum Andenken hatte sie zwei Jahre darauf ein Waisenheim gegründet, hatte Spenden gesammelt und ihr ganzes Vermögen, klein zwar aber ausreichend, hinein gegeben und das letzte Herzblut das nicht mit Abelars Tot versiegt war. Und jetzt stand sie vor den Gräbern ihrer Kinder. Eigentlich neun ihrer Kinder denn auch wenn Marnin ihr Knecht und Aliala das Hausmädchen schon mehr oder weniger Erwachsen waren als sie den Weg zu ihr gefunden hatten waren sie doch Waisen und hatten ihre Liebe und Fürsorge genauso gebraucht wie die kleinen. Und vor dem Grab Malaias, der Lehrerin der Kinder, ihrer Freundin noch aus Kindertagen, die seit langem bei ihr war und die kaum etwas verdiente, da Geld immer knapp war. Leise weinend Schritt sie die Gräber ein letztes mal ab, ihre mager verbliebene Habe in einen Sack geschnürrt hatte sie beschlossen diesem Ort der ihr nurmehr Grauen bedeutete den Rücken zu kehren. Auf ihren Gehstock gestützt verließ sie, noch immer weinend den Friedhof und machte sich auf zum Hafen um nach Alathair über zu setzten.*


Langsam trockneten die Tränen auf den Wangen der Träumerin, als der Schlaf ein Einsehen hatte und sie in die tieferen, gnädigeren Gefilde des Traumlosen Schlafes schickte.
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