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Wolfsgeschichten
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Mia Kyteler





 Beitrag Verfasst am: 08 Mai 2005 12:04    Titel: Wolfsgeschichten
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Noch am ganzen Körper zitternd zog Mia die Haustür hinter sich zu und ließ sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. Als sie von Nadine aus Bajard fortgegangen und den Hof am Wegekreuz gepachtet hatte, war ihr bewußt gewesen, daß sie damit in die Wildnis hinauszog. Aber wie wild es dort werden konnte, hatte sie wohl doch unterschätzt.

Gerade noch war sie oben in der Stube dabei gewesen, den neuen Mantel zusammenzulegen und etwas Ordnung zu machen, als ihr das aufgeregte Gackern der Hühner an die Ohren drang. An sich nichts besonderes, verkündeten diese Tierchen doch gern in aller Lautstärke, wenn sie ein Ei gelegt hatten, aber diesmal war es anders - irgendwie... panisch.
Schnell lief sie zum Fenster und sah hinaus, da stockte ihr der Atem. Ein wilder Wolf hatte bereits eines der Hühner gerissen und war gerade dabei, sich über den Zaun ein zweites aufgeregt in die Höhe flatterndes Huhn zu holen. Entsetzt blickte Mia sich im Raum nach einer geeigneten Waffe um - sie mußte das Vieh dort draussen irgendwie verjagen. Da, die Fackel! Sie hatte sie gestern Abend unachtsam in die Ecke gestellt... jetzt riß sie sie an sich und rannte mit der brennenden Fackel hinaus und hinüber zum Gatter der panisch durcheinander flatternden Hühner.
"VERSCHWINDE, HAU AB DU MISTVIEH!!" Wild schlug und fuchtelte sie mit der Fackel in Richtung des Wolfes, der sich davon jedoch nicht beeindrucken ließ und wütend das Gatter ansprang. Mit einem Schreckensschrei spang sie zurück, Tränen der Angst und Verzweiflung rannen ihr übers Gesicht, die sie hastig mit dem Arm wegwischte, um wieder klar sehen zu können. Mit schaumtriefendem Maul und blutunterlaufenen Augen hatte sich der Wolf in das Gatter verbissen und rüttelte daran.
"Der hat die Tollwut," schoß es Mia durch den Kopf, doch noch im gleichen Moment nutzte sie ihre Chance und schlug dem wütenden Tier die Fackel auf den Rücken, so daß es plötzlich beissend nach versengtem Fell roch. Das war dem Wolf dann doch zuviel, er ließ von dem Gatter ab und rannte davon.
Am ganzen Körper zitternd blickte Mia ihm hinterher und verließ dann nach einer Weile das Hühnergehege. Vor dem Haus trat sie die Fackel aus und ging hinein.

"Wenn der Wolf die Tollwut hatte, dann droht uns eine Seuche," ging es ihr durch den Kopf und die Erinnerungen an den Hof ihrer Eltern kam ihr wieder in den Sinn. Dort hatte ein wilder, tollwütiger Wolf die Haus- und Nutztiere angesteckt. Damals hatte sie als 9 jährige fassungslos auf dem Hof ihrer Eltern gestanden, inmitten eines wahren Gemetzels, als sämtliche Höfe ihren ganzen Tierbestand hatten schlachten müssen, um die Haustiertollwut auszulöschen.

Mia schauderte. Sie würde den Freiherren über den Vorfall informieren müssen.


Zuletzt bearbeitet von Mia Kyteler am 09 Mai 2005 06:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Emma Uhlenhoff





 Beitrag Verfasst am: 09 Mai 2005 06:13    Titel: Ein grosser Verlust....
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Kaum, dass sie den Morgenputz im Haus hinter sich gebracht hatte, trat sie aus dem Haus um auf dem Felde weiterzuarbeiten. Doch sie hatte die Tür eben geöffnet als ihr das aufgeregte Gackern aus dem Hühnerpferch schon zu Ohren kam. Eilig rannte sie zu den Tieren und was sie sah liess sie für einen Moment erschrocken verharren.

Wie durch einen Schleier beobachtete sie den wild knurrenden Wolf inmitten ihrer Hühner, der völlig sinnlos und aus reiner Tötungswut eines nach dem anderen totbiss. Erst jetzt wurde sie des Schaums gewahr, der aus dem Maul des tobsüchtigen Wolfes triefte. Tollwut! Wenn der Wolf erst ihrer gewahr wurde und sie nicht schleunigst etwas tat, war es wohl aus mit ihr. Eiligst lief sie zurück ins Haus. Etwas Heu und zwei Fackeln, wovon sie eine vor dem Haus entzündete, würde ihr hoffentlich helfen. Noch immer von Furcht getragen enzündete sie einen Heuballen und warf ihn in dann hastig auf den Wolf, welcher bereits einige Hühner aus dem Pferch getrieben hatte und diese nun auf der Wiese vor dem Hof totbiss.

Ein kurzes Aufjaulen erklang doch nun war der Wolf definitiv auf sie fixiert. Eilig entzündete sie die zweite Fackel und warf auch diese nach dem Tier. Nun endlich war das Biest offensichtlich erschreckt genug, trotz seiner offensichtlichen Tollwut erst einmal zu fliehen. Einsetzender Regen löschte zum Glück sowohl Heu als auch die Fackel, so dass sie nicht auch noch vom Hof musste. Doch zum Glück kam der Wolf auch erst einmal nicht wieder.

Sie selbst jedoch musste eine Entscheidung treffen die ihr nicht gefiel. Der Wolf hatte auf dem Hof getobt. Glücklicherweise waren die Pferde, ihre kostbarste Zucht, im Stall zu dieser Stunde. Die anderen Tiere jedoch konnten alle mit dem Wolf in Berührung gekommen sein. Nichts konnte sie weniger gebrauchen, als Tollwut auf dem Hof. So musste sie an diesem Morgen schweren Herzens alle Tiere schlachten und verbrennen. Ihre gute Kuh, die Schafe und alle Hühner. Mit bedauern blickte sie auf die bald brennenden Überreste der Tiere.

Mühselig zog sich der Tag dahin, so war es eine leichte Freude, als am Abend der gute Herr Rukus zu Besuch kam. Getrübte Freude jedoch bald bei beiden, da er offensichtlich gekommen war, etwas Milch zu bekommen und sogar in Zukunft des öfteren wegen der Milch zu ihr zu kommen. Mit Bedauern berichtete sie ihm von den Vorfällen am Vormittag und dem Schicksal ihrer Tiere. Als er jedoch ankündigte mit einigen Mannen auf Jagd nach dem tollwütigen Wolf zu gehen, erleichterte es sie sehr. Sobald dieser erlegt war, so hoffte sie, konnte sie wieder neue Tiere anschaffen, ohne Gefahr zu laufen, erneut ein tollwütiges Tier auf den Hof zu locken.
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Mia Kyteler





 Beitrag Verfasst am: 09 Mai 2005 06:41    Titel:
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Erst am nächsten Tag hatte Mia die Zeit, die sie zur äußerst seltenen Betätigung des Briefe schreibens brauchte. Da sie oben in der Stube keine Ruhe fand, setzte sie sich mit einem Stück groben Pergaments und der Feder hinunter ins Erdgeschoss, das ihr als Lagerraum diente, und dort an den grobgezimmerten Tisch mit der rußenden Laterne darauf.
Ungelenk und äußerst langsam malte sie dann Buchstabe für Buchstabe in einfacher Formulierung auf das Pergament:

~~~~
Zu Händen des Freiherren von Gryffenhorst zu Ridmannsfluren und Wetterbruch.

Lieber verehrter Herr,

ich muß Euch heute davon unterrichten, daß wohl die Tollwut in den Wäldern tobt. Gestern griff eine tollwütige Bestie, seines Zeichens ein wilder Wolf, meine Hühner an und tötete davon zwei. Dann ging er auf mich los. Nur in schlimmster *das Wort ist durchgestrichen und ersetzt durch* nur in äußerster Not habe ich es geschafft, die Bestie mit Feuer zu vertreiben.

Mia Kyteler

~~~~

Sie legte die Feder beiseite und bewegte vorsichtig die vom Schreiben verkrampften Finger. Ihre Gedanken schweiften zu Emma und ihrem Hof und kurzerhand holte sie sich ein zweites Pergament. Darauf steht, nicht minder krakelig und ungeschickt, folgendes zu lesen:


~~~~
An Frau Emma Uhlenhoff:

Liebe Emma,

gestern hatte ich einen schlimmen Vorfall mit einem tollwütigen Wolf, der meine Hühner und mich angegriffen hat. Ich befürchte, daß die Seuche auch schon in den Wäldern um Varuna ausgebrochen ist. Sei gewarnt und paß gut auf.

Bis bald
Mia

~~~~
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Calor von Gryffenhorst





 Beitrag Verfasst am: 10 Mai 2005 21:58    Titel:
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Bald nach Erhalt des Schreibens vom Kytelerhof schrieb der Freiherr von eigener Hand einen Antwortbrief, den er der königlichen Post zur Verbringung zum Hof der Bäuerin überantwortete.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Am 10. Eluviar des Jahres 248
Zu Tirell

Geschätzte Kytelerin,

die Nachricht über den Angriff eines tollwütigen Waldwolfes auf meine Hühner und meine Pächterin hat mich erreicht. Das Land und was darauf ist, ist mir zu eigen - darum hat mich der Wolf bestohlen, indem er meine Hühner fraß. Er ist darum nach dem Gesetz vom Leben in den Tod zu überführen. Zum Zwecke der Überführung des Wolfes vom lebendigen in den toten Zustand empfehle ich die Anwerbung eines Jägers oder Fallenstellers, der in solchen Dingen mehr Erfahrung hat als etwa Ihr. Der Waidmann soll nach getaner Arbeit das Wolfsfell und ein gerechtes Maß Gold von mir erhalten. Da Ihr mit der Umgebung und den Leuten der Gegend besser vertraut seid, sollt Ihr den Jäger beauftragen - nach Vollzug mögt Ihr mit dem Manne dann bei mir vorstellig werden.

Eluive schenke den Feldern gutes Gedeihen,

Calor Victor Iustus Ilex Freiherr von Gryffenhorst zu Ridmannsfluren und Wetterbruch

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Das Schreben wird durch das um das persönliche Zeichen des Freiherrn (eine Flamme) erweiterte Familienwappen in Wachs geziert (eine Säule, darauf ein Nest und darin ein Greif mit ausgebreiteten Schwingen).
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Mia Kyteler





 Beitrag Verfasst am: 11 Mai 2005 23:11    Titel:
Antworten mit Zitat

Fröhlich pfeifend kam Mia am späten Abend nach Hause und nahm noch einmal den Brief des Freiherren zur Hand. Erst hatte sie gezweifelt - denn woher fähige und mutige Jäger finden, die sich an einen oder mehrere tollwütige Wölfe heran wagten? - doch jetzt schien die ganze Sache einfacher zu werden. Und wieder mal war es ein glücklicher Zufall gewesen, der ihr nun einen Retter in der Not bescheren sollte.

Die reine Neugier hatte sie nach Rahal geführt, endlich wollte sie sich die Stadt der Dämonenanbeter und Jungfrauenopferer einmal von innen ansehen. Doch so, wie ihre Oma es ihr immer erzählt hatte, war es dort gar nicht. Im Gegenteil, die zwei Herren, die sie angesprochen hatte, mußten amüsiert schmunzeln, als sie sie mit ihrer vermeintlichen Weisheit konfrontierte. Aber, so hatte sie leise angemerkt, Jungfrau war sie ja sowieso nicht mehr, also von daher.....?
Jedenfalls hatte ihr der eine der Herren sofort seine Hilfe angeboten und wollte sich dem Untier stellen. Morgen würde er sie aufsuchen, dann konnten sie alles weitere besprechen.

"Artos Amarth," murmelte sie noch mehrere Male vor sich hin, als sie die Treppe in ihre Stube hinauf stieg....
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