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Aalina - der Weg einer jungen Menekanerin
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Aalina Yazir





 Beitrag Verfasst am: 03 Okt 2006 00:26    Titel: Aalina - der Weg einer jungen Menekanerin
Antworten mit Zitat

Aalina – Rebell und Nesthäkchen der Masari

Der Weg einer jungen Menekanerin



Inhaltsangabe

Kapitel 1: Fern der Heimat
Kapitel 2: Die Ankunft
Kapitel 3: Frauengeschichten
Kapitel 4: Gefühlswelten
Kapitel 5: Verwirrende Worte
Kapitel 6: Verbannung ins Exil




Kapitel 1: Fern der Heimat

„Wenn ich euch in die Finger bekomme zermalme ich euch und mische euch unter das Dattelmus!“ Aalina und Zaina rannten so schnell sie konnten. Sie wussten nicht mehr ob sie lachen oder weinen sollten, war ihr Bruder Saheeb nun doch ein wenig erzürnt. Hastig versteckten sie sich hinter den großen Stadtmauern und warteten ab, bis sich die Schritte wieder entfernten.

Vielleicht sollten wir nicht ganz so weit anfangen mit der Geschichte Aalina’s. Also lasst uns einen kleinen Zeitsprung machen und mich erzählen.

Es war zu Zeiten, als der Wind den Sand leicht um die zarten Gelenke hunderter Tänzerinnen wehte, als auch ihre große Schwester zu einen dieser gehörte. Sie tanzte und tanzte um einen der Männer, die dort überall versammelt waren, für sich zu gewinnen. Aalina war sich sicher, dass Zaina das gar nicht wollte. Vielleicht war es früher so gewesen, dass der Mann sich die Frau suchte, egal ob sie liebte oder nicht. Doch nicht für Zaina. Sie, die ihren sturen Kopf immer auf behielt und sich nicht beirren lies tanzte und tanzte. Fast als schwebe sie auf abertausenden von kleinen Wolken. Sehr baldig wandte Aalina sich ab. Sie hatte keine Lust dort weiter zuzusehen und ging nach Hause. Niemals würde Aalina einem Mann gefallen. Sie war zu klein, zu schmächtig und nicht ansatzweise so hübsch wie all die anderen Frauen. Sie war jung und dumm, hatte keinerlei Ahnung davon, was auf sie zukommen würde. Und dennoch schwelgte sie jeden Abend in ihrem Bett in ihren Träumen. Sie träumte sich jeden Abend zu ihm, dem Mann, der von fast jeder Frau begehrt wurde und doch so unerreichbar war. Noch nie war Aalina es gelungen, diesen Mann zu sehen – Said Omar.

Die Tür schlug heftigst gegen das Gemäuer, so sehr, das es fast schon zu beben begann. Aalina saß senkrecht im Bett, schlüpfte in ihre Toga und rannte aus dem Zimmer. „Was ist hier los?“ Sie sah sich um. Ihre Eltern, ihre Geschwister rannten aufgeregt durch das Haus. „Zaina ist weg!“ Aalina schluckte. Zaina? Weg? Wie? Sie sah sich um, ging in Zainas Zimmer. Sie war weg. Auf und davon.

„Aalina, pack deine Sachen!“ Aalina sah vom Esstisch auf und hielt ihren Löffel abwartend in der Hand. „Wofür?“ Ihr Vater gab ihr eine Schelle. „Frag nicht, tu es einfach!“ Aalina schleuderte den Löffel in eines der Ecken, sah vorwurfsvoll zu ihrer Mutter und erhob sich. Kaum zu glauben das ihr Vater ihr wegen so einer Lappalie eine Schelle gab. Aber Aalina war gehorsam, ging auf ihr Zimmer und packte ein paar ihrer Sachen zusammen. Und so rasch kam auch der Abend, der sie endlich wissen ließ, warum sie ihre Sachen packen musste.

Die Reise zog sich ewig in die Länge. Immer wieder mussten die Tiere anhalten und gefüttert werden und benötigten zu Trinken. Aalina wusste nicht, ob sie weinen sollte oder nicht. Ihre Eltern würden sich auf die Suche nach Zaina begeben und sie? Sie wurde einfach abgeschoben zu einer ihrer entferntesten Tanten. Nicht einmal deren Name hatte Aalina gewusst, doch ihre Eltern waren fest entschlossen, dass Lina für die nächste Zeit dort leben sollte, bis sie ihre erstgeborene Tochter wieder gefunden hatten.

Jahre lebte sie in Abgeschiedenheit bei ihrer Tante. Anfangs wollte Aalina weder essen noch irgendetwas reden, doch mit der Zeit hatte sie fast schon eine freundschaftliche Verbindung zu ihrer Tante aufgebaut. Aalina erlernte sehr vieles, die Sprache der Festländer, die Sitten und Bräuche der Menekaner, wie das Leben einer jungen Frau von statten ging, wenn sie nicht in der Abgeschiedenheit lebte wie ihre Tante. Aalina war ein junges Mädchen gewesen, als Faiza schon eine etwas reifere Dame mit schwarzen, langen Haaren war. Silberne Stränen verzierten die wallende Haarpracht und jeder weitere Tag schmerzte in den Knochen der alten Frau. Aalina war in ihrer Anwesenheit immer wieder nachdenklich. Faiza antwortete nie darauf, wo ihr Mann war – Aalinas Onkel. Nie hatte sie auch nur ein Wort von ihm gehört. Keiner wollte ihr etwas über ihn erzählen. Und wenn sie ihre Tante dort so alleine sah und sie von der Einsamkeit eingehüllt wurde, fragte sie sich immer wieder, ob wohl auch sie einmal einen Mann finden würde, den sie lieben könnte. Hohe Ziele und Träume als kleines Mädchen. Und so kam es, dass Aalina heranwuchs zu einem jungen, lebhaften, menekanischen Weib. Sie strahlte förmlich vor Lebensenergie und vor Freude auf das, was sie irgendwann erwarten würde, wenn sie zurückkam. Aalina war nicht ganz so dunkel, wie all die anderen Menekaner. Nicht selten wurde sie gefragt, ob sie nicht eine Mischung wäre. Doch Aalina lächelte in diesem Fall nur und schüttelte den Kopf, schließlich wusste sie auch nicht, warum sie so helle Haut hatte und dazu auch noch so strahlend blaue Augen. Doch genau das machte sie so stolz.

Es war ein warmer Abend als sie lange vor dem Spiegel in ihrem Zimmer saß. Sie bürstete ihre langen, lockigen schwarzen Haare mit einer groben Bürste und band sie zu einem Zopf zusammen. Ihre langen Wimpern wurden sanft von der Bewegung ihres Lides umspielt, sobald sie mit ihren Augen zwinkerte. Ihre strahlend blauen Augen untermalten ihr zartes Gesicht und ihre sanften, geschwungenen Lippen. Ihre hohen Wangenknochen und ihre kleine, fein säuberlich gezeichnete Nase zierten ihr Gesicht in vollster Pracht. Ihre Tante trat zur Tür herein und sah sie wehmütig an. „Was ist?“ Aalina drehte sich voller Sorge zu ihr um und nahm ihre Hand. „Deine Eltern, sie sind zurück. All die Jahre, die ich mich um dich gekümmert habe haben nun ein Ende gefunden, Lina. Du trittst deinen Weg nach Hause an!“

Kapitel 2: Die Ankunft

So viele Jahre waren vergangen und doch hatte Aalina es nie aushalten können, ihre Eltern wiederzusehen. Sie hatte nicht gewusst, ob sie diese überhaupt einmal wieder sehen würde oder ob sie bei ihrer Tante blieb. Die Reise zurück war mindestens genauso erschwerlich wie die ihrer Abreise. Die Begrüßung war dürftig ausgefallen, waren ihre Eltern ihr doch so fremd. Und dennoch, sie freute sich darauf, wieder nach Hause zu kommen und vielleicht Bewunderung zu ernten. Schließlich war sie als Halbwüchsige fort von zuhause und nun, sie war schon knappe 16 Sommer alt, kam sie wieder zurück. 16 Sommer – wie hatte Faiza immer gesagt? „Mein Kind, nun bist du bereit zu heiraten!“ Aalina musste schmunzeln. Es gab nur einen Mann in ihrem Leben, bei dem sie es sich vorstellen konnte ihn zu heiraten. Und genau diesen Mann würde sie niemals heiraten, da sie ihm nicht näher war wie Gerimor Menek’Ur nahe war. Es waren ihre Kindheitsträume, die sie noch bis heute hatte. Und obwohl sie sich immer hinter ihrer Arbeit versteckt hatte, die kleinen Wünsche hielt sie sich immer offen. Vor lauter Träumerei hatte Aalina ganz übersehen, dass sie schon fast vor den Stadttoren stand. Vorsichtig sah sie sich um. Hier und da hatte sich ein wenig verändert, doch schien alles im Großen und Ganzen über die Jahre unverändert. Alle waren so reif und erwachsen geworden, sie erkannte fast niemanden mehr. Und urplötzlich wurde sie umarmt. Nicht einmal, nicht zweimal, nicht dreimal. Hastig sah sie sich um. Dort waren sie alle, Zaina, Saheeb, Amira. Sie wusste gar nicht, was sie sagen sollte. „Aalina, du bist so hübsch geworden. Du bist wahrlich eine stolze Menekanerin geworden!“ Aalina lächelte. Sie war froh wieder zuhause zu sein.

Und die Wochen zogen so durch das Land. Sie hatte sich sehr viel Zeit für ihre Familie genommen um sich wieder einzuleben. Und mit der Zeit hatten sich auch die einen oder anderen Gewohnheiten eingebürgert. Und so kam es, dass sie diesen einen Tag mit Amira im Badehaus verbrachte und sie umheralberten. Amira zog Aalina immer mit ihren Träumen auf, mit ihrer Arbeit und das sie so nie einen Mann kennenlernen würde. „Amira, du weißt doch, ich mag nur einen Mann haben! Und den werde ich nie bekommen!“ Amira lachte. Ja, Aalinas Hirngespinste waren nicht immer zu verstehen. „Du kennst ihn doch nicht einmal!“ grinste Amira immer und immer wieder. Amira hatte auch leichtes Reden, schließlich war sie im Harem und diente dem Emir. Aalina zog sich aus dem Wasser, kroch in ihre Kleidung und winkte Amira noch kurz zu. „Du weißt, ich werde eh nie heiraten!“
Sie wollte sich mit Raja im Kontor treffen. Raja war knapp ein Jahr älter als Aalina und eine gebürtige Yazir. Sie hatten sich durch Zufall kennengelernt und sich auf Anhieb verstanden, immerhin teilten sie die gleiche Leidenschaft für Stoffe und deren Verarbeitung. Und warum alleine schneidern, wenn es doch zu zweit viel mehr Spaß machte und man sich so die Zeit um die Ohren schlagen konnte mit Tratscherei? Aalina eilte die Treppen hinab und hastete zum Kontor. Schließlich ließ die Arbeit wirklich nicht auf sich warten.

Es war mittlerweile schon Abend geworden. Die Sonne versuchte sich langsam hinter dem großen Salzberg zu verstecken, als Aalina aus der Bank trat. Sie wollte gerade nach Hause, als sie Amira zusammengekauert auf dem Boden sah, überall war Sand und Staub – für eine Wüste nicht verwunderlich. Und doch war Amira so anders, so ruhig und anmütig und Aalina legte den Kopf schräg und versuchte Teile des Gespräches aufzufassen. Doch dies mochte ihr nicht gelingen. Vorsichtig versteckte sie sich hinter einer der Palmen und wartete ab. Wer war dieser Menekaner, der mit dem Rücken zu ihr stand? Sie konnte nichts weiter erkennen, bis er sich zu ihr umdrehte und sie mit seinem Blick fixierte. Aalinas Augen weiteten sich. Auf einmal wurde ihr heiß und kalt, so mochte ihr Hirn aussetzen zu denken und ihre Hände fingen auf einmal an fürchterlich kalt und nass zu werden. Und doch, sie ging in die Knie. Nein – sie warf sich förmlich in den Sand. „Salam… Sa.. lam… Salam mein ehrwürdiger Emir!“ stammelte sie und senkte ihr Haupt leicht. Said Omar kam ein paar Schritte näher, sah sie an, nickte ihr leicht zu. Sie wagte es nicht, aufzusehen oder sich zu bewegen. Ihr Herz klopfte bis zum Hals und erst, als sie ein „Erhebe dich!“ vernahm begann sie sich aufzurichten. Als er sich von den beiden entfernt hatte wusste Aalina nicht einmal mehr, wie sie selbst hieß, so verwirrt war sie. Hastig eilte sie nach Hause, sie musste sich ein wenig beruhigen.

Es war nicht so, dass dort zwei vorbildliche Menekanerinnen saßen. Zwar gaben sie sich oftmals Mühe so jung und unscheinbar zu wirken, doch im Grunde hatten sie nur Flausen im Kopf. Nicht zuletzt die Wette, dass Aalina sich nie trauen würde von den Stadttoren bis zum Palast entkleidet zu rennen. Und was taten die beiden – Aalina und Amira – natürlich? Sie rannten nackt den ganzen Weg entlang. Es sind nur die kleinen Geschichten, die erwähnt werden sollten. Alles andere würde das Bild der Töchter der Masari zerstören.

Kapitel 3: Frauengeschichten

Seit diesen Tagen hatte Aalina immer und immer wieder eine flüchtige Begegnung mit Said Omar. Ein wirklich ehrwürdiger Mann, wie sie fand. Er sah gut aus, er war bezaubernd, aber leider auch unantastbar. Doch Aalinas Träume ließen sie nie los. Hirngespinste, wie die anderen immer sagten. Raja zog sie immer wieder damit auf, dass sie sich doch endlich einen vernünftigen Mann suchen solle. Nicht, dass sie Said Omar nicht als vernünftig hielt, es gab keinen vernünftigeren Mann auf ganz Menek’Ur, aber Aalina verstand, was Raja ihr damit sagen wollte.
Und vielleicht war es Schicksal gewesen oder einfach eine göttliche Fügung, dass sie an dem einen Abend mit Sharie noch im Basar stand und dort mit ihr ein wenig sprach über all das, was sie betrübte. Vielleicht war es Vorbestimmung gewesen, dass genau in diesem Moment ein junger Menekaner um das Eck bog. Er war wesentlich älter als Aalina, aber er machte auf Aalina einen Eindruck, wie sie ihn von keinem anderen Menekaner jemals bekommen hatte. Es war Bewunderung und Faszination zugleich. Und doch, auch er schien ein unerreichbarer Menekaner zu sein, welcher Aalina gedanklich nun festhielt. Sharie und Aalina standen da, sie amüsierten sich beide über das, was dieser Menekaner – er stellte sich als Raakin Yazir vor – erzählte. Die Frauen hätten ein Ungeheuer in sich verborgen. Sie musste grinsen. Verwirrt war er wohl wirklich ein wenig, aber war es vielleicht gerade das, was Aalina so faszinierend an ihm fand? Nachdem das Gespräch beendet war und auch Sharie sich beklagte, dass sie müde war schlenderte auch Aalina nach Hause. Immer wieder erwischte sie sich dabei, wie sie schmunzelte und dabei an ihre neue Bekanntschaft dachte. Raakin Yazir, das Oberhaupt der Familie der Yazir. Der Name war ihr nicht neu gewesen, aber sie hatte ihn zuvor noch nie gesehen gehabt. Die von der Sonne gebräunte Haut, fast so schwarz wie die Nacht und diese klaren, grünen Augen verborgen in den sanften Gesichtszügen. Aalina lächelte erneut. Aber warum dachte sie an ihn? Er konnte ihr egal sein, er war einer von so vielen Menekanern, die sicherlich zuhause schon ihre kleine Familie hatten. Und so ließ sie sich ins Bett fallen und wartete sehnsüchtig auf den nächsten Morgen.

Und dieser Morgen kam auch …

Es war einer der Tage, den sie mit Raja im Kontor verbrachte. Es war nicht so, dass Aalina sich auffällig verhielt, aber sie war anders als sonst. „Was ist heute nur mit dir los?“ Raja sah die heute durchaus zappelige und nervöse Aalina an. Aalina lächelte nur. „Nichts!“ Raja grinste kurz. Sie wollte Aalina das nicht glauben. „Achja, ich soll dir übrigens etwas überreichen!“ und streckte ihr einen Brief entgegen. Aalina sah sie eine kurze Zeit an und riss den Brief dann an sich und öffnete ihn hastig. Murmelnd und mit einem immer breiteren Grinsen las sie die Worte auf dem Papier. Einmal, zweimal, dreimal, viermal ehe Raja ihr das Papier wegnahm und den Brief aus Aalinas Hand entriss und las. „Daaaaaher weht also der Wind. Aalina ist verlieeehieeebt, Aalina ist verlieeehieeeebt!“ Aalina warf einen bösen Blick zu Raja. „Bist du wahnsinnig? Ich bin nicht verliebt!! Schau doch, ich hab so viel Arbeit, ich komm gar nicht dazu verliebt zu sein!“ Gestikulierte sie nervös. Raja lachte und wedelte mit dem Brief. „Und da wartet auch Arbeit auf dich! Und ich wette mit dir, du willst dich noch umziehen!“ Aalina weitete die Augen, sah an sich herab und warf ihre Stoffe allesamt in die Ecke und rannte wie von einer Tarantel gestochen die Treppen hinab. Sie würde in ein paar Minuten bei Raakin sein müssen, schließlich wollte er, dass sie ihm half sein Haus einzurichten und auszustatten. Und sie musste dafür gut aussehen. Ja, das musste sie. Kurz sah sie noch einmal prüfend an sich herab, wickelte sich zitternd den Turban um den Kopf und ging los. Jeder Schritt brachte sie näher zu ihm, aber sie wusste nicht einmal, warum sie so nervös war, wenn sie nur daran dachte. Leise klopfte sie an seine Türen und holte noch mal Luft, ehe die Tür aufging und Raakin sie in das Haus bat. Sie lächelte, schlüpfte aus ihren Schuhen und sah sich um. Doch blieb ihr Blick immer wieder an Raakin hängen, unauffällig und schüchtern. Er war wunderschön. Sie hatte selten einen so schönen Mann in ihrem Leben gesehen, jetzt, bei Tageslicht fiel ihr das noch mehr auf. Er war groß, er hatte wahnsinnig schöne Augen und seine Stimme war so sanft, als wäre sie umhüllt von Honig. Kurz schüttelte sie sich innerlich leicht und sah sich erneut um und gemeinsam machten sie sich an die Arbeit. Aalina war verwundert. Raakin schien sich nicht weiter für sie zu interessieren, zwar schenkte er ihr schon seine Aufmerksamkeit, doch war es anders als all die anderen Männer. Die Männer, die sie kannte hatten sie immer begafft und ihr irgendwelche Komplimente an den Kopf geworfen, aber er schien es nicht einmal zu wagen sie auch nur mit seinem Blick zu berühren. Erneut etwas, was sie an ihm faszinierend fand.
Sie hatte Stunden dort verbracht und hatte mit Raakin Teppiche verlegt und Vorhänge in die Fenster gespannt. Und am Ende des Tages sah der riesige Turm schon ein wenig wohnlicher aus. „Möchtest du noch ein wenig bleiben und wir begießen den gelungenen Tag mit einem kleinen Umtrunk?“ Aalina blieb die Antwort im Hals stecken und sie lächelte nur sacht und nickte. Zaghaft stieg sie mit ihm die Leitern empor und ließ sich auf eines der Sitzkissen fallen. Raakin ging noch einmal kurz nach unten, da es geklopft hatte und er noch Besuch erwartete. Erst dann ließ er sich wieder neben Aalina nieder. Immer wieder sah sie kurz zu ihm und lächelte sacht, doch wusste sie kaum noch, was sie ihm erzählen sollte, ehe sie seine sanften Lippen auf ihren Wangen verspürte. „Danke, Aalina, du hast mir heute sehr geholfen!“ Ihr stand der Mund leicht offen. Damit hatte sie heute nicht gerechnet, wie aus Reflex ging ihre Hand zu ihrer Wange, auf die sie geküsst wurde und ihre Augen begannen zu leuchten – auf eine ganz bestimmte Art zu leuchten. Und dennoch, sie wusste nicht, wie sie mit dem Kuss auf die Wange umgehen sollte. Sie lächelte und lächelte, sie konnte kaum noch etwas sagen, hatte ihr Magen alles zugeschnürt, da ihr auf einmal so schlecht war. Und wie es sich für einen ehrenvollen Mann gehörte, brachte Raakin Aalina auch noch bis zu ihrer Haustür. „Wir sehen uns dann morgen, ich hoffe du schläfst gut!“
- Gut schlafen? Natürlich würde sie gut schlafen. Bei seinen Worten ging ihre Hand erneut automatisch zu ihrer Wange und sie lächelte sacht und sah ihm nach, wie er ums Eck bog und nach Hause ging. Morgen würde sie ihn zu sich einladen und ihm ihr kleines, bescheidenes Haus zeigen.

Die Nacht verlief unruhig. Sie wusste gar nicht, warum sie sich nicht mehr konzentrieren konnte und warum es ihr so schwer fiel, ihre Gedanken von Raakin zu lassen. Immer wieder versuchte sie sich den Tag über zu ermahnen. Sie wusste noch nicht einmal, wie sie Raakin zu sich einladen sollte. Aber das würde sie schon noch hinbekommen, ganz auf den Kopf gefallen war sie ja noch nicht. Immer wieder warf sie die Stoffe in die Ecke. Entweder hatte sie den falschen Schnitt aufgelegt oder sie hatte einfach eine zu unruhige Hand als das sie hätte ruhig sein können. „Du machst mich ganz kirre im Kopf!“ Drang es ruhig aus dem anderen Eck hervor. Raja saß dort über den Stoffen am Tisch. „Was verdammt ist nur los?“ Aalina seufzte leicht und erzählte Raja alles. Immer wieder huschte ein Schmunzeln über Rajas Lippen. „Er hats dir angetan, hm?“ Aalina schüttelte energisch den Kopf. „Nein, er interessiert mich, ja … aber du weißt doch, ich hab vor lauter Arbeit keinerlei Zeit für so etwas wie Liebe!“
Raja stand auf. „Versteck dich ruhig hinter deiner Arbeit, Liebes. Ich seh schon die Hochzeitsglocken läuten!“

Aalina war wütend. Wie konnte Raja so etwas nur sagen? Aalina versuchte alles daran zu setzen, nicht an Raakin zu denken und was tat sie? Sie bohrte weiter nach. Nein, sie hatte keine Gefühle für ihn und sie dachte auch gar nicht daran, irgendwann welche zu bekommen. Ihr Beruf war ihr eindeutig wichtiger. Sie wollte nie heiraten und sie würde auch garantiert nie Kinder bekommen wollen, das war einfach nichts für sie. Gereizt stapfte sie durch die Wüste, als sie urplötzlich stehen blieb und aufsah. „Ohhh.. .Raakin!“ stammelte sie und verfluchte sich dafür, dass sie eben noch so grimmig geschaut hatte. Er lächelte sie sacht an und fragte, wie es ihr denn ginge. Wie bei einem Wasserfall sprudelte sie auf einmal los und erzählte ihm sonst was. Er legte den Kopf leicht schief und grinste. „Ähm, verzeih bitte … das interessiert dich womöglich alles gar nicht! Aber … ich wollte dich zu mir einladen, dann kannst du dir mein Haus auch einmal ansehen!“
- Es lag eine Pause zwischen ihrer Frage und seiner Antwort und Lina hatte schon Angst, dass sie eventuell irgend etwas falsches gesagt hatte. Abermals legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen und zu ihrem erstaunen nahm er die Einladung an. Und sie zeigte ihm ihre Schneiderei, ihren Ruheraum, ihren Empfangsraum und wollte gerade ins Schlafzimmer gehen, als er stockte. „Was ist darin?“ Sie blickte über ihre Schulter. „Mein Schlafzimmer?“ Er sah sie an. „Nein, das betrete ich nicht!“ Betreten sah sie zu Boden, es war ihr fast schon peinlich. „Es wäre unehrenhaft für mich, dein Schlafzimmer zu betreten, schöne junge Frau!“ Vorsichtig legte er ihr eine Hand auf die Schulter und sah sie für einen Moment an, ehe er die Treppen hinaufstieg und sie den Geruch seines Körpers wohl noch immer in sich aufnahm. Vorsichtig folgte sie ihm und brachte ihn noch zur Tür.

Kapitel 4: Gefühlswelten

Lasst es mich kurz fassen: Sie sahen sich in den nächsten Wochen immer öfters und es schien fast so, als würden sie beginnen sich gegenseitig zu lieben. So vernarrt und stur wie sie beide waren, war es natürlich nicht möglich, dass auch nur einer von beiden zugab, für den anderen zu fühlen. Immer wieder tauschten sie im Grunde schelmische Blicke aus, suchten zufällig die Nähe des Anderen und waren komischerweise immer dort, wo man sich sicher sein konnte, dass man sich über den Weg läuft. Und wenn sie beide über ihren Schatten gesprungen waren konnte man sie sogar zusammen durch die dunklen Gänge im Ahnengrab huschen sehen. Und so kam es eines Tages, dass sie nach einer erfolgreichen Jagd am Basar standen. Es wäre nichts Besonderes gewesen, hätte man die ganzen Umstände weggelassen, die man über die Beiden später noch erfährt. Aber sie standen da und sie taten nichts. Sie sprachen nicht, sie sahen sich einfach nur an. Eine ganze Weile standen sie da und hatten nur sich im Blick. Nicht einmal die Menekaner, die vorbeikamen, registrierten sie. Aalina sah Raakin in die Augen, Raakin sah Aalina in die Augen. Und fast zeitgleich sprachen sie plötzlich los. Sie müssten nun wohl beide urplötzlich nach Hause. Nicht, dass sie die Nähe nicht genossen hätten, es war ihnen nur beiden peinlich, dass sie sich anstarrten und anschwiegen. Und Aalina war es unangenehm in seiner Nähe zu sein, hatte sie ihm doch am Nachmittag noch gesagt, dass sie für ihn fühlen würde. Er hatte so verschlossen reagiert und hatte sich einfach von ihr zurückgezogen.
Aber mit der Zeit konnte man mit Sicherheit sagen, dass die Gefühlswelt, die sich zwischen beiden auftat, nicht wirklich mehr zu zerbrechen war. So gab es Momente, in denen sie gemeinsam bei Raakin im Turm waren, dort nächtelang saßen und einfach nur redeten. Er erklärte ihr die Wirkung seiner Magie – sie hatte sich ja so sehr daran gewöhnen müssen, schließlich war ihr das alles neu gewesen. Aber er erklärte ihr auch, dass er sich auf seine Lehren konzentrieren müsse. Der kleinste Fehler könnte jemanden das Leben kosten, wenn er nicht aufpassen würde und noch nicht ausgelernt war. Aalina nickte resignierend und nahm es für sich hin. Und doch gab es auch Momente, die von Zärtlichkeit nur so überströmt wurden. Aalina hatte innerlich noch nie so ein Gefühl gehabt, dass sie sich bei einem Menekaner so wohl fühlte. Es war unbeschreiblich, wenn sie seine Hand hielt oder sanft über seinen Nacken streichelte, weil sie versuchte seine Verspannungen zu lösen. Jeden einzelnen Millimeter seiner Haut, jeden Zentimeter der duftete, sog sie in sich ein. Anfangs, als sie das erste Mal nach seiner Hand gegriffen hatte – sie lagen gerade beide über einem seiner Bücher und er erklärte ihr einiges – flackerte die Kerze neben ihr wie wild auf. „Siehst du, das meine ich!“ Aalina nickte ob seiner Worte. Sie wusste, es würde schwer werden, diesen Mann für sich zu gewinnen. Und ob es jemals möglich war, konnte sie nicht sagen.

Die Zeit schritt also voran und man munkelte schon langsam auf Menek’Ur, dass Aalina und Raakin sich der Liebe verschworen hatten. Immer sah man sie gemeinsam, immer lächelten sie, wenn man sie gemeinsam sah und komischerweise wechselten sie immer die Themen, wenn man zu den Beiden hinzustieß. Und es wurde immer seltener, dass man sie alleine sah. Die Unbeschwertheit die von beiden ausging lies vermuten, dass Liebe mit im Spiel war, doch sprach keiner der Beiden auch ein Wort bei anderen über das Objekt ihrer Begierde. Nicht einmal die Beiden sprachen wirklich viel über ihre Gefühle. Vielleicht mussten sie auch genau darüber nicht sprechen sondern fühlten genau, was der andere dachte. Und jeden Abend, wenn Aalina heimging hatte sie den Duft und die Wärme seiner Hände in sich gespeichert, seine Stimme begleitete sie bis tief in die Nacht und die strahlend grünen Augen verzauberten ihre Träume.

Es entwickelte sich immer mehr. Aalina wollte perfekt sein, sie wollte alles können um ihm zu gefallen. Sie suchte immer wieder seine Nähe und tat alles dafür, eine anmütige und ansehnliche Frau darzustellen. Nicht zuletzt war es in Varuna, als sie Mujaahid fragte, ob er ihr das tanzen beibringen konnte. Mujaahid, ein sehr guter Freund von Aalina. Was sie mit ihm nicht schon alles durchgemacht hatte. Gemeinsam wollten sie ins Zuckerland, haben Sandburgen gebaut und nicht zuletzt brachte er ihr das Tanzen bei. Damals hatten sie sich in der Taverne getroffen und er hatte ihr die Grundlegenden Schritte des Tanzens gezeigt. Man musste ihm lassen, dass er wirklich ein hervorragender Tänzer war und Aalina fühlte sich an diesem Tag in seinen Armen wohl. Für einen Moment hatte sie sogar all das vergessen, was momentan in ihr vorging und hätte ihre Vernunft sie nicht zurückgehalten, wäre es womöglich zu einem Kuss gekommen. Aber Aalina wusste, dass ihr Herz für Raakin schlug – und Mujaahids Herz für Sharie.

Kapitel 5: Verwirrende Worte

Sie war in ihre Arbeit vertieft als Khalida sie zu einem Gespräch herbeirufte. Aalina gesellte sich zu ihr. Überlegte, grübelte. Das, was sie sagte war zum Teil war, aber dennoch war das, was Khalida dachte nicht das, was Aalina wirklich wollte. Khalida nahm Aalina das Versprechen ab, niemandem etwas davon zu erzählen. Und so sollte es vorerst auch geschehen.
Tagelang irrte Aalina durch die Wüste. Nicht einmal Raakin hatte sie gesehen. Ihr war es für den Moment egal, sie wollte einfach nur nachdenken. Ein Aufstand gegen Said Omar sollte erhoben werden? Nur weil er sich kaum noch dem Volk zeigte? Aalina verstand Khalidas Wut irgendwo, aber gleich einen Aufstand deswegen planen und ihm seinen Thron nehmen? Aalina konnte es nicht fassen. Sie hatte damals dem Emir Treue geschworen und das würde sie auch halten. Verflucht sei das Versprechen. In der selbigen Nacht klopfte sie weinend an die Türen Raakins.

Geduldig hörte er ihr zu, sie riefen Aasim zu sich. Auch ihm erzählte Aalina alles, was sie wusste. Er konnte kaum glauben, dass eine seiner Verlobten diesen Aufstand anzettelte. Ein Bruch und ein Verrat gegen das Haus der Omar. So zogen die Zeiten dahin, Khalida war verschwunden, das einzige was von ihr blieb war eine Drohung gegenüber Aalina. Raakin ließ Aalina nicht mehr allein außer Haus. Auch wünschte er, dass sie fortan bei ihm wohnte. Vielleicht war genau das der Punkt, an dem man sich sicher sein konnte, das Aalina und Raakin nicht mehr zu trennen waren. Raakin sah betrübt aus und Aalina versuchte alles, um ihm beizustehen. Es traf ihn sehr, dass der Verrat aus seiner Familie kam und er war sich nie im Klaren, wie er mit der Bestrafung von statten gehen sollte. Beruhigend legte sie ihm eine ihrer Hände auf die Schulter und er sah sie zum ersten Mal mit einem Blick an, den sie so an ihm nie wahrgenommen hatte. Die sonst so strahlenden Augen hatten an Glanz verloren, Trauer und Unsicherheit flossen ihr entgegen. Diese Hilflosigkeit in seinem Blick tat ihr weh, sehr weh. Und er verabschiedete sich im gleichen Atemzug in die Nacht. Noch lange saß Aalina da. Ja, sie hatte das richtige getan.

Kapitel 6: Verbannung ins Exil

Alles ging so furchtbar schnell. Aalina konnte es nicht verstehen, wie sich so viele gegen Said Omar stellen konnten. Sayid Ifrey erhob seine Klinge gegen Said Omar, stürzte ihn, befahl ihm vom Land zu reisen. So viele, von denen sie es nicht erwartet hätte. Mujaahid, Sharie, Freunde ihres Hauses. Das Schiff segelte langsam Richtung Gerimor. An ihrer Seite saßen Said Omar, Fadi, Nadeeda und Zaina. Aalina hatte keine Ahnung, wo Raakin sich aufhielt und sie hoffte und bangte so sehr, dass er nachkommen würde. Und so geschah es auch. Sie hatten Zuflucht bei Alliestra und Thancred gefunden für eine Nacht, bis sie nach Varuna reisten. Aalina konnte kaum fassen, dass es so wenige waren, die auf Saids Seite standen. Und die Tage vergingen, sie hatten sich derweil im Kloster bei Berchgard eingefunden. Immer mehr Menekaner kamen nach aufs Festland. Raja, Saheeb, Amira, Hasib, Aasim und Raakin. Auch noch ein paar andere. Fareed war auch dort und Aalina schöpfte neuen Mut. Es war eine schwierige Zeit und sie spürte, dass sich einiges zum Guten, aber auch sehr vieles zum schlechten wenden würde. Said Omar, er zeigte sich kaum noch vor den Seinen und doch kam er ab und an wieder aus seinem Zimmer heraus – das schönste im ganzen Kloster. Aalina begleitete ihn oftmals, wenn er sich mit dem Grafen traf und übersetzte die Worte des Emirs für den Grafen. Und wenn sie zurückkam sehnte sie sich so sehr nach Raakins Nähe.
Es war ein Abend der vielen Abende im Kloster, als Raakin sie fragte, ob sie nicht lieber dem Emir dienen würde, als ihre Zeit mit ihm zu verbringen. Aalina sah ihn fassungslos an. Sie verstand nicht, was er ihr damit sagen wollte. Sie hatte sich entschieden, ihr Herz hatte sich entschieden. Und daran würde sich nichts ändern lassen. Sanft nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich. „Ich will dir etwas zeigen“. Und mit diesen Worten reiste sie gemeinsam mit ihm zu dem kleinen Stück Strand auf Gerimor. Wie ein kleines Kind ließ er sich in den Sand fallen und ließ diesen durch seine Hände rieseln und Tränen rollten über seine Wangen. Aalina stand neben ihm, sie wollte ihm den Moment lassen. Vielleicht hatte er diesen Moment einfach gebraucht. „Heimat.. ein Stück Heimat!“ brachte er unter den Tränen hervor. Lange saßen sie dort, es begann zu regnen, doch war ihnen das egal. Erst nach einiger Zeit, als die Kleidung komplett durchnässt war gingen sie zurück. Hastig rannten sie in das Kloster und verschwanden dort in einem der Zimmer, in dem sich das Bad befand. Vorsichtig schob Aalina die Türen zu, es war ruhig und einsam im Kloster. Die Stille drang durch die Gänge und jede einzelne Bewegung hätte zu laut sein können. Aalina zitterte, ihr war kalt, die nasse Kleidung klebte auf ihrer Haut. Raakin hob vorsichtig ein Handtuch an, hielt es ihr hin. „Zieh dir die Kleidung aus und steig ins warme Wasser, das wird dir gut tun, ansonsten wirst du nur krank!“ Aalina zögerte für einen Moment. Es war ihr unangenehm sich quasi vor ihm zu entkleiden, doch wollte sie wirklich nicht krank werden, also tat sie, was er ihr befahl. Zögerlich schlüpfte sie zuerst aus ihrem Hemd, danach aus der weiten Hose, die ihr nun mehr oder weniger an den Beinen geklebt war. Letztendlich trug sie nichts weiter als ein knappes Handtuch, welches gerade einmal von ihren Knospen der Brüste bis hin zu ihrem Geschlechtsbereich ging. Hastig schlüpfte auch Raakin aus seiner Kleidung und Aalina ertappte sich beim Starren. Jeder einzelne Muskel, jede einzelne Sehne und jeder Zentimeter seines Körpers wurde von ihren Blicken berührt. Schnell wandte sie ihren Blick ab und ließ ihn ins Wasser steigen. Es war gefährlich hier, würde man sie erwischen könnte man sie wegen unsittlichem Verhalten bestrafen, obwohl sie doch eigentlich nur baden gingen. Zaghaft lies sie sich auf den Beckenrand gleiten, ließ sich ins Wasser hinab und legte im gleichen Moment das Handtuch zur Seite, als sie eine Hand um ihre Hüfte spürte. Der Moment dieser Berührung verging viel zu schnell, als das Aalina ihn ausgiebig genießen konnte. Solch eine Nähe und solch eine Begierde hatte sie noch nie in ihrem Leben verspürt. Und der erste Kuss hatte ihre Lippen besiegelt und die Sünde von den ihren genommen und seine für sich erstohlen. Und so genoss sie seine Nähe, obwohl sie wusste, dass jederzeit jemand zur Tür hereinkommen konnte und sie für das bestrafen konnte, was sie taten.
Und wie sie dort in dem warmen Wasser noch verharrten griff Raakin nach ihrer Hand und sah sie an. Aalina runzelte die Stirn etwas und er ging vor ihr auf die Knie. Das Wasser umspielte seine nackten Schultern, sein Gesicht glänzte noch vom vielen Wasser, mit welchem sie sich wuschen. „Wenn wir wieder zuhause sind, dann möchte ich, dass du meine Frau wirst, Aalina Masari!“ Mit erwartungsvollen Augen wurde sie von ihm angestarrt.

Sie sah ihn an. Es fühlte sich an als würden Stunden vergehen. Frau… Frau? Seine Frau werden? Dazu müsste sie doch heiraten? Er hatte sie gerade nicht wirklich gefragt, ob sie seine Frau werden wollte? Nein, hatte er nicht. Aber er hatte gesagt, dass er es sich wünscht. Ihr Herz schlug bis in den Hals hinauf. Hatte sie schon irgendetwas gesagt? Sie wusste es nicht und sie fing an herumzustammeln, ließ sich vom Beckenrand hinabgleiten und schloss ihre Arme um ihn. Sie war so glücklich, so unsagbar glücklich, dass sie ihn gar nicht mehr loslassen wollte. Erst später wurde sie sich bewusst, dass sie nun also quasi ein Eheversprechen abgegeben hatte und wohl auch irgendwann heiraten würde. Aalina Masari, die Jüngste der Masarigeschwister, würde heiraten? Und dann auch noch Raakin Yazir. Sie sah Amira jetzt schon vor sich: „Du wolltest doch nie heiraten“ und sie sah alle anderen: „Wir haben dir doch gesagt, dass du Raakin heiraten wirst!“ Und diese Nacht schlief sie verdammt gut und das obwohl sie auf dem Festland waren, fernab der vertrauten Heimat.
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