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Kinderlogik oder Tiras verschwinden
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Kinderlogik oder Tiras verschwinden
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Tira Valeth





 Beitrag Verfasst am: 01 Sep 2006 17:04    Titel: Kinderlogik oder Tiras verschwinden
Antworten mit Zitat

Wie so oft in letzter Zeit hatte sich das Mädchen in die Bibliothek zurück gezogen, und las in einem Buch. Zumindest hatte sie selbiges vor sich liegen, doch ihre Gedanken waren wieder einmal nicht bei dem Gelesenen.

Ihre Grübeleien kreisten um einen Gedanken den sie schon seid dem Streitgespräch mit ihrer Tante Clarissa hatte. Wenn sie nun von Alatar geschickt worden war, um sein Werk im Kloster der Gnädigen auszuführen, schliesslich war Alyssa nun blind.
Auch wenn ihre Heiligkeit gut damit zurecht zukommen schien, so wäre es nie soweit gekommen, wenn Tira an jenem Tag im Kloster geblieben wäre, wie es ihr befohlen worden war. Auch am tot ihrer leiblichen Mutter fühlte sie sich mitschuldig, auch wenn sie dafür nichts konnte. Irgendwie überkam sie das bittere Gefühl, dass sie das Glück nicht auf ihrer Seite hatte.
Das schien am Tag ihrer Geburt begonnen zu haben, im Alatar Kloster, wo sie sich nie wohl gefühlt hatte, bis zum jetzigen Zeitpunkt an dem ihre Adoptivmutter Sanjana ihren Ritter heiraten würde.

Tira klappte das Buch vor ihr etwas fester zu, so das es einen leisen Knall gab, was ihr einen strafenden Blick der Bibliothekarin einbrachte. Die Kleine seufzte nur leise und warf ihr einen entschuldigenden Blick zurück.
So leise sie konnte schlich sie aus dem Raum und weiter in ihr Zimmer. Sie sah auf ihr Bett und auf ihre Sachen. Sie konnte sich doch eigentlich nicht beklagen, sie hatte hier alles was ein Kind begehrte. Ihre Augen schweiften durch das Zimmer und plötzlich fühlte sie sich eingeengt, und sie wollte nur noch hinaus. Es war ja auch wieder keiner da, der sie aufhalten wollte.

So packte sie ihre Tasche und schlich sich zum Tor, es war gerade Mittag und keiner stand am Tor, so konnte sie ungesehen aus dem Kloster schleichen. Die Anderen sassen jetzt sicher zusammen im Esssaal und assen das Mittagsmahl.
Langsam und leise schloss sich die grosse Klostertür. Das Kind schlich der Klostermauer entlang weiter bis zum Wald und verschwand dort zwischen den Bäumen.

Das Kind schlenderte lange durch den Wald, weiter seinen trüben Gedanken nachhängend. Sie beobachtete Tiere und die Pflanzen, und wie länger sie die Umgebung beobachtete, desto besser fühlte sie sich.
Tira war nicht bewusst wie lange sie sich im Wald herum getrieben hatte, doch ihr Bauch fing an zu knurren. Sie hatte keine Brote mehr und nicht mal mehr von ihren geliebten Äpfel. Erst jetzt fing sie an den Wald bewusst wahrzunehmen und bemerkte ihren Fehler, so unbedacht in den Wald hinein zu laufen.
Ihre Augen blickten sich immer hektischer um, und leichte Panik stieg in ihr auf. Sie murmelte immer wieder leise vor sich hin, dass sie nicht das erste mal in einer solchen Situation war, und das sie sicher einen Ausweg finden würde. Da ein Gebüsch mit Beeren, Tiras Magen knurrte begeistert.
Diese Beeren hatte sie noch nie gegessen, und als sie die erste Versuchte war sie leicht bitter, aber sie schmeckte ganz gut und Hunger war immer noch der beste Koch.
Als dann der Hunger nachgelassen hat, gab es das zweite Problem zu lösen. Tira musste herausfinden wo sie war und wie sie nach Varuna oder ins Kloster zurück finden konnte.
Ein ausgiebiges Gähnen und dunkel wurde es auch schon. Eines war dem Mädchen klar, sie würde Ärger bekommen, vielleicht sollte sie den Ärger auf morgen verschieben. Es wäre ja nicht die erste Nach die sie draussen verbrachte.
Im Gedanken an die Standpauke suchte sie sich einen Baum unter dem sie die Nacht verbringen konnte, die Moralpredigt konnte sie auch morgen anhören. Wenn nur diese Bauchschmerzen nicht wären, dann könnte sie viel besser einschlafen.
Doch die Müdigkeit übermannte sie dann doch noch, trotz leichten Bauchschmerzen und bitterem Geschmack im Mund.

Doch das kleine Mädchen sollte nie wieder schimpfe bekommen, denn es würde nie wieder erwachen. Langsam kroch das Gift der ungeniessbaren Beeren durch den kleinen Körper und nahm es im Schlaf aus dem Leben.
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Sanjana Valeth





 Beitrag Verfasst am: 06 Sep 2006 20:32    Titel:
Antworten mit Zitat

Ein Jahr… ein Jahr ist es nun her, seit meine geliebte Tochter von mir ging… Ihr junges Leben geraubt, wie sinnlos dies scheint… vor mir das Grab meiner kleinen Tira.
Mühsam ist es noch immer hier zu stehen und die kleine Grabesfläche zu betrachten. Hinter mir… ich spüre ihn… Seine Nähe… Er gibt mir Kraft, wie schon am Tage ihrer Beerdigung… Wie schon damals, als meine vertraute von mir ging… Mein Paladin, er hält meine Hand… meine Hand… wie damals bei der Beerdigung… das gibt mir Kraft… viel Kraft…
Ich erinnere mich an sie, sehr gut, als sei sie noch immer bei mir. Meine Tochter. An ihr Lächeln und Lachen, an ihr Weinen und Schluchzen, an ihre Ängste und Sorgen… für eine Zeit… die zu kurz war… viel zu kurz. Brachte sie mir Licht in mein Leben, für welches ich ihr ewiglich dankbar sein werde… ihr und Temora, welche uns zusammen führte… Sie war, nein, sie ist mein Kind, denn in meinem Herzen lebt sie weiter…
Ich erinnere mich an den Tag… als ein Novize ihren toten Leib zum Kloster trug und wieder erstarb ein Teil von mir…
Ich erinnere mich, wie ihr toter Leib in die Erde versenkt wurde… mit einem Grabstein, welcher von einem Bruder eines benachbarten Klosters beschlagen wurde…
Erinnerungen an freudige Tage ringen mit dem Schmerz in meiner Brust… lange kann ich nicht bleiben, sonst würde es mich zerreißen, doch eines muss ich noch tun…:
Eine Blume sei gepflanzt… eine blaue Kornblume. Blau, die Lieblingsfarbe meiner Tochter… und eine hölzerne Statur wird niedergelegt… eine Spielfigur von Tira… jetzt muss ich gehen… muss fort… muss beten…
Lang ist es her, doch an diesem Orte, vor dieser kleinen Grabesfläche, brauche ich ihre und seine Kraft. So sei mein Herz von der ihren Wärme erfüllt und mein Körper von seiner Hand gestützt.


„In Gedenken an Tira Valeth.
Sonnenschein der heiligen Mauern und geliebte Tochter.“




Aus dem tagebuch von Sanjana Valeth
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Jan Braeuer





 Beitrag Verfasst am: 12 Sep 2006 13:47    Titel:
Antworten mit Zitat

Kinderflüstern:

Du... Eluive...
ich versteh's nich!
Sie is weg, weisste... und alle sag'n nun schläft se, so wie Ma' und Jan.
Aber warum denn nun noch Tira?
Weisste, Eluive, ich versteh' das doch:
Dass man nich immer ewig leb'n kann und Ma' hat gesagt dass Oma irgendwann auch gar nich mehr so krank leb'n wollte.. du, das versteh' ich doch, jawollja... aber Tira ist doch n Kind!

Ich bin dir nich bös', du kannst ja nix dafür, ne?
Ich bin bös' mit den Leut'n die Tira nich gesagt hab'n was man im Wald ess'n darf und nich. Ich bin bös' mit denen, die nich richtig aufgepasst hab'n ob Tira allein umherwandert... obwohl ich ja auch oft allein bin, aber ich kenn doch so viel mehr als Tira, weisst? Ich bin auch bös' mit mir, weil ich so lang nich mehr bei Tira war, denn dann hätt' ich ihr mehr zeig'n können, nich? Dann wär se vielleicht gar nich erst allein unterwegs gesewe'n.... ach, das is gemein und dumm aber ich bin fast auch bös' mit Tira. Warum is sie nich mehr da?
Ich glaub nich, dass ich das je versteh'n tu, Eluive... und dabei sind Füchse so gewitzte Tiere... da bin ich wohl kein Fuchs.

Das Schlimmste is aber, dass sie auch nich mehr zurück kommt und nun wie Ma' in einem großen Holzbett schläft... für immer unter der Erde.
Ich werd' Abends mit ihr red'n, so wie mit Ma und Jan auch wenn keiner antwortet. Das isses auch, Eluive, s'antwortet keiner... geht ja nich... und dann geht es mir immer schlimm, wenn ich an sie denk und niemand antwortet- gar nie nie mehr.
Dann tut das so weh. Anders als ne Backpfeife oder ne Knieschramme. Nich so beissend und feurig, aber so dumpf und schwer und ganz ganz tief.

Du, Eluive, versprich mir, dass du auf die Tira aufpasst, hm?
Versprich es mir..... bitte....

Deine Nele...
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