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Fainche Orlaith
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Verfasst am: 13 Nov 2023 14:09 Titel: Von Straßenkötern und Bäumen (Sprösslingen) |
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Manchmal ist man der Hund, manchmal ist man der Baum.
Es war der erste Besuch dieser Art. Das erste Mal, dass sie versuchte sich der gestellten Aufgabe zu widmen. Was soll schon schief gehen? Ihre Gegner waren ja gerade Mal sechs Jahre alt. Sie hatte sich im Kopf bereits Rettungsstrategien von Keksen mit Schlafmitteln oder Milch mit Rum parat gelegt. Ob für die Knirpse, oder für sich, würde sich noch zeigen.
So ging sie am Vormittag zur Burg, so 'ordentlich' wie schon lange nicht mehr. Einer genauen Prüfung würde ihre gezeigte Sauberkeit nicht stand halten. Aber die Haare waren gebürstet, zusammen gebunden - Hände und Gesicht gewaschen. Damit war für sie der Punkt: 'Gewaschen' vollumfänglich erfüllt.
Ein Kennenlernen, sehr viel mehr hatte sie nicht im Sinn. Und nicht bewusst Unfug anstellen. Da war so ein vager Verdacht, dass ihr Gegenüber den Wildkrautzusatz in der Wasserpfeife nicht sonderlich wohlwollend aufgenommen hat. Vielleicht sollte sie sich bei einem möglichen Aufeinandertreffen an ihren eigenen Reim erinnern.
"Je höher der Rang des gegenüber,
desto weiter geht der Kopf vornüber."
Kurz bevor sie ankam, legte sie noch eine kurze Pause ein. Luft holen. Was soll schon schief gehen? Kleine Gegner, Drachen, Festung.. Nichts einfacher als das.
Einatmen.....
Kein.
Unfug.
Verbeugen!
Ausatmen.....
Zuletzt bearbeitet von Fainche Orlaith am 13 Nov 2023 14:26, insgesamt einmal bearbeitet |
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Helisande von Alsted
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Verfasst am: 16 Nov 2023 16:31 Titel: |
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Fainche mochte tief durchgeatmet und ihre besten verfügbaren Manieren abgerufen haben, doch das alles wurde vorerst nur von Helleth wahrgenommen. Die Amme, eine Aschenfelderin mittleren Alters, wollte gerade zur Begrüßung anheben, da kamen zwei fast Sechsjährige in den großen Saal geschossen wie der Wind von der See.
Kurzes Abbremsen, ein wohlerzogenes Nicken zu der jungen neuen Hauslehrerin hin, dann die Flucht durch unterschiedliche Ausgänge. Dabei skandierte Conrad „Wir waren es! Rikkard links!“
Der Staub der beiden Rangen hatte sich noch nicht verdichtet, da polterte schon der Burgwächter Thimoteus hinein und das nur mit einem Stiefel, der andere klebte sehr offensichtlich an der Ferse an einem kleinen Holzhocker fest. Jenen bestiefelten Hocker schwang er in der Hand wie ein Zepter der Vergeltung.
„Wo sind die beiden? WO? Sie haben den Hocker mit Knochenleim bestrichen! Gräfliche Brut!“
Helleth machte schon geübt eine hervorragend empörte Mimik zu Streich Nummer 12 - in dieser Woche - und beruhigte den Wächter, der ihr den Tathergang in farbenfrohen Worten beschrieb. Nur kurz habe er sich hingesetzt und das schmerzende Bein hochgelagert… eine alte Wunde… der Krieg… die Augen waren ihm gewiss nicht zugefallen in seiner Pause. Unterstellung!
Dann hastete er durchdrungen von Rachsucht und Vergeltung ebenfalls durch eine der Türen. Kaum war die Tür zu, da stiefelten die beiden Rittersöhne in aller Seelenruhe durch die Tür der Kapelle wieder in den Saal.
„Temoras Segen. Du bist die Dichterin, aye?“ Augenfarbe und Stimmodulation der Mutter. Der gleiche ruhige, durchdringende Blick, dezent altklug. Dunkle Haare, gesunder Hautton weit ab von Blässe.
Der blonde Junge nickte nur wortkarg vor sich hin und hatte eine etwas mürrische Mimik aufgesetzt. Die hellen Augen starrten Fainche einmal von oben bis unten an. Rikkard, ausnehmend hübsch, fast so groß wie der ein halbes Jahr ältere Conrad und offenbar eine Temperamentskopie seines Vaters.
Helleth nickte und neigte sich dem jungen Fräulein zu „Viel Glück. Ich bin in der Kemenate und übernehme Aleva.“ Ein warnender Blick zu den beiden Burschen hin. „Und ihr… Knochenleim! Das badet ihr noch aus heute. Überredet vielleicht Fräulein Fainche dazu euch bei einem Entschuldigungsbrief zu helfen.“
Zack, weg war sie. |
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Fainche Orlaith
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Verfasst am: 19 Nov 2023 18:58 Titel: |
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Mit einer gewissen Faszination betrachtete sie die beiden Mini-Ausgaben des Grafenpaars. Im Gegensatz zu den älteren Ausgaben waren die beiden Knaben irgendwie niedlich.
Sie hockte sich hin, verschränkte die Beine in einen Schneidersitz und wartete die Aufmerksamkeit der beiden Knaben ab.
<<Ich dichte nur dann, wenn ich es lustig finde. Ihr zwei kennt euch mit Knochenleim aus? Versucht es mal mit Sand und Honig zu kombinieren.>>
Grinsend ließ sie ihre Worte verklingen, ehe sie fortfuhr.
<<Ich bin Fainche und bisher habe ich noch niemals jemanden was bei gebracht. Ich werde mich also mal munter ausprobieren. Fangen wir doch mit einem kleinen Spiel an. Ich schätze Spiele sind in Ordnung und rumrennen könnt ihr Zwei auch.>>
Die Ankündigung nach Spielen und Rumrennen schien die Begeisterung der beiden fürs Erste zu sichern. Erstmal brauchte sie noch ein wenig Zeit für die Vorbereitung. Am Ende lagen in dem Raum aber zwei Reihen Blätter à 26 einzelnen Blättern, einzeln beschriftet mit je einem Buchstaben des Alphabets beschriftet.
<<Ein einfaches Spiel. Wer als erstes für jeden Buchstaben hier in der Reihe einen kleinen Gegenstand gefunden hat, der mit dem gleichen Buchstaben beginnt und dort abgelegt hat, gewinnt. Ihr kennt euch hier in der Burg ja aus und wisst wie die Dinge heißen. Dem Gewinner organisiere icht für das nächste Mal ein Stück Kuchen oder Lieblingsessen nach Wahl. >>
Es folgten noch einige Nachfragen des altklugen Burschen, ob der Möglichkeit von mehreren Namen für einen Gegenstand. Was mit einem Grinsen bestätigt wurde. Man müssen nur einen passenden Namen kennen. Der Bursche, Conrad schien noch weitere Fragen stellen zu wollen, da tobte der wortkarere Rikkard auch schon los und in dem Moment waren die Rückfragen auch vergessen und her wetzte hinterher.
Fainche hoffte, sie würden nicht auf die Idee kommen den Gegenständen eigene Namen zu geben, so dass es dann einen Batzen von Stiften namens Alfred, Bertha, Caspar und so weiter gab. Wobei, die Idee des Spiels wäre dann auch erfüllt. Mal abwarten. |
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Fainche Orlaith
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Verfasst am: 30 Jun 2024 19:09 Titel: |
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Die Zeit ihres Herumdümpelns sollte nun vorbei sein. Ganz bestimmt. Ein wenig zumindest. Es war ihr selber zuwider. Sie war die letzten Wochen und Monate derart untätig, dass man hätte meinen können, Fainche hätte sich in ein Erdloch verkrochen.
Zwar konnte man das optisch eh immer annehmen, aber das war nun etwas gänzlich anderes. So kam es zum Ende der Woche an einem recht schönen Sommertag dazu, dass sie ihre Pflichten als Hauslehrerin wieder aufnahm. Zwar wurde ihre Abwesenheit, beziehungsweise ihre Wiederkehr mit einem missbilligenden Blick von Helleth kommentiert. Wenn man aber eins als schwarzes Schaf einer ambionierten Famile auszuhalten lernt, dann waren es missbilligende Blicke. Man wuchs irgendwie damit auf.
Nach der Zeit der Pause wollte sie das Zutrauen der beiden Knaben ein wenig stärken. Es gab kam etwas unwillkommeneres als öde Lehrer. zumindest legte sie sich diese Erklärung für ihren Plan heute parat.
Nachdem sie mit den beiden ein paar grundlegende, eher trockene Übungen fürs Schreiben und ein wenig rechnen gemacht hatte, kam sie zum lustigen Teil des Vormittags.
<<Habt ihr zwei Interesse an einer kleinen Kuriosität?>>
Mit einem Grinsen, öffnete die junge Frau mit dem leicht verschmutzten Gesicht ihren Rucksack und präsentierte den Jungs eine Vielzahl von langweilig aussehenden, graubraunen Knollen. Die zuerst gespannt aussehenden Gesichter der Knaben zogen sich merklich in die Länge.
<<Soll das etwa Gemüse sein?>>
Fainche musste beim Anblick der beinahe entrüsteten Mimiken auflachen.
<<Keine Sorge, die sind nicht zum Essen für euch, die sind unsere... Hilfsmittel.>>
Sie wartete kurz, bis sich die Mimiken entspannten, dann erläuterte sie, was genau sie den beiden mitgebracht hat.
<<Das sind so genannte rote Rüben. Auch wenn ihr das jetzt nicht sehen könnt, im Inneren sind die Knollen so rot wie Blut und ziemlich saftig. Es gibt einige Handwerker, die den Saft dieser Knolle zum Färben von Stoff und sowas nutzen. Wenn man die Knolle aufschneidet und nicht aufpasst, hat man ganz, ganz rote Finger.>>
In aller Ruhe erzählte sie den beiden davon und erneut veränderte sich die Mimik der Kinder, und als es förmlich erkennbar war, dass sich ein Plan hinter ihrer Stirn bildete, fragte Fainche ganz harmlos und ruhig.
<<Was denkt ihr, kann man kurioses damit anstellen?>>
Oh, die beiden hatten Ideen. Harmlose, kindgerechte, ausgefuchste und erstaunlich kreative Ideen.
Wenig später standen sie zu Dritt im Stall - denn, wie die beiden Nachwuchsgrafen festgestellt hatten, würden die Pferde sicher gerne mal von den Knollen kosten. Mohrrüben schmeckten den Tieren ja schließlich auch. Fainche griff die Idee amüsiert auf und fütterte den beginnenden Schabernack derart an, wie sie auch vor hatten, die Pferde zu füttern.
Fainche schnitt den beiden demonstrativ eine der Knollen auf und ehe die Jungs sich den roten Saft auch nur angeschaut hatten, wurde sich eine Hälfte geschnappt und einem der entspannt dastehenden Pferde zum Fressen unter die Nase gehalten.
Wenig später erfüllte leises Gekicher und Gemurmel den Stall.
<<Nicht so laut, nicht dass der Stallbursche aufmerksam wird, dass hier ein St... eine Kuriosität entsteht.>>
Fainche hatte selber ausreichend zu tun, nicht laut aufzulachen, aber die Pferde sahen einfach zu gut aus. Das sollte man vielleicht allgemein bei Schlachtrössern einführen. Die rot verschmierten Mäuler und Zähne waren durchaus furchteinflössend.
<<Oh.>>
Es war nur ein kurzer Laut, des eher ruhigeren Rikkards, der sowohl Erstaunen als auch eine gewisse Freude ausdrückte. Fainche beugte sich am Pferdehals vorbei und schaute zu dem Jungen, der gerade eine halbierte Knolle auf das helle Fell des Pferdes drückte, wo ein schöner runder, roter Kreis entstand.
<<Oh.>>
So stimmte nun auch Conrad ein, der die Idee mit der Begeisterung eines Sechsjährigen aufgriff und nun seinerseits eine frisch aufgeschnittene Knolle in das Fell des Tieres stempelte.
Fainche musste zugeben, dass rote, apfelgroße Punkte den bedrohlichen Eindruck des rot verschmierten Mauls dann doch deutlich minderte. Sie stempelten zu dritt noch ein wenig weiter, ehe sie dann ebenfalls zu dritt, eilig den Ort des Geschehens verließen, ehe sie noch jemand erwischte.
Finger waschen war vielleicht angebracht.... |
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Fainche Orlaith
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Verfasst am: 09 Nov 2024 17:41 Titel: |
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Die meiste Zeit liefen die Unterrichte, die Fainche mit den gräflichen Sprösslingen durchführte harmlos ab und es gab keine nennenswerten Vorfälle. Natürlich nur, solange man keinen herkömmlichen Unterricht erwartete. So waren die Jungs durchaus dabei, aus Büchern zu lesen, während sie in einem Baum hockten, oder kletterten wie Eichhörnchen darin herum, um die richtigen Buchstaben zu finden, die auf kleine Stofffetzen geschrieben in die Äste geknotet waren. Die Unterrichte waren immer mit Toben und einiger Lautstärke verbunden, dennoch meinte das als Lehrerin verkleidete Gör, dass sie mit den Lese- und Schreibkenntnissen gut vorankamen. Ein großer Vorteil bei den Unterrichten, die häufig draußen stattfanden war auch, dass die oftmals schmutzige Kleidung des Görs nicht unangenehm auffiel und mit den Wochen entwickelte sie auch ein Talent dafür den Burgbewohnern, die sich daran störten aus dem Weg zu gehen oder nur kurz unter die Augen zu treten.
Dieser Tag sollte der Vorläufer für einen nennenswerten Unterricht werden. Reitunterricht stand auf dem Plan. Allerdings war das etwas, in dem die beiden Knaben Fainche mehr als nur ein bisschen was Voraus hatten. Die beiden Jungen saßen wie festgenagelt in ihren Sätteln, während das Gör nur wie erstarrt am äußersten Rand des Platzes stand. Es war nicht so, dass sie Angst vor Pferden hatte. Sie wollte nur nicht auf ihrem Rücken sitzen und wie ein Rucksack durch die Landschaft gezerrt werden. Außerdem hatten Pferde doch schon recht viele und große Zähne und der teuflische Ausdruck in den großen, dunklen Augen blieb Fainche auch nicht verborgen. Angebunden im Stall fand sie sie harmlos, aber hier draußen… Sie hatte keine Angst. Niemals.
“Jetzt bist du auch mal dran!”
Fainche schrak zurück, als ihr Zügel in die Hand gedrückt wurden.
“Ehm, ich würde ja gerne. Aber ich muss wirklich dringend los. Ich habe etwas vergessen.”
Zwei skeptische Augenpaare starrten sie bei der lahmen Ausrede an.
“Hast du etwa Angst?”
“Nein, gar nicht. Es ist nur einfach nicht das richtige Reittier.”
“Welches wäre denn richtig?”
Es folgte eine kurze Pause, bis sich eine Idee im Kopf der jungen Frau gebildet hatte.
“Ich bringe zum nächsten Mal welche mit. Das wird bestimmt lustig.”
Es erforderte zum Glück wenig Überredungskunst, wenn die beiden Knaben einen beginnenden Unsinn witterten.
“Na gut. Aber nicht vergessen.”
Was das richtige Reittier war, sollte sich beim nächsten Unterricht wenige Tage später herausstellen, als Fainche mit den beiden an den Waldrand nahe der Burg ging und dort drei angebundene, etwas träge Schweine standen. Die Tiere fraßen genüsslich einige Äpfel und trugen ein Geschirr, das an das Halfter von Pferden erinnerte.
“Ist das dein Ernst?"
“Kann man die wirklich reiten?”
Fainche grinste stolz über ihre Idee auf.
“Der Bauer hat mir versichert, dass sie problemlos Knaben tragen können und wenn ich es nicht übertreibe, kann ich auch ein wenig mit ihnen reiten. Im Zweifel würden sie einen einfach abschütteln, wenn es ihnen zu viel wird. Und zum Glück fällt man ja nicht tief.”
Mit diesen Worten löste sie die Seile, mit denen die Tiere angebunden waren.
“Also dann, erklärt mir das mit dem Reiten mal.”
Wenig später jagten die drei im Schweinsgalopp durch das Waldstück. Wobei Fainche eindeutig die schlechteste Figur abgab und mehr als einmal vom borstigen Schweinerücken herunter rutschte. Es war ein Riesenspaß auch wenn die Tiere nach einiger Zeit schlicht keine Lust mehr hatten und zu dem Sack mit den Äpfeln zurückkehrten. Die drei Reiter konnten die Tiere auch zu keinem weiteren Galopp mehr motivieren.
“Na gut, was haltet ihr von den Reitschweinen?”
“Lustig, aber vermutlich nicht angemessen.” Kam die eher nüchterne Antwort von Rikkard.
“Ach, ich würde schon noch eine Runde reiten wollen.” Kam die etwas übermütige Antwort von Conrad.
“Aber verrate mal, warum haben die Schweine denn große Zahlen seitlich aufgemalt? Eins, Zwei und Vier?” Fainche grinste breit auf bei der Frage des Knaben.
“Das ist eine sehr gute Frage. Und denkt ihr nicht auch, dass der Stallbursche sehr viel Spaß haben wird nach Schwein Nummer 3 zu suchen, wenn wir die drei heimlich aufs Burggelände bekommen?”
Die Antwort war ein zweistimmiges Lachen.
“Das wird lustig..”
Zuletzt bearbeitet von Fainche Orlaith am 09 Nov 2024 20:21, insgesamt einmal bearbeitet |
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Helisande von Alsted
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Verfasst am: 26 Nov 2024 20:43 Titel: |
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"Hier stinkt es!"
"Bäh!"
"Was ein... blärch."
Diese Ausrufe der Dienstmannen und Burgwächter mehrten sich wenn sie aus der Nebentür die Burgmauer verließen. Mehrfach täglich erklang das Gezeter und irgendwann vernahm man auch ein Rumms und ein Platsch und noch ganze andere wortschatzreifende Ausdrücke für Ritterkinder. Neben allen Königsbrüdern und eingeschlichenen Spionen war das nun auch noch etwas, was die Rosthaarige ermitteln musste. Ruhe in der Burg war nötig. Und wenn am 01. Alatnar dann alle zur Beratung wegen Getares kamen, sollte es auch nicht stinken. Der gestürzte Dienstmann jedoch roch nun auch wie die Miste eines Bauernhofs und die Laune war auf dem Tiefpunkt.
Später dann im dämmrigen Licht knallte einer der Dienstmänner auf dem Burghof längs hin, weil er in ein Loch getreten war. Da war Pflaster lose, wie umgewühlt. Mit großem Misstrauen wurden beide Situationen betrachtet. Drohte hier das Schwertfluren-Schicksal?
Man legte sich auf die Lauer und dann nachts bei allgemein schlechter Beleuchtung und rabenschwarzer Stille, da wurden die Verursacher dann gestellt. Zumindest zwo davon. Zwei Schweine schienen sich im Burggarten gut satt gefressen zu haben am Ziergehölz und begannen nun den Boden zu durchwühlen um an weiteres Essbares zu gelangen.
Kaum waren die beiden Übeltäter gefasst, gestellt und dem nächsten Bauern zur Schlachtung übergeben, da vernahm sie beim Weg in die Kemenate ein Grunzen. Tiefes Einatmen und kehrt.
Kindergekicher, Eimergerappel und noch mehr Gegrunze.
Das Gekicher erstarb als die aufgebrachte Mutter dann aus dem Gebüsch hopste und die Namen der Jungen durch den Hof hallen lies.
"Conrad, Rikkard... was hat das hier... das ist ein Schwein!Noch eins!
"Aye, Mama das ist Krustenbraten, den mästen wir für Papa."
"Mästen... mit dem Gemüse, das euch Schlawiner über den Winter bringen soll."
"Es erfüllt seinen Zweck!"
Irgendwie war es ja süß... aber welches gesund und moralisch integer aufgezogene Kind nennt ein Schwein Krustenbraten?
Der dunkle und der blonde Kinderschopf senkten sich tief ab als auch das letzte Schwein seine Reise gen Schlachter antrat. Sehr offensichtlich ihre Kinder. Alsteds.
Ohne Zweifel. |
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