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Ashanti Bashir
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Verfasst am: 07 Nov 2024 09:33 Titel: Die zerbrochene Vase |
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Es war schon spät geworden als Ashanti die Burg der Hadscharim wieder verlies.
Mit aller Kraft die sie noch aufbringen konnte schleppte sie sich humpelnd und Barfuss durch den noch immer heißen Wüstensand.
Hier und da tropfte etwas Blut aus Nase und den Platzwunden in den goldenen Sand und hinterlies so eine kleine rot gepunktete Spur.
Immer wieder brach sie zusammen und verweilte einige Momente mit schmerzverzerrtem Gesicht auf ihren Knien.
Beim aufstehen lies sie das in der Hand getragene Kopftuch im Sand liegen und schleppte sich weiter.
Nicht aufgeben, immer weiter gehen, waren die Worte die sie sich immer und immer in Gedanken selbst zusprach.
Noch bevor sie das Staubviertel erreichte kreuzte eine Hyähne ihren Weg.
Offensichtlich in ihr eine leichte Beute sehend, folgte sie ihr eine Weile, lies jedoch ab als die Wachen am Staubviertel erschienen.
Noch ehe die Wache auf sie zu rennen konnte um ihr zu helfen winkte sie ab so das die Wache zwar verwirrt war, jedoch dann auf ihrem Posten blieb.
Es dauerte noch eine ganze Weile bis sie dann endlich das Osttor erreichte und dort auf die nächsten Wachen traf.
Ihre Haltung straffend mit letzter Kraft meinte sie nur.
Fragt erst gar neda Kameraden.
Die argwöhnigen Blicke der Wachen hafteten auf die geschundene Kameradin, jedoch nickte sie nur und blieben auf ihrem Posten als sie dann weiter humpelnd in die Stadt ging.
Es waren nicht die Schmerzen die sie verzweifeln lies.
Vielmehr war es die Schande die sie ertragen muste mit kahl geschorenem Haupt und lediertem Körper durch die Strassen zu humpeln ehe sie dann endlich das Familienhaus erreichte.
Gebrochen, geistig und Körperlich öffnete sie mit einer Hand die Türe und trat hinein.
Kaum war die Türe hinter ihr wieder zu gefallen fielen ihr die Stiefel aus der Hand und sie brach erneut zusammen auf dem Boden.
Leise wimmernd mit Tränen in den Augen blickte sie auf und mit einem Blick der fern ab wirkte murmelte sie leise.
Gib mir die Kraft das durch zu stehen Mara. Lasse mich die Vase sein.
Sie hatte nicht mehr die Kraft auf zu stehen und so kroch sie wie ein verwundetes Tier den einfachsten ebenen Weg bis in den Garten.
An den Tieren vorbei die sie gleich umkreisten, beschnupperten und mit dem Köpfchen anstubsten bis hin zur Hängematte.
Doch diese war zu hoch und die Kraft reichte nicht mehr aus um da rein zu kommen.
Beim Versuch klappte sie endgültig entkräftet zusammen und blieb auf der Wiese liegen.
Die Tiere denen sie nur zu oft gezeigt hatte das sie sie nicht mag, kamen wieder näher an sie ran.
Und als würden die Tiere wertfrei denken legten sie sich im Kreis um sie herum und boten ihr die Wärme ihrer felligen Körper.
Das leise und sanfte schnurren der Katze beruhigte die geschundene Kriegerin langsam und so vielen ihr irgend wann die Augen zu.
Wärmend und wachend war sie so von Hunden und Katze behütet bis zum nächsten Morgen.
Zuletzt bearbeitet von Ashanti Bashir am 07 Nov 2024 16:15, insgesamt einmal bearbeitet |
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Ashanti Bashir
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Verfasst am: 27 Nov 2024 11:29 Titel: |
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Mit einer gehörigen Portion Respekt machte sie sich erneut auf den Weg zur Hadscharimburg.
Das schlimmste erwartend und auf das Beste hoffend.
Beim Eintreten schaute sie sich direkt suchend um und war zumindest etwas erleichtert als sie nur Neriman an traf.
Er führte sie dann in die Burg hinein und mit ihm gemeinsam neigte sie voller respekt dem großen das haupt entgegen ehe sie weiter rein gingen.
An einem großen Tisch, gesäumt von vielen gemütlichen Sitzkissen nahmen beide dann Platz.
Mit einem mahnenden Blick schaute Neriman sie an und betonte mit deutlichem Nachdruck, das alles was sie nun an Wissen erfahren würde niemals diese Mauern, geschweige ihren Mund verlassen dürfe.
Anfangs noch froh das es wohl nur um reine Theorie ginge wurde dennoch ihr Weltbid zum Teil erschüttert.
So viel Wissen das auf sie einströmte.
Wissen das sie zum Teil sogar erschaudern liess.
Der Abend war lang und es war schon dunkel geworden ehe Neriman aufhörte zu erzählen.
Auf die Frage hin ob sie noch fragen habe, schüttelt und nickte sie das haupt zu gleich.
Sie hatte so viel Fragen doch bat sie darum erst einmal ihre Gedanken zu dürfen und dann gezielt fragen zu dürfen.
So mit einem Kopf voller Informationen ging sie dann nach Hause und grübelte die ganze Nacht über das eben erfahrene bis die Sonne aufging. |
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