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Caldrin Delroy
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Verfasst am: 22 Aug 2024 10:58 Titel: [FW]Sich nährende Zweifel - als Fels in einer neuen Brandung |
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Caldrin Delroy saß allein im düsteren Versammlungsraum der Felswart, auf K’awi. Die schwere, eisenbeschlagene Tür war fest verschlossen, und nur das matte Licht einer einzelnen Laterne erhellte den Raum. Es war eine jener Nächte, in denen der Wind heulte und die Schatten lange, verzerrte Formen auf die Wände warfen. Der Raum war erfüllt von einer ungewohnten Kälte, die nur in den Herzen jener wohnt, die mit ihrem Glauben und ihren Idealen ringen.
Vor ihm auf dem massiven Eichentisch lagen mehrere Briefe verstreut. Jeder einzelne war sorgfältig geöffnet, der Inhalt mit zitternder Hand gelesen. Es waren Nachrichten von Bürgern der Insel, von Mitgliedern der Felswart und von alten Kameraden aus den Tagen des Krieges. Doch was in diesen Briefen stand, stach ihm ins Herz.
„...sie sprechen von Freiheit, aber sie leben diese nicht.“ Ein Satz, der ihm besonders im Gedächtnis blieb.
Caldrin lehnte sich in seinem schweren Stuhl zurück, seine Augen schlossen sich, als er versuchte, die Worte in seinem Geist zu ordnen. K’awi, die Insel, die einst ein Symbol der Neutralität und der Freiheit sein sollte, war für ihn zu einem Ort der Unzufriedenheit geworden. Statt Freiheit und Frieden fand er Zwänge, belastende Personen, negative Einflüsse, giftige Ströme und eine unterdrückende Ordnung, die sich hinter dem Mantel der Neutralität verbarg. Die Menschen, die er einst zu schützen schwor, waren von den gleichen Ketten gefangen, gegen die sie angeblich kämpften.
Ein Brief seiner alten Kameraden kam aus Rahal und trug das Siegel des Panthers. Er dachte an Alatar, den Gott, den er lange, als Symbol des Bösen betrachtet hatte. Doch nun, in der tiefen Einsamkeit dieser Nacht, begann er, die Lehren des Gottes mit neuen Augen zu betrachten. Alatar, der Herr der Tiere und Pflanzen, der Gott, der den freien Willen symbolisierte, hatte sich gegen die von seiner Mutter Eluive auferlegte Rolle aufgelehnt. War nicht auch Caldrin in einer ähnlichen Situation? Hatte er nicht versucht, einem Ideal zu folgen, das von anderen bestimmt wurde, und nicht von seiner eigenen, inneren Überzeugung?
„Freiheit...“ flüsterte er in die Stille des Raumes. „Ist Freiheit wirklich das, was ich hier finde? Oder habe ich mich selbst in Ketten gelegt, die ich nicht sehe?“
Die Briefe schienen ihm zuzuflüstern, ihn zu verspotten, seine Zweifel zu nähren. Die Menschen auf K’awi sprachen von Frieden, aber lebten in Angst vor dem, was anders war. Sie sprachen von Neutralität, aber sie verurteilten diejenigen, die nicht ihren eigenen Regeln folgten oder sich ihren diplomatischen Vorhaben beugten. Es war eine schmerzliche Erkenntnis für Caldrin, dass er möglicherweise ein Teil eines Systems war, das er zutiefst verabscheute.
Alatars Lehren von freiem Willen und Unabhängigkeit flackerten in seinem Geist auf. Vielleicht, dachte er, war es nicht die Freiheit, die K’awi bot, sondern der Schein davon. Vielleicht war es an der Zeit, seine eigenen Ketten zu sprengen und eine neue Wahrheit zu finden. Eine, die nicht durch die Erwartungen anderer definiert war, sondern durch seinen eigenen, unerschütterlichen Willen.
Caldrin stand auf, die alte Holzbohle knarrte unter seinen Stiefeln. Mit festem Griff sammelte er die Briefe ein und warf sie ins Feuer. Das Papier zischte und wand sich im Feuer, die Flammen leuchteten kurz hell auf, bevor sie zu Asche zerfielen. Für einen Moment betrachtete er die glimmenden Überreste und sah darin die symbolische Zerstörung der Ideale, die ihm einst so teuer gewesen waren.
„Vielleicht,“ murmelte er, während er ins Feuer starrte, „ist es Zeit, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Nicht als Teil der Felswart, nicht als ein Mann von K’awi, sondern als Caldrin Delroy.“
Und so beschloss Caldrin in dieser kalten, stillen Nacht, sich neu zu orientieren. Die Felswart würde ihren Kurs ändern müssen, oder sie würde ihn verlieren. Aber eines war sicher: Die Ideale, für die er kämpfte, sollten von nun an die seinen sein – geboren aus dem freien Willen, den Alatar verkörperte, und nicht aus den Erwartungen einer Welt, die ihre eigenen Ketten schmiedete.
Mit diesen Gedanken verließ er den Raum, entschlossen, einen neuen Weg zu finden. Einen, der ihm den Frieden und die Freiheit bringen würde, die er auf K’awi vergeblich gesucht hatte.
Er ließ einige Tage verstreichen bis er eines Tages …
… in den frühen Morgenstunden, als die Sonne langsam über den Horizont stieg und die Dunkelheit der Nacht vertrieb, er die Mitglieder der Felswart im großen Versammlungssaal der Festung auf K’awi versammeln ließ. Die schweren Metalltüren standen weit offen, und die ersten Strahlen der Sonne tauchten den Raum in ein warmes, goldenes Licht, das die müden Gesichter der versammelten Männer und Frauen erhellte. Ein leises Murmeln ging durch die Reihen, als sich die Mitglieder über den ungewöhnlichen Zeitpunkt des Treffens austauschten. Es war selten, dass Caldrin die Felswart zu solch einer frühen Stunde einberief.
Caldrin stand bereits am Kopf des Raumes, sein Blick fest und entschlossen. Er wartete, bis alle Anwesenden ihre Plätze eingenommen hatten und das Gemurmel verstummte. Mit einer Handbewegung forderte er Ruhe ein, und der Saal wurde still. Jeder spürte, dass dieses Treffen von großer Bedeutung war.
„Meine Brüder und Schwestern,“ begann Caldrin mit ruhiger, aber kraftvoller Stimme, „ich habe euch heute hier versammelt, weil wir am Scheideweg stehen. Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, werden nicht nur unser Schicksal bestimmen, sondern auch das derer, die wir zu schützen geschworen haben.“
Er hielt inne, ließ seine Worte wirken, bevor er weitersprach. „Als ich die Felswart gründete, war mein Ziel klar: Freiheit und Schutz für die Schwachen, die Wehrlosen, die Mittellosen. Doch was habe ich hier auf K’awi gefunden? Nicht Freiheit, sondern Zwänge. Nicht Frieden, sondern ein trügerisches Bild von Neutralität, das die Menschen in Ketten hält, die sie selbst nicht erkennen. Ein Zusammenschluss mit dem Lichtenreich“
Die Anwesenden lauschten aufmerksam, viele nickten zustimmend, andere tauschten besorgte Blicke aus. Caldrins Worte trafen einen Nerv, denn viele hatten bereits ähnliche Zweifel gespürt, aber keiner hatte den Mut gehabt, sie auszusprechen.
„Wir haben uns geschworen, den Menschen zu helfen, die nach Freiheit streben,“ fuhr Caldrin fort. „Doch was ist Freiheit, wenn sie durch die Regeln und Gesetze einer Gesellschaft erstickt wird, die vorgibt neutral zu sein, aber in Wahrheit die gleiche Unterdrückung duldet, die wir zu bekämpfen geschworen haben?“
Er machte eine Pause, seine Augen suchten die Gesichter seiner Kameraden. „Ich habe mich gefragt, was es bedeutet, wirklich frei zu sein. Und ich habe erkannt, dass wahre Freiheit nicht darin liegt, den Gesetzen anderer zu folgen, sondern darin, seinem eigenen Willen treu zu bleiben. Und das, meine Brüder und Schwestern, ist der Pfad, den ich nun einschlagen werde.“
Ein Raunen ging durch die Reihen, und Caldrin hob beschwichtigend die Hand. „Ich werde K’awi verlassen. Ich werde diesen trügerischen Frieden hinter mir lassen und den wahren Weg der Freiheit suchen – einen Weg, der nicht durch die Erwartungen anderer bestimmt wird, sondern durch den freien Willen, der in uns allen lebt. Alatar hat uns gezeigt, dass wahre Macht aus der Freiheit des eigenen Geistes kommt, und ich werde diesem Beispiel folgen.“
Die Anwesenden waren sichtlich bewegt. Einige schauten nachdenklich, andere schienen innerlich zu ringen. Caldrin fuhr fort: „Ich verlasse die Felswart nicht, um euch im Stich zu lassen. Ich verlasse sie, um sie neu zu definieren. Wer sich mir anschließen will, der wird einen Weg beschreiten, der nicht einfach sein wird. Aber es wird ein Weg der Wahrheit und der wahren Freiheit sein. Für diejenigen, die bleiben wollen, habe ich nichts als Respekt. Jeder von euch muss seinen eigenen Weg finden.“
Er trat einen Schritt zurück und ließ seine Worte wirken. „Dies ist keine Entscheidung, die leichtfertig getroffen wird. Denkt darüber nach. Wählt euren Weg. Aber vergesst niemals, dass Freiheit nur dann echt ist, wenn sie aus eurem eigenen Willen kommt.“
Mit diesen Worten verließ Caldrin den Versammlungssaal und ließ die Mitglieder der Felswart in stillem Nachdenken zurück. Eine neue Ära begann, und jeder von ihnen musste nun für sich entscheiden, ob er dem alten Pfad treu bleiben oder den neuen Weg in die wahre Freiheit beschreiten wollte. |
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Leon Dellen
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Verfasst am: 22 Aug 2024 11:52 Titel: |
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Leon stand am Rand des abgelegenen Waldes auf Kawi, das Schwert locker in seiner Hand, während der Mond sein silbernes Licht auf die Welt warf. Sein Blick war nach innen gekehrt, in die Vergangenheit, die tief in den Schatten seiner Seele verborgen lag. Rahal war für ihn nicht nur eine Erinnerung, sondern ein Teil seiner Identität. Er war einst ein Krieger gewesen, der im Namen Alatars gekämpft hatte – fast alle auf Kawi wussten davon.
Seit seiner Jugend ist Leon im Geheimen den Lehren Alatars gefolgt. In Rahal war er mehr als nur ein Kämpfer gewesen – er war ein Gläubiger, einer, der das Streben nach Macht, Freiheit und den Willen zur Veränderung tief in sich trug. Doch in den Schlachten, auf den blutgetränkten Feldern und in den Flammen des Krieges, hatte er erkannt, dass Alatars Weg nicht nur Zerstörung bedeutete, sondern auch die Chance auf eine neue Art von Ordnung – eine, die den freien Willen jedes Einzelnen in den Vordergrund stellte.
Als er nach Kawi kam, hatte er sich bewusst entschieden, diesen Teil seiner Vergangenheit hinter sich zu lassen, zumindest für eine Weile. Er hatte sich der Felswart angeschlossen, um denen zu helfen, die unterdrückt wurden, und um sich für die Freiheit einzusetzen. Aber tief in seinem Herzen wusste er immer, dass seine Treue zu Alatar nicht einfach verschwinden würde. Es war keine Frage des Glaubens, sondern eine Frage dessen, wer er war. Der Unterricht, den er gestern in Rahal besucht hatte, hatte all diese alten Erinnerungen und Überzeugungen wieder an die Oberfläche gebracht. Es war, als ob die Flamme, die in ihm immer nur schwach geglüht hatte, plötzlich neue Nahrung bekommen hätte und nun wieder hell brannte. Die Gebote Alatars – die Macht des freien Willens, die Kraft das eigene Schicksal zu formen – hatten ihn daran erinnert, was er einst geschworen hatte.
„Ich habe es nie wirklich aufgegeben“, murmelte Leon leise, während der Wind durch die Bäume flüsterte. „Es war immer ein Teil von mir. Alatar hat mich nie verlassen.“
Er dachte an die Schlachten, an die Männer und Frauen, die an seiner Seite gekämpft hatten, an das Blut, das sie für Alatars Vision vergossen hatten. Und er dachte daran, wie er damals, als er sich Kawi zuwandte, glaubte, dass er ein anderes Leben führen könnte. Aber jetzt verstand er, dass es nicht darum ging, wer er war, sondern wer er sein sollte.
Leon spürte, wie die Gewissheit in ihm wuchs. Es war an der Zeit, sich selbst und seine wahre Natur nicht länger zu verleugnen. Er würde sich dem stellen, was er war – ein Krieger Alatars, ein Diener des freien Willens, der bereit war, die Bürde dieses Wissens zu tragen und es mit anderen zu teilen.
Mit einem letzten, festen Entschluss im Herzen drehte sich Leon um und ging zurück zur Felswart. Er würde die Wahrheit mit Caldrin teilen.
„Caldrin“, begann er ruhig, „ich habe von deiner Entscheidung gehört, nach Rahal zu gehen. Ich möchte dir sagen, dass ich mit dir kommen werde.“
Caldrin sah ihn einen Moment lang schweigend an, als würde er nach den richtigen Worten suchen. Leon sprach weiter, bevor er antworten konnte: „Rahal war einst mein Zuhause, und Alatar mein Führer. Ich habe mich lange davor verschlossen, diese Verbindung wieder zu spüren, aber jetzt weiß ich, dass ich es nicht mehr ignorieren kann. Alatar hat uns beide auf diesen Weg geführt, und ich werde ihn an deiner Seite beschreiten.“
Caldrin nickte langsam, seine Augen ernst und verständnisvoll. „Ich wusste, dass der Tag kommen würde, an dem du dich deiner Vergangenheit stellen müsstest, Leon. Du bist ein wertvoller Krieger, und ich bin froh, dich an meiner Seite zu wissen.“
Leon erwiderte das Nicken, eine stille Übereinkunft zwischen den beiden Männern. „Wir werden zusammen nach Rahal gehen, Caldrin, und was auch immer uns dort erwartet, wir werden uns dem mit allem stellen, was wir sind.“
Caldrin legte Leon eine Hand auf die Schulter, ein Zeichen der Kameradschaft und des gemeinsamen Schicksals. „Dann bereiten wir uns vor. Rahal erwartet uns, und mit uns die Freiheit, die wir schon lange suchen.“
Gemeinsam verließen sie den Raum, die Entschlossenheit in ihren Herzen fest verankert, bereit, dem Ruf Alatars zu folgen und ihre Zukunft in Rahal zu gestalten.
Der Kampf für Freiheit war niemals einfach, aber Leon war bereit, ihn zu führen – mit Alatars Namen auf seinen Lippen und seinem Glauben als Schild. |
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Maralea Liathe
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Verfasst am: 22 Aug 2024 17:36 Titel: |
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Maralea stand am Rande des Feldes, die Erde unter ihren Fingern spürend, als ob sie ein letztes Mal die Kraft des Bodens, den sie so lange gepflegt hatte, in sich aufnehmen wollte. Die Felder erstreckten sich vor ihr, in der stillen Morgendämmerung, und doch fühlte sie sich so weit entfernt von dem Frieden, den dieser Ort immer für sie bedeutet hatte. Es war, als ob ein unsichtbarer Schleier ihre Sicht trübte, ein Gewicht, das auf ihrem Herzen lastete, je näher der Moment des Abschieds rückte.
Für einige Zeit hatte sie hier auf Kawi gelebt, den Hof bewirtschaftet und ein einfaches Leben geführt. Sie hatte sich um die Ernte gekümmert, das Vieh versorgt und die Ruhe genossen, die dieser Ort ihr bot. Doch es gab immer etwas in ihr, eine leise Stimme, die sie nicht ignorieren konnte – das nagende Gefühl, dass etwas fehlte, dass es mehr geben musste als nur dieses alltägliche, wenn auch friedliche, Dasein.
Als Caldrin verkündet hatte, dass er nach Rahal aufbrechen würde, um sich Alatar anzuschließen, hatte Maralea nicht zum ersten Mal von dem Gott gehört, der den freien Willen verkörperte. Jedoch war es bisher nicht viel was sie davon hörte oder was sie interessierte. Anfangs war sie skeptisch gewesen. Was hatte sie mit den Göttern zu schaffen, die sich in den Angelegenheiten der Menschen einmischten? Doch je mehr sie über Alatar erfuhr, desto mehr erkannte sie, dass es nicht die Macht oder das Chaos war, was sie anzog, sondern die Vorstellung von Freiheit, die er verkörperte.
Freiheit war immer etwas gewesen, wonach sie sich gesehnt hatte, auch wenn sie es nie richtig in Worte fassen konnte. Hier auf Kawi hatte sie ihre Pflichten, ihre täglichen Aufgaben, aber es hatte sich immer angefühlt, als ob diese Freiheit, die sie suchte, ihr entglitt, so oft sie auch danach griff. Doch in den Lehren Alatars fand sie eine Resonanz, die sie nicht erwartet hatte.
Der freie Wille, der Glaube an die Selbstbestimmung, die Möglichkeit, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen – all das sprach zu ihr, tief in ihrem Inneren.
Sie hatte diese Gedanken lange mit sich herumgetragen, in stillen Momenten, während sie die Erde pflügte oder den Tieren Futter brachte. Doch nun, da die Entscheidung vor ihr lag, fühlte sie, dass es keinen anderen Weg gab. Es war, als ob das, wonach sie all die Jahre gesucht hatte, endlich Form angenommen hatte. Und diese Form war Alatar, der ihr die Freiheit versprach, nach der sie sich so sehr gesehnt hatte.
Maralea machte sich auf den Weg zu Caldrin. Sie musste ihm sagen, dass sie sich entschieden hatte. Dass sie den Hof, der solange ihr Leben gewesen war, verlassen würde, um sich ihm anzuschließen. Er musste wissen, dass sie endlich gefunden hatte, wonach sie immer gesucht hatte – die Freiheit, ihren eigenen Weg zu gehen, ohne Fesseln, ohne Zwang, nur mit der Kraft ihres eigenen Willens.
Als sie Caldrin fand, wusste sie, dass er verstehen würde. In seinen Augen sah sie das gleiche Verlangen, das sie selbst gespürt hatte – das Verlangen, frei zu sein, das eigene Schicksal zu formen. Sie trat auf ihn zu, das Herz leicht, und sagte mit fester Stimme: „Ich komme mit dir. Es ist Zeit, dass auch ich meinen Weg finde.“
Und so würden sie gemeinsam aufbrechen auf einer Reise zu sich selbst, geleitet von der leisen, aber unaufhaltsamen Macht des freien Willens. |
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Belric Durenald
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Verfasst am: 23 Aug 2024 08:41 Titel: |
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Belric stand am Rand des Hofes Lebensquell, den Blick auf den Horizont gerichtet. Die Abenddämmerung legte sich wie ein goldener Schleier über das Land, und die Welt schien für einen Moment in stiller Harmonie zu verharren. Doch in Belrics Innerem tobte ein Sturm. Caldrins Worte, die von wahrer Freiheit und dem freien Willen gesprochen hatten, hatten in ihm eine Sehnsucht geweckt, die er nicht länger ignorieren konnte.
Seit jenem Morgen, an dem Caldrin von einem neuen Weg gesprochen hatte, der durch den Glauben an Alatar und den freien Willen geführt wurde, hatte Belric sich gefragt, was seine Rolle in dieser großen Welt wirklich sein könnte. Die Arbeit auf den Feldern und die Pflege der Tiere hatten ihm immer Erfüllung gebracht, doch nun spürte er, dass es mehr geben musste etwas, das über die Grenzen des Hofes hinausging. „Alatar,“ flüsterte Belric in die stille Luft, „wenn es wirklich einen Weg gibt, den Menschen die Freiheit zu bringen, dann zeig ihn mir. Ich möchte den freien Willen, den du uns geschenkt hast, nicht nur für mich nutzen, sondern für alle, die unter der Unterdrückung und dem Krieg leiden.“
Maralea, die in der Nähe mit den Pferden beschäftigt war, bemerkte seine ungewöhnliche Stille. Sie trat zu ihm, ihre Augen fragend auf ihn gerichtet. „Du bist nachdenklich heute,“ sagte sie sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Belric sah zu ihr auf, und das vertraute Gesicht seiner Schwester gab ihm den Mut, seine Gedanken auszusprechen.
„Caldrins Worte haben etwas in mir berührt,“ begann er leise. „Er spricht von einer Freiheit, die tief in uns allen liegt, von einem freien Willen, den wir durch Alatar finden können. Ich habe mein Leben lang geglaubt, dass die Arbeit auf den Feldern, die Fürsorge für die Tiere, meine Erfüllung ist. Aber jetzt frage ich mich, ob das genug ist.“
Maralea nickte verständnisvoll. „Ich habe auch über seine Worte nachgedacht. Wie Leon es uns erklärte Alatar lehrt uns, was wahre Freiheit der Menschen bedeutet ,vielleicht ist es an der Zeit, dass wir uns fragen, welchen Weg der Richtige für uns ist.“
Belric spürte eine Mischung aus Unsicherheit und Hoffnung in sich aufsteigen. „Ich weiß, dass ich euch beide, dich und Leon, nicht verlassen kann. Ihr seid zu meiner Familie geworden, und ohne euch wäre mein Leben leer. Aber ich fühle auch, dass es mehr gibt, was ich tun könnte, mehr, was ich sein könnte. Vielleicht ist es Alatars Wille, dass ich diesen neuen Weg beschreite, den Caldrin uns zeigt und von dem Leon uns immer erzählte.“
Maralea lächelte und drückte seine Schulter sanft. „Alatar spricht zu uns durch das, was wir in unseren Herzen fühlen. Hat Leon gesagt. Wenn du glaubst, dass dies dein Weg ist, dann ist es der richtige für dich. Und wo auch immer du hingehst, wir werden an deiner Seite sein.“
Er dachte an den Krieg, der seit so langer Zeit das Land erschütterte, und an das Leid, das er über die Menschen gebracht hatte. So viele Leben waren verloren, so viele Hoffnungen zerstört worden. Belric wusste, dass der Krieg nicht nur ein Kampf um Land und Macht war, sondern auch ein Kampf um die Freiheit der Menschen, um das Recht, ihren eigenen Weg zu wählen und nach ihrem eigenen Willen zu leben.
Er erinnerte sich an die Geschichten, die Leon ihm erzählt hatte – Geschichten von Alatar, dem Gott des freien Willens, der den Menschen die Kraft gab, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, unabhängig von den Fesseln, die die Welt ihnen anlegen wollte.
Belric wusste, dass er Caldrins Ruf folgen musste. Es war nicht nur ein Weg für ihn selbst, sondern ein Weg, der ihn zu einem Werkzeug Alatars machen konnte. Durch den Glauben an Alatar und die Kraft des freien Willens könnte er vielleicht helfen, den Krieg zu beenden und den Menschen die Freiheit zu bringen, nach der sie sich so sehr sehnten.
Mit dieser Überzeugung sprach er am nächsten Tag mit Maralea und Leon. „Ich habe mich entschieden,“ sagte er fest, als sie am Abend bei der Arbeit auf den Feldern standen. „Ich möchte mehr tun, als nur hier auf dem Hof zu arbeiten. Ich glaube, dass ich durch Alatars Führung und den freien Willen, den er uns geschenkt hat, etwas Großes bewirken kann. Wenn ich mich Caldrin anschließe und den Kampf gegen die Unterdrückung aufnehme, könnte ich vielleicht dazu beitragen, den Krieg zu beenden und den Menschen die Freiheit zu bringen.“
Maralea sah ihn nachdenklich an, dann legte sie ihre Hand auf seine. „Ich verstehe, Belric. Alatar hat uns alle auf unseren eigenen Weg geführt, und wenn du fühlst, dass dies dein Pfad ist, dann solltest du ihm folgen. Du hast die Stärke und das Herz, etwas zu verändern.“
Leon, der still zugehört hatte, nickte zustimmend. „Alatar spricht durch das, was wir in unseren Herzen fühlen. Der freie Wille ist das größte Geschenk, das er uns gegeben hat, und wenn du glaubst, dass du durch ihn den Menschen helfen kannst, dann ist dies dein Weg.“
Diese Worte gaben Belric die Gewissheit, die er brauchte. In den folgenden Tagen, während er seine Aufgaben auf dem Hof erfüllte, spürte er, wie der Glaube an Alatar in ihm wuchs. Es war ein Glaube, der nicht von Dogmen oder Regeln bestimmt wurde, sondern von der tiefen Überzeugung, dass jeder Mensch die Kraft hat, seinen eigenen Weg zu wählen – einen Weg, der im Einklang mit dem freien Willen steht.
Bei jeder Pflanze, die er setzte, bei jedem Tier, das er pflegte, erinnerte er sich daran, dass wahre Freiheit nicht darin lag, einfach den gleichen Weg weiterzugehen, sondern den Mut zu haben, neue Pfade zu beschreiten. Er wusste, dass dieser Glaube ihm die Kraft geben würde, Grenzwarth zu seiner neuen Heimat zu machen, an der Seite von Maralea, Leon und den anderen, die sich entschieden hatten, Caldrins Ruf zu folgen.
Und so begann Belric, sich nicht nur als Bauer zu sehen, sondern als jemanden, der die Freiheit in sich selbst gefunden hatte – eine Freiheit, die durch Alatars Lehren genährt und durch den freien Willen gestärkt wurde. Es war eine Freiheit, die ihn dazu brachte, sein Leben mit einem neuen Sinn zu füllen, und die ihn mit der Gewissheit erfüllte, dass er seinen Weg gefunden hatte, einen Weg, der ihn und seine Lieben zu wahrer Erfüllung führen würde.
So suchte er Caldrin auf um ihm von all dem zu berichten…
Belric fühlte eine tiefe Ruhe in sich aufsteigen. Er wusste, dass die Reise, die vor ihm lag, voller Gefahren und Herausforderungen sein würde, aber er war bereit. Mit Alatars Führung und dem Glauben an den freien Willen würde er sich dem Reich anschließen, um für die Freiheit zu kämpfen, die jedem Menschen zusteht. Der Krieg musste enden, und wenn er dazu beitragen konnte, die Menschen aus ihren Ketten zu befreien, dann war dies der Weg, den er gehen würde.
In der stillen Dämmerung, umgeben von der vertrauten Erde und den Tieren, die er so sehr liebte, fühlte Belric sich zum ersten Mal wirklich frei. Er wusste, dass er seinen Weg gefunden hatte, und dass dieser Weg ihn in eine Zukunft führen würde, in der die Freiheit des Willens das Reich und seine Menschen von den Fesseln des Krieges befreien könnte. |
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Jarii
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Verfasst am: 23 Aug 2024 11:23 Titel: |
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Gemeinsam saßen sie am großen steinernen Tisch im Besprechungsraum der Felswart, der Abend war gekommen und lange Schatten zogen sich durch das Gemäuer, die Stimmung war ernst.
Die Felswart hatte sich entschieden K’awi zu verlassen und ins alatarische Reich umzusiedeln. Sie fühlten sich zu Alatar hingezogen, sahen in dessen Lehre die Erfüllung ihres Weges.
Für Jarii bedeutete es Verlust, hatte doch die Felswart sie aufgenommen und ihr bei den ersten Schritten auf Gerimor helfend zur Seite gestanden. Sie teilte die Ziele der Felswart, jeden Menschen in seiner Freiheit zu unterstützen, auf stete Gerechtigkeit zu achten und somit zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden. Doch nun stellte sich Alatar zwischen sie und die neu gewonnene Familie.
Jarii respektierte den Glauben an jeden Gott, auch wenn sie ihn nicht teilte. Doch verstand sie nicht, wieso man im Glauben an Alatar die Freiheit sah, den Weg, der den freien Willen unterstützte. Besonders war das alatarische Regime doch bekannt für seine Erbarmungslosigkeit, seine Intoleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen. Sie würde sich intensiver informieren und es würde hoffentlich helfen die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Zur Gewissheit wurde jedoch, dass sich nun die Wege der Felswart und der ihre hier trennen würden. Eine gewisse Schwermut legte sich auf ihr Herz als sie Mara anblickte. Mara die stets liebevoll an ihrer Seite gestanden hatte. Jarii wollte sie nicht verlieren und würde unter allen Umständen versuchen, dass Glaubensfragen diese Freundschaft nicht zerstören würden.
Der Abschied war gekommen, man wechselte freundliche Worte wie:“ Freunde gehen, aber Familie bleibt bestehen.“ Mara wurde kurz umärmelt und gedrückt, dieses Kapitel war zu Ende.
Zuletzt bearbeitet von Jarii am 23 Aug 2024 18:45, insgesamt einmal bearbeitet |
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Belric Durenald
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Verfasst am: 03 Sep 2024 13:33 Titel: |
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Die Morgensonne glitzerte durch die hohen Bäume des Waldrandes, als Belric den neuen Hof in Grenzwarth erreichte. Der Duft von frischem Holz und feuchter Erde lag in der Luft, während das leise Rauschen der Blätter eine beruhigende Melodie spielte. Grenzwarth lag am Rand eines dichten Waldes, der sich schützend um den Hof legte, als wollte er ihm Geborgenheit und Frieden bieten.
Belric hielt für einen Moment inne und ließ den Blick über seinen neuen Hof schweifen. Die Wiesen erstreckten sich weit, bis sie sanft in den Schatten der Bäume übergingen. Der Hof selbst war noch kahl, ein unbeschriebenes Blatt, bereit, von ihm und seinen Gefährten mit Leben gefüllt zu werden. Er konnte sich schon vorstellen, wie die Felder eines Tages bis an den Waldrand reichen würden, voll von den Pflanzen, die er mitgebracht hatte.
In den Tagen vor der Abreise hatte Belric jede Pflanze auf dem alten Hof Lebensquell sorgfältig ausgegraben. Mit ruhiger Hand und geduldigem Herzen hatte er die Wurzeln in feuchte Tücher gehüllt, um sie für die lange Reise zu schützen. Die alten Obstbäume, die duftenden Kräuterbeete und die farbenfrohen Blumen – all das wollte er in Grenzwarth wieder aufblühen lassen. Er wusste, dass diese Pflanzen nicht nur ein Stück seiner alten Heimat waren, sondern auch der Grundstein für seine neue Zukunft.
Als sie den neuen Hof erreichten, verlor die Felswart keine Zeit. Gemeinsam begannen sie, die Pflanzen vom Wagen zu entladen und an die sorgfältig ausgewählten Plätze zu bringen. Belric wählte die Standorte mit Bedacht aus. Die Obstbäume pflanzte er nahe dem Waldrand, wo sie vom Schutz der hohen Bäume profitieren würden. Die Kräuterbeete legte er ebenfalls an, wo sie leicht zugänglich waren und die Luft mit ihrem vertrauten Duft erfüllten.
Während Belric die Pflanzen einpflanzte, machte sich die restliche Felswart daran, neue Zäune um den Hof zu errichten. Die Pfähle wurden tief in die Erde gerammt, das Holz war fest und stabil, als ob es die Kraft des Waldes selbst in sich trug. Die Zäune zogen sich entlang der Grenze des Hofes, bis sie am Waldrand endeten und so eine harmonische Verbindung zwischen dem offenen Land und dem schützenden Wald schufen.
Als die letzten Pflanzen ihren Platz gefunden hatten und die Zäune standen, trat Belric einen Schritt zurück und betrachtete das, was sie gemeinsam geschaffen hatten. Der Hof war noch jung, aber er hatte bereits begonnen, sich in die Landschaft einzufügen. Die Pflanzen schienen in der sanften Brise des Waldes zu tanzen, und die Zäune boten Schutz, ohne die Natur auszuschließen.
Belric lächelte zufrieden. Grenzwarth, war mehr als nur ein neues Zuhause. Es war ein Ort, an dem die Vergangenheit mit der Zukunft verbunden war, wo die Wurzeln der alten Pflanzen tief in der Erde des neuen Landes Halt fanden. Hier, an diesem Ort, würde Belric etwas Großes aufbauen, ein Hof, der im Einklang mit der Natur stand und von der Gemeinschaft der Felswart getragen wurde.
Mit einem letzten Blick auf den Hof wandte sich Belric dem Abend zu. Der Wald flüsterte leise Geschichten von alten Zeiten, während der Hof bereit war, neue zu schreiben. Grenzwarth war nicht nur ein Zufluchtsort am Waldrand, sondern der Beginn eines neuen Kapitels in Belrics Leben.
Die ersten Tage auf dem neuen Hof in Grenzwarth waren voller Arbeit und Vorfreude. Belric konnte spüren, wie das Land unter seinen Händen zum Leben erwachte, und es erfüllte ihn mit einer tiefen Zufriedenheit, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Der Hof lag ruhig am Waldrand, doch die Stille war voller Potenzial – jeder Windhauch, jedes Rascheln der Blätter schien ihm zuzuflüstern, dass hier etwas Großes entstehen würde.
Gemeinsam mit Maralea, seiner Schwester im Herzen, begann er den Acker für die erste Aussaat vorzubereiten. Die Erde war fest, doch mit jedem Stoß der Hacke lockerte sich der Boden und wurde bereit, die Samen aufzunehmen. Belric arbeitete mit Hingabe, und Maralea an seiner Seite brachte ihn immer wieder zum Lächeln. Belric lehrte ihr viel und Sie hatte ein Gespür für das Land, ein Wissen, das tief in ihr verwurzelt war, gemeinsam konnten sie die Zeichen der Natur zu lesen.
„Diese Erde,“ sagte Maralea eines Morgens, als sie beide auf dem Acker standen, „ist voller Leben. Sie wartet nur darauf, dass wir ihr geben, was sie braucht.“ Sie kniete sich nieder, nahm eine Handvoll Erde und ließ sie durch ihre Finger rieseln. „Fühlst du das? Es ist fast, als ob sie atmet.“
Belric nickte und kniete sich neben sie. „Ja, ich spüre es. Es ist gut, hier zu sein. Es fühlt sich richtig an.“
Zusammen pflanzten sie die ersten Samen. Belric erinnerte sich daran, wie er die Pflanzen die er schon von der Saat her aufgezogen hatte auf dem Hof Rosenquell bei seiner Lehrmeisterin Eri. Nun legte er diese gewonnen Samen aus der so alten Pflanzen welche im auf Kawi schon half ,in die Erde von Grenzwarth, in der Hoffnung, dass sie hier Wurzeln schlagen und wachsen würden. Maralea ging mit Sorgfalt vor, bedeckte die Samen mit einer dünnen Erdschicht.
Als der Acker bestellt war, richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf ein weiteres Vorhaben, das Belric besonders am Herzen lag: den Aufbau eines Bienenstocks. Er hatte immer eine tiefe Bewunderung für die Bienen gehabt, diese fleißigen kleinen Geschöpfe, die eine so wichtige Rolle im Kreislauf der Natur spielten. Auf dem Hof Lebensquell hatte er bereits Erfahrung mit Bienen gesammelt, doch hier in Grenzwarth war es anders – die Luft war klarer, der Wald bot Schutz, und Belric spürte, dass dies der perfekte Ort für einen neuen Bienenstock war.
Er und Maralea suchten einen Platz in der Nähe des Waldrandes, wo die Bienen die Blüten der Wiesen und des Waldes gleichermaßen erreichen konnten. Mit geschickten Händen baute Belric den neuen Bienenstock auf. Er arbeitete sorgfältig, überprüfte jeden Rahmen, stellte sicher, dass die Waben perfekt ausgerichtet waren und dass genügend Schutz vor den Elementen gegeben war.
„Bist du sicher, dass die Bienen hierher finden?“ fragte Maralea mit einem Hauch von Zweifel in ihrer Stimme.
Belric lächelte und nickte. „Die Bienen wissen, wo sie gebraucht werden. Sie spüren, wenn ein neuer Ort für sie bereit ist. Wir haben ihnen ein gutes Zuhause geschaffen, sie werden kommen.“
Und tatsächlich, schon nach wenigen Tagen begannen die ersten Bienen, sich um den neuen Stock zu versammeln. Belric beobachtete sie mit einem zufriedenen Lächeln, wie sie ihre neuen Behausungen erkundeten und sich an das neue Land anpassten. Es war, als hätten die Bienen verstanden, dass auch sie Teil dieses Neubeginns waren, dass ihre Arbeit hier genauso wichtig war wie die der Menschen.
In den folgenden Tagen lebte der Hof immer mehr auf. Die Pflanzen im Acker begannen zu sprießen, der Bienenstock summte vor Leben, und die Luft war erfüllt von einem Gefühl des Aufbruchs. Belric und Maralea arbeiteten unermüdlich, aber es fühlte sich nicht wie Arbeit an – es war ein kreativer Prozess, bei dem sie Seite an Seite etwas Neues schufen.
Am Ende eines besonders langen Tages, als die Sonne sich hinter den Bäumen des Waldes senkte und den Himmel in ein warmes Orange tauchte, setzten sich Belric und Maralea auf die Vorhof des Hauses, das sie inzwischen ihr Zuhause nannten. Sie blickten über den Hof, auf den frisch bestellten Acker, den summenden Bienenstock und die stillen, schützenden Bäume des Waldes.
„Siehst du das, Maralea?“ sagte Belric leise. „Das hier – das alles – ist unser Werk. Wir haben diesen Ort zum Leben erweckt.“
Maralea nickte und legte eine Hand auf seine Schulter. „Ja, Belric. Und es ist erst der Anfang. Hier in Grenzwarth werden wir nicht nur ein Zuhause finden, sondern auch eine Zukunft aufbauen, die auf den Werten und der Arbeit beruht, die uns wichtig sind.“
Belric lächelte in die Dämmerung hinein, zufrieden mit dem was sie bereits erreicht hatten, und gespannt auf das, was noch kommen würde. In Grenzwarth, am Rande des Waldes, hatten sie nicht nur ein Stück Land , sondern auch einen neuen Lebensweg eingeschlagen einen, der tief verwurzelt war in der Erde die sie gemeinsam bestellten und der weiter wachsen würde, solange sie daran arbeiteten.
Zuletzt bearbeitet von Belric Durenald am 03 Sep 2024 14:50, insgesamt einmal bearbeitet |
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