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[MMT] Das Herz einer jungen Edhil
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [MMT] Das Herz einer jungen Edhil
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Auriane Treuwind





 Beitrag Verfasst am: 18 Dez 2023 22:35    Titel: [MMT] Das Herz einer jungen Edhil
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(ooc: Ich gehe in meinem Beitrag nicht ins Detail, aber ein bisschen blutig ist es trotzdem.)


Die heilige Messe des Tempels endete darin, dass sie dazu aufgerufen wurden dem Herrn Opfer zu bringen. Opfer die zur Weihe des Schreins dargebracht werden sollten und zwar blutige Opfer mithilfe der Dolche, die sie selbst noch mitgeweiht hatte... oder zumindest ihren Beitrag dazu geleistet hatte. So sollte es also dazu kommen, dass nicht nur reichlich Blut an jenem Abend im Tempel des Herrn zur Weihe der Dolche fließen sollte, nein auch an diesem einen kalten, verschneiten Winterabend gar möglicherweise an einem Ort, den man vorher nicht für möglich gehalten hätte. Auf heiligem Boden fernab der eigenen Heimat.

Tage hatte sich die Nobilia darauf vorbereitet ein Opfer zu finden. Tage gefüllt mit vielen innigen Gebeten im kalten Tempel auf den Knien und an und für den Herrn. Ein Opfer sollte es werden, kein geringes. Immerhin galt ihr Streben einzig und allein IHM und SEINEM Werk. Doch was nur sollte dem Herrn ein geeignetes Opfer sein? Nicht zu gering und nicht zu protzig sollte es sein, denn Protz missfiel dem Herrn. In all den kalten Stunden im Tempel zu Düstersee umkreisten vielerlei Dinge den Geist der jungen Frau, dazu zählte auch Überwindung, denn das, was ihr Geist ihr befehlen wollte, nein, der Herr selbst, brachte auch sie an eine Grenze die sie bisher nicht kannte. Von Meditation konnte nicht die Rede sein, vielmehr war es ein beständiges Abwägen bis sich immerhin das Ziel aus allem herauskristallisiert hatte: Stillstand. Niemand war zum Stillstand geschaffen und wer dem Voranschreiten entsagte, war schwach. Nicht verloren, Hoffnung gab es immer, aber er war schwach. Und von dort an war es einfach das Ziel auszuerkiesen: Einer der Edhil sollte es werden. Der wandelnde Stillstand vor aller Augen. Und was nur konnte nicht passender sein als das Herz des Stillstandes, herausgerissen mit den eigenen Händen?

Doch brauchte es einen Plan. Einen Plan, der auch Flucht zuließ, einen möglichst wasserdichten Plan. Einer allein konnte stark sein wie schwach zugleich. Und so wurde aus dem Plan am Ende eine Tat. Viel Zeit verblieb in all dem Fluss der Zeit nicht und so musste ausgekundschaftet werden wann eine Wachablösung erfolgte... es war als wäre ein kleines Feuerwerk in ihrem Geiste aufgekommen als die junge Frau erkannte, dass auch die Edhil einen recht regelmäßigen Wachtwechsel hatten. Immerhin war dies etwas, was sie aus ihrer Zeit in der Legion hatte mitnehmen können: Die Erfahrung, dass auch Wachen langweilig werden konnte, vor allem, wenn sie allein auf weiter Flur waren.

Dann war es soweit: Der Abend war gekommen. Konrad hatte sie ein wenig dazu inspiriert: Schneeweiße Kleidung, die genug Bewegung zuließ aber warmhielt für ein Unterfangen mit ungewissem Ausgang, dafür aber mit dem glasklaren Wissen: Gleich wie er enden würde, er würde in Nileth Azhur enden. Das Versprechen des Herrn brannte in ihr zu jeder Zeit und nie würde sie IHN bereitwillig enttäuschen. ER hatte ihr ein Versprechen gegeben und so würde auch sie alles daran tun dass dieses Versprechen nicht an die falsche Person gegangen wäre, gleich was es sie kosten würde, sie würde mit jedem Atemzug damit kämpfen.

So zog sie aus, am zweiten Abend vor der Weihe, um ihr Werk zu vollbringen. Sein Werk! Der Weg war weit und der eisige Wind schnitt ihr ins Gesicht hinein wie viele kleine Dolchschnitte. Jeder eisige Schnitt würde ein Zeuge werden, jeder eisige Schnitt musste ertragen werden für Ihn. Und auch die Überwindung sollte an diesem Abend überwunden werden als sie die bläulichgekleidete Edhil vom Waldesrand aus beobachtete. Die Wege wurden erkundet, die Geschwindigkeit, die Aufmerksamkeit und an diesem einen Abend sollte die Nobilia Glück haben denn es schien ganz so als ob die Langeweile ihr zum Verhängnis werden sollte.

Da, sie drehte ihr den Rücken zu! Nun war die Gelegenheit gekommen! Ein rasches Ausholen und die kleine zerbrechliche Trankflasche flog in hohem Bogen in Richtung Elfenwache... doch irgendetwas schien die junge Edhil doch gemerkt zu haben, denn sie drehte sich herum und konnte die Flasche abwehren. Die Gedanken rasten nur so dahin, sollte sie in die Defensive und sie herauslocken? Sollte sie in die Offensive und gleich drauflospreschen? Fragen über Fragen die schneller rasten und das Handeln am Ende für sie übernahmen... es wurde in die schmerzhafte Offensive gegangen. Mit Erfolg. Die Warnung auf geheiligtem Boden zu sein kam viel zu spät oder weckte keinerlei Skrupel in ihr. Kein Schlagabtausch, nur rasche kurze Worte ehe der Dolch seinen Weg in den Hals der halb gelähmten Edhil fand um ihr ein rasches, schmerzloses Ende zu bereiten.



Danach ging alles schnell und das grobe Wissen um die Anatomie des Körpers half ihr dabei, schnell das Ziel zu finden und herauszureißen: So heiß, so nass war es und doch... es war anders als alle die sie je zuvor gesehen hatte. Kirschrot und mit goldenem Schimmer. Ein ganz besonderes Herz wie es schien und doch... Schritte waren zu hören und sie musste sich sputen. Das Herz wurde in den eigens mitgebrachten Beutel verstaut und sich erhoben als auch der Schmied der Elfen bereits vor ihr stand; vor der blutigen Gestalt die einen blutigen Dolch in der Hand trug. Verwirrung, es musste Verwirrung gestiftet werden, wenn sie denn überhaupt noch Worte fand, da ihr das eigene noch recht lebendige Herz mit voller Wucht im Halse schlug. "Hilfe, Hilfe! Du musst mir helfen! Der Mörder ist in den Westen gelaufen!" rief die verkleidete Nobilia damit und deutete wirr und aufgeregt in den Westen. Ein Glück, es war der verwirrte Elf, der zwischen Feind und Freund nicht zu unterscheiden mochte. Der Herr war an diesem Abend mit ihr. Und so wurde der geweihte Dolch rasch verstaut, während sie selbst vor Blut von ihrer Tat nur so starrte und das eigene ihr wie ein tobendes, ungebändigtes Rauschen durch jede Faser fuhr und ihr fast Hören und Sehen nahm. So machte sie sich auf, rasch, schnell und noch schneller als sie irgendwo im Augenwinkel eine Gestalt zu vernehmen glaubte. Kein Zurückblicken, keine Torheit oder falscher Mut. Die Edhilwache hatte ihren Zweck erfüllt, nur bedeckt konnte sie nicht mehr werden, das würden wohl ihr eigenes Volk übernehmen müssen. Rückzug mitsamt der Beute war nun angebracht, so schnell die Füße einen nur tragen konnten und der Atem bereits in den Seiten zu stechen begann und darüber hinaus. Viele kleine Messerstiche waren es, die sich mittlerweile in den Leib der Nobilia gebohrt hatten als sie irgendwann die Tempeltore in Düstersee hinter sich schloss um dem Herrn die Gabe zu präsentieren.







Die Gebete an diesem Abend würden lange andauern und intensiv sein. Vielleicht die längsten die sie je an den Herrn gerichtet hatte, während sie den Schmerz des Rennens in sich aufnahm und die blutig nassen Kleider noch immer an sich trug, sodass der Geruch ihr in jenen Stunden ein konstanter Begleiter sein würde...

Für IHN. Immer.


Zuletzt bearbeitet von Auriane Treuwind am 18 Dez 2023 23:37, insgesamt 4-mal bearbeitet
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