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Ableben eines Schurken
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Therben Masard





 Beitrag Verfasst am: 17 Dez 2023 09:43    Titel: Ableben eines Schurken
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Zu viert liefen sie an ihm vorbei, so schnell wie es ihnen mit ihrem „Gepäck“ möglich war.
Etwas kastenförmiges unter schwarzem Tuch. „Hau ab, sie kommen!“, wurde ihm keuchend zugerufen.
Dass er sich in Bewegung setzte und ihnen folgte, war eher ein Reflex, wenngleich ein begründeter.
Er hatte einen Auftrag bekommen und er hatte ihn erledigt. Es fehlte nur noch die Übergabe.
Er überlegte nicht lange, wer da vielleicht käme, einem solchen Ruf leistete man Folge, wenn man nicht in die Hände Rahaler Gardisten oder dem Letharenpack in die Hände fallen wollte.
Also Fersengeld.
Es war eng in der langen Gasse und an den Vieren mit dem Kasten kam er nicht vorbei.
Er trieb sie halblaut zischend an. „Schneller, los, lauft doch schneller!“
Als Antwort erhielt er nur angestrengtes Schnaufen.
Hinter ihm nahmen schnelle Schritte an Lautstärke zu. Es mussten drei Verfolger sein.
Sein Gehör funktionierte wie eh und je. Sie kamen näher.
Noch einmal trieb er die vier Kerle vor sich zu mehr Eile an. Da stolperte einer der vorderen und legte sich mit einem leisen Aufstöhnen lang, als sich die Ecke des Kastens in dessen Allerwertesten bohrte. Hektisch versuchten die anderen drei den Kasten im Gleichgewicht zu halten, während der am Boden liegende Kerl sich zurück auf die Füße kämpfte.
Er warf einen Blick zurück zu den Verfolgern und konnte bereits Bewegungen im Zwielicht ausmachen. Erneut drängte er die vier sich mehr zu beeilen. Diese waren inzwischen mehr am Schnaufen als am Laufen wurden immer langsamer, statt schneller.
Als die Schritte der Verfolger noch näher kamen und noch lauter wurden, vertrat sich einer der Kerle die hinten den Kasten trugen. Er wollte sich abfangen, indem er sich in dem Tuch festkrallte, was dafür sorgte, dass er zusätzliches Gewicht für die anderen drei bedeutete.
Nun konnten sie den Kasten nicht mehr halten. Er schlug auf dem Boden auf.
Augenblicklich ertönte wütendes Fauchen unter dem Tuch.
Die hinteren beiden sprangen auf den Kasten und auf der anderen Seite herunter.
Der Eine von ihnen zog dabei das Tuch mit dem Schuh mit sich. In der Eile noch übereinander stolpernd bot sich kein Durchkommen, dafür war der Blick frei auf den Kasten, der sich nun als
Käfig entpuppte, mit einem pechschwarzen, inzwischen brüllenden Panther darin.
Hastig wollte er den Vieren hinterher, erklomm den Käfig halb, als er den Griff an seinem Gewand hinten spürte und im selben Moment ruckartig zurückgezogen wurde.

Er war kaum noch bei Sinnen, das Verhör, von dem er nicht hätte sagen können, wie lange es bereits andauerte.
Nein, er kannte die Namen der vier Kerle nicht. Natürlich wusste er, dass das ein heiliges Tier war. Nein, er hatte nicht zu ihnen gehört. Natürlich wusste er, was es für einen Strafenkatalog gab, wenn man dies oder jenes mit einem Panther anstellte. Nein, er wusste auch nicht, woher sie den Panther hatten, geschweige denn, was sie mit ihm vor gehabt hatten. Nur zufällig hatten sich die Wege gekreuzt. Nein, er kannte die Namen der vier Kerle nicht.
Immer wieder von vorn. Seinen eigentlichen Auftrag konnte er nicht preisgeben, das gebot die Schurkenehre. Abgesehen davon war es am Ende gleich, ob er mit einem Sack über dem Kopf und Steinen an den Füßen im Fluss, oder mit einem Strick um den Hals am Galgen das Zeitliche segnete. Dinge sprachen sich schnell herum. Es war die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Am Ende riss er sich zusammen und erklärte lächelnd, dass er einzelne Körperteile des Panthers vor hatte im Osten als Trophäen zu verkaufen.. man zahle dort gut für eine Pantherpfote, oder eine Kette mit Pantherzähnen... auch das Fell gäbe gute Preise. Er nahm es als Triumph, als ihn eine Faust in den ersehnten Schlaf schickte.
Sehr viel später, zu seiner Verwunderung, fand er sich auf freiem Fuße wieder, sah zu, dass er die Stadt verließ. Wollte eine Abkürzung durch den Wald nehmen, um seinen Auftrag abzugeben, den Erfolg zu vermelden. Er hatte seine körperlichen Kräfte überschätzt, blieb bei einem schlurfenden Schritt an einer, von Schnee bedeckten Wurzel hängen, kam ins Fallen und schlug unglücklich mit dem Kopf auf einen ebenfalls vom Schnee bedeckten Stein.
Es schwanden die Sinne, um ihn herum wurde es Nacht und so man ihn finden mochte, trugen Sturz und Nachtkälte die Schuld an seinem Ableben.


Zuletzt bearbeitet von Therben Masard am 17 Dez 2023 12:23, insgesamt einmal bearbeitet
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