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[Elfen] Risse? Hier?
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Elfen] Risse? Hier?
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Lunmellin Tharanidhren





 Beitrag Verfasst am: 19 Okt 2023 05:47    Titel: [Elfen] Risse? Hier?
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Lun schritt durch Ered Luin, so wie sie es in den letzten Jahrhunderten immer getan hatte. Mal zu dieser Zeit, mal zu einer anderen Zeit, doch stets wachsam und genau beobachtend. Es war zwar nicht ihre direkte Aufgabe, für die Sicherheit der Stadt und ihrer Bewohner zu sorgen, doch aufgrund ihrer Verbundenheit mit dem Lied war sie in der Lage, verschiedene Dinge außerhalb der normalen Sicht zu beobachten. Das Tal war allgemein bekannt, von mächtigen Bergen umgeben, die gemeinsam mit dem Nuya'tan, der unmittelbar vor den Bergen lag, eine natürliche Barriere bildeten. Natürlich wusste sie, dass Gefahren auch auf anderen Wegen in die Stadt gelangen konnten.

An diesem Tag, während sie am ehemaligen Diplomatengebäude vorbeiging, das mittlerweile von den Ithryn genutzt wurde, fielen ihr die Risse im Mauerwerk auf. Das war äußerst ungewöhnlich, schließlich waren die Elfen für ihre Perfektion bekannt. Doch dieses Gebäude stand schon seit Jahrtausenden in Ered Luin, ohne jegliche Anzeichen von Schwäche, geschweige denn von Rissen im Mauerwerk. Sie näherte sich den Rissen, die sich tief in das Mauerwerk hineinzogen, und untersuchte sie sorgfältig mit ihren Augen, Händen und durch das Lied.

Ihre Gedanken begannen zu rattern, während sie versuchte, die Ursache dieser unerklärlichen Schäden zu verstehen. War es vielleicht durch die tektonische Verschiebung geschehen, als Ered Luin sich an eine andere Position in Gerimor bewegte? Oder gab es andere, geheime Kräfte im Spiel? Egal, wie diese Risse entstanden waren, sie wusste, dass sie handeln musste. Schließlich konnte das Gebäude in diesem Zustand nicht erhalten bleiben, das wurde ihr zu diesem Zeitpunkt bereits klar.

Sie kehrte in die Stadt zurück und wollte sich mit ihren Geschwistern unterhalten. Da einige von ihnen nicht direkt anwesend waren, konnte dies nur durch das Lied geschehen. Sie kommunizierte auch mit ihren Geschwistern aus der Gilde, schließlich gab es unter ihnen jemanden, der sich mit Geologie und den Kräften des Berges auskannte. Sie kam aus diesem Gespräch zu dem Schluss, dass dies definitiv durch die tektonische Verschiebung verursacht worden sein musste. Etwas anderes hätten Sie bzw. die anderen Ithryn im Lied bemerkt oder die Wachen hätten es längst gemeldet. Bevor jedoch weitere Schritte unternommen werden konnten, waren weitere Gespräche und Überlegungen vonnöten...
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Caraphinnor Dringol





 Beitrag Verfasst am: 20 Okt 2023 07:51    Titel:
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Nachdem ihn die Informationen von Gwathel Lun erreicht hatten ging er auf seinem nächsten Weg nach Ered Luin direkt am Gebäude vorbei und besah sich einige Zeit die beschreiben Schäden. Die erreichbaren Risse wurden vermessen, notiert und teils abgezeichnet. Nach und nach Entstand eine kleine Skizze um sich später weitere Gedanken machen zu können.
Schließlich suchte er um das Gebäude nach Bruchstücken welche von den Rissen möglicherweise abgesplittert waren und steckte diese (falls er welche fand) ebenfalls ein.
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Arieildae Lirrisal





 Beitrag Verfasst am: 22 Okt 2023 15:50    Titel:
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Auch hier blieben die Risse im Mauerwerk nicht verborgen, hatte sie doch über die Jahrzehnte ein feines Gespür für schiefe und dissonante Klänge im Lied entwickelt, man könnte sogar fast sagen, ihr waren sie ein sprichwörtlicher Dorn im Auge und hinterließ ein stetiges inneres verlangen alles gerade biegen zu wollen. Innerlich ließen solche Klänge ihre Eingeweide zusammenziehen, als würde ihr jemand unentwegt in die Magengrube schlagen. Ein sehr unangenehmes Gefühl, deshalb musste dieser Zustand zügig beseitigt werden.
Caraphinnor und Lun bot sie die nötige Hilfe an, um schnell voran zu kommen.


Zuletzt bearbeitet von Arieildae Lirrisal am 22 Okt 2023 16:05, insgesamt einmal bearbeitet
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Lunmellin Tharanidhren





 Beitrag Verfasst am: 30 Okt 2023 10:23    Titel:
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Es vergingen einige Mondumläufe, ehe sie sich wieder zum ehemaligen Diplomatengebäude innerhalb Ered Luins aufmachte. Zwar kommt sie in der Nähe in regelmäßigen Abständen vorbei, allerdings konnte sie es nicht mit ansehen, wie das Gebäude langsam aber sicher seinen aktuellen Zustand verlor. Doch dieses Mal war es anders, schließlich hatte sie Ari zugesagt an diesem Tag mit ihr zusprechen, die Ursachenforschung musste weiter getrieben werden, schließlich muss ja irgendwas passiert sein.

Es vergingen im Tal, welches von einem Bergmassiv umgeben ist, einige Stunden bevor ihre Gwathel auftauchte, für sie selbst war die Zeit nur ein Augenblick, für andere mag es sich jedoch wie Tage anfühlen. Als Lun schließlich im Lied die Anwesenheit von Ari spürte, war es schon so weit, dass das Gebäude kurz vor seinem Zerfall stand. Jahrhundert alter Marmor zerbröselte langsam an manchen Stellen schneller vor sich hin. Die Stabilität des Gebäudes war von Stunde zu Stunde, von Mondumlauf zu Mondumlauf immer weiter gesunken, das Betreten zu diesem Zeitpunkt ist nicht mehr verantwortbar.

Ari und Lun unterhielten sich in Ruhe und forschten gemeinsam im Lied, was vielleicht dahinter stecken könnte, doch sie konnten trotz ihrer Jahrhunderte alten Erfahrung nichts spüren, >> Liegt es vielleicht an der alten Bibliothek? << fragte Lun Ari, da jene unmittelbar unterhalb des Gebäudes lag, Ari überlegte einen Moment, ehe sie antworte >> Hoffentlich sind nicht die roten Kristalle zurückgekehrt..<< Lun stockte einen Moment, die roten Kristalle? Nein, das kann nicht sein. Schließlich gingen sie gemeinsam in die unterirdische alte Bibliothek und schauten sich dabei genaustens das Mauerwerk an. Nein, nein also das Mauerwerk sah hier unten ganz normal aus, auch die Wesen, welche sich hier aufhielten, waren ganz unauffällig, von aktiven roten Kristallen konnte man nichts sehen geschweige denn spüren.

Die Ursache muss also woanders liegen, nach weiteren Augenblicken, welche sie gemeinsam in der alten Bibliothek verbrachten, fanden sie gemeinsam vorerst eine Lösung. Eines war zu diesem Zeitpunkt klar, das Gebäude war nicht zu retten, doch der alte Marmor voller Geschichten und voller Bilder und Ehrfurcht musste gerettet werden. So beschlossen sie gemeinsam zwei Wege zu gehen, einerseits würde Ari sich mit Nimuir unterhalten, vielleicht wisse sie ja, was hier vor sich geht, anderseits würde Lun dafür sorgen, dass der Abbau des jetzigen Gebäudes beginnen sollte, sodass niemand in Gefahr ist, vor allem die ganzen Eledhrim und Lindil welche sich hier aufhielten. Der alte Marmor musste allerdings geborgen werden und es musste dafür ein Ort gefunden werden, um ihn vorerst zu lagern.

Vor nicht allzu vielen Mondläufen war Lun noch auf der Frostklamm unterwegs und unterhielt sich dabei mit einem alten Kaluren namens Morgosh, vielleicht wisse er, was man tun könnte, dass man den Marmor abtragen kann, ohne dass das Gebäude umgehend zusammen bricht. >> Ai << sagte sie, das ist etwas was funktionieren könnte, so beschloss sie ein schreiben aufzusetzen und jenen Kaluren um ein treffen zu bitten, im heiligen Tal Ered Luins...
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Morgosh Hammergrund





 Beitrag Verfasst am: 11 Nov 2023 12:32    Titel:
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Er war doch etwas verwundert als er die Nachricht der Elfin Lun bekam. Er war es nicht gewohnt, dass gerade dieses hohe Volk, für das hielten sie sich zumindest, andere um Hilfe baten. So war ihm direkt bewusst, dass diese sich tatsächlich nicht selbst helfen konnte. Es war ein schönes Bauwerk, von einem Meister der Steinmetzkunst gefertigt und es würde ihn schmerzen dieses zerfallen zu sehen.

So kam es zu dem gewünschten Treffen und Morgosh erzählte viel über die Eigenschaften des Marmor und wie dieser zu handhaben sei. Schnell jedoch wurde ihm klar, dass Lun zwar recht interessiert war, doch ihn nur sehr beschränkt verstand. Sie war eine Fuchtlerin die mit den Geschenken der Berge nichts anfangen konnte. So beschlossen sie, dass Morgosh ihnen einen Plan erstellen würde wie man das Gemäuer möglichst verlust- und schadfrei abbauen konnte um diese dann zu einem neuen Gebäude aufbauen zu können.

So die Elfen das nächste Mal am Gebäude vorbeikämen so würden sie besagte Steinplatte sehen und eine kleine Statue welchen den Silberdrachen auf dem Dach nachempfunden wurde. Gehauen aus den bereits herabgefallenen Bruchstücken des Gebäudes und mit Silberplättchen verziert.

Die nächsten Tage sah man den Kaluren häufig in Ered Luin. Immer wieder hämmerte er an den Gebäudemauern um die Statik zu überprüfen. Auch nahm er von verschiedenen Stellen kleine Gesteinsproben um diese fachmännisch zu untersuchen. Die herumstehenden Steinbänke waren ihm eine große Hilfe um auf die Gerüste steigen zu können, die Elfen hatten diese nicht wirklich auf kalurengerechte Größe aufgestellt. So dienten diese als Aufstiegshilfe. Die Wachen beobachteten ihn stets sehr genau, zwar hatte er die uneingeschränkte Erlaubnis dort zu arbeiten doch so ganz schienen sie ihm nicht zu trauen. Zu groß war wohl die Angst er könnte dieses Gebäude noch mehr zerstören.

Ab und an saß er auch einfach nur ein paar Schritte entfernt von dem Gebäude und ritzte den kompletten Grundriss des Gebäudes auf eine große Steinplatte. Das Dach und auch die einzelnen Mauern, teilweise sogar einzelne Steine wurden dabei durchnummeriert. So war er mehr in Ered Luin die Tage gewesen als bei sich Zuhause in der Frostklamm oder gar im Stollen des Nilzadan.

Man konnte durchaus sagen, dass er ein komischer Zeitgenosse war doch hatte er eine Aufgabe für die er sich begeistern konnte so war er regelrecht verbissen. Manchmal schlief er während seiner Arbeit ein und wachte dann mitten in der Nacht wieder auf nur um zu merken, dass ihm irgendwer eine Decke übergelegt hatte...wer das blieb ihm stets ein Rätsel doch scheinbar war er wirklich erwünscht und man kümmerte sich um ihn.

Nach einem Wochenlauf sah er dann wieder auf sein Werk das er geschaffen hatte...eine riesige Steinplatte die das ganze Gebäude in einzelne Sektionen aufgeteilt hatte die durchnummeriert waren. Er war sich sicher, wenn die Elfen sich an diesen Plan halten würden so könnten sie 7 oder 8 Steine von 10 bergen um diese dann wieder neu aufzubauen. Ob ein Baum so filigran arbeiten könnte wusste er nicht aber Lun meinte die können das und so machte er sich selbst wenig Gedanken darüber.

Die Steinplate wurde dann, zusammen mit einer Überraschung die er in Pausen gefertigt hatte, an den Eingang der Akademie gelehnt. Seine Arbeit war hier getan. Langsam stapfte er dann zur Kutsche und war schon gespannt ob die Elfen es nun ohne seine Hilfe schaffen würden oder ob sie ihn erneut kontaktieren würden.

So einer der Elfen das nächste Mal an dem Gebäude vorbeigehen würde so wird er neben der Steinplatte auch eine Marmorstatue aus den Bruchstücken der Akademie vorfinden welche dem Silberdrachen auf dem Dach sehr detailreich nachempfunden ist und mit kleinen Silberplättchen verziert wurde


Zuletzt bearbeitet von Morgosh Hammergrund am 11 Nov 2023 12:35, insgesamt einmal bearbeitet
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Lunmellin Tharanidhren





 Beitrag Verfasst am: 15 Nov 2023 18:58    Titel:
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Man sah Lun an den kommenden Tagen öfters am Gebäude vorbeigehen, dabei beobachte sie Morgosh wie er seinen Plan zeichnete, wie verbissen er mit dieser Aufgabe verbunden war und dabei merkte sie, dass Ihre Entscheidung die richtige war, sich an den Kaluren zuwenden. An den kommenden Tagen war man vermehrt damit beschäftigt das Gebäude gemäß dem Plan von Morgosh langsam aber sicher abzutragen. Am Tage wurde das von den Eledhrim übernommen, in der Nacht fern von Sonne und unter dem tiefen Mondschein sah man wie die Bäume den Nuya'tan verlassen haben und sich gen Ered Luin aufmachten.

Die schwere Arbeit, den Marmor vom obersten Dach bis zum untersten Stein abzutragen, war für die Eledhrim zwar möglich, doch für die Bäume, welche normalerweise nachts durch den Nuya'tan schreitenden, wesentlich einfacher. So war es dann auch das in der Nacht der Abbau wesentlich schneller voranschritt als der Kalure vielleicht am Anfang dachte, bereits nach der ersten Nacht war die obere Etage komplett abgetragen, der Marmor lagerte dabei am Seitenrand, säuberlich gestapelt.

Noch bevor der Mond am Horizont hinter dem Bergmassiv verschwand, sahen vereinzelte Eledhrim, die früh aufstanden, wie die letzten Bäume Ered Luin verlassen haben, um den Tag wieder in den Tiefen des Nuya'tan zu verbringen. Der Silberdrache oder war es doch nur eine Statue, welcher normalerweise das Dach des alten Gebäudes besetzt hatte, war am nächsten Sonnenschein ebenso verschwunden, wohin, das konnte man nicht wissen, jedenfalls war er weit und breit nicht zu sehen.

Morgosh bekam in den Stunden, wo er wohl geschlafen hat, eine Decke, doch von wem er diese bekam, blieb wohl weiterhin ein Rätsel. Die ersten Eledhrim, die am Gebäude vorbeiliefen, konnten erahnen, was sich in der Nacht wohlgetan hatte. Am Tage arbeiten wieder einige der Eledhrim an Gebäude, bevor in der folgenden Nacht abermals die Bäume zwischen dem Nuya'tan und Ered Luin umherwanderten.

Am dritten Tag, nach dem Beginn konnte man vom alten Gebäude nichts mehr erahnen, einzig der Marmor welcher sich mittlerweile stapelte an der einen oder anderen Stelle, ließ Rückschlüsse zu, wie das Gebäude einst aussah. Der Jahrhundert alte Marmor konnte für das neue Gebäude, was dort entstehen sollte, dienen. Eins war jedoch bereits jetzt klar, die Zeichnung auf der Steintafel des Kaluren war eine große Hilfe. Es stand außer Frage, dass man sich bei ihm auf die elfische Art bedanke, welcher er in näherer Zukunft bekam.

Die Statue, welche Morgosh mitgebracht hat, die in der typischen kalurischen Art, welche den Silberdrachen fast perfekt imitierte, wird gewiss einen besonderen Platz erhalten.
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Lailath Ithildiel





 Beitrag Verfasst am: 11 Dez 2023 10:29    Titel:
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Keine dissonanten Klänge, kein Einwirken der roten Kristalle auf das Gemäuer, keine Schwächungen in der Struktur des Marmors - das, was hier geschehen war und die Risse im Gemäuer verursacht hatte, gab den Eledhrim ein großes Rätsel auf.

Lange stand sie vor dem Bauplatz, an dem sich das ehemalige Diplomatengebäude befand und der nun von den schweren, abgetragenen Marmorsteinen gesäumt war. Ihr Verstand suchte nach Gründen und versuchte zu begreifen, wie es soweit kommen konnte. Genau so wenig wie die Eledhrim selbst, gaben die Strukturen ihres Volkes so gut wie nie dem Zahn der Zeit nach. Stolz und erhobenen Hauptes widersetzten sie sich über Jahrhunderte hinweg den Lasten des Alters.

Was aber hätte die Schwächung im Gemäuer bewirken können? War es vielleicht eine Erschütterung während des Weltenwandels? Wieso war dann aber nur dieses Gebäude und keines sonst in Ered Luin betroffen? Auch eine Verschlechterung des Untergrunds wurde bereits ausgeschlossen.

Die Geschwister hatten den Wiederaufbau jedoch schon ein gutes Stück vorangetrieben, indem man das alte Gemäuer abgetragen hatte. Bald schon konnten die Pläne für den Neubau in die Tat umgesetzt werden.

Ein fahler Beigeschmack blieb jedoch bestehen... Die Ursachen nicht ergründen zu können, wäre höchst unbefriedigend und inakzeptabel.
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Arieildae Lirrisal





 Beitrag Verfasst am: 28 Jan 2024 14:30    Titel:
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In den letzten Wochen war es sehr ruhig geworden in Ered Luin, kein Lärm von Bauarbeiten war mehr zu hören. Arieildae setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, dort wo einst das Diplomatengebäude stand. Sie schloss die Augen, nahm einen tiefen Atemzug und genoss die frische und leicht nach Wald, Blumen, Marmor, alten Büchern, Wissen und Weißheit duftende Luft, welche so viele Geschichten und schöne Erinnerungen in sich barg. Vor ihrem inneren Auge erschien das alte Gebäude welches noch vor einigen Monden hier in voller Pracht gestanden hatte. Nun waren nur noch Marmorblöcke zu sehen, welche an das Diplomatengebäude erinnerten und dessen Vergangenheit in sich trugen. So viel Wissen und Weißheit wurde hier in den letzten Jahren an die jungen Ithryn weitergegeben. Warum das alte Gebäude als einziges in Ered Luin mit Rissen durchzogen war nachdem die Welt sich gewandelt hatte konnte bisher niemand sagen. War es ein Zeichen Phanodains? War es nur ein unglücklicher Zufall? Vielleicht würden sie es nie erfahren, doch eines war gewiss. Das alte Diplomatengebäude würde allen in schöner Erinnerung erhalten bleiben, doch die Zeit war nun reif für etwas Neues. Manchmal muss etwas altes und geschichtsträchtiges weichen, um der Zukunft einen neuen Weg aufzuzeigen und zu ebnen.

Aireildae öffnete die Augen und in ihnen glitzerte der Tatendrang auf. Sie schritt mit einem schimmern voller Schaffensluft in ihrem Blick auf den Bauplan zu, welchen die Ithryn gemeinsam mit den Maenesdain entworfen hatten. Die feinen geradlinigen gezogenen Striche auf dem feinen Pergamentseiten zeugten von elfischer Schönheit, Präzision und Anmut. Jedes Bauteil, jede noch so kleine und detailverliebte Verzierung war auf den Plänen zu erkennen und ergaben ein in sich unsagbar harmonisch anmutendes Gesamtkonstrukt, welches nur noch erbaut werden musste. Ihre grünen Augen begutachteten den Bauplan genau und sehr ausgiebig, bis sie sich ihn vollständig eingeprägt hatte und sogar in der nächsten Nacht während sie meditierte davon träumte.

Am nächsten Tag dann sollte der Bau beginnen. Sie hatte in der Nacht zuvor abermals die Bäume des Nuya'tan um ihre Hilfe gebeten, um die schweren Marmorblöcke anzuheben und an die richtige Stelle zu tragen. Die Sonne tauchte den Bauplatz in ein goldenes Schimmern, welches von den alten Marmorblöcken reflektierte. Die fleißigen und eifrigen Bäume hatten in der Nacht schon die ersten großen Marmorblöcke behutsam platziert, welche das Fundament bildeten. Immer höher wurden die Marmorblöcke gestapelt und schon bald konnte man sogar schon fast erahnen wie das Gebäude einst aussehen würde. Der Klang von Meißeln und Hämmern erfüllte die sonst so ruhige und friedvolle Stadt Ered Luins tagsüber und des Nachts konnte der aufmerksame Beobachter die Bäume umherwandern sehen, um die großen und schweren Marmorblöcke an die richtige Stelle zu tragen. Die geschickten Hände der Elfen formten den Marmor, gaben ihm die Richtige Struktur, um den Ithryn ein neues Heim zu schenken, damit sie dort die Geheimnisse der Liedweberei ergründen und ihr Wissen und ihre Weißheit an die jüngeren Ithryn weitergeben konnten. Hier und da gab sie ab und an Anweisungen, wenn ein Block nicht punktgenau dort platziert wurde wo er sein sollte. Doch brauchte es solche Anweisungen kaum, denn jeder Helfer wusste ganz genau was er tat und jeder Handgriff mutete an, als habe man Jahrhunderte lang nichts anderes getan.

Der Bau dauerte deutlich länger als das Abtragen des alten Gebäudes, mussten die vielen Helfer doch etwas erschaffen was für die Ewigkeit gedacht war und von einer Schönheit zeugte, welche ihresgleichen auf der Insel Gerimor suchte. Die vielen helfenden Hände aus dem Volk der Eledhrim und die Bäume des Nuya'tan schafften es schließlich jedoch die neue Akademie fertigzustellen. Als die letzte verspielte Verzierung mit dem Meißel in den Marmor gehauen wurde und der letzte Marmorblock an die richtige Stelle gesetzt wurde, versammelten sich alle um das neu gebaute Akademiegebäude und ließen die Eindrücke auf sich wirken. Auf jedem Gesicht konnte man ein zufriedenes Lächeln, aber auch hier und da einen erschöpft anmutenden Blick erkennen. Aber in allen Augen konnte man das fröhliche funkeln der vollendeten Arbeit erkennen. Gemeinsam aßen und tranken sie noch, um das neue Gebäude gebührend zu feiern und um sich von den Erschöpfungen des bauens zu erholen und zu stärken. Auch die Bäume im Nuya'tan bekamen eine Erfrischung in Form einer im Lied geformten Regenwolke, welche kühles frisches Wasser auf sie herabregnen ließ.

Nun musste nur noch ein geeigneter Platz für die Statue des Silberdrachen gefunden werden, welche Morgosh aus der Sippe Hammergrund für die neue Akademie angefertigt hatte. Sie sollte unbedingt einen besonderen Platz erhalten. Hatte er doch einen großen Anteil daran, das viele Marmorblöcke gerettet werden konnten um sie für den Bau der neuen Akademie zu nutzen. Seine Hilfe und sein Engagement würden sicherlich nicht vergessen werden.


Zuletzt bearbeitet von Arieildae Lirrisal am 28 Jan 2024 15:14, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Nimuir Mithalagos





 Beitrag Verfasst am: 06 Feb 2024 22:44    Titel:
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Leise klingelten die zierlichen Kristallplättchen des Windspiels in der feinen Brise und betonten die ansonsten so ausgebreitete Ruhe in den majestätischen Bergen. Es langten eigentlich ein paar Minuten nur um hier oben mit der innerlichen Reinigung zu beginnen. Nach kurzer Zeit im Einklang mit den blauen Bergen, den Ered Luin, und der Freiheit, die dort mit der Natur ein Band der Ewigkeit wob, wurden die Gedanken den Alltags plötzlich nichtiger und der Kopf klarer. Sie lauschte dem Gesang des Berges, in Harmonie mit der Melodie des Windes und den Harmonien der Sonnenstrahlen eine ganze Weile, ehe sie nach den nächsten getrockneten Lavendelähren griff und sie mit wenigen, ruhigen und geübten Handgriffen zu einem kleinen Bündel band, wobei geschickt noch etwas weißer Salbei und andere Kräutlein ihren Weg in das Räucherwerk fanden.

Doch wenn sich das Weidekörbchen neben ihr gefüllt hatte, war die Arbeit noch lange nicht vorbei. Law, um ehrlich zu sein, fehlte dann noch das Herzstück ihres Werkes - der Segen Adar Phanodains, welcher zuletzt mit dem sanft duftenden, reinigenden Rauch den Bündeln entströmen sollte.
Eine Reinigung und Segnung zugleich für einen ganz besonderen Raum.
Wobei "ein Raum" dabei schon gar keine Untertreibung, sondern eher Sarkasmus war, handelte es sich doch um ein langsam entstehendes Bauwerk von solch zarter Pracht, Größe und Schönheit, dass es beinahe den Palast der Eledhrim in den Schatten stellte.
Wenn sie sich erheben, aus der Gebetshalle hinaus ins Freie treten und den Hang gen Süden hinabblicken würde, könnte sie sogar die das Turmkonstrukt ausmachen, so edel schwang sich das Gebäude seitlich am Felsen in die Höhe.

Fast so, als würde ein großer, silberblauer Drachen seine Schwingen ausbreiten, um zum Flug, dem Himmel entgegen, anzusetzen...

Wie passend für diese einzigartige, wundervolle Akademie.

Mit einem feinen Lächeln auf den Lippen strich sie über die Bündelreihe, griff nach dem Glöckchen und klingelte leise, dann begann sie zu beten.



_________________
"Uich gwennen na 'wanath ah na dhín
An uich gwennen na ringyrn ambar hen..."
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Lailath Ithildiel





 Beitrag Verfasst am: 15 Feb 2024 14:54    Titel:
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Der Bau der Akademie war eine wahre Freude für die Herzen eines jeden Edhil. Die Bewohner des Waldes arbeiteten einer Symbiose gleich, Hand in Hand und vollendeten das Werk wie eine Einheit, die seit Jahrhunderten in diesem Zusammenhalt aufging. Die Bäume des Nuya’tan bewegten die schweren marmornen Bauklötze. Die Waldgeister bat man um ihre Mithilfe bei dem Heran- oder Fortschaffen weiterer Materialien und gab ihnen so die Möglichkeit, sich selbst in den Bau einzubringen und dafür zu sorgen, dass auch sie sich dort fortwährend wohl und heimisch fühlten. Die Akademie sollte sich facettenreich an den Bedürfnissen der vielen Bewohner des Waldes und der Stadt orientieren, ganz im Sinne der elfischen Harmonie des Lebens. Niemand sollte vergessen werden.

Dennoch: Ebenso war es möglich, dem ganzen Bauwerk eine gewisse Logik zu geben. Thematisch verbundene Räumlichkeiten wurden, der langjährigen Erfahrung nach, in unmittelbarer Nähe zueinander angeordnet, so dass es möglich war, die neuen Hallen der Akademie auch sehr effizient zu nutzen. Bestimmte Bereiche gerieten eher in den Hintergrund, auf das mögliche Besucher der neuen Akademie auch zunächst nur in die Bereiche gelangten, die für ihre Augen gedacht waren. Manche Räume wurden aus diesen Gründen direkt über Liedportale miteinander verknüpft, ganz ähnlich, wie man sie auch andernorts in der Stadt vorfand. Bei Bedarf könnten sie auf die spezifische Klangstruktur ihrer Nutzer reagieren und in diesem Fall einen Weg freigeben, oder das Voranschreiten gar verweigern.

Wohlüberlegt und sparsam eingesetzt, waren die letzten Eingriffe in das Lied der Schöpfung, die dem ganzen Gebäude einen finalen, nahezu makellosen Feinschliff verliehen. So wurde eine einzigartige Harmonie aus Marmor, Natur und Kunstgegenständen geschaffen, die für gewöhnliche Völker unerreichbar war.


Zuletzt bearbeitet von Lailath Ithildiel am 15 Feb 2024 14:57, insgesamt 3-mal bearbeitet
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