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Der Bau der Felswart
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Caldrin Delroy





 Beitrag Verfasst am: 18 Sep 2023 20:11    Titel: Der Bau der Felswart
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Oft ging er zusammen mit den Anderen die Fläche auf und ab. Dies sollte es werden, dies sollte die Stelle werden an der sie Fels auf Fels setzen um die Felswart zu erbauen. Südöstlich des Übergangs nach Gerimor, kurz vor der ersten Kreuzung. Westlich des Weges.

Bis sie zu diesem Entschluss kamen diskutierten sie viel, planten, fertigten Skizzen an, steckten Gebiete mit Hölzern ab und gingen stundenlang Linien auf und ab. Sie sprachen mit erfahrenen Steinmetzen und Holzarbeitern, inspizierten gründlich die Bauten in der Stadt K'awi, verglichen die Skizzen mit bereits bestehenden Gebäuden. Doch letztendlich war die Entscheidung getroffen.

Zusätzlich zum Felswirt in der Stadt sollte dies der Posten der Gemeinschaft sein, der ihrem tatsächlichen Namen das Gewicht geben sollte das noch fehlte.

Der Rat wurde in einem Schreiben über das Vorhaben der Gemeinschaft informiert. Mit Übergabe des Schreibens begann die eigentliche Arbeit: Rohstoffe mussten gesammelt werden und jeder sollte mit anpacken.

Während Kalanjosch sich im Alleingang mit seinen Packpferden auf den Weg machte um Ladung für Ladung an Holz aus den umliegenden Wäldern heranzukarren, kümmerte sich der Rest um die Beschaffung von Steinen. Dies bedeutete nicht die Steine einfach nur zu kaufen, sie sollten selbst geschlagen werden. So kamen sie jeden Abend zusammen und kommen immer noch und werden es die nächsten Wochen auch tun: Verdreckt, verschwitzt, Schwielen und Blasen an den Händen und Füßen.

Auch die Packpferde arbeiteten wortörtlich bis zum Tode. So war an einem der Abende eines der Tiere zusammengebrochen und verließ diese Welt so als wäre es schlafen. So war zumindest klar was Belric ihnen an diesem und den folgenden Abenden leckeres zubereiten würde: Rosswürste mit einem guten Humpen Bier von ihrem Hof auf K'awi.

Die Gemeinschaft war beschäftigt. Doch bald würde sie anfangen können den ersten Stein der Felswart zu setzen. Die nächsten Wochen würden hart werden, neben der Arbeit sei der Schmerz der stetige Begleiter.
Von nun an soll hier der Bau der Felswart aufgezeichnet werden.
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Themias Quant





 Beitrag Verfasst am: 15 Okt 2023 00:00    Titel: Der liedkundige Bauarbeiter
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Der liedkundige Bauarbeiter

Der Morgen hatte der Sonne gerade erst am entferntesten Punkt des Horizonts des Meeres Einlass gelassen. Vor den Toren der Stadt K’awi hatten sich die Mitglieder der Felswart versammelt. Mit im Schlepptau waren Packpferde und ein Kutschenwagen, welcher von zwei Tieren gezogen wurde.
Es war ein Bauwerk von Hoba, der dieses kleine Gefährt geplant und umgesetzt hatte, um Lasten zu transportieren.
Holzbalken, Holzstämme, massives Gestein, Seile und Werkzeuge fanden auf dem hölzernen Gefährt ihren Platz.
Caldrin durchquerte die Reihen seiner versammelten Mannschaft. Sein prüfender Blick kontrollierte die an den Pferden und dem Gefährt angebrachte Fracht. Mit ruhigen Schritten vollführte er den Kontrollgang. Hier und dort zog er die Schnalle eines Packpferdes nach, streichelte kurz über das Fell des Pferdes und ging dann stumm weiter. Seine Gemeinschaft schwieg. Sie warteten den Rundgang des Magnus' ab.

Dann kehrte er zurück zu seiner Ursprungsposition – ein jeder konnte ihn von dort aus sehen. Er hob die Hand an, und deutete auf den von der Stadt fortführenden Weg. Er wedelte mit der Hand zwei Mal herum und rief dann.
>>Los!<<
Die Truppe trieb die Pferde an und Hoba schnalzte zwei Mal mit der Zunge, und bewegte seine beiden Tiere somit voran, welche den Wagen mit der schweren Last hinter sich herzogen.
Einige Männer führten die Packpferde, die ebenfalls für den Transport beladen wurden auf dem Trampelpfad vor K’awi an. Außer einem leisen Räuspern gaben die Mitglieder der Felswart nicht viel von sich. Der Ort ihrer Destination schien festgelegt und das ohne große Absprache.
Ganz vorne führte der Magnus – Caldrin die Truppe an und die Felswart folgte ihrem Anführer. Auf ihm lastete die Bürde des Vertrauens einer ganzen Gemeinschaft. Jeder seiner Schritte war wohlwollend überlegt.

Sie gingen den Weg eine ganze Weile entlang und durchquerten die Mangroven der Insel K’awi – immer jedoch sich am Trampelpfad orientierend.

Einige hundert Meter vor der Grenze vor dem Übertritt nach Gerimor hob er die Hand an – wortlos.
Dann deutete er auf eine Fläche im Grünen, nahe des Wegesrandes. Der Blick der Truppe durchforstete sofort das vielbewachsene und wilde Grün des Ortes auf den Caldrin gedeutet hatte.

>>Hier erbauen wir die Festung. Der Rat hat dem Vorhaben zugestimmt. Ein jeder von euch kennt seine Aufgabe.<<

>>Jawohl Magnus.<<
Wurde ihm ein Chor von Stimmen als Antwort entgegengebracht.
>>Hoba hat den obersten Rang der Befehlskette während dieses Vorhabens. Richtet euch nach seinen Anweisungen.<<
Ein dreckiges Lachen kam von jenem Mann, der die Kutsche befehligte. Er schien Gefallen an der ihm zugesprochenen Befehlsgewalt gehabt zu haben.

Ein jedes Mitglied wusste scheinbar wo anzupacken war. Die Pferde hatten verschiedene Materialien und Werkzeuge geladen – ebenso wie der vorher erwähnte Wagen, den Hoba befehligt hatte.
Sie griffen nach Materialien und Werkzeuge und bereiteten sich auf den Bau vor.
Sie fingen mit der Rodung des Gebietes an. Sensen, Messer, Pflüge und sogar das Lied wurde verwendet, um das Gebiet für den Bau vorzubereiten.
Tatkräftig packte ein jedes Mitglied der Felswart an.
Themias rief zwei Elementarfunken herbei, die die Felswart bei der Arbeit unterstützten. Ein Feuerfunken, der sich um Gras, Strauch und anderes, organisches Hindernis kümmerte. Die feuchte Flora widerstand dem Feuer lange Zeit und doch waren Themias‘ Anweisungen eindeutig. Ein von Themias beschworener Wasserfunken folgte dem feurigen Wesen auf Schritt und Tritt.
Es wirkte fast ganz und gar so, als hätte Themias tatsächlich mit den herbeigerufenen Wesen kommuniziert – mit Worten und mit Handzeichen. Jemand der sich jedoch auch nur ein wenig mit der Thematik des Lieds befasst hatte, wusste dass es lediglich eine Scharade war. Vielleicht tat er dies, um den Rest der Truppe anzuspornen – doch weder auditive Kommunikation noch Gestik waren von Nöten, um diese Wesen befehligen zu können.
Das Handeln wirkte strukturiert, durchdacht und sorgfältig geplant. Holz wurde gespalten, Gestrüpp herausgerissen, Erde umgegraben. Manch einer verknotete auch einfach nur ein paar Seile.
Niemand hielt sich raus. Ein jeder von ihnen packte mit an. Während die durch das Lied geschaffene Wesenheiten ihr Tagwerk vollrichteten hatte selbst dieser noch ordentlich zu tun. Mit einer Axt in beiden Händen spaltete er Holz, ganz so wie Hoba es ihm aufgetragen hatte.
Auch wenn Themias selbst körperliche Arbeit in der Vergangenheit gewohnt war, hatte sein Körper in den vergangenen Mondgängen an Kraft einbüßen müssen. Die für den Körper eintönigen und giftigen Studien hatten sein Fassungsvermögen und Begrifflichkeiten rund um das Lied erhöht. Die Kehrseite – sein Körper büßte an Kraft und Ausdauer ein. Deswegen war er einer der ersten, der sich seines Oberteils entledigte. Schweiß perlte seine Stirn hinab und floss einige Haarsträhnen hinab.

Sie entledigten sich also von all dem Gerümpel und mehr sogar, bauten sie eine hölzerne Vorrichtung, bei welcher sogar die Seile zum Einsatz kamen. Engagiert dirigierte Hoba das Vorgehen. Er war zufrieden. Lediglich die Tatsache, dass Themias kein Bier aus dem Felswirt mitgebracht hatte, ließ ein tiefes murren aus Hoba entweichen.
Die zu bauende Vorrichtung würde ein Flaschenzug werden, mit welchem Hoba geplant hatte Steine aufeinanderstapeln zu können.
Keine Müh wurde gescheut, um das Projekt voranzubringen. Stunden vergingen – sogar so weit, dass die Sonne sich bereits hinter dem am Horizont erstreckenden Gebirge wieder verabschiedete.
>>Feierabend!<<
Gab Caldrin nur ein wenig lauter von sich. Die disziplinierte Truppe sah prüfend zu ihm hinüber.
>>So jemand noch die Kraft hat, wartet im Felswirt die ein oder andere Köstlichkeit, die Belric zubereitet hat.<<
Eine kurze Pause.
>>Natürlich auch mit dem ein oder anderen Bier.<<
Hängte er mit an als sei dieses Detail für den ein oder anderen äußerst wichtig.
Der Arbeitstag war beendet und die Felswart hatte ein zuvor wildes Gebiet für sich zähmen können und die Spuren des Baus waren deutlich sichtbar. Hoba verankerte auch noch ein Schild an der designierten Stelle, welches davon Kunde trug, dass die Felswart genau hier einen Bau begonnen hatte.

Der Bau der Feste hatte begonnen. K’awi war ihre Heimat geworden. Für den ein oder anderen war diese Insel sogar so sehr zur Heimat geworden, dass eine Zuneigung zum Inselgeist erwacht war. Eine Heimat die niemand mehr verlassen wollte. Ein jeder von ihnen fühlte sich verpflichtet, ein schützendes Auge auf dieses zerbrechliche Gleichgewicht zu werfen. Dies war eine Notwendigkeit. Das gestanden sie sich ein. Vor allem jetzt, nachdem K’awi Gerimor so nahegekommen war.


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Caldrin Delroy





 Beitrag Verfasst am: 18 Okt 2023 19:46    Titel:
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Der Morgentau lag auf den Wiesen und Sträuchern entlang des Weges, während das Traben der Pferde und das Knarzen eines hölzernen Gefährts zu hören war. Ein dichter Nebel schwebte knapp über dem Boden und trotzdem sah man weit im Osten die Sonne, wie sie langsam aufstieg, um den Tag zu erhellen. Das typische Zugenschnalzen, klatschen von Händen und der tiefe Ruf eines „Heah“ erklangen immer wieder.

Zusammen mit dem Hoba trieb Caldrin den Pferdewagen aus Bajard heraus bis hin zum Übergang nach Kawi. Den Karren hatten sie zuvor mit Steinen und Felsen beladen, welche sie von Bergarbeitern gekauft oder auch selbst aus den Stollen geschlagen hatten.

Am Übergang angekommen musste die ganze Ladung auf ein Floß umgeladen werden, da es bisher noch niemand angepackt hatte den Übergang auszubauen. Lautes Klagen und Fluchen. Voll beladen hätte der Karren es nie durch das seichte Wasser geschafft, ein Umweg, der sie viel Zeit kostete. Der Übergang war eine Aufgabe, die wohl die Gemeinschaft nach dem Bau der Felswart übernehmen müssen würde. Sie waren es Kawi schuldig. Mit der Zeit und vor allem auch mit dem Bau rum um die Felswart wurde die Bindung der Gemeinschaft hin zu Kawi immer stärker… und damit ist nicht nur die Insel gemeint. Statuen der Ersten Kawis sollten in ihrem Lager einen Platz finden. Zur Ehre des Inselgeists.

Nachdem sie mit dem provisorischen Floß übersetzten und den Karren anschließend nachholten, mussten sie all die Steine und Felsen wieder aufladen, um sie weiter bis zur Baustelle zu transportieren. Der Ort auf Kawi an dem die Felswart ihren Hauptsitz haben sollte. Während die Beiden auf dem Land- und Wasserweg die Steine transportierten, brachten Arvan und Leon weitere Felsen nur über den Wasserweg vom Bajarder Stollen bis zum Übergang nach Kawi.

So arbeiteten sie an mehreren Fronten, um alle nötigen Steine so schnell wie möglich zur Baustelle zu bringen. Damit sollte Zeit im Bauvorhaben gewonnen werden, um noch vor dem Wintereinbruch auf Gerimor den Bau zu vollenden. Durch die Annäherung Kawis an das Festland wusste keiner wie und ob das Wetter umschlagen würde. So vergingen mehrere Tage, die sie nur mit dem Transport der Steine verbrachten. Ein guter Teil des Bauvorhabens war damit erledigt. Was nun folgte waren die Bearbeitung von Steinen, das Aufeinandersetzen dieser unter Aufsicht eines Baumeisters und den Ausbau der Zimmerarbeiten durch den Hoba. Man würde sehen was die nächsten Wochen noch bringen würden.
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Themias Quant





 Beitrag Verfasst am: 26 Okt 2023 15:08    Titel:
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Schaffungskraft des Lieds

Zuverlässigkeit ist eine Eigenschaft, die wir innerhalb der Natur und all ihrer Abläufe nur allzu gut erkennen und mitverfolgen können. Das Wiederkehren der ersten, sanften Berührung der Sonnenstrahlen zu früher morgendlichen Stunde, welche kalten Dunst und Dunkelheit vertreibt, ist etwas an das wir uns auf unseren bisherigen Wegen gewöhnen haben können. Gewohnheit wird durch Vertrauen geschaffen und dies wiederum kann durch bedingungslose Verlässlichkeit geprägt werden.
So verhielt es sich auch mit den Gepflogenheiten der Felswart. Der Magnus musste gar keine großen Verkündungen oder Reden halten. Ein jedes Mitglied wusste darüber Bescheid, dass die Gemeinschaft sich aufgetan hatte, um ein Bauwerk zu errichten. Eine befestigte Heimat auf ihrer neuen Heimatinsel, wenn man es denn so ausdrücken wollte. Bis die allumfassende Fertigstellung dieses Baus nicht durch den Magnus selbst verkündet wurde, würden die treuen Anhänger von Caldrin Tag für Tag wieder kommen. Der Magnus erwartete die bedingungslose Bereitschaft für Unterstützung von seiner gesamten Anhängerschaft.
Und so war es auch – sie kamen immer und immer wieder. Tag ein – Tag aus, kehrten sie zurück, um mitanzupacken, zu planen, zu diskutieren und mit Hoba zu streiten.
Themias jedoch war aufgefallen, dass sich einige der Mitglieder distanziert hatten und nicht zum Regelwerk des täglichen Tagwerks der Gemeinschaft gehörten. Der junge Mann war sich sicher, dass Caldrin bereits davon Notiz genommen hatte. Trotzdem behielt sich Themias die fehlenden Gesichter im Kopf. Denn Themias hatte im Laufe des vergangenen Sonnenlaufs einen völlig eigenen Sinn von Treue und Gerechtigkeit entwickelt. Nicht zuletzt trugen das Studium des Arkanums und natürlich auch die Sitten und Gebräuche der Felswart dazu bei.
In der Stunde, in der er Obdach am nötigsten hatte, wurde ihm diese durch eben jenen Magnus der Felswart gewährt und seine fortwährende Obacht über alle im Fluss befindlichen Begebenheiten war ein Teil seiner Dankbarkeit. Er wollte das Fundament, dass Caldrin geschaffen hatte stärken, ausbauen und weiter befestigen.

An jener frühen Morgenstunde zeigte Hoba wie das massive Gestein zu bearbeiten war. Er selbst hatte einen Steinmetz aufgesucht und sich zeigen lassen, wie die Bearbeitung dieses Materials stattfinden musste. Natürlich war einem jedem bewusst, dass man nicht an die Qualität eines Steinmetzes herankommen würde und doch lauschte die Truppe dem Architekten und Planer der neuen Feste.
Hammer und Meißel wurden zur Hand genommen. Linien wurden durch das Abschaben einer dünnen Schicht des Gesteins aufgetragen und dienten als Richtung für die Meißel.
Ein jeder der Anwesenden packte mit an, denn es war eine Masse an Felsen, die zur Baustelle gebracht wurden und bearbeitet werden mussten. Nicht ein jeder Stein würde ein Element des Mauerwerks darstellen. Es gab auch welche die in kleinere Bruchstücke zerschlagen werden mussten, um etwa fehlerhafte Bearbeitungen der Felsen mit diesem kleinen Material auffüllen zu können.

Auch Themias schuftete ebenso enthusiastisch wie die Tage zuvor. Inzwischen hatten sich Schwielen und sogar Hornhaut an seinen Händen gebildet. Es war nichts neues für ihn. Die Unterstützung auf dem Gehöft seines Großvaters resultierte immer wieder mit solchen markanten Zeichen auf Hand und Haut. Auch die Muskelmasse des jungen Mannes kehrte langsam, aber sicher wieder zurück. Die Arbeit nahm so viel Zeit ein, dass er kaum noch Momente für andere Tätigkeiten hatte.
Natürlich war da noch Zeit für ein gemeinsames Essen oder das ein oder andere Bier im Felswirt. Die regelmäßigen Waschungen fielen jedoch spärlicher aus. Nein – er war nicht dreckig. Er roch auch nicht schlecht – im Gegenteil. Er nutzte sogar noch auf Pflanzen basierende Präparate, um die Essenz ihres Geruchs an seiner Kleidung haften zu lassen. Er experimentierte gerne diesbezüglich. Doch inzwischen hatte sich ein Bartwuchs auf seinem Gesicht bemerkbar gemacht. Für alle die Themias kannten war das ungewohnt. Wäre sein Großvater an Ort und Stelle gewesen – dieser hätte mit Stolz behaupten können, dass es sich hierbei um seinen Jungen handelte.
Für Themias war es derzeit einfach eine Maßnahme, die keiner großen Beachtung bedurfte.
Und trotzdem war sein Geist wach und aufgeregt und wollte so gut wie nur möglich bei dieser enormen Aufgabe mitanpacken.
Darum kam es irgendwann dazu, dass der junge Mann die Arbeit durch das Lied unterstützen wollte.
Nachdem er sein Werkzeug bei Seite gelegt hatte, durchkämmte sein Augenmerk den naheliegenden Boden. Er war mit kleinsten Steinchen und Staub bedeckt. Es waren Überbleibsel der Bearbeitung von Stein und Holz. Themias fragte sich still und heimlich, warum einige der kleineren Klumpen der monströsen Einwirkungsgewalt des Vorschlaghammers überstanden hatten. Vielleicht vertuschte die Fassade dieser kleinen Steinchen eine Wahrheit die geheim bleiben sollte.
Er analysierte die Struktur des Lieds dieser kleinsten Gegenstände. Er brauchte nicht sonderlich viel Zeit, um zu erkennen, dass es einen Unterschied zu den restlichen Begebenheiten gab. Natürlich war das Element der Erde in allen Steinen ein natürliches Vorkommen. Erde und Feuer waren oft gegeben. Doch in diesen kleinen Steinchen versteckten sich Anhäufungen von konzentrierter, massiver Erde. Es war auch zu erkennen, dass sie einst einem Höllenfeuer ausgesetzt sein mussten. Immer noch lastete die Spur des Elements auf den Steinchen.
Themias suchte nach ähnlichen Steinen und ließ sie langsam, aber sicher auf einem konzentrierten Punkt zusammenkommen. Er wusste, wie er einen Wasserfunken schaffen konnte, durch die Umgebungsenergien. Die gleiche Prozedur sollte nun durch diese kleinen, besonderen Steinchen stattfinden. Eine solche gebündelte Energie von Erde hatte er noch nie auf einem Punkt gesehen.
In seinem Kopf malte er sich das Ergebnis bereits aus und nach eben diesem Vorbild formte er die geistlose Wesenheit.
Eine fast makellos glatte Fläche formte sich zusammen. Material mit weniger konzentrierter Erdenergie ließ er abbröckeln und zu Boden fallen. Allmählich formte sich eine kreisrunde Scheibe, die im Sonnenlicht glänzte.
Die Mithelfer der Felswart hatten bereits Notiz von Themias Tun genommen und schenkten ihm interessiert bis irritiert ihre Aufmerksamkeit.
Er befehligte die geistlose Wesenheit durch das Lied über einen der Felsen, bei welchem die Schnittlinie bereits gezogen wurde. Als würde er die Scheibe mit der linken Hand vorsichtig nehmen, drückte er diese langsam zu einer Faust zusammen und drehte sie etwas. Mit der Handbewegung drehte sich auch die funkelnde Scheibe.
Ob die Handbewegung wirklich notwendig war, war nicht ganz klar zu sehen. Themias nutzte oft seine offensichtlichen Sinne, um eben Signale zu geben, die alle anderen in seiner Umgebung verstanden. Vielleicht übersetzte er so aber auch einfach, wie er gerade auf das Lied einwirkte, um den beiwohnenden zu beschreiben, was gerade passierte.
Er setzte dieses unscheinbare Schauspiel weiter fort, zeigte mit dem Zeigefinger auf die Scheibe und wedelte diesen mit langsam, kreisenden Bewegungen. In gleicher Geschwindigkeit drehte sich die Scheibe, berührte die Schnittlinie und ein Lärmen ertönte. Themias aber wich nicht zurück und setzte das Tun fort. Die kreisende Bewegung des Fingers nahm sogar zu. Je schneller er den Finger drehte, desto öfters rotierte die kreisende Scheibe und das lärmende Kreischen zwischen Scheibe und Stein wurde lauter. Schließlich konnte man allmählich sehen, was in Themias Absicht hinter dieser Handlung gewesen war. Die Scheibe versank langsam im Stein und trennte ihn auseinander.
Als Caldrin die Hand hob, unterbrach Themias seine Aktion. Auch die kreisrunde Scheibe pausierte prompt.
>> Deine Idee ist nicht schlecht und doch solltest du dir den Felsen näher ansehen. Er nimmt Schaden.<<
Der Liedwirker schluckte als er Caldrin hörte und betrachtete den Stein ausgiebiger.
>>Vielleicht solltest du ihn kühlen.<<
Schlug Caldrin vor. Sofort analysierte Themias die Liedstruktur des bearbeiteten Felsen. Der Magnus sollte tatsächlich Recht behalten. Wärme durchtränkte den Felsen und änderte seine Liedstruktur so sehr, dass der Fels sogar an einigen Stellen Risse bekommen hatte. Auch die funkelnde Scheibe schien an Hitze hinzuzugewinnen und somit an Stabilität zu verlieren.
>>Du hast ein geschultes Auge Magnus.<<
Musste Themias schließlich zugeben, ehe er wieder in das Lied eingriff und die Energien des Wassers aus der Luft und dem feuchten Boden ansammelte. Eine zweite, geistlose Wesenheit nahm Gestalt an und gesellte sich zur steinigen Scheibe. Es vergingen einige Minuten, ehe das Schauspiel fortgesetzt wurde.
Die Wesenheit aus Wasser kühlte nun die sich in den Stein grabende Scheibe und unterdrückte die Zunahme der Hitze.
Somit war die Unterstützung durch das Lied geglückt. Trotz der Unterstützung die Themias beim Bau beitragen konnte, pflanzte er diesen fortlaufenden Prozess – eine simple Abfolge verschiedener Bewegungen – in die geistlosen Wesenheiten. Diese agierten nun autark und brauchten die Anweisungen von Themias nicht weiter.
Zielstrebig und motiviert nahm der junge Mann wieder seine Werkzeuge zur Hand und bearbeitete nachfolgend die Felsen so wie Hoba es der Truppe vorgemacht hatte.

Die Arbeit der Felswart ging weiter voran und in der naheliegenden Umgebung konnte man das Hämmern und unnatürlich laute Kreischen, das durch das Lied verursacht wurde, vernehmen.
Vielleicht hielt man es für das Gebrüll eines naheliegenden Monsters. Nur neugierige auf die Baustelle gerichtete Blicke hätten die Wahrheit offenbaren können.



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Zuletzt bearbeitet von Themias Quant am 26 Okt 2023 15:46, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Caldrin Delroy





 Beitrag Verfasst am: 29 Okt 2023 17:59    Titel:
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Erschöpft aber dennoch mit Stolz erfüllt betrachteten die Mitglieder der Felswart die in Form gebrachten Steine. Die letzten Vorbereitungen für den Bau waren getroffen, sie konnten nun mit dem Aufbau der Mauern beginnen. Jedoch gönnte Caldrin den Männern aufgrund des schnellen Fortschritts einige Tage Ruhe, ehe sie mit neuer Kraft und erholten Geist die Arbeit wieder anpackten. Vor allem der Geist war es der Caldrin immer wieder beeindruckte. Themias vollbrachte als Liedwirker Dinge, die er sich nie hätte vorstellen können. Sein Handeln verstärkte den Trupp um die Mannstärke von fünf. Er war froh ihn in seinen Reihen zu wissen, genauso froh wie die anderen. Sie alle wussten um seinen Wert.

Jene die mit anpackten wurden durch die letzten Tage und Wochen zu einer starken Einheit, die sich blind vertraute und gegenseitig motivierte. Die Stärken und Schwächen der Einzelnen offenbarten sich und wurden lückenlos durch die Einheit des Trupps geschlossen. Eine Unternehmung, die der Felswart guttat und sie in Zukunft noch stärker machen würde.

Die Tage der Erholung vergingen viel zu schnell und doch war das Ergebnis jedem Einzelnen anzusehen. Die ausgelaugten Gesichter waren erholt, offene Wunden waren verheilt oder verkrustet, lachend und ausgelassen Begrüßten sie sich zum letzten Akt der Arbeit. Ruhe kehrte ein als Caldrin, ihr Magnus, die Baustelle betrat. Der Magnus gab eine kurze Rede über Vergangenes aber vor allem auch das Kommende. Mit dem Ende stimmten alle Anwesenden Mitglieder in einem lauten zustimmenden Gebrüll ein.

Der Grundriss der Anlage war die größte Arbeit, das Fundament des Ganzen. Eine Mischung aus Kalkstein, Sand und Wasser bildete die Masse, welche die Stabilität der Mauer im ersten Drittel ihrer Höhe zusammenhalten sollte. So wurden diese Felsen horizontal überlappend gestapelt. Dazwischen hatten sie immer wieder im Fachwerkstill Hohlräume mit Holzbalken geschaffen, um diese mit Stein und Schutt zu füllen. Dies sollte bei einem Angriff mit Rammen mehr Stabilität bringen. Anschließend folgten wieder ein paar Reihen massivere Steine und Felsen. Für das letzte Drittel benötigten sie die zuvor gefertigten Gerüste und bauten wieder ein Fachwerk-Konstrukt aus massiven Holzbalken und füllten diese mit Steinen und Schutt auf.

Nachdem sie mit dem Grundriss zufrieden waren, setzten sie mit den letzten Felsen das Fundament für die Unterkunft und bauten im selben Stil die Innenrisse aus. Die Felswart nahm Form an. Nun war nur noch ein Schritt zu tun. Hoba musste die letzten Holzeinrichtungen anfertigen…

Der Fels zum Eingang ihrer Wart Kawi würde fertig werden. Doch würde Hobas Arbeit nicht die Letzte sein – mit Statuen würden sie dem Geist Kawi und den Ersten der Insel huldigen wollen. Eine Pflicht die alle gleich anerkannten, für die sichere Bleibe sie sie hier erschaffen durften.
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Kalanjosch Hoba





 Beitrag Verfasst am: 02 Nov 2023 16:26    Titel:
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KLOMPF, KLOMPF, KLOMPF "ihr faulen Banausen, Endspurt is'! Aufgehts bald haben wir es geschafft"
Schrie Hoba quer über die baustelle um die "Männers" so nannte er sie liebevoll, zumotivieren. "Themias hat das Bier kühl gestellt, wenn wir fertig sind gibt es ordentlich was zu feiern!"
Er kümmerte sich diesen Tag nur noch um die holzkonstruktionen. Fachwerk, Fenster, Türen, Möbel, Stall. Sägen, spalten, hobeln, schleifen, klopfen, schnitzen. All das tat er und sah dabei die ganze Zeit nur eins vor Augen. Den Felswirt und das kühle bier.
Wieder und wieder die müden "Männers" anspornend tat der Hoba wofür er geboren war: Ein Meister des Holzhandwerks zu sein. Zwar hatte er sich die letzte Zeit viel bei anderen handwerkern abgeschaut und agierte hier auf der Baustelle als architekt, baumeister und treiber zu gleich. Doch sein Herz war aus Holz und es blutete Harz wenn er nicht mit Holz arbeiten konnte.
Kaum übertrieben war er der fleißigste am Bau, das wusste er, das wollte er und das musste auch so. Einfach der Hoba.

"Pass mit den Steinen auf das sind die letzten! Ansonsten rennst selber zu die Bajarder Fischköpfe und holst neue Steine, ohne Wieherhelm und Pferderike, sag ich dir!" beschimpfte er einen der Männer als er wie ein tölpel einen Eckstein für das Dach fallen lies.

Und auch seine Gerüste fanden anklang. Sie erleichterten den "Männers" die Arbeit und sie konnten mehr schaffen, waren früher fertig, konnten eher ein Bier trinken.
So arbeiteten sie von früh morgens, noch vor dem Beginn der dämmerung bis zwei Stunden nachdem die Sonne untergegangen war.


So würden sie noch einige Wochen hinbauen, ehe die Felswart komplett stehen würd.

Der letzte schritt des ersten Kapitels wäre dann erledigt und die Felswart würde in einigen Wochen geschaffen sein...

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