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[MMT] Skôl - Stolze Hinrahs und wo sie zu finden sind
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [MMT] Skôl - Stolze Hinrahs und wo sie zu finden sind
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Alva Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 10 Sep 2023 22:17    Titel: [MMT] Skôl - Stolze Hinrahs und wo sie zu finden sind
Antworten mit Zitat

Wie viele Steine hast du überwunden? Wie viele Schritte bist du gegangen? Einst warst du ein Kerl wie jeder Andere. Mit einem einfachen Schwert in der Hand und einem Schild, was kaum zwei Schlägen trotzte. Unerfahren und voller Tatendrang und blauer Flecke. Bereit ewig zu gehen, bereit ewig zu warten, geduldig und gleichermaßen strebsam und ausdauernd.
Weißt du noch, als du nur Schwert warst und bereits die ersten Weiber erblickt hast, die dich interessierten? Erinnerst du dich an die Segen, an die Aufgaben? Weißt du noch, wann du das erste Mal die Ehre für dein Schild erhalten hast, welches nicht nach zwei Schlägen verbeult war oder wann du dein erstes Mischblut geritten bist? Erinnerst du dich an die Zeit, wo du noch nebenher warst und nicht vorne mit dabei?
Einst warst du ein einfaches Schwert, tüchtig und bereit. Danach warst du das Oberste Schwert. Der, der sich durch die Frostgrotten kämpfte und eisige Knochen beschaffte, um eine weitere Aufgabe zu erfüllen um sich zu beweisen. Du warst ein Kerl, der eine Säge in die Hand nahm, um ein Snekker zu sein. Du warst ein Kerl, der eine Nadel in die Hand nahm, um ein Skjorte zu sein. Du warst eine Hofhand, du warst ein Skjerme, ein Skalde, ein Schütze.

Du hast für dein Rudel gelebt, wenn du am Feuer gesessen hast und Geschichten erzählt hast. Hast dir die Schaufel gegriffen, wenn es an Sand mangelte, die Mistgabel geholt, wenn einer Dünger brauchte. Du warst dir für nichts zu schade, denn alles war für das Rudel selbst. Also wurdest du ernannt, zum Jarl der Sturmheuler. Eine Aufgabe, die dich gleichermaßen forderte wie mit Stolz erfüllte. Du hast Fehler gemacht, du hast Dinge gut gemacht, du hast Dinge getan, die mancher heute bereits vergessen hat, weil sie keine große Relevanz hatten. Du hast junge Clanner geprägt, sie erzogen, sie verzogen. Du warst ein Bruder, ein Vater, ein Ehekerl, ein Freund, ein Sturmheuler.

Und was bist du nun, Trygve Reynierson?


Als sie am Meer saß und dem Rauschen der Wellen lauschte, hoffte sie im Wind eine Nachricht zu hören, irgendwas, was ihr Hoffnung gab. Doch die Dame blieb still und die Botschaft blieb aus. Die Blume, die vor einigen Tagen noch in ihrem Haar steckte, hatte sie bereits am selben Tag in die Flammen geworfen. Sie hatte sich dafür entschieden nicht irgendeiner Pflanze beim welken zuzusehen. Lieber verbrachte sie die Zeit mit schlaflosen Nächten oder mit dem Warten am Meer, auf dass der Wind ihr irgendwas mitteilte.

In Wulfgard war es ruhig geworden. Es waren verändernde Ereignisse aber es war so still, dass sie sich in manchen Momenten sogar einbildete, dass nicht einmal mehr die Vögel sangen.
Sie selbst versteckte sich zumeist auf dem Hof und wartete die Zeit ab in der alle schliefen, um Dinge in die Händehütte zu bringen oder am Feuer die Fressalien aufzufüllen. Die Fragen machten die Tage noch unerträglicher und die Nächte noch länger. Also wich sie ihnen aus, wenn es auch nicht immer komplett möglich war.

Zumeist klappte das Weglächeln gut und oftmals versuchte sie sich in ein anderes Thema zu palavern. Beispielsweise wie stolz sie auf Thorlav wäre, der nun die Jarlskette trug und sicher mit sich zu hadern hatte, weil der Verlust gleichermaßen an ihr klebte wie die Ehre. Sie konnte auch Stunden über Met reden oder Kirschen im Met oder Himbeeren im Met. Worüber sie einfach nicht reden wollte, war die Abreise von Trygve und Olov Hinrah.

Alle Fragen die dazu über die Lippen mancher Städder und Clanner kamen, waren Fragen die sie nicht beantworten konnte. Und wenn man Dinge laut aussprach, wirkten sie deutlich realer, als wenn man sie einfach wegignorierte.
Das funktionierte aber meistens nur so lange, bis es Zeit für die Felle war. Die Leere auf ihrer rechten Seite konnte sie schwerlich ignorieren und den Druck in der Brust ebenso wenig. Also ging sie zum Meer, lauschte ihm und dem Wind und hoffte darauf, dass dort irgendwas zu finden war, womit sie den Schmerz lindern konnte, den sie immer wieder hinabschluckte, mit Trockenfleisch und Suppe.

Was bist du nun, Trygve Reynierson?


Zuletzt bearbeitet von Alva Hinrah am 10 Sep 2023 22:27, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 11 Sep 2023 17:21    Titel:
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*Er hatte das Holzbrett zwischen den Zähnen geklemmt, als er das Segel raffte. Jetzt musste er das Sexæringr zur vollen Fahrt bringen. Die Nachricht musste alle erreichen bevor der Thain eintraf. Doch die Dame im Wind schickte ihm reichlich Böen und so kam er schnell voran, auch Raugaroth Schergen ließen ihn in Ruhe und so sah er schon am Abend in der Ferne, die eisigen Gebirgszüge von Wulfgard. Er vertäute alles und ging an Land mit dem Holzbrett in der Hand auf dem zu lesen war:*

Hallâ dern Sturmheuler,
Kerl und Weyber Wulfgards

mey bring Euch guade Nachrichten vom Thain und seynen Kriegern.
Die Schlacht ist gewonnen, wyr haben die Ahnen stolz gemacht.
Das Langschiff wyrd morgen yn einem Wochenlauf eintreffen.
Macht Euch bereyt zum saufn und fressn, denn das muss gefeyert werden.

Mortjanwar Holgersson, Hagvirkr vom Clan der Râikons





[Di. 19.09. ab 20:00 Uhr]


Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 11 Sep 2023 17:44, insgesamt einmal bearbeitet
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Aegir Mandre





 Beitrag Verfasst am: 11 Sep 2023 21:00    Titel:
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Der Sturmheuler war neuerdings gerne mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, da sein Leben nicht mehr nur aus Selbstzweifel und Melancholie bestand. Es gab eine Zukunft, auf die man sich gemeinsam freuen konnte. Jeder Tag neben Ylvi war ein Segen für ihn und das Lächeln des einen steckte den anderen an. Und wann immer auch sich eine Zeit ankündigte, die einen Schatten über ihn warf, so verließ er sich auf seinen besten Freund, der ihn durch alle Einsamkeit, Selbsthass und Sorge begleitet hatte - die Zeit.

Unwissentlich wich er von seinem sonstigen Weg und der einstudierten Routine ab. Er hielt bei Alvas Hof, der Jarlshütte und auch bei Olovs und Bryttas Haus inne. Wulfgard war gerade ohne Trygve und ohne Rydder - eine Situation, die dem Mandre-Kerle nicht bekannt war und eine Unruhe in ihm aufkeimen ließ. Das Clansschwert konnte Veränderungen nicht ausstehen und schon gar nicht, wenn diese ihn zwei seiner engeren Vertrauten beraubten.

Er beneidete sie darum, dass sie an der Seite des Thain kämpfen durften und im engen Kreis solch tapferer Recken Erfahrungen sammelten. Auch er hätte gerne seinen Ahnen bewiesen, aus welchem Holz er geschnitzt war und dass der angeblich-einäugige Wolf nicht zu unterschätzen war.

Pflichten und Verantwortungen können sich sehr schnell verlagern, so wie er es am Beispiel von Thorlav gerade sehr gut wahrnehmen konnte. Jetzt musste wohl auch er seinem Obersten Schwert den Rücken freihalten, solange dieser die Position des Jarls ausfüllt. Auch dieses Vertrauen der Clanner hatte er sich verdient. Als Anundr hatten ihn aber auch die Ahnen im Fokus und würden über sein Handeln wachen. Aegir konnte nur weltlich unterstützen und die Hand reichen, wo es verlangt wurde.

Wieder würde er die Situation aussitzen und darüber nachdenken, welchen Wert einzelne Menschen im eigenen Leben bedeuten und wie schwer sich Thyren mit Anpassungen tun. Wann auch immer ihm das Glück vergönnt war, so sah er zum Meer hinaus und suchte dort am Horizont ein Schiff, das ihm vertraut vorkam. "Bald, meyne Brottr, bald werden wey gemeinsam wieder zur Hatz aufbrechen oder Met am Lagerfeuer saufen."

Solange muss der Rydder auf unseren übereifrigen Jarl aufpassen und der Schild sein, der sonst der Mandre für ihn ist.
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Trygve Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 18 Sep 2023 17:45    Titel:
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    Immer wieder prasselten die Tropfen der Gischt in seinem Gesicht, als die Wellen am Bug des Schiffes brachen. Es war ein ständiges auf und ab und die Heimfahrt erschien endlos, sie war es auch. Der Wind kam ihnen entgegen, als wolle die Dame selbst die Heimreise verzögern, wohl damit er genügend Zeit fände um sich mit seinen Gedanken zu beschäftigten. Denn der Aufbruch und die Reise zum Thain gingen schnell, fast zu schnell mochte man meinen. Das Thing fing an wie die unzähligen davor und endete es wie keines zuvor – nicht mit ihm. Weder mit ihm, noch den Worten, mit denen er die Thinge sonst so oft beendete. Mortjanwar riss ihn aus dem Trott, an den er sich gewöhnt hat, aus seiner Umgebung, die er sich über Jahre formte, wie es ein Hintern mit einem Fellsessel tut. Die Worte die der Raikon sprach waren eindeutig. Und vor allem die Ersten ließen den Stolz des Hinrahs aufquellen.

    Der Thain wollte die besten Krieger an seiner Seite haben. Die beiden sollten ihn im Kampf unterstützen. Welch ein Kampf? Gegen wen? Unwichtig zum damaligen Zeitpunkt. Der Thain rief und es stand nicht zur Frage ob er ihm folgt, sondern nur wann sie ablegen würden. Sie waren Einherjer – Ahnenkrieger – Thrail selbst bildete die ersten von ihnen aus, brachte ihnen die Traditionen und seine Lehren bei. Bedingungslos folgten sie Thrail – ihrem Thain - als er sich den seinen wieder zeigte um die Clans zu einen und das Volk der Thyren zu schützen. Und so taten es die beiden auch.

    Dass das Boot noch am selben Abend ablegen sollte war ein Dorn im Zeh, aber keiner der ihn humpeln ließ. Wenig Zeit gab, um es sich von seinem Weib und dem Rudel zu verabschieden. Die Haarblume sollte ein Zeichen seiner Wiederkehr sein. Ob die Gunnarsdottr diese gerade trägt? Aye, mit Sicherheit! Kaum war die Schlacht geschlagen, gar die Wunden versorgt, war bereits ein Bote unterwegs und sollte die Nachricht ihrer baldigen Rückkehr überbringen. Sicherlich wird sie am Hafen stehen und warten. Stolz, dass er die Schlacht bezwungen hat, stolz dass er als Krieger seine Pflicht leisten konnte, das wofür er lebt und erleichtert, dass er in einem Stück wieder zurückkommt. Ob sie ihm wegen der schnellen Abfahrt grollt? Bei dem Gedanken musste er auflachen, ehe ihm das salzige Wasser wieder gegen das Gesicht peitschte. Aye, mit Sicherheit.. Aber sie wird es verstehen, sie musste es verstehen.
    Auch wenn sie kein Schwert war floss in ihr das Blut Thrails, welches sie mit den anderen aus ihrem Volk verband. Das Blut ihrer Ahnen, die ebenfalls ihre Schlachten kämpften und von denen viele nicht zurückkamen, sondern ihren Platz in der Goldenen Halle fanden – Er kommt zurück.

    Die Tage der Hinfahrt und beim Thain waren schnell und anspruchsvoll, so dass zwischen den Gedanken ans Weib und den Kamp selbst, kaum Zeit gewesen ist über die weitere Anweisung Arvyns nachzudenken. Nun auf hoher See fand er jene Zeit.
    „...sondern er bestimmt das den Platz des Jarls ein anderer einnimmt!“ – So verkündete es Mortjanwar weiter, nachdem er die Einherjer zum Folgen gerufen hat. Hätte der Rainierson vor Monden über solch eine Anordnung nachgedacht, so hätte er es sich sicher schmerzvoller vorgestellt. Sicherlich als ob man ihn des Titels beraubt hätte, als wären seine Leistungen fürs Rudel und den Thain nicht gewürdigt gewesen. Als hätte er einen Fehler in seinen Entscheidungen gemacht, obwohl er über vieles so oft nachdachte, abwägte und dafür kämpfte. Vor wenigen Tagen war er noch der Jarl Wulfgards, hatte Sturmheuler die ihm folgten, ein Rudel um das er sich mit jeder Facette seines Seins kümmerte und Clanner, auf die er sich verlassen konnte.. und Heute konnte er sich genauso auf sie verlassen, wie vor wenigen Wochen. Er hat nichts verloren. Mit dem Olafsson als Jarl und den beiden Einherjer an seiner Seite würde das Rudel vielleicht sogar noch weiter an Stärke gewinnen. Die jungen Wölfe sind es, die das Rudel lebendig halten.

    … doch ganz ohne Frage, ist es ein neuer Platz an den er sich noch gewöhnen muss und bisher hatte er auf seiner Reise kaum Zeit dafür.
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