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Esther Sternlied
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 Verfasst am: 22 Feb 2023 23:48 Titel: Zwei Briefe für Fiete |
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*Am Abend trudeln zwei Briefe bei Fiete im Kontor ein, beide mit unterschiedlicher Hand geschrieben, doch mit gleicher Unterschrift werden sie versehen sein. Man konnte die junge Heilerin wohl leise herumfluchen hören als sie sich mit all den Papieren und dem Federkiel herumplagte und ebenso das dicke Buch bei sich hatte mit all den Patienten, die ein und ausgingen.*
| Zitat: | Hospital zu Adoran, 22. Eisbruch 266
Schildmaids Schutz werter Herr Fiete,
am heutigen Abend kam ein Herr Gustav Grann zu uns ins Hospital mit einigen Verletzungen und Blutergüssen, die ganz offenbar von einer Prügelei herrührten. Er gab an, von Euch wie auch dem Feldscher Herr Sardonn hinterrücks verprügelt worden zu sein.
Seine Nase war wieder einzurenken, der Rest des Bruches muss von alleine ausheilen. Zu Eurem Glück konnte ein Fräulein aussagen, dass sie an besagtem Abend des "Überfalls" anwesend war, wodurch sich wenigstens erahnen ließ, dass her Grann nicht ganz unschuldig war, auch in Anbetracht der Tatsache, dass er scharf ermahnt werden musste, da er unangebrachte Äußerungen mir gegenüber ausgesprochen hat.
In meiner allgemeinen Pflicht als Heilkundige möchte ich jedoch darum bitten, jede Form der Gewalt gegenüber anderen zu unterlassen, gerade wenn man selber Heilkundiger ist und dadurch deutlich tieferes Wissen besitzt, wie man jemandem Schmerzen zufügen kann.
Im Allgemeinen möchte ich persönlich raten, den Frauen des Dorfes anzuraten, den Umgang mit diesem Landstreicher zu meiden, da es ansonsten möglicherweise zu ungewollten Begegnungen kommen könnte.
In der Hoffnung, dass sich dies nicht wiederholen wird und mit den besten Wünschen aus Adoran
Für das Hospital
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Der zweite Brief ist eindeutig informellerer Natur und auf einfacherem Papier verfasst:
| Zitat: | Grüß dich, Fiete,
wenn du diesen Gustav nochmal triffst, tritt ihm bitte für mich in den Hintern für seine "unflätigen" Kommentare. Der hätte sich von mir nämlich eine saftige Backpfeife eingefangen, wenn der sich nicht seine verdammte Nase gebrochen hätte.
Der hat mit seinem Mist erst aufgehört, als ich ihm gesagt habe, dass ich ihm am liebsten die Zunge rausschneiden würde, wenn er nicht damit aufhört. Und ich will auch gar nicht wissen, wie das alles passiert ist und was ihr mit dem Kerl getan habt... so, wie der sich im Hospital verhalten hat, muss er es verdient haben, auch wenn es andere bestimmt anders sehen würden. Manchmal ist das eben das einzige, was die Leute verstehen.
Und wehe dir, du nagelst mich auf den offiziellen Brief fest! Dann trete ich dir genauso in den Hintern wie ich es am liebsten mit diesem Gustav machen würde, aber du weißt ja, ich darf nicht mehr, auch wenns mich juckt. Ich soll mich dadrin üben, netter zu sein, auch wenn ich noch immer nicht so ganz verstanden habe, warum ich bei solchen Halunken noch nett sein soll.
Pass auf dich auf.
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Askan Fiete Sturmlicht
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| Verfasst am: 23 Feb 2023 12:38 Titel: |
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Ein Bote macht sich auf den Weg die Antwortnote zu Esther zu überbringen:
23. Eisbruch 266
- Freihafen Bajard –
Hallöchen Esther,
in aller Form möchte ich mich für die Informationen deinerseits bedanken.
Es ist doch schön zu hören, dass es noch verantwortungsbewusste Heiler gibt in Adoran,
die sich um das Wohl anderer bemühen und sich darum sorgen.
Aber nun genug der Freundlichkeit. Manch ein Lump hat eine solche Behandlung
einfach nicht verdient. Hat er auch erzählt, dass er mich mit einem Dolch verletzt hat?
Hat er erzählt, dass er die Mädels bei mir in der Spelunke aufs ekelhafteste
angemacht hat? Und weiter, ist bekannt, dass er auch gerne mal getätigte Arbeit
nicht bezahlt? Ist es bekannt, dass er die Schnauze nicht halten kann, wenn ihm sehr
deutlich gemacht wird, dass es an der Zeit wäre genau das zu tun, weil er glaubt, er könne sich
alles erlauben? Er hat den Fehler gemacht weiter herumzutröten und unsern Heiler zu provozieren,
als es ihm schon deutlich mies ging und der Heiler ihn versorgen wollte.
Durch sein eigenes Zutun hat er es erreicht, dass ein regelrechter Pazifist ihm nochmal auf die Nase
gegeben hat. Dazu gehört schon was!
Und um das Ganze nun noch abzurunden:
Es ist schön, dass du auf solche Dinge hinweist und mir dann im zweiten Brief sagst,
du musst nun netter sein, aber es ist nicht an dir uns in Bajard vorzuschreiben, was wir zu tun
und zu lassen haben. Es ist genauso egal, dass es eine Zeugin des Ganzen gab, die aussagte.
So wohlmeinend das auch ist. Pflicht hin oder her. Der Grann hat sich hier Feinde gemacht und es
werden täglich mehr. Davon abgesehen fällt Bajard nicht in Adorans Gerichtbarkeit.
Es ist also schnurzpiepegal, ob es Zeugen hat oder nicht. Dass dieser Mann nur Schiete absondert,
sobald die Goschen aufgeht, ist ebenso unverkennbar.
Lichtenthal täte gut daran den Mann schnell loszuwerden, denn der macht vor gar nichts halt.
Er ist ein Lüstling sondergleichen und ein Schmierlapp obendrein.
Schickt ihn gern nochmal nach Bajard, ich hätte noch Kandidaten, die ihm auch nochmal
den Hintern versohlen möchten. Da werden wir nicht müde!
Und selbstverständlich gebe ich ihm gern noch eins von dir mit, wenn ich ihn nochmal treffe!
Kannst ja auch mal wieder aufn Essen und ein Getränk vorbeikommen so.
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