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Gustav Grann
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 Verfasst am: 21 Feb 2023 04:39 Titel: Die kurze Zündschnur |
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Spät in der Nacht mag man eine Gestalt die Gasse hinabhumpeln sehen. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, doch so man genauer hinsieht, mag man das verprügelte Antlitz von Gustav in grünen, blauen und roten Farben erkennen. Mit einem Hammer und Nagel schlägt er folgendes Pergament an die Tür des eiligen Kuriers.
| Zitat: | Die kurze Zündschnur
Er war bekannt im ganzen Land
Er, der an der Theke stand
Trunken von Macht und Fusel zugleich
Herrschte er dort über sein kleines Reich
Grimmig wie ein nasser Kater
Hatte wohl nen miesen Vater
Hinterhältig ebenso
War im Leben noch nicht froh
Sein Docht ist kurz,
In der Hose und im Hirn
Sein Docht ist kurz,
Biet ihm lieber nicht die Stirn
Verliert die Fassung recht rapide
Und lässt sofort d’Fäuste fliege
Hast erkannt, wer ist die Niete?
Aus Bajard der simple Fiete
Sein Docht ist kurz,
In der Hose und im Hirn
Sein Docht ist kurz,
Biet ihm lieber nicht die Stirn
Die Moral von der Geschicht
Trau dem Jäckel Fiete nicht
Haut dir gerne eine Rein
Stich ihm lieber nen Dolch ins Bein
Sein Docht ist kurz,
In der Hose und im Hirn
Sein Docht ist kurz,
Biet ihm lieber nicht die Stirn
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Lyree Landerwal
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| Verfasst am: 21 Feb 2023 09:55 Titel: |
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Ein schiefes Liedchen summend, geht Wachtmeisterin Landerwal ihrer morgendlichen Patrouille durch Bajard nach. Rasch fällt ihr das lustige Gedicht an der beliebtesten Kneipe des Dörfchens auf. Lyree grunzt amüsiert, schüttelt jedoch den Kopf und murmelt in einem furchtbaren Dialekt zu sich selbst: „Nee, so jeht dat nit!“ Woher auch immer der Kohlestift in ihrer Rechten plötzlich angeflogen kommt; er wird für einige „Schönheitskorrekturen“ missbraucht:
| Zitat: | Er war bekannt im ganzen Land
Er, der an der Theke stand
Trunken von Macht und Fusel köstlichen Getränken zugleich
Herrschte er dort über sein kleines Reich.
Manchmal grimmig wie ein nasser Kater
Hatte wohl nen miesen Vater Verzichtet er jedoch gern auf dramatisches Theater,
Hinterhältig ebenso ist er nie,
War im Leben noch nicht froh
Wird sich freu'n über dies' Elegie.
Sein Docht ist kurz, wenn jemand Mist baut,
In der Hose und im Hirn
Der hat's im Zweifel ordentlich versaut.
Sein Docht ist kurz, also zeig 'n wenig Hirn,
Und biet ihm lieber nicht die Stirn!
Verliert die Fassung Er ist eigentlich ein dufter Typ, merkt man recht rapide,
Und lässt nur zur Not d’Fäuste fliege.
Hast erkannt, wer ist die Niete? dieser Dienstleister?
Aus Bajard, der Fiete, auch bekannt als Hafenmeister.
Sein Docht ist kurz, wenn jemand Mist baut,
In der Hose und im Hirn
Der hat's im Zweifel ordentlich versaut.
Sein Docht ist kurz, also zeig 'n wenig Hirn,
Und biet ihm lieber nicht die Stirn!
Die Moral von der Geschicht,
Trau dem Jäckel Der gute Fiete ist kein Bösewicht!
Manchmal haut er dir gerne eine rein,
Stich ihm lieber nen Dolch ins Bein Dann wird’s aber auch verdient gewesen sein!
Sein Docht ist kurz, wenn jemand Mist baut,
In der Hose und im Hirn
Der hat's im Zweifel ordentlich versaut.
Sein Docht ist kurz, also zeig 'n wenig Hirn,
Und biet ihm lieber nicht die Stirn! |
Unheimlich stolz von ihrer kindlichen Modifizierung streckt Lyree-Püree das Näschen in die Luft und patrouilliert weiter.
Zuletzt bearbeitet von Lyree Landerwal am 21 Feb 2023 10:41, insgesamt einmal bearbeitet |
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Askan Fiete Sturmlicht
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| Verfasst am: 21 Feb 2023 13:37 Titel: |
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Völlig unausgeschlafen, mit schmerzen im Bein, aber dennoch guter Dinge, hatte er sich oben ein üppiges Frühstück einverleibt, üppiger als sonst, was zweifellos am ungewohnten Wildkrautkonsum lag, den er sich reingedrückt hat, um die Schmerzen wenigstens eine Weile zu übertönen.
Mit dem letzten Rest Mocca in der Tasse war er dann hinaus gehumpelt aus der Tür, schloss sie hinter sich und schaute erstmal in Postkasten und Liefertruhe hinein, flüchtig zu den Hühnern und blieb dann so stehen und genoss den Rest des Heißgetränks, sowie die frische Luft, um etwas wacher zu werden. Dabei schaute er sich das Treiben auf der Straße an, das in den Stunden am Morgen doch noch etwas träger war, aber allmählich geschäftiger wurde.
Als der Mocca ausgetrunken war, seufzte er leise. Mit etwas Mühe hinkte er zurück zur Haustüre und hielt dann irritiert inne, als er den Zettel dort hängen sah. Er rupfte diesen von der Türe ab und nahm ihn erstmal mit hinein, wo er sich schwer auf die Bank an einen Tisch fallen ließ und las.
Mit etwas Mühe entzifferte er auch die Worte unter der Kohle, die einige Zeilen verdeckte und sah dann auf die Initialen darunter. Soweit also zum Ursprung des Ganzen. Irgendwer hatte sich dann die Mühe gemacht es zu korrigieren in eine etwas positivere Natur.
Ein wenig brachte ihn das schon zum Schmunzeln. „Nun ja, wer Krieg will, bekommt ihn wohl auch.“
Der Zettel wurde dann fein säuberlich zusammengefaltet und in die eigene Westentasche verfrachtet. Wer wusste schon, wozu man das Geschmiere noch gebrauchen konnte.
Bedauerlich, dass jemand darüber gekritzelt hat, so wohlmeinend das auch war. Das unberührte Schmähgedicht wäre feiner gewesen für Weiteres. Aber es würde wohl auch so gehen. Außerdem erkannte er ja die Mühe ihn ins rechte Licht zu rücken durchaus an und wusste den Versuch zu schätzen.
„Tja, Grann. Du weißt nicht, wie viele du dir zum Feind machst, wenn du dir die falschen Leute für deinen Blödsinn rauspickst“, murmelte er noch, zog sich dann wieder zurück nach unten, erneut mit einem frischen Mocca in der Hand. Er war allein, zog sich entsprechend in seine geheime, private Kammer zurück und begann zu arbeiten.
Das würde Folgen haben, ungeahnte Folgen, oh ja.
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