Bajarder Göre

[Nahary Ilasi]

Alles sehnen nach der Welt brachte mich nur wieder nach Bajard.
Manchmal muss man vielleicht weit weg gehen, Abstand nehmen und aus der Ferne auf alles blicken, einen anderen Blickwinkel einnehmen. Ich weiss nicht wie es bei anderen ist, aber mich hat das weg wollen, etwas anderes wollen genau dahin gebracht wo ich hin gehöre, zurück nach Bajard.
Oh wie töricht man doch manchmal ist, glaubte an Liebe obwohl ich es doch von klein auf besser beigebracht bekommen hatte.
Diese Gefühle kommen und gehen. Ich hatte sie ein mal und seither hab ich sie recht gut im Griff, zumindest ist mir nicht mehr sowas dämliches passiert wie damals.
Dann war da dieses eine rote Haar, das ich auf meiner Schulter fand, es leuchete wie das schöne Abendrot über dem Meer, auf dem dunkles Stoff. Weiss gar nicht mehr wie lange ich da nur saß und dieses Haar durch meine Finger streichen ließ. Irgendwann rollte ich es um einen Finger auf und bettete es sorgsam ins innere meines Medaillons. Angelegt habe ich das Schmuckstück nicht, doch bekam es einen besonderen Platz im Schmuckkästchen.

Kaum war die Schneiderei leer, alle Kunden aufs Zufriedenste bedient, kehrte der Gedanke an das rote Haar im Medaillon zurück. Trotzig wie ein Kind, das etwas ausgefressen hat, es sich aber nicht eingestehen konnte, stieg ich hinauf in meine privaten Gemächer, riss das Schmuckkästchen schon fast auf, als wäre das Kästchen an irgendwas Schuld und mischte das eine Medaillon unter die anderen Schmuckstücke. Einen besonderen Platz für ein Haar, pha!, es brauchte keinen besonderen Platz, es war doch nur ein rotes Haar.
Ich will sie nicht, diese warmen Gedanken, dieses zarte Flattern im Bauch und verdrängte diese Gedanken und Gefühle wie ich es die letzten Jahre perfekt geschafft habe.

Doch dann....klopfte es an meiner Tür und das Herzflattern ging von vorne los. Ich muss das klären.

Hermine! Wo ist das Mädel nur wenn man sie mal braucht?
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Wäre ich du, würde ich mich lieben!