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Der Weg unter den Hauern des Keilers
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Lydia von Stahl





 Beitrag Verfasst am: 14 Dez 2022 14:13    Titel: Der Weg unter den Hauern des Keilers
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"... Du wirst meine Farben tragen und deine Taten unter meinen Namen stellen..."


"... Mit Demut trage ich den Keiler, ein Symbol ungebrochener Treue gegenüber meinem Ritter, dem Reich und Temora.."


"So sei es!"
"So sei es!"


Einige Monde sind seitdem ins Land gegangen und hätte man Sie vor wenigen Monden mehr gefragt, ob dieser Schritt in ihrer Vorstellung lag, oder gar eines ihrer Ziele gewesen wäre, hätte sie ihr Gegenüber vermutlich für verrückt erklärt.
Aber wie es so oft im Leben war, sahen wohl andere Menschen mehr als man sich selbst zutraute. Wie heisst es so schön? Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Es war soviel passiert und es kam nicht selten vor, dass Lydia in den Spiegel schaute und sich viele Herzschläge lang betrachtete. Bevor sie Gerimor erreichte, war eine einfache Garderobe an der Tagesordnung. Einfache Westen, einfache Blusen, mal ein Rock, oder ein einfaches Wollkleid waren nun bestickten, edleren Kleidern gewichen. Allgegenwärtig war der Keiler ihr Begleiter. Auf ihrer Brustseite, am Saum ihres Umhanges und wenn dort nicht das Wappen war, war dort zumindest die Farbe.

Aber nicht nur das. Die Übungen, die Läufe, das Schwingen des Schwertes, das Tragen der Rüstung hatte auch ihren Körper geformt. Die Statur der Frau war zwar anatomisch bedingt von kräftigerer Natur, sodass man unter der Kleidung ein Bäuchlein, eine gesunde Partie Speck und dergleichen erwarten würde, waren es nunmehr nur noch feine Stränge von Muskelpartien die sich im Zuge des Trainings abgezeichnet hatten.
All das waren aber nicht die Dinge, die Lydia wirklich bewegte. Ihr Äußeres, ihr Körper war am Ende des Tages nicht mehr und nicht weniger als Mittel zum Zweck. Ein Zeichen ihrer Zugehörigkeit in der Form eines Keilers, der trainierte Körper als Werkzeug um ihren Beruf auszuüben.
Das, was Lydia wirklich Bewegte war der Zuspruch den sie erhielt. Dass es so viele Menschen gab, die an sie glaubten, ihr vertrauten und offenbar Potentiale sahen, die sie sich selbst nie zugesprochen hätte oder gar daran geglaubt hätte, dass man dies in ihr sehen würde.
Mit Gang in das Regiment, dem Dienst im Orden, rückten die Ritterschaft näher an sie heran. Wo sie sich am Anfang noch fühlte, als würden Menschen mit hohen Rängen von ihren Burgtürmen mit argwöhnischem Auge auf sie herabsehen, war der Turm heute viel kleiner und gar war die Tür hier und da für sie geöffnet. Die Menschen, die am Anfang noch unnahbar und distanziert auf sie wirkten, waren heute Vertraute, Mentoren, Vorbilder und Lehrmeister.
Als Moira sie das erste Mal auf die Knappschaft ansprach, erregte das in der Frau nicht etwa Freude, oder Stolz, nein. Im ersten Moment war da nur eine Form von Überforderung, Irritation, aber auch eine Form von Neugierde, die da in ihr aufkeimte.
Und so vergingen noch einige Wochen in Selbstzweifel, Verwirrung, aber auch Stolz, dass man in ihr tatsächlich solche Potentiale sah. Doch überzeugt war sie dennoch nicht, immerhin… was würde aus ihr werden, wenn sie diesen Weg leichtfertig gehen würde? Wenn sie sich in blinder Naivität hineinstützen würde? Sie würde vermutlich ihr Gesicht verlieren, wenn sie versagen würde. Vielleicht wären die Leute enttäuscht gewesen, obgleich sie zu diesem Zeitpunkt nicht einmal wusste, wie nah sie jemandem aus der Ritterschaft stand.
Der Kronritter von Alsted war es, der ihren Zweifeln und Ängste gehör schenkte. Er hatte fast schon etwas Väterliches, gar nicht so unnahbar und kalt, wie sie immer dachte. Er war objektiv, zeigte Lydia die Wege, wog ihre Worte ab, relativierte sie und gab ihnen einen neuen Sinn, soweit, bis aus Zweifel gar Mut wurde. So war auch er es, der ihr die Frage stellt, wessen Wappen sie gerne tragen würde.

Ich würd' mich freuen, der Dame von Senheit, dem Sir Hluthar, oder euch dienen zu können, Sir von Alsted..."


Die Dame von Senheit, eine bemerkenswerte Frau, freundlich, respektvoll, mit einer Ausstrahlung einer unumstößlichen, starken Frau – das Vorbild.


Der Sir Hluthar ein Ritter mit direkter, strenger Art, der einem sagt was man falsch macht und was man besser machen kann. Interesse, trotz aller militärischer Art, an dem Menschen dahinter – der Lehrer.


Der Sir von Alsted. Souverän, domanant, immer ein offenes Ohr mit klaren Worten und klaren Wegen. Er leitet und lädt ein – der Mentor



Der Kronritter war es auch, der ihr Sir Hluthar ans Herz legte, weniger Politik, mehr Drill und Direktheit und wie sich herausstellte, behielt der Sir recht. Und als wäre es gestern gewesen, klingen heute noch die Worte Heinriks in ihren Gedanken:


Ich hab' einfach Sorge, dass ich nich' das Zeug dazu hab', Sir.
Es is' ja doch einiges, was da auf einen zukommt, oder?


Das ist jedoch nicht wichtig. Ob ihr es meistert oder nicht werdet ihr zaudernd vom Rand nicht erkennen können.


Heute waren Sir Hluthar und auch seine Gattin, ihre Vorgesetzte, Frau Oberstleutnant und Meisterschützin Moira von Dragane viel mehr als nur das. Inzwischen war es für Lydia mehr Familie, als eine Bindung zwischen Knappe und Ritter.

Und wenn sie dann wieder in den Spiegel schaute und sich viele Herzschläge lang betrachtete, konnte sie sich anlächeln, voller Stolz, Zufriedenheit und bereit für all das, was dieser Weg für sie bringen mag. Schritt für Schritt….
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