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[Bau-RP] Wurzeln schlagen - Loge Civitas
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Bau-RP] Wurzeln schlagen - Loge Civitas
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Jynela Dhara





 Beitrag Verfasst am: 12 Dez 2022 13:26    Titel: [Bau-RP] Wurzeln schlagen - Loge Civitas
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"Es ist wirklich hübsch hier....schade, dass es keinen Wald gibt."

"Wirklich ein wunderbarer Fleck."

"Das Meer mögen wir doch alle irgendwie, oder...?"

"Vielleicht ist das hier dann ja kein schlechter Platz"

"Den Strand vor der Türe...das wäre schon etwas...."

"Würde mir sehr gut gefallen."

"...und Platz ist doch hier."

"Den Baum vielleicht stehen lassen und ihn wachsen lassen."

"Wenn wir hier unsere Zukunft aufschlagen und Wurzeln schlagen, sollten wir dem Baum, der seine Wurzeln hier bereits Jahre hat, nicht den Platz nehmen."

"Ich finde das....wirklich gut hier..."

"Eine Hängematte am Ufer…und ich bin sowieso zufrieden."

"Leute, wir haben einen Bauplatz!"






Regungslos stand sie nicht unweit der Klippen, die nicht einmal sonderlich steil zum Meer hinab fielen. Es war noch recht früh, doch ihre Wangen waren noch erhitzt von den Übungen auf dem Parkour. Der Nebel hing noch immer tief über dem Meer und dennoch konnte sie in ihrem Rücken schon das erste Licht erahnen, welches den Sonnenaufgang ankündigen würde.


Es war, als würde der Wind noch einmal die Wortfetzen zu ihr tragen, die sie genau an diesem Ort erst am Abend vorher gesprochen hatten. Zusammen waren sie zum Strand aufgebrochen, eigentlich um das Winterfest zu planen, welches irgendwann stattfinden sollte. Der Wind war ihnen recht kalt vom Meer her ins Gesicht geweht und vielleicht war auch das der Grund gewesen, weshalb sie den Strand verlassen hatten um einige Schritte weiter ins Grün zu gehen, etwas geschützt durch die Felsen an der Küste.
Dort standen sie dann, sagen sich um und jene Wortfetzen fielen genau an jener Stelle.
Einfache Worte eigentlich, dahingesagt, Gefühle und Empfindungen von einem kurzen Moment, die aber am Ende für sie alle von Bedeutung waren.


Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie vollkommen in Gedanken weitergelaufen war und jetzt wieder an dieser Stellel stand.

Genau auf dem Boden, den sie ausgewählt hatten.

Es war nicht mitten im Wald, wie es eigentlich geplant war.
Nicht viele Bäume, nicht nahe am Weg.
Eigentlich hatte es wenig mit den Vorstellungen zu tun, die am Anfang in ihren Köpfen gereift waren. Aber am Ende spielte das auch keine Rolle. Wichtig war nur, dass es sich in jenem Moment richtig angefühlt hatte.


Schon Abende vorher hatten sie immer wieder über ihre Pläne gesprochen, wenn sie zusammen am Lilienhof saßen. Mehr als einmal musste sie doch Schmunzeln, als die Wünsche an das neue "Zuhause" geäußert wurden.
Jeder hatte seine Vorstellung, manche durchaus realistisch, andere sicher weniger.
Über die Pläne mit der Leichenentsorgung zum Beispiel wollte sie gar nicht weiter nachdenken.

Was aber faszinierend war:

Grundsätzlich waren sie sich alle einig.

Wichtig wäre der eine Raum, in dem sie zusammen sitzen könnten. Mit einem großen Kamin, einem großen Tisch dessen Holz bereits lagerte und mit dem sie noch einiges an Schnitzarbeit haben würde.
Eine offene Küche mit einem Weg hinaus.
Einen Platz um draussen zu sitzen.

Wenn es darum ging sich etwas vorzustellen, war das ihre Stärke.
Genau jetzt hier, mitten in der kalten Morgendämmerung sah sie regelrecht das Haus vor sich.
Nicht wirklich groß, eher gemütlich als imposant, bewachsen mit Farn, der sich an schlichtem Fachwerk und Holz hinauf schlängeln würde.
Sie konnte sogar die großen Fenster vor sich sehen, die Ziegel des Daches und die Offenheit zum Meer hin.

Was sie nicht konnte, war es, dieses Bilder anständig in einem Plan auf das Papier zu bringen. Mit einem leisen Seufzen wandte sie sich schließlich ab. Ihr Weg führte sie dann mit einem kurzen Umweg über den Lilienhof direkt weiter nach Düstersee.



~*~


Pläne zu zeichnen, war tatsächlich nicht ihre Stärke gewesen. Alles was sie zu Papier gebracht hatte waren kleine Zeichnungen von einem Häuschen. Mehr verspielt als sachlich geplant.
Aber eben jene wenigen Pergamente, nahm sie nun mit.
Denn jetzt würde Lilyth ins Spiel kommen.
Sie hatte damals die Bauzeichnungen selbst gemacht, als es um den Umbau ihres Hauses ging und sie würde nun diejenige sein, die aus all den Vorstellungen und Wünschen einen Plan zu zeichnen hatte.

Und nein, hier ging es nicht einfach nur um eine grobe Zeichnung, sondern einen wirklichen Bauplan, den man dem Baumeister vorlegen konnte. Die Pergamente waren schnell eingeworden und sie nutzte den Rückweg um sich bereits in Düstersee nach Handwerkern und Arbeitern zu erkundigen. Bald würde der erste Schnee fallen und mit etwas Glück, würde sie einige finden, welche in den nächsten Monden den Bau unterstützen könnten.


~*~




Wenige Tage später waren die ersten Pläne fertig. Lilyth hatte bereits an so viele Kleinigkeiten gedacht, dass sie regelrecht begeistert waren.
Sie selbst hatte etwas Probleme die Grundrisse, welche vor ihr Lagen in ihrem Kopf zu einem wirklichen Haus zusammen zu bauen.
Aber einige weitere Zeichnungen mit den Aussenwänden, machten am Ende das Bild komplett.

In diesen Tagen kam es immer wieder vor, dass eben jene Pläne auf dem großen Tisch ausgebreitet lagen und sich ein paar Köpfe darüber beugten und diskutierten.
Sie mochte den Anblick.
Aber noch fehlte ein entscheidener Schritt.
Ihre Aufgabe war es nun, die letzte Erlaubnis einzuholen.
Auch wenn sie bereits bei der Sitzung ihre Gemeinschaft offiziell vorgestellt hatten, musste die Statthalterin den Bauplatz noch freigeben. Das Schreiben war schnell aufgesetzt und er Bote unterwegs nach Rahal.
Jetzt hieß es abwarten und die Zeit bereits sinnvoll nutzen.
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Jynela Dhara





 Beitrag Verfasst am: 27 Dez 2022 14:02    Titel:
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Der milde Winter kam ihnen wirklich entgegen.
Die Handwerker waren in Erwartung von Schnee nicht mehr wirklich auf Baustellen im Einsatz und suchten nun nach Arbeit.
Alleine in Rahal fanden sie genug Leute, die für einen guten Lohn beim Bau des Hauses helfen würden.

Die offizielle Begehung mit der Statthalterin brachte am Ende nicht nur ihren Segen für das Projekt, sondern zusätzlich noch einige gute Hinweise, die sie direkt an den Baumeister weitergab. Der Bau so nahe am Meer und vor allem der Teil, welcher jeden Tag dem Salzwasser ausgeliefert sein würde, brachte besondere Maßnahmen mit sich.
All jene notierte sie sich sorgfältig, damit sie am Ende umgesetzt werden konnten.

Und so fanden sie sich in den darauffolgenden Tagen immer wieder zusammen.
Zuerst einmal, um anzustoßen. Gmeinsam ein wenig zu feiern, denn der letzte Schritt war getan und nun würden die Bauarbeiten beginnen können.


~*~



Umso geschäftiger wurden die kommenden Tage und Wochen.
Die ersten Lieferungen trafen ein, Lingor begann bereits mit dem Bau von Gerüsten, Lilyth brütete weiter über den Plänen und besprach die letzten Details mit ihrem Baumeister.
Der Boden war recht eben und kaum bewachsen, somit musste wenig ausgeglichen werden. Dennoch verbrachten sie volle Zwei Tage damit, den Grund so zu ebnen, dass am Ende das Haus nicht krum und schief stehen würde.
Das Wichtigste war das Fundament.
Darauf würde alles andere ruhen.


Zwischen ihren Verpflichtungen in der Bruderschaft und dem Dienst in der Garde, dem täglichen Training und dem Unterricht für ihren Schüler nutzte sie nun jede freie Zeit um zur Baustelle aufzubrechen.
Handwerkerlich war sie nur mit dem Schnitzmesser begabt, aber sie hatte Kraft und Ausdauer, damit bot sie eine gute Handlangerin für alle anstehenden Arbeiten.

Nachdem der Boden vorbereitet war, die Handwerker angestellt, die ersten Ladungen unter den provisorischen errichteteten Zelten verstaut waren, konnten sie richtig beginnen.
Sie hatte kurzerhand Konrad und Viktoria dazu abgestellt, sich mit um die Organisation der Waren zu kümmern. Larius selbst hatte mit den Planungen zum Bau der Wehranlange genug zu tun, ihn wollte sie so gut es ging entlasten. Also machten sie Listen, ordneten, überprüften und sortierten.

Das Abmessen war Aufgabe von Lilyth und Lingor in Zusammenarbeit mit dem Baumeister aus Rahal. Dennoch standen sie an diesem Tag am Rand der Baustelle und verfolgten, wie mit Schnüren und Pfosten hantiert wurde, wie Pföcke in die Grenzen getrieben wurden und am Ende der "Grundriss" des Hauses entstand.

Auch wenn der Schnee auf sich warten ließ, die Dunkelheit kam dennoch früh und so boten sich nur einige Stunden des Tages, die effektiv genutzt werden mussten. Am Ende gingen sie mit Laternen in der angehenden Dämmerung noch einmal alles ab, nur um dann am Lilienhof die Pläne erneut auszubreiten, ein letztes Mal darüber zu brüten und am Ende doch recht zufrieden die Umsetzung der Grobplanung als beendet anzusehen.

Schritt für Schritt kamen sie voran.



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Konrad Vylen





 Beitrag Verfasst am: 28 Dez 2022 14:31    Titel:
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Gleichmäßig waren die die Schläge aus dem Waldstück zu hören, als geschmiedetes Eisen in Holz drang. Wieder und wieder wurde das Axt Blatt in den Stamm getrieben, bis sich gegenüberliegend und leicht zueinander versetzt, zwei deutliche Kerben abzeichneten und der Baum schließlich gefällt werden konnte. Zu dieser späten Jahreszeit war die Holzarbeit nicht so schweißtreibend wie zu den Sommermonden, so dass Konrad sie viel mehr sogar als angenehm empfand, vielleicht sogar genoss.

Wie er es sich in unzähligen Stunden der Übung mit dem Bogen antrainiert hatte, hatte er nach einiger Zeit auch mit der Axt einen fließenden Rhythmus gefunden. Ausholen, schlagen, ausholen, schlagen, ausholen, schlagen und so weiter… die Muskulatur hatte sich von seinem leisen Summen begleitet rasch aufgewärmt, sowie der Körper eine geeignete, schonende Schlaghaltung gefunden.

Der Tag flog über die frühen Morgenstunden bis zu den frühen Abendstunden rasch dahin. Seine Arbeit wurde nur von kurzen Pausen unterbrochen, in denen er einen Schluck Wasser oder vielleicht auch einen Happen Pökelfleisch zu sich nahm. Und so zog die Sonne über seinem Kopf hinweg ihren Bogen und verschwand schließlich mit ihren letzten Strahlen hinter dem Rahaler Gebirgszug um einen verdienten Feierabend einzuläuten.

In der Art vergingen gleich mehrere Tage, ehe die gefällten Bäume in den wiederum darauffolgenden Tagen entastet, von ihrer Rinde befreit, teilweise auch mit Einschlagkeil und Hammer gespalten oder mit der Säge auf Transportmaß gebracht wurden.




Für das zukünftige Heim der Loge brauchte es einige, gute Meter Bauholz, aber auch Lattung. Lange hatten sie gemeinsam geplant, diskutiert und Skizzen angefertigt, ehe sie einen vereinbaren Planstand zusammengefasst hatten. Einen Planstand der nicht nur ihre eigene Akzeptanz, sondern schließlich auch die Akzeptanz der Stadtleitung Rahals gefunden hatte.

Konrad atmete tief durch und besah sich die nach und nach gewachsenen Stapel an Bauholz und Lattungen. Sie kamen gut voran und das Material sollte nun im nächsten Schritt, und zwar schon am kommenden Morgen, zu seiner eigentlichen Destination verbracht werden.

Er würde dazu wenigstens zwei, kräftig gewachsene Lastpferde vom Lilienhof, von Lingor und ein paar weitere Tage an Mühe und Zeit brauchen.
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Viktoria Grander





 Beitrag Verfasst am: 28 Dez 2022 16:27    Titel:
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Die bei einigen als exzentrisch... bei anderen als hin und wieder geistesabwesend verschriene Schneiderin begann ihren Tag wie eh und je.
Eine Wäsche, die Haare zurecht machen und mehrere Kleiderschichten angelegt, gepaart mit einem zufriedenen Blick in den Spiegel, verliess sie ihr Haus um sich in Richtung des Hafens aufzumachen, in der Hoffnung... nein eigentlich in der Überzeugung sich die lästige Beschaffungsmassnahmen mittels Gold vom Leib zu halten.
Die Röcke mit einer Hand gerafft, erklomm sie mit der helfenden Hand eines Marinemitglieds eine Kiste

"
Ich suche Tagelöhner die bereit sind, für gute Bezahlung auch gute Arbeit zu leisten. Heute brauche ich kräftige Männer, welche Steine aus Felsen schlagen können und diese nach ausserhalb Rahals bringen. Und wir brauchen viele Steine, denn diese werden ein Fundament oder so bilden. Egal was sie bilden oder wofür sie sind, ich brauche Steine. Viele Steine.... erwähnte ich dass ich gut zahle?"

Zweihandvoll kräftige Männer später, die bereit waren sich die Goldstücke für ehrliche Arbeit zu verdienen, schien Vik zufrieden mit der Ausbeute zu sein und führte diese an der Spitze voran, wie ein Hauptmann seine Männer in die Schlacht anführt, Richtung der Miene Rahals.

Lingor stellte bereits mehrere Pferde an der Miene bereit um die Steine aufs Gelände der Loge zu transportieren und Vik selber gab am Mienenausgang die Piken aus. Das letzte Mannsbild jedoch bekam keine Pike in die Hand sondern wurde von Vik mit einem hoch wichtigen Auftrag betraut.
Er folgte ihr zu ihrem Haus um dort einen bereit stehenden, kleinen Tisch zu holen, während Vik selber ihr Klappdreibein unter den Arm nahm und ein Picknickkörbchen mit allerei Köstlichkeiten ebenso in die Miene mitnahm.
Den Tisch wie auch das Dreibein im Fakelschein platziert, machte sie sich auf ihrer Sitzmöglichkeit bequem, ein Buch auf dem Tisch aufgellappt und begann in der seichten Lektüre zu blättern

"
Oh nein, nein das ist alles Rechtens Kamerad, keine Sorge" rief Vik als einer der Gardisten stirnrunzelnd und leicht verärgert ihre Arbeiter mit Formalitäten belangte und sie damit von ihrerm Tagewerk abhielt

"
Also ich bin Bürgerin unseres wunderbaren Reiches" und es folgte eine scheuchende Bewegung den Arbeitern gegenüber "und diese Männer arbeiten für mich. Und als Bürgerin unseres geliebten Reiches habe ich ja nun auch das Recht, ohne den Erwerb einer Mienenlizens hier zu mienen.... Nein nein nein Kamarad du irrst dich. Diese Männer arbeiten für mich. Sie schlagen die Steine in meinem Auftrag da ich sie benötige, also sind diese wunderbaren Herrne hier..." und damit deutete sie über ihre Mitarbeiter "... diese wunderbaren, hartarbeiteneden Männer sind keine Männer sondern sie sind alle ich. Verstehst du das? Eigentlich stehe ich ja hier... und dort und da und du siehst eigentlich mich, wie ich im Angsicht meines Schweisses Stein da abschlage"

Vik war ihres Erachtens nach auch eine tolle Arbeitgeberin.
Regelmässig versorgte sie die Männer mit essbaren Kleinigkeiten in Form von Pralinen und anderem Süssen, was zwar nicht wirklich satt machte, jedoch die Laune hob... zumindetens ihre Laune.... und hier und da bekam einer auch ein Bier, wenn er sich überragend geschlagen hat und eine grössere Menge Steine aus dem Felsen schlug.

Es war ein überaus anstegender Tag. Hier und da gab es kleinere Verletzungen von herausgebröckelten Steinchen, die Atmung ging schwerer des feinen Kohlestaubs wegen und allgemein war dies eine überaus schweisstreibende Arbeit gewesen

Endlich, nachdem der erste Arbeitstag vorbei war und die Steine in die Packpferde verladen wurden, konnte Vik ein wenig verschnaufen.
Sie war unglaublich stolz auf ihre Arbeit und ihre Rolle als Vorarbeiter der Tagelöhner.
Immerhin war es Vik sehr wohl bewusst, dass ein Haufen Hühner ohne Hahn, welcher Ziel und Richtung angibt, keine effektive Arbeit zustande kommen kann

Einer der erschöpften Tagelöhner wurde beautragt, Tisch und Dreibein mit zunehmen, während noch eine Handvoll Tagelöhner die Pferde zum Baugrund führten.

Vik lies es sich natürlich nicht nehmen, als Speerspitze mit einer Picke in der Hand voranzugehen, ihre unzähligen Unterröcke gerafft haltend, nochmals ihre Untergebebenen zu führen und zu dirigieren, auf dass sie ja die Steine ordentlich auf dem Grund verladen.

"
Der erste Tag ist geschafft und hier soll euer Lohn sein. Wer auch morgen und die nächsten Tage sich sicheres Gold verdienen will, der kann morgen am Hafen wieder auf mich warten"

Einige der Arbeiter sahen sich alamiert an und schüttelten verstohlen die Köpfe, doch Vik ignorierte diese Blicke gekonnt und schob diese einfach von sich fort, ehe sie mit wallend raschelnden Röcken sich umdrehte um ihren Heimweg anzutreten um sich von diesem überaus anstrengeden Arbeitstag zu erholen


Zuletzt bearbeitet von Viktoria Grander am 28 Dez 2022 17:26, insgesamt einmal bearbeitet
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Lingor Melia





 Beitrag Verfasst am: 28 Dez 2022 17:31    Titel:
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Hätte ihm vor 11 Jahren einer gesagt, dass er mal tagelang 14 Stunden täglich hart körperlich schuften würde, hätt er vermutlich gelacht. Jetzt freute er sich regelrecht drauf.

Mit der Einwilligung der Statthalterin wurde die Theorie des Bauprojektes endlich in die Tat umgesetzt. Vorher redeten sie kaum von etwas anderem, machten Vorbereitungen, planten, zeichneten und verteilten Aufgaben. Jeder wusste, was er zu tun hatte, wenn es dann mal losgehen sollte. Jeder der sechs Logenmitglieder hatte seine Stärken und Lingor seine war eben das: Stärke. Dazu hatte er sich angeeignet, mit Holz zu arbeiten. Seine Ausbildung seit seinem 17. Lebensjahr hatte ihm zudem gelehrt, auf die Beschaffung von Böden zu achten, wenn man diese bearbeiten, beackern oder gar bebauen wollte.

Letzteres wurde schon viel früher getestet. Er hatte am Platz vor Rahal, nah an der Küste, einige Löcher gegraben, hatte Erde davon mit auf den Hof genommen, hatte getestet, ob sie lehmig war, ob Wasser in die ausgehobenen Löcher nachfloss, ob Erde nachrutschte. Und als all diese Versuche und Tests erfolgreich waren, hatte Jyn bei der Stadtverwaltung angefragt.

Es dauerte ein paar Tage, bis die Bewilligung kam, doch war das Sextet keineswegs tatenlos. Werkzeuge wurden besorgt, das erste Holz auf dem Hof zwischengelagert und Lilyth feilte weiter am Bauplan.

Als Jyn am Abend grinsend auf den Hof kam, wusste er schon, was sie sodann berichten würde. Und Lingor ließ am morgen darauf sogar das Parkourtraining sein, um sich direkt an die Arbeit zu machen.

Holzhacken war in den letzten Jahren zur Routine geworden und hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er genoss das monotone, rhytmische Hack-Hack-Hack, die kühle, frische Luft, den sich neigenden Bodennebel und die wenigen Geräusche der im Winter verbliebenen Tiere. Und er musste schmunzeln, als ein weiteres Hack-Hack-Hack nicht unweit von ihm durch den Wald hallte und er schwach seinen Freund mit seiner Axt ausmachen konnte.

Mehrere Tage zogen sich auf diese Art dahin. Die Stämme wurden entastet, gespalten und zur Baustelle gebracht. Der Karren, der zum Lilienhof gehörte, stand kaum mehr still, da er abwechselnd vom Gutsherrn, vom Weidmann oder der Schneiderin der Loge Civitas genutzt wurde.

Bald schon häuften sich die Rohstoffe und das Fundament wurde erbaut. Man sah Lilyth ständig auf der Baustelle mit dem Baumeister über den Plänen gebeugt, diskutierend und gestikulierend. Und er ertappte sich immer wieder dabei, wie er die Arbeit mal kurz ruhen ließ, um den Blick schweifen zu lassen. Die angeheuerten Arbeiter waren fleißig dabei, das Holz weiter zu verarbeiten, schichteten Steine auf, legten die ersten Dielen und zimmerten Türen.

Doch huschte Lingors Blick auch weiter auf die offene See und dorthin wo bald schon eine Terasse entstehen sollte. Er war sich sicher, wenn das Haus erstmal stand, würden rasch Leben und Herz darin Einzug finden.
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Lilyth Cainthe





 Beitrag Verfasst am: 29 Dez 2022 12:30    Titel:
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In alte, abgetragene Sachen gekleidet und die Mähne zu einem unsauberen Zopf geflochten, betrat Lil früh morgens die Mine. Wie schon so oft in den letzten Tagen. Kurz plauderte sie noch mit Noak, ihrem älteren Kameraden, bevor sie an die Arbeit ging. Steine brauchte es, viele Steine für ihr Vorhaben. Und sie scheute die körperliche Arbeit nicht, eigentlich genoss sie sie sogar. Nicht nur tat sie etwas Nützliches, sie hatte auch ihre Ruhe in der Mine und versank oft in ihren Gedanken.
Es war einige Zeit vergangen.
Viel hatte sich geändert.
Aber sie erinnerte sich noch genau an jenen Tag, als Jynela sie alle zu dem ‘Spaziergang’ mitnahm.



‘Ich würde euch wirklich gerne umplatzieren. Aber das würd mit nem kleinen Spaziergang zusammen hängen?’
Mit einem leichten Schulterzucken erwiderte Lil nur ‘Von mir aus.’
So ein Tag war es damals. Ihr war nicht nach reden, wortkarg lief sie dem Grüppchen einfach hinterher, liess sich sogar ein wenig abseits auf einem Baumstamm nieder und lauschte träge dem Gespräch. Doch je mehr ihre Freunde über ihre Wünsche und Vorstellungen sprachen, desto mehr verlor sie sich auch darin und liess sich von ihnen anstecken. So sehr sogar, dass sie direkt anbot, sich an Baupläne zu setzen.
Wie schwer konnte das schon sein?
Leider doch um einiges schwerer als gedacht, wie sie kurz darauf feststellen musste. Zuhause angekommen, machte sie sich sofort an die Arbeit. Bis spät in die Nacht brütete sie über ihrem Schreibtisch, lauter zusammengeknülltes Papier lag überall verteilt herum, ein Kohlestift wurde schon fluchend durch den Raum geworfen, eine Flasche Rum hatte sie während dem Kritzeln auch getrunken, half ja schliesslich beim Schreiben, also sicherlich auch beim Zeichnen. Irgendwann hatte sie dann auch eine Skizze vor sich, mit der sie zufrieden war.
Nach dem Schlafen, mit nüchternem Blick betrachtend, musste sie sich dann allerdings eingestehen, dass wohl keine talentierte Zeichnerin von Bauplänen in ihr schlummerte. Doch es reichte immerhin, um den anderen einen Eindruck liefern zu können und - nach weiteren Gesprächen und unzähligen Skizzen - etwas dem Baumeister vorzulegen, mit dem er auch arbeiten konnte.



Ungewohnter Trubel am Mineneingang riss sie plötzlich aus den Gedanken. Verdutzt beobachtete sie, wie mehrere Männer, die so gar nicht wie Minenarbeiter aussahen, ins Innere traten. Als sie dann sah, wie Vik hinterher kam, es sich in der Mine mit Tischchen und Stuhl bequem machte und dem Gardisten wild gestikulierend etwas erklärte, konnte sie nicht anders als loszulachen. Das würde einiges beschleunigen. Die Picke geschultert und den Sack mit Steinbrocken hinter sich her schleifend, ging sie zu ihr. Kurz plauderten die beiden und Lil stibitzte sich noch eine Praline, bevor sie sich zur Baustelle begab.
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Larius Demion





 Beitrag Verfasst am: 05 Jan 2023 11:32    Titel:
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Zum ersten Mal stand er da, an der See, an dieser einen Stelle und schaute aufs Wasser hinaus. Der Strand vor sich, die Stadt im Hintergrund. Ein wirklich schöner Platz war für die Loge gefunden worden. Die Menschen, die ihm inzwischen mehr als Kameraden waren, sollten hier etwas erschaffen, was der Gemeinschaft selbst und dem Reich über lange Zeit dienlich sein sollte.

Doch was konnte er tun? Das Kriegerhandwerk war eines, das hier nicht von großem Nutzen sein sollte. Es ging hier schließlich nicht um eine militärische Anlage, sondern ein Heim, in das die Familie gerne einkehrt, mit möglichst häufigem Besuch. Etwas tragen, das konnte er. In seiner Jugend hatte er als Gehilfe seines Vaters einige Zeit im Wald gearbeitet. Und eine Axt hatte er sowieso gerne in der Hand.

Also besuchte er seine Freunde.

Zunächst Lingor am Lilienhof. Er fand ihn nicht direkt am Hof, aber im umliegenden Wald. Er musst nur den Hackgeräuschen nach. Eine weitere Axt hatte er bereits vom Hof geholt, ebenso etwas Speck und ein paar Flaschen Bier. Und so fanden sich die beiden im Wald. Aus dem recht monoton rhythmischen Hacken des einzelnen Mannes wurde mit der Zeit eher ein Konzert der beiden. Larius brauchte einige Zeit, aber dann genoss er die Arbeit. Auch wenn er Lingor immer mal wieder daran erinnern musste, auch einen Schluck vom Bier zu nehmen. Harte Arbeit erforderte schließlich auch regelmäßige Pausen. Das milde Wetter kam den beiden recht. So wurde die warme Kleidung um den Oberkörper mit der Zeit eher abgelegt und die zwei sahen aus wie richtige Waldmänner. Die verschwitzten Oberarme lagen frei und mit der Anspannung der Axthiebe, konnten diese sich richtig sehen lassen. Eine respektable Menge an Holz hatte sich inzwischen angesammelt, welche nach und nach auf Lingors Wagen verladen und zur Baustelle gebracht wurde. Dort wurde entsprechend entladen und wieder geschleppt.

Nach einigen Tagen ging es zum nächsten Hacken. Seinen Freund Konrad fand er in den umliegenden Wäldern seines neuen Zuhauses in Grenzwarth. Der Wald war ja nahezu sein zweites Zuhause, auch wenn Larius kaum glauben konnte, dass er sich nicht hin und wieder nach seiner warmen Behausung sehnte. Hier war Bier leider fehl am Platz, denn sein guter Freund war schließlich ein Rekrut der Scharfschützen. Mit dem Trinken in der Öffentlichkeit hatte sich Larius zuletzt auch zurück genommen. Er übte schon. So war es etwas Milch, die Larius in ein paar Glasflaschen kurz aufs Feuer legte und mit etwas Honig anreicherte. Das wird Konrad schmecken. Die beiden schlürften neben dem Hacken durstig hin und wieder und wischten sich die Milchbärte ab. Es wartete schließlich Arbeit. Holz und immer mehr Holz sammelte sich an. Sie würden es brauchen. Und wieder wurde verladen und geschleppt.

An der Baustelle selbst sah Larius immer wieder Lilyth über ein paar Plänen gebeugt. Hier und da ein Fingerzeig, es entstanden immer mehr Holzhaufen. Schließlich sollte es gleich an die richtige Stelle und vor der Verarbeitung nicht wieder herumgeschleppt werden. Larius beobachtete sie hin und wieder, so gut es ging, wenn er gerade einen Stamm auf den Schultern hatte. Die beiden hatten inzwischen ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis. Und so ließ er kaum ein Ästchen oder Steinchen auf dem Boden außer Acht. Alles wurde geprüft, ob es sich eignen würde. Hin und wieder flog etwas über die Baustelle zu Lilyth hin. Beabsichtigt wollte er sie natürlich nicht treffen, eher ablenken. Es gelang mehr oder minder gut. Die Kriegerin murrte und ließ Lingor und Konrad Pause machen, während Larius weiter schleppte. Es machte ihm nichts aus, das war es wert.

Plötzlich quietschte es von der Seite. Ehe es Larius sich versah, bekam er eine dicke Schokopraline mehr auf als in den Mund gesteckt. Stärken müsse er sich, sagte die bekannte Stimme. Viktoria sah nach ihm, auch wenn sie alles dafür tat den Eindruck zu erwecken, als sei er ihr völlig egal. Sie schien sich mehr zu sonnen und ihm fremde Arbeiter anzuweisen. Wie hätte sie auch arbeiten sollen mit ihren vielen Lagen Kleidung. Die fremden Arbeiter schafften hingegen einiges Weg, ziemlich respektabel. Auch wenn er sich fragte, wo sie die wohl aufgetrieben hatte. Er hatte sich an den Umgang mit Viktoria gewöhnt, hart aber herzlich. Gute Freunde waren die beiden geworden und er genoss den verschrobenen, neckischen Umgang. Auch nach ihr flogen ein paar Steinchen.

Am Ende vieler Tage stand er da, seine schöne Weidenheimer Holzpfeife im Mund. Mit Jynela scherzte er weniger und doch hatte er inzwischen einen guten Kompromiss gefunden. Hin und wieder ein kecker Spruch, woraufhin er auch mal eine nahezu freundschaftliche Kopfnuss bekam. Ein gutes, respektvolles Verhältnis hatten die beiden aufgebaut. Die späten Feierabende machten ihnen nichts aus, als sie rauchend dastanden. Die Gruppe fand sich irgendwie nach getaner Arbeit immer zusammen. Das ließen sie sich nicht nehmen. Und so war es richtig und der ächzende Körper gab viel eher Ruhe.


Zuletzt bearbeitet von Larius Demion am 05 Jan 2023 11:37, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Jynela Dhara





 Beitrag Verfasst am: 09 Jan 2023 19:39    Titel:
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Die nächsten Wochen waren anstrengend. In jeglicher Hinsicht. Neben dem Gardedienst und ihren normalen Verpflichtungen, wartete nun noch die Baustelle und auch das neue Haus auf sie.
Lingor verbrachte mittlerweile jede freie Minute auf der Baustelle und am Ende schafften sie den Umzug innerhalb von zwei Tagen.
Diese eine Baustelle, würde also vorerst erledigt sein.

Der Bau des Gildenhauses hingegen war in vollem Gange.
An manchen Abenden waren sie sogar alle dort, oder eben auch nur beinahe alle.
Und manche Abende waren besonders in ihrer Erinnerungen geblieben.
An diesem einen war sie schon recht bald nach dem Dienst auf die Baustelle. Sie konnte dort nicht wirklich viel tun als den Arbeitern, die dort waren irgendwie zur Hand zu gehen. Aber selbst hier waren ihr Grenzen gesetzt und nun wo die Mauern langsam empor wuchsen, zog sie es vor, sich wieder mehr um die Beschaffung der Materialien zu kümmern.
Irgendwann kam Lingor dazu und wie jedes Mal begann er sich eigentlich direkt um die Bearbeitung der Balken für das Fachwerk zu kümmern. S
Ab und an erwischte sie sich dabei, dass ihr Blick in seine Richtung glitt und sie sachte zu lächeln begann. Er war ja meistens mit voller Leidenschaft bei etwas dabei, aber hier blühte er nun regelrecht auf.

Als wenig später noch Lilyth hinzu kam, folgte ihr an diesem Abend auch Esteban. Sie kannte den Freibeuter noch nicht lange und sie hatte von Beginn an gespürt, dass auch hier eine gewisse Distanz vorhanden war. Sie selbst stellte sich meist nur als Jynela Dhara vor, während nun einmal die Menschen um sie herum, zumindest der Großteil, sie respektvoll als Scharfschütze grüßte. Das führte bei dem ein oder anderen wie von selbst dazu, dass eine Art Mauer entstand, was einfach kaum mehr zu vermeiden war. Ihn hatte es allerdings nicht abgehalten, von Beginn an offen und freundlich zu ihr zu sein. Er hatte immer wieder die Loge aufgesucht und sich langsam mit allen angefreundet. Dass er nun mit Lilyth ankam, wunderte sie nicht. Die beiden hatten sich angenähert und sie konnte kaum beschreiben wie froh sie war, als das Lachen endlich wieder in Lilyths Gesicht zurückgekehrt war.
Eigentlich hätte das alles schon genug sein können, doch an diesem Abend auf der Baustelle zögerte er nicht und begann sofort Lingor zu helfen.








Sie hingegen nutzte die Gelegenheit, um noch einmal mit Lilyth die Listen durchzugehen, Kleinigkeiten zu besprechen, den Männern zuzusehen und sich natürlich über sie zu unterhalten.

Sie beobachteten, wie die beiden Männer die Balken, die das Fachwerk des Hauses tragen würden, errichteten und ihr ging das Herz auf.
Vor ihrem Auge war wieder dieses Bild, nun noch deutlich konkreter als zu Beginn, denn die Mauern waren nun einmal da und warteten nur noch auf das Dach. Und auch wenn sie nur bedingt mit anpacken konnte, sie sah wie sie alle gemeinsam ihren Teil dafür taten. Das machte sie ziemlich froh.

Auch wenn der Abend anstrengend war, auch wenn sie todmüde war, als sie nach Sonnenuntergang aufbrechen, war dies dennoch ein wichtiger Abend gewesen.
Sie wusste noch nicht wann und wie, aber an diesem Abend war sie sie sicher, dass Esteban zur Loge gehörte.
Wie das Gebäude in den letzten Wochen gewachsen war und nun langsam wirklich Teil der Loge war, so wurde er das nun auch mit der Zeit. Sie wollte nun nur herausfinden, ob ihm das bewusst war und ob das wirklich sein Ziel war.
Aber dafür war noch genug Zeit.
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Konrad Vylen





 Beitrag Verfasst am: 11 Jan 2023 17:56    Titel:
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Konrad hatte sich im Schneidersitz an der kleinen Feuerstelle zwischen Strand, Meer und Bauplatz niedergelassen. An seiner Seite hatte sich sein Wolfshund zusammengerollt, das lodernde Feuer spendierte eine wohlige Wärme. Es war ein schöner, sonniger Tag gewesen, aber die letzten, rötlich schimmernden Sonnenstrahlen läuteten sein Ende ein und die bald einsetzende Dämmerung würde Kälte mit sich bringen.

Der Weidmann und Schütze war mit der Nachtwache über den Bauplatz der Loge Civitas beauftragt worden. Und eigentlich war es indessen schon viel mehr als ein Bauplatz, schließlich wuchs aus der Erde ein stattliches Gebäude empor. Ein Gebäude das bald schon physischen Raum für Wissen, Geschicke, Lehren, Treue, Ehrfurcht, Glaube, aber vor allem auch Familie, Miteinander, Gespräch, Musik, Kulinarik und Freude geben würde.

Konrads Mundwinkel zuckten bei den Gedanken zufrieden auf und er nahm den nächsten Pfeil zur Hand um ihn zu befiedern. Das letzte Licht des Tages wollte genutzt sein und würde gewiss auch unerwünschte Gäste fernhalten.

Als die Nacht hereingebrochen war, liefen Konrad und sein vierbeiniger Begleiter in unregelmäßigen Abständen den Bauplatz und das Innere des heranwachsenden Gebäudes ab. In ein wärmendes Bärenfell gehüllt, mit einer Laterne in der einen Hand und einer Armbrust in der anderen Hand. Und in der Stille und Dunkelheit der Nacht besann sich Konrad einmal mehr auf den Ratschlag einer guten Freundin, vertraue deinen Ohren und deiner Nase.



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Lingor Melia





 Beitrag Verfasst am: 11 Jan 2023 20:31    Titel:
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Stolz hob der Gutbesitzer den Blick, als der erste Dachbalken in die Konstruktion glitt und gesichert wurde. Er hatte das Holz selbst geschlagen, hergebracht, entästet, entrindet, geglättet und zugeschnitten. Zuletzt wurde der Balken wetterbeständig gemacht, dann lag er ein paar Tage zum Trocknen. Lingor hatte eigens dafür ein kleines Dach gebaut, damit das Holz nicht ständig wieder durchgeregnet wurde. Kein großes, stabiles Bauwerk, aber es tat seinen Zweck.

Nun lag der erste Dachbalken auf den Mauern und wenn jemand nicht schon vorher erahnen konnte, wie das Haus irgendwann mal aussehen würde, war das ein weiterer, wichtiger Schritt dahin. Schmunzelnd ging Lingor in die Knie, nahm Schwung, sprang ab und klammerte sich an den Dachbalken, schwang die Beine herauf und hangelte sich am Balken hoch, bis er darauf zu sitzen kam.

Er kam nicht umher zu grinsen, als er so gen Lilienhof und Rahal blickte. Es dämmerte bereits, ein paar wenige Arbeiter erledigten noch die letzten Handgriffe für den Tag, doch für Lingor war nun definitiv Feierabend. Nicht unzufrieden, um nicht zu sagen, äußerst zufrieden ließ er die Beine auf dem Balken baumeln und kramte nach seinem Etui, um sich kurz darauf eine von Estebans Glimmstängeln zwischen die Lippen zu schieben. Er hatte gerade den Pyrianzünder wieder verstaut, als er eine ihm sehr bekannte Silhouette ausmachen konnte, die sich der Baustelle rasch näherte.

Jynela grinste ebenso, als sie ihn dort sitzen sah und er beugte sich gerade runter, um ihre eine Hand zu reichen und sie raufzuziehen, da nahm sie schon den gleichen Weg, den er gewählt hatte und sie pflanzte ihren Hintern neben seinen, schnappte sich seinen Glimmstängel und klaute sich einen Zug. Der Abend wurde eingeläutet und in der untergehenden Sonne konnten die Leute, die die Straße von Rahal nach Düstersee entlanggingen, die Umrisse zweier Personen ausmachen, die dicht aneinander auf dem Dachbalken saßen.

Der nächste Tag begann früh. Lingor hatte Dienst und verließ das Haus in der Oberstadt noch vor dem Morgengrauen, um seiner täglichen Routine nachzugehen. Ein kurzer Abstecher zur Baustelle und er konnte sich ein Schmunzeln über den eingemummelten Freund samt tierischen Begleiter nicht verkneifen, dann weiter zum Hof, das Gröbste erledigen, Dienst und dann Arbeit am Haus der Loge Civitas.

Das war etwas, das ihm leichtfiel, woran er Freude hatte. Die Arbeit mit Holz machte ihm Spaß und er wusste genau, was er heute schaffen wollte. Die anderen Arbeiter waren schon vor Ort, ebenso sah er Lilyth über ihre Pläne gebeugt, Konrad, wie er weiter Holz bearbeitete, Larius und Esteban, wie sie ihm dabei zur Hand gingen und Jyn, die sich um die Materiallisten kümmerte. Die Gemeinschaft arbeitete Hand in Hand, jeder wusste, was er zu tun hatte und jeder der Anwesenden war dankbar, als Viktoria etwas später mit Pralinen und belegten Broten die Baustelle betrat.

Es war spät, Jynela war schon nach Hause aufgebrochen, als Lingor noch einmal den Weg zur Baustelle fand. Er hatte am Morgen ein schlichtes Brett vorbereitet, es glattgehobelt und die Kanten abgeschliffen. Dieses Brett fand nun Platz an einer der Wände des halbfertigen Gebäudes. Es brauchte keinen auffälligen Platz, es sollte sich einfach in den Bau einfügen.

Am nächsten Morgen würde ein aufmerksamer Arbeiter am Haus das Brett finden, eingefügt zwischen andere. Und darin eingeritzt die Initialen

J.D. - L.C - L.M - K.V. - V.G. und L. D.


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Viktoria Grander





 Beitrag Verfasst am: 12 Jan 2023 09:19    Titel:
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Das Gold rann ihr nur so zwischen den Fingern durch, jedoch war ihr dies lieber als Hand anzulegen bei dem Bau des gemeinsamen Hauses... vorallem in Anbetracht dessen, dass sie keine Ahnung vom Häuser Bau hatte und eigentlich auch keinerlei Interesse hegte, diesen zu erlernen.

Einer Schar Hühner gleich betrat sie die Baustelle in den Morgenstunden und lies sich ihren Tisch, auf welchen sie zuerst eine blütenweisse Tischdecke auslegte, wie auch ihr Dreibein aufstellen.
Selbst jemand der nicht so ein gutes Gehör wie Konrad hatte, vernahm die Hühnerschar bereits weit vor der Baustelle und ohne dass er auch eine wirkliche Möglichkeit zur Gegenwehr hatte, wurde Konrad von Viktoria bereits dazu verdonnert, am Tisch platz zu nehmen um sich nach der anstrengenden Nacht zu stärken... selbst an den Hund hat sie gedacht und brachte ihm ein frisches Stück rohes Wild.


Um die Arbeiten nicht zu verzögern wendete sie sich nun den Bauplänen zu und winkte die Arbeiter zu sich, während Konrad sich dem kalten Kakao und den belegten Schnittchen vom Vortag widmete
"Also heute müssen wir das Dach decken? Bauen? Verkleiden? Seht ihr also hier.... hier auf dem Plan seht ihr wie es auszusehen hat und so macht ihr das auch ja?.... Nein ich halte den Bauplan nicht verkehrt herum... Ich wollte sehen ob ihr auch wirklich bei der Sache seid und damit möchte ich dir Herbert gratulieren, denn du bist befördert worden für soviel Fleiss zum.... ja zum Hilfsvorarbeiter... Und nun an die Arbeit Zack Zack ich bezahl euch ja nicht zum rumstehen"

Von solch verantwortungsvollen Arbeit in den Morgenstunden bereits erschöpft, trat sie an den Tisch heran um sich ebenso ein Schnittchen zu nehmen, ehe sich dem Gebäude, welches Stück für Stück seit Wochen bereits immer mehr Form annahm, widmete. Zufrieden lächelten sich Konrad und Vik an, als hätten beide den gleichen Gedanken an die Zukunft des Gebäudes gehabt. Ein zweites Heim, eine feste Anlaufstelle für gesellige Abende, ob mit Freunden oder mit Fremden.

Auch wenn sie sich widerwillig vom Gedanken an Schnee verabschiedet hat, war ihr sehr wohl bewusst, dass der ausfallende Schnee dem Bau nur zu Gute kam.
Nachdem im Lauf des Tages auch Lily, Jyn, Lingor und Larius auf der Baustelle vorbeischneiten... ebenso wie Esteban welcher wahrscheinlich von dem ein oder anderen bereits eine Art adoptierten Welpenstatus inne hatte... nicht alle nur fürs Arbeiten, hin und wieder auch einfach nur für einen Plausch oder sich den Fortschritt anzusehen, wurden die Tagelöhner wieder ausgezahlt.

Das gemeinsame Heim nahm nun, da sogar das Dach gedeckt war, Form an und Vik lies es sich nicht nehmen, mit den auf der Baustelle verbliebenen Freunden und Ersatzfamilienmitglieder auf einen erfolgreichen Tag mit einem Likör anzustossen
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Lilyth Cainthe





 Beitrag Verfasst am: 12 Jan 2023 18:49    Titel:
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Der Bau neigte sich dem Ende. Vik’s Tagelöhner arbeiteten fleissig am Dach und das Beste: Sie hatten schon Pfeiler tief in den Meeresgrund getrieben und die Holzplanken der Terrasse verlegt. Daher hatte Lil die Männer aufberufen, um am Nachmittag dieses Projekt fertigzustellen.

Als die Kerle mit dem Material ankamen, konnten sie gerade beobachten, wie der Blondschopf auf dem Boden der Terrasse rumhüpfte.

'Ähm Lil? Was bitte treibst du da?'
Lingors vergnügte Stimme liess sie in ihrem Tun innehalten und als sie sich umdrehte, blickte sie belustigten Gesichtern entgegen.
'Na testen, ob es auch hält?'
Ob ihrer Antwort wurden da leise Worte getauscht über ihren qualifizierten Leichtgewichts-Test, Köpfer geschüttelt und Larius verglich ihre Ahnung vom Bau sicherlich mit etwas nicht sehr Schmeichelhaften. Was genau verstand sie nicht und es war ihr auch egal, sie wollte endlich mit dem Bau der Terrasse beginnen und sie würde die Männer noch genug rumscheuchen.

Anders als sonst ging sie den Männern an diesem Nachmittag sogar richtig zur Hand, sie hielt Balken und Geländer fest, während das Holz befestigt wurde, reichte ihnen das Werkzeug und huschte los, um Nägel zu holen. Hin und wieder kam Vik vorbei mit kleinen Leckerbissen oder Jynela für einen kurzen Austausch. Aber nie wurde die Arbeit lange unterbrochen und gegen Abend mussten nur noch die Balken der Überdachung angebracht werden. Und obwohl es ihr nicht sonderlich gefiel, kletterte Lil nach einem tiefen Atemzug langsam und vorsichtig die Leiter hinauf um das Werkeln von Lingor und Konrad wirklich genauestens zu beaufsichtigen. Eigentlich würde niemand, der sie kannte, behaupten dass sie ein pingeliger Mensch sei - Aber bei dieser Terrasse, für sie das Herzstück, war sie äusserst penibel und achtete darauf, dass die Balken in regelmässigem Abstand zueinander angebracht wurden.

Und dann war es vollbracht. Es dämmerte, die Tagelöhner verabschiedeten sich und die Freunde versammelten sich um Viks Tischchen und Getränke wurden verteilt. Obwohl alle müde waren, liessen sie den Arbeitstag noch zusammen ausklingen.

'Ich schau mir nochmal kurz alles an, gleich wieder da.'
Murmelte Lil, griff sich eine Laterne und schlenderte ins Haus. Der Hauptraum wirkte so leer kühl und unglaublich riesig, doch sie konnte sich schon vorstellen, wie gemütlich es werden würde mit einem grossen Tisch vor einem Kamin, einem kleineren Sitzplätzchen in der Ecke und im Eingangsbereich ganz wichtig, das kleine Schränkchen für die Socken.
Als sie an Lingors Brett mit den Initialen ankam, griff sie grinsend nach ihrem Dolch und ritzte einfach ein 'E. M.' dazu. Schliesslich hatte sich Esteban bei der Verwirklichung des Gebäudes ins Zeug gelegt und er gehörte doch ohnehin schon zu ihnen.

Weiter trugen sie ihre Schritte durch das kahle Gemäuer. Der Raum nebenan würde sich hervorragend für eine offene Küche und einen Arbeitsbereich eignen und beim Gedanken, wie Vik und Lingor da während der Arbeit miteinander plaudern und tratschen würden, oder sich 'Nettigkeiten' an den Kopf warfen, musste sie breit lächeln. Im zweiten Stock konnte sie sich Jyn’s Arbeitszimmer und einen Gemeinschaftsraum vorstellen. Sie öffnete die Tür zur Terrasse, lehnte sich an den Rahmen und malte sich in Gedanken aus, wie alles hergerichtet werden würde. Lingor könnte etwas Gestrüpp anbringen zum Verschönern der Terrasse, Vik vielleicht robuste Vorhänge, die vor windigem Wetter schützen würden. Ein Steuerrad als Dekoration spukte ihr auch wieder im Kopf herum und eine Hängematte sollte, nein, musste auch irgendwo im Garten angebracht werden.
Este’s vertraute Stimme riss sie plötzlich aus ihren Gedanken.

'Und bist du zufrieden damit, Tramontana?'
Als sie sich zu ihm umdrehte und mit einem versonnenen Lächeln auf ihn zu ging, stand die Antwort ihr eigentlich ins Gesicht geschrieben.
'Mehr als das. Aber jetzt lass uns endlich nach Hause gehen.'


Zuletzt bearbeitet von Lilyth Cainthe am 12 Jan 2023 18:50, insgesamt einmal bearbeitet
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