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Es spricht sich herum, dass..
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Region Menek'ur » Es spricht sich herum, dass..
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Khalida





 Beitrag Verfasst am: 30 Jul 2006 16:47    Titel: Es spricht sich herum, dass..
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... kundige und findige Krieger gesucht werden, die zum Schutze des Volkes von Menek'Ur eine Erkundungsreise durchs Ahnengrab unternehmen sollen. Eine gute Beobachtungsgabe ist von Nöten, soll doch auch das Ahnengrab untersucht werden, ob es unter den Stürmen und Winden leidet, oder bereits gelitten hat.

... Wüstenkundige gebraucht werden. Man munkelt, dass der Sturm vielleicht nicht die ganze Wüste beherrscht. Mutige sollen sich aufmachen und andere, womöglich sichere Orte auf Menek'Ur finden.

... Salzschürfer die Minen und Stollen des Salzberges genauer besehen müssen. Es ist von großer Wichtigkeit, ob Einsturzgefahr herrscht, ob die Decken und Wände standhalten.

All jene, die eine, oder vielleicht mehrere der notwendigen Eigenschaften beherrschen, sollten sich zum Schutze und fortbestand des Volkes Menek'Urs melden.




[Dies wird ein Forenquest. Enginefähigkeiten gleichgültig, Bereitschaft gefordert Postings zu verfassen.]
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Yafiah Masari





 Beitrag Verfasst am: 30 Jul 2006 22:29    Titel:
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Mit aller Kraft stemmte sich die Junge Frau gegen den Sturm.
Jeder Schritt erforderte ihr gesamtes Gewicht.
Trotzdem Yafiah sich den Schleier fest vor das Gesicht gepresst hielt, schien der
Sand immer einen Weg zu finden.
Unablässig peitschte er in ihr Gesicht.
In diesem Moment erinnerte sich Yafiah an ihre Kindheit.

Sie hatte oft den Worten ihres Großvaters gelauscht,
der bei einer Shisha, der traditonellen Wasserpfeife, abends von seiner eigenen Jugend sprach.
So angestrengt sie auch nachdachte,
sie hatte ihren Großvater nur ein einziges Mal von einem Kahmsin, einem gewaltigen Sandsturm sprechen hören.
An diesen Moment erinnerte sie sich ungern,
denn das war das erste Mal gewesen, das ihr Großvater ohne sein typisches Lächeln sprach.
„So hoch wie der heilige Berg rollte einer Mauer aus Sand auf die Stadt zu. Nie zuvor sah ich einen solch gewaltigen Sturm.“ Sie erinnerte sich genau an seine Worte.

Zum gestrigen Sonnenlauf war ihr bereits die Ehre zuteil geworden, einige ehrwürdige Bekanntschaften aus der Stadt zu machen, wie Sharie Ifrey und Kemail Razin. Wobei Sharie umgehend ausgeholfen hatte mit einem Kopftuch und Beinkleid. Denn der Sturm hatte bereits einen kleinen Tribut erfordert.
Und auch am heutigen Sonnenzyklus kamen neue Kinder der Wüste dazu.
Aalina Yazir die mit Ihre Großzügigkeit und Güte, Yafiah das Herz erfreute, und auch Hakan aus dem gleichen erwürdigen Hause.
Alle waren sich jedoch einig, dass der Sturm gewaltig war.
Die Stadtmauern begannen zu brechen, und riesige Risse zogen sich durch den Stein.

Die Realität holte sie schnell zurück aus ihren Gedanken.
Sie war hier weil sie gehört hatte das Kundige gesucht wurden.
Natürlich war ihr bewusst dass sie noch lernen musste, denn genau deshalb war sie hier.
Sie war gekommen um die ehrwürdige Akademie aufzusuchen und zu studieren.
Viel hatte sie bereits über ihren Vater gelehrt bekommen, und dies käme ihr jetzt zugute.
Die heiligen Elemente der Eluive, die Bauteile des Lebens. Sie hatte lange Zeit erforscht, hinterfragt und gelernt.

Jetzt war es an der Zeit….
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Zaina Masari





 Beitrag Verfasst am: 01 Aug 2006 15:57    Titel:
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Die Risse in ihrem Haus machten ihr Angst, immer wieder besah sie sich jene und schauderte bei jedem neuen Riss der sich bildete. Sie packte ihre ganzen Sachen in den Keller, alles was ihr wichtig war ... vielleicht fand sie dort Ruhe und vorallem Sicherheit. Doch hielt sie es nicht lange dort unten, Zaina musste raus, sie musste nach dem rechten sehen, wie stand es um den Salzberg?

Zaina rappelte sich auf und kämpfte sich durch den wirbelnden Sand, der ihr immer wieder ins Gesicht peitschte, tief zog sie sich die Kapuze des Umhangs ins Gesicht, die Maske band sie straff um ihre Gesichtszüge, so dass sie komplett verhüllt war. Die Sandkörner sollten keine Chance haben, ihr elendig ins Gesicht zu peitschen, doch schafften sie jenes immer wieder, diese kleinen staubigen Körnchen.

Der Weg zum Salzberg kam ihr länger vor denn je ... der Sturm trieb sie immer wieder ein Stückchen zurück, hielt sie zum Stehen an ... doch sie kämpfte sich weiter durch, bis sie endlich vor dem Salzberg stand. Sogleich stürmte sie hinein so gut es eben durch das Chaos vor dem Berg ging, denn dort drinnen war sicher Ruhe vor dem Sturm, zumindest tief im inneren. Sie hoffte, dass der Sturm dem Berg nichts anhaben konnte und es im inneren noch nicht brüchig war.

Sie zog sich die Kapuze des Umhangs vom Kopf als sie im tiefen Innereen des Berges stand und besah sich das innere des Berges, taste die Bergwände ab und überprüfte die Holzstützen. Sie atmete erleichtert auf.

Alles schien noch recht stabil, der Berg hielt sich gut und scheinte Sicherheit auszustrahlen. Keine Risse waren bisher durch den Berg gezogen und die Stützen schienen unversehrt, abgesehen vom zerrissenen Zelt am Eingang des Berges und den eingestürzten Pfählen, war wohl alles in Ordnung.

Sie lies sich für wenige Minuten auf dem Boden des Berges nieder, um einen Punkt der Ruhe zu finden, ihr war egal, ob ihr Gewand dabei schmutzig wurde ... hauptsache Ruhe vor dem Sturm.

Während sie die Blicke immer wieder umherschweifen lies, fasste sie in ihre Tasche und zog ein Pergament hervor, dass sie auf ihrem Schoß ausbreitete. Sie verfasste folgende Zeilen:

Salam Fadi,

bezüglich der gefährlichen, momentanen Situation auf Menek'Ur, wollte ich Dir lediglich mitteilen, dass wohl der Salzberg noch Stand hält und er bisher nicht weiter beschädigt wurde. Die Pfähle und Bergwände scheinen mir unversehrt, daher denke ich, könnte der Berg eventuellen Schutz bieten. Da sich mein Haus, als nicht mehr schützend erweist, da es von Rissen durchzogen ist, dachte ich mir, ich lasse Dir diese Nachricht zukommen, vielleicht ist jene von nützen, falls der Sturm ausartet.

Ehrenwerte Grüsse aus dem Hause Masari übersendet Dir

Zaina Masari


Dem Schreiben konnte man wohl ansehen, dass es auf Knien mit zitternder Hand geschrieben wurde, dennoch zeigte es die übliche Eleganz ihrer Schriftzüge auf.

Zaina zog den Umhang wieder fester um sich, band sich die Maske über s Gesicht und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt, um dort das Schreiben für Fadi an seinem Haus zu hinterlassen, in der Hoffnung ihn gar selbst anzutreffen.
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Fadi Yazir





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2006 12:06    Titel:
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Ein Klopfen an der Tür. Kurz gibt er der Wache ein Handzeichen an der Stelle zu verweilen und erhebt sich. Derzeit wollte er jede Gelegenheit nutzen, um dem stickigen keller zu entgehen und nach oben zu kommen. als er die tür öffnet und Zaina erblickt legt sich ein Lächeln auf seine Lippen und er neigt sein Haupt. " Salam Zaina aus dem hochgeschätzten Hause der Masari. Es ist eine Freude Dich zu sehen Komm doch hinein." Mit einer weiteinladenden Armbewegung und noch immer von dem Lächeln auf seinem Gesicht begleitet öffnet er die die Türe weit. Beim Eintreten Zainas huscht sein Blick kurz musternd über sie, bevor er sich umwendet und er dann die beiden Flügel der Tür hinter ihr, entgegen den Winden, wieder herandrückt.
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Zaina Masari





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2006 15:53    Titel:
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Ein freudiges Lächeln huscht über ihr Gesicht, als Fadi die Türe öffnet, sie neigt ihr Haupt und spricht ein freundliches "Salam Fadi" aus.

Zersaust vom Sturm mag sie wirken, etwas mitgenommen und abgemüht. Den Zettel in der Hand mag sie zerknüllen und in ihre Tasche zurückstecken, während sie folgende Worte zu Fadi sprach:

"Den wollte ich dir eigentlich an die Haustüre hängen, aber ich hoffte dennoch, dich persönlich anzutreffen, daher ist dieser nun unnötig. Ich freue mich dich zu sehen .... und ... wie du siehst, hab ich einen, wohl sturmgewundenen Weg hinter mir ...
Ich war eben den Salzberg erkunden, zu sehen, ob jener in Ordnung sei .... und das wollte ich mitteilen, denn wer weiss, was der Sandsturm noch so alles anrichtet?! ... "


Langsam, ruhigen Schrittes trat sie dann ein und lies die Blicke in den Räumen umherschweifen ...
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Fadi Yazir





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2006 16:17    Titel:
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Der Raum mag etwas chaotisch und dennoch recht leer wirken. Eilig wurden die wichtigsten Dinge in den Keller geschafft und eine halbe Einrichtung, die etwas unordentlich und verschoben im Raum umher stand, blieb zurück. Nachdem er die Tür fest zugedrückt hatte, blieb er schmunzelnd hinter dieser stehen. Leicht zerzaust sah sie aus, als sie eintrat und ihr Blick durch den Raum glitt. Es verlieh ihr etwas, was sie durchaus anziehend wirken ließ. Schnell verwarf er jegliche weitere Gedanken, als sein Blick ihrem durch den Raum folgte. "Wie sah das hier oben nur alles aus, welch einen Eindruck würde sie wohl bekommen?"

Er trat an sie heran und mit einem etwas verlegen wirkendem Gesichtsausdruck fing er schnell an die Unordnung zu erklären.
"Das meiste steht jetzt etwas gedrängt im Keller. Dort ist es etwas sicherer als hier oben." Schnell versuchte er sie mit weiteren einladenden Gesten durch den Raum in den Keller zu führen.

Die bereitstehende Wache schickte er wieder los, um die Meldungen und Schadensberichte aus dem Quatier der Stadtwache holen zu lassen und trat in den Küchenflügel des Kellergewölbes. "Du musst ihr schnell etwas anbieten, essen, Trinken, das wird helfen von dem Durcheinander abzulenken." dachte er sich, während er schon begann etwas einzuschenken. " Du hast den Salzberg erkundet?" fing er wieder an um das Gespräch zu eröffnen. "Sehr gut. Wie schaut dieser aus, wäre er für eine umfassende Unterbringung geeignet?" Mit fragendem Blick dreht er sich um, wobei er in der einen Hand zwei Gläser Wasser hält und in der anderen eine Schale mit einigen Früchten.
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Zaina Masari





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2006 19:07    Titel:
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Innerlich atmete sie erleichtert durch, als sie sah, dass nicht nur in ihrem Haus solch Chaos herrschte, dass es wohl anderen auch so erging.

Ihr angespannter Gesichtsausdruck löste sich daraufhin etwas und sie lächelte Fadi entgegen. Auf seine Worte hin, die wohl entschuldigend für das Chaos sein sollten, winkte sie mit einem Lächeln ab und meinte ruhig ... "Bei mir sieht es nicht anderst aus, ich habe auch alles wichtige in den Keller geschafft, dort ist es doch noch am sichersten, aber auch in meinem Keller fühle ich mich nichtmehr ganz wohl!"

Sie folgte ihm in den Keller, den Blick kurz über ihn schweifen lassend. Dabei mag ihr wohl auffallen, dass sich die beiden Brüder Raakin und Fadi doch recht ähnlich sehen und ein attraktives Bild abgeben. Gleich verwarf sie jenen Gedanken wieder, und schüttelte kaum merklich den Kopf dabei, als wolle sie die Gedanken daraus vertreiben.

Unten im Keller angekommen, lies sie dann den Blick schmunzelnd über das weitere Chaos schweifen, angesichts der Tatsache, dass ihrer genauso chaotisch aussah.

"Wenigstens herrscht nicht nur bei mir so ein Chaos!" ... versuchte sie die verlegene Situation zu retten ... und sprach dann sogleich weiter ...

"Ja, ich habe den Salzberg erkundet. Er scheint dem Sturm stand zu halten, lediglich der Eingang ist brüchig und fast zerstört, doch im inneren haben die Bergwände keine Risse und die Balken scheinen fest und standhaft zu sein! Der Sturm hat dem Berg wohl noch keinen Schaden zugefügt und ich hoffe das jenes auch so bleibt!"

Nebenbei nahm sie dankend eins der Wassergläser zu sich, band sich die Maske vom Gesicht, rückte kaum merklich ihre Kleidung wieder etwas zurecht und bedankte sich für das Wasser bei ihm.

"Danke, das Wasser tut meinem Hals nun sicher gut, bei diesem staubigen, körnigen Sturm schützt nichtmal mehr eine Maske vernünftig. Überall drängen sich die Sandkörner hin ... schrecklich."

Sie nahm einen grossen Schluck davon ... und Erleichterung zeichnete ihr Gesicht.

"Der Sturm macht einem wirklich Angst, die Risse in den Häusern, das toben und ständige unruhig sein auf dem ganzen Land ... was hat Eluive nur vor?" .... anmutig, doch verschüchtert, der Angst des Sturmes gezeichnet stellte sie jene Frage in den Raum hinein ....
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Fadi Yazir





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2006 22:12    Titel:
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Langsam wich die Anspannung von ihm. Eigentlich hätte ihm klar sein müssen, dass das letzte Schreiben an die Häuser dazu geführt hatte, dass es wohl überall so aussah, doch wenn man zulange im eigenen Keller festsitzt, tritt doch eine gewisse Blindheit ein.

Schmunzelnd beobachtete er, wie sie sachte ihre Kleidung zurechtzupfte und den Mundschutz abnahm. Zaina hatte ein besonderes Lächeln. Es hatte etwas ansteckendes, man konnte gar nicht anders als ihr Lächeln zu erwidern.

Aufmerksam lauschte er dann ihren Ausführungen. Viel hatte sie gelernt von ihrem Bruder. Beide waren weit über die Grenzen des Emirates bekannt als Händler der edlen und heiligen Tränen und innerhalb des Emirats waren Beide gefragte Gesprächspersonen, wenn es um Fragen des Salzabbaus ging. Es war wohl das Wissen der Masari, was sie vermutlich über Generationen gesammelt hatten. Und die Kunde über den Zustand der Mine erleichterte ihn sehr. Der Zugang sei nicht im besten Zustand... nun das hatte er auch kaum erwartet aber der Bericht über das innere des Berges erfüllten seine Hoffnungen.

Sie würden Zuflucht finden können im Schoße der Tränen Eluives. Welch anderen Ort hätte das Volk der Schöpferin auch sonst aufsuchen sollen, als ihre heiligste Stätte. Der Ort, den sie nur ihrem geliebten Volk schenkte, sollte auch die Hoffnung im Sturm sein. Die Freude und die Erleichterung, die er in dem Moment verspürte mag sein Gesicht für einige Momente gekennzeichnet haben.

Noch von den Neuigkeiten ergriffen sah er sie an. Sie sagte wohl noch einige Worte, doch erst, als er wieder "Sandkörner" und "schrecklich" hörte klarten sich seine Gedanken wieder auf.

Da stand sie nun in seinem Keller. Etwas verschreckt von den Ereignissen der letzten Tage und dem drohenden Einsturz und Untergang der Stadt, der gemeinsamen Heimat stand sie da. "Nimm doch Platz." Noch immer lächelnd deutete er auf die Sitzgruppe, die sich in der Mitte des Kellers befand. Einige Kisten standen auf dieser seitlich angereiht. Zwei der Kisten stellte er dann mittig in die Sitzgruppe und schob den restlichen Stapel vorsichtig zurück, nachdem er die Fruchtschale und den Krug mit dem Wasser auf den beiden Kisten abgestellt hatte. Er räumte schnell einige der Sitzkissen zusammen und deutete ihr den Platz.

"Ja, es ist in der Tat sehr verwunderlich und sicher auch beängstigend das Treiben von Wind und Sand derzeit zu sehen." Betont ruhig und mit gewollt beruhigender Stimme sprach zu ihr. Wie immer nahm sie recht anmutig Platz, sie schien beunruhigt und dennoch verließ sie den schützenden Keller und erwies ihrem Volk einen großen Dienst anstatt ihr Heil in ihrem Keller oder in der Flucht zu suchen. Die Mischung aus Tapferkeit, Tatendrang und Liebe zu ihrem Volk ließen ihn mit einer gewissen Bewunderung auf sie blicken.

"Ich weiß auch nicht, welchen Willen Eluive damit zum Ausdruck bringen will oder gar ihren göttlichen Plan. Aber erneut wird sie die Menekaner führen. Dieses Mal wird die Reise viel kürzer andauern, als das letzte Mal, als sie unsere Urväter an diesen, ihren und nun auch unseren Platz führte. Dieses Mal wird sie uns ins innere Ihres heiligen Berges führen. Wir werden dort verweilen, bis sie uns ein Zeichen gibt, wieder ans Tageslicht zu treten, um zu sehen, was die Schöpferin für ihr Volk bereithält."

Er war sich nicht sicher, was seine Worte wirklich bedeuten würden oder ob es ein Zeichen geben würde aber er hoffte es sehr. Es klang sicher gut und auch beruhigend und irgendwann musste dieser Sturm nachlassen. Was dann noch von der herrlichen Stadt übrig wär und ob und vor allem wie lange die Mauern standhalten würden wüsste nur Eluive selbst.

"Aber Eluive ist sicher mit uns allen. Sie wird unsere Lieben, unsere Brüder und Schwestern schützen und uns nicht mehr zumuten als unser Volk entbehren kann. Sie ist die Schöpferin und Bewahrerin. Sie verlangte uns schon immer viel ab aber wieviel mehr haben wir von ihr bekommen. Wenn unser ganzes Volk jetzt zusammenhält und sich Freunde wie Nachbarn helfen, wenn das Volk zusammenrückt und wir unserem Emir wie Eluive selbst vertrauen, dann kann nichts und niemand ihren Gesegneten etwas anhaben. Hab Vertrauen Zaina."

Kurz blickte er still vor sich hin. Hatte er das gesagt? Eigentlich wollte er beruhigend wirken aber irgendwie reiten sich viele Sätze aneinander und die Worte sprudelten aus ihm heraus. Er verspürte wie er etwas aufgeregter als normal war. Kurz blickte er musternd in ihr Gesicht. Ob er wohl die richtigen Worte getroffen hatte? Schnell nahm er den Krug, um sich weiteres Wasser einzuschenken bis er feststellen musste, dass sich noch ausreichend Wasser in diesem befand. Ein wenig schmunzelnd stellt er den Krug wieder auf der Kiste ab. "Die Hitze, manchmal ist man etwas zerstreut...."
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Faaris Yazir





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2006 22:44    Titel:
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Das ständig pfeifende Geräusch, dass selbst bis in den Keller seines Hauses drang, ließ Faaris wie so häufig in den letzten Nächten, aufschrecken. Langsam setzte er sich in seinem provisorischen Nachtlager auf und versuchte im Dunkeln eine Laterne zu entzünden. Bald würde die Sonne aufgegangen sein. Doch dieser Gedanke verschaffte ihm keinen Trost, denn seit dem Augenblick als der Sturm begann zu wüten und über seine geliebte Heimat zog, drang kaum ein Sonnenstrahl bis auf den Grund des heiligen Bodens. Trüb war es draußen, trüb und stickig. Der Sand drang unter seine Kleidung, in seine Augen und seinen Mund.

Doch so sehr der Sturm auch an Faaris Kräften zog, so sehr lagen seine Gedanken und Sorgen bei seinem Volk. Besonders die Schwachen in seinen Reihen stellte der Sturm auf eine harte Probe. Der Wind blies gnadenlos über das Land und kaum eine Frau konnte sich noch alleine rauswagen, ohne Gefahr zu laufen von den Windmaßen mitgezogen zu werden. Das Herz wurde im schwer bei dem Gedanken an die Zerstörung, welche der Sturm bisher über das schöne und gesegnete Land brachte. Und er versprach keine Linderung. Von Tag zu Tag wurden die Winde stärker, die Luft immer heißer. Die wenigen noch bestehenden Bäume und Pflanzen trotzten den Gewalten der Natur, doch auch diese bogen sich jeden Tag ein wenig mehr. Wie lange würden sie in der Stadt noch sicher sein?
Faaris fasste den Entschluss sich gleich nach Sonnenaufgang auf den Weg zu den Ahnen zu machen. Wie Fadi am Abend zuvor verlauten ließ, war es an der Zeit die Insel nach möglichen Unterschlüpfen zu untersuchen.

Mit neuem Tatendrang wischte er sich das Gesicht mit einem feuchten Tuch ab, legte seine Rüstung an und machte sich auf um dem Sturm zu trotzen. Auf der Ahneninsel angelangt kämpfte er sich durch die Scharen der auferstandenen Untoten. Immer wieder blickte er sich in den Gemäuern des Grabes ihrer Vorfahren um. Trotz des Windes, der auch durch die Tunnel der Gruft zog waren die Wände stabil und kaum beschädigt. Jedoch bemerkte er, nachdem er das gesamte Grab absuchte schnell, dass es trotz der stabilen Mauern nirgends sicher war. Zwar fand sich hier und dort eine ruhige Kammer, doch drangen aus beinahe allen Winkeln und Ecken neue Geister und andere Kreaturen hervor, welche durch ihre Wut getrieben nichts anderes wollten als Leben zu nehmen. Schwer seufzend verließ Faaris die Insel wieder und machte sich durch den Sturm zum Hause des Stadthalters. Er würde ihn enttäuschen und ihm berichten müssen, dass das Ahnengrab keinesfalls genügend Schutz und Sicherheit für sein geliebtes Volk bietet. Vor seinem Haus angekommen, erhob er schweren Herzens die Hand um an die Türe zu klopfen.
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Aalina Yazir





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2006 04:16    Titel:
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Stundenlang zog sie durch die Wüste. Immer mal wieder erfasste sie eine Böhe und sie hatte wirklich Mühe sich aufrecht zu halten. Noch nie war ihr der Weg durch die Wüste so mühsam vorgekommen. Und doch war sie es sich selbst und dem Rest des Volkes schuldig, sich durch die Winde zu kämpfen. Irgendwo musste es in der Wüste ein ruhiges Fleckchen geben, welches verschont wurde von den aufbrausenden Stürmen und der brennenden Hitze. Keuchend und kraftlos trank sie an ihrer Wasserflasche. Sekunden fühlten sich an wie Minuten, Minuten schlichen dahin wie Stunden, Stunden wirkten wie Tage. Doch Aalina hatte es satt sich im Turm einzusperren. Irgendwas musste sie tun und auch wenn Raakin Angst um sie hatte, wie sie ihren sturen Kopf immer wieder durchsetzte und letztendlich doch immer das tat, was sie wollte, sie würde einen Platz finden.

Schon einmal hatte sie dem Volk und dem Emir durch ihre Treue geholfen und auch ein weiteres Mal würde sie all die Last auf ihren Rücken nehmen, um dem Land mit ihren Taten zu helfen. Immer mal wieder verirrte sich ein Sandkorn in ihrer Luftröhre und sie fing fürchterlich an zu husten um es herauszupressen, drückte den Schleier näher an ihre Lippen und sah durch den aufwirbelnden Wind voran. Nichts, aber auch gar nichts schien in Ordnung zu sein und sie kämpfte sich weiter durch die Dünen. Immer mal wieder blickte sie zurück, ob ihre Spuren im Sand noch zu sehen waren. Doch der Wind verschüttete all ihre Fußabdrücke, er tanzte förmlich um sie herum und schien sie necken zu wollen. Wäre der Wind nicht so unerträglich stark und heiß, würde sie ihn vielleicht sogar ein wenig genießen können. Aber ein jedes Sandkorn, welches ein unbedecktes Fleckchen Haut für sich entdeckte brannte und zerkratzte ihre Haut.

Gebrochen und ihrer Lebenskraft ausgesaugt kam sie nach etlichen Stunden wieder zuhause an. In der Wüste würden sie alle verloren sein. Es gab keinerlei Platz in der offenen Wüste, an denen sie sich zurückziehen konnten. Die ganze Wüste war ein aufwirbelndes Stück, welches Eluive wohl nicht mehr unter ihrer Kontrolle hatte. Der einzige Platz der ihr noch einfiel war der Schoß der Tränen Eluives. Vielleicht würden sie sich dorthin zurückziehen können. Sie schob die Türen auf, waren die Eisentüren noch immer fest in ihrer Verankerung und sie trat hinein. "Salam Liebster!" keuchte sie leise und zog sich den mit Sand durchtränken Schleier und Turban von ihrem Kopf. "Die Wüste birgt keinerlei Hoffnung für uns, es gibt keinerlei ruhigen Fleck, wo wir unterkommen könnten! Vielleicht ... hält die Salzmine dem Sturm stand und die stolzen Menekaner können sich dort verkriechen, bis alles vorbei ist!" Abwartend ruhte ihr Blick auf ihm, war sie sich sicher, dass sie sich doch anhören dürfte, wie leichtsinnig sie doch war und warum sie eigentlich nie auf ihn hörte. Und doch war ihr Wille so stark dem Land und ihrem Emir zu dienen, dass sie all dies für den Moment vergessen hatte.
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Zaina Masari





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2006 10:45    Titel:
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Ihr Herz hämmerte in der Brust, während sie Fadi stumm anstarrte und dabei seinen Worten lauschte. Sie wollte soviel sagen, doch brachte sie die Worte, die sie sagen wollte nicht hervor. So hüllte sie sich erstmal in Schweigen und lies seine Worte auf sich wirken, mit einem sachten Nicken bestätigte sie wohl diese Worte, da jene doch beruhigend auf sie wirkten. Seine Stimme klang so ruhig und entschlossen, wären die Tatsachen nicht beängstigend, könnte sie wohl Stunden nur hier sitzen und ihm zuhören.
In ihren Augen spiegelten sich ein Gewirr von Angst, Unsicherheit, Liebe und Stolz zum Volk wieder. Ihre Gedanken kreisten besorgt, während seiner Worte, in ihrem Kopf umher …
„Eluive wird uns führen. Nur wohin, der Berg war zwar standhaft, doch was, wenn der Eingang gänzlich einstürzte? Dann waren sie darin gefangen und keiner konnte dann noch was ausrichten. Sie musste ihr Vertrauen in Eluive setzen, wie sie es schon oft tat. Schließlich brachte sie immer wieder Glück und Ruhe über unser Land, wenn auch hin und wieder mit unbegreiflichen Schicksalsschlägen, aber sie wachte über uns.“

„Vielleicht sollte man eine Gruppe zum Berg schicken, die den Eingang mit stabilen Stützen versehen, damit dieser nicht gänzlich einstürzt. Denn sonst ist uns entweder der Zugang verwährt oder gar der Ausgang, falls wir uns entschließen sollten uns dort in Sicherheit zu wiegen?!“ … sprudelten dann die Worte, gedankenverloren aus ihr hervor. Doch war ihr die Sicherheit des Volkes wichtig, und der Eingang des Berges sah nicht sehr viel versprechend aus, ganz im Gegensatz zum Inneren.

„Und vielleicht sollte man auf den Berg steigen, um zu sehen, wir er von dort oben aussah, nur fürchte ich, ist dieser Weg nicht ganz ungefährlich im Angesicht des Sturmes." Sie hob ihr Kinn mit einer Entschlossenheit, die sie eigentlich gar nicht fühlte und sprach weiter … „aber allein für die Sicherheit des Volkes würde sogar ich den Weg, den Berg zu besteigen auf mich nehmen. Eluive wird mir beistehen.“

In diesem Moment dachte sie an Saalih, er wollte das Land mit ihr verlassen, weil ihm das Leben ihrer so wichtig war.
„Natürlich, er wollte sie nicht verlieren und sie ihn auch nicht, nur zu gerne würde sie mit ihm gehen, die Sicherheit spüren, dass sie nichts trennen konnte und sie in Sicherheit vor dem Sturm waren. Doch konnte sie ihre Heimat, ihre Freunde, ihre Familie nicht im Stich zurücklassen. Es würde ihr das Herz brechen, ins Ungewisse hinauszuwandern, und alle anderen mit diesem Sturm, der immer gewaltiger zu werden schien zurück zu lassen. Auch wenn sie in letzter Zeit oft die Flucht nach Lameriast ergriff, nur um mal wieder ruhig atmen zu können, ohne das ihr der Wind den Atem nahm und ihr ständig Sandkörner um den Körper peitschten, sie kehrte immer wieder zurück, um zu sehen, wie es dem Land erging, ob sich das Wetter um die Wüste aufklärte oder der Sturm stärker zunahm!“
Für einen kurzen Moment wirkte sie während der Gedanken betrübt und sie blickte dabei unbewusst auf Fadi’s Hände, die den Krug mit Wasser hielten. Als er versuchte sich noch etwas Wasser nachzuschenken, sah sie zu ihm auf, und ein sanftes Lächeln zeichnete wieder ihr Gesicht. Für eine Weile sah sie ihn einfach nur an, der Augenblick kam ihr unbeschreiblich lange vor, sie meinte ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, hier in seiner Anwesenheit zu spüren, doch verwarf sie jenes Gefühl sogleich wieder, da es ihr doch unscheinbar und unwirklich erschien, angesichts der Tatsachen, die sie zu ihm führten.

„Nicht nur die Hitze zerstreut einen … auch die Unruhe mit sich selbst und dem Land, die momentan anhand der Naturgewalt herrscht, verwirrt einen!“ … schon fast verlegen mag dieser ausgesprochene Satz aus ihrem Munde wirken, doch versuchte sie jene Verlegenheit so gut es ging zu unterdrücken.
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Ismaael Masari





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2006 12:01    Titel:
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Den Vortag war ihm noch ein Brocken der Stadtmauer fast auf den Kopf gefallen. Faustgroß war er und sicherlich äußerst schmerzhaft. Dennoch war der junge Krieger erfahren genug und auch wendig. Man konnte fast meinen, er hatte ein Gefühl für solcherlei Gefahren, die auf einen zukommen konnten. Instinktiv war er ausgewichen. Instikte? Ja, auf die musste man sich jetzt verlassen. Er als Krieger zumindest, denn es gab andere, die ihren Verstand einsetzen musste, die planen musste - auf Eluive hoffen mussten. Eilig huschte er durch die Straßen, schob mit den Füßen herumliegende Körbe, Sandsteine und dergleichen hinfort, um den Weg auch für Nachkommende freizuräumen. Einige Häuser sahen wirklich nicht mehr anschaulich aus. Er wollte erst gar nicht wissen, wie es zu dieser Zeit vor der Salzmine aussah. Die Salzschürfer hatten es momentan sowieso am schwersten. Ständig die Arbeit im Berg, dann das Schleppen in dieser Umgebung. Ihn würde es nicht wundern, wenn der eine oder andere noch nicht umgefallen wäre.

Seine Faust klopfte ziemlich lautstark gegen das Tor des Statthalters. Sein Blick huschte immer wieder über die linke, dann die rechte Schulter, als würde er spüren, dass sich jemand anschleichen würde. Leiser Tod.

Und sollte Fadi aufmachen, wäre seine Frage: Wie kann ich helfen?
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Fadi Yazir





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2006 12:16    Titel:
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Es war angenehm so beisammen zu sitzen. In den letzten Tagen hatte er fast nur mit Wachen gesprochen oder sich irgendwelchen anderen Dingen gewidmet, die den Umständen geschuldet waren. Kaum ein privates Wort hatte er gewechselt. Selbst für Hadiya hatte er nur wenig Zeit gefunden. Und auch wenn es sich wieder mal um den Sturm drehte, so war es doch irgendwie weniger geschäftlich und mehr persönlich.

Sie trafen eher selten aufeinander. Zaina war voller menekanischer Tugenden, sie war freundlich, zurückhaltend aber vor allem sehr fleissig. Er selbst war viel in seinen Geschäften gebunden und so kam es nicht regelmäßig zu einem zusammentreffen.

Ihr freundliches Wesen, ihr Anmut und ihre Aufopferungsbereitschaft fand er sehr bewundernswert an ihr. Selbst in diesen Momenten nahm sie seine doch etwas ausschweifenden Ausführungen auf und es schien sie zu beschäftigen. sie machte sich Gedanken - der Eingang, den Berg von oben besehen. Langsam nickte er zu ihren Worten und betrachtete sie einen Moment schweigend.

Viele Gedanken gingen ihm fast zeitgleich durch den Kopf und trotzdem trat eine gewisse Leere während des Schweigens ein. einen Moment hielt er inne und nahm nur den Moment als solchen an.

„Nicht nur die Hitze zerstreut einen … auch die Unruhe mit sich selbst und dem Land, die momentan anhand der Naturgewalt herrscht, verwirrt einen!“

Kurz schaute er sie an und nickte nur still. Das war es wohl. Schnell ordete er seine Gedanken. "Ich werde gleich noch alles nötige veranlassen, dass unser Volk baldmöglichst in den Stollen eine vorrübergehende Heimat finden mag." "Wie steht es um Dich und Saalih? Seid ihr noch für ein bis zwei Tage sicher untergebracht?"

Saalih, das war auch das Stichwort gewesen. So sehr er Zaina auch schätzte, die menekanischen Werte, die er so gerne hochhielt, waren sehr eindeutig. Er war Zainas Verlobter. Das war eine Tatsache, die mehr als andere Dinge wog und alles was nicht rein freundschaftlicher Natur war verbot.

Kurz fiel sein Blick abermals auf die ihm anmutig gegenübersitzende Zaina. Er lächelte auf und wollte gerade auf ihren Ansatz eingehen den Berg zu erklimmen, als er das Pochen oben an der Tür vernahm.
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Saheeb Masari





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2006 13:07    Titel:
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Es war mehr Zufall gewesen, dass Saheeb den Sandsturm überlebt hatte. Bei einem Spaziergang durch die Wüste war er - weit ab von Menschen und Zivilisation - von dem aufkommenden Getose überrascht worden und alles, was ihm noch blieb, war, sich in den Sand zu werfen und auf das Beste zu hoffen. Doch Eluive, die gnadenreiche, gütige Mutter, schien Gande mit ihm zu haben, denn auch wenn Saheeb irgendwann das Bewusstsein unter den tobenden Sandkörnern verlor, erlangte er es Stunden später wieder.

Doch wie sehr hatte sich alles hier verändert binnen weniger Stunden. Mehr wie im Traum nahm Saheeb wahr, wie selbst mitten in der Nacht schweißtreibende Hitze die Wüste heimsuchte, wie noch immer der Sand in kleinen Windböen aufgetrieben und in sanften Wellen durch die Luft getragen wurde. Doch noch dachte sich Saheeb nicht viel dabei - zum einen, weil er, kaputt und verschwitzt, wie er war, nicht mehr wirklich viel denken konnte und sich ohne Wasser Schritt für Schritt richtung Menek'Ur schleppte. Zum anderen, weil kleine Sandstürme und übertriebene Hitze zwar selbst auf der Wüsteninsel ungewöhnlich, aber durchaus erklärlich waren.

Erst Tage später, als sich an den Stürmen nichts geändert hatte und die Hitze immer unerträglicher wurde, begann Saheeb, sich Sorgen zu machen. Langsam begannen die Einschläge der kleinen Sandkörner, deren Geprassel auf den Sandsteinen wie die Einschläge von Hagelkörnern klangen, das Gemäuer der Häuser in Anspruch zu nehmen. Zunehmend beunruhigte Saheeb, wie sein eigenes Haus immer mehr Risse und strukturelle Defizite aufwies. Anfangs hatte der junge Menekaner noch gehofft, der Sturm wäre bald vorüber, damit er sein Haus wieder in Stand setzen konnte. Doch ganz offenbar hatte Eluive anderes mit ihnen vor.

In einem "Kraftakt" packte Saheeb seine gesamten Sachen und verstaute alles, was ihm lieb und teuer war, in seinem geräumigen Keller. Dort, so hoffte er, würde selbst ein Einsturz des Hauses den wertvollen Dingen nicht viel anhaben können. Zwei ganze Tage verbrachte er damit, die wertvollen Güter, das Salz, die edlen Metalle und die kostbaren Früchte in Truhen zu verpacken, diese sorgsam zu etikettieren und dann in einem komplizierten System in seinen Keller zu räumen, nach dem er sich zumindest ein wenig Ordnung in dem Chaos erhoffte, das Menek'Ur heimsuchte.

Sein nächster Gedanke galt seiner Familie. Wo waren all seine Geschwister? Zaina hatte er bei einem kurzen Besuch auf der neuen Insel im Meer getroffen, ihr schien es gut zu gehen. Das beruhigte ihn wirklich ungemein. Aalina? War sicherlich bei ihrem Raakin. Und wäre sie wirklich in Gefahr gewesen, hätte Saheeb sie gesucht und gefunden, wäre sie vermutlich lieber weiter in Gefahr gewesen als sich von ihrem Bruder retten zu lassen. Amira musste sich wohl im Palast befinden, dort war sie bestimmt sicherer als an jedem Ort, den Saheeb ihr bieten könnte. Najiya? Sie hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Er hoffte sehr, dass ihr nichts zugestoßen war. Und sein Cousin Ra'ed? Er hatte ihn bisher einmal getroffen, danach einen merkwürdigen Brief von Fadi erhalten und nichts mehr von ihm gehört. Es würde schwierig werden, sich über seinen Aufenthalt und seine Gesundheit gewahr zu werden.

Dennoch versuchte er unablässig, bei den Wachmännern und durch eigene Suche seine Geschwister zu finden. Manch einer konnte ihm in der Tat Auskunft geben, und so wähnte Saheeb schon bald fast alle seine Familienmitglieder in Sicherheit. Nur eine Person machte ihm zu schaffen. Charis. Die Frau seines Herzens, die Frau, an die er denken musste, als er im Sandsturm unterging. Zumindest hoffte er, dass er an sie gedacht hatte - vermutlich jedoch war ihm nicht wirklich viel Zeit geblieben, auch nur an irgendjemanden zu denken. Charis konnte er nicht finden, er klopfte Sturm an ihrem Haus, er befragte die Wachen und suchte selbst die Stadt und die umliegenden Gebiete ab, selbst die Palmen kletterte er hinauf. Nichts. Wo war sie nur?

Einige Tage später fand sich im Briefkasten des Statthalters ein kleiner Zettel aus Pergamentpapier, sauber beschrieben in menekanischen Lettern und mit einem kleinen Siegel verschlossen, dass ein geschwungenes M als Zeichen für das Haus Masari trug.

Salam, Fadi aus dem ehrwürdigen Hause Yazir, hochgeschätzter Statthalter im Auftrage unseres einzigartigen Emirs aus dem Hause Omar,

es sind widrige Umstände, unter denen ich dir dieses Schreiben übermitteln muss. Zu gerne würde ich selbst vorbei kommen, um mich selbst davon zu überzeugen, dass es dir gut geht und einige Dinge mit dir besprechen. Allein, die Suche nach einigen wichtigen Menschen hält mich davon ab, in Gespräch und Besuchen meine Zeit zu verschwenden.

Derzeit suche ich nach Najiya, einer Wüstenperle meines eigenen Hauses, die ich schon seit langer Zeit nicht mehr durch die Straßen Menek'Urs wandeln sah. Auch ihr Haus schien mir wie ausgestorben und so kann ich nur hoffen, dass dieser Wüstensturm sie nicht als Opfer gefordert hat. Auch keiner der Wachmänner, die so tapfer und hart dem Sand und Wind entgegentreten, konnte mir meine Sorgen nehmen. Kein Lebenszeichen gibt es zur Zeit von ihr, und so gilt meine höchste Sorge und meine höchste Not ihr.

Eine weitere Frau unseres Volkes, die ich beinahe schon verzweifelt nun suche, stammt aus eurem Hause. Charis, Schwester der Raja und eine kostbare Perle unseres Volkes. Ich suchte bereits an ihrem Hause, das nicht weit von dem meinen entfernt steht, durchsuchte Stadt und Umland und sogar die Orte, von denen ich glaubte, sie finden zu müssen. Bis jetzt war es mir trotz Eluives Beistand nicht gegönnt, auch nur eine Spur von ihr zu entdecken, doch weiterhin gilt meine Sorge diesen beiden Menschen und all den anderen, von denen ich im Moment nicht genau weiß, wo sie zu finden sind.

Auch habe ich gerüchteweise vernommen, dass sich meine Schwester, Aalina, nun aus dem Hause Yazir, sich auf einer Reise mit ihrem Vermählten, dem edlen Großwesir des menekanischen Reiches, befindet und wäre froh und von ganzem Herzen beruhigt, wenn Du mir dieses Gerücht als wahr und zutreffen bestätigen könntest.

Wenn es Weiteres gibt, was ich und meine Familie für Dich und das Volk tun können, lass es mich ohne zu zögern wissen - es soll nichts geben, was dem Hause Masari zu schwer erscheint, wenn es um das menekanische Reiche geht.

Möge Eluive dich, deine Familie und unser ganzes Volk vor Schlimmerem bewahren,

Saheeb Masari
Oberhaupt des Familienhauses der Masari


Seit dieses Schreiben nun den edlen Postkasten des Statthalter zierte, war Saheeb so gut wie gar nicht mehr zuhause anzutreffen, und nur die Tatsache, dass vor seiner Tür kaum Sand lag, ließ vermuten, dass er hin und wieder dort anzutreffen war. Stattdessen eilte er, wie in dem Brief beschrieben, umher und sorgte sich um Familie und Volk.
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Sahlim Ifrey





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2006 13:17    Titel:
Antworten mit Zitat

Welch unglückliche Fügung des Schicksals, dass ausgerechnet, als Sahlim sich seiner Bestimmung nahe sah, Eluive selbst die Stadt und das Land zu bestrafen schien. Konnte es denn anders als eine Bestrafung sein? Konnte eine Mutter, die man stets als gnädige und ehrwürdige Frau betrachtete, ihren Kindern solch Unwetter angedeihen lassen? Sahlim schien dies ungerecht, ja geradezu frevelhaft. Aber es stand ihm nicht zu, die Wege der Mutter zu beurteilen, und noch mehr war sein Geist geblendet von der Hilflosigkeit, die er angesichts der Sandmassen verspürte.

Die Straßen der Stadt wirkten wie ausgestorben, und umso glücklicher war er gewesen, an einem Tage gleich drei Kinder der Wüste in der Stadt antreffen zu können. Nun stapfte er wieder durch die mit Sandkörnern überzogenen Straßen und zog seine Robe eng um sich. Von der Ferne konnte er einige Menekaner erkennen, die sich vor der Tür eines Hauses versammelt hatten. Gerüchteweise hatte Sahlim vernommen, dass alle Menekaner aufgefordert waren, sich um die Sicherheit des Volkes zu sorgen. Und war dies nicht der Wohnsitz des Statthalters, vor dem sich diese Männer versammelten? Ja, dort würde er vielleicht seine beiden Hände auch anbieten können.

Und so trat er an die beiden Männer heran, verneigte sich tief vor ihnen und begrüßte sie auf die alte, höfliche und respektvolle Weise, während er mit ihnen zusammen vor der Tür des Statthalters wartete.
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