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Zwischen Trauerweiden und blutbefleckten Rosen (MMT)
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Zwischen Trauerweiden und blutbefleckten Rosen (MMT)
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Emilia Arragar





 Beitrag Verfasst am: 31 Okt 2022 20:20    Titel: Zwischen Trauerweiden und blutbefleckten Rosen (MMT)
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Heulend zog der Wind durch die verlassenen Gassen, hier und da sah man eine verwirrte Gestalt oder ein gequälten Geist von einem Haus zum nächsten huschen. In weiter Entfernung hörte man einen Glockenturm...und in genau jenem Moment als die 12te Stunde zur Mitternacht schlug, durchbrach der rostige Spaten das erste mal die entweihte Erde Varunas.
Eine ganze Weile war das Geräusch des Spatens, wie er sich immer und immer wieder tief in die Erde grub und den Dreck aufwühlte, alles was in der Stille zu hören war. Würmer und untote Insekten quollen aus der Erde hervor und windeten sich wie freigelegte Maden auf dem Boden. Wie ein Echo gesellte sich dann das Geräusch eines zweiten Spatens hinzu, der scheinbar in einem etwas versetztem Takt, etwas auszugraben schien. Doch das blecherne Geräusch, welches stetig dumpfer wurde, ließ eher auf ein Gefäß schließen, das langsam aufgefüllt wurde. Plötzlich wurde es wieder still und nur das Kratzen eines metallischen Gegenstandes der über den Steinboden geschliffen wurde, hallte von den Wänden der toten Ruinen Stadt wieder.



Knackende Knochen die sich gerade zu einem Skelett aufgerichtet hatten und leuchtende Spinnenaugen warfen in der tiefschwarzen Nacht, neugierig ihre Blicke auf die beiden Diener Krathors. Das Licht des Mondes und der Sterne sickerte schwach durch den grauen Nebelschleier, der wie ein Leichentuch über dem Himmel lag und ein wenig von den Gestalten der beiden Frauen enthüllte.

Giftgrüne Augen, umrahmt von honigblondem Haar, umgeben von Duft so lieblich und verführerisch wie eine mit Dornen bespickte Rose in voller Blüte stehend, bei der man fast nicht widerstehen konnte jene zu pflücken. Rabenschwarzes Haar so zart wie Federn, umarmen bernsteinbraune Seelenspiegel, die geheimnisvoll aus einer Nebelwolke hervorstechen, wie der Qualm eines Glimmstängels der einem langsam die Kehle zu schnürt, die Lungen verpestet und das Leben unbemerkt von innen heraus entzieht.



Die beiden hielten einen Eimer Erde, der zwischen ihnen baumelte. Ein kurzes einvernehmliches Nicken, dann setzten sie sich mit raschelender Robe in Bewegung. Nach einem kleinem Spaziergang blieben sie erneut stehen und füllten ein paar weitere Jutesäcke mit Erde. Kurz darauf erfüllte ein kaltes Wispern die Dunkelheit Varunas, verteilte sich langsam bis es nicht mehr zu vernehmen war, doch Gewiss würde es einem jeden Lebewesen in der Nähe ein fröstelnden Schauer über den Rücken laufen lassen. Das Wispern und Flüstern der Dienerinnen förderte ein knöchriges Pferd zutage, als auch einen Zombie, der dem erdenreichen Gefängnis entsagte und aus der selben entweihte Erde hervorkroch. Modrige Haut und Haarfetzen wehten sanft in der mitternachts Brise, ein paar Brösel der Erde aus welcher sie herausgebrochen waren rieselten noch an ihnen herab. Die beide Frauen schnürten die Säcke fest zu und mit robusten Seilen befestigten sie die Jutesäcke und den Eimer an den niederen Kreaturen, welche ihnen mit verzerrten Fratzen strauchelnd folgten. So war in der Stille der Nacht im düsteren Varuna, nur noch ab und an das gequälte Ächzen der Untoten zu hören, welche die Eimer und Säcke entweihter Erde gen Westen trugen, ihren Herrinnen folgend.

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Victoria Deklie





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 22:50    Titel:
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Spaten um Spaten, Stich um Stich. Dichter Nebel, der sich zum letzten Glockenschlag wie eine schwere, durchlässige Decke über Varuna legte. Die Erde noch weich und feucht genug, bevor der bald einbrechende Winter den Boden hart werden ließ. Das Vorhaben der Schwester hatte eine Gemeinsamkeit mit ihrem, zumindest fast. Sowohl der geborgene Ast, als auch ihre Rosen würden im Schatten der heiligen Hallen wachsen und gedeihen.
Eimer um Eimer, Jutesack um Jutesack. Nur das Heulen, Jaulen und Scharben all der Bewohner Varunas wurde von den Spatenstichen unterbrochen. Erst als die Säcke und der Eimer gut gefüllt waren, machten sie sich zurück in die Grabkammer. Der Bereich, in der das Blutbad stand, war ein guter Ort um alle Pflanzen zu züchten. Während der Ast direkt in eine Vase mit der frischen Erde eingelassen wurde, mussten die Rosen erst einmal von ihrer alten befreit werden, um mit neuer genährt zu werden. Die Schwester verdünnte etwas Blut in einer Schale mit Wasser und begann mit ihrem Werk. Sie hingegen nahm das eigene, wollte eine tiefere Bindung zu ihren Rosen schaffen, sie züchten und ihnen eine Aufgabe geben. Licht würde durch Schatten ersetzt werden, Wasser durch Blut und einfache Erde durch jene aus Varuna.

Bald schon würde der Winter einbrechen... Bald schon... und dann würde das Chaos alsbald seinen Lauf nehmen.
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Emilia Arragar





 Beitrag Verfasst am: 23 Apr 2023 15:48    Titel:
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Sie griff in den Sack entweihter Erde aus Varuna und beobachtete wie diese fein durch ihre Finger zu Boden fiel, lauschte dem leise rieselden Geräusch der Erde, welche auf dem Steinboden der still da liegenden Grabkammer ein kleines Häufchen bildete. Der Todeshauch Krathors haftete der entweihten Erde an, wie der unangenehme Rauch eines Glimmstängels der sich in geschlossener Umgebung nur langsam verflüchtigte, sich schwer in den Lungen der Menschen absetze und sie zum Husten brachte, so sie es nicht gewohnt waren jenes Gift zu sich zu nehmen.
Der Rabeherr er war der Meister des Zerfalls, eine ganze Stadt begraben unter seinem Todeshauch, ruhten Wesen unter der Erde, warteten darauf sich unter seinem Kommando und dem Kommando der Diener aus dem Totenreich zu erheben. Manche Seelen verirrten sich an jenen Ort oder stürzten sich wagemutig in die tiefen Gefilde Varunas, manche sogar glaubten Licht an den Ort bringen zu können. Doch die Seelen berührten oftmals unbewusst jenen Todesschleier, sobald sie einen Fuß auf das Land Krathors setzten. Ahhh...es war doch schließlich einfach nur tote Erde...was war schon etwas Dreck unter den Stiefeln. Was waren schon ein paar Untote die wieder zu einem Häufchen nichts zerfielen sobald man sie besiegt hatte? Nicht mehr als lästiges Unkraut das man einfach aus dem Boden reißen konnte...und doch nährte jeder Blutspritzer, der vergossen wurde, jede Leiche die auf die Erde fiel, sein Reich.
Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem selbstgefälligen Lächeln als ihr Blick sich auf die ewige Nachtschwärze legte, die weissgraue Asche, der Hauch tiefroten Blutes, dass durch die Rinde und die Adern des Blattwerks schimmerte. Die Robe der Raben hinter sich her schleifend wendete sie sich um und schritt die Treppen der Kammer hinauf, bis sie an der Kluft ankam. Geisterhafte Schleier schienen einen stets unsichtbar zu berühren und hinüber zu führen. Der kalte Griff körperloser Wesen, durch welchen man sanft und doch mit Nachdruck auf die andere Seite getragen wurde. Ihr Blick schweifte über die Todeskluft, fixierte sich an einen bestimmten Punkt, sie schloss die Augen und dieses mal trugen die Wesen sie hinunter. Als sie unten angekommen war betrachtete sie die Wurzelgeflechte eingehend, die wie Blutegel an der Felswand festsaßen. Hier und da lagen Schädel und Knochen herum, wohl Opfer derer die in die Schlucht gefallen waren...oder hineingeworfen wurden? Selbst an diesem Ort fand man Pflanzen vor, sie hatten keine Seele und doch steckte etwas lebendiges in ihnen. Teilweise ragten sogar einige Wurzeln der Bäume an der Oberfläche in die Schlucht hinein. Sie fuhr mit der linke Hand über die Narbe in ihrer rechten Handfläche und griff nach einer der Wurzeln und konzentrierte sich auf die Kraft ihres Herren. Ein leises Kratzen, ein unheilvolles Blätterrauschen, wie trockenes Laub das im Herbst über den kalten Boden scharbt...es dauerte nur wenige Momente ehe die Wurzeln sich verdunkelten und die Felswand entlang kletterten...sich ausbreiteten wie eine Krankheit mit perfektem Nährboden.
Tief in der Kluft der Grabkammer, dort konnte der Garten gedeihen, denn wie Unkraut das stets wieder kommt und die Toten auferstehen - so wird auch das Reich Krathors nie vergehen.




Zuletzt bearbeitet von Emilia Arragar am 23 Apr 2023 15:50, insgesamt einmal bearbeitet
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Emilia Arragar





 Beitrag Verfasst am: 04 Jul 2023 13:59    Titel:
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Es war recht spät, doch nachdem das Ritual des Bruders Neor erfolgreich gewesen war, trat sie aus dem Ritualkreis heraus, um sich noch ein wenig der Gartenarbeit zu widmen. Sie bewegte sich auf das Bäumchen zu, das bisher seinen Platz im linken Eck der Grabkammer gefunden hatte. Mit der kleinen Schaufel stach sie in den Jutesack voll entweihter Erde und füllte den Topf auf. Ihr Blick fiel dabei erneut auf die ewige Nachtschwärze, die weissgraue Asche... die Augen fuhren weiter dem Hauch tiefroten Blutes folgend, entlang den Adern die durch die Rinde und das Blattwerk schimmerte. Dumpf vibrierte ein Herzschlag durch die Grabkammer. Victoria, Neor und Kelzon geselllten sich zu ihr, sie hatten es ebenso gespürt. Der Blick auf das Bäumchen schien sie förmlich anzuziehen...sie wollte ihn berühren. Ihre Hand schien sich ganz von allein darauf zuzubewegen und als sie den Stamm berührte fuhr ein Schock durch ihren Körper, sie konnte sich nicht mehr bewegen, sie war paralysiert. Sie spürte Platzangst, das Leid, den Schmerz und ....Hunger. Irgendetwas oder irgendwer kämpfte darin einen Kampf, ob für oder gegen sie war nicht klar. Plötzlich konnte sie sich wieder bewegen und ein von Leid und Schmerz geplagter Schrei, ausgehend vom Baum erfüllte die Stille der Grabkammer.

Als sie sich von den Geschwistern verabschiedete, trug ihr Weg sie weiter über die Treppen, hinauf zur Schlucht. Sie genoss stets die Ruhe und Kühle der Kammer und den leichten Luftzug, der hier oben durch das Gemäuer wehte. Im ersten Moment fühlte es sich an als ob man ins Leere treten würde und in die Schlucht fällt, jeder der schon einmal auf einem Stuhl gekippelt und sich verschätzt hatte kannte dieses Gefühl des Falls, nur um sich kurz darauf wieder zu fangen. Als sie den kalten Griff der Wesen spürte, die sie stets auf die andere Seite trugen, hoben sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln. Sie lauschte dem Heulen der verlorenen Seelen die scheinbar in der Schlucht ihr Ende gefunden hatten, es hatte etwas von Musik in einem Theater, die von den Wänden hallte. Sie schloss die Augen und warf sich mit einem Mal von der Brücke in die Menge. War sie verrückt? Vielleicht ein bisschen. Nein, ganz sicher sogar. Sie spürte den Luftzug für den Hauch einer Sekunde, doch das Vertrauen in Krathor hatte sie nie enttäuscht. Die Hände oder von was auch immer sie getragen wurde, geleiteten die Dienerin Krathors tiefer herab, fast wie ein Rabe der durch ein kalte Wolke gleitet bestehend aus etlichen Wesen ..ein Sog ..ein Luftstrom, Hände die sie weiter nach unten zogen, tiefer in die Schlucht hinein. Das Gefühl des freien Falls setzte wieder ein und plötzlich klatschte sie auf dem Boden auf und sie riss ihre Augen auf...es war wieder nur ein Traum..."Bald finden wir einen Platz für dich und du kannst endlich deine Wurzeln in die Erde Gerimors schlagen..."




Zuletzt bearbeitet von Emilia Arragar am 04 Jul 2023 14:25, insgesamt 3-mal bearbeitet
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