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[Q] Träume und Gedanken - kennen keine Schranken!
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Träume und Gedanken - kennen keine Schranken!
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 14 Nov 2022 13:10    Titel:
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Wenn das stetige Leben ein Albtraum wäre, so hätten wir wahrlich die unsägliche Hoffnung, aus eben Diesem zu erwachen.


Angst, ein stetiger Begleiter, den sie gekonnt und geübt mittlerweile im Griff hatte - meistens machte er sich nur in ihren Träumen bemerkbar….wenn sie unruhig schlief und schweißgebadet aus ebendiesem erwachte.
Aber jetzt war diese Angst präsent. So viele Dinge, die sich derzeit auftaten und so viele Dornen, an welchen sie sich stechen konnte und ob Gift an jenen verweilte…schwer zu sagen. Konnte nur die Zeit all diese Fragen beantworten oder eben unbeantwortet mit in den Tod gleiten.

Die Dunkelheit hatte sich mittlerweile über das Haus gelegt, die bekannte Stille durchflutete den Raum, lediglich das Knistern des Feuers, welches nach und nach das einst stattliche Gehölz verschlang, war zu vernehmen.

Angst verbreiten, wo sie selbst ein loderndes Lockfeuer sein könnte….sie sollte sie fernhalten von all dem, was wichtig ist oder wichtig werden könnte.
Nochmals verstecken vor der Arbeit konnte sie sich nicht, die Burg musste sie betreten, ihrer Tätigkeit nachgehen. Froh darüber, wenn nicht allzu viele vor Ort waren…und dennoch vielleicht lockend genug, um die Wesen schnuppern zu lassen.

Im Haus, da war sie alleine. Alleine mit sich, ihren Gedanken, ihren Sorgen, ihren Ängsten und dem Grübeln darüber, wie sie jene entsorgen und loswerden könnte.
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Mairi Kaija





 Beitrag Verfasst am: 15 Nov 2022 00:13    Titel:
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Deine Stärke ist es, es zu fühlen und es trotzdem zu tun.
Oh, wie gerne hätte ich den alten Freund angeschrien dafür. Für all die Worte, wie in Ordnung es für mich war, zu fühlen, weil es mich ausmachte. Für all die Lehren und Lektionen. Weil ich wusste, dass er im Recht war. Weil ich die Leere, so verlockend sie manches Mal war, niemals haben wollen würde. Weil ich das, was ich wieder fühlen konnte, nicht eintauschen würde, gegen Emotionsarmut und Kälte. Trotzdem blieb die Wut. Wut auf ihn. Auf seine Worte. Wut auf die Geschwister. Auf die Herolde. Ich hasste Kontrolllosigkeit und diese Situation war der Inbegriff dessen.

Ich konnte nicht mehr machen, als den Schutz um uns zu ziehen, musste die Kontrolle schon wieder aus den Händen geben und ich tat es alles andere als freiwillig. Wie sollte ich sonst schützen, wenn ich selbst nicht geschützt war. Ich hinterfragte nicht mehr, ob Er es gut hieß. Das hatte ich aufgegeben, als mich seine Schwingen aus dem kalten, dunklen Wasser nach hause schickten, ehe mich seine ewige Dunkelheit umfangen konnte. Ohnehin würde Er es mich wissen lassen, wenn ich zu weit ging in meiner Menschlichkeit. Trotzdem fand ich keinen Weg, noch nicht. Ich konnte nicht einschreiten, konnte nicht heimlich den unsichtbaren Mantel meines Schutzes um die wenigen Schultern legen, die es in meinen Augen wert waren. Es blieb nur, zu warten. Ich wusste, es würde vorbei gehen und ein Ende finden. Und ich wusste, es wäre keines, das mir nehmen würde, was ich gerade gewonnen hatte. Vertrauen war ein alter Freund und Betrüger, lange verloren und doch wiedergefunden, auch wenn der abgestandene Geschmack des Bruches mir noch frisch auf der Zunge lag. Hier galt es jedoch nicht, das fragile Gut in die Hände anderer zu legen, sondern schlicht mit meinen zu umfassen und sicher zu halten. Schon wieder.
Ängste waren mir nicht fremd. Albträume ein stetiger Begleiter, auch wenn sie in den letzten Monden mehr in den Hintergrund gerückt waren, nicht mehr jede Nacht den leichten Schlaf zerfetzten, um sich an die Oberfläche zu kämpfen. Selbst in den Stunden, in denen nicht die Erschöpfung überhand nahm und mich in die traumlose, erholsame Dunkelheit entkommen ließen oder die Zeit, in denen nicht die neu gefundene Wärme die kühlen Glieder umfing, wurden sie dumpfer. Es waren ohnehin seit vielen Jahren, seitdem die Flammen das Gebälk zum bersten gebracht hatten, seitdem das Symbol der heiligen Heilerin in Feuer gestanden hatte und die vier ausgebluteten Körper verschluckt hatte, nicht mehr die Art von Träumen, die mich hoch schrecken ließen, mit dem seichten Film kalter Angst auf der Haut. In den meisten Nächten, in denen die Erinnerungen durchsickerte, war es die unangenehme Unruhe, die eigenen Worte, die mich wach werden ließen. Trotzdem war mir nur allzu bewusst, dass ein einzelner Satz, eine gewisse Stimmlage oder ein Griff den Schrecken wieder heraufbeschwören konnten. Es gab Dinge, die vergaß man im Handumdrehen. Und dann gab es jene, an die man sich für immer erinnern würde. Der Geschmack von Bitterschokolade. Grau-blaue Augen von Tränen verschleiert und von Schmerz und Angst durchzogen. Hilflosigkeit in einem Griff, der so viel stärker war als ich es je sein würde. Schwielige Finger, die sich zu fest in meinen Kiefer drückten, um meinen Blick dort zu halten, wo er nichts verloren hatte. Heute würde ich mich wehren. Heute konnte ich mich wehren und ich wusste, dass ich es nie wieder sehen musste. Hoffentlich.

Sie nährten sich davon. Labten sich daran. Ich hatte die Auswirkungen gesehen. Hatte den Erzählungen der wenigen anderen gelauscht. Vielleicht konnte ich ein kleines Stück der eingebildeten Kontrolle wiedererlangen, nur ein winziger Fetzen, vielleicht konnte ich es lenken oder locken, weit genug. Ich wusste nur noch nicht, wohin. Zu einem lohnenderen Ziel, das sich noch finden lassen musste, das stand fest. Und doch ließen die Worte der kleinen Schwester meine finstere Stimmung etwas verfliegen. Meine Nähe reichte aus. Ein Echo meiner Kraft würde ausreichen. Ich tappte immerhin nicht mehr im Dunkeln, wusste, was ich zu tun hatte für den Moment und gleichzeitig wusste ich, dass es nicht ohne Erklärung ginge.
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Ennika Farnsstedter





 Beitrag Verfasst am: 15 Nov 2022 16:00    Titel:
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Ereignisreiche Tage...
verdammt ereignisreiche Tage... voller kleiner schöner und grausiger Momente. Teils noch den bitteren Nachgeschmack und die Sorge wie ein Kloß im Hals und im nächsten Moment vor Freude heulend.

...

Ein schöner Markt in Bajard. Gerade erholt von allem was vorher war. Noch völlig unbelastet von dem was die Tage folgen würde.
Erst die Kunde von einem tentakeligen Wesen, etwas das Leute in der Nacht verfolgt... natürlich hörte ich die Gerüchte. Die Träume blieben zum Glück eher ruhig, leer fast. Ich hörte, dass es Alina traf, sie 'in den Staub warf' und immer noch war sie darauf versessen dieses Ding fertig zu machen. Bedenken, dass es sich vielleicht wieder um ein Wesen handelt, dem man normal nicht beikommen konnte, scherten sie wenig.

Und immer näher kam dieser Schatten, dieser 'Schemen', dieses Ekel...
Das Wort wurd eindeutig für zu vieles in letzter Zeit benutzt.
Hätte mir jemand gesagt, dass ich mal einen Mann freiwillig in den Arm nehmen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Es war... seltsam, unterschwellig merkte ich meine Anspannung, auch wenn alles in mir sagte 'ungefährlich'. Und wirklich, ungefährlicher für mich gibt es wohl keinen. Aber es war gut und richtig. Andarc so dermaßen aufgelöst zu sehen, ließ etwas kippen. Es ging grad nicht um mich oder meine Angst, wenn ein Freund so aufgelöst war, dass er wie ein Kind zusammengekauert am Boden saß. Wir haben einige Gemeinsamkeiten. Dass sich dann auch die Angst so ähnelt, war fast keine Überraschung, aber etwas, dass ich sehr gut mitfühlen konnte. Und es bewies mir auch, dass es für mich anders war. Da waren mehrere in meinem Leben mittlerweile, die mir wichtiger waren.

Und dann kam Angst über Angst über Angst... ein gefundenes Fressen, wenn dieses Biest sich wirklich davon ernährte. Mistviech... verreck dran...
Aufgewühlt von Erinnerungen und angespannt von Unbekanntem. Erst dachte ich, es wäre jemand an der Tür, seine Haltung und Bewegungen verrieten so viel ... doch sah ich niemanden, vielleicht weil ich dahinter stand. Den selbst gefertigen Stab in den Händen, einfach irgendwas um im Falle mit zuschlagen zu können. Dann die Angst, als er zusammenbrach.
Ich konnte nichts tun... rufen, warten, halten... ich konnte nicht weg.

Was diese Situation dann für Gefühle im meinem selbst noch zu aufgewühlten Freund hervorrief, keine Ahnung... Ein Echo seiner eigenen Ängste, diesmal nur realer.
Mehr und mehr Befürchtungen meinerseits, Warnungen und trotz meines halben Wissens darum, konnte ich nicht anders als es schlimmer zu machen... wieder Sorge, Angst, Panik, Wut... um Atem ringend. Ehe es zu schlimm wurde, dann wieder Erkennen... und wieder konnt ich einen Moment nichts tun, als nicht loszulassen.

Dämmrig beleuchtete 'Hilfe', eine stille Aufforderung, nach der ich meine Hand streckte, Wärme und ein paar leise Worte, eh ich selbst zum verarzten geschickt wurde. Sie änderten nichts und doch war es ein erstes mal, dass ich sie hörte und glaubte. Es machte es nicht wirklicher und doch war es etwas schönes. Ein kleines Leuchten in diesem Dunkel.

Und die Kälte und Dunkelheit des Jahres fing gerade erst an... jetzt nur nicht zu viel schwarzmalen.
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YaResh





 Beitrag Verfasst am: 16 Nov 2022 13:17    Titel:
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Es ist nun einige Tage her, dass die Streiter des Stammes bei einer Jagd schemenhafte Wesen angetroffen haben. Es war tief in den Eishöhlen, nahe der Befestigungen der halben Menschen. Es war eine Stimme aus dem Nichts die zu den Rashar gesprochen hat. Nirr die normalen Dämonen und Kreaturen die dort im Eis hausen. Es war anders. Es klang verzerrt, alt, wie eine Stimme aus einem verschwommenen Traum, wie eine Stimme die im Wind mitklingt der durch einen Felsenspalt pfeift. Wer auch immer es war schickte schattenhafte Wesen auf die Rashar um sie anzugreifen. Doch die Streiter standen Schulter an Schulter zusammen und konnten sich dieser Kreaturen erwehren. Kleine Schatten, wie Schatten die durch das Flackern einer Fackel geworfen werden. Die Stimme erklang erneut, diesmal erzürnt. Ein weiterer Schatten hob sich aus dem Nichts hervor, materialisierte sich vor ihnen. Dieser war größer. Und besaß mehrere Arme. Oder waren es eher Tentakel? Der Schatten schien nicht richtig greifbar. Ihre Waffen drangen durch ihn hindurch als wäre er nur Einbildung. Und doch gelang es ihm, die Rashar und ihre Streiter anzugreifen. Ihre Schilde zur Seite zu drücken, Rüstungen und gar das darunter liegende Fleisch zu zerkratzen. Doch wo kalter Stahl ein Freund der kalten Schatten war, so waren Flammen von Fackeln und Waffen aus Pyrianstahl ihr größter Feind. Die Überraschung des Angriffs wich dem Kampfeswillen und Mut der Streiter. Und gemeinsam schafften sie es, dieses albtraumhafte Monster zu bezwingen. Als dieses Wesen regungslos am Boden lag und er es mit seinem Fuß berührte, zerfiel es zu Staub. Und es kehrte Ruhe um sie herum ein. Es schien, als wäre nie etwas passiert. Nie etwas so Ungewöhnliches bei ihnen erschienen. Nur die beschädigten Rüstungen und leichten Verletzungen waren Beweis der Konfrontation.

Kurz nach diesem Vorfall konnte er an vielen Orten außerhalb der Eishöhlen diese Wesen antreffen. So scheint der Angriff dort erst der Anfang gewesen zu sein und nun diese schauerhaften Gestalten das ganze Reich heimzusuchen.

Auch vor dem RaKun wurden sie gesichtet. Die Rashar waren in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, die Wachen an den Verteidigungen des RaKuns verstärkt. Er selbst leistete ihnen dieser Tage öfter einen Besuch ab und sah nach dem Rechten. Mit einem langen Speer im Arm blickte er durch die Wälder vor sich. Seine Gedanken schweiften immer mal wieder ab. Riefen die Situation in den Eishöhlen in sein Gedächtnis.
Die Stimme labte sich an ihren Ängsten. Nährte sich dadurch. Möglicherweise gewann sie weitere Kraft und Macht.

Vielleicht war das alles nur der Anfang von etwas größerem.

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Dakhil Bashir





 Beitrag Verfasst am: 16 Nov 2022 17:40    Titel:
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Er dachte, er wäre gewarnt gewesen aufgrund der Gerüchte und Botenberichte aus den Grünlanden. Er dachte, er wäre gewappnet, wenn er stets gewaffnet unterwegs sei. Er dachte, er wäre vorbereitet gewesen. Und er dachte auch, er würde verschont bleiben.

Warum sollten sie ihn angreifen?

Und doch waren sie gekommen. Und doch haben sie ihn überrascht getroffen. Und doch war er nicht gewappnet. Und vor allem war er alles andere als vorbereitet gewesen.

Kein Bericht, kein Gerücht, nichts hat davon gesprochen, was für eine Macht sie ausüben konnten. Es fing harmlos an, eine Wahrnehmung hier, ein visueller Eindruck dort, doch alles in allem nichts, worüber man sich Sorgen machen musste. Doch blieb es nicht dabei. Zuerst meinte er, es müsse an der Überarbeitung liegen. Am gestrigen Abend war er erst von seiner anstrengenden Reise zurück gekehrt, heute Morgen hat er bereits früh wieder an der Esse gestanden. Oder er habe zu viel mit dem Polieröl gearbeitet.


Zeig ihr noch einmal die Höhle... los...

Spätestens mit den zischenden Stimmen, bemerkten auch die anderen die komische Anwesenheit eines "Etwas". Er selbst konnte sich nicht mehr rühren, die Angst lähmte ihn. Er drohte zu versinken, in seiner Wahrnehmung, in seinen Gefühlen, in der Situation. Er wusste nicht einmal mehr, wo er wahr. Oder wer da wahr. Oder wer ER wahr.

Meeeeehr, gib uns meeeeehr

Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde die beklemmende Wahrnehmung weniger und seine Starre begann sich langsam zu lösen. Die Wärme Eluives selbst umgab ihn und zog sogleich einen Schutz um das Haus. Er konnte wieder atmen, wusste wieder wo er wahr. Doch vorbei war es noch lange nicht! Für manch einen begann die wahre Tortur erst jetzt. Für ihn konnte nichts mehr panischer oder angsterfüllter werden.
Aus dem Fenster wurden schemenhafte Vieher erblickt. Schlurfend und schleichend bewegen sie sich fort. Auf komischen glibberigen Armen, davon hat es einige. Es sieht wie Fleisch aus, doch durch das wabbernde und durchsichtige Aussehen, mag es auch täuschen.


IrrrrgendWANN müsssst ihr RAUS... ihr kleinen SANDVoegelChen.... und dann...

Seine Angst entwickelte sich zu einem selten da gewesenen Tatendrang und weckte seine Beschützerinstinkte. Mit gezogenen Schwert lief er zum Fenster und stand dort jederzeit bereit, sämtliche Eindringlinge aufhalten zu wollen.

dann wirrrrrd GEFRESSSSSSEN.... sooooo KOESSSTLICH

Die Vieher verschwanden wieder. Erst eines, dann das andere. Ob es nun das gezogene Schwert war? Unwahrscheinlich. Ein Schwert von einem panischen Handwerker gezogen, vermag wohl nicht viel ausrichten, vor allem nicht gegen so etwas Ungreifbares. Aber ob es die abflauende Panik und Angst in dem Haus war? Das vermag keiner so genau zu sagen, darüber sprechen? Das wird erst recht keiner. Das man sich vor anderen so gehen lassen hat, dies wird eher verschwiegen werden.


Zuletzt bearbeitet von Dakhil Bashir am 16 Nov 2022 18:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Pip Appelholm





 Beitrag Verfasst am: 17 Nov 2022 15:11    Titel:
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Holzzeit!
Die ist eigentlich immer und überall. Es gibt keine Jahreszeit, in der es kein Holz gibt aber dennoch achtet man im Winter darauf, dass man nicht zu viel schlägt, um die schlafende Natur nicht zu sehr zu schädigen. Im Frühling muss man ganz besonders aufpassen, weil überall frische Triebe sind und diese nicht beschädigt werden dürfen. Im Sommer trägt alles Früchte und das Holz ist zäh-saftig aber im Herbst ist Holzzeit, so viel steht fest!
Wenn die Bäume und Büsche auch eh schon dabei sind, ihre Blätter von sich zu werfen, dann kann man auch entspannt ein paar Äste mitnehmen. Also war genau jetzt die Zeit, in der sie gerne und lange im Wald war.

Halt, nein!

Richtig ist wohl eher:
Also wäre genau jetzt die Zeit, in der sie gerne und lange im Wald hätte sein sollen. Und gleich im Anschluss kommt das ganz große ABER!

Aber da war sie nicht alleine und was sie hatte hören und sehen müssen, verfolgte sie bis in das kleine traute Heim in der Herberge hinein. Selbst unter einem Berg an Decken, Küchlein und Kekse als Nervennahrung bereit und die Axt in greifbarer Nähe, zitterte sie wie Espenlaub.
Bisher war sie gerne alleine gewesen und hatte das Leben in Bajard genossen, doch zum ersten Mal seit langem sehnte sie sich nach der Heimat und den Appelholms dort. Ein leises Schluchzen entwich ihrer Kehle sogar, als sie an ihre alte Mume Elsebritt dachte, die sie doch gerne im Winter besuchen hatte wollen.

Was aber, wenn sie dazu nicht mehr kommen würde, weil diese halbdurchsichtigen Waldschrate, die ihr hinterhergeeilt waren, sie am Ende doch hier irgendwo auffinden und fressen würden?

Wie hatten sie gesagt?

"Soooo KÖSTLICH!" ?!

Ja! Schrecklich, vor allem.
Soooo schrecklich!
Sie unterdrückte die aufkommenden Tränchen und bekämpfte den Kloß im Hals mit einer handvoll Mürbteigplätzchen. Dann wartete sie auf den Morgen und das Licht da draußen aber eines stand fest:
Die Holzzeit hatte man ihr gehörig versägt!

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Nayri Nimmermeer





 Beitrag Verfasst am: 20 Nov 2022 15:12    Titel:
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Ein Schreiben findet sich am Küchentisch der Schneidermeisterin Karawyn,
die wahrscheinlich ganz bewusst nicht geweckt werden sollte:

"Liebe Karawyn,

ich habe dir aus Bajard frische Brötchen, Marmelade und auch etwas Wurst
mitgebracht. Auch Tee und Milch habe ich beim Bauern dort gekauft.
Du solltest etwas Essen und Trinken, um wieder zu Kräften zu kommen und
dann schau dir diese Worte noch einmal ganz genau an, denn ich habe
besondere Kunde aus dem Handelshafen:

Ich wurde gewarnt, dass dort ein oder vielleicht sogar mehrere Schemen
umgehen, der oder die die Leute heimsuchen und sie mit ihren eigenen
Ängsten quälen würden.
Die Gründe dafür haben sie mir nicht genannt aber es wurde schon
angedeutet, dass diese Schemen von Angst und Schrecken leben würden
und diese Gefühle als "köstlich" erachten.

Es klingt sehr danach, als wäre es das, was dich erwischt hat.
So lange das nicht geklärt ist, würde ich empfehlen, dass wir uns alleine
nicht zu weit vom Haus und dem Bauplatz wegbewegen sollten.
Diese Wesen lauern anscheinend auch in den Wäldern.

Wenn du das gelesen hast und ein bisschen frühstücken konntest, dann
komm ruhig einmal in die Schneiderstube. Ich glaube die Zeltplanen sind
bald bereit, um zusammengenäht zu werden.
Vielleicht lenkt uns das beide von den Ängsten ab?

Nayri."

_________________
„Das kleinste Ding ist auch zu ehren:
Eine Nadel mag einen Schneider ernähren.“
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 22 Nov 2022 15:26    Titel:
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Die Berichte zu Vorfällen der Erschreckenden Art mehrten sich zunehmend in den Hallen des Tempels.
Stimmen im Wind, Wesen aus Nachtschatten, Einäugige Kreaturen, dene es nach Angst und Panik zehrte.

Und so unverkennbar real diese Gefahr zu sein schien, so unverkennbar war sie auch nichts, was über die Ängste der Betroffenen hinaus ging.
Ein intimer, sehr persönlicher Schrecken, der den einen traf, die andere nicht, und jeden und jede auf eigene Art und Weise berührte.

Angst. Nackt. Simpel. Nur allzu menschlich.

Doch Angst durfte unter dem Angesicht des All-Einen kein Hindernis sein, nur eine weitere Prüfung, welcher die Gläubigen sich zu stellen hatten.
Diesem Gedanken Folge leistend, tat auch der Tempel des Herren Alatar das seinige, um den Gläubigen auf diesem Pfad zu helfen.

So wird man in diesen Tagen den Tempel zu Rahal in besonderem Licht erstrahlen sehen. Die Anzahl der Kerzen scheint sich deutlich vergrössert zu haben, sodass ein stetes, ungewohnt einladendes Licht aus den Portalen treten mag. Die Tempelwächter an den Pforten mögen Besucher einladend, zu verweilen und in der Glorie des Herren zu baden, um allen Ängsten gut vorbereitet zu begegnen. Und auch das gewohnte Murmeln und Raunen der Templerschaft, die ihre Gebete spricht und Zeremonien hält, mag sich in diesen Tagen vermehrt beobachten lassen.
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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 24 Nov 2022 10:41    Titel:
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Verdammt, ich war vorbereitet gewesen. Und natürlich war das eingetreten, was zu erwarten war. Es kam der Tag, an dem das Vieh vor mir auftauchte. Ein Tag, an dem ich zum Glück allein in der Schenke war und ich hoffte inständig es auch zu bleiben. Auch der Wunsch erfüllte sich am Ende immerhin.
Ich begegnete diesem Alb (ich weigerte mich das Ding Schemen zu nennen) mit allem Wahnsinn, den ich aufzubieten hatte. Es lernte mich kennen, quasi, aber nicht so, wie es sich das vermutlich gedacht hatte. Natürlich wollte es Askan herauslocken – wie vorhersehbar, wie simpel, wie unmöglich zugleich.
Ja, mit Sicherheit war das eine Angst von mir, wenn auch nicht meine Größte. Eine Angst, mit der ich sogar gerechnet hatte, dass es sich diese herauspickte, zunächst. Bedauerlicherweise ist es halt so, wenn man sich selbst gegenübersitzen sieht, auch fünffach, das ist wie in den Spiegel sehen. Askan sieht aus wie ich, ich sehe aus wie Askan. Netter Versuch, aber ich fand mich schon immer sehr ansehnlich. Damit kriegte es mich also sicher nicht.
Das, was es sagte, reizte schon mehr, machte mich aber auch sauer und ich zeigte ihm ziemlich facettenreich, was ich davon hielt. Was er nur nicht zu sehen bekam, war: Askan.
Nicht mal in dem Moment, als ich die Nase so voll hatte, dass ich den Dolch zückte und dieses Alb-Ding einfach zerlegen wollte – sei es in nebulöse Einzelteile oder in echte.
Dummerweise war das der Moment, wo er mich wirklich packte.
Es verwandelte sich in Nika, alles verwandelte sich in eine Illusion um mich herum, die Eisgrube, die Zeit damals in Siebenwacht, der Moment wo Askan die drei Trollköpfe ausgeschaltet hatte und dann auf Nika losging, nur dass er es dieses Mal durchzog.
Na klar wusste ich, dass das nicht wahr war. Die Zeit war lang vorbei, sowas wiederholte sich nicht. Dennoch lief es mir eiskalt den Rücken runter und es passierte das, was passieren musste.
Die persönliche Schutzfunktion war nicht etwa, dagegen anzubrüllen oder um mich zu schlagen oder die Augen einfach zu schließen – nein, der Geist ging auf Wanderschaft. Ganz von selbst, ohne dass ich es beeinflussen konnte.


    Nika! Ne, das konnte ja gar nicht stimmen. Der war ja Tod. Hatte den ja umgebracht, oder? Oder doch nicht? Nika! Gut, alles war gut, doch nur ein böser Traum, oh ja.

    Oh Lolli! Wer waren die Weiber? Wollten die ihn jetzt echt erziehen? Na warte.

    Ich hatte der einen vors Schienbein getreten, die Prunze! Was glaubte denn die? Dass die mir was zu sagen hat? Pff. Wenn ich was will, will ich was. Wen interessiert denn, was die Schickse will! Und die andre? Na ja. Öde. Die Regentropfen hatten es lustiger gemacht, und da waren sie wieder alle am Maulen. Man, sind Erwachsene doof. Wollte doch nur eine Schoki. Hab ich nicht bekommen, bin ich woanders hin und habe sie mir einfach genommen und dann unterm Tisch versteckt. Törtchen gabs da auch!

    Dummerweise war ich dann so müde, das sich eingeschlafen bin. Wach wurde ich im Bett. Da war Nika wieder. Na gut. Der war nur halb so wild, auch wenn er mir manchmal trotzdem auf den Keks ging. Aber er war da. Das war auch gut. War er ein paar Tage sogar, war noch besser.
    War alles so durcheinander und verwirrend. Grauenvoll.
    Und immer versuchte sich da wer in den Vordergrund zu drängeln, und mich nach hinten zu zerren. Furchtbar anstrengend. Ach, der war’s. Ja mh. Noch so ein Erwachsener. Aber dem kann ich nicht weglaufen, blöd.

    Nein, nein, nein! Ich will nicht wieder weg! Ich will Lollis und Schoki! Ich will hier bleiben und ich will vor Schienenbeine treten! GEH WEG! NEIN!


Götter, ich hasse Kinder.

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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 28 Nov 2022 18:59    Titel:
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Der Traum meines Lebens war ein andauernder Albtraum

~ Voltaire ~


Die Blicke ruhten auf der kleinen Gestalt, weit bevor sie durch die Schleier der Wirklichkeit trat und beinahe lautlos zum Ufer der Nebelsee trat. Weit weit vor ihrem Entschluss dem Ganzen ein Ende zu bereiten und den Versuch zu wagen, die dünnen Mauern zu versiegeln.
Der Schlüssel hatte sich gedreht und die Türe geöffnet, den Weg mehr unbewusst geebnet, doch nun, da sie wusste, wie der Mechanismus funktionierte, konnte sie sicherlich die Gegenoperation wagen, alles wieder verschließen und den Spaß beenden. Warum auch nicht?
Er dachte nicht wie die Schemen und Schatten, er hatte ein anderes Ziel und so unendlich lange darauf gewartet. Oh, er kannte ihren Unmut und amüsierte sich darüber, dass sie nicht einmal erahnen konnten, was er überhaupt war. Viele Namen gaben sie ihm und natürlich war ihnen bewusst, dass er mehr als nur einfacher Albtraum war. Doch welche dunklen Pfade ihn in diese Gefilde gebracht und wie ihn allein der Weg dorthin verändert hatte, das wagten nicht einmal Albträume zu träumen.

Oh, er kannte ihre Gespräche, hatte ihnen belustigt gelauscht, als die junge Scharfschützin nahe am Lager seiner vermeintlichen "Geschwister" kauerte, in der Hoffnung mehr über ihr Tun und Handeln zu erfahren.


Zitat:
"Chhhhhh... der HUNGER wird grrrößer.... wir müssssssen mehr jaaaagen!"
"WaRUM holen wir nICHT den BRUDer der DUNKElheit?"
"weil er schon wartet, er will das weltenwanderkind... sie soll ihm gehören..."
"Aberrrr wenn errrrr sssssich den Schlüssssel nimmmmmt, dannn wirrrrd die Mauerrrr wiederrrr fesssst und wirrrrr müssssssen zurrrrück!"
"JA! So MACHEn WIr noch das BESTE aus deR ZEIT, die uNS geGEben IST."
"... ich weiß nicht, es ist seltsam hier... etwas... fehlt... etwas stimmt nicht in dieser welt..."
"BrrRRRRAAAAAARRRR.... hast DU etWA selbER ANGST?"
"nein, doch wenn die ängste sich hier verändern, wird die nahrung knapp."
"Du hassssst Recht, kleinerrrrr Brrrruderrrr... essss isssssst eine Sssschande, dasss derrrrr Dunkle ssssich dasssss Weltenkind nnnnnehmen wirrrrrd aberrrr essss issssst bald auchhhh an derrrr Zzzzeit zzzzurüüück zzzzu gehen, denn ichhhh sssspürrrre diesssse Sssstille auchhhh."
"ICH WILL BLEIBEN.... ssssooo KÖSTliCh die ANGST!"
"Ssssstill, Narrrr... wirrrr haben Besssssuch...."


Wahrscheinlich konnte sie sich aus dem Gefasel der drei Schemen keinen rechten Reim machen, daher hatte er sie laufen gelassen und sich vielmehr über das Streitgespräch amüsiert. Zumal sie nicht sein Belang war, selbst wenn er eine gewisse Nähe zu seinem Ziel spürte.
Eine Nähe, die er ihr anneidete und ihren Gatten für die eigene, besondere Verbindung zu hassen begann. Sie wussten nicht, dass diese Verknüpfung bestand - dass er sich ausgelaugt fühlte, als sie ihre Kräfte einsetzte und sie zitternd unter einer Schicht von Decken fror, als er die Kälte der Angst zu spüren bekam. Nun, auch dieses lästige Band würde er durchtrennen... bald, mit jedem Schritt dem Ziel ein wenig näher.

Mit einer kleinen Geisterflamme in den blassen Händen betrat sie die schwarze Barke, um über den stillen Nebelsee ins Land der Träume zu fahren. Die Blicke verschlangen die Gestalt beinahe, doch verweilte er auf seiner Position am schlierenverhangenen Ufer und lauerte scheinbar geduldig. Jede Bewegung, das Heben und Senken der Schultern, das Blinzeln der Lider über kohleschwarzen Augen, das Zucken der Nasenflügel - er brauchte sich nicht zu erinnern, er hatte nie vergessen.
Da drückte sich das schlanke Boot mit leisem Knirschen endlich in den Sand, hatte das Eiland erreicht und er roch ihre Haut, ihr Haar.
Nur kurz musste er sich zusammenreißen, als sie aus dem Kahn stieg und die folgenden Schritte immer zögerlicher wurden. Sie musste seine Gestalt nun als Umriss hinter den Nebelschleiern sehen können, doch erwartete sie schließlich auch jemanden.

"Ich... ich bin zurück, die Frist ist verstrichen, die Tore geschlossen. Was sich nun noch auf Gerimor befindet und nicht in diese Welt gehört, soll vernichtet werden."
Er schwiegt, spürte, wie sich die Mundwinkel hoben und er tief Atem holte.
Die Schleier wurden dünner, sie hatte ihn beinahe erreicht, hob die Flamme mit Argwohn aufgrund der Stille. Sanft verwehte der Traumsand am Strand und mit dem weichen Rieseln der Körnchen, dem Reißen der Nebelschwaden, glaubte er ihre Erkenntnis Stück für Stück spüren zu können. Da spannte er sich zum Sprung an.

"Du bist nicht... aber.... dann... wer?"

Ihre Antwort war ein lächelndes Gesicht.

Dann schrie sie auf und der Schrei gellte hell, in das Gewebe des süßen Schlummers und der Albwesen hinein, hallte noch in den Tagträumen ihrer Geschwister nach...

... doch

... zu

... spät.


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