Eine dunkle Schlinge zieht sich um Junkersteyn zusammen...

[Nachtschatten]

"Mama, Schau! Können alte Greise so schnell laufen?"

"Theo, komm jetzt mit. Dein Vater kommt gleich vom Feld und dann muss ich die Kartoffelsuppe fertig gekocht haben. Und deine kleine Schwester zuhause hat sicher auch schon hunger!"

"Aber Mama, der alte Greis! Schau doch! Er hat seinen Mantel abgeworfen und läuft wie ein Hase zum Waldrand!"

"Theo, komm! Wir haben keine Zeit!"

"Aber Mamaaaaa..... schau doch!"

"Theo!!!"

Sonderbare Sichtungen von verdächtigen Gestalten mögen vielleicht den Anwohnern von Junkersteyn in den letzten Tagen aufgefallen sein und nicht nur das. Es schien, als würden vermehrt funkelnde Augenpaare Junkersteyn aus der Ferne beobachten und auf den richtigen Moment lauern. Doch welcher Moment wäre dies gewesen? War Junkersteyn nicht gerade jetzt besonders verwundbar, wenn der verschlafene Ort unvorbereitet seinem idyllischen Alltag nachging?
Und auch manch fahrender Händler wird auf seinen Reisen zwischen Junkersteyn und Wulfgard so manch verdächtigen dunkle Umrisse abseits der Straße in den Schatten der hohen Baumkronen des Waldes erblicken. Giftige, stechende Blicke, die sich in ihre Rücken bohrten und fordernd nach Blutzoll verlangten.

Junkersteyn, oh Junkersteyn, was haben all die finsteren Kräfte im Westen nur mit dir vor?

Kraft, Zeit und Ressourcen hatte es in den letzten Monaten gekostet, um so vieles aufzubauen. Die Anstrengungen haben sicherlich den Zusammenhalt unter den Bewohnern gefördert, doch was braute sich über Junkersteyn zusammen und würde die Bande zwischen den Bewohnern den zukünftigen Belastungen standhalten?

War es Hysterie oder berechtigte Vorsicht, dass einige Bewohner diese Tage ein mulmiges Gefühl bekamen und sich fragten wie lange der jetzige Frieden Bestand haben würde?