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Im Osten nichts Neues oder Das Buch des Angriffs wie er war
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Im Osten nichts Neues oder Das Buch des Angriffs wie er war
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Nachtschatten





 Beitrag Verfasst am: 06 Okt 2022 20:16    Titel: Im Osten nichts Neues oder Das Buch des Angriffs wie er war
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Zitat:

Helisande
Heinrik
Beak
Hluthar
Berenguer


Junkersteyn

So viele Namen, so viele Ziele und es nagte an ihm, dass die Liste immer länger wurde anstatt kürzer. Die Brüder und Schwestern des Schattens, die losgezogen waren, um diese Namen endlich von der Liste zu streichen, kehrten nicht zum Axorn zurück.

Ob sie noch am Leben oder einen guten Tod gestorben waren, blieb ungewiss. Fakt war jedoch, dass sie nicht zurückkehrten und dass die Liste nicht kürzer wurde.

Vater duldete kein Versagen, aber vor allem duldete er keinen Aufschub und die Geduld des Mael'qil wird auch nicht unendlich sein.


Berenguer

Er unterstrich nochmal den letzten Namen auf der Liste. Der einäugige Glatzkopf durchkreuzte immer wieder seine Pläne. Zweimal hätte der Glatzkopf ihn beinahe erwischt und zweimal wäre sein Dasein auf dieser Welt beinahe beendet worden.

Gerade das letzte Mal war sein Leben auf Messers Schneide. Ein Moment der Unachtsamkeit- es würde sein letzter Moment sein.

Und da war noch dieser Magier, der ihn dazu zwang in den Nebelwald zu flüchten. Ein Lethar im Nebelwald. Lieber wäre er in die Kloake von Adoran gesprungen als sich in den Nebelwald zu flüchten. Aber sie ließen ihm keine Wahl, hatten ihn umzingelt. Er rieb sich den Schädel, befühlte die Stelle, die von dem Feuerzauber immer noch angesengt war und zerrte an dem kleinen Haarbüschel, das schon in die verbrannte Haut eingewachsen war.

Der Magier. Er musste herausfinden wie dessen Name lautete und dann würde dieser ebenfalls auf die Liste kommen.

Die Liste wurde immer länger und länger. Verdammt.

Ein kurzes Schnalzen mit der Zunge, als würde ihn ein genialer Einfall plötzlich euphorisch stimmen.

Ja, das war es. Die Lösung war Junkersteyn. Dort würde alles beginnen und dort musste die Saat erst einmal verteilt werden, auf dass er die Früchte seiner Bemühungen später ernten konnte.

Junkersteyn sollte der Schlüsseln zum Tor sein, dessen Zugang ihm bisher verwehrt geblieben war....
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Nachtschatten





 Beitrag Verfasst am: 07 Okt 2022 08:33    Titel:
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Tags darauf verfasste er einen Brief, um die entsprechenden Schritte einzuleiten und seinen Schlüssel an besagtem Ort zu suchen:

https://forum.alathair.de/viewtopic.php?t=115557

Zu seinem perfiden Plan durfte natürlich auch das schiefe, befremdlich anmutende Grinsen eines Bösewichts nicht fehlen, als er den Brief mit fein säuberlicher Schrift verfasste, um bei der Freiherrin von Junkersteyn und Silberklamm vorstellig zu werden.


Berenguer... mein glatzköpfiger Widersacher.
In diesem Spiel der Intrigen musst du erstmal warten, denn der Mael'qil hatte Größeres vor als einfache Rachegelüste ausfechten. Und wenn die Sache in Junkersteyn erst einmal ins Rollen gebracht wurde, wirst auch du noch bluten müssen...


Es hätte nur noch ein schrilles, krächzendes Lachen gefehlt, um den klischeehaften Stereotypen eines klassischen Antagonisten zu zeichnen, doch zum Glück pflegte sein Volk nicht oft zu lachen und so wurden seine Umgebung und das Trommelfell seiner Geschwister dann doch von einem möglichen Katzengejaule voller Vorfreude verschohnt.
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Nachtschatten





 Beitrag Verfasst am: 08 Okt 2022 12:01    Titel:
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Neue Gerüchte verbreiten sich in Junkersteyn und womöglich auch in Wulfgard. Bahnt sich ein Unheil an oder war es nur lästiges Geschwätz um die triste Monotonie des Alltages zu vertreiben?

https://forum.alathair.de/viewtopic.php?t=116228


Zuletzt bearbeitet von Nachtschatten am 08 Okt 2022 12:02, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Je'yuxalae





 Beitrag Verfasst am: 10 Okt 2022 20:30    Titel:
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Im Axorn unterdessen mag sich der ein oder andere Lethar an das alte, eingestürzte Axorn zurück erinnert fühlen.
An die (guten) alten Zeiten, in denen das Axorn gefüllt war mit giftigen Dämpfen und Quellen, aus denen ätzende Flüssigkeiten traten. An Zeiten, in denen Menschen kaum einen halben Tag dort überlebten und sollten sie es doch wagen länger zu verweilen, elendig erstickten.

Zumindest könnten in dem ein oder anderen Letharen nostalgische Gefühle hochkommen, sobald er den Trankkeller des Axorns betritt.
Setzt man Schritt in den Keller, wird man willkommen geheißen von einem Schwall ätzender Dämpfe, der sich wie nebelige Fäden durch den gesamten Raum ziehen.
In der Alchemieecke brodelt es auf mehreren Flammen in gusseisernen Töpfen vor sich hin.
Eine säureartige Flüssigkeit, die den Raum mit dicken Schwaden schwängert, die selbst dem stärksten Letharen nach einer Weile das Atmen schwer macht.
So wird in den nächsten Wochen der Trankkeller fast ausschließlich als Giftküche dienen und ein längeres Verweilen dort schnell ungemütlich werden.

Ausgestattet mit Masken, um die schlimmsten Dämpfe fern zu halten, kümmert sich die Lethrusae Je`yuxalae um die Fertigstellung der Aufgabe des Mael`qil. Angehende Lethrusaren erhalten eine Einschulung im richtigen Umgang mit Säure und verbringen die nächsten Stunden und Tage damit diverse Flüssigkeiten zu mischen, um sie dann in Tongefäße zu füllen. Nach und nach füllt sich der Vorrat an mit Säure gefüllten Krügen, dessen Zweck bislang nur wenige kannten.

Der Zweck?
Für Vater, alles für Vater!


Zuletzt bearbeitet von Je'yuxalae am 10 Okt 2022 20:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Pha'raundarr





 Beitrag Verfasst am: 18 Okt 2022 10:47    Titel:
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    Ein schwarzer Strom drang in die Erde der Siedlung ein von immenser Kraft beseelt, schwarze Nebelschwaden verdunkelten die Siedlung in der Abenddämmerung, der Strom zermalmte alles, was sich in einem weiten Umkreis befand, die Siedlung löste sich auf, während Lavaströme pulsierend aus dem Riss im Boden hervordrangen. Ein Wiederaufbau war nicht möglich, Vaters Mal offenbarte seine Macht. Seine unendliche Macht über das Leben, die unbändige Kraft, die aus dem tiefen Hass in die Welt mündete. Andere Lebensweisen hatten keinen Platz, sie standen den Zielen im Wege und mehr noch verhinderten sie ein Vorankommen. Vernichtung. Unterwerfung oder Vernichtung…

    Das Bild verschwamm, als er sich auf dem Tempelboden kniend wiederfand, die Kälte des Steins und des Untergrunds drangen an ihn, doch pulsierte Vaters Zorn in seinen Adern, sein Herz sandte das warme Blut in seine Extremitäten. In ihm brannte es, und der Zorn verzehrte ihn nicht, sondern war Nahrung für eine Stärke, die ihre Begrenzung nur in der beschränkten Physis seines Körpers fand – was ihn nur mit noch mehr Hass erfüllte, dass er Vater nicht besser noch dienen konnte, einen Gedanken, den er für einige Augenblicke verfolgte, ehe er von ihm abließ und die Nachwirkung der Vision an sich wahrnahm, die tiefe Erfüllung bei dem Bild, das sich zeigte. Die Siedlung wäre nichts weiter als eine kleine Mahlzeit für Vater. Dahinter lag Wulfgard. Die Wächterwölfe würden in ihre Einzelteile zerlegt und über die Häuser der Wildlinge drapiert, während die Klauen des Panthers sich in den Leib des Wolfes graben würden. Wölfe und Schafe… wenn sie dem Panther begegneten waren sie nichts weiter als Opfer.

    Die Hybris, wenn er durchdrungen und erfüllt von der Stärke Vaters war, musste gezügelte werden, aber mehr und mehr vermochte er es alleine nicht mehr – immer wieder zuckte etwas in ihm auf, das all das in ihm verzehren wollte, was den Rest an Kontrolle ausübte… er wollte sie vernichten, jetzt, sofort, jedes Mal wenn er eine dieser Kreaturen des Ostens sah, wollte sich das Raubtier in ihm in den Vordergrund drängen und auf sie zustürmen, die gesegnete Klinge Vaters sie zermalmen.

    Und dennoch hatte er es geschafft, pedantisch nach Plan vorzugehen, den brennenden Zorn in Zaum zu halten, den pulsierenden Hass immer wieder in die Schranken zu weisen – ‚Alles hat seine Zeit. Warte geduldig.‘, mahnte er sich.

    Schritt für Schritt offenbarte sich der Plan, die Verbündeten waren eingebunden, die Vorbereitungen liefen, Hinweise wurden vorausschauend gelegt, Aktion würde zu Reaktion führen, jedes Agieren des Feindes wäre ein Mosaikstein in einem sich ausbreitenden Geflecht von Täuschung und Verwirrung. Die Letherxe zogen wie eine Plage über das Land des Ostens… sie waren die Vorhut. Keine Vorhut, wie man sie kannte, sondern infiltrierend wie ein Krebsgeschwür, das die Abwehr erschlaffen lassen würde, sich ausbreitete, bis alles davon befallen war. Alles… befallen…

    Das Bild… der schwarze Strom aus pulsierender, vernichtender Kraft, breitete sich wie ein Meer aus in der Dunkelheit der Nacht. Dunkle Schatten flogen mit ihm, leblos der Blick in schwarzen Höhlen.

    Bald… nicht mehr lange.
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KalOshra





 Beitrag Verfasst am: 26 Okt 2022 10:35    Titel:
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Ein Auftrag – auf der Suche nach Wissen.
Ostwärts, durch gewundene Höhlengänge.




Dem Ziele sich nähernd..

Den Blick hinab zu senden, stieg er hinauf.




Dort lag es, wonach das Auge des ShoRa gesucht...



Das Kloster der Lichteinigkeit!
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Nachtschatten





 Beitrag Verfasst am: 08 Nov 2022 23:18    Titel:
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Zweikampf - Siegen bedeutet Leben


Der junge runenlose Letharf schnaubte vor Anstrengung. Schweiß, Blut, Angst vor dem Versagen und wilder hemmungsloser Eifer Vater dienlich zu sein. Die Mischung aus all Diesen verlieh der Höhle, in der er und einige andere niedere Geschwister ihre Hüllen stählten den typischen süßen Odor eines letharischen Trainingsplatzes. Er schmeckte die rauchige schwefelreiche Lavaasche auf seiner Zungenspitze. Er spürte den staubigen Boden unter seinen Füßen, sowie die sporadisch hervorragenden scharfkantigen Felsen, die sich in seine Fußsohle schnitten. Er registrierte jeden einzelnen aufgeregten Herzschlag unter seiner Brust.
Er war am Leben. Das ist das was zählte. Am Leben bleiben bedeutete gleichzeitig mehr Zeit, um Vaters Ziele zu erreichen, die eigene Essenz zu stärken und letztendlich der Gemeinschaft einen Nutzen zu bringen.
Die federleichte Klinge in der Hand wiegend, tänzelnte der Letharf leichtfüssig um die Lethra herum, als würde ein Raubtier seine Beute ausspähen, bevor dieser zum Sprung ansetzen würde.
Sein Gegner war etwas kleiner als der Letharf, aber ebenso drahtig und durchtrainiert wie er selbst. Er würde das Weibchen in die Schranken weisen und ihr zeigen wo ihr Platz war. Ein schiefes selbstbewusstes Grinsen huschte flüchtig über seinen Anlitz, ehe der Ausdruck der Vorfreude schnell versiegte. Unter den wachsamen Augen des Letherx wagte der Runenlose keine Unachtsamkeiten und wie sagte sein Volk noch so schön?
"Man sollte einen Arathrax nicht schon einzäunen, bevor man ihn überhaupt gefangen hatte."
Die Lethra hatte etwas schönes, verlockend verführerisches an sich.
Mandelförmige rubinrote Augen, die ihn eindringlich und forsch anstarrten. Eine lange seidige tiefschwarze Mähne, die ihr teilweise wild übers Gesicht hing und die kleine süße Stupsnase gerne versteckte. Ein schmales, fast schon edel wirkendes Gesicht, umrahmt von den elfischen Nachlässen in Form von spitz zulaufenden Ohren.
Ausfall, Finte, Ausfall- der Letharf ließ die Klinge in seiner Hand majestätisch elegant in einer fast schon anmutend wirkenden Choreographie auf seinen Kontrahenten herabregnen.
Die Lethra keuchte und wehrte die Angriffe des Letharfen geschickt ab, konnte aber gerade nur knapp widerstehen. Der Schweiß formte sich auf ihrer Stirn, perlte an ihrer Schläfe herab, um dann entlang der schmalen Wangen zum Hals herabzurinnen. Ihr Oberteil war unlängst schweißdurchtränkt und klebte dicht an ihrem dunklen Körper, um konturenreich die femininen Rundungen der Lethra zu verraten.
Der Letharf leckte sich über die Oberlippe und wagte ein zufriedenes Knurren, als er weitere Angriffe nachsetzte und die Lethra somit immer mehr zurückdrängte.
Er fragte sich, was er wohl unter dem Stoff, den die Lethra trug, vorfinden würde. Zu gerne hätte er ihr die Kleider vom Leib gerissen und sich an ihr vergangen....
Rechts, links, rechts- er intensivierte seine Angriffssequenzen und versuchte sie immer weiter gegen die Wand zu treiben. Bald hatte er sie.
In wildem Eifer verfiel er seiner eigenen leidenschaftlichen Rage und die Intervalle zwischen seinen Angriffen verkürzten sich signifikant. Die Lethra wehrte sich so gut sie konnte, aber wie eine Beute, die in die Enge getrieben wurde, riss sie instinktiv die rubinroten Augen auf, als sie hinter sich die Felswand der Höhle bemerkte und somit den Punkt erreicht hatte, an dem es nicht mehr half auszuweichen.
Die Klinge des Letharfen kreiste bedrohlich vor dem Gesicht der Lethra, um sich schließlich gefährlich auf ihren Halsbereich herabzusenken. In dem Moment, als die Lethra parieren wollte, landete ein Knie in ihrer Magengrube. Das hatte sie nicht erwartet und zischend entwich die Luft aus ihrer Lunge, ehe sich ihr Blick trübte. Das hämische Lachen des Letharfen klingelte echoend durch ihren Kopf ehe sie langsam das Bewusstsein verlor.


"Zu schwach...." seufzte der runenlose Letharf. Die Worte der Schmach hatten wahrscheinlich sein Opfer nicht mehr erreichen können. Der regungslose Körper der Lethra zierte den felsigen kalten Boden- ein Anblick der auf seine eigene Art ästhetisch anmutend fast schon reif für ein Gemälde hätte sein können.

"Lass sie liegen, Letharf." Hinter ihm schallte die Stimme des Letherx durch die Höhle, noch ehe er sich zu der Lethra hatte runterbeugen können.

Knirschend zog sich der Letharf zurück- in weiser Einsicht, dass er sich seinem Ausbilder besser nicht widersetzen möge.





Angriff des Westens - und wieder fängt die Zitadelle Feuer

"Achtung! Ein Angriff steht bevor!" Hoch auf den Mauern der Quuypoloth-Zitadelle schlugen die wachhabenden Lethrixoren Alarm, als sich eine riesige Streitmacht bestehend aus Thyren, Elfen und Streiter Lichtenthals aus der Ferne näherte. Den Klappern der Rüstungen zu urteilen, bestand die gegnerische Armee aus formidabel gerüsteten Recken.
Der letzte Angriff auf die Quuypoloth war noch nicht lange her und viele Geschwister mussten dabei ihr Leben lassen.
Nun war es wieder an der Zeit sich zu verteidigen.
Der runenlose Letharf ergriff einen Eimer im Zitadellenhof, um diesen dann an einem Seil herab in den Brunnen zu lassen und Wasser zu schöpfen.
Beim letzten Mal hatte der Feind der Westmauer beträchtlich zugesetzt. Viele weitere Angriffe würde die Statik womöglich nicht mehr aushalten.
Auf flinken Füßen eilte der Letharf mit vollem Wassereimer an die Mauer, um sich bereit zu machen etwaige sich ausbreitende Brände sofort zu löschen. Ungeduldig scharrte er mit dem rechten Fuß im sandigen Boden des Zitadellenhofes, in der Hoffnung der Moment möge kommen, in der er seinen Wert für das eigene Volk beweisen könnte.

Und dann passierte es- scheppernd krachte ein Brandgeschoss an die Mauer unmittelbar vor dem Letharfen, um dann die heiße explosive Ladung über den Stein der Mauern zu ergießen. Eine Hitzewelle schwappte aufdringlich den Verteidigern auf den Zinnen entgegen.
Dann ein zweites Geschoss und ein drittes Geschoss, die auf die Mauer einschlugen.

Hastig lenkte der Letharf seine Schritte die Treppe empor zur Mauer, um dann den kleinen Eimer mit seinem nassen Inhalt über der Stelle des Einschlages zu entleeren. Zischend verpuffte das Wasser zu Wasserdampf, als es auf das lodernde Brandöl traf, das sich bei jedem Einschlag auf die Mauern ergoss und das Feuer immer weiter schürte.

Der Letharf wollte sich gerade zurück zur Treppen wenden, um seinen Eimer erneut zu füllen, als es neben ihm gehörig schepperte und noch bevor er seinen Blick zur Quelle des Geräusches lenken konnte, umhüllte auch schon eine Hitzewelle seinen Körper. Das Brandöl schmiegte sich an seine Haut, pyrolysierte diese augenblicklich, ehe das Feuer sich durch sein Fleisch biss und Muskeln und Knochen gleichsam in eine geleeartige Masse verwandelte.

Am Leben bleiben bedeutete gleichzeitig mehr Zeit....

Er hatte wohl nicht mehr viel Zeit auf dieser Welt.

Noch ehe er den Gedanken zuende denken konnte, stürzte sein restlicher schlaffer Körper von den Zinnen, und es war äußerst fraglich dass der Letharf den Aufprall aus mehreren Dutzend Metern Höhe überleben würde.

Der leere Eimer kullerte über den Zitadellenhof, vollzog ein paar verspielte Pirouetten um seine eigene Achse, um dann vor einem Paar schmalen Füßen zum Stehen zu kommen. Die Füße gehörten einer Lethra und ihre rubinroten Augen bohrten sich verächtlich in den verkohlten Letharfen, dessen trostloser Anblick sich vor ihr offenbahrte.

"Zu schwach...." seufzte die Besitzerin der rubinroten Augen. Ob es eine Feststellung ihrerseits war oder einfach nur das Echo vergangener Worte, das würde dem dahingeschiedenen Letharfen für ewig verborgen bleiben.




Zuletzt bearbeitet von Nachtschatten am 13 Nov 2022 19:14, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Teira Moos





 Beitrag Verfasst am: 09 Nov 2022 18:13    Titel:
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Eine Aufgabe:

Der kühler Herbstwind ließen ihre sonst so blasse Haut erröten, der Schauer der ihren schmächtigen Körper durchzog, verriet obwohl sie gut eingepackt war in warme Kleidung das sie fror, obwohl der Wald ihr ein wenig Schutz vor dem Wind schenkte und sie in stätiger Bewegung war, wurden ihre sonst so sanft roten Lippen schon bläulich. Doch sie hatte eine Aufgabe erhalten, sie musste sich beweisen, musste zeigen, dass sie loyal war und über ihre Grenzen hinaus gehen würde.

Der Alathraxor hatte ihr eine Aufgabe gegeben welche sie sehr ernst nahm und nun galt es diese Aufgabe zu erledigen. In die tiefen Wälder mussten besondere Kräuter gesammelt werden, einige Tage würde es dauern bis alles zusammen war, also machte sie sich gleich auf den Weg, im Schlepptau ihr treuer Gefährte das mit Satteltaschen eingedeckt war, alles was man brauchte um einige Tage und Nächte im Wald zu verweilen, nach einem Tagesmarsch suchte sie sich einen Platz und richtete ein kleines Lager ein. Von dort aus konnten alle Zielpunkte erreicht werden.

In den folgenden Tagen ging sie Stunden über Stunden durch die Wälder klapperte die Orte ab wo sie wusste das sie ihre Kräuter finden würde, zurück im Lager wärmte sie sich wieder auf und begann die Kräuter zu trocknen, aus manchen brauchte sie die Samen um den Saft daraus zu pressen, andere mussten im Mörser zu einer Masse gestampft werden und sie konnte alles soweit vor Ort vorbereiten. Nur das Endergebnis war im Labor zu fertigen.

Drei oder vier Tage war sie nun schon im Wald und hatte alles zusammen was sie brauchte und so wurden die Satteltaschen wieder gefüllt und der Heimweg wurde angetreten, als sie wieder zuhause ankam blickte sie erschrocken auf das Gemäuer, großer Schaden hatte dieses hingenommen. Ihr wurde klar, dass es wohl einen Kampf während ihrer Abwesenheit gegeben hatte, nachdenklich blickte sie auf das Tor bevor sie hindurch schritt.

In den Mauern traf sie gleich auf den Alathraxor, der ihr gleich davon berichtete was geschehen war und nun waren ihre Fähigkeiten am meisten benötigt, nachdem sie sicher gestellt hat das alle die Verletzt wurden wohl versorgt wurden. So ging sie mit samt ihrer Sammlung zurück zu ihrem Labor. Dort begann sie die Mittel herzustellen.

Sie hatte noch nie so ein Mittel gefertigt und so war es an der Zeit es erstmal zu testen, mehrere Varianten hatte sie gefertigt, ein Pulver in einem Beutel der geworfen werden konnte oder durch Pfeil und Bogen abgefeuert werden konnte, dann hatte sie in einer Phiole die Flüssigkeit eingefüllt, diese konnte auf ein Tuch getröpfelt werden oder aber auch zum Werfen genutzt werden.

Um es testen zu können ging sie mit einem Mitglied der Gemeinschaft in die Wälder und sie suchten Banditen um zu testen ob und welche Variante funktioniert, sollte der Test erfolgreich sein, könnte sie sofort beginnen diese herzustellen. Die flinken und leisen Bewegungen des Letherx machten es ihm leicht sich anzuschleichen und die Flüssigkeit auf ein Tuch zu geben und von hinten den Banditen zu betäuben, sie selber nutzte das Pulver welches sie an den Bolzen befestigte und genau vor den Füssen eines Banditen feuerte, als der Bolzen mit dem Pulver auf dem Boden prallte und aufplatze, wirbelte das Pulver umher und zeigte schnell Wirkung. Als die Flüssigkeit in der Phiole geworfen wurde, zeigte sie nur Wirkung, wenn sie unmittelbar vor dem Gesicht aufprallte. Es war teilweise ernüchternd doch auch erfolgreich.

Alle drei Formen waren erfolgreich, wobei die Flüssige Wurfphiole nicht sehr sicher war, auch das Pulver hatte nicht lange genug Wirkung, also blieb nur der direkte Kontakt mit dem Tuch und der Flüssigkeit übrig, es war ein Erfolg und sie konnte sich nun an die Arbeit machen.

Gleichzeitig ging der Bericht an den Alathraxor heraus, so das er auf dem neusten Stand war, wie es nun weiter gehen würde, würde wohl die Gemeinschaft planen müssen, eines jedoch war klar, das Gemäuer musste wieder in stand gesetzt werden und dazu benötigten sie Hilfe, die es zu besorgen galt.
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Nachtschatten





 Beitrag Verfasst am: 11 Nov 2022 22:57    Titel:
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Ein fremder Ort

Sein Schädel drohte zu explodieren und in seinem linken Ohr oszillierte ein schrilles Summen. Er lag mit dem Bauch auf dem Boden, als er langsam zu sich kam. Auf seiner Zunge schmeckte er den rostigen Geschmack von Blut und seine Haare klebten ihm im Gesicht. Beim instinktiven Hochschieben der Hand zur Stirn spürte er das Brennen auf der Haut, als er um mit den Fingerkuppen versuchte die Strähnen zur Schläfe wegzuwischen. Die Hand sank wieder herab und erst dann erkannte er dass diese blutbeschmiert war. Sein trüber Blick strich rastlos in der Umgebung umher, auf der Suche nach Orientierung. Links von ihm, regungslos an die Mauer gelehnt, erkannte er im Schatten die Umrisse einer jungen Frau. Etwas weiter entfernt lehnte ein älterer hager erscheinender Greis ebenfalls mit dem Rücken an der Mauer und schien gerade das Bewusstsein wiederzuerlangen.
Seine Kehle fühlte sich ausgetrocknet.
Die Ellbogen auf den Boden gestemmt, versuchte er sich aufzurappeln, aber kraftlos sank er wieder zu Boden herab. Es schien, als hätte ein Ochsenkarren ihn überfahren.

Wieso fühlte sich sein ganzer Körper zu schwach an?

Warum war er hier?

Und vor allem: Warum war er in einer alten löchrigen Kutte gekleidet und wo war seine Kleidung?

Er versuchte mit seinen Lippen Silben zu formen, aber nichts mehr als ein müdes Krächzen entwich seiner Kehle.


"Steh auf, du dreckiges Stück Fledermauskot!" hallte es über den Hof der Zitadelle.
Hinter ihm näherten sich schwere Schritte und das metallische Klimpern einer Kettenrüstung.
Die Stimme gehörte einem letharischen Kämpfer in einer exotisch anmutenden Rüstung, die aus einzelnen handflächengroßen tiefschwarzen Schuppen zusammengesetzt wurde, die entfernt mehr an eine Drachenhaut erinnerte. Abseits von der kunstvoll wirkenden Rüstung, war die Erscheinung des Letharfen nicht unbedingt das was man als imposant beschreiben würde. Man würde den Letharfen nicht unbedingt als besonders muskulös beschreiben, noch imposant hochgewachsen. Tatsächlich war der Letharf für menschliche Verhältnisse eher einen halben Kopf kleiner als der Durchschnitt- höchstens 1,65m groß und dazu eher schlaksig als wuchtig im Körperbau. Jedoch, und das war das Seltsame, versprühte der Letharf den giftigen Charme einer Natter.
Er spürte wie das giftgrüne Augenpaar des Letharfen sich forsch auf seine Erscheinung legte, als wollte das stechende Grün sich direkt in ihm hineinbohren.

"Wa.... Was hast du mit mir vor?" und plötzlich war seine Stimme wieder da, als er bemerkte dass beim Erscheinen des Letharfen sein Herz in die Hose rutschte.
"Was ich mit dir vor habe? Das wirst du noch früh genug herausfinden.... Jetzt geh und wecke die anderen Beiden da und dann will ich dass ihr eure faulen Hintern bewegt. Es müssen heute noch eine Menge Steine vom Steinbruch zur Zitadelle geschleppt werden!" bellte es verächtlich aus des Letharfen Munde.

Er kratzte sich am Hinterkopf, während die Stimme des Letharfen in seinem Verstand noch ein zwei Male echote, als wollte er das was gerade gesagt wurde nicht wahrhaben wollen.

Steine schleppen? Steinbruch? Zitadelle? Aber er war doch nur ein einfach Knecht aus Kronwalden! Anpacken konnte er, aber eher Arbeiten mit der Mistgabel, aber doch keine Steine!

Wie war er hierhergelangt?

Das Letzte, woran er sich erinnerte, war dass er eine billige Spelunke aufsuchte, um seinen Monatslohn zu versaufen... und da war dieses hübsche Weibsstück, das mit ihm anbandelte....
Sie hatte sich auf seinen Schoß gesetzt und ihn zum Trinken animiert... und dann...
Er konnte sich nicht mehr gut erinnern, aber er erinnerte sich an einen Schlag an die Stirn, dann das verschwommene Bild von dunklen Gestalten, die ihn bei halbem Bewusstsein in der Dunkelheit fortschleiften... eine lange Fahrt auf einem Ochsenkarren und schließlich die dunklen hochragenden Zinnen einer düsteren Zitadelle....

Ein fremder Ort.... Was würde ihn hier erwarten?




Zuletzt bearbeitet von Nachtschatten am 13 Nov 2022 19:42, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Andra von Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 23:49    Titel:
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Die Jagd mit Beak, Joanna und Bartholomeo noch wenige Stunden zuvor wirkten gerade als seien sie weit weg und nicht nur wenige Stunden her. Es war schön mit den Gefährten und Freunden eine Jagd zu machen um den Kopf frei zu bekommen.
Gerade bei dem was sie für den heutigen Abend plante. Denn bereits am Vorabend hatte sie den Entschluss gehabt die Wege der Letharen heraus zu finden. Versuchen zu finden, auf welchen Wegen sie nach Lichtenthal bewegten.

Nur leicht bewaffnet und gerüstet mit wenigen Tränken brach sie in den Abendstunden auf um Stellung in dem ersten Versteck des Abends zu beziehen.
Zwischen einer Anhöhe im Wald und den Bäumen und machte sich klein und machte sich klein sodass sie nicht gleich auffallen würde, als plötzlich ein Mann durch den Wald lief, um Hilfe rufend und stolpernd, verfolgt wurde er, so schien es. Jedoch offenbarte sie sich nicht gleich und wollte sehen was kommt. Als plötzlich ein Pfeil auf den Mann zuflog und den Mann in den Fuß traf wodurch er deutlich verlangsamt wurde konnte sie nicht anders.
Es blieb ihr keine Wahl und trat aus ihrer Deckung heraus und schon flog der erste Dolch flog auf die Schützin zu, verfehlte sie jedoch knapp.
„Lauf gen Osten, da ist es sicher.“ Rief sie währenddessen nach hinten und trat aus dem Versteck um dem Mann Zeit zum fliehen zu lassen.
Doch viel Zeit blieb nicht und Umschauen erst recht nicht als es sich überschlug. Aus einer Person wurden zwei, der Mann getroffen vom Pfeil konnte kaum laufen. So beschloss sie sich dazwischen zu stellen und zur Not zu kämpfen um dem flüchtenden die Chance auf entkommen zu lassen.
So flog der Zweite Dolch flog auf den der wie ein gestörter Eber durch den Wald polterte und offensichtlich den Mann wollte, da er ihm etwas schuldete. Nur knapp traf dieser Dolch auch den Kerl nicht und strif ihn nur leicht. Ein Pfeil landete plötzlich vor Andras Füßen fachte es an, dass was lange nicht genutzt aber nie gänzlich vergessen war, in ihr.
Das überleben auf der Straße kam hoch. Kein langes Zögern und schon warf sie sich auf den Eber denn so war die Gefahr von einem Pfeil getroffen zu werden kleiner.
Doch das Gewicht und die Wucht die der Kerl in sich hatte, hatte sie unterschätzt und so konnte er mit einem gekonnten Kinnhaken und gleichzeitigem Dolchangriff ihren Kopf zum Klingeln bringen.
So nicht… so würde sie sich nicht ergeben, nicht so einem Pack! Sie trat zu, in seine Juwelen und egal wie es enden würde, kampflos aufgeben würde sie nicht.
Für Temora, für den Sternenvater, sie würden über sie wachen, dass war ihr bewusst.

Doch so fest sie im Willen und Glauben war, all den Schlägen konnte sie irgendwann nicht mehr standhalten. Er der wie ein tollwütiger Pitbull auf sie einschlug während er über ihr hing hatte sie fest im Griff.
Allmählich verschwamm der Blick und letztendlich blieb sie liegen, sie hatte verloren und er konnte sie auf den Bauch wuchten, um die Hände am Rücken zu fesseln und die Füße so zusammen zu binden, so das sie nur noch kleine Schritte machen konnte.
Während er ihr den Knebel in den Mund steckte konnte sie ihm immerhin noch in die Hand beißen, ehe sie die beiden, den Kerl dessen Namen sie noch nicht kannte, aber was sie raus hörte aus Lichtenthal war und Andra selbst zur Zitadelle wo sie beide eingesperrt wurden. Die Fesseln wurden ihr nicht abgenommen.

Noch lange saß sie in diese kleinen „Tempelraum“ und beobachtete ihren Mitgefangenen welcher recht schnell vor Erschöpfung und schmerz einschlief.
Lauschte der Stille der Nacht und blickte hin und wieder aus den Gittern die die kalte Luft in den Raum reinlief.

Wenn sie hier schon festsaß, so würde sie alles was möglich war tuen um möglichst viel heraus zu finden.
Doch zunächst übermannte auch Andra, angeführt durch den Schmerz der Schläge und des Dolches der Schlaf und so würde sie harren dem was der kommende Tag bringen würde.
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Nachtschatten





 Beitrag Verfasst am: 15 Nov 2022 15:54    Titel:
Antworten mit Zitat

Es wird nur wenige Tage brauchen, da wird sich herumgesprochen haben dass Zwangsarbeiter an der Q Festung eingesetzt werden. Gerüchte verteilen sich auf ganz Gerimor:

https://forum.alathair.de/viewtopic.php?p=823496#823496



Zuletzt bearbeitet von Nachtschatten am 16 Nov 2022 09:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Pha'raundarr





 Beitrag Verfasst am: 03 Feb 2023 15:08    Titel:
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Der Himmel färbte sich in einem leichten Ton von dunklem Blau, der Tag entzog dem Himmel das tiefe Schwarz, das die Ebene vor ihm zuvor noch in einen Mantel der Nacht gehüllt hatte – weit entfernt würde ein Wachmann seinen Dienst antreten, erste Patrouillen durch die noch schlafende Siedlung machen – so hatten es die Letherxe dokumentiert, Meister der Täuschung und Tarnung, sie bewegten sich unter ihnen.
Nichts, was im Ansatz in der Lage war, Widerstand zu leisten. Aber das in mehrerlei Hinsicht schlafende Lichtenthal sollte nicht unterschätzt werden, daran sollte es nicht scheitern. Hochmut war keine Option, aber Planung, Vorbereitung, gnadenlose Umsetzung.

Von einem Abhang, im Schutz der Wälder Tirells, war der kalte, bewegungslose Blick auf den einen Ort gerichtet, den Vater ihm im Traum gezeigt hatte und der seither in seinen eigenen Träumen wieder- und wiedergekehrt war, brennend, leuchtend, allumfassend mächtig, mehr als einmal war er gescheitert, zerfetzt worden in den fieberhaften Nächten, eine Vorbereitung auf das, was nicht passieren durfte – die Kontrolle über die immense Wut kostete ihn Kraft, kumulierte mit der Anspannung darüber, dass der Tag näher kam. Es zerriss ihn innerlich, er wollte Vater dienen, mit jeder Faser seines Körpers, er war durchdrungen davon, Vater diesen Wunsch zu erfüllen.

Seine Hand ballte sich zu einer Faust, er senkte das Haupt ab.

„Vater. Durch deine Macht, deinen Willen, deine Kraft wird ein Sturm über diesen Ort hereinbrechen. Mit der Kraft von Hunderten wird er sich durch Schutzwall um Schutzwall graben, bis das Herz des Feindes bloß vor dir liegt. Wir werden den Speer, getränkt im Gift des Hasses, in das Herz des Feindes treiben. Der Feind soll bluten und ein Leid erfahren, aus dem er keine Kraft schöpft, sondern das ihn wie einen zerfetzten Adler zurücklässt. Wir reißen ihm die Flügel ab und ertränken ihn in seinem eigenen Geschrei und Blut.

Vater…“

Die Augen öffneten sich und eine Welle des Hasses durchdrang seinen Leib, während Bilder an ihm vorüberzogen, brennende Siedlungen, tote Leiber, Schreie, Leid. Der Zeitpunkt war nah…





Zuletzt bearbeitet von Pha'raundarr am 03 Feb 2023 15:09, insgesamt einmal bearbeitet
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Lester van Schrevenau





 Beitrag Verfasst am: 04 Feb 2023 14:04    Titel:
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Nur noch eine Nacht ist übrig. Eine Nacht trennte den Osten vom Westen.
Es gab keine Zeit mehr, kaum einen Moment innezuhalten und nach Luft zu schnappen, als ein Spitzel die Warnung zur Festung Nebelwacht brachte. Nicht die Nachricht selbst war eine Qual, sondern die Ungewissheit, die aus ihr hervorging. Ein Angriff des Westens stand bevor. Doch nicht zu wissen, wo und wann der Panther seine Pranke niederlassen würde war aufreibend, gar beängstigend. In dieser kurzen Zeit war es unmöglich weitere Maßnahmen zu treffen. Die Vorbereitungen in den letzten Monden mussten ausreichen, falls Schwingenstein oder Rittersee angegriffen werden würden. Hätten sie gewusst, was bevorstehen würde, so hätten sie sich besser vorbereiten können, so hätte Lester mehr machen können, doch so...

Der blonde Magier drückt sich von dem Fell vor der knisternden Glut des Kaminfeuers auf. Nicht einmal seine noch feuchte Kleidung hat er ganz abgelegt, als er sich vor dem Kamin nur kurz setzte um auszuruhen, nachdem er die Eildepesche nach Adoran brachte.
Aus dem kurzen Ausruhen wurde Schlaf.
Schlaf der nicht erholsam war.
Ein Schlaf, in dem der Körper ruht, doch Gedanken keine Ruhe gewähren.

Noch am Morgen, ehe die anderen aus ihren Betten kamen, sah man den jungen Magier in der Waffenkammer der Festung die Rüstungen und Waffen überprüfen. Fässer mit Pfeilen wurden mit Metallringen an die Haken der Zinnen gehängt und die Gitter vor den Fenstern akribisch vom Magier noch überprüft. Die Ruhenden sollten noch schlafen, während der Trubel innrhalb der Mauern in der Morgenröte bewahrt wurde. Adelita kümmerte sich die Reittiere im Innenhof zu versorgen. Noch am Nachmittag sollten alle gesattelt und einsatzbereit im Hofe versammelt werden. Gut ein dutzend Pferde würde ohne Verzug durch das Tor preschen können, sollte das nun verwundbare Tor von Adoran angegriffen werden, oder Junkersteyn selbst. Lester hatte schon einige Schlachten miterlebt und so wusste er, dass Zeit ein erheblicher Faktor für ihren Ausgang war. Schnelligkeit, Momentum, Agilität - dies waren Dinge, die so manche Schlacht wenden konnten, auch bei zahlenmäßiger Unterlegenheit, wie es damals der Fall war, als der dunkle Ritter seine Garde vor Bajard gegen die Anhänger des Paktes stürmen lies.

Der Fels in der Brandung würde seine erste Bewährungsprobe bekommen - nun würde es sich zeigen, ob der Pakt der Morgenröte seinen Versprechen gerecht werden könne und den Gezeiten der Mächte trotzte. Es ging hier um mehr, als nur die Verteidigung. Doch davon ahnte das verträumte Schwingenstein in der Morgendämmerung noch nichts.



Zuletzt bearbeitet von Lester van Schrevenau am 04 Feb 2023 14:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 04 Feb 2023 18:59    Titel:
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Der Mensch muss sich stets auf neue Überraschungen gefasst machen.
Max Planck



Eine direkte Überraschung war es nicht, dass nun die Meldung kam. Der Westen wolle sich heute sammeln und angreifen. Es hatte wahrlich genug Übergriffe von kleineren Gruppen in den letzten Monaten gegeben, um darüber nun nicht mehr wirklich überrascht zu sein. Die verblendeten Folger Alatars nutzten also den milden Winter um weiter ihren schmächlichen Plänen nachzueifern. Auch keine sonderlich große Überraschung. Die noch offenen und noch ungeklärte Frage, die sich jedoch stellt war:
Wo würden sie angreifen?

Menek'ur wäre ein nahe gelegenes Ziel von Düstersee aus, jedoch mussten sie durch die Wüste. Die Wüste war immer noch heiß und nicht zwingend einladend für ein marschierendes Heer ohne Erfahrung mit viel Sand. Von ihrer eigenen Liste, strich sie Menek'ur daher schon herunter.
Ered Luin - zu viel Wald.
Sturmouve - nur eine schmale Brücke und der Feind müsste mit Truppen erst durch viel Lichtenthaler Land hindurch. Der Seeweg war eine Möglichkeit, aber die Küste dort nicht zwingend für eine schlagkräftige Anzahl an Landungsbooten geeignet.
Nilzadan - zu viel Berg, zu viele Tore und vor allem zu viele Winkel.
Adoran und Berchgard waren abgeriegelt worden, sie als Ziel zu nehmen war schwierig aber möglich. Hätte für einen klugen Feldherren nicht Priorität 1. Kronwalden war zu sehr im Herzland und es gab dort nur Bauernhöfe. Aktuell gerade von allen Gütern frei Bauernhöfe. Amelie hatte alles sichern lassen. Alles. Sogar die Katzen.

Junkersteyn oder Schwingenstein.

Beide unbefestigte, leichte Ziele. Junkersteyn war auch größtenteils schon von wertvollem Gut befreit worden, jedoch völlig ungeschützt. Nur der Wachturm versprüht etwas Schutzcharakter. Allerdings war das Prestige hier, dass es zu erringen gab eher mäßig. Dennoch leichter zu halten als Schwingenstein, sofern es besetzt würde und man könnte brauchbar mit Booten anladen am Strand.
Schwingenstein war ein sehr prestigelastiges Ziel. Allerdings versprach die Befestigungsanlage des Pakts der Morgenröte durchaus Schutz und das Kloster selbst war eine sehr massive Festung.

Schwingenstein oder Junkersteyn.
Man würde sehen.

Heute.

Vielleicht würde es noch mehr Überraschungen geben und das Alatarische Reich würde tatsächlich versuchen die Burg Adlerklamm zu schleifen. Das wäre tatsächlich origniell und ein sinnvoller Zug. Die Burg trug Prestige hin sich, die Burg der Ritter zu zerstören könnte erheblichst demoralisieren.
Helleth bekam vorsichtshalber Anweisungen, dass sie die Kinder in Sicherheit zu bringen hatte, sobald es nach einem Angriff auf die Burg aussah. Die Amme würde Mittel und Wege dazu finden.

Die Halsberge wurde mit Mühe geschlossen. Sie war eng geworden, wie beim letzten Mal auch. Das letzte Mal war allerdings über fünf Jahre her. Varuna.
Die Brustplatte musste noch nicht weiter geschnallt werden, aber vermutlich nur noch eine Frage von Wochen bis auch hier ein Loch geweiter werden musste.
Überraschungen.
    'Ich kann Überraschungen nicht ausstehen.'
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Raia Lathaia





 Beitrag Verfasst am: 04 Feb 2023 19:23    Titel:
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So saß sie da, im leichten Leinengewand, barfüßig, die Haare offen, schlicht.
Kniend vor dem Baum des Lichts, den Kopf im Nacken und ließ sich vom zarten Spiel der Blätter zur inneren Ruhe verhelfen.
Immer wieder tastete sie ihr Inneres ab, fühlte sich, ihre Umgebung und vor allem die Nähe zu Temora. Nichts sollte sie aus der Ruhe bringen und damit von ihrem Band zur Herrin entfernen.
Nach jener Begegnung vor zwei Abenden war dies wahrlich kein leichtes Unterfangen. Die klerikale Rabenstimme, das giftige Flüstern Krathors, die längst verbannt geglaubten Erinnerungen... alles wühlte sie auf.
Und nun das... Ein Angriff.
Ihr kam es vor als sei es gestern gewesen, dass das Kloster der Mitte sie zur Klosterleitung berufen hatte. Seither war schon viel geschehen für solch junge schmalen Schultern. Gewiss, sie war nicht alleine!
Und für jenen Moment, da der sanfte Wind bei jenem Gedanken zärtlich sie zu umspielen wusste, die Nähe der Herrin allgegenwärtig, entlockte jener Augenblick doch ein Lächeln - für einen kurzen Wimpernschlag.
Doch jener Moment der Hoffnung gab ihr neue Kraft.
Sie hatte, als sie zur Priesterin geweiht worden war, die Gemeinschaft als ihr Credo benannt. Nichts mehr als das sollte ihr Ziel, ihr Streben sein.
Und jene galt es zu schützen und zu unterstützen.
Gleich wo der Angriff des Westens stattfinden würde - es wäre ein Angriff gegen diese geliebte Gemeinschaft. Und jene galt es - neben dem Baum des Lichts - mit allen verfügbaren und vertretbaren Mitteln zu schützen.
Jedes Leben, jede Unversehrtheit!
Erst als sich alles in ihr bestimmt hatte, stand sie auf, ging in den Schlafsaal und begann ihre Rüstung anzulegen, den strengen Zopf zu flechten und schlussendlich die Robe anzulegen.
Dann trat sie hinaus - auf die Stufen des Klostervorplatzes. Standhaft, konzentriert und doch voller Sorge, die sie aber im engen Korsett der Rüstung zu ignorieren verstand - zumindest für diesen Moment der Ruhe vor dem Sturm.

Für Temora - für die Gemeinschaft!
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