Kannst du hören, wie der Wolf heult unterm Silbermond?

[Alev Wikrah]

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Als Alev zwischen die Felle gekrochen war und durch ein kleines Loch im undichten Strohdach ihrer Hütte in die Nacht sah, zählte sie acht Sterne, die halbkreisförmig aus dem Nordhimmel zu ihr herab lächelten. Acht Sterne im Andenken an acht Wölfe, die an diesem Abend ihre letzte Reise angetreten hatten und ihren Dienst nun in Anundraf versahen. Ihr Herz war voller Kummer, Stolz und Dankbarkeit. Alev beschloss, von heute bis zu ihrem Tod an die Wölfe zu denken, wenn sie das Sternbild über ihr glänzen sah. Sie hatten die Verteidigung des Rudels mit ihrem Leben bezahlt. Das Rudel stand in ihrem Schatten, wie Aegir es bei der Zeremonie formuliert hatte. Alev wusste, dass es keinen ehrenvolleren Tod gab - weder für einen Wolf noch für eine Thyrin.

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Eine kleine Abordnung des Rudels hatte sich im Hain versammelt, um von den Wölfen Abschied zu nehmen. Die Kadaver waren sorgfältig auf den Brettern einer Holzkonstruktion angeordnet und als der Mond über dem Hain aufgegangen und die schwarzen Felle in seinem silbernen Glanz schimmerten, begann eine Zeremonie nach den alten Traditionen des Thyrenvolkes.

Alva, Stimme Wulfgards und des Nordens, sprach von den Wölfen als Mitglieder des Rudels, denen sie nun die letzte Ehre erwiesen. Sie erinnerte an den wertvollen Dienst der Wölfe bei der Verteidigung und dem Schutz des Dorfes und seiner Bewohner und den Wolf, den jeder Thyre in sich trug. Ein Band, das weder im Diesseits noch im Jenseits und von keiner Macht zerstört werden konnte. Aegir sprach von einem stummen Einverständnis zwischen den Wölfen und den Thyren, die Fähigkeit der Thyren ihren Gesang zu hören und zu verstehen. Er erinnerte an den Preis dieses Bandes und die Opfer, die dafür erbracht werden mussten.

Alev fühlte sich durch das feste Vorhaben, die Wölfe und ihr Opfer für das Rudel niemals zu vergessen, mit den Clannern verbunden. An diesem Abend übergaben sie nicht nur mutige Kämpfer den Flammen, sondern auch treue Freunde.

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Als die Schamanen ihrer Teil getan und die Flammen in den Nachthimmel schlugen, die Clanner ihre Fäuste angehoben und ein Wolfsgeheul angestimmt hatten, tröste sich Alev mit dem Gedanken an ein Wiedersehen – womöglich in nicht allzu ferner Zeit.