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Vertrauen ist nicht die stärkste Bindung
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Vertrauen ist nicht die stärkste Bindung
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Kevke Fuxfell





 Beitrag Verfasst am: 15 Aug 2022 15:56    Titel: Vertrauen ist nicht die stärkste Bindung
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Es gibt so vieles, für das es sich zu leben lohnt.

Man wird geboren und in diese grausame Welt geworfen. Inmitten in ein Machtspiel größerer, die alles tun, um noch größeren zu gefallen. Oder ihnen ihre Macht zu nehmen.
Doch abseits von dem ewigen Gerangel um Macht und dem ewigen Kampf ums Überleben, kann man auch Freunde finden. Ob das seine Familie ist, in die man ohne sein Zutun oder Willen hineingeworfen wird, oder aber die, die sich auch ohne die Blutsbande dazu entscheiden bei einem zu bleiben.
Familie, Freunde, Geliebte. Jeder könnte an dieser Stelle stehen und eigentlich ist es egal wer es ist. Doch jeder kann einen von den großen Problemen der Welt ablenken oder sie gar ganz vergessen lassen. Vertrauen ist es, aus Treue gewachsen, aus der neue Treue wächst, die die Bindung immer stärker festigt, bis sie unumstößlich wird.

Bedürfnisse sind so verschieden wie Lebewesen und von ihrer Art abhängig.
So ist eine Katze beispielsweise zufrieden damit, wenn man sie füttert und ab und zu ein wenig Aufmerksamkeit zuwendet. Und auch, wenn das Gemüt dieser kleinen weichen, teils flauschigen Tierchen sehr wankelmütig ist, und das ist noch harmlos ausgedrückt, kann man wahre Freunde in diesen possierlichen Tierchen finden. Tatsächlich fassen sie sogar deutlich schneller Vertrauen in jemanden, als Menschen.

Streuner gab es überall, doch Kevke war ein wenig wählerischer geworden. Immerhin hatte er vor dieses Tier lange an seiner Seite zu haben. Augen, die Vertrauen wecken, ein Fell, in das man seine Finger graben möchte, wenn man es nur ansieht, ein Maunzen, das selbst das Herz eines bösen Geistes schmelzen würde. Wer unschuldig aussieht, kann genauso Vertrauen erwecken, in die sich gutgläubige Menschen nur zu gerne hinein werfen.

Ein kurzes, wuscheliges Fell, ein schmutziges Weiß mit orangenen Schecken, kleine, spitz zulaufende Öhrchen, ein schwarzes Stupsnäschen und orangefarbene Augen, die wach und aufmerksam durch die nahe und auch ferne Umgebung blicken. Wie einfach es doch war ihr Zutrauen zu gewinnen, mit regelmäßigem Füttern und der stetigen Anwesenheit. Kevke hatte Zeit, mehr, als er je hatte. Er hatte es weder eilig, noch musste er etwas erzwingen. Und wo würde Vertrauen besser erblühen, wenn nicht auf einem ruhigen Fundament von lang anhaltenden Zutrauen.
Und was würde er nicht alles tun, um zu erreichen, was er will.


Es gibt so vieles, wofür es sich zu sterben lohnt!
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Kevke Fuxfell





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2022 11:16    Titel: Re: Vertrauen ist nicht die stärkste Bindung
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Gerimor stand am Abrund. Mal wieder. Und wie viele Abgründe würde es nicht noch geben
Die verseuchte Stadt war in Aufruhr und spuckte seltsame, neuartige Wesen aus, die über nur allzu neugierige Tiere und Menschen herfielen. Wer weiß wieso diese Unruhe entstand, woher diese Wesen genau kamen oder wie man das ganze abwenden könnte. Und musste man das überhaupt, spielte es sich doch bisher in einem fremden Garten ab.
Doch davon ab gab es vereinzelt Berichte von.. seltsamen Verhalten, wenn man so will. Man wusste nicht wieso sich die Menschen so hemmungslos verhielten, doch auch das sorgte für Unruhe, allerdings im eigenen Garten.

Kevke interessierte sich nur wenig dafür, wenn er ehrlich war. Er beobachtete, aus sicherer Entferneung, aber nach mehr war ihm einfach nicht. Sollten sich andere damit herum plagen. Und immerhin hatte er selbst ganz andere Aufgaben und Ziele, die er mit wachsender Begeisterung verfolgte.
Die kleine Katze, die er tatsächlich schon lieb gewonnen hatte, war zu einem stetigen begleiter geworden. Sie selbst ahnte nichts von der dunklen Seite des jungen Burschen. Viel mehr suchte sie mehr und mehr seine Nähe und schlief auch dann und wann in einer seiner Taschen, mit halb herausgestrecktem Köpfchen.

Doch nicht jeder Ausflug war dazu gedacht, dass die kleine Katze mitkommen konnte. Gab es schließlich noch Vorbereitungen zu treffen.
Mit müde wirkenden Augen aber einem offenen Blick durchstiff Kevke das Land, das ihm mehr und mehr vertraut war. Sein Blick folgte jeder wahrnehmbaren Bewegung und jedem findbaren Lebewesen.

Immerhin brauchte er ein Opfer.
Die Tiere waren flink und suchten, wie eigentlich immer, das Weite, wenn er sich näherte. Aber so sind Wildtiere nunmal. Sie gehen ihren Jägern aus dem Weg. Fast spannender waren die Heimatlosen, die Besitzlosen, die vom Leben geknechteten.
Ein Leben nehmen, um ein Leben zu geben.
Wer wäre besser geeignet, um seinen Teil beizutragen, als jemand, der nichts mehr hat, außer das? Allerdings war es weit schwerer einen Menschen zu.. überzeugen, als ein Tier. Aber er hatte noch Zeit. Es würde sich jemand finden. Und wenn es.. andere mittel bräuchte, um eine dieser unwissenden Seelen nach Nimmerruh zu locken.


Im Untod wirst du deine wahre Bestimmung finden!
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Kevke Fuxfell





 Beitrag Verfasst am: 26 Aug 2022 09:31    Titel: Re: Vertrauen ist nicht die stärkste Bindung
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So langsam verlor er den Überblick über die Ereignisse und ihre Bedeutung für sich und diese kleine Insel.
Diese eigenartigen Wesen waren scheinbar mit Hilfe der Bilder hier her gekommen, die sie letztens erst ermächtigt und verteilt hatten. Ergab das einen Sinn? Sie experimentierten viel in unbekannten Gewässern, wieso sollte es auch keinen Sinn ergeben? Aber niemand wusste um diese Wesen, nicht mal ihr Dunkler Fürst. Sie waren einfach gekommen. Nunja, nicht ganz. Offenbar war einer von ihnen einfach gekommen und der Rest folgte ihn.. um ihn aufzuhalten? Ergab das einen Sinn? Nunja, vermutlich schon. Wenn jemand aus den eigenen Reihen aus der Reihe tanzt, würde man ihn aufhalten müssen. Oder nicht? Würden seine geschwister genauso handeln? Oder würde Er dafür jemand anderes schicken?
Kevke schüttelte seinen Kopf und wusch den Gedanken weg. Schließlich würde er Ihm bis zuletzt folgen. Bis Er es für richtig hielt Kevke zu sich zu holen. Und bis dahin würde noch einiges an Zeit ins Land gehen. Aber wenn nun jemand anderes... Nein, das war erst dann seine Sorge, wenn Er ihnen den Auftrag dazu gab. Oder wenn die älteren geschwister es für richtig ansahen.

Diese Wesen waren merkwürdig und taten seltsame Dinge. Sie versprechen offenbar Schutz vor ihrem Bruder. Passt das? Bruder? Der Geflügelte nannte die anderen schließlich auch seine Kinder, richtig? Dennoch sah Schutz für Kevke irgendwie anders aus als das, was er da gestern erlebt hat. Lüstern, unkontrolliert, sogar ihren allern Fürsten leugnend! Nein, Kevke würde keinen Pakt mit diesen Wesen eingehen, wenn es bedeutet, dass er Ihm nicht mehr richtig dienen könne. Und doch war da diese Neugierde...

Vivi, so nannte er sie. Die kleine Katze, die er am Wegesrand fand und sich seither um sie kümmerte. Die fortwährende Dunkelheit machte ihr zu schaffen. Wie gefühlt fast allen Tieren. Die Sonne sollte aufgehen, den Tag erhellen und Abends wieder untergehen und nur die Nacht ohne ihre wärmenden Strahlen lassen, gehüllt in tiefe Dunkelheit. Tiere brauchten das Licht. Pflanzen brauchten das Licht. Ja sogar der Mensch brauchte das Licht! Doch aktuell...
Er kümmerte sich um Vivi, gerade jetzt. Er hatte sich sogar die ein oder andere zusätzliche Tasche an seine Roben nähen lassen, in die sie nur allzu gerne rein kroch und nur ihr Köpfchen raus streckte, wenn ihr danach war. Man könnte fast meinen, dass sie ihm vollkommen vertraute.


Doch gewisse Dinge musste er alleine erledigen. So kam sie nie wirklich mit, wenn er auf die Suche ging. Er hatte immer noch kein passendes Opfer gefunden. Doch im Schutz der Dunkelheit der Sonnenfinsternis, konnte er sich freier bewegen und würde mit Sicherheit jemand passendes finden.

Tief in den Wäldern der Insel versteckten sich die Gesetzeslosen, verbargen sich vor den Blicken der großen Reiche und hofften auf nur allzu leichtfertige Wanderer und Reisende, die man überfallen könne. Due anhaltende Dunkelheit bot ihnen mehr Schutz als gewöhnlich, doch lockte sie auch weniger Menschen über die üblichen Wege als gewöhnlich. Wie Schatten lauerten sie hinter den Bäumen und Büschen, teils geduldig wartend, teils unzufrieden fluchend. Kevke kannte sich mittlerweile in diesen Wäldern aus, dennoch überraschte es ihn, dass sie sich weiter aus ihren Gebieten hinaus wagten, als gewöhnlich. Vielleicht für ihm aber auch genau das zum Vorteil gereichen.

Es gibt immer einen Schatten, der noch dunkler ist, als sein eigener.
Sie waren zu zweit, dicht beieinander, aber weit genug voneinander entfernt, dass problemlos jemand zwischen ihnen hindurch gehen konnte. Vermutlich kannten sie sich schon länger und waren über die Zeit zu Leidensgenossen geworden, die einander halfen und unterstützten. Immerhin war fast alles zu zweit so viel einfacher als alleine. Sie verbargen sich und sahen jeweils in die entgegen gesetzte Richtung des Trampelpfades, der sich durch stetige Benutzung langsam deutlicher vom Rest des Waldbodens abhob. Vermutlich hatten sie auch mit etwas Abstand eine Falle aufgestellt, oder zwei, je nachdem wie klug und gut ausgerüstet sie waren. Auch schienen sie sich abzuwechseln, während der eine ruhte, wachte der andere. Doch dieses Spiel der Zweisamkeit würde heute enden.
Weiter ab vom Trampelpfad als die beiden, in eine dunkle Robe gehüllt, stand eine zweite Partei, ein dritter Mann, ruhig, beobachtend, berechnend. Er war keineswegs der begabteste, wenn es um rohe Gewalt ging oder den direkten physischen Kampf, doch hatte er etwas anderes, auf das er sich verlassen konnte. Leise murmelte er Worte vor sich hin, die beiden fest im Blick behaltend. Worte, die erhört wurden und die, wie ein Wunder, genau das taten, worum er bat.
"Dunkelster aller Fürsten, erhöre deinen demütigen Diener. Dieser soll es sein, der Furcht, Angst und Schrecken erfahren soll. Dieser soll es sein, der Dir geopfert werden soll. Dieser soll es sein, der sein Leben geben wird, damit dieses wieder aufblühen kann." Bei seinen letzten Worten zeichnete sich vor seinem geistigen Auge deutlich das Bild Vivis ab, die er in den Fokus seines Plans stellte. Dann richtete sich sein Blick auf den anderen der beiden und weitere leise Worte kamen über seine Lippen. "Dunkelster Verzehrer, dieser andere sei heute dir gegeben. Dieses Leben sein heute in Deinem Namen genommen. Mit kochendem Blut soll er zugrunde gehen, mit brennenden Adern um sein Leben flehn! Oh Dunkler Fürst, diese Seele sei dein, verzehre ihn mit Schmerz und Pein!" Nicht plötzlich oder brachial war es, was geschah, als der Diener die Worte sprach. Viel mehr schleichend und immer stärker werdend. Ein anfängliches unwohles Gefühl stieg in dem Kerl auf, der sich schon nach wenigen Sekunden vor Schmerz krümmte. Was anfangs noch ein Stöhnen war, wuchs schnell zu einem Schmerzensschrei an, der seinen Freund nur hilflos daneben stehen lies. Der junge Diener näherte sich den beiden unbemerkt, hatten die Schmerzensschreie ohnehin alles an Geräuschen übertönt, was sich in der unmittelbaren Umgebung abspielte. Die Schreie verstummten von dem einen auf den anderen Moment und der leblose Körper des Kerls sackte erst auf die Knie und kippte dann zur Seite um. Doch bevor das Aufschlagen des Körpers auf den Boden durch den Walld hallte, konnte man noch einen anderen Schlag hören. Dem anderen wurde Schwarz vor Augen, als ihn etwas am Kopf traf und auch er sackte zusammen.
Blinzelnd öffnete er schwach seine Augen und sah sich um. Er zuckte etwas mit seinen Armen, die offenbar von Metall festgehalten wurden. Das schwache Licht offenbarte ihm nur wenig von dem Ort, an dem er aufwachte und auch nur kurz konnte er einen Blick erhaschen, bevor die Schwqärze wieder zurückkehrte.

Kevke schloss die Zelle ab. Nicht, dass der Kerl hätte fliehen können, war er immerhin an der Wand festgekettet. Doch schien es ihm so einfach richtiger zu sein. Als der Kerl kurz zuckte hob er leicht eine Augenbraue an und gleichsam einen Mundwinkel. "Willkommen zum Rest deines Lebens, mein Freund."
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Kevke Fuxfell





 Beitrag Verfasst am: 12 Aug 2023 03:49    Titel:
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Gestern noch Theorie, morgen todernste Praxis

Viele Monate war es her, dass sein Herr, der Dunkelste Fürst, ihm das Geschenk zweite große Geschenk machte. Und auch wie das erste, war es Leben, das ihm geschenkt wurde. Nichts seines, das er voller Vertrauen und Ehrfurcht in Seine Hände legte und Ihm seitdem diente, es war Vivis Leben, das Er ihm schenkte. Als treue, untote Begleiterin war sie seit dem Abend in der Grabkammer an seiner Seite, fast jederzeit und überall. So würden auch die ein oder anderen, die keine Diener des Dunklen Fürsten waren, die kleine Katze sehen und ganz und gar unterschiedlich auf sie reagieren, war ihr Äußeres doch etwas.. speziell.



Es wurde Zeit den nächsten Schritt zu gehen!
Seine Pläne waren ausgereift, doch bedurften noch der Vorstellung und Absprache mit seinen Geschwistern. Er hatte sich viele Monde lang vorbereitet, nötiges Wissen und Dinge gesammelt.
Von einem Alchemisten besorgte er sich "für Forschungsarbeiten" Mixturen, die eine eher ungewöhnliche Wirkung erzielen sollten. Statt zu heilen, wie es die meisten Mixturen von Alchemisten taten, sollten sie ihre Opfer krank machen. Kevke hatte einzelne Flaschen davon an Banditen getestet.
Spät in der Nacht, als alle im Banditenlager schliefen, schlich er sich in das Lager und träufelte eine gute Menge der Mixturen über ihr Essen und schüttete den Rest ins Wasserfass. In Gestalt eines Raben beobachtete er sie Tage und Wochen und sah ihnen mit wachsender Zufriedenheit dabei zu, wie sie anfänglich nur leicht husteten oder schnieften, doch mehr und mehr schwächelten. Schweißausbrüche plagten sie, wie hohes Fieber und keuchender Husten, der in schweren Fällen auch den roten Lebenssaft zu Tage förderte. Andere zitterten unkontrolliert erst in Händen, dann in Armen und letztlich am ganzen Körper. Es raffte sie alle mit der Zeit dahin, nicht nur, weil sie unvorsichtig waren, auch, weil sie keinerleih Kenntnis über Medizin hatten.
Ein kurzes, zufriedenes Auflachen hallte durch den Kopf des Raben. "Ausgezeichnet. Es tut, was es soll. Auch wenn diese Narren nur allzu leichte Opfer waren." Er hatte einen Teil dessen, was er brauchte. Doch bevor er sich dem Rest widmete, würde er hier seine Arbeit beenden.

"Dunkelster Fürst, Herr des Todes, erhöhre deinen Diener.
Sieh das Werk, was ich getan,
um dir zu dienen und deinem Plan.
Durch Krankheit gezeichnet, geschwächt und verzehrt,
auf das kein Leben mehr in ihre Körper kehrt.
Nimm diese Opfer nach Deinen Belieben,
mit Deiner Macht genommen und zu Dir gerieben!"

Damit schloss er sein leises Gebet an seinen Herrn und flatterte von dem kleinen banditenlager fort. Noch hatte er nicht alles zusammen.

Er hatte von anderen schon davon, mehr nebensächlich, gehört, hatte selbst auch schon ein paar wenige auf der Jagd gefunden, und auch die Wirkung war eigentlich allgemein bekannt. Ogerbeeren und Trollkirschen, beides hervorragende Ingredenzien für das, was er vor hatte. Er brauchte nicht viele von ihnen, wenn er darüber nachdanke. Ein paar wenige würden reichen. Sie würden eine weitere Komponente in dem Gesamtbild sein und mit den anderen zusammen wirken und bewirken, was erreicht werden sollte.

Eine weitere Komponente würde er selbst sein. Sein eigenes Leiden, das ihm seit jeher begleitete und mal mehr mal weniger plagte. Wieso sollte nur er daran leiden, wenn er diese Krankheit mit der Hilfe und Kraft des Dunklen Fürsten hinaus tragen kann und Feinde sowie Opfer schwächen und ihre Seelen für den Weg zu Ihm vorbereiten kann?

Definitiv zu spät kam ihm dann allerdings noch ein Gedanke, was er in das angedachte Ritual mit einbinden könnte und dann auch wollte. Banditen! Es war so naheliegend und dennoch hatte er nicht daran gedacht, als er dem Lager beim Sterben zusah. Ein lebendes Opfer, selbst erkrankt und dem Ganzen noch mehr Kraft gebend. Oder letztlich ein Opfer für den Herrn, das einzig Seine Gunst gewähren soll. Einerleih, ob das eine oder das andere, wie auch schon bei seinem ersten Ritual würde er jemanden opfern. Er musste nur jemanden auftreiben.

Spät in der Nacht flog ein kleiner, kränklich aussehender Rabe teils ungeschickt aber nicht minder zielstrebig durch die Weiten des deutlich größeren Waldes, als er noch vor dem tiefen Schlaf war.
Tiere schienen ihn tatsächlich mehr zu meiden, was eigentlich jedem auffallen würde, der sich im und mit dem Wald und seinen bewohnern auskennt und darauf achtet. Doch wer war schon so spät noch im Wald unterwegs?


Zitat:
In einem Wald irgendwo auf Gerimor...
Ein einzelnes Feuer brannte inmitten des Waldes, weit jenseits der Wege und noch weiter von den aufmerksamen Blick der meisten Bewohner der Insel entfernt. Leise knackte das Feuer in einem stetigen, chaotischen Rhythmus. Das Licht flackerte unruhig und war Schatten in den Wald und an jeden Busch und jeden Baum in der Nähe. Ein junger Mann stocherte ein wenig mit einem dünnen Ast im Feuer herum und rückte einige frische Äste in rechte Position. Es zischte kurz und pfiff sogar ein wenig, als das eingeschlossene Wasser in dem Holz enwich. Der Mann kippte sich noch einen guten Schluck von einem Fusel, der viel zu trocken war und nicht mal ansatzweise schmeckte, in seinen Rachen. Aber er half. Half die Kälte der Nacht zu vertreiben und die Sorgen des Lebens zu vergessen. Sein Kumpel schlief schon, etwas abseits des Feuers, mit dem Rücken zum Wald gedreht. Tief atmete der Mann am Feuer durch, setzte kurz die Flasche an, aber verzichtete auf den letzten Schluck, war er schon zu müde und nicht mehr wirklich Herr seiner Sinne, um noch mehr zu trinken.
Er wollte sich gerade hinlegen, als er ein Rascheln, ganz nah an dem kleinen improvisierten Lager, hörte. Erschrocken sah er aus geweiteten Augen zu dem Busch, aus dem er das Rascheln vermutete. Er griff nach einer Fackel, hielt sie kurz an das Lagerfeuer und enzündete sie damit. Mit leichtem Zittern in seinen Händen, ob durch den Schreck oder Alkoholeinfluss, hielt er die Fackel nach vorne, um die nächtliche Dunkelheit zu vertreiben. Dabei kniff er seine Augen zusammen, um den verschwommenen Blick zu schärfen. Ein weiteres Rascheln und ein Huschen im Augenwinkel zwangen den Mann sich nach rechts zu drehen. Fauchend folgte das Feue der Fackel der Bewegung und erhellte auch diesen bereich des Waldes mehr schlecht als recht. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und spähte in die Finsternis, immer wieder mit der Fackel und dem abschreckenden Feuer zu wackeln und unliebsame Besucher zu verscheuchen. Immer wieder huschte in seinem Augenwinkel etwas von Baum zu Baum, in und aus Büschen, doch er konnte es nie direkt anleuchten oder erkennen. Mehr und mehr trieb es ihn, ganz ohne, dass er es selbst realisierte, in den Wald hinein, weg vom Lager und weiter weg von seinem Freund.
Ein lautes Kreischen durchbrach mit achtloser Intensität die Stille der Nacht. Panik machte sich in seinem Gesicht breit und sein Herz schlug bis in seinen Kopf hoch. Hektisch richtete er die Fackel in alle Richtungen und ging erst wenige, kleine Schritte rückwärts. Seine Beine zitterten und schienen ihm für eine gefühlte Ewigkeit nicht zu gehorchen. Wieder zeigte sich die huschende Gestalt, doch dieses mal preschte sie von der Seite auf ihn zu, traf ihn mit einem übermenschlich starken Schlag am Arm und schlug ihm die Fackel aus der Hand, die zu Boden fiel und schneller als gehofft das erhellende Feuer aufgab. Sein Atem war schnell und unkontrolliert, starr vor Panik konnte er dem, was passierte, nur zusehen, bis er doch wieder Herr über seine Beine wurde und zu laufen beging. Ineiner größer als erwarteten Ferne sah er das Feuer des kleinen Lagers. Sein Freund, er musste zu ihm, sie mussten hier weg! Schnell aber nicht wirklich sicher auf den Beinen hetzte er dem Licht entgegen, jede Sekunde mit dem Huschen im Nacken, einem eiskalten Hauch am Ohr. Dünne Äste schlugen ihm durch das Gesicht und er rannte nicht nur einmal gegen einen der massiven Bäume. Er solperte über die Wurzeln und durchrannte mal dichtere mal weniger dichte Büsche, bis er letztlich sein Ziel erreichte. Das einladende Feuer erhellte ihm die Nacht und wärmte seinen unterkühlten Körper.Auch kehrte wieder absolute Stille in die Nacht und lies dem Mann einen Moment. Tief atmete er unregelmäßig durch, wobei er sich vorbeigte und an seinen Beinen Abstützte. "Steiner... Steiner, wir müssen hier weg! Da draußen, da ist etwas! Wir müssen hier weg!" Er sah zu seinem Freund, der von dem Ganzen nichts mitbekommen hatte und scheinbar immer noch tief im reich der Träume verweilte. Mit einiligen Schritte näherte er sich seinem Freund und kniete sich direkt neben ihm hin. "Steiner, du musst aufwachen, wir muessen hier weg!" Er legte seine hand auf die Schulter seines Freundes und schuettelte ihn leicht, um ihn zu wecken. Der Koerper wackelte ungewöhnlich unter der Bewegung und kippte von der Seite auf den Rücken. Weit aufgerissen, blasse Augen starrten dem Mann entgegen, der Mund weit geöffnet. Quer über den Hals zog sich eine offen klaffende und blutende Wunde. Der Mann stolperte in erneut aufkommender Panik nach hinten, als sich auch schon die Klinge einer Sense von hinten an seinen Hals legte. Ein lautes, wahnsinniges Lachen erklang und eine schrille Stimme drang an sein Ohr. "Es gibt kein Entkommen!" Was darauf folgte war ein kurzer starker Schmerz.. und dann Schwärze.

Eine dunkel berobte Gestalt näherte sich dem Lager mit langsamen Schritten. In einer ruhigen Bewegung hob er seinen rechten Arm und klopfte der Vogelscheuche leicht auf den Rücken. "Gut gemacht. Ich danke dir. Doch lass diesen am Leben. Lass die Krankheit, die in ihm schlummert aufkeimen, bis sie mir und damit Ihm von Nutzen sein wird. Doch nimm diesen dort mit dir und verfüge über ihn, wie es dir beliebt."
Niemand würde am nächsten Morgen mit absoluter Sicherheit sagen können, was hier passierte. Doch war der Rabendiener um ein für ihn kostbares Opfer reicher.



Ein letztes Stück galt es zu beschaffen. Einfach und dennoch notwendig, musste es als erstes all das tragen, was er zusammen getragen hatte. Ein einfaches Schmuckstück, gefertigt von einem Handwerker Bajards, sollte mehr als genug sein. So fand eine Kette aus Pyrian mit einer Rabenfeder als Anhänger seinen Weg in den besitz des Rabendieners, dem eine weit größere Rolle zugeschrieben werden würde, als sein Hersteller erahnen würde.


Zuletzt bearbeitet von Kevke Fuxfell am 12 Aug 2023 03:52, insgesamt einmal bearbeitet
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