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[QE] Die Eklipse
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [QE] Die Eklipse
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2022 23:28    Titel:
Antworten mit Zitat

Tief in der Nacht sind es die inneren Dämonen welche man bekämpft. Manchmal siegt man, manchmal verliert man.

Die Dunkelheit hat sich über ihren Schlaf gelegt.
Ein Weg, umgeben von der tiefen Nacht, lediglich der Mondschein erhellt jenes Gestein, auf dem sie geht. Ein Kichern, schrill und krächzend, hallt an ihre Ohren.


‘Erinnerst du dich? Erinnerst du dich an das, was passiert ist?’

Wieder ein Kichern. Das Klacken der Schuhsohlen, schneller.

‘Lauf, ja, lauf. Das hast du damals auch getan. Du bist gelaufen. So schwach - so schwach!’

Das soeben noch klare Licht des Mondes, welches sich so hell und wunderschön auf dem Gestein wiedergefunden hat, wird nach und nach von einem dunklen Schleier überzogen. Ein Schleier, welcher das Licht dämmt und langsam nimmt. So wird auch der Weg immer düsterer, kaum noch zu sehen sein. Die Arme breiten sich aus, suchend nach Halt.

Da! Eine Hand. So kalt, so…so garnicht lebendig. Eilig lässt sie jene los, weicht zur Seite und tritt in etwas feuchtes, der kaum noch vorhandene Mondschein, wird jedoch just in diesem Augenblick, als das Augenpaar hinab wandert, um zu sehen was es ist, das dunkle Rot schimmern lassen. Der reine Lebenssaft.


‘Sieh nicht weg, du weißt was wir sind, du weißt was wir getan haben. Ein jeder hat zurecht sein Leben gelassen. Sie alle haben ihre gerechte Strafe erhalten.’ zischt es da von Oben herab.

Ein Rauschen, ein zischen und plötzlich wird es gänzlich dunkel. Eine schwerelosigkeit, als würde sie schweben, eilig hebt sie die Arme und senkt sie wieder, Flügelschläge…ja, es sind Flügel. Sie fliegt….das dunkle Augenpaar blickt hinab in Richtung des Rabennestes, dort steht die Dienerschaft. Doch was haben sie da? Bilder?

Die Bilder, meine Bilder.

Wieder ein rauschen, ein Sturm zieht auf, ist es ein Sturm? Er zieht mich mit, ich schlage mit meinen Flügeln und versuche dagegen anzukämpfen. Vergebens. Er ist so stark, so schnell so…so weit oben am Himmel und so…so düster?
Was ist es? Was will es? Wieso….wieso bin ich hier?


-Im Hier-

Erschrocken richtet sie sich auf die Stirn schweißgebadet. Das Grüngelb fällt neben sich auf Liv, welcher sich brummend und murrend zur Seite dreht. Mein Blick fällt auf die restlichen beiden Bilder und just in dem Augenblick als der Gedanke gerade aufkeimte, sie doch noch wegbringen zu müssen, wird sich da wieder hauchzart und tastend ein Gefühl einschleichen, eine innere Stimme die mir zuflüstert. ‘Wieso solltest du es weggeben? Lass es hier! Es ist DEINS! Es gehört DIR!’


-Am anderen Ort-


‘Tachchen! Gehört der Laden dir? Weil ich hab da was, das will ich loswerden. Kannst haben!’ und da stiefelt das quirlige, aber irgendwie nicht so gut gelaunte, kurzhaarige Weib in die Pantherklaue rein. Mit einem zögern wird sie dem Kerl dort einfach das Bild in die Hand drücken. Es wird ihr nicht leicht fallen, nein, irgendwie wirkt es sogar, als würde sie sich schwer davon trennen können. Als würde sie einen Schatz hergeben müssen, welchen sie so gut gehütet hatte und doch wird sie sich sputen, eilig davon zu kommen.
Und so wird es dort hängen, in der neu eingerichteten Taverne und in seinem Antlitz erstrahlen, die Personen in ihren Bann ziehen und sie animieren, sich ihrer Habsucht bewusst zu werden. Zuerst kriecht es langsam in die Köpfe, das wispern…’Das muss ich haben…’ ‘oh wie schön es doch ist, es soll meins sein’....und nichts, aber auch nichts wird diesen Durst löschen…er wirkt unendlich.


Da war es nur noch Eins. Ein Bild…eines, welches noch immer dort verweilte, hinter den Bücherstapeln…als wäre es vergessen worden oder wollte es einfach nicht wiedergefunden werden? Verschmolzen mit dem Raum selbst. Doch die Wirkung, die kroch im Schlaf tief in die Knochen hinein wie Unkraut nistet es sich ein und breitet sich aus. Aus Unmut wird Gereiztheit, aus der Gereiztheit folgt Wut und aus Wut der Zorn…aus Zorn der Hass….etwas Altbekanntes für den Ritter und für das Wir im Ich…..
Wo das eine nicht hasste, liebte das andere jenes Gefühl. Zwei teilen sich Eines und langsam, aber sicher, gewann das rauschende Rot die Oberhand.
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Rheaonna von Bergfall





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2022 12:13    Titel:
Antworten mit Zitat

'Frohgelaunt hüpft sie die Stufen des Hort des Wissens hinauf. Schuhe aus. Gruss an Emoran und dann... auuuutsch! Zehenreibend betrachtet sie das Paket hinter dem Schreibtisch. Leitung? Fliessend Wasser gab es hier nicht, also musste Amelie gemeint sein. Na toll. Natürlich kam so etwas, wenn sie gerade länger nicht da ist.
Summend schnappt sie sich ein paar Bücher und verteilt sie in den Regalen. Aber jedes mal wenn sie an dem Paket vorbeikam wurde sie etwas missgelaunter und launischer. Lag es daran dass sie fast jedes mal aufpassen musste nicht darüber zu stolpern? Kein Wunder, wenn es mitten im Weg stand. An sie dachte mal wieder niemand. Schliesslich wurde es ihr doch zu bunt.
'Emoran gibt es für dieses Ding keinen besseren Platz?'
'Bin ich hier etwa der Laufbursche?', kam es hochmütig zurück.
'Ja..', antwortete sie in Gedanken. Und laut: 'Ich etwa?'
Vor sich hin murrend packte sie das Paket und schleifte es in die hinterste Ecke des Kellers. Sollten Sie ihr tolles Paket doch suchen. Hochmütig wie sie gerade war, war ihr ziemlich egal was damit passierte, und ob Emoran je Amelie darüber Bescheid gab. Ja sie frohlockte innerlich bei dem Gedanken, dass es hier für immer verschollen sein könnte. Und froh es 'gut' untergebracht zu haben, verliess sie den Keller. Froh? Sie war regelrecht erleichtert. Aber warum? Der Gedankengang fand ein jähes Ende, als sie oben sogleich mit einem herzlichen
'Da hast du aber lange gebraucht' begrüßt wurde. 'Kleine Kinder sollten eben nicht die Arbeit von Erwachsenen machen!'
'Für Dich ist das immer noch Eure Hochgeboren!', konterte sie stolz. 'Und wer ist zu alt, um selbst die Arbeit eines einfachen Boten zu verrichten?'
Dann knallte sie die Horttüre zu. Sollte Emoran doch ihre Arbeit machen, wenn er alles besser konnte. Sie musste sich das nicht antun. Aber warum regte sie sich heute so darüber auf? Das war doch sonst nicht ihre Art? Oder gar seine? Was war heute anders? In ihren eigenen Gedanken versunken, den Rest der Welt ignorierend, verliess sie den Hort.

Im weichen Gras und mit der Sonne im Gesicht fand sie in die Wirklichkeit zurück. Das emsige Zirpen um sie herum wurde von fröhlichem Zwitschern unterbrochen. Laut brauste der Wasserfall, gluckerte jeden bösen Gedanken aushöhlend, um ihn danach im Fluss fortzuspülen. Schmetterlinge tanzten um sie herum. Ein neugieriges Eichhörnchen sass auf einem Stein und verschwand beim Platsch eines Fliegen fangenden Fisches. Was interessierte sie niederschlagende Worte oder ein doofes Paket, wenn sie von Eluive so reich beschenkt wurde? Lange blieb sie noch liegen wie sie aufgewacht war. Nichts auf der Welt konnte hiermit konkurrieren. Wer oder was war sie schon im Vergleich hierzu?
Und so wurde das kleine Pflänzchen Hochmut ertränkt und von stärkeren Gewächsen überwuchert.
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Terian Mailon





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2022 16:40    Titel:
Antworten mit Zitat

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Zuletzt bearbeitet von Terian Mailon am 19 Aug 2022 17:03, insgesamt einmal bearbeitet
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Arco Loberg





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2022 17:04    Titel:
Antworten mit Zitat

Mit einem schweren Schnaufen wurde das Buch zugeklappt. Er war es ja gewohnt tagelang über irgendwelchen Büchern zu brüten, Dinge zu vergleichen, Querschlüsse zu ziehen und herauszunotieren.

Aber gerade ging ihm etwas anderes durch den Kopf: Wie zur Hölle konnte es sein, dass sie einen fremden Magier im Wald aufgabeln, zu einer Jagd mitschleppen und der bekommt ALLES in den ARSCH geschoben!?

Er musste sich seinen Platz in der Gruppe ERARBEITEN! Aber nein, der Herr hohe Magier macht ein Portal auf und alle kriechen ihm in den ARSCH! Nur weil er ZUFÄLLIG die Gabe der Magie besass, mit der er bestimmt auch noch geboren wurde!

Eine Seite seines Notizbuchs, das in Wirklichkeit ein Haufen loser Papiere eingeklemmt zwischen zwei Lederdeckeln war, knirschte als er sie zusammenstauchte.

Und was war der Dank? Die Magier spielen fröhlich auf SEINEM Dachboden mit Feuer - und jetzt riecht es hier als hätte jemand hunderte von Räucherstäbchen ohne jegliche Duftnote abgebrannt! Und die Giftschutztränke haben sie auch gesoffen als wäre es Wasser! Kam ein Danke zurück? NEIN! Aber der Herr Maaagier mit seiner Macht!

Die Seite fing Feuer als Arco sie über die Kerze hielt. Er sah ihr dabei zu wie die schwarzen Ränder sie langsam auffraßen.

Nein. So geht es nicht weiter. Ich habe auch schönes verdient. Etwas, das nur mir gehört.

Kurzentschlossen stand er auf. Die Tür nur einen Spalt geöffnet späht er in den Gang. Niemand da.. ein wenig Geräusche aus den umliegenden Zimmern, aber niemand auf dem Gang. Tief durchatmen. Dann schreitet er selbstbewussten Schrittes den Gang entlang zur Treppe.

Das Bild zog schon sei Tagen seinen Blick auf sich.
Es gab keinen vernünftigen Grund, warum es jemand anders verdient hätte.
Und nicht er.
Er allein.


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Sinjah van ValmanayVvolfenrath





 Beitrag Verfasst am: 20 Aug 2022 18:44    Titel:
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„Oh, einen wundervollen Abend, hübsche Frau!“

Was für eine Begrüßung und das aus dem Munde Fräulein Sternlieds.
Untypisch und gänzlich unangebracht.
Auf Nachfrage des Wohlergehens kam ein schelmisches:
„Oh, jetzt wo ich Euch sehe, geht es mir besonders gut sogar.„

Hier ist etwas faul? Was für Späße treibt sie hier? Und woher nimmt sie plötzlich
dieses Selbstbewusstsein jenen Spaß auch durchzuführen?

Die junge Frau beginnt Weißbrotscheiben förmlich zu inhalieren und jenen sollten
an diesem Abend noch Pflaumen, Kekse, Leberwurstbrote, Wurst, Käse und Kartoffelpuffer
folgen. All die Lebensmittel verschwanden einfach in der jungen Frau, kein Sättigungsgefühl,
kein Völlegefühl, scheinbar ein Loch im Magen.

Ihr ganzes Gebaren bestand im Wechsel aus Essen oder lasziven Annäherungsversuchen.

DIES IST NICHT FRÄULEIN STERNLIED!

Die junge Frau an die Hand nehmend, damit sie auch folgte und sie Hilfe bekam gingen sie „spazieren“. Erst zum Regiment, trafen dann zum Glück Hochgeboren von Dragane und „spazierten“ dann zu dritt zum Kloster. Zwischenzeitlich musste die junge Frau davon abgehalten werden die dargebotenen Hand mit feuchten Küssen zu versehen.
Die Klage nach Essen war laut und lang. Fast wie bei einer Katze, welche ebenfalls mindestens dreimal täglich auf tragische Weise verhungert. Fast!

Die Vorräte des Gästehauses des Klosters wurden sodann geschmälert. Während Hochgeboren von Dragane und Herr Caldan sich um Hilfe bemühten, verblieb man bei der jungen Frau. Immer die Sorge im Hinterkopf, dass sich nach all dem Essen der Mageninhalt ergießen könnte und bei der Menge wäre ein Renovierung des Raumes sicher vonnöten.

Da, sie hatte es geschafft. Einen Kuss auf die Hand… nein, es war nicht der Letzte des Abends. Die valmanay-vvolfenrathsche Hand wurde gestreichelt, geküsst, an die Wange gedrückt. Es wurde geschnurrt, verführt, gegurrt und zack lag der Kopf auf dem vogtschen Busen.
Kurz wurde überlegt, ob man die Knüppelmethode anwenden solle um die junge Frau in den Schlaf zu bringen. Mit einem Seufzen ließ man es über sich ergehen.

Hilfe kam in Form eines Beruhigungstee und Hochwürden von Salberg, der sich dann der ewig hungrigen und auch lüsternen jungen Frau annahm.

Das Gehörte bereitet ihr Sorgen. Die junge Frau hatte in ihrem Haus Besuch von einem Skelett mit einem Teddybär nachdem sie die Varunaexkursion begleitete. Benahm sich seit diesem Zeitpunkt so merkwürdig.

Noch in der Nacht wurde eine Verfügung erlassen und das Hospital geschlossen.

Hoffentlich bleibt dies ein Einzelfall… .
_________________


Zuletzt bearbeitet von Sinjah van ValmanayVvolfenrath am 20 Aug 2022 18:45, insgesamt einmal bearbeitet
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Antorius





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2022 08:24    Titel:
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    Die ersten Sonnenstrahlen berührten die Dächer des Klosters der
    Lichteinigkeit und tauchten sie in das erste goldene Licht des frühen Tages.
    Er holte einen tiefen Atemzug, wie es schien war die Zeit der Ruhe und
    der stillen Einkehr für ihn nach dem erfolgreichen Zurückschlagen
    des Nichts und der kristallinen Wesen nun für ihn vorbei.
    Er liebte diesen stillen Rückzugsort unter dem Pfirsichbaum im Klostergarten
    er genoss die Stille, das Gezwitscher der Vögeln, das emsige Sommen
    der Bienen und den Duft der vom Kräutergarten zu ihm wehte...
    Lavendel.
    Er schloss die Augen, setzte sich etwas gerader und lehnte sich dann
    an die hintere Klostermauer, um über das was er gestern erfahren hatte
    nachzudenken...

    Wie es schien... gab es einen Vorfall am ehemaligen Anwesen derer
    von Hohenfels. Die Ritterschaft hatte dorthin ohne den Klerus mitzunehmen
    eine Besichtigung durchgeführt, Fräulein Sternlied war dorthin gerufen
    worden... um die Toten zu untersuchen. Ein Toter wurde mit in die
    Burg genommen und später von Hochwürden von Salberg wohl
    untersucht. Soweit.. so gut... Frage... wo sind all die Leichen nun
    verblieben? Klärung wird durch Kommandant von Sankurio erfolgen.
    In Gedanken nickte er jenen Pfad ab.
    Fräulein Sternlied... befallen von Wollust und Völlerei ... zwei der sieben
    Todsünden... weilte nun in der Klosterheilstube, schien auf dem
    Wege der Besserung. Sie wird hier verweilen bis auf Weiteres unter
    der Aufsicht von Freiherrin von Junkernsteyn und Fräulein Leandra
    als Heilkundige.
    Hierbei haben sie die vollste Unterstützung der Geweihtenschaft sowie
    der Klosterwache... auch jener Pfad ward nun geordnete Bahnen
    gelenkt.
    Es erfolgten die Schreiben an die Geweihtenschaft, der Vogtin von
    Adoran und der Regimentsführung... auch jenes nickte er ab.


    Geräusche unterbrachen seine Gedanken, leise Schritte nur... doch er
    hatte sie wahrgenommen. Die Augen öffneten sich und er blickte gen
    Kreuzgang... es war Zeit zum Morgengebet.
    Er erhob sich und verlies den Klostergarten...



*Ein Schreiben liegt für die Geweihtenschaft/Novize im Kloster aus.*

    "Der Herrin Segen und Licht mit euch.

    Am gesterigen Abend fand die Befragung von Frau Sternlied statt.
    Mit anwesend als Heilkundige Freiherrin von Junkernsteyn und Fräulein
    Leandra. Von der Klosterwache Kommandant von Sankurio Anwärter
    Raphael und meine Person.
    Frau Sternlieds Zustand scheint sich zu bessern. Die Befragung hat
    ergeben, dass sie von der Ritterschaft zum ehemaligen Anwesen der
    Familie von Hohenfels gerufen wurde um dort Leichen zu untersuchen.
    Anscheinend an dem Abend ohne die Begleitung des Klerus. Nach ihren
    Aussagen wurde eine Leiche mit zu der Burg genommen um dort
    untersucht zu werden. Verbleib Leiche bisher unbekannt, ebenso der
    Verbleib der anderen Leichen vom Anwesen Hohenfels (Klerus noch kein
    Kunde erhalten/bekannt nur die eine Untersuchung von Hochwürden
    von Hohenfels). Kommandant von Sankurio wird in diese Richtung nun
    bei der Ritterschaft Erkundigung einholen.
    Frau Sternlied berichtete, dass sie in ihrem Hause ein kleines hölzernes
    Skelett mit Teddybär wahrgenommen habe was mit ihr sprach. Bisher ist nach
    meinem Wissen nur das Hospital gesperrt worden. Ansonsten hat sie in
    ihrem Hause keine Auffälligkeit wahrgenommen, keine ungewöhnlichen
    Briefe/Post/Geschenke.
    Frau Sternlied hatte nach der Völlerei Magenbeschwerden, die
    Heilerinnen kümmerten sich um sie. Sie zeigte keine Anzeichen mehr
    von einer etwaigen Besetzung oder auffälligem verhalten Wollust/
    Völlerei mehr.
    Den Anschein nach erholt sie sich davon.
    Ebenso berichtete sie von auffälligem Verhalten in Fietes Taverne in
    Bajard. Aber da ich solche Örtlichkeiten weniger frequentiere, um
    festzustellen, dass die Sittenlosigkeit dort angestiegen ist überlasse
    ich Anderen hier eine tiefere Analyse.
    Freiherrin von Junkernsteyn verbleibt als Gast in der Klosterheilstube
    um sich um Fräulein Sternlied bis auf Weiteres zu kümmern.

    Möge die Lichtherrin euch behüten und leiten

    gez. Seine Eminenz Antorius"



*Ein Schreiben wird an sie und dem Regiment zugestellt werden.*


    "Der Lichtherrin Segen und Schutz mit euch Vogtin van ValmanayVvolfenrath/Oberst von Alsted

    Am gestrigen Abend fand die Befragung von Fräulein Sternlied statt.
    Bezüglich ihrer Wohnstatt in Adoran möchte ich die empfehlung
    aussprechen jene ebenso sperren zu lassen bis eine Untersuchung
    seitens des Klerus erfolgte.
    frau sternlied befindet sich auf dem Wege der Besserung, dennoch wird
    sie bis zur Klärung ihrer 'Gelüste' und dessen Ursprung am Kloster der
    Lichteinigkeit unter Aufsicht von Freiherrin von Junkernsteyn und Fräulein
    Leandra unter unserem Blicke verweilen.

    Möge der Lichtherrin Segen und Schutz euch behüten und leiten

    gez. Seine Eminenz Antorius
    Leitung des Klosters der Lichteinigkeit
    Hohepriester der Temora

_________________
"Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise;
Gesellschaft braucht der Tor, und Einsamkeit der Weise."
Friedrich Rückert
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Ekatharyna von Junkersteyn





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2022 09:09    Titel:
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Sie war froh, dass die Nacht ruhig geblieben war.
Das Nächtigen in einem kleinen Bett in einer Heilerstube, war sie einfach nicht gewöhnt.
Sie fühlte sich, einfach nicht so erholt wie wenn sie in ihrem eigenen weichen Bett gelegen hat.
Dafür jedoch war ihr Geist mehr als Wach.
Die nähe zum Baum des Lichtes wie auch der Kirche der Herrin beseelten ihr Inneres und sie freute sich auf die Gebete die in den kommenden Tagen hier- so nah den geweihten Orten stattfinden konnten.

Und auch der Tee bei Hochgeboren von Sankurio würde sicher interessant werden.

Sich im leicht trüben Spiegel in der Stube die Haare flechten dachte sie noch einmal über den vergangenen Tag nach.
Es war ihr ein Dorn im Auge, so uninformiert gewesen zu sein. Wieso hatte Esther nichts über die Exkursion gesagt. Sonst plapperte sie auch alles in die Welt hinaus.
Wieso hatte man den Adel im Allgemeinen nicht ausführlicher und mehr informiert. Waren diese Informationen scheinbar nur einem sehr engen Kreis zugänglich.
Ein Nachteil wie sich nun herausstellte.
Sie hoffte innigst das nicht irgendwo noch ein Bürger des Reiches in seinem Haus oder Keller saß und so lange Ass bis sein Magen platzen würde. Oder noch Schlimmer, diese Wollust dazu führte das eine arme Frau zu schaden kommen würde.

Sie würde daran etwas ändern müssen auch nach nun mehr 8 Monden in Lichtenthal war sie recht uninformiert über die internen Befehlsketten und wer mit wem verklüngelt war. Es hatte sie schlicht nicht interessiert, Junkersteyn stand im Vordergrund.
Doch sie würde sich nun auch mehr um das Hospital mit kümmern und vor allem darum, dass so ein Vorfall in der Form nicht noch einmal vorkommt.

Nachdem sie die letzten Schnürrungen an ihrem Kleid geschlossen hatte, griff sie nach ihrer Gebetskette.
Es wurde Zeit für ein Morgengebet- die Schildmaid würde sie durch diese schweren Zeiten bringen.

Die Sonne küsste ihr Antlitz als sie die kurze Strecke über den Vorplatz zur Kirche überbrückte. Ihr Atem wurde ruhiger dabei und ihr inneres warm.
Und als sie die Türen weit öffnete und das Licht durch das Bundglasfenster strahlend bis zu ihr rechte wusste sie, die Herrin war da und würde ihre Hand schützend über die halten die ihr bedürften.
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Flynn Rivold





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2022 10:17    Titel:
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Alecia Rundhammer hat Folgendes geschrieben:
Die Trägheit, verhüllt in Tüchern, wartend, bis es wohl eine Person findet, die sich ihrer erbarmt. Und so es gefunden wurde, das verhüllte Geschenk, so wird es vielleicht einen Platz finden - mag man es? Verliert man sich darin? Ist es schön anzusehen? Wohl eher eine Sache des Geschmackes, aber so oder so, wird es den Menschen in den Bann ziehen und die Neugierde wecken, als würde man darin etwas sehen, was die Trostlosigkeit des Lebens in eine schleppende Depressive verwandeln könnte.
So viele Facetten und so vieles, wohin es führen kann…verliert man sich oder kämpft man an?


Reichlich verwundert nahm ich das Bündel in Augenschein, das da einsam und allein vor meinem Tor zurückgelassen wurde.
Ein paar Blicke nach links, dann nach rechts, aber da war niemand. Ob jemand das Bild vergessen hatte? Oder es loswerden wollte? Oder.. war das etwa.. für mich?

Ich starrte das Bündel eine Weile an, bis ich mich entschloss es hoch zu nehmen und ins Haus zu tragen. Es hatte keinen Sinn es draußen stehen zu lassen. Nicht dass es im Regen nass werden würde.

Nach kurzem Zögern trug ich es die Treppe meines Ladens hoch und stellte es dort an die Wand. Und weil meine Neugierde überwog, zog ich die Decke vom Bild hinab. Im nächsten Moment wünschte ich mir, ich hätte das nicht getan.
Im Reflex wollte ich die Decke wieder auf das große Gemälde werfen, doch es war zu spät, theatralisch wie der Vorhang einer Bühne bei einem Theaterstück rutschte die Decke gänzlich vom Gemälde.
Mir starrte eine graue Masse mit leeren Blicken entgegen. Der ungewohnte Anblick jagte mir einen kalten Schauer den Rücken hinab und ohne lange nachzudenken floh ich die Treppe hinunter. Aber das beklemmende Gefühl blieb.

Eine Weile verging. Waren es Stunden, oder Tage? Ich hatte das Bild beinahe vergessen, bis ich wieder ins Obergeschoss trat, eigentlich ohne Grund.
Immer noch lösten die leeren Augen der abgebildeten Menschen ein beklemmendes Gefühl in mir aus. Es war aber nicht mehr so schlimm wie beim ersten Mal. Ich nahm mir sogar die Zeit mir das Bild näher anzusehen.
Sie saßen auf großen, weichen Samtkissen und man konnte gar nicht sagen wie viele es eigentlich waren. Im Hintergrund waberte eine endlose Nebelwand vor sich hin und schien jedes Geräusch zu verschlucken, das die sitzende Menge hätte machen können.

Es war ein seltsames Gefühl einfach nur da zu sitzen und das Bild anzusehen.
Wann hatte ich mich eigentlich hingesetzt?
Die Ruhe und Stille des Bildes schien sich langsam im Raum auszubreiten. Die Menschen darin kannten keine Sorgen und Nöte des Alltags. Sie mussten sich nicht um irgendwelche Bestellungen kümmern, Felder umgraben oder dergleichen. Sie mussten nicht darüber nachdenken, was andere von ihnen hielten, was sie sagten, was sie falsch machten. Sie mussten nicht mal fürchten wieder derjenige zu sein, der…

RUMMS
Ein lautes Krachen holte mich in die Realität zurück. Ich eilte zum Fenster, sah hinaus und wurde einen Moment von der Sonne geblendet.
Irgendein Hafenarbeiter hatte beim Löschen eines Schiffs ein paar Kisten mit Ladung zu Fall gebracht. Nun waren die Diskussion und das Geschimpfe groß.

Mit einem Seufzen trat ich die Treppe hinunter in meine Küche und stellte verwundert fest, dass überall Zutaten herum lagen. Der Tresen stand außerdem mit einigen Utensilien, wie Töpfen, Messern und Schneidebrettern voll. Allerdings war nichts davon angeschnitten, oder bereits zur Vorbereitung für irgendein Gericht benutzt worden.
Was wollte ich eigentlich Kochen?
Egal, ich musste noch nach dem Feld zu schauen und die Tiere füttern, also machte ich mich ans Aufräumen. Unordnung durfte in einer anständigen Küche nicht sein, das lockt nur Ungeziefer an.
Irgendwie kam mir die Arbeit in letzter Zeit etwas anstrengender vor, oder ich war einfach müde.

Danach wanderte ich durch Bajard und grüßte hier und da bekannte Gesichter. Die Kisten waren bereits aufgeräumt und alles war, wie es sein sollte.

Nach getaner Arbeit ließ ich mich erschöpft auf die Felle unter den Obstbäumen sinken und sah den Wolken eine Weile dabei zu, wie sie zwischen den Ästen und Blättern über den Himmel segelten.
Ich genoss die Sonne und den kühlenden Wind, der hier immer einen Hauch von Meer und Salz in sich trug.

Das Bild hatte ich längst vergessen. Aber es ist immer noch da, lehnt schweigsam an der Wand und wartet auf seine Chance.
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Angelica Mondstein





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2022 07:54    Titel:
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Völlerei.
Habsucht.
Wollust.
Trägheit?

Die Warnung auf dem Pergament war eindeutiger gewesen als sie es erwartet hätte. Es war offensichtlich, dass sich diese auf jene Ereignisse bezogen, die in den letzten Tagen beobachtet wurden. Nun hatte es wohl Herrn Flynn und Herrn Andarc erwischt. Angelica war sich nicht sicher um was für eine Art der Bezauberung es sich hier handelte, ob klerikal, magisch oder etwas ganz anderes. Normalerweise sollten dämonische Einflüsse für sie offensichtlich sein, doch obwohl sie sich sicher war, dass im Haus von Herrn Flynn eine Bezauberung stattgefunden haben musste, im Lied hatte sie nichts wahrgenommen.

Angestrengt grübelnd, setzte sie am Morgen mehrere Schreiben auf.




An die Bewohner K'awis

    K'awi xan'yasha Bewohner von K'awi,

    auf dem Festland Gerimor wurden mehrfach dämonische Einflüsse festgestellt. Diese scheinen ihre Bewohner in ihren Bann zu ziehen und unter anderem zu Völlerei, Habsucht, Wollust und Trägheit zu führen. Diese Einflüsse mögen in milder Form vielleicht noch halbwegs harmlos erscheinen, können aber bei einem verstärkten Wirken für euch und eure Lieben sehr gefährlich werden.

    Der Warnung nach, die wir erhalten haben, soll es heute zu einer Sonnenfinsternis kommen. So dem so ist, werden sich die Effekte womöglich noch verstärken. Die Academia Arcana empfiehlt daher allen Bewohnern K'awis von Reisen auf das Festland abzusehen und bei auffälligem Verhalten von Personen auf Gerimor umgehend Abstand zu suchen. Betretet nicht deren Häuser, so ihr unsicher ob des Verhaltens seid. Geht nicht alleine mit diesen mit. Kehrt in solch einem Fall umgehend nach K'awi zurück.


    Hochachtungsvoll
    Angelica Mondstein
    Matriarchin der Academia Arcana




An das Konvent des Fuchses / An den Orden der Arkorither / An die Akademie Leviathan.

    K'awi xan'yasha, geschätzte Collegas,

    auf dem Festland Gerimor wurden mehrfach dämonische Einflüsse festgestellt. Diese scheinen ihre Bewohner in ihren Bann zu ziehen und unter anderem zu Völlerei, Habsucht, Wollust und Trägheit zu führen. Diese Einflüsse mögen in milder Form vielleicht noch halbwegs harmlos erscheinen, können aber bei einem verstärkten Wirken aber sehr gefährlich werden. Laut einer Warnung die in den Briefkästen einiger Bürger lagen, soll es heute Abend zu einer Sonnenfinsternis kommen, die die Effekte verschlimmern wird.

    Mir ist gestern der dämonische Einfluss von "Trägheit" in Bajard aufgefallen, womöglich befindet sich ein korrumpierter Gegenstand im Haus von Herrn Flynn Rivold. Der Einfluss war im Lied für mich nicht feststellbar, doch gab es eine Verhaltensänderung eines weiteren Gastes im Hause von Herrn Rivold, als dieser mit ihm zusammen sein Haus betrat und wieder heraus kam. Wie die Korrumpierung abgelaufen ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich nutzte einen Illusionszauber um Gefahr für das Haus zu simulieren, in der Hoffnung, dass der dämonische Gegenstand von den Beeinflussten gerettet und herausgebracht werden würde. Dem war leider nicht so, die Herren versuchten nur die Illusion des Brandes zu löschen, jedoch ohne etwas hinaus zu bringen.

    Ich erbitte eine Besprechung auf neutralem Boden mit allen Liedkundigen, so es ab heute Abend wirklich schlimmer werden sollte.


    Hochachtungsvoll
    Angelica Mondstein
    Matriarchin der Academia Arcana


Zuletzt bearbeitet von Angelica Mondstein am 22 Aug 2022 11:18, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Merrik von Aerenaue





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2022 08:47    Titel:
Antworten mit Zitat

*Alfaran drückte Merrik das Schreiben in die Hand und sah ihm mit einem vielsagenden Blick entgegen. Der Alte schmunzelte fast unter seinem dichten Bart. Merrik neigte dankbar das Haupt, überflog die Zeilen und ein kurzes, dumpfes Lachen durchzuckte ihn.
"Nichts, was wir nicht schon wüssten, hm? Naja, wenn sie meinen, sollen sie machen. Solange der Orden da auch antanzt, will ich da niemanden von uns sehen. Und so groß ist es auch nicht, dass wir nicht damit fertig würden.
Mit dem Nichts sind wir ja auch fertig geworden, ohne sie, hm?"
Recht zügig wird ein Antwortschreiben aus Adoran seinen Weg zur Insel finden.*


Seid gegrüßt Matriarchin,

uns ist wohl bewusst, um die aktuelle Situation in und um Varuna, als auch um die eigenartigen Änderungen der Wesenzüge Einzelner.
Auch ist uns die bevorstehende Sonnenfinsternis bekannt, weswegen wir entsprechend reichsintern Vorkehrungen getroffen haben, treffen werden und auch handeln.

Zum aktuellen Zeitpunkt sehen wir allerdings weder den Bedarf noch die Notwendigkeit mit verfeindeten Liedkundigen zusammenzuarbeiten.
Entsprechend lehnt das Konvent des Fuchses eine Zusammenarbeit im Rahmen der 'Neutralität' der Arcana, sollte der Orden ebenso eingeladen sein, strikt ab.

Wir kümmern uns um die unseren und unsere Verbündeten, mit den unseren und unseren Verbündeten.

Viel Glück Euch und den Euren.

Merrik von Ärenaue
Magister des Konvent des Fuchses
Arcomagus des Weißen Zirkel Phanodains
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Althan





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2022 10:21    Titel:
Antworten mit Zitat

*Ein Schreiben wird ihr zugestellt werden.*


    "Alatars Segen mit euch und seinen Streitern!

    Der Orden der Arkorither nimmt eure Bedenken zur Kenntnis ebenso wie
    eure gemachten Erkenntnisse bezüglich der aktuellen Situation.
    Da wir in dieser Angelegenheit ebenso Wege beschreiten steht einer
    Bündelung unseres Wissens mit dem Euren nichts im Wege, um der
    Bedrohung Herr zu werden.
    Die anstehende Sonnenfinsternis ist uns nicht entgangen und am heutigen
    Abend wird der Orden sich am Hauptquartier in Rahal mit den Streitern des
    alatarischen Reiches und dessen Verbündeten vereinen, geplant ist die 20.
    Abendstunde.

    Möge Ihm gefallen was Er von uns sieht!

    gez. Magister Althan
    Mitglied des Ordens der Arkorither


_________________
Althan: "Aus dem Stein der Weisen, macht ein Dummer Schotter."


Zuletzt bearbeitet von Althan am 22 Aug 2022 10:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2022 10:50    Titel:
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Unselige Wolllust

Einige Tage zuvor hatte Nika die Taverne bereits geöffnet, als ich dazu kam. Es waren bereits ein paar Gäste da und ich gesellte mich mit hinter die Theke erst einmal. Der Abend verlief wie gewöhnlich. Es wurde getrunken, viel geschäkert, es flogen Sprüche, recht tief und die Stimmung war recht ausgelassen. Das Einzige, was mich sehr irritierte, war das Verhalten unseres Adoraner Gastes.
Das Verhalten war derart untypisch für sie, dass ich mich doch schwer wunderte, was da nicht stimmte. Da es sich aber den Abend über nicht änderte, hinterfragte ich es auch nicht weiter und kam selbst mehr und mehr in Stimmung. Auch darüber machte ich mir keine Gedanken, schob es einfach darauf, dass sie die ganze Zeit die Leute anmachte, die um sie rumsaßen – ohne Ausnahme.

Je später der Abend, desto aufgeheizter wurde die Stimmung. Das ging sogar so weit, dass wir zwei Frauen an der Theke sitzen hatten, die nicht mehr voneinander lassen wollten. Ich sah mich doch irgendwann dazu genötigt, sie nach unten zu schicken und den übrigen Gästen etwas Atempause davon zu verschaffen.
Zweifelsfrei war die Hitze in der Taverne größer als die, die der Sommer mit sich brachte. Ebenso stand fest, dass es sich hierbei um eine ganz andere Art der Hitze handelte als die, die der Sommer mit sich brachte. Mir fiel es zunehmend schwerer mich zu beherrschen. Ohnehin kein Kind von Traurigkeit entwickelte es sich in eine Richtung, die am Abendbeginn keinesfalls zu erwarten gewesen war. Eigentlich war es überhaupt nicht zu erwarten.
Denn als ich dann später, als die Taverne schloss, hinab ging, waren die zwei noch immer beschäftigt, und ich ließ es mir nicht nehmen, mich mit der einen davon weiter zu befassen, während die andere offenbar ihren Spaß daran hatte, sich selbst zu vergnügen und zuzuschauen.
Zweifelsfrei jemand, mit dem ich mich bei klarem Verstand eigentlich nicht eingelassen hätte. Schon gar nicht so hemmungslos.

Lang genug drauf getrimmt, trat bei mir auch keinerlei Skepsis ein über mein eigenes Verhalten, es hielt noch Tage an, ich trug es sogar mit als ich in die Pantherklaue ging auf einen Besuch. Zwar wurde der Einfluss, je mehr ich mich von der Spelunke entfernte, schwächer, aber befeuerte mich genug, um die Begrüßung einiger etwas tuchfühlender ausfallen zu lassen.
Die meiste Zeit des Abends beschäftigte ich mich dann mit meiner neuen Bekanntschaft aus der Spelunke. Vielleicht hätten mich ihre Worte stutzig machen sollen, die sie sagte. „Ich bin so eigentlich nicht.“ Andererseits habe ich diese Worte so oft gehört und es war nichts dahinter, dass ich da nicht viel drauf gab für den Moment.
Stattdessen wurde es etwas später noch interessant, als sie sich mit Andi anfing um mich zu zanken, und wer nun mitgenommen werden sollte und wer nicht, ob man teile oder nicht. Dabei wurden die eigenen Getränke festgehalten und mich überforderte die Situation in der Tat irgendwann so sehr, weil für mich klar war, das beide mir gehörten, dass ich rausging, um mir eine zu rauchen. Da blieb ich dann auch, ging nicht mehr rein, prellte die Zeche am Ende des Abends sogar, als ich mit Andi hinter Mizma herlief, die uns aber zu weit voraus war letztlich. Stinksauer wohlgemerkt, weil sie Andi und mich knutschend vor der Taverne vorfand.

Was soll ich sagen? Auch diese Nacht blieb nicht ohne Folgen. Wir gingen in die Spelunke und den Rest darf man sich denken. Was mich am nächsten Tag aber stutzig machte, sogar noch am gleichen Abend, war die Tatsache, dass ich Nika anherrschte nicht zu teilen. Das war gar nicht meine Art normalerweise. Aber ich dachte nicht daran gerade irgendwas von mir herausrücken zu wollen – oder irgendwen.

Auch wenn die Habgier in den Tagen drauf wieder nachließ, ganz verlassen wollte sie mich nicht. Von der Wolllust wollen wir gar nicht erst sprechen. Ich war einfach dauerhaft Spitz wie Nachbars Lumpi. Es wurde auch nicht besser, wenn ich mir die Bilder in meiner Spelunke ansah, ganz im Gegenteil.
Mein Glück war es wohl, dass ich von Mairi schließlich in den Tempel gezerrt wurde, als ich sie mal besuchte. Sie hatte ja immerhin dazu eingeladen. Erst dort, als der heilige Boden seine Wirkung tat, wurde mir so einiges klar. Wirklich so einiges.
Das war in der Tat einer der Momente, wo mir die Röte ins Gesicht schoss. Wer hätte das gedacht?

Retten sollte es mich aber nur kurzfristig, für den Abend, kaum kehrte ich hab, ging zumindest die Lust wieder mit mir durch, auch wenn die Habgier fast fort war, gefühlt. Oder ganz? Ich war mir nicht ganz sicher. Aber ich merkte den Einfluss von Wolllust nun. Ich spürte ihn sehr genau. Fraglich nur, um ich mich dagegen auch so zu wehren vermochte. Nun, wenn nicht, ich wusste ja nun wohin.

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Mairi Kaija





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2022 11:07    Titel:
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Weiche dem Unheil nicht, sondern mutiger geh ihm entgegen!
(Vergil)


„Halt dich von Varuna fern.“
Ich hatte ein wenig das Gefühl, diesen Satz hatte sich in den letzten Tagen zu oft gehört, auch wenn ich wusste, dass er nur zweimal gefallen war. Trotzdem hatte ich die dunkelblauen Linien in meiner geschwungenen Handschrift so lange betrachtet, bis die Tinte trocken war. Ich konnte sie dort nicht gebrauchen, es würde mich nur ablenken und in den letzten Wochen war zu viel Ablenkung mein Begleiter gewesen. Wenn ich nicht wüsste, was der Ursprung allen Übels war, hätte ich vermutlich mittlerweile selbst jemanden umgebracht. Allerdings stammte der eigentliche Plan von einer Schwester, die ich schätzte. Dass etwas dabei nicht richtig gelaufen war, hielt ich nicht einmal für eine große Überraschung. Wann ging bei uns schonmal alles gut. Selten. Die Monate in der Zwischenwelt hatten mich viel Geduld gelehrt. Amagar, dass ich meine Masken zurechtrücken musste. Selbstbeherrschung war ein nützliches Gut. Die Situationen, in denen sie mir entglitt, lernte ich mittlerweile zu schätzen, insgeheim natürlich. Niemand konnte immer die Kontrolle behalten, so konnte ich sie zumindest für ein paar wenige Augenblicke in erfahrene Hände geben.

Der Tempel hatte Abhilfe geschaffen. Es war mehr eine fixe Idee, als fundiertes Wissen, aber wenn die Nimmerruh funkionierte, warum dann nicht anderer Boden, der ähnlich sein musste. Also hatte ich Fiete dorthin geschleppt, ein beschwerlicher Weg, wenn man immer wieder unterbrochen wurde, letztlich gelang es mir aber doch. Es wurde auch höchste Zeit bevor die beiden Brüder einen Grund bekamen, sich die Köpfe einzuschlagen oder sich irgendwelche Körperteile zu brechen. Zwischen diese beiden Stühle würde ich mich im Leben nicht setzen. Auch nicht im Unleben. Und im Tod erst Recht nicht. Also einfach nie. Erleichterung machte sich breit, als ich merkte, dass mein Plan aufging und Erkenntnis in den Zügen des anderen Siebenwachters, der barfuß neben mir auf den kalten Fliesen stand. Zumindest halbherzig hatte ich versucht, die Erlösung auf die kühle Luft in den Gemäuern zu schieben, ich hielt ihn aber auch nicht für dumm und so mochte es sein, dass ich in den nächsten Wochen noch in Erklärungsnot gelangen würde. Sei es drum. Besser in den nächsten Wochen mir ein paar fadenscheinige Ausreden ausdenken, als die beiden und ihr Anhängsel im Chaos zu verlieren.

Ich hoffte, dass ich noch einmal dazu käme, mit der Schwester zu reden. Wir hatten festgestellt, dass ihr Werk nicht allein Kra’thors Einfluss unterlag, sondern etwas mitspielte, was wir nicht kannten. Auch keine wirkliche Überraschung, eher ein nerviger Effekt, der mir übel aufstieß. Ich mochte keine bösen Überraschungen, schon gar nicht Wesen, deren Einfluss wir nicht kannten. Kurzum: ich war angefressen. Ich war nicht wütend auf die Geschwister und glaubte den versichernden Worten der Schwester, dass sie alles beachtet hatten. Ich war vielleicht ein bisschen irritiert über die Wahl der Ziele. Aber im Endeffekt konnte sie nichts dafür. Sie kannte meine Verbindung zu den Siebenwachtern nicht. Es war alles vielmehr ein unglücklicher Zufall. Ich haderte kurz mit dem Gedanken, das Werk abzuhängen und in meine Obhut zu nehmen, entschied mich aber sehr schnell dagegen. Im Notfall würde ich es tun. Das wusste die Schwester auch. Aber der Notfall war bisher nicht eingetreten und so ließ ich ihr die Freude an den verfluchten Gemälden.

Den Morgen verbrachte ich damit, die Ausrüstung für den Abend zurecht zu legen. Ja, manchmal traf mich der Leichtsinn. Nein, heute war keiner dieser Tage. Mein Kinn und Jochbein schimmerten noch in hellem blau, das sich langsam ins grün-gelbe vermischte, meine Hüfte trug nach wie vor den dunkleren Ton aus Blau-Violett, zu dem sich ein paar weitere, wenn auch nur leicht verfärbte Abdrücke gesellten. Es nützte nichts. Ich wickelte mit festem Zug einen Verband so gut es ging drumherum. Der Druck machte es etwas besser. Nur für den Fall, dass wir es heute Abend mit etwas zu tun hatten, das noch mehr Schaden anrichten konnte.
Es blieb mir nur noch, den gefalteten Zettel mit der Warnung zu hinterlegen und abzuwarten.


Zuletzt bearbeitet von Mairi Kaija am 22 Aug 2022 13:35, insgesamt einmal bearbeitet
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Aneka Miroyan





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2022 14:56    Titel:
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Und so sitze ich hier in meinem Gefängnis… Es gibt sicherlich Schlimmeres. Immerhin haben sie mir Rum gegeben, auch wenn er nicht ganz die betäubende Wirkung hatte dich ich mir erhofft habe. Nur ein Ruf wäre es… ein verlockender Ruf ins Lied und ich könnte frei sein. Doch wie erklärt man das dann? Der Blick auf den Gesichtern wäre allerdings Gold wert. Ich seufze diese Vorstellung fort aus meinen Gedanken.

Irgendetwas war hier nicht richtig. Mir ist das Verlangen nach Nähe bekannt und es wundert mich nicht unbedingt, dass mir diese Avancen der adoraner Schönheit durch Mark und Bein gingen. Immerhin war sie ... mein Typ, aber irgendwie ist es anders. Es verzehrt mich, reißt mich zurück in Tagträume und Vorstellungen. Ich kenne auch dieses Gefühl. Es ist sicherlich zwei Jahresläufe her als ich es so brennend verspürt habe, und doch fühlt es sich an, als wäre es immer da gewesen, und erweckt worden. Es ist nicht nur die pure Gier auf die Geräusche… Gerüche… Gefühle. Es sind die Grenzen, die fallen. Jene Grenzen die die eigene Dunkelheit im Zaum halten. Die einen vorsichtig Abstand nehmen lassen, wenn man die tiefsten Abgründe seiner eigenen Fantasie ergründet und Dinge sieht die einen Abstoßen und Erregen zugleich. Dinge die man nie laut aussprechen würde.

Es ist wie ein Brennen, so lichterloh, als gäbe es kein Morgen mehr. Und so heiß wie man brennt, brennt man wohl auch aus.

Die Uniform war wohl mein Verderben. Diese verdammte Uniform. Sie fordert Respekt, suggeriert eine strenge Hand. Es lässt mich dahinschmelzen und auf die Kniee gehen, mich darbietend, als wäre ich ein Geschenk, in der Hoffnung auch nur einen Funken Freude in ihren Augen zu sehen. Habe ich schon länger daran gedacht? Ja… Aber es laut auszusprechen war mein Fehler.

Der Clericus sagt da sei etwas, etwas dass er nicht aus mir ziehen kann oder will. Diese Worte und diese rote Robe. Darunter verbirgt sich wohl ein Leib, der eine jede Frau schwach werden lässt. Und seine Gedanken kennen bestimmt Worte und dunkle Fantasien, die ich mir in meinen kühnsten Träumen noch nicht ausmalen kann. Wie gerne würde ich meine Finger … Ich drifte ab.

Irgendetwas ist da und verbrennt mich innerlich, zerrt an mir, lässt mich nicht ganz Herrin meiner Selbst sein. Wenn mir der Rum ausgeht - und ich keinen neuen bekomme - werde ich Hilfe suchen, irgendeine Erklärung fällt mir schon ein.


Zuletzt bearbeitet von Aneka Miroyan am 22 Aug 2022 15:02, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Andarc Sardonn





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2022 15:08    Titel:
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Unzählige Gedanken rasten durch seinen Kopf wie ein Wirbelwind, der immer wieder irgendwo gegenstieß, nur um daraufhin umzukehren und wo anders weiter zu wüten.

<<Warum bitte musste sie uns glauben lassen, dass Flynns Haus, voller hochprozentigem Schnaps brennen und somit jeden Moment hochgehen würde?>>

<<Sind diese 6 Dämonen wirklich Ursprung des komischen Verhaltens der anderen?>>

<<Hm. "Andere" ist gut. Du verhältst dich selbst wie ausgewechselt.>>

<<Flynn... Habe ich ihm wirklich auf den- Nein, das kann nicht sein, aber... Herrje. Hoffentlich hat er das nicht gemerkt.>>

<<Diese dämliche Lust... Konnte es nicht Lust auf Törtchen sein? Das war weniger peinlich. Jeder würde das verstehen, aber so? Wild knutschend auf der Straße? Bei den Göttern...>>

Fahrig raufte er sich die Haare und kniff seine Augen zusammen.

<<Das darf doch alles nicht wahr sein. Habe ich mich ernsthaft in aller Öffentlichkeit mit Mizma um Fiete gestritten?>>

Unruhig erhob er sich vom Küchenstuhl, um ein paar Schritte auf und ab zu gehen. Ziemlich bald schon aber spürte er, wie es ihn zurück auf den Hosenboden zog und so sank er einfach an der Küchenzeile nieder, die Beine angezogen und die Arme darauf abgestützt, nur um dann sein Gesicht in den Händen zu vergraben.

<<Halt doch einfach die Klappe, Kopf!>>

Er weigerte sich, wollte mit allen geistigen Kräften dagegen angehen, was sein stets überdenkender Kopf ihm mit dem Gedankenkarussel antat. Bemüht konzentrierte er sich auf seinen Atem. Ein...aus...ein...aus...

<<So schlimm war das alles bestimmt gar nicht. Nur für dich. Wahrscheinlich haben die anderen es nicht einmal bemerkt.>>

Gerade als er ein wenig zur Ruhe gekommen war, erleichtert ausatmete und sich gerade entspannen wollte, schoss ihm doch wieder ein Gedanke schreckhaft in den Kopf:

<<Die Warnung! Er musste Fiete und Meliora informieren und dann die Miliz in Alarmbereitschaft versetzen.>>

Dahin war also die Entspannung. Dahin jeglicher Gedanke an eine vielleicht doch irgendwann noch mal erholsame Nacht. Nun wuselte er, analog zur Geschwindigkeit seiner Gedanken und setzte sich daran, den Informationsfluss aufrecht zu halten. Einzig diese innere, verspürte Schwere, diese eigentliche Antriebslosigkeit, welche er - Bajard zuliebe zu ignorieren versuchte, machte es ihm schwerer als nötig, wie er fand. "Nur noch das", redete er sich immer wieder ein, bis er irgendwann, mitten in der Nacht, kurz vor Sonnenaufgang vermutlich, für wenige Stunden weg döste. Dort, wo er saß, so wie er gekleidet war... Sein Körper forderte diese kurze Erholung ein, bevor es mit dem neuen Tageslicht weitergehen musste. Nur bloß nicht zu sehr anstrengen... Wenn es nicht um das Leben der Bajarder ginge, am liebsten gar nicht erst bewegen. Wäre sowieso verschwendete Mühe.

<<Konzentrier dich, Andarc!>>
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"Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen." - Plato
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