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...sondern fürchtet das Leben! [Q]
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » ...sondern fürchtet das Leben! [Q]
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Christian Eichenseer





 Beitrag Verfasst am: 17 Nov 2022 14:06    Titel:
Antworten mit Zitat

... im gleichen Moment, als es geschah und die Reiseebene in sich zusammen fiel...


Christian war im Begriff den Hain zu verlassen und berührte in diesem Moment die Hand des Waldgeistes, welchen er für eine kurze Reise nach Junkersteyn erbeten hatte. Die Fingerspitzen der Beiden berührten sich flüchtig und plötzlich wurden sie, wie durch eine Schockwelle, ruckartig auseinander gerissen. Was er noch wahrnahm war der Aufschrei des Waldgeistes, denn im selben Augenblick wurde ihm durch die kraftvolle Welle der Boden unter den Füßen weg gerissen. Er flog ein paar Schritte nach hinten und bei dem Aufprall auf den Boden war er durch den unnatürlichen Auslöser wie gelähmt. Ihm wurde schwarz vor Augen und er verlor umgehend das Bewusstsein...


Einige Herzschläge später...

Kurz fühlte es sich für ihn so an, als wäre er in einem Traum. Er fröstelte und er dachte, er wäre der Taubheit zum Opfer gefallen. Es war so still um ihn herum geworden und so kalt, als hätte ihn für den Augenblick der Mut verlassen. Ein Schauer lief ihn über den Rücken, dann ein leises langes fieeeeeep..., welches nach jedem Herzschlag deutlich intensiver wurde. Seine Lider begannen unter den Bewegungen seiner versteckten Augen zu zucken. Der Ton in seinem Gehörgang wurde lauter - das widerhallende Piepsen riss ihn aus seiner Ohnmacht und führte ihn zurück in den Hain. Noch immer leicht von den Nachwehen betäubt, öffnete er langsam die Augen und starrte regungslos in Richtung des Himmels. Er betrachtete schwer und leise atmend das Blau und die weissgrauen Wolken, die über ihm vorbei zogen. Was war geschehen? Für den Augenblick beschlich ihn wieder die herbstliche Kälte und er zog seine Arme, noch völlig in der Motorik benommen, an seinen Körper heran.

Es vergingen noch einige Atemstöße, in denen er in der nassen und kalten Wiese lag, bevor er sich langsam und schnaufend erhob.
Erst dann wurde ihm das Knistern in der Luft gewahr...





"Scheiße...", platzte es erschrocken aus ihm heraus. Bäume, mitsamt ihren riesigen Wurzeln hatte es aus dem Erdreich gerissen. Sie lagen verstreut im Hain umher, als hätte etwas Gewaltiges sie aus ihrem Stand gerissen und sie zu Boden geworfen. Und je mehr er sich um seine eigne Achse drehte, wurde ihm auch der klaffende Riss bewusst, der sich nicht unweit von ihm entfernt befand und das Erdreich vor seinen Füßen in zwei Teile voneinander trennte.
Plötzlich machte sich Panik in ihm breit und Tränen schossen ihm in die Augen. War er es, der diesen Riss auslöste? Was genau geschah in dem Augenblick, als er den Waldgeist berührte?
Christian wich erschrocken vom zerteilten Erdboden zurück. Er wusste nicht weiter und rannte hilfesuchend, den aufkeimenden Schuldgefühlen und der ausgelösten Panik geschuldet, zur Gemeinschaftshütte...
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Vala Hammergrund





 Beitrag Verfasst am: 20 Nov 2022 11:36    Titel:
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Dröhnender, hämmernder Kopfschmerz.
Als wäre ihr Kopf der Amboss für einen sehr wütenden Kaluren.
Die letzten drei Nächte war sie nicht wirklich zur Ruhe gekommen.
Ihre Gefühlswelt schwankte von tiefer Sorge bis hin zu unbändigem Zorn.
Die Schändung des Baumes war etwas, was sie zu tiefst erschütterte, allerdings auch die Wut in ihr hochkochen ließ.
Ein Heiligtum, etwas von den Göttern erschaffenes und dann dieser unverschämte Frevel.

Die Vision und die folgenden Planungen bereiteten ihr große Sorgen.
Sie war kein Feigling, jedem Pantherdiener würde sie sie ohne zu Zögern stellen und ihre Axt gebrauchen.
Aber Rabendiener?
Alleine der Gedanke machte ihr Angst. Und sie würde im Zweifelsfalle ihr halbes Volk gefährden.
Dennoch war sie sich mit dem Kal Khazad einig.
Es musste etwas geschehen.
Die Khaz-Aduir durften nicht im Berg verweilen, durften sich nicht aus dem Geschehen heraus halten, stand doch zu befürchten, dass die Welle des Bösen sie am Ende überrollte, egal wie gut der Berg geschützt war.
Aber Rabendiener?
Gänsehaut überzog den Leib der Priesterin, ihr war kalt. Nicht, das es im Haus wirklich kalt war, aber das frösteln wurde sie dennoch nicht los.
Alle Briefe waren geschrieben, alle Informationen erst mal verteilt.
Die Dringlichkeit und die Wichtigkeit dieser Angelegenheiten, war es doch mehr als ein Geschehnis welches gerade vor sich ging, war allen.... naja, den meisten bewusst.

Sie hatte die Kiste ihres Bruders in der Nilzadaner Mine geplündert und hatte alle möglichen Edelsteine entnommen, welche sie gefunden hatte.
Verschiedene Größen, verschiedene Reinheitsformen und vor allem, waren manche bearbeitet und schon schön geschliffen und manche waren noch in Rohform, gerade aus dem Berg geschlagen.
Sie hatte sie mit Brotkvas gewaschen und gereinigt, und dann auf dem Altar in der Klamm ausgelegt.
Einige Brocken des heiligen Mythrill-Erzes, sowie ein Krug Brotkvas, einige Goldmünzen und Kräuter hatte sie mit einem Gebet in den Lavafluß geworfen.
Eigentlich war es mehr ein Zwiegespräch.


Vater Cirmias
Ich weiß, das du alle Prüfungen, welche du uns auferlegst, genau planst und weißt, das wir sie zu deiner Zufriedenheit erfüllen werden.
Das wir alles daran setzen, dich Zufrieden zu stellen, deine Gunst und Gnade zu verdienen, welche du uns bei unserer Geburt schon geschenkt hast.
Mein Herz ist voller Vertrauen, voller Dankbarkeit und voller Zuversicht.
Ich weiß, dass du uns nicht verlässt.
Und dennoch plagt mich die Angst!
Angst und Sorge breiten sich immer mehr in mir aus, auch wenn ich weiß, das du immer für uns da bist.
Pantherdiener, Untote Drachen, allem stellen wir uns, allen halten wir Schild und Axt entgegen, gemeinsam, deine Khaz-Aduir.
Aber wirkliche Angst bereitet mir der Vormarsch der Rabendiener.
Haben wir sie zu lange gewähren lassen?
Hätten wir viel früher beginnen sollen, diese Kreaturen zu jagen?
Ein einzelner Rabendiener ist schon schlimm genug, aber ein ganzer Hort davon?
Im Sinne der Einigkeit des Pantheons habe ich Hilfe zugesichert, habe alles getan, damit dein Volk über alles Informiert ist. Jetzt aber, wo wir uns einig sind, in den Krieg zu ziehen, jetzt plagt mich die Angst.
Es ist meine Schuld, sollte einer unseres Volkes fallen, und den Rabendienern zum Opfer fallen.
Es ist meine Schuld, wenn dir eine Seele geklaut wird.
Es ist meine Schuld, wenn wir nicht siegen.

Vater Cirmias, sei uns Gnädig, beschütze dein Volk.
Ich werde jede Strafe ertragen, wenn etwas passiert.



Stumm saß sie lange an dem Lavafluß. Eine direkte Antwort hatte sie weder erwartet noch erhofft.
Sie ließ die Gedanken schweifen, wusste sie doch, dass Cirmias ihre Worte vernommen hatte.

Ihrem Volk gegenüber würde sie jedenfalls ihre Zweifel und ihre Angst nicht so zeigen.
Sie musste der Chirmit im Fels sein!
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Raugarosch Hammergrund





 Beitrag Verfasst am: 21 Nov 2022 12:30    Titel:
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Wahnsinn einer Schwester

Der für seine Impulsivität bekannte Zwerg war außer sich vor Wut – dieses mal und tatsächlich das erste mal auf seine Schwester. Er hatte bisher viel Verständnis dafür mitgebracht das Vala sich nicht nur um Cirmias Volk kümmerte, sondern auch in den anderen Reichen versuchte sinnvolles zu bewirken, Hilfe zu leisten – ja man könnte meinen eine Stütze sein. Er hatte nie viel Begeisterung für Ihr tun so fern des heiligen Felsen übrig, konnte es selbstredend auch überhaupt nicht ausstehen.
Doch Ihr neustes Vorhaben, sogar bereits in Absprache mit dem Kal Khazad war für Raugarosch die Gipfelung an Verrat an Cirmias Volk. Aus sehr sehr gutem Grund haben sich die Zwerge des Felsens immer fern von allem gehalten was mit dem Raben zu tun hatte. Die Konsequenzen für ein jeden einzelnen waren untragbar. Die Diener des Raben in Schach zu halten über lies man immer gerne alle anderen Völkern die sich ach so wichtig fühlen und Ihren Platz in der Welt behaupten wollen – gut so! Davon gab es offensichtlich seiner Meinung nach mehr als allen gut tat. Nur eine einzige Seele die vor der Prüfung am Ilmasund geraubt wurde war eine zu viel.

Warum dieser Wahnsinn? Ein paar Schatten die hier und da auftauchen, ein geklauter Ast vom Klosterbaum. Die waren alle verrückt. Schatten gibt es schon solange es Licht gibt, das war für den Zwerg nicht neues. Die Sache mit dem Baum war Ihm auch ziemlich egal, da seiner Ansicht nach selbst der schönste Baum am Ende einen feinen Stützbalken in den Stollen abgegeben würde. Wenn den Adoraner der Baum so wichtig ist, sollten sie einfach die Elfen um Hilfe fragen – die kannten sich schließlich mit dem Kram aus.

Raugarosch wird dem Kal einen Vorschlag zur Güte machen, die Kaluren beschießen die blöde kleine ranzige Festung der Raben vom Nilzadan aus mit den Katapulten und die anderen Völker könnte sich in ihrer schieren überflüssigen Anzahl als Infanterie nützlich machen. Auch wird er sich bei Chrom ein paar wunderbar gefertigte Ketten besorgen um seine Schwester solange im Bhierbad anketten bis geistige Heilung oder Cirmias Hilfe eintrifft.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 25 Nov 2022 20:35    Titel:
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Arcomaga Katharina Sophie von Mersenburg lupfte die feinen, blonden Brauen und nahm den gebundenen Bericht entgegen: "Ars Magica Analy...". Die gewittergrauen Augen huschten leidenschaftslos über den Anfang des sperrigen Titels, ehe sie umblätterte. Warum musste jeder mit einem hochtrabenden Zitat beginnen? Papier raschelte, als sie mit nüchterner Routine bis zum Ende der Arbeit durchblätterte und erst bei der Zusammenfassung innehielt. Das Räuspern des pikiert dreinschauenden Magus quittierte sie mit einem eisigen Blick. Immerhin war er es, der ihr gerade Zeit stahl. Sie war eine vielbeschäftigte Koryphäe auf ihrem Gebiet und an diesem Abend gedachte sie sich ausschweifend auf dem Herbstball des Freiherrns von Tannenloh zu amüsieren.

Das Räuspern erstarb, während sie sich wieder den zusammenfassenden Worten des Berichts annahm. Das rhythmische Geräusch der Standuhr erinnerte sie daran, dass ihre Kutsche unten wartete. Nach wenigen Minuten durchbrach ihre Stimme die unangenehme Stille, die sich in ihrem Büro im Südturm des Königlichen Kollegiums der Magie zu Alrynes ausgebreitet hatte.

"Dieses Phänomen, dass Ihr als 'Liedwelle' bezeichnet, hat also jeden Magier erfasst, der zum besagten Zeitpunkt im Lied wirkte...", kam die nüchterne Zusammenfassung Katharinas.

"Ja, höchstgelehrte Magnifizienz. Meinen Berichten nach hat es aber ebenfalls alle Liedwirker anderer Traditionen und das Volk der E..."

"Und die Nachwirkungen sind vollständig zum Erliegen gekommen und es gibt keine Interferenzen oder Störungen mehr", unterbrach sie ihn gnadenlos.

"Nein, derzeit nicht, aber wir können nicht abseh..."

"Gut - formidable Arbeit, Magus. Ihr entschuldigt mich."

"Aber höchstgelehrte Magnifizienz, was ist mit den potentiellen und besorgniserregenden Ursa..."

"Geht das Königreich in Flammen auf, wenn wir unsere Unterhaltung jetzt nicht fortsetzen?"

"Nein, aber man hört aus..."

"Verstehe, einen guten Abend, Magus!"



~*~*~*~




...



~*~*~*~



"Bei den Pranken des Vaters, das kann doch gar nicht möglich sein!?", entfleuchte es Dotti verdutzt und fast entglitt ihr das kleine geflochtene Weidenkörbchen, dass sie bereits mit einer stattlichen Anzahl Pilzen aus den heimischen, shevanorer Wäldern gefüllt hatte.

Irritiert betrachtete die Mittfünfzigern in den wetterbeständigen und robusten Klamotten einer Landwirtin den hellen Farbklecks, denn sie aus der Ferne auf dem herbstlich-kargen Hügel ausgemacht hatte.

"Das...ist doch ein Frühblüher?! Werd ich narrisch?"








Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 25 Nov 2022 20:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Nephele Varmyld





 Beitrag Verfasst am: 06 Dez 2022 21:33    Titel:
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«Ob es den Anderen auch auffiel?» grübelte sie sinnierend. Anstatt kahl, oder zumindest bunt, war das Laub grün. Die Pilze schossen immer noch aus dem Boden und auch die Bauern pflegten ihre Felder immer noch. Dabei wäre es schon lange Zeit, Zeit für den Winter, Zeit für die Ruhe der Natur.

Diese Vision die sie am Riss hatte, oh ja sie konnte immer noch die Flammen spüren. Sie hatte ihr Altes Ich gesehen, sich selbst als altes, runzeliges Weib und dann wurde sie immer jünger und jünger, bis.. ja bis sie plötzlich in Flammen aufging.

Wie brachte man eine Göttin dazu, ihre andere Hälfte wieder zu umarmen und wieder anzunehmen? Und offen war die Frage: Wollte Eluive überhaupt, was gerade geschah? War es ihr bewusst?
Es konnte kein gutes Ende nehmen, wenn nicht bald etwas geschah. Wobei nein.. es würde nicht geschehen.. wir müssen etwas tun! Doch was?

Diese Frage quälte Nephele schon eine ganze Weile. Zusammenfügen was getrennt wurde, hatte die schattenhafte Gestalt gesagt. Es musste etwas sein, dass schon eine Weile zurück lag. Findige Schwestern hatten in den Prophezeiungen gewühlt. So wie es sich anhörte, gab es wohl seit dem Kampf gegen das Nichts immer wieder Andeutungen, Textzeilen die nicht entschlüsselt worden waren, die auf das aktuelle Geschehen hinwiesen, jedoch nicht verstanden wurden bisher.

Nephele kam es vor als versuche sie eine zersprungene Vase wieder zusammen zu setzten, doch fehlten ihr einige Stücke und sie hatte auch kein wirkliches Bild davon, wie die fertige Vase auszusehen hatte.
Sie brütete über ihren Tarotkarten und hoffte auf eine Eingebung, aber selbst die Karten zeichneten ein düsteres Bild. Die Karte des Teufels erschien immer wieder, dazu der Eremit und der Mond, alles schien auf eine unklare Zukunft hinzudeuten.
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 15 Dez 2022 21:00    Titel:
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Die Stufen aus schwarzem Stein führten ihn, Schritt um Schritt, tiefer in die Gewölbe dieses ... seines Tempels hinab. Die Anlage war klein, überschaubar, von seinem Vorläufer im Dienste des Herren erbaut. Aber die Katakomben waren neu in Stein geschlagen und vollkommen seinen Bedürfnissen angepasst.

Gewiss hatte der Tempel ein Bild zu wahren. Einen Ruf. Herrschaft. Ordnung. Geradlinig und direkt, das Antlitz des Herren für jeden offenbart und ersichtlich.

Aber selbst das Antlitz des Herren hatte mehr als eine Facette und so führten ihn seine Schritte, erhellt vom tanzenden Schein flackernder Fackeln, abseits der gewohnten Pfade.

Hinein in die Bereiche der Kaverne, die natürlich belassen waren, von der Macht des Herren berührt gar urig... chaotisch... wild.

Über Stock und Stein, unbehauen, Wurzeln die aus dem ungepflasterten Boden brachen, hinein in seine kleine, private Wildnis. Und je weiter er kam, umso deutlicher begrüßte ihn auch das Tropfen, stetig, hell und durchdringend. Wer schon einmal die Tiefen der Erde betreten hatte, dem mochte dieser Laut gut in Erinnerung geblieben sein. Der stete Tropfen, gesammelt an tiefhängenden Stalaktiten. Zumindest an jedem anderen Ort, als an diesem.

Die Stalaktiten dieser Kaverne waren noch niemals solche gewesen.

Umgeben von rötlich schimmernden Kristallen, die wie die Zähne eines Ungetüms aus dem Boden gebrochen waren, erreichte er den abgelegensten Teil dieses Untergrundes.

Das Tropfen nunmehr begleitet vom gelegentlichen Rasseln von Ketten. Die Stalaktiten keine solchen, sondern die an besagten Ketten baumelnden Leiber von vier Gästen, die höchst unfreiwillig ihren Weg hier hergefunden hatten. Gebunden und kopfüber, die Hände am Rücken, die Augen verdeckt, vier Menschen einst, deren gewiss sehr unbedeutenden Leben nunmehr zumindest einem Zwecke zugeführt worden waren. Und war es nicht das höchste Gut, im Dienste eines Gottes, ja dem Schutz der göttlichen Schöpfung gar, das eigene Leben darzubieten.

Anzunehmen, dass die vier es so nicht sehen würden. Anzunehmen, dass sie ihrem Unmut nur alsbald wieder Luft machen wollen würden.

Hätten sie noch Stimmbänder gehabt, die zu gebrauchen wären.

So mischte sich mit dem Tropfen nur das gelegentliche Wimmern und Stöhnen, das ebenso aus dunklen Ritzen hätte stammen können, und seinen Schrecken längst eingebüßt hatte.

Die unbedeckten Leiber selbst trugen die Spuren seiner Aufmerksamkeit. Nicht aus Freude gar oder dem Gefühl, die Ohnmacht der anderen zur eigenen Befriedigung auszunutzen. Aus Notwendigkeit. Seine Suche... seine Queste war die nach Wahrheit. Nach dem göttlichen Willen, der alles Leben durchflutete und sich manchmal nur allzu deutlich machte. Dann auch wieder nicht, so dass nur die bitteren Zuwendungen einer scharfen Klinge den Geist für die Feinheiten der Existenz zu öffnen vermochten.

Im Schmerz lag Wahrheit.

Im eigenen. Aber auch in dem der anderen.
Der kupferne Lebenssaft, welcher unweigerlich seinen Zuwendungen entsprang, sammelte sich bereits seit 3 Tagen in der silbernen Schale, die er unter seinen Gästen aufgebaut hatte.


"Tropf... Tropf .... Tropf ..."

Im steten Takt schlagender Herzen, stets ein wenig mehr. Ein Tag für eine Jahreszeit. Die Essenz eines Lebens für eine eben solche.

Nun aber war der vierte Tag angebrochen. Die letzte Zeit des Jahres, in der Dinge ruhen, Leben vergehen, die Schöpfung ruhen sollte. Heraus zu finden, warum dem diesmal nicht so war, war seine Aufgabe. Vier Leben zu beenden, um aus jenen letzten Momenten, in denen die Erkenntnis eigener Vergänglichkeit ultimative Klarheit förderte, oder so hoffte man zumindest, eine Notwendigkeit.

Die rituelle Klinge war stets schon nachtschwarz gewesen, selbst als die Diener der Ahamani noch kein heiliges Metall aus den Tiefen gefördert hatten. Warum sie das war, das wusste er auch nicht zu sagen, nur dass sie immer schon ein Bringer von Enden war, ein Herold der Erkenntnis.

Die Tat selbst war schnell vollbracht, das Leiden der "Freiwilligen" ein letztes Äufbäumen, ein letzter Tropfen. Getrieben von gewohnten Gebeten, die nach all dieser Zeit ohne Zögern, ohne nachzudenken, über die Lippen des Templers drangen, erwachten auch die Kristalle zu heiligem Leben. Pochend, wie es der eben gleiche Kristall an der Spitze des Templerstabes so gerne zu tun pflegte, erstrahlten sie in arteriellem Schein, schienen sich für den Moment gar an der Essenz in der Silberschale zu laben, daraus Kraft und Nahrung zu ziehen.

Eine letzte Gabe, die eigene, ein einziger Tropfen nur, welcher dem Leben des Templers entsprang, welcher noch einmal die spiegelglatte Oberfläche aus rotem Saft dazu brachte, kreisförmige Wellen zu schlagen. Dann begann der Blick des Templers, sich im Zentrum dieser Wellen zu verlieren. Hinein zu spähen in die Essenz des Lebens, die rituelle Bindung aus Leben und Tod, um Erkenntnisse über das Hier und Jetzt zu finden...

... und so hätte man den Templer wohl unbewegt und gebeut über einer silbernen Schale knien sehen können, ausharren, mit verklärtem Blick und entrückter Miene.

Hätte... wären fremde Augen willkommen gewesen zu dieser Zeit, an diesem Ort. So mochte wohl nur der Herr selbst erblicken, sehen ... und Erkenntnis senden... oder eben auch nicht.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 08 Jan 2023 01:28    Titel:
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Vernementon:

Hektisch schaute es in alle Richtungen. Die schwarzen Knopfaugen erfassten den mächtigen, rohen Strom der Energie, der sich ungehindert aus den Tiefen der Gebeine Alathairs seinen Weg bahnte. Die kleine Nase des igelartigen Blätterwesens zuckte alarmiert - das hatte es also aus dem Winterschlaf geweckt.

Die Kraft, die tief unter dem Baumriesen geschlummert hatte, brandete durch die Adern der freien Harmonie und überflutete sie. Es fühlte sich alles falsch an, einseitig, vor allem zu diesem Zeitpunkt.

Der kleine Hüter des Tals kletterte in den tiefen Riss, der sich am Menhir der Erde zu Füßen des Baumriesen ausgebreitet hatte. Kletterte tief hinab - es musste eingedämmt werden, wenigstens etwas. Vielleicht konnte es etwas Zeit erkaufen...


Sturmouve:

Der Wald hatte in den letzten Monden viel mitgemacht.
Erst wurde er von der üblen Seuche der Blutmagie heimgesucht und gebeutelt, dann brachen reinigende Flammen über die Flora und Fauna herab.

Es schien, als wäre ihm nun etwas Ruhe vergönnt - eine Atempause. Doch dem kundigen Auge offenbarte sich, dass sich der Wald wieder regte. Knospen bildeten sich, erblühendes Grün schob sich durch die dünne Schneedecke, während das kalte Weiß langsam zurückwich.

An der Grenze zu Wulfgard, an der Schutzbarriere, hält der anbahnende Zug des Lebens jedoch inne...


Durrah:

Als die Nacht anbrach, zog sich der Himmel über der weiten Wüste zu. Soweit nichts ungewöhnliches, dominierten doch jede Nacht Wüstenstürme und bitterlich kalte Temperaturen, die sogar frostigem Raureif mit sich brachten.

Doch diesmal vollzog sich etwas, dass man unter den Wüstenkindern wohl nur selten erlebt hatte:
Plitsch....platsch.
Erst zögerlich, als würde es dem Naturell der Wüste widersprechen, fielen die ersten Tropfen auf den Sand und benetzten die karge Vegetation der Durrah. Das Zögern ließ nach und mehr und mehr Tropfen schlossen sich dem Fall der Geschwister an, ehe es förmlich wie aus Eimern schüttete.

Der Regen sollte nicht die erste Überraschung sein, der die Bewohner am nächsten Morgen begrüßte...


Alathair/Gerimor:

Diejenigen, die vergeblich auf den Winter hofften, sahen es wohl nun langsam ein. Er würde wohl nicht kommen...

Überall begann die Natur zu sprießen, als wäre es bereits Frühling.

Einzig wenige geschützte Enklaven, wie Ered Luin, konnten sich der gewohnten Witterung erfreuen, die seit jeher herrschte.
Noch...?





Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 08 Jan 2023 01:43, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Alev Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 08 Jan 2023 18:45    Titel:
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Sturmouve


Dem Thyrenmädchen eine große Ordnungsliebe zu verbriefen, hieße sich einen Meineid leisten, aber dass sich Blütenknospen aus den Ästen schälten, ohne dass den Frühlingsboten ein Winter vorangegangen war, störte ihr Bedürfnis nach berechenbaren Abläufen.

*

Um das Dorf auf den nahenden Winter vorzubereiten, waren die Clanner vor etwa einem Mondlauf nach Kronwalden zur Hatz aufgebrochen. Mit dem erjagten Wild stockten sie die Fleisch- und Fellvorräte für die bevorstehende Zeit auf. Die Hofhände hatten die letzte Ernte, die ihnen über die entbehrungsreiche und dunkle Jahreshälfte helfen sollte, längst eingeholt. Doch abgesehen von ein paar Schneeflocken, die vereinzelt aus der geschlossenen Wolkendecke segelten und das Dorf in eine weiße Decke hüllten, ließ der Winter mit seiner bleiernen Kälte und der stürmischen See auf sich warten.

Alev hatte ihren Bienen den Honig zum Überwintern gelassen und stellte nun fest, dass sie bereits wieder ausschwärmten. Die Dorfbewohner öffneten die hölzernen Fensterläden wieder und ließen die zunehmend an Kraft gewinnende Morgensonne in ihre Hütten. Weil das Wasser im Fjord nicht gefroren war, hängten sie wie üblich die Reusen aus und gingen angeln, ohne erst Löcher ins Eis schlagen zu müssen. Die für die Wintermonate am Ufer vertauten und mit Fellen abgedeckten Boote waren wieder im Einsatz.

*

Die Mittwinter-Erzählung vom Ringen der Sonne mit dem Winter war vom Rudel mit allgemeinem Beifall zur Kenntnis genommen worden. Der unzufriedene Gesichtsausdruck des Ahnenrufers war ihr aber in Erinnerung geblieben und obwohl sie erst befürchtete, dass sie in seinen Augen schlecht gespielt hatte, begann Alev allmählich zu dämmern, dass ihn andere Dinge besorgten. Dinge, von denen sie nichts wusste.

Sie wusste nur, dass die Lebensweise und die Bräuche der Thyren vom Kommen und Gehen der Jahreszeiten geprägt waren und fürchtete, dass diese Lebensweise nun in Gefahr war.


Zuletzt bearbeitet von Alev Wikrah am 08 Jan 2023 19:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Rheaonna von Bergfall





 Beitrag Verfasst am: 10 Jan 2023 22:23    Titel:
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*Fröhlich sieht man eine jugendliche Frau durch die Wälder und Wiesen ziehen. Ab und an wird ein Leckerbissen an Tiere verteilt. Manchmal auch Streicheleinheiten. Viel öfter aber sitzt oder steht sie nur da wie aus der Zeit gefallen, beobachtet Geflatter und Umhergehusche und lauscht den vielfältigen Geräuschen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf hungrigen oder sich seltsam verhaltenden Tieren. Auch die jungen Bäume werden umsorgt und gegossen.*
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Vala Hammergrund





 Beitrag Verfasst am: 13 Jan 2023 19:41    Titel:
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Die Erkenntnis traf sie wie ein Keulenschlag mitten ins Gesicht.
Es hatte... begonnen.....

Das, was sie bisher als von Cirmias Beschützt, angesehen hatte, fand nun ebenfalls den Weg des Chaos, welches sich in der Welt breit zu machen anschickte.
Sich schon längst angeschickt hatte.

Bisher war der heilige Nilzadan ein Bollwerk gegen jegliche Einflüsse gewesen, aber hier konnte scheinbar auch das noch so standhafte Gestein sich nicht erwehren.

Wasser tropfte, junge Bäume wuchsen, wilde Pflanzen begannen ihren Weg nach oben zu suchen, an die Oberfläche.

Es wurde also schlimmer!
Sie hatte schon von den Vorkehrungsmaßnahmen der beiden Geodinnen gehört und war demzufolge entspannt, wussten die Kaluren doch bereits alle, was vor sich ging.

Viel Zeit hatte alles gekostet, Bündnisse geschmiedet, Antworten erwartet, und jetzt war zur Eile geboten.
Sie würde versuchen, die nötigen Kontakte aufzusuchen.

Aber das Leben geht weiter, irgendwie geht es immer weiter.
Oder?
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 14 Jan 2023 14:49    Titel:
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Frostklamm:

Rauschend donnerte der Wasserfall, der sich aus den Quellen in höheren Lagen speist, in die Tiefe der Frostklamm. Ungewöhnlicherweise trug er zu dieser Jahreszeit mehr Wassermassen in sich, als man erwarten würde. Der eiskalte Fluss, der sich durch die oberirdisch besiedelte Klamm der Kaluren zog, dehnte sich erkenntlich zu den Uferseiten hin aus. Aus einem ruhigen, bedachten Fließen wurde ein wildes Strömen.

Auch die gut gehütete Bergwiese der stolzen Khaz Aduir präsentierte sich vor Feuchtigkeit getränkt. Statt auf einem festen Grund zu wandeln, wurde es zunehmend matschiger und morastiger, als wüsste der Boden nicht, wie er so schnell das viele Wasser ableiten könnte.

Mit dem bloßen Auge konnte man auch schon hier und da die Anzeichen erahnen - Schnee und Eis schmolzen.


Ritualinsel

Auch an dem Ort, der gut vor neugierigen Augen geschützt war, erkämpfte sich das wässrige Element, trotz der gemeinsamen Bemühungen mit der Eiskoboldin, zunehmend die Vorherrschaft über die Erde und überwand die Uferbarriere - glücklicherweise ist das ableitende Meer nicht fern...


Stourmouve - Alev:

Das Ringen der Sonne mit dem Winter war wohl auf ganz Alathair zu beobachten. Während die Temperaturen nachts, je nach Region, noch die Minusgrade erreichten, war es tagsüber bereits recht mild und pendelte sich zwischen 8 bis 14 Grad ein.

Immer seltener sammeln sich die Wolken, um zart fallende Schneeflocken fallen zu lassen, in dem Bemühen, den Leib der Erde in sein winterliches Gewand zu kleiden...meistens regnete es.

Während allerorts die Boten des Frühlings zu erkennen waren, gab es einige Orte, an denen man es besonders intensiv beobachten konnte.
Etwa im sonst stets verschneiten Nordwald der Thyren. Nur für das aufmerksame Auge erkennbar, schoben sich neue Sprösslinge aus dem Boden - junge Bäume, die sich dem Sonnenlicht entgegenstreckten, aber auch Frühblüher sind zu sehen.

Der Welpin könnte auffallen, dass an der Dorfgrenze zu Wulfgard der Zug dieses üppig sprudelnden Lebens innehielt, als würde er eine unsichtbare Grenze teilweise respektieren.

Und was sind das eigentlich für zart knospende, kelchförmige Blumen in den Farben des Schnees? Auch wenn Alev gerade einmal 11 Jahresläufe zählte - solch Blumen hatte sie sicher noch nie hier gesehen!


Kronwalden - Rhea

Dort, an diesem besonderen Ort, wo Du empfangen hast, was Du so lange Zeit sorgsam und verschwiegen gehütet hast, veränderte sich etwas: Ja, auch hier sind neue Baumsprösslinge am Westufer des Kronwaldener Weiher zu finden.

Solltest Du neugierig deine Schritte um den Weiher lenken, so blüht natürlich auch dort das Grün, aber nicht so intensiv, wie am Westufer.

Das Verhalten der Tiere scheint sich bisher nicht nicht verändert zu haben. Die Zugvögel, die in wärmere Gefilde geflohen waren, kehrten nicht zurück. All jene Wesen, die sich einen behaglichen Bau eingerichtet hatten, verblieben vornehmlich dort und schliefen oder brachen nur zu kurzen Beutezügen auf. Sie verhielten sich (noch) so, als wäre es schlicht nur ein sehr milder Winter.

Aggressivität oder Verstörtheit ist nicht zu sehen...
Dafür durchaus das bekannte Verhalten für Wildtiere - kommt Rhea auf sie zu, verschwinden sie im Unterholz. Lockt sie diese mit Futter, so lassen sich sicher ein paar Spatzen dazu verleiten, näher zu hüpfen.

Streicheln lassen sich leider wohl nur die Tiere des Hauses und Hofes...


Alatarisches Reich - Cailen:

Bisher schien das, was ihm der Herr offenbarte, nur eine Handvoll Informationen zu sein. Eine magere Beute gleich einer kleinen Haselmaus, die den Hunger nach Wissen und Erkenntnis sicher nicht befriedigte.

Wusste der Herr nicht mehr? Wohl kaum...
Prüfte er ihn? Ließ er ihm eine Wahl, statt einen Weg vorzugeben?

Was auch immer seine Überlegungen waren, Cailen hatte sich eine andere Möglichkeit eröffnet,
um eine größere Beute zu schlagen.
Er hatte Initiative gezeigt!

Und tief in sich konnte der schlank gewachsene Templer spüren, dass Seine lauernden Augen wohlgefällig auf ihm ruhten und ihn nicht mit leeren Händen auf den von ihm frei gewählten Pfad schicken würde.


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Rheaonna von Bergfall





 Beitrag Verfasst am: 15 Jan 2023 22:59    Titel:
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*Amelie trifft Rhea mal wieder Bäumchen giessend an. Mit allerlei Material, wie Brettern und Nägeln, bepackt verkündet sie ihr, dass Gunnar die Bestellung geliefert hat. Etwas unsicher betrachten die beiden die Teile der Futterkrippen. Während sie noch diskutieren, wie und wo diese ihren Platz finden kommt noch Andra hinzu. Diese war etwas überrascht, als sie die beiden am See umringt von Bäumchen fand. Die Schönheit der spriessenden Blumen und der Ort, liessen sie aber auch nachdenklich werden. So wurden einige Fragen gestellt, welche Amelie und Rhea bereitwillig beantworteten. Sie tauchte sogar in den See um den Grund zu untersuchen. Da Rhea diesen noch bei wärmerem Wetter untersucht hatte, hielt sie sich nur bereit, falls Andra zu lange unten bleiben sollte. Aber nach kurzer Zeit kletterte diese schon wieder aus dem Wasser und nahm das Handtuch von Amelie entgegen. Als sie sich schliesslich daran machten die Futterkrippen aufzustellen, winkte Rhea ein paar neugierige Rehe durch. Diese verstanden das wohl falsch - oder zu gut - und huschten verschreckt davon. Sie einigten sich auf die Orte (1245,1027; 1261, 1081; 1244, 1057) für diese in den vom Wildhüter Lasahr empfohlenen 10 bis 15 Schritt Abstand. Gemeinsam ging das Werk schnell voran, und so standen die Futterkrippen nach kurzer Zeit. Nun sollte kein Wildtier aus Hunger die jungen Triebe anknabbern.*
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Amelie von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 16 Jan 2023 13:29    Titel:
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Ihr täglicher Weg führte zu den jungen Bäumchen und wie so oft traf sie Rheaonna an. Beide waren sich einig, die kleinen Bäume und die Blumen mussten geschützt werden.
Es wurden Futterkrippen bei Gunnar bestellt und als diese geliefert waren, stellten sie zu dritt, Rheaonna, Andra und Amelie sie auf.
Sie befüllten sie mit Heu und Gemüse um die Wildtiere von den Bäumchen wegzulocken.
Es gab eine neue Aufgabe für die Kronwaldener...Futter für die Wildtiere zur Verfügung zu stellen.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 16 Jan 2023 15:13    Titel:
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Frühling.

Liebkosend, anschmiegend und rein, dringt hinaus der frische Keim.
Grün, saftig grün, von der Sonne geküsst , fängt er an zu blühn, als hätte er es vermisst.
Herrlich, so herrlich der sinnliche Duft, zieht in die Nase, macht freudige Luft.
Oh Frühling, oh Frühling, so kehrest du ein, doch wo war der Winter, das kann doch nicht sein!


_______________________________________

Ja, wo war er? Eine Frage, die seit Wochen immer wieder ihren Weg kreuzt und sich auch gleichsam schwer im Magen wälzt. Wo war er nur, der Winter?
Laue Winter gab es immer mal, aber dieser hier war anders, schlicht nicht wie immer und von einer merkwürdigen Art des Seins untermalt. Nein, gar erdrückt. Überall blüht es, die wärmende Sonne scheint allen und jeden umschmiegen und erwecken zu wollen. Auf, dass sie dem Ruf des Lebens folgen und das hinter sich lassen, was schlicht nicht da war. Der Winter.

Der Winter war mir lieber, kürzere Tage, Kälte und das wohlig warme Gefühl, wenn man im Dämmerlicht oder in der Nacht am Kamin verweilen kann.
Aber der war ja nicht da.

Gehen wir also alles in Gedanken durch, wenn es bleint wie es derzeit läuft und sich alles so weiter entwickelt….was würde passieren? Irgendwann würde der Nährboden fehlen, die Felder würden nicht mehr das an Nahrung liefern was Vieh und Mensch bräuchte. Würde noch der Regen fehlen….so würden die Felder austrocknen. Das Vieh würde anfangen zu hungern. Eine Weile würde man durchhalten, aber irgendwann….Irgendwann würde die Nahrung knapp werden.
Nehmen wir also an, nehmen wir an, es würde so kommen…..so wäre das natürlich einerseits gut, aber andererseits auch wirklich schlecht.
Denn nur weil wir mehr Ernten könnten…..würde es uns dennoch in eine ungünstige Situation bringen. Zumindest nach einer Weile, denn auch wir müssen essen und trinken…haben Familie hier und da… Menschen die wir lieben.
Zudem, dass Gleichgewicht sollte dringliches gehalten werden, nur dann profitieren wir alle… auch der Herr selbst.
Also muss die Ernte warten und ich…ich sollte mich wohl langsam aber sicher mit den Dingen beschäftigen, die hier geschehen.


Zuletzt bearbeitet von Alecia Rundhammer am 16 Jan 2023 15:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Alev Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 16 Jan 2023 18:26    Titel:
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Wie üblich hatten sich die Claner auch beim ersten Thing nach dem Jahreswechsel um das Feuer in der Großen Halle versammelt, um die Angelegenheiten des Rudels zu diskutieren, Standpunkte auszutauschen, Entscheidungen zu treffen.

*

Die Hoffnung auf einen baldigen Wintereinbruch war inzwischen der Einsicht gewichen, dass mit den austreibenden Bäumen in den Wäldern auf Sturmouve der Frühling vor der Tür stand.

Obwohl Alev genau zugehört hatte, konnte sie sich sich kaum einen Reim auf die Schilderungen des Obersten Schwertes über die Gründe dafür machen. Sie war also froh, dass sich Hlif erkundigt hatte, was nun für die Clanern zu tun war, um den Winter endlich auf die Halbinsel der Thyren zu locken. Einerseits, so die Auskunft des Geisterwächters, konnten mit kleinen Gaben und aufmunternden Worten die Gemüter der Geister beruhigt werden und andererseits, so die Stimme des Nordens, könnten sie die Natur und die Veränderung der Schneegrenze angesichts der steigenden Temperaturen beobachten.

Gemeinsam mit dem Austauschkaluren Baraffar von der Sippe der Getwergelyn versammelte sich also eine Handvoll Claner um einen jungen Baum in Grimwould, um die besorgten Gemüter in der unsichtbaren Welt mit Gesten und Worten zu trösten.


    "Bär, dey wirst sicher bald zu dey Winterschlaf kommen. Solange bitten wey dey, bewahr dey Ruhe und lass dey nuad wütend machen. Pass auf dey anderen Geister auf, die nuad so stark seyn wie dey."

*

Alev war durchaus nicht entgangen, dass das Sprießen an der Grenze zu Wulfgard ein abruptes Ende fand. Während jenseits der Schutzrunen der Frühling fröhliche Urstände trieb, blieben die Wiesen, Sträucher und Bäume innerhalb des Dorfes der Jahreszeit entsprechend kahl.

Sie fand kleine weiße Blumen, die eine unsichtbare Linie säumten und rätselte, was wohl der Grund dafür sein mochte, dass sie auf einer Wegseite frisch und fröhlich blühten, während sie - umgepflanzt - auf der anderen Seite innerhalb weniger Tage verwelkten.

Beherzt griff sie also dem Vorschlag auf und karrte ein paar Wagenladungen Schnee vom Norden herab ins Dorf, um einen Schneethyren zu bauen und herauszufinden, ob er wohl genauso schnell schmolz, wie im blühenden Norden der Halbinsel.






Zuletzt bearbeitet von Alev Wikrah am 16 Jan 2023 18:50, insgesamt einmal bearbeitet
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