Das Ende eines Seebären

[Miguel Rodriguez]

Nichts lief so wie er es sich vorgestellt hatte, die Reise nach Rahal – ein Albtraum, all sein Besitz ging über Bord und er wurde als Schiffsbrüchiger angespült. Die Ankunft, erstaunlich ruhig, freundlich.. doch fiel es ihm schwer Anschluss zu finden, zugegeben er hatte sich auch nicht wahrlich Mühe gegeben, bis auf die Aufgabe der Capitano, diese hatte er immerhin gewissenhaft erledigt.

Tag ein Tag aus, der selbe Trott, aufstehen, Flasche in die Hand – trinken – schlafen, warten auf bessere Zeiten. Nicht, dass ihn etwas daran gestört hätte, wer beschwert sich schon über solch ein Leben, Nichtstun, Saufen, Rauchen und Schlafen. Doch genau jener Lebensstil sollte es sein der ihm zum Verhängnis werden sollte..

Eines Abends, gerade aus dem Bordell im Rahaler Hafen herauskommend, besoffen wie so oft, überfiel ihn ein Druckgefühl in der Brust, lautes Keuchen und Husten, als hätte er hunderte Fluppen gleichzeitig geraucht und sich verschluckt gleichzeitig. Sich an der Hausmauer abstützend folgt ein Ringen nach Luft, einige kräftige Klopfer auf die Brust, ehe er schließlich zusammensackt.

Das kurze und eher eintönige Leben schweift nochmal vor dem geistigen Auge an ihm vorbei, ehe der Kampf um die Luft geendet ist – eine Niederlage für Miguel, der Tod hatte gewonnen.