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[MMT] Schwarze Drachen im Anflug auf Gerimor
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [MMT] Schwarze Drachen im Anflug auf Gerimor
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 29 Apr 2022 18:59    Titel: [MMT] Schwarze Drachen im Anflug auf Gerimor
Antworten mit Zitat

Zitat:
Aushänge werden in allen Siedlungen Lichtenthals angebracht und Herolde verkünden lauthals die Botschaft.



Dem Volke Lichtenthals
Sei durch den Adel des Herzogtums verkündet!





Das ein mächtiger schwarzer Drache mit seinem Schwarm, Gerimor als sein Ziel ausgemacht hat und uns schon bald erreichen wird.

Der Tag seiner Ankunft ist noch ungewiss, doch mit Bestimmtheit werden wir alles dafür tun unsere Heimat auch gegen diese Bedrohung zu wappnen und mit Erfolg zu verteidigen.

Die Ritterschaft von Alumenas und das Regiment Lichtenthals plant bereits erste Verteidigungsmaßnahmen.
In Zusammenarbeit mit dem Konvent des Fuchses werden in den nächsten Tagen die Pläne zur Verteidigung durchgesetzt.
Daher ist jeder Bürger aufgerufen seiner Pflicht unverzüglich nachzukommen und sowohl Ritterschaft als auch das Regiment mit Tatkraft und Material zu unterstützen.
Wehrfähige Bürger sind nach dem Aufruf der Ritterschaft dazu aufgefordert sich an Verteidigungswaffen zu üben.

Teile der städtischen Vorräte werden in den nächsten Tagen in die Minen von Adoran und Berchgard verbracht, da diese als sicherste Örtlichkeit bei einem Angriff der Drachen ausgemacht wurden.
Bei einem Angriff durch die Drachen haben Alte, Kranke und Kinder sich auf kürzestem Wege in die Minen in Sicherheit zu bringen.
Keller sind nur in höchster Not aufzusuchen, da eingestürzte Häuser eine Rettung unmöglich machen können.

Um Rat suchende Bürger sind dazu angehalten sich an ihre örtlichen Lehnsherrn zu wenden.


Einmal mehr wird Lichtenthal einer Bedrohung gegenüber stehen und erneut werden wir siegreich daraus hervorgehen!
Einmal mehr werden manche von uns geliebte Menschen, Freunde, Brüder und Schwestern verlieren, weil sie ihr Leben für uns und unsere Ideale geben, sie werden nicht vergessen werden!
Einmal mehr werden wir die Schäden und die Zerstörung aus dem Antlitz unserer Städte entfernen, während Narben aus Mörtel und Lehm unsere Standhaftigkeit beweisen!
Einmal mehr werden wir das Banner unseres Glaubens hoch halten, denn Temora wird heute und immer mit Schild und Schwert an der Seite der Gläubigen sein!

Mit vereinten Kräften ist das Volk von Lichtenthal, gleich ob hier geboren oder von weit her ein unüberwindbares Bollwerk des Königreichs und des Glaubens!

Für Meerswacht,
Tiefenberg & Markweih
Für Lichtenthal!
Für die Krone!








Nur wenig später, als die ersten Herolde die Botschaft verkünden, wird es im Hafen von Adoran deutlich lauter und hektischer zugehen.
Hafenarbeiter brüllen, Waren werden auf Karren geladen und durch die gesamte Stadt in Richtung der Mine geschoben.
Ähnlich wie in Berchgard, während hier mühevoll Karren bis zu den Minen hinauf gezogen werden.
Verstärkt wird man auch die Präsenz des Regiments an der Mine wahrnehmen können.
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 29 Apr 2022 19:23    Titel:
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Der höhere Sinn von Katastrophen: Es werden wieder Strophen der Menschlichkeit angestimmt.
Jürgen Wilbert (*1945), Dr. phil., deutscher Literat und Aphoristiker



Der Erzmagus selbst, Merrik von Daske, hatte sie alle in Kenntnis gesetzt. Danach überschlugen sich die Ereignisse in Lichtenthal. Ein schwarzer Drache, der von sich behauptete ein Nachfahre Kryndlagors zu sein hatte Kurs auf Gerimor gesetzt. Ihm im Gefolge ein Schwarm aus kleineren Schwarzdrachen und Drachlingen. Die Adligen, die den Untergang Varunas miterlebt hatten, erlitten nicht nur einen Schock, sondern auch den einen oder anderen Anfall von Panik.
Verlargor suchte etwas auf Gerimor. Höchstwahrscheinlich die Silberdrachin Seline für höchst unsaubere Zwecke, die verblüffend an Paias unselige Geschiche erinnerten. Er würde auf seiner Suche vermutlich die Küstenstädte in Schutt und Asche legen, wenn man ihm nicht Einhalt gebot.

Der Haushalt Tiefenberg war rasch einberufen worden und ins Bild gesetzt. Emsig und wie ein Bienenstock begannen die neugefundene Familie der Gräfin auszuschwärmen. Arenvir würde sich um den Kontakt mit Menek'ur kümmern, Silvan die Elfen für nähere Informationen besuchen. Assamaril heckte einen Plan für Heiler und Versorgung der tiefenberger Bürger aus, Gwenna würde alles minutiös protokollarisch festhalten. Moira und Hluthar würden wie sie selbst kämpfen als Regimentler und Ritter.

Die Gräfin erwartete vorbildliches Verhalten, vollsten Einsatz ganz gleich wo der Drache sein Unwesen treiben würde. Sie erwartete dass man nicht in Panik verfallen würde. Unter den gegebenen Umständen und Informationen, erwartetete sie wohl wie so oft zu viel.


Und doch fand sie einen von Assamaril geschriebenen Zettel einen Tag nach der Eröffnung vor:
Zitat:

1. Die Heiler im Lichten Reich und den Verbündeten sollten zusammenkommen.
2. Es müssen alle Bestände von Minze aufgekauft werden, mit denen Brandsalben hergestellt werden.
3. Es müssen große Mengen an Bandagen gekauft werden.
4. Es müssen viele Krankenliegen bereitgestellt werden.
5. Wir werden furchtbar viele Decken brauchen.
6. Je nachdem wie viele Heiler zusammenarbeiten sind Helfer notwendig.
7. Wir werden furchtbar viel Wasser brauchen.
8. Es müssen genügend Goldmittel zur Verfügung stehen.
9. Es müssen Ansprechpersonen zwischen der Wehr und der Heilerschaft für die gegenseitigen Abstimmungen gefunden werden



Gwenna würde noch die passenden Worte für einen zündenden Aushang finden und jenen öffentlich anbringen. Tiefenberg würde vorbereitet sein. Als nächstes griff sie nach einem Stück Pergament um dem Hospital in Adoran und somit auch der Freiherrin von Junkersteyn Assamarils Überlegungen zukommen zu lassen.
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 30 Apr 2022 12:44    Titel:
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Wer nicht tapfer eine Gefahr abwehren kann, ist der Sklave des Angreifers.
Aristoteles



Mitten im Gespräch hörten sie einen lauten Schrei, mächtiges und kampflustiges Gebrüll eines großen Wesens. Dann verdunkelte ein finsterer Schatten das nächtliche Licht kurz. Die Meisterschützin und die Kronritterin fassten sich umgehend und sprangen auf die Füße. Die Edle hielt Ausschau während die andere sich in die Rüstung warf und im Laufschritt und Befehle brüllend durch Berchgard rannte.
Alle stationierten Soldaten wurden auf die Füße befohlen und auf die Wehrgänge gehetzt. Wer eine Armbrust sinnig halten konnte, bekam eine in die Hand gedrückt. Die wachgewordenen Bürger, allen voran die Schreiberin der Grafschaft, machten sich breit. Wobei niemand so genau wusste wofür. Trotzdem wurden Eimer mit Wasser gefüllt, Kinder geweckt und angezogen und den Älteren zur Aufsicht und zur Verbringung in den Stollen in die Verantwortung übergeben.
Meldereiter surrten im Herzogtum von Junkersteyn bis Schwingenstein und trugen Meldungen von einem überfliegenden schwarzen Drachen zu den Truppenteilen. Ein sich abspaltender Schwarm wurde gesichtet. Die nächtliche Luft knisterte vor Anspannung, man konnte kaum unterscheiden was lauter knackte: die Spannung oder die angespannten Muskeln der Gräfin. Mit dem Fernrohr starrte sie in den Himmel, versuchte mit der ausliegenden Karte auf dem Turm zu extrapolieren was genau und wo es passieren würde. Der arme Sir Keylon wurde tatsächlich zwischen drin angeherrscht, dass er Berchgard erst zu verlassen habe, wenn es einen verlässlichen Bericht von einem Angriff an einem anderen Ort gäbe.

Alarm aus Schwingenstein.
Erneut das Brüllen von Befehlen seitens der kronritterlichen Gräfin. Die nachrückenden Truppen gebildet aus Regimentlern und bis an die Zähne bewaffneten Bürgern wurde nach Schwingenstein befohlen. Sie selbst ritt wie der Wind. Es gab dort keine Zeit sich einen taktischen Überblick zu verschaffen, dort tobte bereits der verbissene Kampf von Soldaten und Klosterwächtern geführt von Oberst von Alsted gegen einen Schwarm aus kleineren Drachen.
Sie warfen sich den Angreifern entgegen. In einer kurzen Feuerpause erfolgte die Sammlung der Truppen, dann griff ein weiterer kleinerer Schwarm an. Feuerlanzen zuckten durch die Nacht, Blitze der Magier fuhren hernieder und die Schützen ließen es Pfeile hageln. Die schwer gepanzerten Ritter, Knappen , Soldaten und Klosterwächter warfen sich mit vollem Einsatz und erhobenen Schilden gegen die Monster.

Die Gräfin zog gezielt die Aufmerksamkeit einiger der aggressiven Wesen auf sich und wurde durch ein Sperrfeuer der Schützen gedeckt. Der Oberst rückte einer weiteren Gruppe mit einem Trupp direkt zu Leibe. Die Heiler blieben zwar in der dritten Reihe bei den Magiern, teilten aber mit ihren Bögen ebenfalls aus und schliffen so manchen Verletzten aus der Gefahrenzone.

Dann wurde es still.
Der große Schwarze am Himmel brüllte nochmals und zog ab gen Norden. Die bereits erschöpften Meldereiter sprangen direkt auf frische Pferde und folgten seiner Bahn. Es wurden jedoch keine weiteren Angriffe gemeldet. Derweil traf jedoch Kunde ein, dass auch vor Bajard ein Schwarm gewütet hatte.

Die goldene Rüstung war nun eher braunrot verfärbt, der Wappenrock hin in Fetzen und war deutlich angekokelt. Vom Kampf erschöpft hielt sie kurz inne und dankte Temora in einem stillen Gebet für den noch glimpflichen Ausgang. Daheim in Berchgard wurde sie langsam von Stolz erfüllt, denn die Abwehrmaßnahmen waren minutiös eingehalten worden. Wassereimer überall, die taktisch wichtigen Elemente wie die Brücke und die Wege zum Stollen waren so gewässert worden, dass nicht einmal die nilzadaner Esse mit ihrer Hitze dort irgendetwas hätte entflammen können.
Erschöpfte Gesichter.
Sie konnte noch keine Erleichterung bringen, es war bei Weitem noch nicht vorbei. Die Befehle erfolgten eindeutig und niemand zuckte auch nur mit einer Wimper des Widerspruchs.

"Die Zinnen bleiben dauerhaft in doppelter Besatzung bemannt. Die Bürger verabreden sich zu Schichten an den Eimern. Die Kinder üben den Weg zum Stollen bis sie ihn im Schlaf allein finden.
Es hat begonnen.
Temora und unsere Tatkraft wird fügen, wie es für uns endet."


Zuletzt bearbeitet von Helisande von Alsted am 30 Apr 2022 12:45, insgesamt einmal bearbeitet
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Ksarraja Neslin Kelsam





 Beitrag Verfasst am: 30 Apr 2022 13:41    Titel:
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Nachdem Ksa von Andarc auf den neusten Stand gebracht wurde, zögerte sie nicht und fertigte alles an was sie selber herstellen konnte, so wurden Bandagen, Bettrollen, Handtücher und Staubmasken für die Mine fertig gemacht.

Sie selber war keine Hilfe in Bajard außer ihrem Handwerk und da sie eh nach Rahal reisen wollte, war das die beste Chance nicht im Weg zu stehen, sie würde ein paar Tage in Rahal bleiben bis es wieder sicher in Bajard sei, sich aber weiterhin erkundigen wie es aussieht und ob sie helfen könne.

_________________
Die Bajarder Zunft der Lederer und Schneider
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Matteo Bracker





 Beitrag Verfasst am: 01 Mai 2022 09:18    Titel:
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Selbst zwei Tage nach dem Drachenangriff schmerzte seine Seite immernoch. Kaktusschnaps und die Liebe einer Frau linderten den Schmerz zwar etwas, aber dienstfähig würde Andarc ihn noch nicht wieder erklären.
Trotzdem hatte Bracker einen Großteil des letzten Tages im Dienste Bajards verbracht. Der Angriff hatte gezeigt, dass Bajard schlecht vorbereitet war, die Waffenkammer war fast leer. Darum hatte er weitere Bolzen und Pfeile gefertigt oder aus Altbeständen hervorgekramt, um damit die Waffenkammer aufzustocken.
Für die Gefallenen Kameraden, Thalmann Riversen und Jasper Grummer, hatte er schon einen Grabstein bestellt. Es fehlte noch die Bestätigung durch die Milizführung.
Da Inkje noch immer nicht auf ihren Posten zurückgekehrt war, musste er davon ausgehen, dass es nicht nur zwei, sondern drei Verluste gegeben hatte. Verdammt, Inkje. Er seufzte. Inkje war ihm sehr lieb gewesen. Ihre etwas steife Art, das ein wenig unbeholfene Geplänkel, die Art wie sie errötete, als er ihr eine Blume in die Haare zauberte und die vier Leberflecken auf der Innenseite ihrer Oberschenkel, die ihn so sehr an ein Sternbild erinnerten, dessen Name er vergessen hatte. Er würde sie sehr vermissen. Vermutlich würde er ihren Namen auch dazuschreiben lassen müssen.
Doch Bajard hatte Glück gehabt, der große schwarze Stachelrücken war bei dem Angriff nicht dabei gewesen. Er hätte vermutlich die halbe Siedlung alleine dem Erdboden gleich gemacht.
Er hatte das Vieh gesehen, war keine 50 Schritt entfernt gewesen. Es war eine Bestie von gigantischen Ausmaßen. Als der Drache im See landete, erinnerte es ihn an einen Schwan, der auf einem Soßentopf Platz nahm.
Die Panzerung der Bestie war besorgniserregend, denn kein Pfeil oder Bolzen hätte diesen Schuppenbalg durchdringen können. Lediglich unter den Vorderbeinen, dort waren die Schuppen erfahrungsgemäß weniger massiv, dort könnte vielleicht eine Harpune der Seefahrer den Panzer durchdringen, auch wenn er bezweifelete, dass die Harpune bis zu den Organen eindringen könnte.
Eigentlich nahm man doch an, dass Drachen ein gewisses Revierverhalten an den Tag legen würden. Doch der Schwarm zeigte keines. Daher nahm er an, dass der schwarze Stachelrücken das Alphatier des Schwarmes war und diesen zusammenhielt. Natürlich war die These nicht beweisbar, außer man brächte den großen Schwarzen zur Strecke.
Vermutlich wäre es das Beste, wenn man es täte. Nur wie? Wenn die Panzerung für Bolzen und Pfeile zu massiv war, was wäre dann noch möglich? Ein direkter Kampf mit dem großen Schwarzen würde sicherlich den restlichen Schwarm auf den Plan rufen und damit zu einem großen Endkampf führen, den er eigentlich gern vermeiden würde.
Eine Balista könnte vielleicht den Schuppenbalg unterhalb der Vorderbeine durchdringen und dann sicher bis ins Herz oder die Lunge der Bestie vordringen. Nur müsste man eine Baliste erst in Reichweite der Bestie bringen und dann auch noch in aller Ruhe anlegen können. Eher unwahrscheinlich, denn Drachen waren meist schlau, er hätte sicherlich die Baliste zuerst angegriffen, sobald sie in Sicht wäre.
Eine Kadaverexplosion mit Schießpulver oder Gift wären zwar denkbar, aber hatten Drachen nicht eine verdammt gute Nase? Und wenn zufälligerweise ein anderer Drache des Schwarms einen präparierten Happen nicht überleben würde, wäre der große Schwarze gewarnt.
Er fluchte innerlich. Es war viel einfacher Menschen in Hinterhalte zu locken als diese verdammten Drachen. Trotz jahrelanger Erfahrung im Partisanenkrieg fiel ihm keine gescheite Lösung ein.
Eine Steinschlagfalle vielleicht...? Doch um eine solche Bestie zu erlegen, müsste man eine halbe Felswand auf ihn herabstürzen lassen... Aber so große Felswände gab es in der ganzen Umgebung Bajards nicht...
Kaktusschnaps, brächtest du doch die Lösung dieses Problems...
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Assamaril





 Beitrag Verfasst am: 01 Mai 2022 11:57    Titel:
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Assamaril folgte dem Trupp Regimentlern bis nach Schwingenstein und verstärkte dort die Heiler, die bereits ein provisorisches Lazarett errichtet hatten, das kaum geschützt war. Aber welchem Verletzten hilft ein geschütztes aber dafür zu weit entferntes Lazarett?
Die Heiler vor Ort hatten bereits so viel zu tun, und viele Liegen waren bereits belegt. Assamaril verfluchte es, so spät erst anzukommen. Aber sie gab sich keine weitere Zeit für Bedauern. Denn jetzt wurde sie gebraucht. Sie veränderte sich, wie es wahrscheinlich bei allen Heilern in Kriegsfällen passiert. Sie schaltete ihre Gefühle wie Mitleid, Angst und Müdigkeit aus und beteiligte sich an der Versorgung der vielen Verletzten. Die Schmerzensschreie vermischten sich mit dem Lärm der Kämpfer in der Nähe und mit den manchmal furchtbar schrillen Schreie der kleinen Drachen.
Aber ... sie gewannen die Schlacht - die der Krieger gegen die fliegenden Monster, die abdrehten, als sie von der mächtigen Gegenwehr der Regimentlern und den bewaffneten Bürgern überrascht wurden, und die der Heiler, die tatsächlich alle Verwundeten schnell versorgen konnten. Die Verluste waren gering, und langsam kam Ruhe und Stille in das Lager.
Als Helisande auf dem Rückweg am Lazarett vorbeikam, standen sie sich für einen Moment gegenüber. Helisndes Waffenrock glich Assamarils Heilerkleidung. Ihre Haare hatten zum Teil ihren Halt aus der hochgesteckten Frisur verloren und fielen als schmutzige Strähnen in ihr Gesicht. Assamaril schaffte ein siegreiches Lächeln, den Knicks vergaß sie. Dafür hätte sie sowieso keine Kraft mehr gefunden.
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Moira von Bergfall





 Beitrag Verfasst am: 01 Mai 2022 14:09    Titel:
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Man sagt eine Meeresbrise beruhigt den Geist, so sagt man es zumindest, wenn man sich zurückziehen will um am Strand den letzten Sonnenstrahl und das Meer einfach nur noch zu genießen. Denn nicht jeder Tag fällt gleich aus. Der Tag zuvor wurde von Drachen heimgesucht, bis zur Erschöpfung wurde in Schwingenstein gekämpft. Jeder Bogen, jedes Schwert und Magie war nötig um sie zu besiegen, doch das war nicht das Ende, nur ein Anfang von dem was noch kommen wird.
Die Stille am Strand war angenehm nur noch der Rausch des Meeres und des Windes war zu hören, die Sterne zeigten sich prachtvoll und aufleuchtend wie jeden Abend, ohne Wolken und Regen.
Die Nacht war schön am Strand, endlich kam man dazu sich zu unterhalten.
Die ersten Gespräche zu führen, wie man sich eine Hochzeit vorstellen könnte...
Die Ruhe hielt jedoch nicht lange, weit von Norden wurde der Himmel dunkel, erst dachte ich es kommen Wolken und starker Regen, aber es stellte sich heraus, dass ich mich getäuscht habe. Sie flogen auf uns zu, ein großer Schwarm von kleinen und großen Drachen. Erst sah es aus, als würden sie nach Junkersteyn zusteuern, doch konnte man genau durch das Fernglas erkennen, dass nicht Junkersteyn deren Ziel war, sondern Wulfgard. Wir hatten Glück, dass es nicht so weit war und wir rechtzeitig in Wulfgard ankamen um sie zu warnen. Vielleicht hat man dadurch Schlimmeres verhindert? Man weiß es nicht, jedoch kämpften wir wieder bis zur Erschöpfung und dank der vereinigten Kräfte uns aller, konnten wir auch diesmal siegreich sein.
Sie können kommen, sie können vielleicht unsere Häuser verbrennen, aber niemals werden sie unseren Glauben und unsere Macht auslöschen.

_________________
Ich bin kein Engel, mache Fehler, ich bin nicht Perfekt, nicht normal, manchmal verrückt.
Aber wenigstens bin ich. Ich Selbst!
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Lester van Schrevenau





 Beitrag Verfasst am: 01 Mai 2022 15:00    Titel:
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Eine perfekte Jagd - das könnte es werden.
Sicherlich legte man jetzt besonderen Wert auf die Verteidigung, was wohl die mit Abstand natürlichste aller Reaktionen ist. Die Bedrohung durch die Drachen ist mehr als real geworden, dies war gewiss. Unruhig schritt Lester nachdenklich um den Tisch herum - seine Heimat, sein Haus und der Wald des Wolfs waren in Gefahr. Das Gefühl lies ihn umtriebig werden und die Momente der Ruhe waren flüchtig.
Etwas Fremdes war in seinem Revier. Er schüttelte kurz den Kopf.
Etwas Fremdes war in seiner Heimat. Jene Worte wollte er denken und doch entwanden sie sich seiner Zunge. Worin sollte er noch Ruhe finden, wenn weder die Nacht seine Jagd in Dunkel hüllen konnte, noch das Haus ihm sein sicherer Ort sein konnte? Kalter Schweiß bildete sich auf der Stirn und deutlich traten die Kiefermuskeln hervor. Er konnte und wollte es nicht dulden, dass das letzte Fleckchen des Weltenrunds, welches er als Heimat bezeichnen konnte, ihm nun auch noch entrissen werden würde. Der Instinkt zwang zum Handeln und der Leib seiner war bereit, die Fährte aufzunehmen und die Beute niederzustrecken. Nur wo? Blut und verbranntes Land blieb zurück, doch kein Drache. Und was sollte er alleine gegen einen Schwarm ausrichten? Lester schluckte. Der zunehmende Speichelfluss beim Gedanken an einen Drachen, der sich in seinem Revier einen Hort einrichtete war lästig. Wenn schon nicht den Sohn der roten Geißel Varunas, dann seine Dienerkreaturen und Kinder. Alle Drachen sollten sterben, die das Leben störten. Doch alleine?

Schwer atmete er durch. Doch alleine war er nicht. Viele Standen in seiner Schuld, das Buch - sicher verwahrt im Herzen des Fuchsbaus - war ehrlichster Zeuge dieser Schuld. Gleichsam sollte nun das Band der Freundschaft, welches in Friedenszeiten geflochten ward, in der Krise auf die Probe gestellt werden. Auch der Pakt würde in diesen Zeiten mehr als nur von Nutzen sein. Er würde sein eigenes Rudel brauchen, wenn es soweit wäre. In diesen Zeiten waren Geduld und Befehlsketten eine lähmende Fessel, eine Fessel deren Griff er um seine Arme nur zu gut kannte. Diesmal würde er sich jener Ketten entwinden wollen. Doch auch ohne jemanden, der ihm nur im Weg stand, musste er nun erstmal warten und beobachten. Der Wolf würde die Wälder in den nächsten Tagen wachsamer durchstreifen als sonst. Auch eine Schleiereule würde Ruinen und Bergkämme häufiger überfliegen und mit wachsamen Augen auf Veränderungen hinabblicken. Würde sich ein Drache dazu erdreisten irgendwo seinen Hort einzurichten... Unbewusst biss Lester sich leicht in die Faust. Er würde es wittern. Nur ein Drache, ein Hort, eine Brut - dann würde der er endlich seine Ruhe vor dem Wolf finden können, zumindest für einige Zeit, davon wollte er fest überzeugt sein.
Doch die Vernunft sollte andere Worte flüstern, denn dieses Bündnis, auch wenn es seinen Tribut forderte, hat sich schon oft genug bewährt...
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Viktoria Hamberg





 Beitrag Verfasst am: 01 Mai 2022 15:18    Titel:
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    Schwer durchatmend setzte sich die kleine Heilerin auf die steinerne Bank in der Klosterheilstube. Eine Liste war gefertigt und die Bestände in der Stube geprüft. Nun war es an der Zeit der Bitte von Hochwürden von Salberg nach zu kommen und Präsenz und Hilfe beim Kryptabau vor Berchgard zu halten.
    Als Viktoria dort eintraf, war der Ausbau in vollem Gange und Andra und Beak waren bereits vor Ort. Die höfflichen Begrüßungsfloskeln wurden runter gerattert, ehe sie sich dazu stellte und sich einen Überblick verschaffte. Die volle Heilerstasche drückte sie dabei an die Kettenrüstung und hoffte, dass sich heute Abend niemand schwer verletzen würde. Nach einem Plausch mit den Klosterkameraden, verabschiedete sich Beak und zog sich Richtung Schwingenstein zurück. Viktoria versicherte ihm, dass sie noch bleiben und Acht geben würde. Erneut drückte sie die Heilerstasche an sich, als würde dort drin ein wertvoller Schatz wohnen.
    Gerade noch plauderte die kleine Heilerin mit Andra, die mehr als einen Kopf größer als sie war, als der Blick ihrer graublauen Augen über dem Horizont schweifte. Viktoria reckte ein wenig den Hals und kniff die Augen zusammen. Für eine Wolke, bewegte sich die Nebelschwade von Junkersteyn viel zu schnell auf sie zu. „Andra.... was... bei Temora, ist das?“ Stotterte Viktoria und hob eine ihrer kleinen Hände um zu jener dunkler werdenden Wolke zu deuten. Andra folgte ihrem Deut und beide starrten in den Himmel. Ein schwarz geschuppter Drachenbauch drang durch die, sich bewegende Wolke durch und unmittelbar danach ertönte ein markerschütterndes Brüllen. Ein Drache! „IN DIE KRYPTA, SOFORT!“ Brüllten Andra und Viktoria zeitgleich. Und wenn sie Sir Keylon und die Hochedle von Salberg rein schubsen mussten, sie verloren keine Zeit und brachten die fleißigen Bauleute in Sicherheit. Mit gezogenem Bogen und locker aufgelegtem Pfeil auf der Sehne, standen Andra, Viktoria und Keylon unter dem Vordach der Krypta und lauschten. Die kleine Heilerin wurde so blass im Gesicht wie ihre Haare und für einen Atemzug lang, schloss sie die Augen.
    War das Wirklichkeit oder träumte sie? Sie wurden gewarnt und es brach dennoch vollkommen unverhofft über sie ein. Nun war er da. Sie. Es waren mehrere. Viktoria riss die Augen wieder auf, vernahm das flüstern von Andra und bestätigt ihre Worten mit einer ebenso leisen Antwort.
    Der oder die Drachen waren über Berchgard in Richtung Bajard abgezogen. Die Situation wurde genutzt und Anweisungen untereinander getauscht. „Sir! Die Bürger und das Vieh muss umgehend in die Städte gebracht werden.“ Gab Viktoria Keylon zu bedenken.
    Viktoria drängte Andra, dass die Klosterwache sofort zum Kloster musste um dort die Bürger in Sicherheit zu bringen. Und so zogen die beiden Frauen auch ab, nachdem sie sich versichert hatten, dass die Zivilisten in Sicherheit waren.
    Andra und Viktoria rannten so schnell wie es in der Rüstung ging und waren kaum in Schwingenstein angekommen, als der Drachen und sein Gefolge von Bajard abzogen und auf das Kloster zusteuerten. „Die Glocken, Viktoria! Läute die verdammten Alarmglocken!“ Andras Stimme überschlug sich und sie schnaufte vor Anstrengung ob des Sprints von Berchgard. Die kleine Heilerin machte auf dem Absatz kehrt, rannte den Hang zum Turm rauf und übersah den kleinen Stein auf dem matschigen Weg. Mit einer 10- Punkte Bauchlandung, schlug sie sich das Kinn auf dem matschig-steinigen Weg auf, rappelt sich hoch und rannte weiter. „Läutet die Alarmglocken!“ Schrie sie den Wächtern zu. „Drache! Wegen des Drachen!“ Der kalurische Wächter rannte schneller, als man es bei seinen kurzen Beinen erwartet hätte. Kaum, dass die Glocken schwangen, rannte Viktoria den Weg wieder runter, sprang bedacht über den Stolperstein und zog den Bogen wieder kampfbereit vom Rücken.
    Der Pfeil lag kaum auf der Sehne, als ein Feuerstrahl an ihr vorbei schoss, Gestein und Mauer der Klosterwachstube schwärzte und eine riesige Pranke nach ihr schlug. Andra bekam den vollen Schlag und die Hitze ab und brach für einen Moment auf der Treppe zum Klostervorplatz zusammen. Viktoria rannte. Sie rannte schneller, als sie es jemals für möglich gehalten hatte. Der Drache war ihr auf den Fersen. Sie konnte seinen fauligen und heißen Atem im Nacken spüren. Er war der Verfolgung leid, holte weit aus und riss seinem Opfer ein gutes Stück Fleisch aus der Schulter. Ehe er plötzlich von ihr ab lies und sich in die Luft erhob. Er war fort. Auch wenn Viktoria erfreut darüber war, war dieses verhalten unüblich. Wie auf Kommando zog der Drache ab.
    Sie stürzte Richtung Treppe und ging neben Andra auf die Knie. Sich vergewissernd, dass sie noch lebte und stopfte sich selber erst mal eine Bandage auf die verletzte Schulter.
    Nur ein flüchtiger Augenblick, nur eine Minute durchatmen. Verschnaufen, bitte.
    Sich gegenseitig aufhelfend, blickten die gepeinigten Klosterwächterinnen zu dem nahenden Reiter. Sir Heinrik mit Verstärkung im Schlepptau. Andra stammelte einen raschen Bericht runter, bevor die Schlacht erst richtig los ging.
    Die erste Angriffswelle schlug über sie ein, keine Zeit zum Denken, nur handeln. Die Beutel mit Unterstützenden Utensilien war griffbereit und die Schlacht schien endlos. Kaum war dieser Angriff zurück geschlagen, folgte ein Weiterer, kräftiger und angsteinflößender. Drachenähnliche Wesen stürmten durch alle Anwesenden hindurch, egal welche Farbe sie trugen, im Angesicht des Todes waren sie alle gleich. Und diese Drachen wollte sie töten. Nur mit geschlossenem Zusammenhalt und Gegenwehr, konnte auch die darauf folgende Angriffswelle zurück geschmettert werden. Es blieb ein dampfendes Schlachtfeld mit unzähligen Kadavern zurück. Darunter auch die Pferde der Ritter und Regimentler. Der Blick von Viktoria huschte schnell über die Anwesenden Kämpfer. „Ist jemand verletzt?“ Rief sie mit heiserer Stimme und kletterte über einen der toten Drachen. Offensichtlich waren alle so weit unverletzt, außer sie selber. Aus der Wunde ihrer Schulter quoll immer noch Blut hinaus und sie stopfte mit flinker Bewegung eine weitere, saubere Bandage darauf. Die Brandsalbe aus Aloe war auch griffbereit, für die Verbrennungen der Anwesenden.

    Diese Angriffe hatten sie zurück geschlagen.
    Aber in jedem gepeinigtem Gesicht vor Ort konnte Viktoria das blanke Entsetzen sehen.

    Das war erst der Anfang.


Zuletzt bearbeitet von Viktoria Hamberg am 09 Mai 2022 07:21, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Keylon von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 01 Mai 2022 18:49    Titel:
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Die Gefahr war benannt aber das Wann war noch nicht bekannt, so beschloss Keylon noch die nächsten Nächte zu nutzen um noch einmal Schlaf zu bekommen. Niemand wusste wann der Drache kommen würde, wann er zuschlagen sollte.
So verlief die Nacht noch einmal ruhig und er half am nächsten Tag aus den Friedhof zu restaurieren, doch hier überließ er die Wache anderen, und half selbst tatkräftig mit.
So konnte er für die Momente den Gedanken an die schwarze Gefahr von sich schieben und sich ganz auf die Arbeit konzentrieren.

Aber dann kamen sie
Schwarze Schatten flogen über sie hinweg und er und Andra sorgten dafür da die Baumannschaft sich in der Krypta zurück zog.
Andra blieb im Eingang stehen aber sie hatten wohl das Glück das sie sich früh genug zurück gezogen hatten und der Drache sie nicht gesehen hatte, so das er einfach weiterflog ohne den Friedhof weiter zu beachten.

Schnell hatte Keylon dann seine Rüstung vom Pferd geschnallt und angezogen um nach Berchgard zu eilen.
Er hoffte nur das Berchgard diesmal verschont bleiben würde, und nicht noch einmal Ziel von Flammen werden würde.
Noch während er in Berchgard einritt sah er die Kronritterin auf den Zinnen stehen und in den Himmel blickend, und so gesellte er sich zu ihr.
Dann jedoch erklangen schon die Alarmglocken von Schwingenstein.
Noch während er sich umdrehte um hin zu stürmen wo er gebraucht wurde, empfahl ihm die Gräfin da zu bleiben, wobei sie Sir von Alsted erlaubte hin zu reiten was Keylon mit schierer Wut und Widerworten regieren ließ.
Die Gräfin jedoch erinnerte ihn daran das schließlich sie und er für Berchgard zuständig wären
.
Natürlich hatte sie recht und dennoch zog ihn alles hinüber gen Kloster, er mochte sich gar nicht ausmalen was dort gerade vor sich ging.
Als dann auch noch Boten kamen, das die Drachen dort waren entschloss sich selbst die Kronritterin hin zu reiten.
Mehr brauchte Keylon nicht.
Wie von einem Pfeil abgeschossen stürmte er los. Stieg auf sein Pferd und ritt gen Kloster, genau hinein in das Chaos von kämpfenden Menschen und schwarzen Drachen und er ritt genau hinein. Unvorbereitet fast wie immer viel zu unbeherrscht so das ihn der erste Angriff eines Drachen direkt vom Pferd fegte, dann jedoch rappelte er sich mit Hilfe auf und warf sich an der Seite von den Anderen in den Kampf.
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Jynela Dhara





 Beitrag Verfasst am: 02 Mai 2022 08:35    Titel:
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Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen saß sie auf dem Baumstamm, die Flasche eher locker zwischen den Fingern und beobachtete wie Auriane den Leutnant in den Wagen des fahrenden Volkes trieb.
Das Schmunzeln wurde zu einem leisen Lachen, als er wenig später umgekleidet wieder herauskam und sie die Weste musterte, die er gezwungen wurde zu tragen.

Ihr war dieser Brauch nicht bekannt gewesen, sich am Abend vor einer Hochzeit zu treffen und zu feiern. Aber sie fand langsam Gefallen daran, vor allem wenn sie das Gesicht von Aresh betrachtete.

Als Leutnant der Garde nahm er seine Aufgabe immer recht ernst und war einer der wenigen, die selbst ausser Dienst in der Taverne eher zum Saft griffen.
Heute würde das aber anders sein und sie war sicher, genau das würde ihm gut tun. Einmal alles vergessenund einfach nur genießen. Nicht umsonst hatten sie alle gemeinsam geplant, diesen Abend und auch den Tag der Hochzeit.
Ein wenig waren sie wie seine Familie und wollten diese besondere Zeit für ihn zu einem Erlebnis machen.


Sie ahnte allerdings alle nicht, was für ein Erlebnis am Ende wirklich aus diesem Abend werden würde...


Mitten hinein in das Lachen ihrer Kameraden, tönte vollkommen unvermittelt, der laute und herausfordernde Ruf eines Drachen. Innerhalb von Sekunden änderte sich ihre Haltung und sie spürte wie die kleinen Härchen auf ihren Armen sich aufstellten, die Schultern sich anspannten und nicht nur ihr Blick ruckte regelrecht zum Nachthimmel hinauf.

“Bei dem befiederten Arsch von Krathor was war das?!”, hörte sie noch vage Arrigals Stimme im Hintergrund, während ihre Augen den Himmel ab suchten. Ein Schatten in der Dunkelheit, groß, schwarz und herausfordernd brüllend. Doch genauso wie er gekommen war schien er wieder Richtung Osten zu verschwinden.
Dennoch stand ihnen die Anspannung ins Gesicht geschrieben.
Innerlich fluchend hatte sie sich am Ende aufgerichtet. Sie wollte das Aresh diesen Abend genießen konnte. Allerdings war er unter den Gardisten hier die höchste Instanz. Als Scharfschützin hingegen, konnte sie wenigstens versuchen die Last noch eine Weile von ihm zu nehmen. Bisher war es nicht mehr als eine Sichtung und ein Angriff war nicht erfolgt.
Und so bot sie an eine Runde zu reiten, sicherheitshalber die Städte zu informieren. Wenig später duckte sie sich eng über den Hals des Pferdes, als sie bereits gerüstet von Grenzwarth weiter nach Düstersee ritt und von dort nach Rahal.
Es waren eher knappe Worte an die Wachen, lediglich der Befehl die Bürger vor der Sichtung des Drachens zu warnen und ihnen zu sagen sie sollen in den Häusern bleiben.

Als sie sich von Rahal auf den Rückweg machte, wunderte es sie nicht, dass ihr Aresh und der Rest der Truppe bereits entgegen kamen.
Wenig später stand die Garde bereit.
Anstatt ihren Leutnant zu feiern, folgten sie nun einmal mehr seinen Befehlen und begannen die Bewohner im Reichsgebiet zu warnen, nur um anschließend ihren Platz auf den Wachposten einzunehmen. Auch die Marine übernahm ihren Part auf der El Concho und sicherte so den Norden ab. Sie verbrachten noch Stunden damit in Rahal jeden zu warnen, bevor sie noch vor dem Tor zusammen kamen um eine Weile den Himmel zu beobachten. Kaum merklich hatte sich eine Anspannung über die Stadt gelegt, die in diesem Moment beinahe greifbar war und ihr begegnete mehr als nur ein besorgter Blick, so sehr sie auch versuchten eher zu beruhigen.
Der letzte Angriff eines Drachens war noch vor ihrer Zeit geschehen, aber sie hatte die Geschichten davon gehört und erinnerte sich noch zu gut an die Angst, die damals in Smulas Stimme mitgeschwungen hatte, als sie monatelang gezwungen war das Haus mehr oder minder nicht zu verlassen um mit Grae nach draussen zu gehen.
Dieses Mal hingegen war der Drache der sich angekündigt hatte noch gefährlicher. Noch größer.

Der Abend endete mit Toten und Verletzten in Bajard.



In der nächsten Nacht…

Es begann bereits am Horizont zu dämmern und der leichte Lichtstreifen würde sicherlich schnell größer werden.
Sie stand oben auf der Mauer im Regen und starrte auf die Ebene und in den Himmel, der sich vor ihr ausbreitete. Anstatt noch das traumhafte Kleid der Hochzeitsfeier zu tragen, hatte sie nun ihre Rüstung angelegt und der Regen rann stetig in kleinen Bächen über ihr Gesicht und auch ihren Nacken hinab.


Rahal hatte am vorherigen Abend eine wundervolle Trauung im Tempel erlebt und es war allen gelungen für eine Weile zu vergessen, was am Tag vorher geschehen war. Ein wenig sah sie es als Geschenk an, dass man diesen einen Abend voller Freude und Frieden noch erleben konnte, bevor nun wieder ein Krieg ausbrach.
Eine wahre Probe für das Eheleben stand dem Paar bevor, aber wenn man sie an jenem Abend beobachtet hatte, die Blicke die sie einander zu warfen, dann hatte sie keine Zweifel, dass sie auch aus dieser Prüfung nur noch gestärkter als Paar hervorgehen würden.
Als sie dort auf der Bank gesessen hatte, die Augen über die Menschen in den Raum geglitten waren, die gemeinsam lachten, tranken und feierten wurde ihr bewusst, wie schnell dieser Moment ein Ende finden konnte.
Wie schnell einer von ihnen nicht mehr hier sitzen würde.
Ihre Finger drehten das beinahe volle Glas zwischen den Fingern, sie hatte möglichst unauffällig kaum etwas angerührt. Ihr Leben hatte sich eben doch geändert und sie konnte die Verantwortung, die sie nun trug, nicht einmal für diesen einen Abend komplett von sich weisen. Nicht unter diesen Umständen. Und für einen Augenblick war es beinahe still geworden, als würde alles um sie herum sich ausblenden und sie vollkommen alleine dort sitzen. Sie lauschte kurz ihren eigenen Atemzügen, bevor sie ein lautes Lachen aus ihren Gedanken riss.
Als sie später im Bett lag wollte sich die Ruhe und Erholung auch nicht einstellen und so war sie wieder aufgestanden, hatte die Rüstung angelegt und war auf die Mauer verschwunden.

In dieser Nacht blieb zum Glück alles ruhig.
In den nächsten Tagen würden die Bürger im alatarischen Reich schnell bemerken, dass sich die Dinge änderten. Die Wachposten waren nun deutlicher besetzt und es erfolgten mehr Patrouillen. Nur wenig später wurde dann auch das Haupttor heruntergelassen.
Der Krieg hatte wieder begonnen und dieses Mal gegen einen Gegner, der noch größer, noch gefährlicher als jene zuvor waren.
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Andreas Erlenthal





 Beitrag Verfasst am: 02 Mai 2022 18:38    Titel:
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Schon vorher hatte Andreas, durch einen Zufall und durch den Umstand bei Festlichkeiten oder Märkten meist nahe bei der Gräfin von Tiefenberg, als ihr Knappe, zu sein, mitbekommen wie der Arcomagus von einer nahestehenden Bedrohung warnte. Ein Abkömmling Kryndlagors hatte Jagt auf eine der Silberdrachen gemacht und folgte jenem nach Gerimor. Es war also nur eine Frage der Zeit bis jener Drache, dessen Name Velagor war, die Insel erreichen würde um während der Suche nach dem Silberdrachen die halbe Insel verwüsten würde.
Seit diesem Gespräch, über dass er vor einer offiziellen Verkündung, stillschweigen bewahrte, lag in ihm eine gewisse Spannung. Niemand konnte ahnen wann der Tag X auftreten würde, vielleicht am selben Abend noch, vielleicht aber auch am nächsten Tag oder in einer Woche. Dennoch würde ihn in den Nächten jedes ihm unbekannte und ungewohnte Geräusch aus dem Schlaf reißen.

Eines späten Nachmittags machte er sich mit dem Arcomagus von Daske auf einige wertvolle Reagenzien aus dem Tiefen von einer Höhle zu bergen, die für eine Aufstockung des Lagers gedacht waren. Von dem Ausflug zurück gekehrt, stolperte eine junge Rekruten ihnen über den Weg und versuchte mit Atemnot die jüngsten Ereignisse zu schildern. Kurz darauf war es der Herr Oberst der ebenso an ihnen, von Berchgard zurück nach Adoran ritt. Im Vorbeireiten wurden Befehle gebrüllt und schon machte er sich eiligst auf den Weg.
Ein riesiger Schatten, hoch über den Wolken, war gesichtet. Der Schwarzdrache war nun doch schon über Gerimor angekommen und begrüßte die Insel mit einem markerschütternden Gebrüll, welcher in fast jedem Winkel des Landes zu hören war.
Ohne jegliche Vorbereitungen treffen zu können und ohne eine geordnete Formation bilden zu können, schickte er die erste Welle seiner Schergen in kurzem Abstand zu Boden welche verstreut über die Landschaften Chaos und Zerstörung bringen wollten.
Die Wenigen Soldaten welche sich nach kurzem vor Schwingenstein versammelt hatten, denn hier her wurde der Flug des Ungetüms gesichtet, schlug die erste Welle zu. Tapfer und mit Temoras Segen im Rücken, war ein jeder Kämpfer bereit hier alles zu geben den Schwarzdrachenschwarm zu erlegen. Es blieb auch nicht bei einer oder zwo Wellen. Dutzende jener Kreaturen, ob geflügelte kleinere Drachen oder die großen Drachlinge, kamen aus dem Himmel zu der Position des Klosters geflogen. Nach einem langen und erbittenden Kampf schaffte es die kleine Gruppe dank Temoras Beistand diesen Abend glimpflich zu überstehen. So war es auch Andreas der an jenem Abend sein Schwert für den Schutz des Reiches hob um das zu schützen was er zu verteidigen schwor und auch die weiteren Tage war es unter anderem an ihm stets den Himmel im Auge zu behalten.
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Viktoria Hamberg





 Beitrag Verfasst am: 02 Mai 2022 22:18    Titel:
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    Das Ausmaß des bevorstehenden Drachenkriegs schlich sich auf die Gesichter der Menschen ein. Mit sorgenvollen Blicken und Panik auf der Miene brachten sie ihre Familien und das Vieh in die befestigten Städte. Viktoria half wo sie konnte. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie über ihre verbrannte Schläfe strich. Erst am Abend nach der Schlacht, wenn man sich in die Wanne begibt, fangen die Schnitte und Kratzer an zu brennen. So wie früher, als man noch klein war und von einem Baum zum nächsten sprang und so manches Mal den Weiteren verpasste und in die Dornenhecke plumpste. Jeder Zentimeter ihrer Haut und jeder Knochen in ihrem Leib brannte, wie das Feuer, welches sie direkt ins Gesicht bekommen hatte. Nur durch eine glückliche Fügung, hatte sie nur eine kleine Wunde davon getragen und nicht das Augenlicht verloren.
    Der Schrecken saß noch tief, auch bei ihrer Mitbewohnerin Lydia. Viktoria machte sich Sorgen um sie. Selten hatte sie bei einem Menschen so viel blanke Angst in den Augen gesehen. Hatte sie ihre eigene Furcht bislang unterdrückt oder hatte sie einfach schon zu viel in ihrem Leben gesehen? Viktoria konnte es nicht einschätzen. In dem Moment, als der Drache sein Maul aufriss und in seinem Rachen die Flamme entstand, hatte sie Angst. Sie hatte auch Angst um Andra, als diese reglos auf den Stufen lag. Und als sie die Schreie der anderen Klosterwächter um sich hörte.
    Die kleine Frau schloss die Augen und verharrte über dem Bericht, den sie in der Klosterheilstube am schreiben war. Mit der rechte Hand strich sie sich über die müden Augen. Die Worte Matteos hallten immer wieder in ihrem Kopf nach. „Er landete auf dem See, wie ein Schwan auf einem Soßentopf." Der Vergleich jagte ihr einen unbehaglichen Schauer über den Rücken. Aber auch der Anblick von Matteos Verletzung hielt ihr den Schrecken vor Augen, der dieser Drachenkrieg mit sich brachte. Die ganze Pranke hat er abgekommen. Und da war Sie. Die Angst. Der Moment der Ruhe in der Heilstube ließ zu, dass sie hoch kam.
    Noch vor einigen Tagen, saß sie mit Lydia in ihrer kleinen Schenke und übrlegte, ob sie eine Eröffnungsfeier geben sollten.

    Und dann... kam der Drache.


Zuletzt bearbeitet von Viktoria Hamberg am 09 Mai 2022 07:22, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 04 Mai 2022 15:14    Titel:
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Schatten in der Nacht

Wie mir das Herz in die Hose gerutscht ist, als das Monstrum von Drachen fast mit der Flügelspitze meine Spelunke streifte und ich einsam und verlassen auf der Straße davorstand und ich von dort aus Nika auf dem Balkon stehen sah. Ich schwöre, ich habe es nahezu auf dem Boden aufschlagen hören, mein armes Herz. Dicht darauf folgte ein Schwarm kleinerer Drachen. Die waren zwar wirklich deutlich kleiner, aber dafür viele, was nicht weniger beeindruckend daherkam. Hölle.

Den Abend, an dem Bajard von den Drachen angegriffen wurde, überstanden wir einigermaßen, wenn auch nicht ganz unbeschadet. Zwei Wachen tot, einige Verletzte, irgendwer war vermisst gewesen an dem Abend, wovon ich nichts mehr hörte bis heute.

Ich für meinen Teil war schon froh, dass wir die Leute in der Spelunke hatten in Sicherheit bringen können und Hilfe bekamen von auswärts. Ein wenig skeptisch stimmte mich allerdings der Rabendiener, der sich unbedingt um die Gefallenen kümmern wollte. Wobei, nein, ein wenig ist ein wenig untertrieben. Da musste ich mich noch unbedingt drum kümmern.
Irgendwie musste mal ein Dorfpfaffe her. Keine Ahnung, wie wir das anstellen sollten, aber das wäre in der Tat gerade mal nicht schlecht für so dann und wann. Insbesondere, wenn die Räblein auch noch tief kreisten, nicht nur die verdammten Drachen.


    Verantwortung

    Sowas wie Verantwortung tragen kannte ich ja schon von klein auf an. Ich hatte mich stets um Nika gekümmert. Wieso das so gekommen war, kann ich heute nicht einmal mehr sagen. Es hatte damals mit einer ganz instinktiven Handlung angefangen und bis heute nicht aufgehört. Das Einzige, was sich inzwischen geändert hat, ist, dass wir aufeinander achten und das gut funktioniert.
    Genauso hatte ich dann irgendwann Verantwortung übernommen, als das mit dem Spinnlein und ihrem Bruder so losging – bei meinem ersten Aufenthalt hier auf der Insel. Für sie, für ihn, für seine damalige Liebe, für Distel, für das, was sich da so zwischen Haus und Hof angesammelt hatte. Inzwischen hatten sich die Verhältnisse dort zwar geändert, aber das Aufpassen hat für mich nicht aufgehört. Ich fühle mich verantwortlich.

    Jetzt war noch diese kleine Hafenstadt dazu gekommen. Witzig eigentlich, dass es eine Hafenstadt war, immerhin war ich ja in einer groß geworden. Alte Gewohnheiten wird man irgendwie doch nicht so ganz los, ne? Scheint, als müsse es so sein. Nur das mit der ganzen Verantwortung, das war so nicht geplant gewesen. Dachte ja eigentlich, ich hätt ne schicke ruhige Amtszeit und flutsch da mal so durch und nun das. Drachen und einer davon mindestens so groß wie Kryndlagor oder noch größer. Und keiner wusste so recht, warum sie überhaupt da waren, nur dass sie es waren und dass die Lichtenthaler offenbar vorher schon wussten, dass sie kommen.
    Muss ich wohl mal ein Briefchen schreiben. Rumreisen ist gerade zu gefährlich und vor allem hab‘ ich nicht mal Zeit dazu! Wann denn, ich muss ja sehen, dass es allen gut geht und uns die Hütten nicht über den Haaren und Hüten angezündet werden!

    So viel Verantwortung, so viele Menschenleben – und ausgerechnet von mir Halunken erwartet man Gutes. Das war nie mein Plan gewesen! Ruiniert den ganzen schäbigen Ruf, verdammich. Plötzlich zählst hier zu der gepflegten Gesellschaft und den anständigen Leuten. Wo kommen wir denn da hin?
    Echt unfein. Vor allem, wenn dann so ‘ne unbequeme Situation ist, wie jetzt. Machst was falsch, biste der, den sie am Sack packen.


Lange Nächte

Seit die Drachen da waren schlafe ich schlecht. Ich befürchte jederzeit wieder die Alarmglocke zu hören oder selbst betätigen zu müssen. Jedes verdammte Geräusch weckt mich. Manchmal wache ich mit dem Gefühl auf wieder im Nest zu sein und darauf zu lauschen, ob sich einer der Schläger nähert oder eines der älteren Kinder, die die Kleineren gerne schikanierten. Fast rechnete ich jederzeit mit einem groben Tritt in die Seite oder an den Kopf. Verrückt! Manchmal brauchte es wirklich einige Zeit, bis ich begriff, wo ich mich befand.
Wenn ich so gar nicht schlafen konnte, verzog ich mich auf den Berg von der Mine und hielt Ausschau, mal in Richtung Schwingenstein, mal in Richtung Bajard. Manches Mal schlief ich da oben sogar mitten in der zugigen Luft ein Weilchen ein. Irgendwann erwischte ich mich sogar dabei oben in der kleinen Kapelle eingeschlummert zu sein. Da gibt’s immerhin Bänke! Total für’n Arsch, das Ganze. Aber so ist’s wohl, wenn man sich dann doch verantwortlich fühlt, weil man die Aufgabe ja nun einmal angenommen hat. Und es passte nicht zu mir, das nun nicht ernst zu nehmen. Hallodri, Halunke oder Drecksack hin oder her, was getan werden muss, muss getan werden, nicht?
Das hatte ich schließlich auch schon immer gemacht.


    Und was ist, wenn du versagst, du kleiner Wicht?

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Lingor Melia





 Beitrag Verfasst am: 05 Mai 2022 08:32    Titel:
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„Oh Scheiße, war das knapp!“

Trabant Melia lehnte sich erschöpft gegen die Tür des Haupthauses, das Alatar sei Dank nicht den Flammen zum Opfer gefallen war. Er gönnte sich ein paar Herzschläge und Atemzüge, eher er sich abstieß und sich nicht wie empfohlen um den Hof kümmerte, sondern rasch ein paar Brötchen und Kleinigkeiten fertig machte um sie nach Düstersee zu bringen.

Es war nicht so, dass er um sein Leben hätte bangen müssen während des Kampfes, aber er sah einige seiner Kameraden in die Knie gehen. Und die meisten davon waren ihm wahrlich gute Freunde geworden. Da war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass er damit half, was er eben gut konnte: bei der Verpflegung.

Der Appell hatte kaum begonnen, als die Gardisten in der Kommandantur die Rufe und Schreie von der Straße hörten. Rasch waren sie auf den Beinen, der Leutnant teilte Gruppen zur Patrouille ein, doch es stellte sich schnell heraus, von wo der Schwarm Drachen kam und wohin sie zogen. Das Ziel schien nicht die Hauptstadt zu sein, sondern zogen sie gen Düstersee.

Die Truppe sammelte sich rasch am Haupttor um dann weiter gen Süden zu ziehen. Lingor wollte auf dem Weg zum Küstendorf eins seiner Pferde vom Hof mitnehmen, als er schon vom weiten die Flammen sah, die sich vor dem Lilienhof ausbreiteten. Sein geliebter Riese Titan stand schnaubend und scheuend angebunden an seinem Platz und versuchte sich loszureißen, um den nahenden Flammen zu entkommen. Lingor versteinerte, schluckte und brauchte ein paar lange Sekunden, um zu reagieren, doch da ertönte auch schon der Befehl des Leutnants: „Melia, Vasai ihr kümmert euch um den Brand hier und kommt nach.“

Sicher hatte ein einzelner Hof keine Priorität, doch kannte Aresh Lingor lange und gut genug um zu wissen, was dieses Stück Land ihm bedeutete.

Lingor spürte direkt die Hitze durch die Kettenrüstung, als er sich den Flammen näherte, um Titan loszubinden und wegzuführen. Ramires packte ordentlich mit an als es darum ging, einen Kübel nach dem anderen mit Wasser zu füllen und diese über dem Feuer zu entleeren. Auch war der neue Landsknecht so weitsichtig, eine Spur Wasser um den Zaun zu legen, um ein weiteres Übergreifen der Flammen zu verhindern.

Die letzten Glutnester waren bald gelöscht, Trabant und Landsknecht saßen kurz darauf zu Pferd und galoppierten gen Düstersee. Und sie mussten die Kameraden nicht lange suchen. Vom weiten schon sahen sie den Feuerschein, den Drachenodem, hörten die Schreie und gebellten Befehle der Legion. Lingor atmete einmal durch, zog den Bogen vom Rücken und legte direkt den ersten Pfeil mit Coeliumspitze auf.

Der Kampf verlagerte sich nach einer Weile des Gefechts in Düstersee vor den RaKun, wo ein weiterer Schwarm Drachen niedergestreckt werden konnte. Die Verletzten hielten sich in Grenzen, müde und erschöpft wurden die Gardisten in den Dienstschluss geschickt, nachdem der letzte Drache in Düstersee gefallen war. Jedoch war der größte Drache entkommen. Oder gar geflohen?


Nach Dienstschluss hatte Lingor noch Arix von Düstersee nach Hause begleitet, der lädiert und frisch bandagiert unter Schmerzen auf sein Pferd gestiegen war. Er hatte ihn im Kampf gesehen, wie er verbissen wie ein Berserker kämpfte und doch irgendwann in die Knie gezwungen wurde. Er wusste, dass der Krieger hart im Nehmen war und dennoch fiel es Lingor nicht leicht, Ruhe zu bewahren.

Direkt nach dem Kampf hatte er den Blick schweifen lassen. Als erstes suchte er in der Masse nach dem in Alatarien einzigartigen, besonderen Bogen und war erleichtert, als er die Besitzerin wohlauf und unverletzt vorfand. Dann schwang sein Blick zur Kriegerin, deren blonder Schopf soeben unter ihrem Helm hervorkam, als dieser durchschnaufend vom Haupt gezogen wurde. Auch der Rest der Garde schien mehr oder weniger wohlauf, um kleinere Blessuren würde sich später gekümmert.


Er fühlte sich ein wenig verloren, als Ruhe einkehrte. Die Schlacht war geschlagen, die Kameraden versorgt, doch noch immer etwas unruhig setzte sich Lingor an den Küchentisch und versuchte vorsichtig, seine Handschuhe von den Fingern zu lösen. Er hatte schon beim Löschen des Hofbrandes bemerkt, wie sich das Metall an seine Haut geschweißt hatte, wie sich Brandblasen gebildet hatten. Der Kampf gegen die Drachen hatte den Zustand nicht besser gemacht. Eine kühlende Salbe hatte er immerhin im Haus und nachdem er die betroffenen Stellen gereinigt hatte, wurde diese großzügig aufgetragen.

Es war schon nach Mitternacht, als der junge Hofbesitzer am Geländer seiner Veranda lehnte und den Blick über den Hof schweifen ließ. Er konnte selbst im schwachen Licht der Laternen noch die verbrannten Stellen im Gras erkennen, roch noch die feuchte Asche. Ja, das war wirklich knapp gewesen.
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