Der Bau am Tor von Bajard

[Costa Baptiste]

Holz zu Holz, Stein zu Stein.

An sich war es ja nur ein einfaches Anliegen. Ein Unterstand für die Jungs und Mädels am Tor, dazu noch ein paar Zwinger für die Hunde. Und seine Jungs waren auch fleißig Anwesend. Nur die Handwerker des Freihafens haben sich ein wenig Rar gemacht. Zum Glück musste das ganze keinen Schönheitspreis gewinnen. Und mit den Verschiedenen Berufen, sei es Waidmann, Heiler, Seefahrer oder Krieger konnte jeder ein wenig was beisteuern. Die Langen Balken waren schnell geschlagen. Und der arme Baldwin wurde für die Arbeit zwangsrekrutiert. Selbst Schuld, wenn er am Lagerfeuer einschläft. Dadurch kam zumindest noch etwas zusätzliches Werkzeug und genug Material auf die Baustelle.

Das Gerüst war schnell gestellt. Und natürlich hätte man mit Pferden, Seilzügen und Stützbalken arbeiten können. Aber wozu hatte man schließlich die Rekruten. Sie ächzten zwar hier und da, aber es war auch eine gute Übung im Zusammenhalt. Und am Schluss auch das befriedigende Gefühl, gemeinsam etwas geschaffen zu haben. Sicherlich darf nun ein Fachkundiger Schreiner noch mal drüber sehen, damit sich keiner an der ein oder anderen doch etwas zu scharfen Kante verletzt.

Der Eckpfosten war die größte Herausforderung. Ein passendes Loch, die passende Tiefe und die richtige Stelle. Und dann mit dem langen Querbalken vom Turm herüber fixieren. Dann noch das kurze Stück zum Tor und fertig war ein Gerüst. Und mit jedem neuen Balken der festgebunden wurde, sah das Gerippe stabiler aus. Planken legen, festnageln, Stützverstrebungen. Wenn jemand keine Ahnung hatte, sah es sicher professionell aus. So war es zumindest sehr praktisch. Fast wie ein Hochstand zur Jagd konstruiert. Oder ein Krähennest eines Schiffes. Jeder trug halt bei, was er wusste, und aus viel Halbwissen und guten Ratschlägen wurde etwas Solides draus. Nur die Metallarbeiten, die durfte Baldwin anbringen. Er hatte auch die Bänder zur Verstärkung gebracht.

Ja, so stand es nun da, nicht hübsch, nicht perfekt, aber passend für Bajard. Denn auch der Freihafen hat seine Kanten und Macken, die jeder so lieben gelernt hat.