Die Kraft des Geistes

[Sahin Nadeem Dawada]

Es waren nun zwei Tage vergangen seit Sahin von seinem Maleem trainiert wurde, es ging dabei um den Waffenlosen Kampf und es war wirklich interessant gewesen auf wie viele Arten und Weisen man einen Kampf ohne Waffen führen konnte.

Er stand vor der Ordensburg in der Durrah und Boxte ein wenig auf den Sandsack ein der wie eine Puppe an Holz im Trainingshof aufgehängt worden war.

Ein Hien links, zwei rechts, einer von unten nach oben, der Ellenbogen zuschiessen lassen, doch all das Training würde einen richten Kampf nicht ersetzen.

Abbas hatte ihm aufgetragen Trainingskämpfe zu führen, nicht nur gegen einen Gegner sondern gegen zwei oder drei und Sahn war sich sicher das sein Mentor wie immer recht behalten würde und ihm diese Kämpfe, wenn gleich er sich nicht sicher war ob er sie bestehen würde, einiges lehren würden.

Ebenso hatte er seine neue Aufgabe nicht vergessen. Doch jene würde er erst angehen wenn er die Kämpfe hinter sich hatte und die damit verbundenen Verletzungen genesen müssten.

Er packte seine Sachen zusammen und füllte noch einmal den Trinkschlauch auf, wie immer wenn er durch die Durrah reiste, auch wenn der Ritt nach Menek'Ur nicht sehr lange dauerte, wusste man nie welche Gefahren die Durrah wieder mit sich brachte und lieber war er vorbereitet als das er in der Hitze dort draußen verdursten würde.

Als er die Ordensburg verliess verabschiedete er sich bei den verbleibenden Wachen und machte sich auf den Weg zu den Stallungen am Wall der Festung, dort hatte er seinen getreuen Kadal verweilen lassen und nun würde er ihn wie schon so oft durch den heissen Sand der Durrah tragen.

Sein Ziel war die Kaserne Menek'Urs, er würde sicher den einen oder anderen Akemi antreffen können für einen Übungskampf und könnte ihnen so sogar noch etwas beibringen, ein idealer Gedanke für den Talifen.

Angekommen hatte er sein Kadal angebunden und die Tore der Kaserne geöffnet. Ein buntes Treiben aus trainierenden und sich rüstenden Janitscharen welche den Jijkban begrüßten erfüllte die Halle der Kaserne bei seiner Ankunft und schnell wurde er fündig, drei junge Akemi welche sich bereit erklärten einen Übungskampf mit Sahin zu beschreiten in der Hoffnung etwas dabei zu lernen.

Sie gingen auf den Platz und begannen, einer nach dem anderen, mit dem Talifen des Ordens zu trainieren, ein fairer Kampf doch war es umso spannender zu sehen, wie ein jeder seine eigene Technik hatte, einen Kampf ohne Waffen zu beschreiten.

Die Erfahrung war Sahins trumpf, so konnte er ohne große Probleme, wenngleich er auch einige Hiebe abbekam, die Kämpfe für sich beschreiten. Gerade als alle drei zurück in die Kaserne gehen wollten und den Kampf als verloren sahen forderte Sahin sie auf, zu dritt gegen ihn zu Kämpfen.

Die Akemis schauten sich ein wenig überrascht an, gleich welche Erfahrung Sahin hatte, schien es nicht als wirklich aussichtsvoll, einen Kampf gegen drei Gegner gleichzeitig zu führen und dies ohne eine Waffe zu führen die man meisterte.

Auch hier war Sahin die Erfahrung ein guter Freund und er konnte erneut einige Techniken anwenden welche ihm nach einem längeren und durchaus schmerzvolleren Kampf zum Sieg verholfen hatten, doch jeder der Sahin nun sah konnte deutlich erahnen wie viele Treffer er während des Kampfes abbekommen hatte.

Aus seiner Nase lief etwas Blut herab, er hatte Zahlreiche Stellen an den Armen und Beinen sowie am Brustkorb die so stark getroffen wurden das sie ohne Zweifel große Blutergüsse hinterlassen werden würden und auch eines seiner Augen war sichtlich zugeschwollen, doch genau das war es was Sahin wollte, einen harten Kampf in dem nicht geschont wird, jenes Wissen vertiefen das er von Abbas gelehrt bekommen hatte und auch das Ergebnis zu erzielen, das Abbas ihm auftrug, er sollte einen Kampf bestreiten und dabei nicht ohne Verletzungen nach Hause gehen.

Als er wieder in der Kaserne angekommen war säuberte er sich erst einmal und zog einen Kaftan über, sein Kopftuch verbarg auch die meisten Stellen als er etwas vom Stoff vor seinen Mund zog, so würde er wenigstens keine Aufmerksamkeit auf den Straßen der goldenen Stadt auf sich ziehen, dazu würde es nun wahrlich keinen Grund geben.

Sein weg führte ihn gerade zu ins Familienhaus der Dawada, normalerweise würde er nun einen Trank zu sich nehmen und so die Wundheilung anregen, jedoch hatte er vor das zu testen, was Abbas ihm angeraten hatte. Aus seinen früheren Übungen hatte er gelernt sich zu stärken in dem er die Meditation suchte und in sich ging um seine Kräfte zu sammeln, heute würde er diese Meditation nutzen um seine Wundheilung anzuregen. Sicherlich war hier keine Magie zu erwarten die seine Wunden sofort schliessen lassen würde doch als er seine Augen schloss und sich in Trance begab konnte er spüren das der Schmerz deutlich abklang je mehr innere Ruhe er fand, nun würde er in den nächsten Tagen sehen ob seine Wunden durch dieses Handeln wahrlich schneller heilen würden, oder nicht.