[Bau-RP] In Junkersteyn tut sich was...

[Ekatharyna von Junkersteyn]

Am frühen Morgen saß sie mit einer Tasse Tee in der Hand am Schreibtisch des Vogthauses. Fleur würde gleich zu ihr stoßen und gemeinsam würden sie sich den Grundriss noch einmal genauer ansehen wollen.

Der Grundriss

Der wieder eine neue Stufe in Junkersteyn einläuten würde.
Sie war nun etwas über zwei Jahresläufe hier und in dieser Zeit hatte sich einfach so viel geändert. Wenn sie daran dachte wie Junkersteyn vor zwei Jahren aussah und wie es jetzt erstrahlte ging ihr das Herz auf.
Von einer Ansammlung an Häusern, hin zu einem richtigen kleinen Dorf.
Mittlerweile hatten sie sogar einen kleinen Bankschalter und eine Poststation.

Und nun würden sie das Dorf um ein Herrenhaus erweitern. Die oberste Bauverwaltung hatte zugestimmt und die Baupläne bereits abgesegnet nun ging es nur noch darum es zu bauen.
Und an dem Punkt fehlte ihr Adalbert sehr.
Er hatte sich auf Reisen begeben und damit fehlte ihr ein fähiges und hoch geschätztes Mitglied ihres Hausstandes, welches sich mit dem Bau auskannte wie kein zweiter.

Man hatte leider bei der Bürgerversammlung gespürt, dass die dunkle Zeit des Jahres angebrochen ist. Kein einziger Bürger war gekommen. Am Ende wurde es mehr eine Hausstandssitzung wo man die Punkte die sowieso bekannt waren, nochmal durchsprach.
Fleur würde jedoch noch einmal informierende Aushänge anbringen. Und spätestens wenn der Bau los gehen würde, würden es sowieso alle sehen.

Am Nachmittag würde sie bereits los ziehen Richtung Adoran und Berchgard und dort jeweils einen der Arbeitszuweiser an den Treffpunkten für die Tagelöhner anzustellen. Er würde die nächsten Tage genug Tagelöhner einstellen- zumindest hoffte sie das- für den Aushub. Eine schwere und körperliche Arbeit, aber an Gold sollte es dort nicht Mangeln und Fleur würde sicherlich für das Leibliche Wohl auch ausreichend sorgen.

[Nikolai Graustein]

Es war ein Morgen wie jeder andere.

Nikolai stand auf, ging ins Bad, machte sich frisch und kleidete sich an. Ein paar Übungen zur körperlichen Ertüchtigung, ein Frühstück bestehend aus einem Glas Wasser und einem Stück Brot. Alles minutiös geplant. Wie jeden Morgen eben.

Dieses mal jedoch zog er nicht seine Regimentsuniform an, sondern einfache Bauernkleidung. Es galt für das Projekt des Hausstandes Vorbereitungen zu kehren.

Er ging in den Wald und schlug Holz, er verarbeitete es weiter zu Brettern und stapelte sie ordentlich in mehreren Truhen. Er bezahlte den Einen oder Anderen Tagelöhner für das Abtragen von Gestein und das bearbeiten eben jener, damit die geformten Steine für den Bau genutzt werden konnten.

Der Bereich in dem das Projekt umgesetzt werden sollte war bereits abgesteckt worden. Es galt also Erde abzutragen und den Boden auszurichten damit darauf gebaut werden konnte.

Es war ein schweißtreibender Tag. Der unbezahlte Dienst im Hausstand von Junkersteyn forderte ihn selten. Hier und da mal begleitete er die wichtigen Personen des Hausstandes zu irgendwelchen Treffen anderer wichtiger Persönlichkeiten. Er schreinerte auch schon mal einen Stuhl oder einen Tisch für eine Versammlung oder einen Unterricht. Das alles tat er gern, aber wirklich fordernd war es nicht.

Dieses Projekt jedoch hatte eine andere Kragenweite. Zwar würde die Geschichte Junkersteyns keine Notiz von so einem einfachen Mann wie Nikolai nehmen, aber er wüsste, wenn er das fertige Projekt ansehen würde, dass sein Schweiß und sein Blut in dieser Arbeit steckte. Das gab ihm ein gutes Gefühl.

Junkersteyn schenkte ihm das Licht welches ihn in dieser andauernden Dunkelheit hat sehen lassen.

[Siran Zac]

Die letzten Tage ratterten mehrmals am Tag Fuhrwerke den Weg zur Baustelle auf und ab. Die von der Freiherrin angeheuerten Tagelöhner brachten Steine heran.
Einige von Ihnen waren damit beschäftigt, diese an den durch Seilen vorgekennzeichneten Stellen entlang aufzustapeln. Diese würden dann für den Bau einen festen Untergrund bilden.
So befand sich Siran mitten unter Ihnen. Er war am ganzen Körper mit Schlamm beschmiert und kaum von den anderen Tagelöhnern zu unterscheiden, die sich im matschigen Boden abmühten.

Sein aufmerksamer Blick streifte über all die Stellen, an denen gerade frisch eine neue Lage Steine eingebracht wurde. Seine Aufgabe bestand darin, darauf zu achten, das die Grundmauern halbwegs gerade errichtet wurden.
Auch wenn einige Damen beim letzten Treffen gern runde Mauern und Türmchen sich erträumten, musste man hier jedoch auf dem Boden blieben.

So summte er ab und an bei der Arbeit ein kleines Liedchen, das, wenn man genau hinhören würde wie: "Ich bau dir ein Schloss ...." klingen könnte.
Ab und an lächelte er als sein Blick auf Verdania viel, die ebenso wie immer überall war und mit half. Sorgsam achte er darauf, das sie ja nicht zu schwer hob oder sich verletzten könnte.
So sprang er ihr ab und an schon mal helfend zur Hand, als sie seiner Meinung nach über die Stränge zu schlagen schien.
Er packte ordentlich zu, war sich augenscheinlich keiner noch so einfachen Arbeit zu schade und schien in seiner Arbeit auf zu gehen, als auch darin wachsam zu sein oder jemand zu beschützen.
Wie in vielen der Aufgaben, die ihm auf Gerimor oder Alrynes übertragen wurden, würde er auch auf der Baustelle in Junkersteyn versuchen, diese so gut wie möglich zu erledigen.

[Ekatharyna von Junkersteyn]

Mit einem lächeln beobachtete sie wie der Schnee ein wenig geschmolzen war dank der steigenden Temperaturen. Zwar war das Land immer noch im weisen Kleid gehüllt, aber es war nicht mehr so klirrend kalt.

Die Aufgestellten Feuerschalen an der Baustelle und die Bodenfeuer hatten ihre Arbeit ebenso getan und so konnte sie am heutigen Morgen bereits beobachten wie wie die Bauern in die höhe wuchsen.

Siran und Nikolai und auch Verdania waren so fleisig am Werk, dass sie sich weniger sorgen machen musste als sie zu Anfang dachte.
Fleur und sie waren durch ihre Arbeit für das Herzogtum doch mehr eingespannt.
Die Ruhe die sonst ein Winter brachte war dieses Jahr nicht so gegeben.
Hier eine Ratssitzung, dort ein Gespräch mit Bürgern, und auch das Heilerhaus in Berchgard bedürfte ihre Anwesenheit.

Und doch lies sie es sich nicht nehmen jeden Morgen und jeden Abend einige Zeit auf der Baustelle zu verbringen. Natürlich war sie nicht so nützlich wie Handwerklich begabte Hände.
Aber sie versuchte dafür die planerischen Teile den anderen Abzunehmen.
Spannte Seile für die Mauern. Sprach mit den Handwerkern und dem Baumeister über die nächsten Schritte und sorgte dafür, dass Material nicht ausging. Dafür aber ihr Goldbeutel leerer. Aber das war ihr gleich. Sie war noch nie jemand gewesen der gute Arbeit nicht auch entsprechend entlohnen wollte.

Sie freute sich nun schon darauf in einem glorreichen Fest das neue Haus mit ihren Lieben einzuweihen und jene für die harte Arbeit bei einem wundervollen Abend zu entlohnen.


Am heutigen Tag sollten die Mauern fertig hoch gezogen werden.
Eine Mischung aus Stein und Holzelementen die sich abwechselnd anreihten um den ersten Stock zu bilden.
Es würde wunderbar aussehen. Wehrhaft aber doch filigran genug um als Herrenhaus durchzugehen.