Tod einer Unbekannten

[Videra Luvaine]

Manche Dinge gehen ganz schnell, obwohl die Tragik dahinter kaum zu überbieten ist. Ebenso war es mit dem Tod der Luvaine. Man kannte sie nicht, eine Unbekannte. Völlig neu und voller Tatendrang den Kontinent betreten und schon ein grausames Schicksal erlitten. Aber Neugier kann eben auch der Tod eines jungen, unerfahrenen Mädchens sein. Vielleicht hätte sie nicht beim winterlichen Birkenrindesuchen den dunklen Pfad unter die Erde wählen sollen. Vielleicht hätte sie nicht zu tief ihre Nase in die Höhle gesteckt. Nun, die zwei Meter hohe Spinne hat sich zumindest gefreut. Wo ihre Artgenossen sonst nur das störende Beiwerk für ein großes Abenteuer waren und schnell ihre acht Beine lassen mussten, war das eine gute Abwechslung. Eine Schmackhafte. Das Mädchen versuchte noch mit der Fackel zuzuschlagen, versuchte die Beißwerkzeuge aus ihrem Bein zu bringen, doch es war ein Spiel gegen die Zeit. Gift hatte sich schon in die Glieder ausgebreitet und mit einem Mal, war sie wie erstarrt. Vielleicht ihr Glück, so konnte sie die Schmerzen nicht ganz so wahrnehmen, bis sie zerkaut im Schlund der Spinne landete. Braune Schopfhaare und Überreste von Knochen würden den nächsten Abenteurer vielleicht auffallen oder auch nicht... zumindest war sie nicht ganz die Einzige die entweder zu unerfahren oder zu neugierig war.