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Das Fliegen ohne Flügel...
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Andhrina Talell





 Beitrag Verfasst am: 30 Okt 2021 02:01    Titel: Das Fliegen ohne Flügel...
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Nur Liegenbleiben, nicht fallen ist gefährlich...

Anheimelnde Stille, nur durchwirkt vom sanften Knistern des Ofenfeuers durchwob den Raum. Hier und da auf- und abschwellende Geräusche, herrührend vom Leben auf den Straßen vor der Stadtstube das seinen Weg auch durch geschlossene Fenster hineinfand wenn auch mehr gedämpft sich hören lassend. Hier ist es sicher, hier sind die Dinge anders. Das weiß sie schon und in letzter Zeit mehr dennje hat sie von der Freiheit gekostet, hat sie in vielen Farben gesehen und nie allein denn er war bei ihr. Selbst wenn ihre Hände vom Kartoffelschälen weh taten, selbst wenn ihre Füße vom vielen Laufen brannten, wenn sie frohr oder Niemanden zum Ankleiden zur Hilfe hatte, das war es wert. All das und noch mehr. Sie ertrug es und würde es ertragen, ganz leicht, weil er ihr Herz leicht machte, weil sie wusste wofür.

Dieses Lächeln, dieses innere Leuchten, mal gedämpft mal hell sich zeigend, es umgarnte sie, beflügtelte sie, schenkte ihr Sicherheit. Und wieviel mehr wusste sie jetzt ordentliche Kleidung zu schätzen, frisches Brot und eine warme Mahlzeit, erst Recht aber ein heißes Bad. Hinter ihnen lag ein langer, steiniger Weg über Land und Meer, immerzu geduckt, immerzu einen Blick über die Schulter hin zurückwerfend, immerzu nach diesen Sturmgrauen Augen suchend die ihre Heimat waren. Sie kannte ihn auch wenn sie manch ein Gefühl nicht zu benennen wusste, ahnte seine Wunden, ahnte seine Träume und Wünsche, den ihren nicht selten gleich, seltener ungleich. Wieviel Glück hatten sie gehabt. Sie glaubte ganz fest. Die Götter waren mit ihnen.

Liebe ist nicht was man erwartet zu bekommen,
sondern das was man bereit ist zu geben.

K.H.

Oh sie kannte Schmerzen, einen überreizten Bogenarm, verspannte Schultern und geschlagene Wunden, seelisch wie körperlich. Und alle Gerüche auch die von Misst und anderem Unrat waren ihr vertraut. Schon vorher war es ihnen Beiden nicht leicht gewesen das Leben aber doch noch leichter als manch Anderem. Schwerer als solches wog die Angst nicht zu wissen was der nächste Tag brachte, wohin sie gehen, was sie erwarten würde und ob sie zu Essen hätten oder einmal nichts fänden. Gestalt eines hoffnungsvollen Bangens hatten sie ihren Weg gesucht, an manchen Tagen gespannt wie ein Bogen und dennoch hatte sich zwischen ihnen selten ein Gewitter erbrochen weil sie aufeinander vertrauten hatten und letztlich hatte Dan immer etwas gefunden.

Er war ihr Rückhalt, ihr Fels und ihre Zuversicht. Neben Niemandem wäre sie lieber gelegen in kalter, dunkler Nacht, umringt von gedecktem Dunkel fremder Wälder, zu scheu ein Feuer zu entzünden. Mit Niemandem hätte sie lieber von der Hand in den Mund gelebt, sich die Füße wund gelaufen. Und jetzt waren sie hier, mit der Kraft des Wunsches und des Sehnens, der Suche nach Heilung und Zuversicht waren sie hierher gekommen um alles vergessen zu machen und neu zu werden. Ein Land das wie es schien lag und in Frieden schlief auch wenn sie sich sicher waren, der Schein konnte trügen weshalb sie nicht alle Vorsicht über Bord warfen, nicht alles an Scheu und schon garnicht Klugheit ablegten.

Eine glückliche Liebe hat immer drei Wurzeln:

Die Bereitschaft, den Anderen als das
anzunehmen, was er ist, ohne ihn
verändern zu wollen.

Das Vertrauen in die gegenseitige
Zuneigung, ohne Beweise dafür
zu verlangen.

Den Mut, das Herz zu öffnen,
ohne Netz und doppelten Boden.

J.M.
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Andhrina Talell





 Beitrag Verfasst am: 31 Okt 2021 02:08    Titel:
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Ihr war so warm, im Herzen und rundherum. Devoria hatte ihnen geholfen mit all dem was ihre Hände und ihr Buch für Schnittmuster hergaben aber da war noch mehr. Dieses eigenartig anheimelnde Gefühl das sie in Dan's Nähe bestach, sie hier und da um den Verstand zu bringen schien. Stillschweigend lauschte sie in die Stille, nach seinem Atem, nach dem leisen Flüstern des Ofenfeuers und den nächtlichen Geräuschen der Stadt. Ganz unbewegt lag sie da, zwischen den Laken, in diesen festen, starken Armen und hell schien der Mond um diese Tage durchs Fenster, sich ergießend auf die bloßen Holzflure. Sich malend an Decken, Holzspalier und Mobiliar. Sie war so glücklich, wie konnte das sein?

Soviel weniger an Annehmlichkeiten und doch umso reicher diesen Gefühls das sie frei hieß und selbstverantwortlich. Soviele Ängste die sie nie gekannt, um deret Willen sie sich keinen Sekundenlauf aufgehalten und die sie jetzt Stunden und Tage kosteten und doch war alles gut, mehr als das. Zärtlich und sanft strichen die kleinen Finger über die im Schatten gelegene Silouette seiner Züge, malten feinfühlig die vagen Linien seines im Schlafe ruhenden Gesichts nach. Dort, wo auch immer er sich befinden mochte, sah er aus wie ein junger Gott, jedenfalls machte ihr Herz ihr das weiß. Da erinnerte sie sich und vor ihrem Seelenauge flackernde Bilder und Schemen auf, Hufgetrappel, der Laut eines sich spannenden Bogens, schwer Stiefel auf weicher Erde und dieser Geruch, wie jetzt. Ein Geruch nach... Hoffnung. Erdigherb und frisch wie Zitronenmelisse.

Ganz zaghaft wand sich ihr kleiner Körper in seinem Arm sich bedacht neu an ihn schmiegend, auf der Suche nach dieser Wärme, diesem Wohlgefühl, ganz in Sicherheit. Einstweilen wusste sie wie leicht er sich wecken ließ war die Stunde fortgeschritten, lagen die Schatten tief. Dan hatte ausgenommen gute Reflexe und um nichts auf dieser oder einer jeden anderen Welt wollte sie ihn herausreissen aus der nächtlichen Umarmung des wohlverdienten Schlafes, wollte ihn wohl aber doch sehen wenn auch nur beschienen vom zarten Mondschein. Da gedachte sie ihrer Narbe und mit ihr all den Ereignissen die diesem Jetzt vorausgegangen waren, den Bildern eines Gestern das ihr heute wie ein Traum erschien.

Ihre Blicke waren zärtlich-verträumt, innig und tief, die kleinen Lippen umspielt von einem vagen Lächeln. Einstweilen hatten sie gut zu tun und sahen sich nicht mehr den ganzen Tag über wie es auf der Reise der Fall gewesen war. Eine Reise die ihnen gut abverlangt hatte, sie kaum hatte ausruhen, kaum hatte stillstehen lassen, immerzu getrieben, immerzu mit dem Morgen beschäftigt. Aber Heute war wirklich Heute und um Morgen konnte sie sich beim ersten Hahnenschrei zu kümmern bemühen. Heute war er ihr, all diese Minuten die sie noch wach war, war er ihr und diesen Preis, das sie ihn manches Mal kaum am Tage zu Gesicht bekam war es wert ihn in Sicherheit zu wissen, weit ab allen Übels, aller Maskerade. Wie sehr sie ihn liebte, wie sehr ein Herz lieben konnte. Ganz etwas woran man nicht glaubte war man nicht selbst davon befallen.

Die ganze Welt würde sie für ihn aus den Angeln heben. Würde durch Kra'thors Hölle spatzieren nur um ihn aus der Ferne zu sehen. Indessen wurde sie selbst schläfrig, dämmerte hinüber, eingehüllt in dieses Seelig-Sein. Jetzt und Hier war alles besser als gut und wer wusste schon was Morgen war auch wenn ihr Gefühl hier und da eine Ahnung hatte... wirklich wissen tat sie es nicht, tat sie es nie, mochte sich noch soviel davon bewahrheiten. In letzter Zeit war sie ein wenig umtriebiger, schlich sich hier und da von dannen immer bewaffnet mit einem vermeindlich guten Grund, selbst bei späterer Abendstunde noch einmal aus dem Haus zu gehen und hoffte inständig das er es nicht bemerken würde, sich darum nicht bemühen, es ihr nicht ankreiden oder in Frage stellen. Bald... ganz bald hätte sie, wonach sie wünschte.

D
eine Stimme heißt den Sturm lindern der in mir tobt
und meine Burgmauern bist du,
all die Zeit warst du es, mein Wächter
das Licht, leuchtend am Ende jeden Tunnels,
und immerzu bricht Deine Liebe zu mir hindurch
Du warst es, ich weiß, du bist es, Du


Zuletzt bearbeitet von Andhrina Talell am 31 Okt 2021 02:08, insgesamt einmal bearbeitet
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Danyil Velos





 Beitrag Verfasst am: 07 Nov 2021 16:29    Titel:
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Liegen bleiben… ja, gerade bleibe ich liegen, genieße ihren warmen liebevollen Blick, der auf mir ruht, während ich in die sanfte Welt der gemeinsamen Träume hinüber gleite. Gefallen sind wir oft, aber nicht zum Liegen bleiben. Der Weg war lang und schwer… aber uns hat er nicht bezwingen können.
Hier erwartet uns der Lohn dafür, dass wir uns den Gegebenheiten wiedersträubt haben. Hier dürfen wir beieinander sein, ohne düstere wachende Blicke, die missbilligend ein Ende wünschen.

Weiß sie, dass ich noch wache? Weiß sie, dass ich diese Nähe, ihren ruhenden Blick, den weichen Duft von ihr genieße, so liebe. So die Götter wollen, dass man uns trennt… so sollen sie uns Lügen erzählen. So sollen sie uns versprechen, dass uns nie etwas zu trennen vermag.
Die sanften Finger, die meine maronenbraunen Haare durchkämmen, sie zurückstreichen, wenn ich schlafe. Wie eine besonders sanfte Wiege, wenn ich morgens erwache und mir diese Berührungen gewiss sind.

Ich werde ihr das Leben schenken, das sie verdient hat. Eines, das Freiheit trägt, das Gerechtigkeit lobt und Tugendhaftigkeit als hohes Gut achtet. So dämmere ich hinüber in den Schlaf. Wissend, dass wir hier sicher sind. Dass wir den weiten beschwerlichen Weg in ein neues Leben geschafft haben. Ein Neubeginn zu zweit…

Und unlängst wir uns versahen, was das neue Leben da und hat uns empfangen mit seiner Güte und seinen Gaben. Wir sind anerkannte Bürger, wir haben ein wenig Kleidung erwirtschaften können und wir haben neue Bekanntschaften und Freunde gefunden.
Zuweilen ist es mir noch etwas unsicher und ich halte mich sehr zurück, doch die Sicherheit findet mich bald wieder. Habe ich es in meiner Familie doch gelernt, wie man sich ausdrücken kann. Wie man respektvoll hervortritt und den Mut findet Ziele zu ergreifen. Manchmal sehr hohe Ziele, aber jedes dieser spornt einen zu neuen Taten an, ermuntert einen Alles zu geben und über sich hinaus zu wachsen.

Selbst die Zeiten, die wir fern voneinander weilen, trage ich sie stets bei mir. Sie weiß nicht, dass ich mir ein kleines Amulett gebastelt habe, ein kleines Säckchen aus feinem Leder, in welches ich eine ihrer sanft fließenden langen goldenen Haare gelegt habe. Als sie schlief, in einer dieser kälteren Nächte auf dem Weg gen Adoran, warm eingehüllt in meinen zerschlissenen Umhang, da überkam mich dieser Wunsch, sie stets nah bei meinem Herzen zu tragen.
Dort ruht sie immerfort. Tags wie nachts… auch wenn sie ihren Pflichten und Aufgaben nachgehen muss. Ich werde ihr ein ebensolches Gedenken basteln. Ja, das ist eine wahrlich besondere Gabe.
Der Gedanke allein schon hebt mein Lächeln und meine Schritte werden beschwingter.

Inzwischen begleitet uns ein stolzes Packpferd. Eine sanfte sehr gehorsame Stute von einer besonderen Freundin. Wie lange haben wir beim Angeln gesessen und wie oft haben wir im Wald Holz geschlagen und federn gesammelt, um Pfeile zu basteln, damit wir ein paar Goldtaler für diese wichtige Helferin beisammen haben.
Es war ein besonderer Tag… und unlängst haben wir ein kleines gemütliches Haus in der Stadte Berchgard erworben. Ein Taler-Segen, den wir uns rege vom Munde abgespart haben. Das Glück war uns hold. Es begleitet uns weiterhin und wird harte Arbeit stets belohnen.
Es ist noch nicht eingerichtet, aber ein paar Felle halten uns sanft und warm des Nächtens und so wir weitere Taler erwirtschaftet haben, wird es Stück für Stück zu einer gemütlichen Bleibe.
Zu unserem Zuhause…


"...für Jeden ist das wirklich Wichtige auf der Welt sein eigenes Innerstes, seine Seele, seine Liebesfähigkeit. Ist die in Ordnung, so mag man Hirse oder Kuchen essen, Lumpen oder Juwelen tragen, dann klang die Seele mit der Welt rein zusammen, war gut, war in Ordnung." – Hermann Hesse


Zuletzt bearbeitet von Danyil Velos am 07 Nov 2021 16:30, insgesamt einmal bearbeitet
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Andhrina Talell





 Beitrag Verfasst am: 08 Nov 2021 02:17    Titel:
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Liebe ist ein Weg den es sich zu gehen lohnt

W
ährend sie noch meinte allein der Gedanke, Dan bei Nacht nicht in ihrer Nähe zu wissen, könne sie zerbrechen, versuchte sie daran zu glauben das ein anderer Gedanke, der das er dort im schattigen Winkel ihrer Selbst, an den Ufern zu allem Bewusstsein jede Nacht im Traum auf sie warten würde, ihr Trost spenden könnte. Zeitgleich dämmert wohl aber das wissen auf, er konnte es nicht. Das war nicht genug des Trostes dessen sie bedurft hätte. Wie lange hatten sie sich aneinander geklammert wenn die dunkle Nacht hereingebrochen und die Stunde ungewiss gewesen war, belauscht vom Dickicht und den undurchdringlichen Schatten des Waldes mit all seinen Gespinsten. Beieinander gelegen wie ein vermähltes Paar hatten sie nicht. Doch aber umeinander gefürchtet, umeinander gekämpft und miteinander gerungen. Als sie daran dachte ihn jetzt entbehren zu müssen, in der Fremde und für fünf ganze, lange Monate, wo er doch alles war was sie auf dieser Welt an Wert kannte, stiegen ihr brennend heiße Tränen in die Augen und ihre Lippen, bebend, konnten sich des Schluchzes nicht erwehren das ihr Atemzug trug, halb erstickt, ein Regen ihrer Seele.

E
r musste sie gehört haben denn er zog sie fester an sich und sie schlang die Arme um ihn, klammernd, als könne sie ihn so fest umarmen das es für die Nächte von fünf Monatsläufen ausreichen würde, wie eine Ertrinkende. Da bemühte sie sich ihre Seele an seinen Atemzügen zu beruhigen die Sicherheit versprachen und sie mit Geborgenheit umfingen, jeder Einzelne wie ein Versprechen auf eine glückliche Zukunft. Statt Trost im Gedanken zu suchen fand sie ihn in dieser Wärme und in diesem vertrauten Geruch nach herber, frischer Erde und weichem Melissenkraut, fand sie ihn in seinem Verständnis, im festen, regelmässigen Schlag seines Herzens, so nah bei ihrem. Heute Nacht würde er sie nicht allein lassen, nicht heute. Dieses vermeindliche Unglück und die Bedrängnis die sie dicht vor den Toren Berchgards überrascht hatte als sie sich vom Kloster auf nach dem Rückweg gemacht hatten, hier und da im Wald streunend um sich die Gegend vertraut zu machen, war jetzt ihr Glück. Noch einmal festhalten, noch einmal aneinanderklammern und doch, der heiße Quell ihrer Trauer verronn nicht, nässte ihre Wangen, Zeugen ihres Gefühls, der Schwerkraft nicht trotzend.

E
s war als würde man ihr einen Teil ihres Herzens herausreissen um es für eine Weile andernorts einzuquartieren. "Das ist es wert..." raunte seine Stimme leise, in tiefem Mitgefühl und Liebe an ihr Ohr als empfände seine Seele eine ähnliche Qual. "Wir schaffen das, wir schaffen alles." Genau das was sie hören wollte, hören musste. Trotzdem klang ihr kleines, allzu zaghaftes und in Tränen schwimmendes, viel zu hell artikuliertes "ja" alles andere als sicher. Immerhin wusste sie jetzt wie sehr sie ihn liebte. Sie war so verzaubert und liebend wie der Mondschein der kühl und immerwährend wenn auch bald ab- bald zunehmend durch die noch unverhangenen Fenster auf die blossen Flure des bisher sehr spärlich eingerichteten Hauses das sie in Berchgard hatten beziehen dürfen, fiel. Flammend und flackernd, zeigte sich die Wärme des Kamins, mal aufzüngelnd, mal sich duckenden Feuers, wärmer und bewegter, wie ihr Herz. Noch hatten sie nicht allzu viel, hielten doch aber das Wertvollste und alles dessen sie wirklich bedurften, in ihren Armen.

Fest drückten sich ihre kleinen Finger in den Stoff seines Hemdes, fest hielt ihr Herz, standhaft fest an diesem Gefühl das ihre Seele wie ihr Herz für ihn aufbrachten. Ihr Leben hätte sie für ihn gegeben und er, das wusste sie, seines für das ihre. Da konnte sie ihn doch ganz gewiss für die Nachtläufe von fünf Monaten entbehren, oder nicht? Wenn sie ihn danach für immer haben durfte? Für immer bei ihm sein? Alles mit ihm teilen? Ja bitte! Wenn sie nur schon vorbei wären und dabei hatten sie garnicht begonnen. Erst mit einer schriftlichen Erklärung und Bitte und einem darauf folgenden Gespräch hatte der Diakon gesagt. "Lass mich nicht allein..." Ihre Stimme war ein teils stur sich gegen die innigen Gefühle aufbäumendes Wimmern aber auch ein Geständnis, ein Bitten und Flehen. "Lass mich nicht allein." Und ihr "Bitte" kam aus dem tiefsten Innersten ihres Herzens. Niemand der nicht von dieser wundersamen, alles zu heilen scheinenden Krankheit der Liebe befallen war, wirklich befallen, hätte sie jetzt verstanden. "Ich werde jede Nacht meine Seele zu dir schicken und sie wird bei dir liegen, ganz dicht neben Dir."

D
a gelang es ihrem Verstand einen allzu schwachen Trost zu finden und in die Stille des Raumes hinein, raunte sie auf das Ende seiner Worte hin, seiner Erwiderungen. "Dan? Ich... weiß wir haben nicht soviel aber... ich wünsche mir ein Medaillon, mit deinem Gesicht und... dem kleinen Efeuring. Dann werde ich etwas haben woran ich Trost finden kann wenn Du nicht hier bist." Noch immer beherrschte dieses zaghaft gequälte, tränenumwölkte Flackern ihre Stimme, denn sie wollte die Tiefe ihrer Emotionen nicht zugeben, ihn schonen, gleichob sie sich auch nicht ganz verschleiern ließen und doch schien ihrer kleinen Stimme auch die Ahnung des Glücks anzuhaften das am Ende von langen fünf Monatsläufen auf sie warten würde. Andere mussten länger warten, da war sie sicher. Vielleicht ein ganzes Leben, also was waren fünf Monate? Noch lange, lag sie wach, wollte diese Momente nicht verstreichen lassen ohne sich ihrer zu erinnern, ohne Kraft aus ihnen zu schöpfen. Ersteinmal würde er im Adoraner Glaubenshaus nächtigen und sie hier aber sie würden sich sehen, ganz gewiss, jeden Tag, nur eben bei Nacht nicht und das konnte sie doch überleben, nicht wahr?

L
angsam fing sie sich, anhänglicher dennje nach allem was das Tages- und Abendlicht ihnen gebracht hatte und flehentlich raunte sie. "Lass uns... versuchen uns wenigstens am Tage zu sehen, sonst werde ich das nicht schaffen. Wenigstens ein paar Stunden, vielleicht am Abend wenn das Tagwerk getan ist. Oder... lass und alles zusammen tun, was wir zusammen an Tagwerk verrichten können, ja?" Und in diesem 'ja' lag all ihre Hoffnung, all ihr Wünschen und ihr Sehnen. Er war ein Teil von ihr, ein Teil der sterben würde wenn sie ihn verlöre. Noch waren ihre Augen nass aber ihre Lippen waren doch zu einem Lächeln bereit. Ein paar Tränen und ein tiefes Weh, sie würden es überleben. Wer wusste schon wann sie es zustande brächten hier zwei Wohnungen einzurichten und im Moment ging sie vom Übelsten aus, das es ihnen nicht so rasch gelingen würde, ihre Worte jedenfalls ließen ihn das wissen. "Wenn wir das schaffen... mit den Wohnungen, kann ich wenigstens Gute Nacht sagen..." Danach war sie still, still genug um von ihm verstanden zu werden.

A
m nächsten Tag hinterlässt sie einen Zettel in seinem Stiefel, heimlich hineingeschummelt:


Du siehst mehr in mir als Andere sehn,
Erkennst die Trauer in meinem Lächeln,
das Glück in meinen Tränen,
die hehre Absicht in meinen Versuchen,
mein Wachsen im Scheitern,
die Verletzung in meinem Hadern,
und die Liebe in meinem Zorn.
Du verstehst nicht nur meine Worte
sondern auch mein Schweigen.

Deine Parvi


Zuletzt bearbeitet von Andhrina Talell am 08 Nov 2021 03:06, insgesamt 8-mal bearbeitet
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Danyil Velos





 Beitrag Verfasst am: 09 Nov 2021 11:46    Titel:
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Ein Weg, der nicht endet, wenn widrige Umstände zu einem getrennten Sein führen…

…aber das lässt sich vermeiden. Je näher er ihr ist, umso mehr er die Arme um sie schließt, um ihr Sicherheit zu geben, die Sicherheit seiner Gefühle, seiner starken Arme, umso mehr kreisen seine Gedanken um diesen einen Punkt. Fünf Monate… endlos lange fünf Monate. Und dies nach einer Zeit, wo sie sich selbst die einzigen Wesen waren, denen sie vertrauen konnten.
Ihr Schluchzen, die heißen Tränen… sie sind wie ein brennender Dolch, der sich in sein Herz bohrt. Umso schlimmer, da er dieselben klagenden Gefühle spürt ob dieser Aussicht.
Nein, es muss einen Weg geben, das zu… erleichtern. Hm, umgehen ließ es sich nicht, war es doch eine Bewährungsprobe, welche von den lichten Göttern auferlegt wurde. Warme, dunkel angeraute Worte stehlen sich zu ihr, als sie endlich in einen unruhigen Schlummer gesunken scheint.
„Wir werden beisammen sein… immerdar… unmöglich, uns zu trennen…“ murmelt er leise, sodass der leichte Atemhauch über ihre goldenen Haare streicht. Die Idee weiter wälzend, ausformulierend für seine Gedanken bringt auch er sich nach und nach in den Schlaf hinüber.
Ein Traum beschert ihm das Bild des neuen Zuhauses… ein Zuhause, das auch den Vorgaben der Kirche genehm sein könnte. In diesem Traum schwelgend ist er für sie da, strömt die Zuversicht zu ihr hinüber in dieser nahen Umarmung der Gefühle.

Unlängst am nächsten Morgen ist er noch lange vor ihr längst auf den Beinen. Eine Nachricht beruhigt sie, verkündet von wichtigen Erledigungen und einem frühen Beginn in der Schankstube. Möge er es sogar noch schaffen, ein wenig Holz zu schlagen, das sie verkaufen können.
Er hat sie sicher eingemummelt in die weichen Felle, sodass ihr kein kühler Luftzug unangenehm werden könne.
So hat er sich bereits auf den Weg gemacht, ein mildes kleines Mahl, ein Omelette mit Kräutern, für sie hinterlassen. Es ist sogar noch warm, wenn sie zur Kochstelle hinüber strebt.
Über ihren Schuhen ruht ein kleines Lederbeutelchen an einem Band. Sollte sie es öffnen, findet sie eine seiner dunklen Haarsträhnen darin, zusammengebunden mit einem kleinen Strickstück.
Er muss sein Packpferd mitgenommen haben. Der hübsche schwarze Hengst weilt in seinem Verschlag und kaut genüsslich auf seinem Frühstücks-Heu. Ein langer Tag mag vor ihnen liegen.

So findet sich Dan alsbald bei einem der Pfandleiher ein, preist ihm ein paar der mitgenommenen Schmuckstücke aus dem elterlichen Hause an, welche sie sicher über die Reise gebracht haben. Es ist eine gut erkleckliche Summe, welche er dafür erhält und so wiegt er das Säckchen Gold sorgsam in den Händen. Für Möbel soll es sein, für gutes Handwerkszeug, mit dem er gefällte Stämme zu Brettern und schließlich zu Wänden aufbauen kann. Ein wenig Sicherheit und neue Zuversicht, dass sie sich trotz der strengen kirchlichen Auflagen nicht weit voneinander entfernt finden müssen.

Als sie des Abends selbst von ihrer täglichen Arbeit heimkehrt, ist er bereits am Hämmern und Sägen. Bearbeitet das grobe Holz, misst immer wieder mit einem Stecken aus. Im oberen Stockwerk hat er bereits eine grob gehauene Tür eingelassen. Sie wirkt zugig und schließt nicht dicht, aber sie grenzt eine kleine Wohnung ab. Gerade zieht er eine kleine Wand vor dem Hauseingang, welche sich an die Treppe anschließt. So will er auch die untere Etage zu einer kleinen Wohneinheit abschließen mit einer weiteren eingelassenen Tür. Aber diese ist noch nicht angefangen.
So hält er inne als er das holde Glück erblickt und seine Liebste den Raum zum Strahlen bringt, ebenso wie sein Lächeln hell aufbegehrt. Die ganze Hoffnung und Sehnsucht des tages überwältigt seine Sinne und er geht rasch auf sie zu, achtsam das Werkzeug ablegend. Seine starken Arme schließen sich um ihre zierlichen Frauenkörper. Fest aber doch behutsam sanft, mit jedem leichten Muskelspannen die Gefühle seines Herzens sprechend.
„Parvi… ich habe einen Brief an das Kloster gesandt… sie eingeladen unser Heim zu begutachten. Sich davon zu überzeugen, dass wir der Tugendhaftigkeit fromm sind und gewillt die Prüfung der Enthaltsamkeit fortzuführen. Auch ohne, dass sie uns allzu weit zu trennen bedürfen. Wir werden nah sein. Uns hören können und sehen, sobald sich der tag dem Beginn und dem abendlichen Ende neigt.“
Der herb-aromatischen Duft des Zeder- und Birkenholzes, der ihm von der Holzhack-Arbeit anhaftet vermischt sich mit dem Duft seines Schweißes ob der harten eifrigen Arbeit. Er muss selbst nach dem Dienste in der Schankstube erneut im Wald gewesen sein, noch mehr Holz besorgend.



Du bist mehr als alle anderen,
du zeigst mir mehr als nur dein Lächeln,
zeigst mir deine Trauer, deine Gedanken, deine Gefühle,
die so leicht greifbar und doch so aufgeregt flatternd sind.
Wir wachsen gemeinsam an allem, was die Lichten für uns bereit halten.
Wir durchstehen alles… selbst widrigste Wege, die uns nur noch mehr stärken.
Ich lasse dich nicht allein.
Ich lasse dich nie allein und werde immer in jedem Gedanken, jedem Blick und jedem Lächeln bei dir sein.

Des Texes Schwur


Zuletzt bearbeitet von Danyil Velos am 09 Nov 2021 13:49, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Andhrina Talell





 Beitrag Verfasst am: 25 Nov 2021 16:12    Titel:
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Erst zu sich selbst stehn befähigt hinter Anderen zu stehn...

Um das Fenster spielte der Frost während durch die Scheiben mondhelle Nacht auf sie herabfiel. Unlängst lagen sie, eingekuschelt in die Felle und Decken, die nebst Dan's eigener, reichlicher Wärme sie mehr als genug vor den jetzt winterlichen Nächten zu schützen wussten. Im Kamin waren die letzten Feuerfunken verloschen auch wenn noch reichlich Glut vor sich hinglomm, das Dunkel um sie herum in vagen, warmen Schein tauchend. Überall roch es nach frischem Holz, nach Leben und einem neuen Anfang. Wie ein Traum erschien es ihr nicht denn sie wusste wie hart sie dafür gearbeitet und was alles sie dafür getan hatten. Obgleich der Tag mit seiner Pflicht anstrengend, ihr einiges an Kraft abgerungen wenn auch verliehen hatte, so war sie es die noch keinen Schlaf fand und tief bewegt raunte ihr kleiner Mund zärtlichen Flüsterns gegen Dan's Schläfe während ihre kleinen Finger ihm, zu bewahren suchend, durchs Haar strichen: "Wenn Du wüsstest, wie sehr ich Dich liebe. Wenn ich nur Worte hätte um es zu sagen. Diesen Weg würde ich tausend und tausend Mal neu mit Dir gehn, bis zum Ende, nur um jetzt hier zu sein..."

Zeitweilens viel zu nah am Wasser gebaut, standen in ihren Augen Tränen, weil ihr das eigene Leben zu tief erschien, die Gefühle zu voll, satt wie eine vor Grün überfließende Sommerwiese, ein übersprudelnder Bachlauf der über sein eigenes Ufer trat und tief in ihr, stand ihr danach ein Fest zu feiern um sich bekannt zu machen auch, mehr aber um ein Ventil für das zu finden was in ihrem Herzen um sich ging. Sie wollte Andere an dieser Freude teil haben lassen, am liebsten Gestern, gleich Morgen. Sternenlicht lugte zu ihnen herein, das Rauschen und Branden der See im Rücken die sich an der steil abfallenden, nahen Küste brach. Wind heulte gegen die Dachsparren des geräumigen Hauses und doch lauschte sie beinahe nur diesen ruhigen Atemzügen neben sich, dem Schlagen eines Herzen mit dem das ihre war, angefüllt mit dieser warmen, anheimelnden Vertrautheit, stark und fest, allzu vertraut. Über Monate hinweg waren sie zusammen gewachsen, hatten mit und füreinander, gegen die eigenen Ängste gefochten, gegen Verrat und giftiges Wort. Mondlauf für Mondlauf hatten sie es ertragen und waren daran gewachsen über sich selbst und alle ihre Vorstellungen wie sehr zwei Menschen sich vielleicht finden könnten, hinaus.

Ein oder zwei Mal waren sie der Wirkung des Giftes nur um Haaresbreite entronnen. Liebe war ihre Grundfeste gewesen, Glaube ihr Schild, Hoffnung und Wille ihre einzigen Verbündeten in diesem Kampf gegen etwas das man nicht sehn hatte können und das doch eine verheerende Wirkung gehabt hatte wenn letztlich auch nicht zu ihrer beider Schaden. Sie waren wie ein junger Baum gewesen dessen kleine Triebe man fortwährend vom Stamm zu schlagen meinte aber dort wo man sie schlug hatten stehts zwei Neue gesprossen und mit jedem Schritt in die richtige Richtung waren ihre Schatten länger geworden, waren sie gewachsen, bald gegen Vieles gefeiht was im Mund des Menschen eine vergiftete Klinge sein konnte: das Wort. Stunden und Tage hatten sie im Wortgefecht verbracht, mit sich gerungen bis alle Ängste offen auf dem Tisch gelegen hatten, ausgebreitet wie nie verheilte Wunden und wie oft hatten sie in Büchern und bei Wissenden nach Rat gesucht, wieviel hatten sie gelehrnt und waren Willens gewesen zu lernen umeinander nicht zu verlieren. Sie hatten den schweren Weg genommen, ganz nah am Abgrund vorbei.

Als sie letztlich begriffen hatten das sie diesen Gegner nicht besiegen konnten ohne Leben zu nehmen, waren sie geflohen und nun nach schier endlosen Wochenläufen zu Land, zu See, immer im Dunkeln, hoffend und bangend, waren sie hier und wollten endlich beieinander sein ohne diesen verschleierten Krieg im Rücken und jetzt sollten sie fünf Monate warten? Worauf? Eine Bewandniss hatte es damit auf sich, da waren sie Beide sicher aber sie ertrugen es nicht, Rina am wenigsten. Eine Tür vor der Person abzuschließen die sie auf der Welt am meisten liebte, die sie brauchte auch wenn sie lange gegen diese Vorstellung gewesen war so würde doch Niemand sie je so erfahren wie sie war, wenn er nicht Teil von ihr war. Über die schier unerträgliche Zeit der Prüfungen waren sie miteinander verschmolzen und sich auseinander zu reissen verursachte ihr unerträgliche Schmerzen. Mehr noch, sie hatte das Gefühl ihr Schicksal und ihr Glück in Hände zu legen die nichts von ihnen wussten und die vielleicht ohne jedes eigene Empfinden von Liebe damit schalten konnten wie sie wollten. Was der Diakon da in Händen hielt, war ihr größter Schatz, ihr Leben, wie konnte sie es ihm anvertrauen wenn sie schon jetzt spürte wie es sie innerlich zerriss?

Er tat wie ihm geheissen aber wer sagte dass das in ihrer Situation gesund war? Sie hatten angefangen die unterdrückten Gefühle, das Streben und Sehnen nach Nähe in sich einzuschließen und dort wohin sie es geschlossen hatten, war es gewachsen, Tag für Tag, Nacht für Nacht und dann? Dann hatte es sich Bahn gebrochen. Der Himmel war ihnen auf den Kopf gefallen, ihre Herzen hatten rebelliert unter dem völligen Unverständnis darüber das was eben noch gut und heilsam gewesen war, was ihnen soviel Kraft und Mut und Durchhaltevermögen gegeben hatte, nun verboten sein sollte. Sicher gab es einen schlauen Kopf der ihnen das hätte irgendwie erklären können. Ebenso sicher war für sie jedoch auch dass das Leben in ihnen rebelliert und mit ihnen zu streiten begonnen hatte. Sie hatte sich nie so entzwei gefühlt, hatte nie in diesem Maße das Empfinden gehabt gegen sich selbst und die eigene Lebensfähigkeit, die eigene Authentizität zu kämpfen als in diesen Tagen des ewigen, endlosen Wartens. Sich selbst zu verleugnen hatte sie mehr geschmerzt als jede Wunde die man ihr seelisch oder körperlich Jemals zugefügt hatte.

Sie liebte Dan, wollte bei ihm sein. Er war der einzige Mensch von dem sie, die gelernt hatte mit nicht viel mehr als sich selbst auszukommen, wusste das sie ihn brauchte. Jede Sekunde die ihr vergönnt war nach all dem Werk eines Tages wollte sie mit ihm verbringen. Nur neben ihm liegen, sich geborgen wissen, leise vertraute Worte austauschen und in seinen Armen den Schlaf suchen. Sie hatte ihr Herz an dessen arglosen, unwissenden Dieb verschenkt noch ehe er sich ihrer ganz gewahr gewesen war ob gewisse Überlegungen der Temorianischen Priesterschaft das nun so vorgesehen hatten oder nicht. Wenn Eluive es so eingerichtet hatte, es ermöglicht hatte das diese Dinge geschahen, dann mussten sie gut und richtig sein und mehr noch, seit sie einander hatten war alles um sie herum gewachsen, sie selbst waren gewachsen, in Windeseile. Ihre Liebe hatte Leben gebracht, sie ermutigt und befähigt alles Mögliche auf die Beine zu stellen, ihnen Kraft geschenkt, Liebe und Geduld im Übermaß und hatten davon nicht auch ihre Freunde gezerrt? Ja reichlich.

U
m sie herum war alles lebendig geworden und plötzlich waren Dinge möglich gewesen die zuvor keine Lebensgrundlage besessen hatten. Sie waren wie zwei Reagenzien die miteinander reagierten, zwei Magnete zwischen denen etwas entsand wie Energie. Etwas das mit dem Gedanken an Trennung verloren ging. So lange hatte sie sich nicht mehr so schwach gefühlt und so als wäre sie ihr eigener Feind. Alles hatte mit einem Mal soviel Kraft gekostet. Nein, alles daran zusammen zu sein, war richtig. Sie waren zu weit um diesen gewaltigen Schritt zurück zu machen, viel zu weit. Sie konnten nicht an diesen Ort zurück. Sie hatten es versucht und Temora wussten, sie hatten gelitten genug. Vor einigen Tagen hatten sie beschlossen die Wände einzureissen die ihnen das schmerzliche Gefühl der Trennung vermittelten und sofort hatte sie das Gefühl vor Dan, oder vielmehr ihrer Unsicherheit und ihrem Schmerz, weglaufen zu wollen, verloren. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich innerlich zermürbt gefühlt, um ihr Selbstwertgefühl, das immer auf der eigenen Handlungsfähigkeit, ihrer Mündigkeit basiert hatte, beraubt. Und dann? War sie wieder ganz gewesen.

Nie wieder, nie wieder. Keine Wand der Welt und kein Ratschlag, gerade dann nicht wenn er gut gemeint war, denn das entzog sich jeden guten Ratschlages Sinn, würde diesen sprudelnden, heilsamen Quell der Liebe die ihr allzeit eine Kraft gewesen war, dieses Glück unter dem ihr Herz allzeit kleine Sprünge machte, je wieder ersticken... Ging es nicht darum? Zu bewahren was zwischen ihnen war, es zu pflegen und in Stand zu halten, wehrfähig und unerschüttlich zu machen? Für den Anderen zu kämpfen und für ihn einzustehen. Nun wenn man für Andere kämpfen wollte musste man erst für sich Selbst richtig kämpfen lernen hatte man ihr beigebracht. Sie waren zusammen gefallen und wieder aufgestanden und das würden sie auch weiterhin tun, mit ein wenig Humor, der auf Güte basierte. Ein wenig Humor und viel viel Liebe. Liebe die ihnen immer das gab was ihnen an Kraft, Ausdauer oder Verständnis manchmal fehlte. Ihrem eigenen Gefühl nicht treu zu sein, war in dieser Situation ein Fehler gewesen, nicht das sie all ihren Gefühlen immer freie Bahn gelassen hätte, für alles gab es eine Zeit aber dieses, Liebe, war ein Grundpfeiler auf dem ihr fester Stand basierte. Sie konnte sich nicht einfach den Boden unter den Füssen wegreissen und erwarten ihr Gleichgewicht zu behalten.

Jetzt mussten sie einen Weg finden die Beweggründe der temorianischen Kirche zu verstehen und sie trotzdem zu ehren ohne sich selbst zu verraten. Auf jeden Fall würden sie es dem Diakon sagen müssen. Ihre Angst das er es persönlich nehmen könnte, war groß, sie kannten die Priesterschaft nicht gut aber daran gab es keinen Weg vorbei. Die Wahrheit hatte ihnen oft geholfen, vielleicht würde sie das auch jetzt tun. Es war ihr Unvermögen, nicht das des Klosters. Nein, für sich selbst einzustehen, gut für sich zu sorgen und die Verantwortung für die eigenen Empfindungen und Taten zu tragen war nicht immer leicht aber auch nicht immer schwer und meistens fühlte es sich gut an. Es war ihr Leben, bisher mussten sie nur sich selbst repräsentieren wenn nicht gerade im Dienst und dann authentisch zu sein, war ihr wichtig. Wenn dazu ein Makel gehörte und die Götter wussten sie hatte genug, würde sie auch diese verteidigen, sie waren ein Teil von ihr. Als Rekrutin authentisch das Lichte Reich, als Andhrina authentisch sich selbst. Diese Erwartungen musste sie erfüllen, wollte sie erfüllen. "Oh ihr Götter macht meinen Rücken stark... lasst mich nichts erwarten bevor ich nicht erfüllt habe was ich von mir selbst erwarte und was ich nicht erwarten kann, lasst mich hoffen."


"Vollkommenheit basiert auf drei Pfeilern: Liebe, Zuneigung und Vertrauen.
Davon keine Fehler zu machen, hat Niemand etwas gesagt. Einen Menschen
muss man mit seinen Mängeln lieben und respektieren, sonst tut
man es garnicht"
Rajuhuan Talell


Zuletzt bearbeitet von Andhrina Talell am 25 Nov 2021 16:27, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Andhrina Talell





 Beitrag Verfasst am: 07 Dez 2021 03:03    Titel:
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Liebe ist die Grundlage für alles das wachsen soll.

Traumverlorenes, dem Auge nach, warmes Morgenlicht spielte durch die leicht matten Fenstergläser und durch die Zierde von zartem Raureif das sich darauf niedergelassen hatte. Die Tage wurden kälter so das die Finger der Sonne sich spielend taten mit dem steifgefrorenen Gras rings um das Haus. Dahinter brachen sich, schier endlos geduldig und sinnend die Wogen des heransprühlenden Meeres welche den Atem des Windes zu ihnen herauftrug. Sanft heute, rüttelte er an den groben Balken, den Dachsparren als habe er Kunde mit sich gebracht. Einstweilen war das Licht um sie herum noch freundlich mild dem leicht schlaftrunkenden Auge und ihre Gedanken halb noch zwischen warmen Decken bei vergessenen Träumen. Auf dem Herd aber, während sie, zitternd und fröstelnd sich nah am Ofenfeuer aufhielt, sich keinen Milimeter bewegend, wurde bereits die Milch warm. Hafer- und Hirsebrei war ihr bisweilen noch immer das liebste Frühstück auch wenn Dan es nicht ausstehen konnte. Ihm genügte frisches Brot, etwas gute Butter und ein Muß aus Saaten oder frische Kräuter die jetzt nurnoch schwer zu bekommen waren. Die geborene Köchin war sie nicht, sogar sehr weit weg davon aber ein paar Dinge konnte man, zu ihrem Glück kaum falsch machen.

Seltsamer Weise hatten sie, ohne darüber zu sprechen, viele Dinge nach einer Art aufgeteilt wie Rina sie zu tun, in ihrer Art um Klischees herumzutänzeln, niemals angedacht hatte. Etwas in ihr versuchte sich um ihn zu kümmern, wollte ihn beschützen. Nicht wie ein Mann seine Frau oder eine Mutter ihr Kind. Wie eine Frau ihren Mann. Mit seinem Antrag hatte er die Verantwortung für sie übernommen, nachdem was sie gelernt hatte. Sie hingegen hatte ihn zu unterstützen, seine Gefährtin zu sein, aber das sie das lieben könnte, das sie das wollen, ja sich danach sehnen könnte, hatte sie nicht gedacht. Sie hatte diese Rolle nicht spielen wollen und jetzt war es keine Rolle mehr. Obgleich sich auf Augenhöhe findend spürte sie in seiner Gegenwart eine Art von Schutz die ihr Glauben machte sie wäre kostbar, etwas das ihrem Gefühl für ihn so ähnlich war, als wäre er ein Teil von ihr wollte sie ihn beschützen und beschützt werden. Vielleicht sprachen die Leute deshalb gern von einem Seelenteil oder davon das Frau und Mann ein Fleisch würden. Es fühlte sich wirklich so an. Nichts auf dieser Welt schien ihr unersetzlicher, wertvoller und liebenswerter als er. Da war etwas in ihr herangewachsen das gedachte ihn ewig zu erhalten. Ihr Lebtag lang würde sie ihm keine Vorschriften machen, sie hatte keine Lust daran ihn zu behandeln als wüsste er nicht was er tat oder was er brauchte. Ganz im Gegenteil fühlte sie sich um ihn herum selbst oft klein und das nicht ungern. Statt dessen also suchte sie unentwegt ihn in den Dingen die schon da waren zu bestärken wenn sie konnte.

Ging es um die Einrichtung oder die Dekoration glaubte sie manchmal sich wie selbstverständlich die Hosen anzuziehen aber in Angelegenheiten von Sicherheit und Taktik, von Plänen und Organisation war er es der die Führung übernahm und das überraschender Weise zu ihrer beider Zufriedenheit und ohne das sie sich abgesprochen hätten. Nicht das sie keine guten Ideen gehabt hätte oder Dan sie nicht berücksichtigt hätte, das tat er immer. Sie berieten sich allzeit. Aber in Momenten in denen er sie zurückhielt, wenn sie unachtsam oder wagemutig in einer gefährlichen Situation die Führung zu übernehmen gedachte, wie man es sie gelehrt hatte, spürte sie ihr Herz höher schlagen, dankbar, verliebt, besessen, wenn er sie zurückhielt. Er besaß sie, ja. Er besaß ihr Herz, ihre Liebe, ihr Vertrauen. Sie wollte sich beschützen lassen, sie wollte auf diese Art geliebt werden, von ihm, nur von ihm. Mit einer Kleinigkeit hatte es angefangen. Plötzlich schien für Kleinigkeiten Platz. Platz der vorher als sie sich dauernd hatten wehren und sich hatten einig werden müssen, nicht dagewesen war. Eine Kleinigkeit... Das tiefe Bedürfnis, einem seltsamen Gefühl von Liebe entsprungen, ihm aus dem Mantel zu helfen. Wieso? Das konnte er allein. Nein, sie hatte es tun wollen. Einfach so. Das hatte ihr Niemand beigebracht oder anerzogen. Da war nur dieses Gefühl gewesen.


Fürsorge kostet keine Kraft
denn sie ist ein Akt der Liebe.
Sie gibt Kraft und macht alles leicht.


Es war Fürsorge. Der tiefe Wunsch für ihn zu sorgen, ihn glücklich und stark und gesund zu sehn und das auf eine Art die sie besser beherrschte als er so wie er eine andere Art von Fürsorge besser zu beherrschen schien als sie und alles daran fühlte sich natürlich an und gut... mehr als gut. Nichts auf dieser Welt war schöner als wenn er ihr nachkam wenn sie eine Stunde über die Zeit war die sie hatte wegbleiben wollen, oder wenn er darüber nachsann wie man Rüstwerk für Frauen, leichter, effektiver und sicherer machen konnte, obwohl er kein Schmied war. Und, sie gab zu, es war nichts verlockender als ihm dabei zuzusehen wie er etwas im Haus reparierte oder Pfeile schnitzte. Garnichts. Sie liebte ihn. Alles was sie füreinander taten schien so leicht und mehr Kraft zu geben als zu fordern. Alles war gut. Obwohl es, wenn auch sehr selten Keilereien, Feuerwerk, über ihnen einstürtzende Himmel gab, so stürzten diese doch immer mit Liebe ein und immer waren sie danach stärker, einander noch näher, verstanden einander besser. Überhaupt seitdem sie die Mauern eingerissen hatten, verblassten solche Momente zu Gesprächen in denen der Eine darum rang den Anderen zu ergründen, zu verstehen.

Du bist erst reich
wenn du etwas hast,
das man mit Gold nicht kaufen kann.


Einstweilen war dieses Haus ein Heim geworden obwohl Rina sich in manch einem Zimmer noch immer wie eine Fremde vorkam. Sie hatten den Grund nicht errichtet, es war schon dagewesen aber es hatte doch irgendwie auf sie gewartet. Manchmal, wenn Dan noch nicht zuhause war, dann durchwanderte sie die Räume aber viel zu sehen das die Zeit und das Leben erst noch anspühlen musste, wie das Meer Treibgut an einen Strand, gab es hier noch nicht. Wer hatte hier gewohnt und hatte er geliebt? Sie hatten hier noch nicht wirklich gelebt, es würde dauern. Ganz so ähnlich war es mit den Menschen die ihnen begegneten. Bekannte Gesichter und doch ein Jeder ein Rätsel für sich, manchmal ein Wunderbares, erstaunlich und liebenswert, großzügig und voller Unwissenheit über den eigenen Wert. Manchmal eingeklemmt in Glaubensmuster, Lebensarten nach ihrer Beschreibung pflegend. Sie bisweilen respektierte und mochte alle, Jeden wie er ihr begegnete obwohl sie mit Jedem nach seiner Art Umgang pflegte, immer taktvoll achtsam, meist aber ausgelassen und gelöst und obwohl sie Viele allzu kurz nur kannte, wusste sie schon jetzt wer ihre engen Freunde sein würden.

Das Regiment einstweilen war ihr wichtig. Sie wollte Teil dessen sein was das Leben und die Lebensart hier bewahrte. Wollte Teil des großen Kreislaufes sein der ihnen dieses Leben ermöglichte. Das Lichtenthaler Regiment beschützte die hier lebenden Menschen damit sie ihrem Tagwerk nachgehn und ein Jeder dem Anderen mit seiner Handwerkskunst weiterhelfen konnte. Niemanden hier gäbe es ohne die Bauern noch gäbe es die Bauern ohne die Saatmeister, die Schmiede, die Schreiner und Schneider. Jeder hier war auf den Anderen angewiesen und alle mussten beschützt werden damit die Grundlage für ein Lichtes Reich, indem sich alle sicher fühlen konnten, überhaupt erst gegeben war. Das Eine bedingte das Andere und man begegnte sich allzeit mit Respekt. Sie hätte sich auch anders einbringen können aber Kochen und Nähen waren nie ihr Handwerk gewesen obwohl sie sich Dan zuliebe manchmal wünschte sie wäre ein weniger kämpferisches Wesen, aber so konnte sie immerhin bei ihm sein und weil sie die Kunst des Bogens liebte, hatte sie sich dafür entschieden. Man soll immer wählen was man liebt. Jemand hatte ihr einmal gesagt das man sein Leben für einen anderen Menschen geben könnte, täte man es aber ohne Liebe, so würde es einem Nichts nützen. Und würde man den höchsten Berg allein durch Glauben versetzen, es brächte nichts ein. Also versuchte sie alles was sie tat denn mit Liebe zu tun, wenigstens aber, zugegeben, mit ein wenig Schalk im Nacken.

Im Regiment hier und da hatte sie das Gefühl eine ungewohnte Rekrutin zu sein denn sie lächelte oft und viel wenn im Dienst auch meist auf eine eher hintergründige, ruhige Art und das selbst dann wenn man sie schalt. Nicht unbedingt zum besten Gedanken jedes Vorgesetzten die es vielleicht gewohnt waren das ihr Gegenüber sich dann duckte oder schämte aber sie würde es beibehalten denn sie schämte sich für Fehler äusserst selten, das hatte sie nicht gelernt. Ihr hatte man beigebracht das Fehler gut waren, der Weg des Lernens der zum Ziel das Können hatte. Sie hätte nie laufen gelernt wenn sie nie Fehler gemacht hätte, nie das Aufstehn wenn sie nicht hingefallen wäre. Dann versuchte sie ihr Gegenüber zu verstehen und ihm entgegen zu kommen mit bestem Wissen und Gewissen. Vielleicht war es ungewohnt das ein Rekrut Zurechtweisung mit Dank empfing. Sie tat das. Ihr sagte es das man Etwas aus ihr machen wollte, etwas Gutes, etwas Starkes. Ein weiteres Schild, einen weiteren Bogen der dieses Land hier, mehr aber die Menschen die darauf wohnten, beschützen würde und Selbiges auf die beste erdenkliche Art. Sie glaubte an sich. Glauben erzeugt Glauben und führt zu Handlungen.


Du bist meine Stärke,
mein Fels,
meine Festung,
und mein Befreier.
Du bist meine Zuflucht,
mein Schild
und mein starker Retter,
meine Burg in sicherer Höhe.


Was Dan anging wollte sie ihn stolz machen. Er sollte eine Frau in ihr haben die, so jung sie war, sich wehren konnte, nicht nur mit der Pike, dem Schild, Dolch oder Bogen, auch mit der Zunge, dem Gefühl, dem Willen und im Glauben. Er sollte eine Frau haben die gerade dann hinter ihm stand wenn er Fehler machte, so wie auch sie, so wie alle. Aber einfach war sie nicht. Sie war stur, teils viel zu tiefsinnig, hier und da von fremden oder eigenen Emotionen überspühlt und immer neu schäumten in ihr die ergründenswertesten Fragen auf. Aber meistens, zu ihrer Überraschung, wusste er zu antworten. Vor zwei Tagen erst hatte ihr Herz eine solche Frage an Land gespühlt und sie hatte sie ihm gestellt, ohne noch selbst zu wissen wie sie übersetzen, wie sie formulieren sollte: "Was... was... welche Eigenschaften, was suchst Du am meisten?" Ihr Herz einstweilen hatte gemeint das man sich im Anderen immer in dem verlor das man für schön, aufregend oder erstrebenswert hielt, das man liebte. Das Leben gab wonach man sich sehnte, auch ohne es zu wissen. Sie meinte da, ohne jedes bewertende Gefühl das manch einer sich in Hochmut verlieben könnte und also an einen hochmütigen Gatten oder eine Gattin gerieht und manche sehnten sich nach Freiheit und geriehten an einen der vor allem dieses lebte. Sie waren, Jeder Mensch für sich, wie ein großes Meer, das seine tückischen Stellen und Untiefen besaß. Wonach hatte sie sich gesehnt? Was liebte sie?

Die Wahrheit war: Sie liebte Größe. Nicht die äussere Größe, sie liebte die innere Größe die oft aus viel Leid entstand, also auch Verletzlichkeit die dem Fühlen entsprang. Auf diese Art liebte sie Stärke und Schwäche zugleich aber auch die Weisheit die aus Beidem erwuchs. Am meisten aber liebte sie Liebesfähigkeit die auf Freiheit fußte und Güte, also auch Humor. Sie liebte Zusammenhalt, Wahrhaftikeit, Standhaftigkeit, Ernst. Sie liebte das Geheimnisvolle... und er war all das auch wenn er in der Öffentlichkeit hier und da anders erschien denn er erschien so wie er es wollte und zeitweise machte er sich, ihrem Wahrnehmen nach, kleiner als er es war. Er hatte Demut und wusste was er selbst schlichten und richten konnte und was in die Hände der Götter zu legen war. Zu wissen wo die eigene Macht und Weisheit ihre Grenzen hatte, das war Demut. Eine Stärke, wenn man sie fragte. Man durfte ab einem gewissen Punkt loslassen. Niemand war vor unlösbare Aufgaben gestellt. Aber sie liebte auch Fehler... denn sie hatte ihre eigenen. Sie hatte nie Jemanden gewollt der perfekt war, nie. Sie hätte sich nicht wohlgefühlt in der Nähe eines solchen Menschen, war es ja ohnehin immer nur Schein, dieses "alles richtig machen". Vor allem richtig wonach? Nach einer Mode und einem Gesetz das sich in 50 oder 100 Jahren ändern würde? Heute war für Frau eine melodische Stimme angedacht, morgen eine kräftige. Heute pummelig, dann hager oder hochgewachsen, dann klein. Männer sollten kriegerisch, dann stark und praktisch sein, später liebevoll und einfühlsam. Lieber gleich wer man war das sparte eine Menge Mühe und am Ende zählte doch nur wen man liebte ganz unabhängig von Statur, Umfang oder Stimmklang. Wenn man liebte war all das perfekt. Dann hüllte eine raue Stimme so angenehm wohlig ein wie eine sanfte, weil sie vertraut war und dem Schönsten, wichtigsten Geschöpf des Lebens gehörte.


Man soll lieben, soviel man kann. Darin liegt
die wahre Stärke. Wer viel liebt, der tut auch viel
und vermag viel. Was in Liebe getan wird,
das wird gut getan und bringt Leben.

(V.v.G.)


Die größte Lebens- und Leidensfähigkeit, der größte Schatz, die größte Stärke die ein Mensch besaß, wenn man sie fragte, war die Fähigkeit zu lieben, zu lieben, zu lieben und nochmals zu lieben... Gerade als sie ans Ende ihrer Gedanken kam legten sich zwei allzu große, allzu sanfte Hände an ihre Schultern, strichen liebevoll und einnehmend über ihre Arme und umfingen sie schließlich und während noch die vertraute Stimme sanfte Worte an ihr Ohr flüsterte, wusste sie das dieser Tag gut werden würde, selbst dann wenn er schlecht würde denn in Gestalt eines Mannes stand die Liebe hinter ihr, gerade so wie er geraten war... Dan war aus dem Bad gekommen.

Liebe bedeutet, ganz besonders das Leben eines Anderen,
hier und da aber auch Vieler,
schöner und leichter machen zu wollen.
Diese Liebe kostet keine Kraft
und keinen Dank.
Sie schweigt und freut sich.


Zuletzt bearbeitet von Andhrina Talell am 07 Dez 2021 07:02, insgesamt 21-mal bearbeitet
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Danyil Velos





 Beitrag Verfasst am: 08 Dez 2021 16:42    Titel:
Antworten mit Zitat


Ein langer Weg benötigt Zeit…
Zeit ihn zu finden, Zeit ihn zu gehen und Zeit für die zahlreichen Hindernisse, die sich an seinen Grenzen entlang winden und bewältigt werden wollen…


Aus seinem Blick leuchtet die Liebe zu ihr herüber, als er aus dem Waschraum hinüber zur Küche strebt. Seine Haare sind nass. Er hat sich frisch gemacht, die nächtliche Trägheit vertrieben. Auch wenn er sich jedes mal schüttelt, so braucht er diese morgendliche Ritualität doch sehr, um den tag gut beginnen zu können.
Der helle Glanz der Zuneigung badet sie im goldenen Licht, das durch die selten gewordenen Sonnenstrahlen am Morgen durch die östlichen Fenster dringt. Er ist so weit weg und doch strebt er nun eilig heran. Den Oberkörper noch frei, streift er im Vorbeigehen die Decke vom Stuhl am Essenstische, breitet sie auf, um sie bald über ihre Schultern zu legen. Er achtet darauf, dass sie nicht in Gefahr gerät, angesengt zu werden. Legt so bewahren die Arme von hinten um Rina, um die Hände vor ihrem bauch zusammen zu führen. Er schmiegt sich warm an ihren Rücken. Warm, obgleich er doch gerade das kalte Wasser zum Waschen genommen hatte.
Er duftet frisch, nach Zedernholz, ein Hauch Minzduft gesellt sich hinzu. Frisch und stark. Und doch so nahbar und feinfühlig. In stiller Zwiesprache steht er so einfach bei ihr, tauscht geheime Gedanken mit ihr aus, die sie ohne Worte immer wieder vom anderen hören wollen. Milde Stimmen, die sich um ihre Herzen hüllen und ihnen sanfte, liebende Worte zuraunen.
Er weiß, dass er sie immer beschützen würde. Auch wenn es einfach nur Tatenlosigkeit ist, die ihr zu helfen vermag. Wie oft finden sie gemeinsam den selben Weg, ohne einander abgesprochen zu haben. Kleine Rätselstücke, die sich zusammen finden, weil sie zusammen gehören. So zeigt sich auch ihr Weg, ihr neues Zuhause. Eine Welt mit vielen kleinen Rätseln, die zu ihnen gehören und die sie gemeinsam immer wieder gegenseitig entschlüsseln und neu formen.
Sie lernen sich gerade ganz neu kennen. Und genauso verlieben sie sich immer wieder neu ineinander, so der Alltag immer wieder neue Farben ihrer beider Wesen zum Vorschein bringt. Farben, mit denen sie immer wieder neue Momente formen.


„Fürsorge, eine besondere Form der Liebe
Dem anderen zu zeigen, welch große Wertschätzung man empfindet
Sie gibt Leichtigkeit und Nähe
Schenkt Kraft und Zuversicht
Alles zu meistern, was kommen mag.“


Wie oft er ihren Blick eingefangen hat, wenn die meer-grünen Augen beobachtend auf ihm ruhten, wenn er etwas reparierte oder eifrig dem Schnitzen von Pfeilen nachging. Blicke, die er stets ersehnte, um sie mit einem leicht verwegen zurückhaltenden Lächeln einzufangen.
Jederzeit würde er ihr nachreiten, sollte ein Sturm drohen oder sich schlechte Nachricht dunkel über ihre Wege legen. Auch wenn er den ein oder anderen Vorwand verschleiernd davor schieben kann, um nicht allzu besorgt zu wirken. Kontrolle ist es nie. Sie ist frei… so liebt er sie und so will er sie bewahren.


„Wahrem Reichtum kann man nicht erwirtschaften
Man bekommt ihn geschenkt
Erkennt ihn nur mit offenem Herzen
Er ist das seltenste und wertvollste Gut das einem zuteil werden kann“


Er schmiegt sich neu an ihren Rücken, wärmt die zitternden Muskeln und fühlt nach der reinen Seele. Ganz leicht wiegend stört er sie kaum beim Zubereiten des Hafer-Hirse-Breis, dessen unaufdringlicher milder Duft sich in der Küche ausbreitet und bald das Haus leicht durchzieht.
Dieses Haus hat sie eingeladen. Schon als sie das erste Mal daran vorbei geritten waren, hatte es ihnen ‚zugewunken‘ und sie zum Verweilen eingeladen.
Voll von Leben muss es einst gewesen sein und so sehnt es sich gewiss danach, dass sie beide es neu mit Leben füllen. Mit ihrem Leben. Neue Erinnerungen für die alten festen Holzbalken weben, welche die Zeiten beständig überdauern.
So auch die Menschen und anderen Leute, welche ihnen begegneten. Jeder wertvoll und achtsam mit Freundlichkeit bedacht. Wenn er auch oft zurückhaltend, manch einem vielleicht reserviert vorkommt, so sucht er doch stets sich nahbar und auf Augenhöhe zu geben. Sie sind alle gleichsam besonders. Haben alle ihre Wege beschritten und gemeistert. Mancher hat sich in ein Muster begebene, sich fremde Farben aufmalen lassen anstatt seine eigenen Kunstwerke zu schaffen. Manch einer wähnt sich damit am Ziel, manch einer erfindet sich regelmäßig neu. Jeder für sich sind sie einzigartig.

Und genauso einzigartig ist die zierliche Frau mit dem fließend goldenen langen Haar, die in seinen Armen weilt. Ob häuslich oder kämpferisch, er werde ihr immer den Rücken stärken. Lieb sie so wie sie ist… den freien flatternden Vogel, der ab und an seine Wege fliegt, um doch immer wieder zurück zu kehren.
Ihm selbst fällt es zuweilen schwer, die eigenen Flügel ruhig zu halten und den allgemeinen Erwartungen nachzustreben. Da fordert das Regiment recht oft seine Zurückhaltung heraus. Besonders wenn sie gemeinsam stramm stehen müssen, achtsam ohne Vergnügen der trockenen Theorie folgen sollen. Da kommt es ihm recht oft gut gelegen, wenn sie Übungen durchführen dürfen und im Sportdienst austoben erlaubt ist.


„Wir sind gemeinsam stark
Stärker als jeder Krieger es allein je sein könnte
Bauen unsere Festung gemeinsam
Eine Zuflucht, die uns beiden ein Obdach gibt,
wenn die Welt uns zuviel wird und wir einen Ort der Ruhe brauchen
an den wir uns zurückziehen können
Nur Zugang für uns beide“


So sann er noch lange über ihre Frage nach. Konnte nur wenige Gedanken fassen, die sich als Antwort präsent in seine Sinne stahlen.
Er sucht Lebendigkeit, Leben das in seiner Leichtigkeit die Flügel jederzeit ungezwungen ausbreiten kann. Lebendigkeit, so bedingungslos mit der Liebe verbunden, wie Himmel und Erde, wie Sonne und Mond, immer gemeinsam den abwechselnden Lauf antreten und doch gemeinsam den lauf der Zeit bestimmen. So verschieden wie sie sind, ergänzen sie sich und bestehen fort von Anbeginn der Zeit bis in unbekannte Ewigkeit.
So kann sie auch nichts trennen oder entzweien… so soll es sie auch nicht trennen oder entzweien, denn all dies verursacht nur Leid und Kummer, was nicht sein soll… keinen Bestand hat und nur die unnatürlichen Läufe der Zeit ins Rollen bringt. So findet sich immer der Weg, welcher der rechte ist. Immer der Weg, welcher den Lauf der Zeit ins Rollen und geruhsame Laufen bringt.



Man kann vieles warten lassen, vieles hat seine Zeit.
Doch die Liebe sollte man nie warten lassen.
Sie ist der wichtigste Gast des Lebens und wenn man sie mit Warterei straft,
besucht sie einen vielleicht nie wieder…
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Andhrina Talell





 Beitrag Verfasst am: 13 Dez 2021 02:26    Titel:
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...das ich Euch gebe Zukunft und Hoffnung...

Sie war nicht wütend, nicht im Geringsten aber sie war enttäuscht obwohl sie nichts hatte erwarten wollen. Und wenn sie genau nachfühlte war sie verletzt. Weil dieser Mann geurteilt hatte ohne etwas über sie zu wissen. Er hatte keine Ahnung wie oft sie sich bereits selbst bezwungen hatten und das in ihrem zarten Alter. Derweilen, wie tröstlich, sagte ihr jedoch etwas in ihrem Herzen, etwas das gut und mild und sanft war, dass das hier nicht wichtig war für ihren weiteren Weg. Nicht Jeder würde mit ihnen gut sein, jetzt nicht und auch zukünftig. Nach des Diakons indirekter Behauptung sie würde ihren Glauben ablegen wie ein Kleidungsstück, war er noch persönlicher geworden und hatte ihrem Geständnis entgegengehalten das er zwei Jahre gefreit hätte. Sie waren ursprünglich wegen Andhrina's Gesuchs um eine Taufe zu ihm gegangen, eine die sie noch immer wünschte die nun aber wohl nicht mehr zustande kommen würde denn sie hatten zeitgleich auch zugegeben das sie die häusliche Trennung nicht ertragen hatten. Zuvor hatte er sie darüber aufgeklärt das sie ihr Leben und sich in Temoras Hand geben würde und sie hatte gefragt ob sie das trotz ihres häuslichen Debakels könne.

In seiner Reaktion war der Diakon ihr überraschend verletzt vorgekommen. Von einem Geweihten hatte sie erwartet das er nachforschen, sie innerlich aufrichten und ihr irgendwie Hoffnung machen würde aber das hatte er nicht gekonnt, auf sie hatte er einen persönlich betroffenen Eindruck gemacht. Trotz seiner harten Worte, die ihr leicht hätten Angst machen können, glaubte sie nicht das sie verloren waren und Temora war noch immer ihre Freundin, sie fühlte es, fühlte sich verbunden. Diese Zweifel hatten keinen fruchtbaren Boden auf dem sie gedeien konnten, der war längst überstrapaziert worden. Sie hatte auch ihren Glauben nicht einfach abgelegt, das konnte sie garnicht. Zumindest eine Nachfrage hatte sie erwartet, eine Hilfestellung, ein Gespräch, Irgendetwas. Sie waren ehrlich gewesen und hatten offen gesagt wie es stand obgleich sie es versucht hatten, schmerzlich lang versucht. Sie hatten zuviel gekämpft um jetzt diesen Schritt zurück zu einer Trennung zu machen. Danyil hatte ihr Beistand geleistet. Über den Diakon hatte sie nicht urteilen wollen, das stand ihr nicht zu, aber sie wusste das er sich irrte in seinen Annahmen, er kannte sie doch garnicht.

Sie hatten zugegeben das ihnen eine Trauung unter Eluive in ihrem Fall vielleicht vernünftiger erschien. Hätte er gefragt hätten sie ihm erklärt das sie die Mutter auch kennenlernen wollten, vor allem Rina, und das sie sich das Seelenband wünschten. Vielleicht war das naiv aber sie war neunzehn und ihrem Ansinnen nach hatte Kriegskunst in einer Ehe nichts verloren denn sie war darin ausgebildet. Immer zu wissen wie es dem Anderen ging war soviel mehr wert als sie je geglaubt hatte bekommen zu können und sie waren sich ihrer sicher genug um sich dies zu wünschen. Ja, jetzt würde es länger dauern aber das war es wert. Obgleich sie sich an vielerlei Stelle versucht hatten zu informieren hatten sie von solch einer Trennung, die nicht in Frage kam nachdem sie es versucht hatten, nur Adelige betreffend gewusst. Anfangs war der Diakon ihr Großväterlich erschienen vor allem der Anzahl seiner Jahre und seiner Erfahrung wegen aber jetzt...

Stille. Sie sah aus dem Fenster. Unzählige Sterne überschwemmten das Himmelszelt der tiefen Nacht die im winterlichen Atem vor sich hinzuträumen schien. War das real? Hier würde sie wohl Niemand taufen, von daher lag ihre letzte Hoffnung bei Christian. Er wollte ihnen helfen die Mutter zu verstehn. Aber sie würden mehr als das brauchen um die Worte des Geweihten zu vertreiben, seine düsteren Verwünschungen. Für sie waren sie das: Verwünschungen. "Bitte helft uns... wir haben doch nichts getan. Wir lieben doch nur. Ihr habt das erschaffen und es gibt soviel Kraft, es kann nicht schlecht sein." Betete die kleine Frau in die Nacht hinaus zu einem Ort der eigentlich in ihr lag und 'Glauben' hieß. Ein fester Fels, wo Äusserlich alles in diese Richtung gehende zu bröckeln schien. Von den Priestern war wohl keine Hilfe zu erwarten aber vielleicht konnten sie noch einmal mit der Exzellenz reden. "Ich gehöre doch jetzt schon dir.. du hast meinen Bogen. Kannst Du mich nicht verstehn?" Richtete sie ihre Worte an die Schildmaid. "Kannst Du das obwohl du kein Mensch bist und nie empfunden hast wie wir?" In ihren Augen standen Tränen der Art gegen die Menschen meisten kämpfen, heraufbeschworen von Gefühlen die einfach da waren ohne eingeladen worden zu sein.

"Dann bekommst Du eben meinen freien Willen... vielleicht ist er sogar mehr wert als ein Schwur der mich zwingen würde." Sie spürte diese Tapferkeit, dieses Feuer und die Hingabe, vor allem aber den Willen alles zu beschützen was sie liebte. Wieso diese Abweisung? Wegen einer menschlichen Schwäche die unter Menschen wohl zu erwarten war? Sie hatte so lange, soviele Mondläufe, um Dan gekämpft und er um sie und das auf eine viel intensivere Art als bloßes Warten und Hoffen es je sein könnten. Füreinander hatten sie alles geopfert und hinter sich gelassen, alles gegeben das ein Mensch bis auf sein Leben, geben konnte. "...und ich bin ein Mensch und kein Gott..." Die Menschheitsgeschichte war seit jeher grausam gewesen. Menschen taten Dinge die Tiere nie tun würden, nicht nur mit den Händen, auch mit Worten. Sie waren daran gewachsen, daran gewachsen ohne Stolz zu werden, vielmehr authentischer. Sich selbst treu zu sein war in ihren Augen eine Tugend, denn es war ehrlich. Es war ihr Schild gewesen sich voreinander zu zeigen wie sie waren, mit ihren Ängsten, mit ihren Fehlern. Diesmal hatte ihnen die Wahrheit nicht geholfen aber sie würde sie nicht in einen Abgrund führen. So war die Welt nicht geschaffen. "Ihr habt uns hierhergebracht, lasst uns jetzt nicht im Stich.. wir sind doch nicht Böse. Kannst Du nicht in mein Herz sehn? Dann weißt Du es doch und wenn ich etwas nicht verstehe, dann zeig es mir." Das Flüstern ihrer Worte verhallte in der Nacht während der kalte Wind, der die Spalten des Holzes gefunden hatte, mild durch ihr Haar strich.



Sie waren in Bedrängnis gewesen,
und die Bedrängnis hatte sie Geduld gelehrt.
Geduld hatte ihnen geholfen sich zu bewähren,
und die Bewährung hatte ihnen Hoffnung geschenkt.


Jetzt waren sie hier und sie würden nicht wegen einer kleinen Differenz aufgeben und schon garnicht würden sie ihr Schicksal in Hände von so wenig Verständnis legen. Im Diakon hatte sie einen verletzten Menschen gesehen, keinen Geweihten, nicht zuletzt aber zumindest hatte er gemeint vergeben zu können und wenn er das konnte, konnte Temora erst Recht. Wieviel mehr könnte wohl Eluive die sie geschaffen hatte und die also um all ihre kleinen und großen Gefühle wusste? Vielleicht waren die Druiden anders. Sie würden anders sein. Sie hoffte es... betete dafür und schlief wenig später eingehüllt in eine vertraute Wärme ein. Eine Wärme die sie jetzt nötiger hatte als alles Andere und die Eluive geschaffen hatte. In den letzten Momenten ihres Bewusstseins erinnerte sie sich an ihre leibliche Mutter und deren Kontrollzwang aber auch an die Worte ihres Vaters die selbst dafür, obwohl Kontrolle Liebe ausschloss, Verständnis gezeigt hatten. "Liebe glaubt alles, hofft alles, erträgt alles... sie stirbt nie." Sie kannte Dan nicht in- und auswendig. Er war ihr noch immer ein Rätsel. Ein wunderschönes Rätsel und sie würde ein Leben brauchen um es zu lösen. Sie liebte ihn und sie würde Nichts zulassen was dieses Gefühl gefährdete. Keine versuchte Kontrolle der Welt würde sie zerstören. Liebe konnte man nicht kontrollieren, sie war ein Kind der Freiheit.


Zuletzt bearbeitet von Andhrina Talell am 13 Dez 2021 15:00, insgesamt 9-mal bearbeitet
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Andhrina Talell





 Beitrag Verfasst am: 15 Dez 2021 02:13    Titel:
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Liebe vor Regeln

Zuerst kommt die Liebe und dann der Verstand der sie vielleicht ungewollt zerstört weil er Dinge kennt die dem Herzen nicht wichtig sind. Sie hatten füreinander gekämpft ohne einander wirklich zu kennen nur das sie sich liebten hatten sie gewusst aber sie waren geschult gewesen, vor allem im Verstand und was sie an Gegnern hatten war eben oft dieser gewesen. Um sich davor zur Wehr zu setzen und ihre Herzen zu beschützen hatten sie auch eben den ihren gebraucht aber jetzt war es Zeit zum Herzen zurück zu finden und fieles das man ihnen angelehrnt hatte, von dem das Herz nichts hielt, das alles schwieriger und komplexer zu machen schien, fiel von ihr ab. Sie liebte ihn jeden Tag mehr aber nie hatte sie ihn besser gesehen als jetzt.

Es war ihm nicht gut gegangen und erst hatte sich ihr Verstand beklagt weil er keinen Rat wusste Dan zu helfen. Ihr Verstand hatte an ihr herumgenörgelt aber dann hatte sie denselben losgelassen und ihr Herz hatte übernommen und es hatte so klar gesehen, Dan gesehen und das was er brauchte. Nach jeder scheinbaren Unstimmigkeit hatte sie ihn mehr geliebt noch als zuvor aber nichts ging über das 'Jetzt'. Ihr Verstand hatte sich zurückgezogen und das Herz handeln lassen und in dem Moment in dem sie wirklich los ließ, von jeder Etikette und jedem Wissen, von allem Zwang wie etwas zu sein haben müsste, da wurde alles in ihr ruhig und klar und weich und weit und sie sah ihn besser, viel besser.

Was er gerade brauchte, sie wollte es ihm geben. Sie wollte Balsam sein für sein Herz und fühlte sich darin wohl und liebend, einfach nur liebend, ohne Bewertung, ohne gut und schlecht, links und rechts, als wäre es der Mittelpunkt der Welt und garnichts sonst wichtig wie dieses Gefühl. Und es war auch garnichts so richtig gewesen wie sein Gefühl war es nun gut oder nicht.


Wo der Verstand zweifeln kann, alles anzweifeln kann,
ist das Herz sicher...
Wo der Verstand sich nicht mehr zu helfen weiß,
kennt das Herz den richtigen Weg...
Wo der Verstand noch zu urteilen sucht,
hat das Herz die Not schon gesehn...


Jemand hatte einmal zu ihr gesagt das man den Verstand bräuchte um eine Brücke oder ein Gebäude zu bauen aber in Sachen Liebe sollte man ihn nicht herrschen lassen. Er kann nur das Für- und das Wider abwägen, bewerten, aber einen Menschen kann man nicht bewerten, man muss ihn fühlen. Seine Beweggründe erforschen, ihn lieben. Einfach nur lieben. Das könnte der Verstand nicht. Er meinte wenn Jemand im Bogenkampf mit einer Eins abschnitte wäre er nicht besser als ein Mensch der mit einer fünf abschnitt. Wer mutiger und beherzter war, das konnte man darüber nicht erfahren. Von daher sagte es nichts aus. "Es kommt nicht darauf an was er gut kann... sondern wie sehr du ihn liebst. Diese Liebe heilt und bewahrt und richtet auf. Etwas das der Verstand nur versuchen aber ohne das Herz nicht tun kann."

Liebe und Menschlichkeit vor Etikette denn nichts braucht
der Mensch mehr als ein Angenommen sein wie er ist...


Die Antwort die ihr Herz ihrem Verstand gab, gleich wie sehr sie sich davor gefürchtet hatte war, das sie Dan mehr liebte als ihr eigenes Leben, mehr, viel mehr und dieser winzige Abstand den sie gehalten hatte fiel als wäre er nicht aus Stein sondern gewebter Luft. Nichts hier, nichts, war kostbarer.


Zuletzt bearbeitet von Andhrina Talell am 15 Dez 2021 02:18, insgesamt einmal bearbeitet
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Andhrina Talell





 Beitrag Verfasst am: 16 Dez 2021 00:31    Titel:
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Eine Kraft die Wände niederreisst...

Über Nacht war der Schnee gefallen und hatte die Welt wie eine Braut in Weiss gekleidet. Im Frühjahr würde sie sich zeigen wie sie war, gefühlt ganz neu und erneuert und unberührt und dann würde der Segen des Himmels auf sie herniedergehn, der Regen würde kommen und sie würde in ihrer ganzen Pracht erblühen. Ganz so ähnlich fühlte Rina sich gerade. Das Leben war ein Gedicht dessen Zeilen der bloße Verstand keine Schönheit und keinen Sinn entlocken konnte. Sie kamen beide aus der Kälte starrer Vorstellungen und wie sie da vor der Tür stand, eingewickelt in das schon leicht abgetragene aber geliebte, warme und weite Wolltuch, die nach Schneesternen schmeckende Luft tief aufatmend, wusste sie das sie frei war. Wo sich eben Fröhlichkeit und zuviel Ausdruck von Begeisterung nicht gehört hatte da fing etwas an, etwas Neues, noch kaum zu greifen aber es fühlte sich gut an.


"Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand..."

Keine schweren Gedanken die zu urteilen und alles und jedes nach Gefahren abzusuchen, die Dinge einordneten oder Beschwerden vorbrachten, die ihr sagten was oder wie sie leben sollten. Das kalte Weiß um ihrer beider Herzen schmolz. All die Etikette dahin, all die Regeln umsonst weil etwas anderes all die Gesetze abgelöst hatte: Liebe. Eine warme, klare und reine Liebe die ihre Finger nicht nach der Dunkelheit ausstrecken musste um zu begeistern und die Lebensfreude in ihnen zu schüren. Sie wollte einfach nur sie sein dürfen mit all diesem Reichtum an Leben in ihrem jungen Herzen, fast wie Kinder, die sich nicht um die Geißel des menschlichen Urteilsvermögens kümmerten. Die sich um Bewertung nicht scherten weil das hier schön war und gut. "Warum soll man für all das hier kämpfen wenn es Niemand liebt? Wenn ich nicht lebendig sein darf? Wenn mich nur immer neuer Tant glücklich macht und ich verlernt habe im Schnee zu spielen?"

"Die Götter haben dir nicht gegeben den Geist der Frucht,
sondern der Liebe und der Umsicht."


An diesem Tag, so heiter und lose, verliebten sie sich nicht nur neu ineinander sondern auch neu in das Leben selbst. Auf einen ausgelassenen Besuch bei Arne folgte eine Schneeballschlacht in der sie sich jagden, lachten bis ihnen der Atem fehlte und zuletzt ganz ausser des Selben in einem weichen Berg aus kühlem Weiss landeten alles ringsum vergessen habend. Nie hatte sie sich so leicht gefühlt, so lebendig. Worte die plötzlich so viel bedeuteten. Leicht... lebendig... einfach da. Sie spürte wie sich in ihrem Herzen die ersten Knospen eines Frühlings auftaten der da draussen noch garnicht in Sicht war. Da waren keine Fesseln, nicht heute, nur Begeisterung, Liebe und Aufregung über die Nähe des Anderen, die Stille in ihren Blicken die sagten: "Ich sehe dich... du bist hier und ich auch und ich liebe Dich. Bei den Göttern ich liebe Dich." Heute und hier, war das Leben unglaublich leicht. Es würde nicht jeden Tag so sein aber von jetzt an, so oft wie möglich. Denn dies war heilig. Die Liebe die in jeder Freude wohnte, in jeder Geste die einen veranlasste für andere einzustehn, sie anzunehmen wie sie waren ohne das Vergebung nötig ist. Die heilte und begeisterte...

"Liebe ist eine aktive Kraft im Menschen. Sie ist
eine Kraft, die Wände in und zwischen Menschen niederreisst..."


(Erich Fromm)

Da stand schon Dan wieder hinter ihr, der für sie wortwörtlich ein paar Wände eingerissen hatte nachdem er sie mühsam aufgebaut hatte, alles ohne sich zu beschweren. Sie sah das alles erst jetzt. Seine Nachgiebigkeit. Seine Liebe. Seine Versuche. Es tat fast weh so sehr liebte sie ihn. Seine Hände rubbelten sanft über ihre Arme, sie wärmend zog er sie an sich, legte seinen Kopf auf ihre Schulter und blickte mit ihr auf das dunkelnde Schneetreiben Junkersteyns, zufrieden und glücklich. Während sie noch lächelte und ihr Herz höher schlug, angenehm angeregt und in dieser tiefen Dankbarkeit all das empfinden zu dürfen, meinte sie leise: "Weißt Du... ich habe Arne und Tali und Rowena und Leandra und Esther und Hedra... und die Leute im Regiment auch... ich hab sie gern. Alle hier. Mein Kopf sagt mir dauernd - du kennst sie garnicht. Mein Herz sagt - das muss ich nicht. Ich tu es einfach. Es macht mich glücklich es fühlt sich warm an und gibt mir Aufwind... manchmal meine ich, ich möchte Bäume ausreissen. Meinst Du das ist in Ordnung?" In ihren letzten Worten verlor sich ein kleines, amüsiertes Lachen, leicht wie der Tag gewesen war. Da spürte sie den sanften Kuss auf ihrer Wange unter dem sie die Augen schloss und ihre Arme legten sich um die Beiden die sie einfingen, beschützend und wärmend, liebende Arme, alle vier. "Du kennst die Antwort..." meinte er leise, dieses sie glücklich machende Lächeln in der Stimme. Leben konnte so leicht sein...

"Dan?" raunte sie nach Kurze neu, auf das leise, zustimmende, allzu vertraute Brummsummen wartend, das "Hm?". "Danke... das Du mich dann am meisten liebst wenn etwas in mir glaubt es am wenigsten verdient zu haben..."


Zuletzt bearbeitet von Andhrina Talell am 16 Dez 2021 02:02, insgesamt 8-mal bearbeitet
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Danyil Velos





 Beitrag Verfasst am: 29 Dez 2021 18:34    Titel:
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    Er steht ihr nahe, sucht ihr Trost zu geben, die Gewissheit, dass sie richtig handeln. Dass sie wissen, dass kein menschliches oder anderes weltliches Urteil je herab werten könne, was sie bereits geschafft haben, gemeinsam.

    Keiner von ihnen beiden legte seinen Glauben hab, keineswegs. Sie versinken noch viel tiefer darin und sehen noch viel mehr zu den Göttern auf. Ihr Wille ist es, dass sie hier sind. Sie haben dafür gesorgt, dass sich ihre Wege kreuzen und für was auch immer es gut sein werde… er hat ihnen auch diese Entscheidung eingeflößt und ihnen den Mut gegeben, sie auszusprechen.

    Auch wenn es nun dazu geführt hatte, dass sie beide enttäuscht waren. Ja, enttäuscht… so tief wie Dan selbst im Glauben weilt, so sehr hat es ihn getroffen. Ehrlichkeit ist immer das, was man bewahren soll. Sie führt einen auf den rechten Pfad. Dass der Diakon seine eigenen Wege ihnen aufzwingen will, nur weil er selbst gelitten haben muss, das ist nicht sein Recht. Das ist niemandes Recht.

    Er selbst wird ihr, Rina, dem zierlichen lebendigen Vogel, beistehen. Er wird sie trösten, ihr beistand geben und ihr stets den Rücken stärken. Er wird ihren Weg ebenen, gemeinsam mit ihr, denn sein eigener Weg ist untrennbar mit dem ihren verbunden. Wohin es sie auch führen mag… oft sieht man nicht, welche Wichtigkeit eine kleine Handlung hat… welche Tragweite eine einzige Entscheidung haben kann… und wo es einen hinführt. So die Götter es wollen, werden sie es erkennen, wenn die Zeit gekommen ist. Bis dahin ruht das tiefe Vertrauen in ihren beiden Herzen. Trägt Schlag um Schlag dazu bei, dass sie sich auch von dieser menschlichen Enttäuschung erholen und sie nicht übel nehmen, sondern Mitgefühl finden, das sie zurück zur Liebe führt.

    Sie wissen nicht, noch ahnen sie, welchen schweren Weg der Diakon hatte gehen müssen. Für ihn mag das Leben hart gewesen sein auf seine eigene Art und Weise, genauso wie ihr leben bisher hart mit ihnen beiden gewesen ist. Niemand sollte dafür verurteilt werden… und das werden auch sie beide nicht tun.

    „Ich liebe dich“ spricht er aus diesem warmen Gefühl heraus, das immer wieder neu auflebt und sich mit jeder kleinen und großen Hürde immer mehr verstärkt. Immer mehr Verständnis und Kraft in ihnen beiden weckt. Eine Wärme, die andere sorgen anlockt und sie neu auf die Probe stellt. Aber sie schaffen das. Sie haben schon so viel geschafft. Manchmal verzagen selbst sie daran, wie viel sie schon überwinden mussten in der kurzen Zeit im Rad des Weltenlaufes.
    Er steht bald neben ihr, wärmt ihr den Rücken, so wie er nah bei ihr steht und die Arme um sie legt.

    „Die Götter werden wissen, welchen Sinn dieser Weg für uns haben wird. Sie werden uns vielleicht an ihrer Weisheit teilhaben lassen, wenn es Zeit dafür ist.“ Findet er tröstliche, vertrauensvolle Worte.
    „Sie sind bei uns.“ *leiser murmelnd, als er die Wange sanft an ihr schmiegt, seinen Kopf für wenige Momente auf ihrer Schulter ruhen lässt, um dann den Blick ebenso hinaus in die sternenbewährte Nacht zu senden.


    „Liebe glaubt alles, hofft alles, erträgt alles…
    Eine Freundschaft, die viel tiefer geht, als jeder Sinn es erspüren kann
    So findet sie immer wieder neue Wege, aufzuleben und zu wachsen
    Selbst wenn man glaubt, dass sie kaum zum wachsen kommen müsste
    Wird sie bald lebhaft erstarken und alle Zweifel und Wiedrigkeiten hinweg jagen
    Blenden mit ihrer Helligkeit und Reinheit, bis nur noch gefühlvolles Licht zurück bleibt
    Und gerade wenn man glaubt, das alles schon am Ende ist“



    Er flüstert ihr die kraftvollenWorte mit dieser warm klingenden dunkel angerauten Stimme zu, die es immer wieder verrät, wie ungewohnt ihm das leise Sprechen ist.


    „Es ist immer so, dass das Leben einem dann die größten Herausforderungen stellt, wenn man glaubt, das alles gut sein müsste. Denn dann sind wir am stärksten. Dann haben wir die meiste Kraft, auch wenn wir es manchmal nicht sehen. Genau dann sind wir stark, auch wenn sich die Stärke dann manchmal verborgen hält. Die Götter senden uns nur Klippen, die wir auch überwinden und tragen können. Nie zuviel… aber auch nie zu wenig.
    Und ich vertraue darauf… wir schaffen das… wir finden diese Stärke gemeinsam, auch wenn es manchmal so täuscht, als wären wir Feinde… als würden wir uns nicht gut tun. Das ist die Herausforderung Alatars… der stetig seine Zwietracht sendet und alles, was zusammen gehört zu entzweien versucht…
    Ich liebe dich…“
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Danyil Velos





 Beitrag Verfasst am: 29 Dez 2021 18:56    Titel:
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    Liebe ist Leben. Gefühl vor Verstand…

    „…das hast du mich gelehrt. Das ist es, was mir immer wieder die kleine Klippe ist
    Der Treppenabsatz über den ich unweigerlich stolpere,
    doch kann ich mich aufrecht halten und weiter gehen
    Entsinne mich darauf, die Füße höher zu heben
    Noch viel sicherer voran zu schreiten.
    Mir meiner eigenen Stärke mit jedem mal ein wenig mehr bewusst.“



    Wo der Verstand zweifeln kann, alles anzweifeln kann,
    ist das Herz sicher...


    Ihre Worte klingen hell und belebend in seinem Geist nach.
    Immer wieder ruft er sie sich in Erinnerung.
    Es tut so gut sie zu hören, zu wissen, was sie bedeuten.


    Wo der Verstand sich nicht mehr zu helfen weiß,
    kennt das Herz den richtigen Weg...
    Wo der Verstand noch zu urteilen sucht,
    hat das Herz die Not schon gesehn...


    Er murmelt sie schon selbst wieder vor sich hin. Weil sie so guttun. Weil sie die Wahrheit sind, nach der er leben und handeln will.

    Sie hatten sich einst getroffen, da wusste er gar nicht, dass ihm so viel fehlte. Da wusste er gar nicht, dass er so vieles falsch wusste und auch wusste er nicht, wie wenig ihm das Leben bisher beigebracht hat.

    Sie ist das Balsam, das jede noch so schwere Wunde an seinem herzen heilt. Stück für Stück immer mehr licht in das trübe Sein hineinbringt und ihn immer wieder neu spüren lässt, wie sehr er für sie da sein will.

    Er liebt sie so sehr, wie das Leben… nein noch viel mehr. Sie ist für ihn wie das Atmen unter Wasser, das Sprudeln in einem lebhaften Fluss, das Flüstern im Wind und das zärtliche Streicheln, das dieser sanfte Lufthauch, auch wenn er einmal stürmischer tobt, über sein Gesicht streifen lässt. Das ist es, was sie beide lebendig macht, was sie beide befreit und ihnen alle Möglichkeiten öffnet, wenn sie nur danach zu greifen wagen.

    Sie
    leben… und sie lieben… Liebe unterwirft sich keiner Etikette. Sie ist frei aus sich selbst heraus und befreit auch diejenigen, die sie tief in sich fühlen und sich von ihr führen und erfüllen lassen.
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Danyil Velos





 Beitrag Verfasst am: 29 Dez 2021 19:38    Titel:
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    „Lass uns alle Wände niederreißen, die uns eingrenzen.
    Lass uns alle Zweifel abschütteln, die unsere Sinne trüben
    Lass uns einen Schneemann bauen, der so rein und unschuldig ist

    Lass uns frei sein
    Lass uns lieben…“


    Schnee… so rein und weiß und doch so unbarmherzig und kalt und doch birgt er Leben, schütz das unter ihm verborgene vor der noch viel unbarmherzigeren Kälte. Sie machen ihn zu einem hellen Glanz, zu einem Funkenregen, wenn sie ihn mit ihren Händen aufstoben und sich gegenseitig damit bewerfen.

    Ein helles Aufleben in dieser Zeit der langen Nächte. Leichtherzig wie Kinder ist das Toben durch die weiße weiche Pracht. Er nimmt sich vor sich diesem kindischen Spiel immer wieder neu zu öffnen. Eine Leichtigkeit und Offenheit die den Geist befreit.

    Er hat so viele kleine Besonderheiten gesehen, Zuhause schon und auch hier, wenn er im Wald noch Feuerholz schlägt. Immer wieder berichtet er ihr mit leuchtenden Augen von dünnen, fast wie Spinnweben scheinenden Eiskristallen, die der nächtliche Nebel an die Bäume geheftet hat. Wie sie funkeln und das Licht der goldenen Sonne einfangen, sobald sie strahlend über dem Horizont erwacht.

    Und noch viel strahlender funkelt das helle grau-blau seiner Augen, wenn er ihr von den wilden Spielen der jungen Schneehasen berichtet. Wie sie toben und miteinander balgen. Die Leichtigkeit ihrer Sprünge und Purzelbäume, die sie durch den Schnee rollen lassen. Das muss ihn wohl ermuntert haben, selbst eine solch liebevolle Balgerei durch den Schnee anzubandeln.

    Welche Freude die grau-blauen Iriden bewegt hat. Das verwirbelte Spielen des wässernen Blaus im Spiel mit dem kieselgrauen Leben in seinen Augen, wie gut es sich in diese Jahreszeit passt. Wie sehr es ein zuhause bietet und ausmalt für das liebende Herz, das ihm zufliegt. Das liebende Herz von ihr, dessen starkes Klopfen immer wieder neue Antworten von seinem herzen bekommt.

    Wie sie mit ihm herumtollt, so lebhaft und frei… sodass man nicht anders kann als sich einfach immer wieder neu in diese Freiheit zu verlieben. Die Freiheit, welcher die Götter eine Gestalt gegeben haben. Er will mit ihr scherzen und tanzen, lachen und singen… ja singen. Sie lässt ihn fühlen, dass er singen will. Laut und schief, weil er es noch nicht gelernt hat, die Noten richtig zu formen.

    “Dan?“ klingt da ihre allzu vertraute Stimme an seine Ohren und ruft ihn aus diesem Gefühl in die Wirklichkeit zurück. Doch verschwindet es nicht, als er leise summbrummend auf sie antwortet und den Gedanken, das reine Gefühl mit hinaus nimmt und an sie weiter trägt.

    „Du bist genau dann am meisten liebenswert, wenn du glaubst, es nicht verdient zu haben. Und auch die anderen Momente und Zeiten bist du liebenswert. Du bist immer liebenswert und ich liebe dich immer mit jeder deiner Formen und Farben, jeder deiner farblichen Facetten, die dich ausmachen. Das bist du und das ist es, was ich immer lieben werde.“
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Danyil Velos





 Beitrag Verfasst am: 07 Jan 2022 01:30    Titel:
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Für Ewigkeiten in Liebe verbunden, Dan


Schnee... es liegt immernoch fluffig weißer reiner Schnee, als er eines Abends seine Sachen zusammen packen muss. Ein Auftrag bringt ihn fort von ihr. Ein Auftrag, der ihn mit einer kleinen Patroullie des Regiments aussendet, um nach vermissten Kameraden zu suchen.
Eine kleine Patroullie um nicht zuviel Aufsehen zu erregen.

Er lächelt ihr immer wieder zu, streift sie sanfter Berührungen im Vorbeigehen, wenn er etwas von einem anderen Platz holen muss.

"Ich liebe dich..." raunt er ihr leiser Worte zu, die erfüllt sind von Liebe und Zuneigung, als er sie endlich in die Arme schließt und bei ihr weilt. Tief empfundene Gefühle, die nur für sie bestimmt sind. Die zu ihr... und zu ihnen beiden gehören.
"Bald bin ich wieder da. Kaum ein, zwei Tage und ich werde dich wieder in meinen Armen halten." verspricht er genauso leise. Eine Gewissheit liegt in seiner Stimme, die keinen winzigen Zweifel an seinen Worten lässt.

Noch diesen Abend haben sie für sich. Verbringen ihn aneinander gekuschelt in der Umarmung der Liebe. Küsse verbinden die innigen Gefühle, bis sie in die Wärme und Nähe des anderen gehüllt friedlich einschlafen.

Ruhige Träume begleiten die beiden. Künden von Hoffnung und baldigem Wiedersehen. Tragen den Segen der Götter und hüllen sie beide schützend ein, bis sie am neuen Morgen gemeinsam erwachen.

Noch ein gemeinsames Frühstück, dann ruft der Aufbruch. Der Abschied ist voller Liebe und Trost, voll der Nähe, die sie zueinander hegen. Dann wendet er sich dem stolzen Schlachtross zu, führt es noch den Weg aus Junkersteyn hinaus. Begleitet von ihrer zierlichen geliebten Gestalt.

Er dreht sich oft um, winkt zurück, lächelt und ruft ihr Liebesschwüre und ermunternde Worte zu. Dann ist er entschwunden. Im seichten Zwielicht des träge aufkommenden Morgens des Aufbruches...


Drei Tage nur... oder sind es doch vier der endlosen, die verstreichen ohne eine neue Kunde der kleinen Regimentler-Truppe.
Es mag der fünfte Tag anbrechen und vergehen, bevor sich ein weiterer Spähtrupp auf den Weg macht. Diesmal ihrer nur zu zweien, um sich heimlich und schnell voran bewegen zu können.

Auch auf sie wartet man wieder einige Zeit, bevor sie mit Kunde zurückkehren, die mehr Betrübnis als Hoffnung zu wecken vermag.

Es war leicht gelungen den Spuren der Patroullie zu folgen, so berichten sie. Man hatte wie geplant die vorgesehene Route genommen und hatte an einem der Abende das Nachtlager an einer geschützen umwaldeten Hangseite gewählt.
Kampfspuren sprachen von den Ereignissen der Nacht in der Lagerstätte, tiefe Spuren im Schnee, zerbrochene Pfeile, manche noch ganz, viele von ihren Spitzen und Schäften mit rotem Blut gefärbt.
Von den Kameraden kaum eine Spur, doch einige zerrissene Umhänge, Handschuhe am Boden liegend, ebenso befleckt mit Blut.
Einen der Kameraden fanden sie bald unweit des Hanges im Schnee liegen. Er lebte nicht mehr, doch war es nicht Danyil.
Verschwunden... so wie die anderen seiner Truppe.

Er hatte etwas zurück gelassen am Morgen als er aufbrach. Ein kleines edles Schmuckkästchen, mit rotem weichen Stoff ausgekleidet.
Darin zwei filigrane Armreife aus goldenen und silbernen miteinander verwobenen Ästchen. Zartgrüne Efeublätter schmücken das silber und gold gewirkte Geschmeide.
Ein Band für die Ewigkeit zweimal gewoben. Eines für sie und eines für ihn, welches er noch am selben Morgen mitgenommen hat, als ein Versprechen baldiger Rückkehr.
Verziert mit einer innig tief verbundenen Widmung, welche die Ewigkeiten überdauert, selbst über den Tod hinaus.

Es winden sich elegante Buchstaben auf der stabilsten Ranke des verschlungenen Armreifes...



♥ Für Ewigkeiten in Liebe verbunden, Dan ♥

[i]Er hatte versprochen, immer da zu sein. Nichts würde ihn davon abhalten können und so scheint es auch wie die Einlösung dieses Versprechens, als die Späher ihr den Armreif von Dan wieder nach Hause bringen...
Er ist immer bei ihr, tief im Herzen verbunden und beschützt sie und ihr wertvolles großes Herz, dem er Trost spendet. So wie er es versprochen hatte...



Zuletzt bearbeitet von Danyil Velos am 07 Jan 2022 08:05, insgesamt 3-mal bearbeitet
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