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Jeder Weg hat irgendwann ein Ende
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Nihal Jamini Omar





 Beitrag Verfasst am: 15 Jul 2021 20:27    Titel: Jeder Weg hat irgendwann ein Ende
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Jeder Weg hat irgendwann ein Ende

Seit kaum zwei Wochenläufen hatte sie das Weiß der Trauer hinter sich gelassen und doch fühlte sich der Verlust noch immer wie ein riesiger Stein auf ihren Schultern an. Sie hatte gehofft mit dem Wechsel zum Bunt mehr Ablenkung zu finden, doch sie war Umgeben von seinen Hinterlassenschaften.
Seine Rüstungen, seine Artefakte, seine Notizen, sein Knautschball oder der kleine Zinnbecher aus dem er Abends immer den Kaktusschnaps getrunken hatte. Alles war noch da, als würde er jeden Moment wieder zur Tür herein kommen, den Turban ablegen und sie in seine Arme nehmen. Aber sie wusste, dass das niemals wieder der Fall sein würde – sie hatte an seinem Totenbett gesessen, so lange, bis seine Mara sie dazu bringen konnte, es zu verlassen. So lange, bis sie zurück nach Menek'Ur aufgebrochen war – im Gepäck ein schwerer Kloß in der Magengegend und ein Fleckchen Einsamkeit im Herzen.

Nael würde ohne seinen Vater aufwachsen und jedes Mal wenn sie das kleine Bündel in ihren Armen hielt, sah sie in dessen Gesicht das Gesicht ihres Mannes. Sie konnte nicht anders als jedes Mal, wenn sie ihn in den Armen hielt, in Tränen auszubrechen. Zafirs Familie hatte darauf bestanden, ihren Enkel aufziehen zu dürfen, er würde bei den Omar aufwachsen, bei seinem Blut, während Nihal, da war sie sich im Klaren drüber, über kurz oder lang den Falken wieder ablegen musste. Ihre Rolle war ungewiss im Leben des Omarssohn und so fasste sie schweren Herzens den Entschluss, ihn bei seiner leiblichen Familie in Alwa'shiral zu lassen. Er würde dort aufwachsen, wo sein Radeh aufgewachsen war.

Sie selber verweilte in Menek'Ur, zwischen all den Hinterlassenschaften und unter den mitleidsvollen Blicken der anderen. Es vergingen Wochen, zwei, drei, vier... und doch wollte sich Kloß und Stein nicht auflösen. Sie lenkte sich mit Arbeit ab, war dankbar für Raniyas Kleiderwahnsinn, für die Arbeiten an den Kleiderstücken von Amar oder Aylin, freute sich über jede Möglichkeit sich irgendwie in ihrem Handwerk zu vertiefen – die Wunde aber blieb. Jedes Mal wenn die Sonne hinter den Dünen der Durrah versank und sie allein im Gemach verharrte, kamen Erinnerungen an die gemeinsamen Jahre. Den Hochzeitstag verbrachte sie allein, sie konnte die Mitleidsbekundungen nicht hören, sie waren wie Tropfen auf Papyrus, welches nach und nach dadurch aufgeweichte wurde, bis es zerriss. Nicht nur das, sie war umgeben von Kindern, die kleine, so zauberhafte Hadija oder die Kinder von den anderen Omars. Sie erinnerten sie jedes Mal daran, dass ihr Sohn in Alwa'shiral war – weit weg von ihr.

Schließlich jedoch, fasste sie den Entschluss erneut nach Alwa'shiral aufzubrechen. Sie hatte den Plan mit Zafirs Eltern zu sprechen um eine Möglichkeit für sich zu finden, an Naels Seite verharren zu können. Wenn er nicht mit nach Menek'ur konnte, würde sie halt in Alwa'shiral bleiben.
So packte sie das Nötigste zusammen, den Rest würde sie nachholen lassen, um mit dem nächsten Schiff ins ferne Sonnenreich aufzubrechen. Die Tage vor der Abreise verabschiedete sie sich von den Anderen und Aylin war gar so nett sie noch in den frühen Morgenstunden mit zum Handelsschiff zu begleiten. Es war ein schwerer Abschied, aber Nihal versicherte, dass sie für Besuche zurückkehren würde.


Sie hatte die Reise mit Zafir in Vergangenheit schon einige Male gemacht und sie wusste demnach, was auf sie zukommen würde und fast hatte die Strecke schon etwas Vertrautes an sich. Erst mit den Schiff nach Baed'Madina und dann, mit der nächsten Karawane, durch die Durrah bis nach Alwa'shiral. Eine Wache begleitete sie den ersten Teil, bis nach Baed'Madina, wo sie von einer dortig heimischen abgelöst wurde – eine Nachricht ihrerseits hatte die Familie in Alwa'shiral informiert.
Die Überfahrt mit dem Schiff verlief problemlos, auch wenn sie, wie immer, nicht unbedingt auf Gefallen stieß. Nihal mochte dieses hin und her schwappen des Schiffes nicht und die Überfahrten hatten schon immer an ihren Kräften gezerrt. In Baed'Madina musste sie einen Tag ausharren, bis sie letztendlich mit einer kleinen Handelskarawane, samt Geleitschutz, sich auf den nächsten Teil der Reise machen konnte.

Die Sonne war erbarmungslos, wie sie es von Kindheitsbeinen an kannte und der Himmel erstreckte sich in einem endlosen, strahlenden Blau. Sand so weit das Auge reichte. Hier mal ein einsamer Kaktus, dort mal das Zischeln einer Sandviper. Der Karawanenführer schien den Weg schon öfters gegangen zu sein, denn seine Anweisungen und Entscheidungen wirkten selbstsicher. Die ersten zwei Tage waren ereignislos, doch am dritten Tag schlug die Unberechenbarkeit dieser lebensfeindlichen Gegend zu.

Es begann in einem Wind der plötzlich auffrischte und Sand der aufgewirbelt und davon getragen wurde – ehe ein Zittern durch die Landschaft ging. Die Lamas wurden unruhig, sie waren die ersten die es registrierten und schließlich kam auch Unruhe in die Hazars Durrah. Es dauerte nur wenige Minuten bis man die dunkle Front am Horizont erblicken konnte – der Sandsturm der sich über die Landschaft fraß und alles unter sich begrub, was sich ihm in den Weg stellte. Ein paar der Tiere rissen sich los, konnten nicht mehr gehalten werden und suchten das Weite, während die Wachen versuchten mit großen Wollplanen einen notdürftigen Schutz zu errichten – der Sandsturm jedoch war schneller.

Wie erstarrt hatte Nihal die Panik der Hazars Durrah und die näherkommende dunkle Front wahrgenommen und sich erst bewegt als eine der Wachen am Arm gepackt hatte. Das "Ehrwürdige!" hatte sie gar nicht wahrgenommen und es ging auch alles viel zu schnell, sie wusste nicht, was sie tun sollte. Noch nie hatte sie diese Urgewalt der Durrah miterlebt. Die Lamas wurden versucht aufzureihen, sie sollten als eine Schutzmauer vor dem reißenden Sand fungieren, doch viele der Tiere waren zu panisch. Kein gutes Zeichen, der Sturm war stärker als gewöhnliche. Die Decken wurden über die Köpfe der Tiere und Hazars Durrah geworfen, ein Schutz davor, dass der Sand sich in die Körper grub und dann hieß es ausharren. Nihal kauerte sich neben ihrer Wache und eines der erstarrten Lamas, in der Dunkelheit der Decke und lauschte dem tosenden Geräusch des Sandsturmes. Eines der Tiere wurde wieder unruhig mit der Zeit und steckte die anderen damit an, was dazu führte, dass sie sich losrissen. Das vollkommen panische Tier rannte wie von Sinnen mit dem Gepäck durch den Sand und erwischte schließlich unsanft die überforderte Nihal. Unsanft kollidierten Natifah und Lama. Hart schlug sie mit dem Kopf an irgendetwas auf und alles wurde schwarz, während das strahlende Weiß der Omar in Rot getränkt wurde. So verletzt, im Mitten des Sandsturmes, war nicht auf Rettung zu hoffen und so entwich der jungen Blüte irgendwann, in der hitze der Durrah, der letzte Atemzug.

Nachdem der Sandsturm sich gelegt hatte, wurden das letzte bisschen was von der Karawane übrig geblieben war, samt aller Leichnamen, zu denen auch Nihals gehörte, durch die Durrah an den eigentlich Zielpunkt gebracht. In Alwa'shiral wurde sie an der Seite ihres toten Mannes bestattet und die Nachricht, das sie aus dem Leben geschieden war, wurde verzögert nach Menek'ur überbracht. Man wusste dort von den Feierlichkeiten, einer Hochzeit und wollte mit den Nachrichten jene nicht trüben – so traf die Kunde, vom Tod der Palastschneiderin Menek'Urs, wenige Tage nach den Feierlichkeiten in der Perle der Durrah ein. Mit der Nachricht wurde das Falkenarmband Nihals überbracht.
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Ahmad Fadlan Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 23 Jul 2021 23:08    Titel:
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*Als er von jener traurigen Kunde mitbekam war er gerade im Dienst am Haupttor. Am Rande hörte er zunächst nur davon, da der Bote, welcher das Los der Nachrichtenüberbringung gezogen hatte, direkt den Palast ansteuerte. Doch nach und nach wurde es häufiger, dass die Bewohner der goldenen Stadt darüber spekulierten, was der Palastschneiderin widerfahren war und so hielt Ahmad dann doch am Abend des Tages einen Moment inne. Seine Gedanken schwiffen ab zu klein Nael, der nun offenbar ganz ohne Eltern groß werden müsste. Auch dachte er über eine Redensart nach, welche besagte, dass der eine dem anderen Liebenden selbst in den Tod folgte. Nicht, dass dies vermutlich von der ehrwürdigen Nihal geplant gewesen war, doch es war schon kurios, wie sich manche Dinge fügten. Erst war der ehrwürdige Zafir viel zu früh aus dem Leben geschieden und nun folgte sie ihm in die Gärten der Schöpfermutter.

Nach dem Dienst machte Ahmad sich auf den Weg zum Haus eigenen Schrein auf dem Anwesen des Rudels und betete dort für den Seelenfrieden sowie die Ruhe der Verstorbenen. Er bat Eluive um Kraft und Zuversicht für die Hinterbliebenen und dann bedankte er sich für das Geschenk des Lebens, welches die Göttin ihm seit so vielen Jahren nun machte, obwohl er es aufgrund seines Berufs so oft schon ernsthaft riskiert hatte zu verlieren.

Bei nächster Gelegenheit würde er Maanika noch darüber in Kenntnis setzen, sollte diese nicht selbst schon davon erfahren haben bis dahin. Es war bedauerlich, dass die ehrwürdige Nihal nun wohl auf keinen Fall mehr ein Gast seiner Hochzeit mit Maanika werden würde. Das verlobte Paar hatte es der Omar Blüte erst kürzlich noch in Aussicht gestellt, ihr schon einmal eine vorläufige Einladung ausgesprochen. Doch Eluive hatte offenbar anderes geplant.*
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Tahir Kemal Omar





 Beitrag Verfasst am: 27 Jul 2021 08:25    Titel:
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*Wenn auch etwas verzögert aufgrund all der Ereignisse in den vergangenen Wochen wird Tahir die Nachricht auf dem Stapel „Ungeöffnete Dokumente“ entdecken… Vorsichtig nimmt er das zusammengerollte Pergament zur Hand, bricht das Siegel und öffnet es… Bereits nach einigen Zeilen werden sich die Brauen eine Nuance zusammenziehen, die Lippen pressen sich aufeinander und die Hände erheben sich, wenn auch langsam, um sich letztlich über das Gesicht zu legen… ‚Bei der grundgütigen Mara, nicht Nihal! …nicht sie auch noch….‘* Es dauert wohl einige Zeigerschläge bis er wieder einen klaren Gedanken fassen kann. Er greift nach dem Dokument und eilt in das Staubviertel zum Anwesen der Familie Dawada, um es dort dem Erhabenen zu übergeben…
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