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Das feurige Malheur eines RasharHo
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KyrRiil





 Beitrag Verfasst am: 09 Jul 2021 20:59    Titel: Das feurige Malheur eines RasharHo
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„Oh“, war das letzte Wort, das man von KyrRiil vernommen hatte, berichteten eifrige Wächter im Rakun. Davor saß der junge RasharHo eigentlich ganz gemütlich im heimischen Tempel und sah der Lava beim Fließen zu. In letzter Zeit war es in seiner Umgebung so still geworden, dass man seine Tätigkeit als Äquivalent für den sprichwörtlichen Graswachstumsvoyeurismus bezeichnen konnte. Vor lauter Langeweile hatte er sich Minuten zuvor ordentlich einen hinter die Binde gekippt und das Resultat seines Exzesses war nicht nur sein ungewöhnlich erheitertes Gemüt, sondern auch die vielen leeren Flaschen und Krüge um ihn herum. Er sang: „KyrRiil ist so breit, dass Ahamani entsetzt schreit.“ Der Klang seiner Stimme hätte eines Drachen Fingernägel kringeln können. Im Vergleich wirkte sogar das hysterische Zetern einer Düstersee'er Hausfrau angenehmer. Ahamani hätte taub sein müssen, diesen epischen Musikergüssen einen Weg als Barden zu gewähren. Zu Alathairs Glück war ihr Gehör jedoch exzellent.

Die Wachen am unteren Ende der Treppe zum Tempel fingen bereits an, skeptische Blicke auszutauschen, war der Gehörnte doch sonst so gesprächig und emotional abwechslungsreich, wie ein Tage altes Stück Weißbrot. Und jetzt sang er auch noch? Was war da los? Sie gingen die Stufen hinauf und betrachteten zuerst den jungen RasharHo in seinem Suff. „Na, alles gesund zwischen den Beinen“, fragte er seine Geschwister lallend, grinste schief und ahmte dabei eine möglichst menschlich klingende Handelssprache ohne Akzent nach. Die Wachen wirkten gleich verärgert, verstanden sie unter der modern anmutenden Befindlichkeitsnachsorge nicht eine harmlose Zustandserkundigung, sondern eine vulgäre Herausforderung an die Potenz. Mit wütenden Blicken stapften die gerüsteten RaSho ein paar Schritte auf ihn zu. KyrRiil sprang leicht, wie eine Ballerina, auf den Altar und versuchte, eine möglichst gefährlich aussehende, waffenfreie Kampfpose nachzuahmen. Leider ohne Erfolg und ohne die gewünschte Wirkung: Statt eingeschüchtert zu sein, tauschten die verwirrten Wachen weitere Blicke untereinander aus, die an KyrRiils mentale Stabilität zweifelten. Zu allem Überfluss begann der gehörnte Chauvinist das Gleichgewicht zu verlieren. Des Trunkenbolds Störenfriede starrten inzwischen entsetzt nach vorne und liefen weiter auf den taumelnden RasharHo zu. Doch zu spät. Er kippte rücklings in die Lava und die pflichtbewussten Beobachter waren nun Zeuge des faszinierenden Bilds eines sich in heißer, zäher Flüssigkeit funkenvoll auflösenden Rashar-Körpers. Ein Gewinn für die Wissenssammlung des Volkes, aber ein schlechter Tag für den Auslöser. Immerhin hatte KyrRiil einen Tod in der heißen Umarmung seiner Schöpferin gefunden.
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