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Bis zum letzten Atemzug
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Armoran Mares





 Beitrag Verfasst am: 04 Jul 2021 17:47    Titel: Bis zum letzten Atemzug
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... im Dienste der Eisenwart

Ein schweres seufzten entfuhr ihm als er wieder mal in seinem Haus in Düstersee stand und den alten Wandteppich mit den Insignien „BEW“ betrachtete – Burg Eisenwart. Es ist schon 15 Jahresläufe her seitdem dieser von der Schneiderin Eisenwarts Amarissa gewoben worden ist. Der Teppich zeigte sehr detailgetreu die Umrisse Lameriasts. Das Lager der Gefährtinnen des Waldes, das Dorf der Thyren unter der Führung von Falk Hinrah, die Akademie zu Schwert und Kunst, das kleine Fischerdorf am Hafen und im Zentrum der Insel die Burg Eisenwart. Obwohl viel Zwist und Kampf unter den Gemeinschaften auf der Insel stattgefunden hatte war für sie alle eines gemeinsam. Lameriast war ihre Heimat. Eine Heimat die er und einige Überlebende wohl nie vergessen würden.

Im Dienst der Eisenwart zog die Zeit und die Welt in Windeseile an Armoran vorbei. Jedoch mit dem Ende dieser Ära schien sie auch zu stoppen. Es war nicht nur die Zeit, die stoppte, sondern auch Armorans Geist begann zu stagnieren und einzufrieren. Einst als Tribun der dunklen Legion Eisenwarts und rechte Hand des Burgherren Khazkal Deslons und jetzt ein Niemand. Verraten und Verlassen von den machtsüchtigen und schwachen Dienern des Herren ging die Eisenwart nach dem Zeitalter Lameriasts unter. Mit ihrem Untergang ging es auch mit Armoran steil bergab.

Schon zu Anfang der Eisenwart zeichnete sich die wahre Treue der Legionäre Eisenwarts gegenüber dem Herrn Alatar deutlich stärker ab als die, die es in Rahal zu behaupten wagten. Grund dafür war der Burgherr. Es wurden viele Kämpfe und Kriege für Alatar und auch für Khazkal gefochten, einige wurden dabei verloren, doch die meisten wurden gewonnen, wenn auch nicht mit dem Schwert, dann zumindest mit den Herzen der wahren Eisenwarter. Khazkal war für die Mitglieder der Burg mehr als nur ein Herr, er war das Spinnennetz, das alles zusammenhielt und fesselte, er war die Motivation, die allen half nach einer Niederlage wieder auf die Beine zu kommen, er war und ist das Herz, das in allen Eisenwartern schlägt, und zwar bis zum letzten Atemzug.

Wie jeder einzelne Stein der Mauern der Burg aufeinandergetürmt worden ist, um diese zu stärken so wurde auch der Bund der Burgmitglieder gestärkt. Oft in Trauer aber öfter in guter Erinnerung dachte Armoran zurück an die mit denen er den Eid an Khazkal Deslon schwor...
Leon Dellen der Waffenbruder, Shessidyr die Tochter, Scartyz Blutfaust das Vorbild, Machlai der Freund aus dem Schatten, Kajol und Mikhail Kalveron die Geschwister der guten Erinnerung, Amarissa die einstige Liebe, Kalisha die große Schwester und Frau des Burgherren, Saldor Falkenau der Ausbilder, Estin der Verlassene, Theradil der Krieger, Lamyon der Verwirrte, Tander Mandris das Schild, Regado der Verräter, Taskia der Hammer, Leonore die Dirne, Rowan mit den fleißigen Fingern, Lamprecht der Bedachte, Derius der Irre, Kiana die Fleißige, Sendur das Schwert, Kelgor der Schmied, Viridian der Optimist, Lynred der Saufbold, Laskan der Visionist, Neroith der Diplotmat, Helena Velheyn die Vergötterte, Amtaris der Schütze, Rothen der Begrabene, Alexyos Rachus der Treue, Sebastian Madur der Kranke, Kaim der Einäugige, Aventius der Soldat, Asmodan der Pferdenarr, Dracon der Gesuchte, Ashtar der Kräuterkundige.

Sie alle waren treue Schilde der Burg, an die jede verlorene Erinnerung ein Verlust des seines eigenen Ichs wären. So kam es oft das Armoran in den alten Berichten der Eisenwart blätterte und sich an diese wahren Helden zurückerinnerte.

Doch nicht nur sie waren für Armoran Helden. Khazkal erinnerte sie stets daran Feinde in Ehren zu begegnen, so diese nicht der letzte Abschaum war. Zu diesen ehrenhaften Feinden gehörten folgende:
In Ehren anFalk Hinrah, der Familie Amarth, Farion Lefar und Rafael de Arganta. Zwar waren dies Personen und Familien die, die mit Schwert und Tod bedroht worden sind, jedoch wusste man stets den gefallenen Feind zu Ehren und irgendwie zu lieben.

In Erinnerungen schwelgend begann Armoran das Haus zu Räumen um sich auf den Weg zum Hafen Bajards zu machen. Sein letztes Hab und Gut veerteilte er wahllos an verschlossenen Haustüren Düstersees. In Bajard hatte er mit einem alten Seemann einen Handel abgeschlossen, in dem es darum ging, ein kleines Fischerboot für einige 100 Kronen abzukaufen. Ein Preis der jeden nicht nur für verrückt halten würde sondern letztendlich auch zum denken anregte.

In voller Montur und Siegel der alten Eisenwart kam Armoran beim Fischersmann an, um den Handel abzuschließen. In Erinnerung an die alten Zeiten und an die Besetzung Bajards durch die Eisenwart war sich der Seemann durchaus um die Gesetze und Treue der Eisenwart bewusst. Es gab für ihn keinen Zweifel daran was Armoran vor hatte. So neigte er lediglich tief und wortlos sein Haupt vor ihm und nahm das Gold im Preis für das Boot entgegen. Lange Zeit verstrich, während der Seemann ihm in Ehrfurcht hinterher sah währen Armoran in Richtung der Seestelle ruderte, an der man einst Lameriast ansteuerte.

Die Ära der Eisenwart war schon lange zu Ende und so war es auch an der Zeit für Armoran sein Ende zu finden. Er riss sich den Wappenrock von der Schulter, woraufhin ein Brandmal der Eisenwart zum Vorschein kam. Ein Langdolch mit bläulichem Griff wurde auf der Brust angesetzt, ehe er mit einer letzten Lungenfüllen sprach: Für die Eisenwart, bis zum letzten Atemzug. Mit diesen Worten erspare ich euch den Rest dieser Schmach, denn es endet mit dem sicheren Tod von Armoran Mares. Falls der Wellengang es zulies würde man seinen toten Körper wohl einige Tage später an einer der Küsten Gerimors finden können.





Zuletzt bearbeitet von Armoran Mares am 04 Jul 2021 17:55, insgesamt einmal bearbeitet
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