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Die Sorgen eines alten Seebärs
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Die Sorgen eines alten Seebärs
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Costa Baptiste





 Beitrag Verfasst am: 08 Jul 2020 13:51    Titel: Die Sorgen eines alten Seebärs
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Es war schon spät in der Nacht als er endlich das gleichmäßige, ruhige atmet aus dem Nachbarszimmer vernehmen konnte. Für ihn selbst war an Schlaf noch nicht zu denken. Das Bett im Magdzimmer lockte ihn, doch sein Posten war zwischen den Pflanzen im Vorraum. Die Tür zum Hauptschlafzimmer immer im Blick. Müde lies er sich an der Wand herab. Der blanke Boden sein Freund. Der Seemannsmantel seine Decke für die Nacht. Die Hand ruhte auf der Harpune. Nur langsam konnte er die Gedanken schweifen lassen...

Es war ein turbulenter Abend. Die Mätze hat sich wieder zum Hof getraut, doch der Zeitpunkt war für Sie denkbar ungünstig. Gleich mehrere Gardisten des Regiments waren Zufällig in der Nähe. Was hat Sie sich auch nach nur zwei Tagen eingebildet? Wieder eine Tasche mit einem toten Spatzen, erlegt mit einem Spezialpfeil... Ein Schädel, ein Barret... Das konnte er der Hausherrin nicht sagen. Sie hatte auch schon so genug Angst, und er Sorge um das, was er lieb gewonnen hat.

Die Gardisten kamen am Abend nicht mehr zurück. Ob Sie die Mätze wohl gestellt haben? Ob Sie nun im Kerker und endlich Ruhe ist? Der nächste Tag wird es hoffentlich zeigen. Doch der Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass der Tag noch fern ist. Wie lange würde er wohl ausharren bis die Anspannung auch von Ihm abfällt. Gedanken eines Tors der sich machtlos fühlt. Könnte er Sie denn beschützen?

Die kühle der Nacht umschlich so langsam seinen Körper. Es war wohl Zeit die Beine etwas anzuziehen, den Mantel enger zu schlagen und die Augen zu schließen. Das sanfte atmen aus dem Zimmer war sein gute Nacht Lied und das einzige was ihm gerade Ruhe gibt. Eine traumlose Nacht, das wünschte er sich. Denn nach dem Abend könnten es nur Alpträume durch seine Sorgen gespeist sein. Es war kein Wunsch für sich, sondern für Sie, manchmal können Wünsche auch in erfüllung gehen...

Erst als die Natur ganz langsam wieder aus dem Schlaf erwachte und die ersten Sonnenstrahlen schon an den Gipfeln der Berge leckten holte ihn die Erschöpfung endlich ein. Der Kopf etwas unbequem auf der Brust ruhend. Nur er, die Pflanzen und der harte Boden...
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Errin Raldermund





 Beitrag Verfasst am: 08 Jul 2020 20:35    Titel:
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Wie lange Errin die Augen noch offen gehalten hatte, konnte sie nicht sagen.

Durch die angelehnte Tür und den dadurch enstandenen Spalt konnte sie nicht viel erkennen. Ihre ohnehin nicht allzu herausragende Sichtweite sowie die Tränen die sich immer wieder in ihren Augen sammelten erschwerten zusätzlich den Blick auf das Blumenzimmer. Doch auch das was sie sah, wenn sie ihre Augen schloss, hinderte sie am einschlafen. Die rote Gestalt mit dem Langbogen in den Händen, ein halb verwester Spatz.. die drohende Haltung der Frau.. dunkle Bäume die sich um die schließen wollten.. Ein Beben ging durch den Körper der jungen Frau und die Decke wurde krampfhaft gegen den Leib gedrückt, sich weiter gegen die Bilder wehrend.

Die dumpfen Schritte der Stiefel des Seebären, die sich wohl zwischen den Blumentöpfen bewegten rissen sie aus den düsteren Gedanken und erinnerten sie daran, dass sie in dieser Nacht nicht alleine auf dem Hof war. Tastend legte sie die Hand auf die leere Seite ihres Bettes und zog sie dann wieder zu sich heran. Ein erschöpftes Seufzen entwich ihren Lippen, als sich die Schultern bei dem Gedanken ein wenig aus der angespannten Haltung lockerten und nach und nach in das große Kissen sanken.

Ein letztes Mal öffnete sie ihre Augenlider und der Blick haftete sich auf den schmalen Spalt, auch wenn Nichts außer dunkle Schemen zu erkennen waren. Er hatte sich nun ein Weiteres Mal zwischen Sie und der Gefahr, die von dieser Frau ausging gestellt. Ob sie ihn wirklich diese Bürde hätte auflasten dürfen, nach diesem Abend auch noch auf seine Hängematte und dem vertrauten Gefühl des eigenen Heimes zu verzichten? Die Zauberhängematte..

Ein kurzes erinnerndes Lächeln huschte über die verweinten Gesichtszüge ehe sich die Stirn wieder sorgenvoll zusammenzog. Sie hoffte dass er zumindest im Magdzimmer etwas Erholung fand, wenn sie eingeschlafen war. Um Nichts auf dieser Welt, wollte sie das Jemand anderes wegen ihren Problemen auch leiden musste .. nicht wenn er schon wieder sein Leben für sie riskiert hatte.

Und endlich, gab ihr Geist für diesen Tag auf und ließ den Körper sich die dringend benötigte Ruhe beschaffen. Ob Temora selbst oder der Wunsch des Beschützers ihr diese traumlose Nacht geschenkt hatten, konnte wohl Niemand beantworten.. doch am nächsten Morgen, als der Hahn in der Ferne sie an die täglichen Arbeiten erinnerte, stellte sie fest, dass sie nichts geträumt hatte. Die Muskeln schienen ungewohnt angespannt.. so gefühlt hatte sie sich das letzte Mal nach den ersten Tagen auf dem Acker während der Magdzeit.. sicher musste es die Anspannung des Vorabends gewesen sein.

Gerade so noch ein Ächzen zurückhaltend, erhob sie sich und suchte im dämmrigen Licht der ersten Morgenstunden den Weg zur Treppe hinunter. Doch soweit kam sie nicht, da ihr auf dem Weg dorthin, ein schlafender Mann begegnete. Kurz zuckte sie bei dem Anblick der kaum bequemen Haltung zusammen, doch er schlief. Warum war er nicht ins Magdzimmer gegangen? Ein Blick in den Raum, verriet ihr das die Decken nicht angerührt worden waren.

Mit einem leisen Seufzer, holte sie eben diese aus dem Bett und legte sie behutsam um den schlafenden Mann. Dankbar lächelte sie, als sie vor ihm kniend ihn einen Moment betrachtete.
Kurz kam ihr der Gedanke, etwas zu wiederholen, das er ungefragt eingefordert hatte.. doch ihre Hand blieb auf dem Saum ihres Kleides, als sie sich erhob und den langsam vertraut werdenden Gang in die Küche nahm um ein Frühstück bereit zu stellen, dass dem Seebären, hoffentlich wieder etwas seiner Kraft zurück gab, wenn er aus dem wohl spärlichen Schlummer erwachen würde.

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Noch ahnte sie nicht, dass die Frau aus dem Westen, bereits die Nacht im Kerker verbracht hatte und sie hoffentlich nie wieder belästigen würde.
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Costa Baptiste





 Beitrag Verfasst am: 08 Jul 2020 23:05    Titel:
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Erst eine gute Weile nach Sonnenaufgang regt sich der Seebär wieder. Der erste Moment leicht verwirrt. Der Zweite führt den Blick direkt zur Türe zum Schlafgemach. Erst beim Dritten bemerkt er die Decke, was ihm ein leicht peinlich berührtes lächeln entlockt. Ist er bei seiner selbstauferlegten Wache wohl doch eingeschlafen.

Müde zerren die Muskeln an ihm als er versucht aufzustehen. Die seltsame Schlafposition fordert hier und da seinen Tribut. Aber er hat auch schon in deutlich unbequemeren Posen geschlafen. Die Decke schüttelt er aus und legt Sie ganz Pflichtbewusst zum auslüften über eine Kante. "Errin wird wohl schon länger wach sein" ist der Gedanke der ihm kommt. Natürlich, sie hatte ja den Hof, und den Tieren war es wohl egal, wann man ins Bett ging, denn die wollten wie jeden Tag versorgt werden. Und so war sein erster Gang hinaus auf den Balkon, die frische Luft einsaugen und sich selbst ein wenig auslüften. Eigentlich müsste er nach solch einer Nacht baden, oder sich zumindest waschen, aber dreckig wollte er nichts machen und auch nicht danach fragen. Schließlich war das Bad noch neu.

Erst nach ein paar Momenten der frischen Luft welche seine Gedanken wieder durchlüfteten ging er hinab in die gute Stube, nur um zu erkennen, dass hier sogar etwas auf ihn wartete. Ein Frühstück! Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Er hatte Errin ja kaum eine Wahl gelassen ihn als Gast aufzunehmen. Denn er hätte Sie auf keinen Fall freiwillig alleine gelassen. Da hätte ihn das Regiment schon rauszerren müssen. Doch zu allererst machte er von dem Waschbecken gebrauch. Katzenwäsche, so gut es halt eben ging. Dann erst kümmerte er sich um das Frühstück. Für ihn wirkte es wie ein Festmahl, fütterte es ja nicht nur seinen Magen, sondern auch seine Seele. In seinen Augen hatte er eine solche Umsicht nicht verdient, aber in den letzten Tagen musste er sich oft genug eingestehen, wie blind er in manchen Belangen doch ist. Von dem Frühstück lässt er keinen Krümel stehen. Selbst das beschmutzte Geschirr wird danach ordentlich gewaschen und aufgeräumt.

Kurz sah er sich in dem kleinen Wohnraum um, dann trat er durch die Tür nach draußen. Die Augen ein genig gegen die Sonne schützen. Eine Pfeife stopfen und nach Errin ausschau halten. Hoffentlich ging es zumindest Ihr gut...
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Costa Baptiste





 Beitrag Verfasst am: 11 Jul 2020 08:47    Titel:
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Einige Tage sind nun schon vergangen, doch die Sorge wollte einfach nicht abreissen. Heute mussten sie zur Aussage nach Adoran und dort konnten sie der Mätze gegenübertreten. Oh, wenn die Korporalin nicht mit im Zimmer gewesen wäre... Mit den Lügen und dem falschen Gesicht stand Sie da und brachte damit Errin fast zu boden. Für ihn war es klar, würde sich die Rechtsprechung Adoran's nicht um sie kümmern wird das seine Aufgabe...

Kaum heraus aus dem Zellentrackt der Stadt sah er Sie dort sitzen, zitternd, weinend, nach atem ringend. Die Fassung war lange über Bord gegangen. Und er selbst? Machtlos. Wollte er doch alles tun um Sie zu schützen. Aber da gehört mehr dazu als sich zwischen Sie und die Gefahr zu stellen. Und hier hatte er sichtlich versagt. Mehr als tröstende Worte und eine warme Hand im Rücken konnte er Ihr jetzt nicht schenken.

Er bekam die Anweisung Sie zurück zum Hof zu bringen. Ein Auftrag der nötig war, denn er war zu sehr mit der Sorge beschäftigt um auf den Gedanken selbst zu kommen. Krampfhaft umklammerte Sie den Ärmel des Mantels und jeder Schritt Richtung Hof wirkte wie ein Kampf gegen Sturmfluten. Doch mit dem Mut des Unwissenden Schritt er vorran und gab Ihr das gemache Tempo das Sie dabei brauchte. Vor dem Tor zog Sie zwar in gewohnter Manier den Schlüssel hervor, doch die kleinen Hände waren so zittrig das Er ihr den Schlüssel direkt abnahm. Einige momente später saßen beide wie so oft an dem Steintisch. Sein Herz brach weiter als Sie so klein, verletzlich und zitternd da saß.

Oh man, erst die Nacht davor hatte Sie ihm gesagt, dass Ihr Herz noch nicht frei ist. Und nun, wenn Sie so dasitzt, wollte er Sie nur noch in den Arm nehmen, Sie drücken, trösten und küssen. Sie alle Sorgen auf dieser Welt vergessen lassen. Aber nein, das konnte er nicht. Nicht wenn Sie es nicht wollte. Und Sie war offensichtlich noch nicht an diesem Punkt...

Was also tun? Sie Ablenken! Aus der Fassung bringen. Also begann er ein Gespräch, gespickt mit Fragen. Über Kühe und Stiere, Pferde und Hengste. Die Zucht und was wohl zuerst da war, das Huhn oder das Ei, und was hat überhaupt der Hahn damit zu tun hat. Ihr Blick war perplex, aber Stück für Stück konnte Sie sich dadurch öffnen. Eine angeregte Diskussion über Eier und Fisch und die Enigung auf ein Omlette war das Ergebnis. Er wollte für Sie kochen. Ja aber dann... kein Fisch, Omlette. Er kannte siebenunddreißg Arten eine Forelle zuzubereiten aber wie man ein Omlette richtig machte wusste er nicht. Das brachte zumindest das erste kleine lächeln wieder zurück in Ihr Gesicht. Die Lösung war schnell gefunden, Sie musste ihm zeigen wie es richtig ging.

Also zog er in die Schlacht. Der Hühnerstall und der Kampf um frische Eier forderte seinen Tribut und Federn. Jede Schlacht würde er für Sie schlagen und so kam er auch aus diesem Krieg erfolgreich zurück zu Ihr. Der Lohn der mühen war ungefähr ein Dutzend Eier welche trotz seiner Bemühungen nicht auf der Arbeitsfläche liegen bleiben wollten. Das Rezept Klang einfach... Eier, Butter, eingedickte Milch und etwas Salz und Pfeffer. Ein glatter Teig und eine heiße Pfanne. Das ganze am liebsten ohne Eierschale. Und wenn alles gut läuft, hat man am Schluss etwas Goldglänzend Glattes in der Pfanne welches seinen leckeren Duft verströhmt. Aber egal wie gut die Lehrerin auch ist, Sie kann nichts für die Verfehlungen des Schülers. Und so wurde es zwar ein echt leckeres Omlette, aber mit einer dreigeteilten Seele.

So langsam wollte der Abend ausklingen und die Nacht die Lande heimsuchen. Doch sobald etwas Stille einkehrte setze sich direkt wieder Sorge in Ihre Augen. Sie wollte Entspannung und Vergessen. Das Thema lenkte sich von alleine und für Ihn als alten Pirat war die Lösung so einfach wie besorgbar. Sie war ja kein Neuling darin, Hailey hatte Sie schon dazu verführt. Doch gab es mehr als eine Anwendungsmöglichkeit. Und nachdem Sie ihm so lieb mit dem Omlette geholfen hat, konnte er Ihr nun damit helfen.

Einige Augenblicke später fanden sich beide im Keller wieder. Der große Kamin schwenkte den Raum mit angenehmer wärme aus und die Weißen Felle genügten damit der Boden nicht zu hart wurde. Sachte Erklärungen und ein paar Züge, schon wurde der Kopf so schön dusselig und die Muskeln fühlten sich an wie frisches Fischbrät. Es würde beim schlafen und entspannen helfen doch brachte es den Kopf auch auf manch komische Idee.
Kaum tauchte der Kopf in das kühle Nass wurde er Augenblicklich wieder klar. Das bringt die Abhärtung so mit sich. Er hatte Ihr hier ein erstes mal genommen. Doch zum Glück war Sie auf der anderen Seite des Vorhangs. Und alles andere was er brauchte leider auch. Etwas Gängelei und Gequietsche später war er wieder trocken und auf dem Fell vor dem Kamin. Ihr sanftes Atmen verriet ihm dass Sie Wohl schläft. Allen anschein nach sogar ruhig und sanft.

Die kühle Kellerwand spendete ihm etwas Trost und Abstand. Sie mochte vielleicht noch nicht so weit sein, aber niemand konnte ihm verwehren auf sie acht zu geben. Es würde wieder eine kurze Nacht. Mit sanfter Geste deckte er Sie mit seinem großen Mantel zu. Das gierige Feuer wurde mit frischem Holz gefüttert. Nun saß er wieder da, alleine mit seinen Gedanken über Dinge die noch nicht sein konnten. Er zeigte Ihr eine unbekannte Welt, aber ob es das Beste für Sie war konnten nur die Götter berichten...
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Errin Raldermund





 Beitrag Verfasst am: 11 Jul 2020 16:05    Titel:
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Endlich ließ auch das letzte bisschen der übrig gebliebenen Übelkeit nach, als der erste Rauch des Krautes aus den Lungen entwichen war und sich eine gewisse Entspannung ausbreitete. Ihre Muskeln fühlten sich bleiern an und sie gab dem Gefühl instinktiv nach und legte sich auf die eben erst ausgebreiteten Felle.

Als die Finger die flauschige Wolle befühlten, war ein nie da gewesenes Staunen über eben diese Empfindung plötzlich sehr präsent in ihrem Kopf. „Ist das flauschig“, kommentierte sie zum ersten Mal an diesem Abend. Das bisher Einzige Erlebnis derart war mit Hailey und einer Flasche Dattelwein aus Menek’ur, hatte sie völlig anders in Erinnerung, doch irgendwie rückte auch dies in Hintergrund, ob diesem wunderbaren.. wirklich flauschigem Fell unter sich.

Plötzlich fiel ihr ein, dass sie noch nie vor dem Kamin gesessen hatte, ebenso das Bad war noch unberührt geblieben. Mit ehrfürchtiger Miene teilte sie dies Costa mit, der dies wohl schnell ändern wollte.
Plätschern… prusten.. und rascheln aus dem Nebenraum.. und hier bei ihr dieses unglaubliche Fell.

„Deine Hose? Ja die liegt hier.. mhm.. nicht am Vorhang.. Ich weiß nicht ob dir meine Sachen passen..“, gab sie grinsend von sich, während sie eine geeignete Liegeposition auf ihrem neuen Lieblingsplatz suchte. Seine Kleider, schob sie erst wieder zu ihm nachdem ihr irgendwie bewusst geworden war, dass er ja wirklich sonst ihre Kleider tragen müsste, unter dem Vorhang durch und vergrub das Gesicht unter beiden Armen.
Nachher würde sie da etwas sehen? Ginge das durch dem Vorhang? Und wieso war dieses Fell eigentlich so verdammt weich?

Mit der endlich optimierten Liegeposition, schlossen sich auch die Augen von ganz alleine, erst als sie sich gewiss sein konnte, dass diese Frau aus dem Kerker in dieser Nacht nicht mehr zu ihr gelangen konnte, sank sie in einen tiefen Schlummer.
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Die Frau mit der roten Gugel auf dem Kopf stand direkt vor ihr. Die Stimme bedrohlich und beinahe grollend. Im nächsten Moment kniete sie vor ihr, umfasste zart ihr Kinn, ehe sie gewaltvoll daran riss aber mit engelsgleicher Zunge zu ihr sprach:“Lass mich deine Freundin sein Errin.. ich brauche dich.. alle hassen mich.. aber du.. du sollst mich gern haben“. Die Gugel sank sank von allein auf die Schultern der Frau und gab die rote Mähne, sowie das Gesicht preis. Tränenüberströmt, dunkle Schleier des verstrichenen Lidstrichs, liefen wie Pech über das magere Gesicht und rannen über die aufgeplatzte Stelle an ihren rötlichen Lippen. Die Augen kalt, fast leblos.
Immer näher kam sie ihr, die Finger krampften um ihr Kinn. Errin schrie panisch auf, schlug um sich, doch die Frau packte sie nur noch fester. „Du kannst mir nicht entkommen!“, hart schlug die Frau mit der Faust gegen ihre Schläfe. Mit verschwommenem Blick, sah sie, die rote Gestalt vor sich. Wieder komplett gerüstet und deutete mit einem Finger auf Errins Kopf:“Ich bin immer da.. ich lasse dich nicht los.. du wirst mich nicht vergessen..“


Die Augenlider öffneten sich, fast panisch weit geöffnet und dass sonst so gefühlvolle Grün ihrer Augen blickte sich mit blankem Entsetzen um. Der Kopf musste, von ihrem Arm gerutscht sein und auf dem steinernen Boden aufgekommen sein, denn die Stelle pochte leicht. Noch ganz im Schreck gefangen, rappelte sie sich von dem Fell auf und kroch rückwärts bis sie gegen die Mauer stieß und suchte nach Luft ringend den Raum ab.
Doch da war sie nicht. Nur noch das leise Knistern der klein gewordenen Flammen und.. Costa, der in einiger Entfernung von ihr gegen die Wand gelehnt schlief. Ihre Züge glätten sich, als mit dem wieder klarer werdenden Verstand auch die Erkenntnis kam, dass sie nur geträumt hatte.

Wie lange hatte sie geschlafen? Und warum hatte er sich nicht auch das Fell als Schlafplatz ausgesucht, sie hatte doch Zwei mit etwas Abstand zueinander ausgebreitet?

Leise, schlich sie zu ihrem Platz zurück und entdeckte im halbdunkeln dort seinen Mantel liegend. Kurz huschte ein Lächeln über ihre Lippen, als sie ihn zur Seite legte und sich wieder zum Schlafen hinlegte. Doch, egal wie viel Zeit verging, der Schlaf wollte nicht kommen. Nur die flehende Stimme der Frau, kehrte immer wieder zurück in ihre Gedanken.
Fest pressten die Augen sich zu und die wieder kalt gewordenen Finger umklammerten die Ohren, sich gegen alles wehrend, was sich hartnäckig in ihrem Kopf eingebrannt hatte. Gerade als ihr das Herz wieder bis zum Hals pochte und zu bersten drohte, erhob sie sich und nahm das Fell und den Mantel im Lauf mit und eilte förmlich zu dem Schlafenden.
Kurz blickte sie ihn entschuldigend an, als sie sich neben ihn setzte und ihm seinen Mantel vorsichtig umlegte und dann das Fell, knapp neben ihm ausbreitete. Mit sich ringend, legte sie sich dann doch neben ihn und blickte zur Tür, die hoch in das Haus des Hofes zurück führte. Der regelmäßige Atem von Costa, half ihr endlich wieder in den Schlaf zu finden.. bis kaum ein paar Minuten später, der Hahn kreischend nach ihr verlangte.

„Blödes Vieh..“, entwich es ihr, ungewöhnlich forsch, doch nach dieser Nacht, würde auch Errin die sonst so liebevoll ihre Tiere umsorgte, wohl eher schlurfend und nur halbherzig ihrer Arbeit nachkommen.
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Costa Baptiste





 Beitrag Verfasst am: 11 Jul 2020 16:54    Titel:
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Eine deutlich zu kurze Nacht war der Lohn der Mühen... Einzig ein viel zu kurzer Traum machte Sie erträglich.

Der Duft der Natur und frischen Sommerblumen.
Das Gefühl von zartem Wind auf seiner Haut.
Die Nähe, welche sich in seine Gedanken schleicht.
Der Geschmack von Milch und Honig auf der Zunge.
Ein helles grün in seinen Augen
und das gezwitscher von Vögeln die in den Ästen Ihr Liedchen singen.


Schlaftrunkend schlug er dann die Augen auf, nur um gerade noch Ihre Füße zu sehen als Sie die Treppe hoch verschwand. Und doch war es da wieder, das Gefühl aus seinem Traum. Und Wärme, Wärme von dem Fell neben Ihm welches ihm kurz einen fragenden Blick auf das Gesicht zauberte, direkt gefolgt von einem lächeln. Sie hatte sich zu ihm gelegt. Und dann dieser Geruch. Es war nicht das Kraut der letzten Nacht und nicht der Rauch aus dem Kamin. Es war Sie, die diesen verführerischen Geruch verströmte. Nur langsam verschwand Er aus dem Keller. Und auch nur langsam kam er immer mehr zu Sinnen.

Ein müdes Strecken und Räckeln, das Knacken von verspannten Knochen, und die Suche nach seinen Stiefeln. Dann die schweren Schritte die Treppe hinauf. Gerne hätte er jetzt etwas von dem schwarzen Gebräu der Menekaner. Aber vielleicht hatte Errin etwas frische Milch für ihn, ein einfaches Frühstück, oder etwas Obst... Er war wahrlich kein guter Gast, dass war ihm bewusst. Dies quittierte er direkt mit einem leichten Kopfschütteln. Und dann kamen die Gedanken.

"Hat Sie zu wenig geschlafen?"

So huschte durch seinen Kopf, kurz gefolgt von
"halte ich Sie zu lange wach?"
"habe ich einen schlechten Einfluss auf Sie?"
"kann ich Sie wirklich beschützen?"


Ein abermales energisches Kopfschütteln um diesen wieder frei zu bekommen. Auf dem Hof stand auch ein Wasserfass mit seinem Namen, dies nahm er sich nun vor. Den Kopf Tief darin eintauchend bevor er Sie bei Ihrer Arbeit noch störte.
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Errin Raldermund





 Beitrag Verfasst am: 12 Jul 2020 20:18    Titel:
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Spät in der Nacht des Tages

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Überrascht über das Gewicht des Mantels, der auf ihren Schultern lag, lehnte sie sich mit dem Rücken an die Türe ihres Schlafzimmers.
Noch spürte sie die Wärme die daran haftete, während sie den Schritten hinter ihr, die Treppe hinunter immer leiser wurden, bis schließlich die Haustüre unten zugezogen wurde.
Stimmt, sie hatte ja offen gelassen, damit er nicht immer nach dem Schlüssel fragen musste.
Kopfschüttelnd, tauchte der gefühlt schon Jahre andauernde Wortwechsel um den Hausschlüssel und den damit verbundenen Vorteilen wieder vor ihr auf.

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen, streifte sie den Mantel ab und legte ihn vorsichtig über die Stuhllehne vor dem Schminktisch. Ihr erstes Möbelstück, dass sie für das Haus gekauft hatte.
Ja, ein Schminktisch für einen Bauernhof - man muss eben Prioritäten setzen. Oder auch noch lernen.. wie das geht.

Wenige Augenblicke später, als die Vorhänge zugezogen und die kalten Füße in den dicken Wollsocken steckten, zog sie sich auch schon die dünne Sommerdecke bis hoch zum Hals und lehnte sich mit dem Rücken gegen das hohe Kopfteil des Bettes. Vorsichtig zog sie den Mantel zu sich heran und führ mit den Fingern über die Nähte am Ärmel.
Sie spürte die offenen Stellen mehr, als das sie diese im dämmrigen Schein des Kerzenlichts gesehen hätte.
Doch Errin, wäre nicht sie Selbst gewesen, wenn sie es nicht dennoch versucht hätte und begann mit der kleinen Nadel die losen Fäden aufzutrennen. Obwohl das Leder in ihrer Hand weich und geschmeidig war, sah man dem Stoff an, dass er unrettbar an manchen Stellen verfärbt war. Stirnrunzelnd setzte sie ihre Arbeit fort.

Immer wieder verweilte der Blick auf der leeren Bettseite neben ihr, doch sich selbst ermahnend versuchte sie sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.

Ab und zu drohte die Müdigkeit sie zu übermannen, doch dann schüttelte sie die im Bett offen getragenen Haare etwas aus dem Gesicht und trennte weiter die Nähte vom Stoff.
Erst als sie zufrieden mit den Fingerspitzen feststellte, dass sie alles geschafft hatte, nahm sie das neue Garn, das sie selbst im Kontor gesponnen hatte zur Hand und wollte sich um die ausgeweiteten Knopflöcher kümmern. Wie viele hunderte,.. oder tausende Male waren die Knöpfe dadurch geschoben worden?
Die ersten Drei fielen ihr noch leicht, doch beim vierten sank das Kinn immer wieder auf die Brust herunter.. gerade als die Nadel einen Knoten durch das Garn schwingen sollte, verlor sie den Kampf und schlief ein.

Natürlich war sie da wieder. Auf dem Boden des Kerkers kniend, die kleinen mageren Finger um das kalte harte Metall des Gitters gefasst. "Errin.. lass mich deine Freundin sein!", schluchzte sie. Sie hörte sich selbst sagen:"Ich kenne dich nicht! Lass mich bitte in Frieden!!", und plötzlich packte sie die Hand am Kragen ihrer Bluse und zog sie mit aller Wucht gegen das Gitter. Sie spürte ihren Puls im Kopf hämmern, als der Schmerz nachließ, doch da waren die kalten leblosen Augen von der Mörderin vor ihr, das Gesicht gegen das Gitter gepresst. "NIEMALS!!!", schrie sie ohrenbetäubend und stieß sie von sich weg, sodass sie auf dem Boden aufschlug. Als sie wieder aufblickte, erkannte sie dass sie selbst sich in der Zelle befand und von der rothaarigen Frau hämisch ausgelacht wurde. Nun war Errin diejenige die panisch die Hände um die Gitterstäbe schloss und um Freiheit flehte. "Lass mich raus... bitte.. oh bitte.. ich will leben.."

Leise, dicht an ihrem Ohr, hörte sie die Stimme der Frau flüstern:"Niemals Errin. Du wirst dich nie aus meinen Fängen befreien können, denn du gibst mir selbst die Macht über dich.. die ich so dringend brauche.. um deine Freundin zu werden.."


Ein angsterfüllter Schrei hallte über das Landgut Waldesruh, als Errin aus ihrem Traum erwachte und sich anschließend mit aller Gewalt gegen die Hände vor den Mund presste um das Schluchzen zu unterdrücken. Sie war da.. immer! Immer wenn sie alleine war! Immer wenn sie ihre Augen schloss!
Durch die Panik die in ihr tobte wieder zu neuen Kräften gelangt, rannte sie aus dem Schlafzimmer und zu allen Eingängen und möglichen Zugängen des Hauses. Den Schlüsselbund fest umklammert, stand sie in ihrer dunklen Küche. Nur das leichte Glimmen, der Glut dort, spendete noch Licht.

Samy, hob verschlafen den Kopf von seinem Platz neben der Tür und sah sie treuherzig an. Doch als nichts weiter geschah, ließ der junge Hofhund diesen wieder auf den Holzboden sinken und schien es besser als sein Frauchen zu wissen und legte sich wieder zur Ruhe.
Dieser Anblick, ließ sie ein wenig ruhiger werden. Natürlich.. wenn er nichts hörte, würde auch Niemand auf dem Hof sein. Er hatte noch nie angeschlagen, wenn Nichts gewesen war. Sie konnte sich auf ihn verlassen.. doch auch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Mit einem Blick an einem der geschlossenen Vorhänge vorbei, sah sie, dass es ohnehin nicht mehr lange sein könnte, bis der Hahn sie wecken wöllte.

Also beschloss die diesen Tag, wieder nach wieder mal nur sehr wenigen Stunden Schlaf, zu beginnen und ihrer Arbeit nachzukommen.
Und tatsächlich half, die Arbeit um wieder zur Ruhe zu kommen. Die etwas verwirrten Tiere, erfreuten sich an der früheren Mahlzeit an diesem Morgen und auch der Acker war schon neu eingesät, als der Hahn gerade den Kopf aus dem Hühnerstall strecken wollte.
Doch noch bevor dieser den Schnabel aufsperren konnte um nach Luft zu schnappen, schlossen sich die kalten Finger von Errin darum und sie grinste hämisch auf ihn herunter:"So nicht mein Freund! Heute war ich schneller!"

Empört flatterte das Federvieh mit den Flügeln und ließ so schnell die Krallen es zuließen, zurück in den Stall um sich im Schutz seiner Hennen zu wissen.
Erst als Errin, wenige Zeit später in ihre Schultertuch gewickelt und mit Costas Mantel auf dem Arm, sowie einer Tasche beladen auf ihren Hengst vor dem Hof stieg, traute sich der Hahn wieder heraus.
"Verrückte Alte", war wohl genau das, was der Stolze Gockel dachte als er ihr nach sah.

In Adoran angekommen, begrüßte sie Hailey beim Frühstück und verwickelte die blonde Schönheit in ein Gespräch über Garn, Knöpfe und Stickereien aller Art. Genau das war, was sie brauchte. Gesellschaft.. Ablenkung.. Menschen, die sie wirklich mochten, wie sie war.
Auch wenn ihre Freundin immer wieder die von Müdigkeit und Erschöpfung gezeichneten Gesichtszüge ansprach, ließ sich Errin nicht davon abbringen, sie um Hilfe zu bitten.
Geduldig und gekonnt wie immer, erklärte Hailey ihr, was sie tun musste um die Naht zu verstärken, den Stoff nach bester Möglichkeit zu schützen oder auch wann es irgendwann Zeit war dem guten Stück lebewohl zu sagen.

Doch erst als sie mit einem Päckchen unter dem Arm, sowie dem mit Engelsgeduld geflickten Mantel des Seemannes zum Kontor lief, war sie für den Moment zufrieden und wusste, das wenn sie am Mittag am Hof wieder ankam, würde sie vielleicht eine Zeit lang so etwas wie Ruhe empfinden.
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Costa Baptiste





 Beitrag Verfasst am: 12 Jul 2020 20:46    Titel:
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Am anderen Ende der Welt war Costa nun endlich wieder in Bajard angekommen. Er wollte zu Fuß gehen, den Kopf auslüften, Kronwalden war ja gar nicht so weit weg. Zumindest hatte er sich dies vor dem nächtlichen Spaziergang eingeredet. Jetzt war die kühle Nacht doch deultich in seine Knochen gekrochen. Er hatte den Mantel sonst immer dabei, schon seit Jahren... Vielen Jahren... Es war eines der wenigen Erinnerungsstücke die ihm von seinem Vater geblieben sind. Auch wenn die Beziehung zu Ihm nicht immer die Beste war, hätte wohl ein anderer Costa nach dem zu frühen Tod der Mutter einfach in irgend einem Kloster abgegeben. Aber der graue Seebär nahm den Jungen lieber mit auf sein Boot. Ein billiger Deckshelfer war Costa vielleicht nur für Ihn. Aber die Arbeit formte. Und Sie brauchte Ihm alles bei, was wichtig war um zu überleben.

---

Ein kurzer Schauer überzog ihn, als er vor seiner Hütte in Bajard stand. Eigentlich bräuchte er den Schlaf. Aber irgendwie erfüllte schon der Anblick der Türe ihn mit einer seltsamen Einsamkeit. Dahinter wartete nichts... niemand... auf ihn. Tief zog er die kühle Luft in die Lungen und nickte leicht. Mit festen Schritten ging er darauf zum Pier und die Bajarder Landluft wurde mit dem Hallen seiner Stiefel auf den Planken durchzogen. Er würde jetzt schon raus fahren. Auch wenn die anderen Fischer noch den Schlaf der Gerechten schliefen galt nun für ihn eine andere Devise.


"Mit dem frühen Wurm fängt man die größten Fische"



Was der Quatsch mit den Vögeln war hat er eh nie verstanden. Und so wurde das Tau des kleinen Fischerbootes in jenes geschmissen und mit einem kleinen Sprung übergesetzt. Mit gleichmäßigen Zügen an den Rudern manövrierte er da Boot Hinaus aus dem schmalen Hafen und setzte Segel zu seiner Stelle. Die Haare auf seinen Armen stellten sich aufgrund der anrückenden Gänsehaut sichtbar auf. Ein erfreutes Grinsen lag dennoch auf seinen Lippen. Denn nun würde er die neue Pfeife einweihen. Ein Kunstwerk aus Meerschaum, feine Wellen und ein Anker darauf abgebildet. Und Errin hat Sie für ihn besorgt, und sicher viele Gedanken darin einfließen lassen. Der Pfeifenbauer wird seine helle Freude an Ihr gehabt haben.

Und so schaukelte das kleine Bötchen sacht mit den nächtlichen Wellen hin und her. Der Wind der einzige Begleiter. Die gelegentlichen Rauchschwaden die einzige Spur.
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Costa Baptiste





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2020 16:45    Titel:
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Die letzten Wochen waren gut zu Ihm, das konnte er nicht leugnen. Und der Hauptgrund dafür war sie.

Doch jetzt war er wieder bei Daglind, der alten Feluke die bestimmt schon bessere Zeiten gesehen hatte. Aber das Mädel würde schon noch einige Jahre für die Fischerei gut sein. Die Pfeife mit der feinwürzigen Bajarder Hafenmischung gestopft und die Netze alle sauber geflickt auf dem kleinen Segelboot bereitete er sich darauf vor, wieder mal mit Ihr hinaus zu fahren. Die Nezte mussten ausgebracht werden, wenn sie zusammen am nächsten Morgen etwas fangen wollten.

Der kurze Weg aus dem Bajarder Hafen wurde mit rudern zurück gelegt. Sobald die Bucht verlassen wurde kam das Segel zum Einsatz. Unter dem guten wind neigte sich das kleine Schifferboot gehörig zur Seite, aber das war nichts, was er nicht kannte und so verlagerte er fast automatisch sein Gewicht dagegen. Wie jeder der Fischer des Dorfes hatte auch er seinen Grund für die Netze. Es bedarf da keiner großen Absprachen. Jeder kannte die Stellen der anderen, und wenn einer mal nicht so viel Glück hatte, half man sich gerne mit ein paar Kilo Fisch aus. Ein ungeschriebenes Gesetz, doch bestimmt auch etwas, wo die Hafenmeisterin Nussbaum gerne mitmischen würde.

Kaum an seiner Stelle angekommen setzte schon die von klein auf eingeprägte Routine ein. Die langen Stangen mit den weißen Zahlen auf rotem Grund wurden zusammen mit den Netzen im Halbkreis abgesteckt, dann das Boot etwas geankert. Der Anblick der Netze im Wasser, das weite Meer, der geschmack des Tabaks und der frische Wind... Alles weckte die Nostalgie in ihm... Und der nächste Morgen würde Ihr die Welt näher bringen.
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