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Die Freiheit, selbst zu entscheiden...
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 16 Apr 2020 22:11    Titel: Die Freiheit, selbst zu entscheiden...
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Some men just want to watch the world burn



Die Welt in Schutt und Asche legen, eine Einöde, verbrannt und verwundet, ein Ort der Asche und der Stille, wo nichts und niemand mehr Seinen Anspruch auf Allmacht und Allherrlichkeit in Frage stellen würde. Und nichts sehnte sich das kleine, schwache, verwundete Herz mehr, als andere an seinem Schmerz teilhaben zu lassen. Andere fühlen zu lassen, was es fühlte. Spüren zu lassen, was es spürte. Jede Erinnerung an eine Wunde, eine empfundene Erniedrigung, ein Unrecht durch ein weiteres, noch größeres zu ersetzen.
Auge um Auge, bis niemand mehr sehen konnte. Und dann der Rest. Arm. Bein. Bis in der gütigen Umarmung des Todes alles endgültig ein Ende fand.

Aber dem war nicht so.

Der Herr konnte keine Welt gebrauchen, in der nichts war, das Seiner Herrlichkeit angesichtig werden konnte. Eine Welt, in der niemand Ihn verehrte und unter Seinem Blicke zu Tränen gerührt die eigene Unbedeutsamkeit erfahren konnte.

Nein, dieser Mann wollte die Welt nicht brennen sehen. Er hatte sein Herz brennen sehen, den Schmerz, die Wunde, die Erniedrigung darin auf dem Altar des Gottkönigs nieder gelegt, um geborgen in Hass und glorreicher Hingabe zu erkennen, dass all dies keine Rolle spielte.
Er konnte nicht verwundet werden, wenn da kein Herz mehr war, das man durchboren konnte. Wenn da keine Liebe, keine Sehnsucht, kein Neid und kein Verlangen mehr ihre Klauen in ihn schlugen und ihm bewiesen, dass er klein und fehlbar war.

Allein unter Seinen Blicken war er klein und nichtig, aber mit Ihm im Rücken war er alles. Konnte er alles. War kein Weg zu weit, kein Wall zu hoch, keine Anstrengung zu enorm um sie nicht zu vollbringen. War der Weg zur Perfektion tatsächlich ein sinnvoller, denn nur so konnte man Ihm zur Ehre gereichen.

Und nur so konnte man über sich selbst hinaus zu mehr werden als man war. Und Seinen Gaben Bedeutung schenken, indem man sie nicht wie Talente einst im Garten begrub, sondern hinaus in die Welt trug. Hinaus, auf dass der Samen gedeihen mochte und stark werden konnte.
Stark und Unverwundbar. So wie der Hass des Allmächtigen stark und unverwundbar war.

Von Freiheit hatte man ihm erzählt, von dem Willen, selbst zu entscheiden. Nun , so war es eben die Freiheit und der Wille, selbst zu entscheiden. Dazu hier zu bleiben und zu lernen, ob man nun gebeten war oder nicht. Und nicht nur das, was die Lektionen bedeuten mochten. Auch das was sie nicht sagten. Er würde bleiben. Er würde dienen. Er würde wachsen. Und nichts und niemand, nicht einmal der Herr selbst, würden ihn davon aufhalten. Nicht in diesem Leben.


Zuletzt bearbeitet von Cailen Vindheim am 17 Apr 2020 08:20, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 18 Mai 2020 12:04    Titel:
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Tiefe Nacht war es geworden, ehe ihn seine Schritte zurück ins neue Heim geführt haben. Und dort, eingewickelt in eine grobe Decke, war der Blick versonnen auf die sterbenden Reste eines Feuers gerichtet, welches im Kamin ein kurzes Leben und ein langsames Ende fand. Und nun, wo die Schatten in seinem Heim wieder länger wurden und tanzende Silhouetten an den Wänden prangten, die Erinnerungen weckten, war es Zeit, die letzten Tage noch einmal durch den Geist ziehen zu lassen.

Gekommen war er als armer Sünder, als Mann ohne Zukunft, der auf Richtung und auf Bestimmung hoffte. Jemand, der den Zorn und die Verletzung in seiner Brust zu Hass gewandelt hatte, in der Hoffnung, dass die Gabe des Herren ihn von weltlichen Belangen erlösen möge. Dass er ihn sich den Antrieb finden könnte, weiter zu gehen, Schritt um Schritt, um aus dem Sinnentleerten etwa Würdiges zu machen.

Und der Herr hatte ihn nicht im Stich gelassen.

Die letzten Reste des vergangenen Winters waren noch immer in der Luft zu fühlen und so vermochte auch der Kamin nicht vollständig die Kälte aus dem noch recht leeren Haus zu bannen. So zog er die grobe Decke enger, versank tiefer darin, auch wenn in seiner Brust gänzlich keine Kälte zu finden war.

Ganz im Gegenteil.

Die Zeremonie war grausam gewesen. Vermutlich. Vielleicht nicht schmerzhafter als das, was ein jeder Soldat im Dienste des Herren zu erdulden hatte. Aber demütigend. Erniedrigend. Bis das Innerste offen gelegt, der Wille darin offenbart war, um jenen zur Gänze auf dem Altar des Herren nieder zu legen. Schlimmer noch, entwürdigender noch. Der Herr konnte alles sehen. Nicht nur das nackte Fleisch. Nicht die Wunden auf dem Leib. Tiefer, viel tiefer, bis in die letzten Winkel der eigenen Seele. Die größten Wünsche, das tiefste Verlangen, den größten Schmerz.

Und es hatte Ihn erheitert. Hatte Ihn belustigt, diesen kleinen Menschen sich winden und krümmen zu sehen, ob der Dinge, die gänzlich ohne Belang gewesen waren. Und Er hatte ihn darob verspottet und noch weiter erniedrigt.

Bis das nackte, zitternde, blutende Häuflein Elend die Stimme erhoben hatte, sich zur Wehr zu setzen. Zu beweisen, dass selbst aus versehrtem Fleisch noch Dienst erwachsen, dass aus einer gebrochenen Stimme Überzeugung sprechen, dass aus einem gebrochenen Blick Wille und Bestimmung dringen konnten.

Und der Herr hatte gelächelt. Hatte sich erheitert, nun aber nicht aus Niedertracht. Hatte den kleinen Menschen Seinen Atem im Nacken spüren und Seine Gewissheit vernehmen lassen, dass ein Schritt , fürs erste, gesetzt worden war.

Und seinen Schmerz fühlen lassen, als die Fänge des schattenhaften Panthers in Fleisch gedrungen waren.

Unwillkürlich wanderte die Hand auf jene Stelle an der Brust, an welcher die Male noch immer, vermutlich für immer, zu sehen waren. Und der Gedanke gab ihm Kraft. Er war gezeichnet worden. Nicht als Würdiger, nicht als Verdienter, aber als Möglichkeit. Als etwas, dessen Potential es zu ergründen galt. Die Untiefen der Seele waren aufgetan und offen gelegt. Und nun war es an ihm, sie zu ergründen. Zu sehen, was er wirklich war. Wozu er tatsächlich fähig war.

Kraft und Zuversicht räkelten sich in seiner Brust, drangen durch die Glieder bis in die Spitzen seiner Finger, seines gesamten Seins. Dann und wann erhaschte er sich gar dabei, zu beobachten, wie er die eigenen Finger reckte, sie zu Klauen formte, nur um sich dann zu erinnern, dass er doch ein Mensch war, und keine Katze. Dass der Dienst in Worten lag, zu verbinden, zu lenken, zu motivieren. Nicht darin, zu jagen, zu erlegen und zu reißen. Auch wenn die Andeutung immer da war, viel zu nahe an der Oberfläche.

Es würde Selbstbeherrschung fordern, die neue Erkenntnis, den Eindruck der Emotion, der Sinne, zu einer Faust zu formen, die in Seinem Namen einen würdevollen Dienst erfüllte.

In Wort und in Tat.

Aber die Möglichkeiten waren viele, das Potential geöffnet. Der Schmerz würde ihn reinigen, so wie es die Spitze aus kaltem Metall auch jetzt tat, die tiefer in seinem Fleisch nun bohrte, darauf harrend, in einem Rinnsaal aus Wärme wieder heraus gezogen zu werden.
Wille, Schmerz, und Dienst. So würde es kommen, so mußte es sein.

Und so einfach konnte es sein.

Bis die Gedanken noch einmal zu den Gesichtern des jüngsten Abends glitten und der geifernde Schlund aus Eindrücken noch einmal zu rotieren begann. Den Gedanken, die besser tief im Inneren verborgen blieben, ein Gesicht verliehen. Darin zwei Spiegel, rund und tief. Und schwarz. Rabenschwarz.

Der Dolch musste tiefer gleiten, der Schmerz noch weiter dringen, bis auch jener Anflug, ungewollt und ungebeten, wieder in den Hintergrund trat.
Für Ablenkungen war keine Zeit. Nur der Wille zählte. Nur der Dienst.


Zuletzt bearbeitet von Cailen Vindheim am 20 Aug 2020 12:37, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 09 Jun 2020 15:02    Titel:
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Wochen waren ins Land gezogen und die Wunden, welche die Liebkosungen des Herren und Seiner Diener hinterlassen hatten, hatten begonnen zu heilen und zu verblassen. Zumindest jene, die ins nackte Fleisch geschlagen waren. Geblieben waren die Spuren jener Zärtlichkeiten, die die Seele berührt und gezeichnet hatten.

Und jene trug er weiterhin mit Stolz, hatten sie ihm doch die Augen für eine Welt geöffnet, in der Schmerz und Leid zum Alltag gehörten und nur Mittel zum Zweck waren, Weichen die das Leben stellte, die es zu navigieren und zu einem würdigen Ende zu verfolgen galt.

Gekommen und gegangen war auch die Lektion des Schmerzes, die sie alle auf so unterschiedliche Art und Weise erfahren und verinnerlicht hatten. Bei Durchsicht der Bücher war es offensichtlich geworden, dass keiner von ihnen dem anderen glich. Wo der Eine Genugtuung und gar Ekstase zu empfinden begann, stand für den anderen stets Dienst und Pflicht an erster Stelle, bis hin zur Selbstverstümmelung.
Für ihn dagegen war es zunächst ein notwendiges Übel gewesen, sich selbst zu kasteien.

Das Leben war stets eine Aneinanderreihung schmerzlicher Erfahrungen gewesen. Sei es, sich als Kind den Arm gebrochen zu haben, oder als junger Erwachsener von der ersten, großen Liebe zurück gewiesen zu werden. Schmerz, wenn der Vater viel zu früh nach Nileth Azur aufgebrochen war, und wenn die Mutter Jahre später folgte. Und oftmals waren es eben nicht die schönen Dinge im Leben, die einen am meisten prägten und im Gedächtnis blieben, sondern die unangenehmen.
So war der Schmerzs stets ein guter , wenn auch nicht immer ein gerechter Lehrer gewesen. Aber was am Leben war schon gerecht. Von der Geburt bis hin zum Tode nichts davon.

So blieb also festzuhalten, dass der Schmerz ihm nicht fremd war und er ihn nicht wirklich gesucht hatte, als die Aufgabe zu tun war. Aber erduldet und erlitten. Bis die Fieberträume ihn erfassten und selbst da noch. Die Aufgabe war klar und die Erkenntnis mochte ja vielleicht erst am Ende erfolgen, wenn man auf das Erreichte zurück blicken konnte.
Nun, da auch die Narben dieser Lehre zu verheilen begannen, war es Zeit, zurück zu blicken.

Der eine hatte Erfüllung gefunden, der andere Selbsterkenntnis.
Er aber hatte Dankbarkeit gefunden. Dankbarkeit für die Stärke des eigenen Leibes, die Befähigung, durch Schmerzen das Wirrwarr der Gedanken zu ordnen und zu einem scharfen Werkzeug zu formen, so scharf wie der Dorn aus Stahl, welcher tief ins Fleisch gedrungen war.
Selbstbeherrschung, eine Befähigung, die ihm dieser Tage dann und wann abhanden zu kommen drohte. Denn das Leben bestand nicht aus dem strikten Tagewerk des Tempels allein.

Nicht nur aus Gebeten und Gesprächen mit jenen, denen der Ernst des Alltags so allgegegwärtig schien wie ihm. Sondern aus Eindrücken und Erlebnissen, aus Stimmen und Gesichtern, die den Geist zu fordern suchten, ihn auf Bahnen zu lenken gedachten, hin zu Abgründen, deren Ende nicht auszumessen war. Manch einer, oder eine, schien es gar darauf anzulegen, ihn aus der Fassung zu bringen. Andere taten es vielleicht unbewusst, durch Gesten, Worte, Blicke, die die eigenen Abgründe andeuteten, offen legten, dazu luden, sie zu betreten und zu ergründen.

Und so war es in jenen müßigen Momenten, die er nicht im Gebet verbrachte, oder damit die eigene Kunstfertigkeit zu schulen, in denen die Gedanken zu schweifen begannen. Hin zu Augen, die ihn berührten, und, jeweils in ihrer eigenen Art und Weise, tiefer unter die Haut drangen, als es ihm lieb gewesen wäre.

Die einen Blau, wie geschliffene Saphire, deren Blick einmal scheu, dann wieder selbstbewusst zu wirken mochte, je nachdem worüber sie gerade wohl nachdenken mochten.

Die anderen Braun, wie das Holz der Walnuss, zugleich wissend und erfahren, dann wieder still und mit einem Versprechen, das die Seele zu berühren versprach, wenn man es nur darauf anlegte.

Die letzten so schwarz wie Kohle, mal bohrend und fordernd, mal wie die Schächte einer Quelle, deren Boden nur schwierig zu ergründen war und den sie selbst vielleicht nicht immer zur Gänze kannten.

Ein tiefer Atemzug, als im Zuge all dieser Überlegungen sich die Erkenntnis eingeschlichen hatte, dass er schon wieder zuviel Zeit damit verbrachte, über Dinge nachzusinnen, die für den Herren nur wenig Bedeutung hatten. Und so war es doch der kalte Kuss geschärften Silbers, das wieder einmal den Geist dorthin geleiten musste, wo er einen Sinn zu erfüllen mochte.

Wie des öfteren schon in diesen Tagen. Aber Ablenkungen gab es einfach zuviele. Dennoch, kein Unglück. Das Fleisch seiner Oberschenkel war beinahe noch unberührt...


Zuletzt bearbeitet von Cailen Vindheim am 09 Jun 2020 15:36, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 20 Aug 2020 12:36    Titel:
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Die Nacht war lang geworden und die ersten Strahlen der neu erwachenden Sonne krochen bereits träge über die umgebende Landschaft. Auf den Dächern sangen die Spatzen und begrüssten den Morgen, wie sie es zu dieser Zeit des Jahres eben immer taten, vollständig unbeeindruckt von den Ereignissen, welche den Menschen vielleicht umtreiben wollten. Krieg, Risse am Himmel, marodierende Schattenwesen. Oder die strunzdumme Idee, einer Eingebung folgend nach Adoran zu gehen.

Nicht dass die Idee von Anfang an schlecht erschienen wäre. Die Verkleidung zu gestalten hatte gar , auf eine diebische Art und Weise, Freude gemacht und das Ergebnis mochte sich sehen lassen. Etwas, das auch in Zukunft sicherlich wieder Anwendung finden würde.
Der Grund dahinter war wohlmöglich nicht so sorgsam durchdacht gewesen.

Marktfest in Adoran. Ein Ereignis , das an Trivialität kaum zu überbieten gewesen war. Bier, Fleischspieße, Flaschenwerfen, um die simpleren Gemüter zu unterhalten. Nebenher warfen sich in einem recht rudimentär abgesteckten Ring die Teilnehmer eines Boxbewerbes gegenseitig in den Staub. Eine hastig durchgeführte Sache, der zu folgen kaum möglich war, selbst wenn das Interesse dafür bestanden hätte. Am Ende hatte irgendjemand gewonnen. Ein Thyre. Ein Zwerg. Ein Lichtenthaler? Vollkommen irrelevant. Die Kämpfe waren weder anspruchsvoll erschienen noch hatten sie lange genug gedauert, als dass man daraus etwas hätte lernen können.

Darüber hinaus war wenig zu sehen, nebst viel zuvielen Wachen für eine so überschaubare Angelegenheit. Die Lichtenthaler mussten in großer Sorge leben. Oder vielleicht hatten ihre Wachen auch einfach nichts besseres zu tun.

Wie dem auch sein mochte, seine Anwesenheit dort war weder dem Wettbewerb, noch den Wachen, noch den nahen Stadtmauern gewidmet. Vielmehr der persönlichen Neugierde.
Umso erstaunlicher, dass das Objekt .... Subjekt seines Interesses recht schnell in der überschaubaren Menge auszuspähen gewesen war. Aber vermutlich wäre ihm das schneeweiße Haar wohl aus jeder Entfernung und in jeder Menge ins Auge gefallen.

Sie war nicht allein zugegen. Wie zu erwarten war, umgeben von Freundinnen , Bekannten und anderen Personen und Persönchen, die um sie zu kreisen schienen wie Motten um das Licht. Ein Umstand, der ihn hatte schmunzeln lassen. Es war tatsächlich nicht leicht, an das Fräulein heran zu kommen, stolperte man nicht gerade im Wald über sie.
Gelegenheiten, die sich, leider, viel zu selten ergeben hatten in letzter Zeit.
Hier indes war es eine Frage der Geduld und so nahm er sich die Zeit, auffällig unauffällig, oder vielleicht auch anders herum, das Treiben zu beobachten, wie jeder andere Besucher eben auch. Die Zeit vertrieben mit Papier und Kohlestift, ein Andenken für später, vielleicht auch ein Geschenk. Oder Drohung. Oder alles.

Das Subjekt indes war inzwischen mit einer Freundin verschwunden, kehrte später wieder, die Wangen gerötet, die Bewegungen flappsig. Gewiss der Wein, vielleicht auch etwas anderes. Dennoch die Gelegenheit, sich hinzu zu gesellen, nun da die Reihen sich lichteten und nicht mehr der wache Blick ungezählter Wachen und Ritter auf jede Gelegenheit lauerten, scheinbar unangemessenes Verhalten zu sanktionieren.

Das sich entwickelnde Gespräch war erstaunlich heiter gewesen, gewiss nicht zuletzt dem alten Bergmann geschuldet, der ganz offenkundig auch kein Kostverächter gewesen war und ein waches Auge für junge Damen übrig hatte. Vorhersehbar. Ebenso wie die Versuche des jungen Fräuleins, auszuweichen und sich in der Nähe der Freundin ein wenig Sicherheit und Zuversicht zu haschen. Aber nichts war von steter Dauer und so musste auch der nette Umtrunk, die heitere Unterhaltung, das fröhliche Beisammensein ein Ende finden.

Und die Schritte sie letztlich zurück ins traute Heim, bis vor die Tore der alten Mühle führen, wo sie am Ende nur noch zu zweit zurück geblieben waren.

Zeit, die Falle zuschnappen zu lassen, die Worte der Erkenntnis zu sprechen und die Wasser zu erproben. Zu prüfen, wie weit es zu gehen möglich war und zu ergründen, was hinter der ansehnlichen, gar verletzbaren Fassade steckte.
Verleugnung zunächst, dann Widerstand, soviel war zu erwarten gewesen. Die aufkeimende Angst in den jungen Augen dagegen schien so garnicht mehr zu der gewohnten Fassade zu passen und tatsächlich echt zu sein. Drohungen, die Andeutung von Konsequenzen, schienen zuviel zu sein, zu rasch, zu überrumpelnd, um einen gewünschten Effekt zu erzielen. Nein, das Mädchen schien nicht zu erkennen, dass es manchmal einen Preis kostete, das Spiel zu spielen. Stattdessen wildes Schnappen und verzweifelte Gegendrohung, die am Ende nur in totalem Zusammenbruch enden konnte.

Nicht in diesem Augenblick, aber in weiterer Folge schlich sich tatsächlich so etwas wie nagendes, schlechtes Gewissen in seine Brust. Er hatte sie tatsächlich zu ernst genommen, für zu reif gehalten, überfordert und behandelt wie einen erfahrenen Spieler, wo in Wahrheit doch scheinbar immer noch ein junges Mädchen stand, das selber die ersten Schritte zu gehen begann.

Dennoch war die Drohung ausgesprochen und scheinbar kein Schritt zurück mehr möglich, ohne das Gesicht zu verlieren.

Und so saß er nun in seiner Kammer, hatte , ohne es zu wollen, die gesamte Nacht mit Grübeln verbracht, nur um beim Einsetzen des Morgens zu keinem anderen Schluss zu kommen, als dass es ein Fehler gewesen war. Sein Fehler.

Der Herr lehrte nicht, jene zu überfordern, die einen umgaben. Manchmal bedurfte es der Leitung, ja, der Zurechtweisung, ja, des Anspornes, ja. Und manchmal auch der Strafe. Sicher beständig der konsequenten Hand. Aber den Jüngeren zu lehren bedeutete auch, ihn nicht zu überfordern. Und sollte es doch geschehen, so war die Schuld beim Älteren zu suchen.

Diese und ähnliche Gedanken beschäftigten ihn noch eine Weile, bis irgendwann die Entscheidung gefallen und die Tat getan war.
Ein Brief, ja, doch nicht an die entsprechenden Stellen. An das Mädchen. Eine Erklärung, die vielleicht härter verfasst war, als gemeint, im Kern aber der Wahrheit entsprach.

Es war nicht in seinem Ansinnen, sie zu zerstören, oder ihr tatsächlich zu schaden. Nicht, solange sie dem Herren noch einen würdigen Dienst erweisen und ein brauchbarer Verbündeter sein mochte.
Und vielleicht, um der Wahrheit gänzlich Genüge zu tun ... vielleicht nicht nur dem Herren ....

Und wer hätte da wohl ahnen mögen, dass sie sich schon Tags darauf wieder gegenüber gestanden waren. Anders ... ein Mädchen, nicht hart wie Stahl aber mit Willen und Rückgrat, bereit zu lernen und zu streben ... ein Unterschied , in mehr als einer Weise, wie Tag und Nacht ...

Und das schlechte Gewissen war vergangen. Ein Schmunzeln auf den Lippen, dann war es Zeit gewesen, aufzubrechen...




Zuletzt bearbeitet von Cailen Vindheim am 20 Aug 2020 12:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2020 19:49    Titel:
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Mittlerweile war das Blut auf seinen Händen, seinen Zügen, ja seinem gesamten Leib getrocknet. Der kupferne Geruch vergossenen Lebenssaftes ein ständiger Begleiter in seiner Nase. Das Haar verklebt und nicht mehr länger an Farbe zu definieren.

Ob es vornehmlich sein Blut war, oder das der vielen anderen, die vor ihm gekommen waren, wusste er nicht zu sagen. Es spielte im Grunde auch keine Rolle. Allein der Umstand, dass er noch am Leben war, war an diesem Abend bedeutsam. Und die Erkenntnis, dass keine Gabe, mochte sie noch so klein oder groß sein, jemals unverdient und umsonst sein würde.

Als Catuli hatten sie den Tempel betreten. Geschult in den Worten des Herren, Seinen Lehren und dem Wissen, das sie brauchten, um den Brüdern und Schwestern im Glauben ein gutes Vorbild zu sein.

Dass das nicht reichen würde, war ihm spätestens dann klar geworden, als es wieder am Vicarius war, hinter sie zu treten und das zu tun, was er nun einmal am besten konnte.

Schmerzen. Pein. Erniedrigung. Unglaubliche Schmerzen.

Noch nie in seinem Leben hatte er wohl solche Schmerzen gelitten. Noch nie war er dem Tod so nahe gewesen wie in diesem Augenblick, umgeben von jenen, die dem Tempel dienten, im Angesicht des Herren. Und noch nie war die Verachtung jener, die über ihm standen, brennender gewesen als an diesem Abend.

Ja, sie waren gute, kleine Schüler gewesen. Hatten gelehrig aufgepasst, ihre Aufgaben erledigt und das getan, was man von braven Hündchen erwarten durfte.
Nun aber war es an der Zeit, erwachsen zu werden und aus dem Schatten zu treten.

Der Schmerz war ein Strom glühenden Metalls, das sich über seine Schultern, Arme , bis in die Handflächen brannte.Nur gedämpft von der Gewissheit, dass sein Leben in roten, feuchten Strömen über seine Arme lief. Gebete auf den Lippen, die ebenso in den Wind hätten gesprochen werden können.

Doch Gebete allein waren nicht genug an diesem Abend, hätten sie mit gutem Gewissen in einen nutzlosen Tod geführt. Dem Herren zu dienen war mehr als das.
Etwas, das er während seiner ersten Stunden im Tempel für das höchste Gut gehalten, dann beinahe wieder vergessen hatte, unter all den Lehren und Erzählungen eines gütigen Gottes, der den Menschen die Möglichkeit schenkte, über sich selbst hinaus zu wachsen.

Erniedrigung und Schmerz waren starke Emotionen. Aus starken Emotionen wuchs die Wut. Dann der Zorn. Dann der Hass. Hass auf jene, die ihn erniedrigten und an seinem Willen zweifelten. Auf jene, die ihm Schmerz zufügten, um sich an seiner Pein zu weiden. An jenen, die sich für fähiger, mächtiger, stärker hielten, nur weil sie das rituelle Messer führen durften.

Inmitten des Beckens, in dem sie beide nun beinahe gestorben waren, hatte er sich mit letzter Kraft erhoben, das Fleisch ausgezehrt und schwach. Allein der Wille ungebrochen.

Der Wille, nicht grundlos, nicht nutzlos zu vergehen, das Leben ausgepustet wie eine Kerze im Wind. Nicht für den Wohlgefallen einer kleinen Seele, nicht zur Freude einer rachsüchtigen Gestalt.
Irgendwann vielleicht. Aber nicht heute, nicht hier. Und wenn, dann allein für Ihn.

Und erst als der Mut der Verzweiflung, geboren aus der Gewissheit, die letzten Atemzüge zu tun, ihn diese Worte sprechen, den Hass in die Welt schreien ließen, da war die Lektion gefallen.
Der Herr suchte keine Lakaien, er suchte Diener, stark im Fleische wie auch im Willen.

Und die Gunst des Herren brannte in seinen Armen, ergoß sich ins Fleisch, wie geschmolzener STahl sich in eine Form ergießen mochte.
Stärke, Ausdauer, Macht, Wille, erneuert, in Form geschlagen und gehärtet.

Aus dem Becken erhob sich eine Gestalt, nackt und doch in Blut gefasst. Kein Phönix aus der Asche, ein Wesen geboren aus Schmerz und Hass. Geboren aus Schmerz, gesegnet in Blut, gekleidet in neue Gewänder. Die Zeit der Schonung war vorbei.
Was blieb war die Gewissheit, im Namen des Herren kein Irren zu kennen. Unaufhaltbar, unvermeidbar, unbezwingbar.

Wie es dem Herren gefallen mochte.




Zuletzt bearbeitet von Cailen Vindheim am 21 Aug 2020 23:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 11 Okt 2020 14:32    Titel:
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Wochen und Monde waren nun ins Land gezogen und die hässliche Wunde, die so euphemistisch Riss genannt, oben am Himmelszelt zu sehen war, war noch immer noch nicht geschlossen.

Wer wusste schon zu sagen, welchen Schaden sie, und ihre Ausläufer, bislang angerichtet hatte. Wieviele Lebensfunken ausgelöscht und wieviel Wissen unwiederbringlich hinfort getragen. Ja fürwahr, wer wusste es zu sagen, denn jene, die den Schergen dieser Anomalie zu nahe kamen, wussten nichts mehr zu sagen. Am Ende nicht einmal mehr ihre Namen.

Im Stillen mochte der Verstand einem Streiche spielen, mochte der Riss zu einem garstogen Maul werden, gefüllt mit gierigen, reißenden Zähnen. Mochte der Boden unter den Füßen erzittern, ein fernes Knirschen sich durchs Erdreich wühlenden Kristalles, bis mit einem hellen Knacken die Erde zu beben und die Bauten der Sterblichen zu Fallen begannen.

Und mit der Frage, wie die Schöpfung gerettet werden mochte von einem Ding, das älter war als die Götter selbst, mit der verzehrenden Erschöpfung, die schlaflose Nächte und ungelöste Ängste und Sorgen mit sich brachten, kamen auch die Träume.


Ich erhebe mich, aus meinem Schlaf gerissen, die Glieder ächzend und schwer, umgeben von Licht, das im ersten Moment meine müden Augen blendet. Wo ich bin, kann ich nicht sagen, nur, was ich bin. Meine Robe rot wie Blut, das gewohnte Gewicht meines Streitkolbens und meines Schildes in den Händen. Formen und Konturen, die in einander verschlungen sich regen, mit einander ringen, doch wird der Blick nicht scharf, sie sind zu weit entfernt, als dass Details eine Rolle spielen würden.

Ich bin ich, ich weiß was ich bin, ich kenne meinen Auftrag und ich weiß, dass ich nicht versagen darf. Der Harnisch zwingt meine Schultern zu Boden, doch bleibt mein Rücken gerade, meine Beine gestreckt, mein Haupt erhoben.

Meine Nase kitzelt, feiner Staub wird in sie gesogen, ein jedes Mal wenn ich tief Atem schöpfe. Es ist der Geruch von Erde, Schmutz und anderen Dingen, die zu oft getreten, geschunden und in den Boden gemahlen wurden, bis der Boden selbst zu Staub geworden ist. Bitter, brennend, unangenehm, durchsetzt von den Gerüchen jener Dinge, die einmal etwas anderes waren. Blut. Schweiß. Angst. Und was darauf folgt.

Wogegen ich kämpfe, das weiß ich nicht. Das Licht blendet mich noch immer und in den Augenwinkeln tanzen die Schatten. Strecken ihre Klauen nach mir, hämmern gegen meinen Schild, kratzen an meinem Harnisch, zerren an meinem Haar.

Mein Hammer findet sie, trifft sie, durchdringt sie, zerteilt die Schatten, nur um jene im nächsten Moment sich wieder zu neuen Formen zusammen finden zu sehen. Es ist sinnlos, zwecklos. Der Arm brennt vor Anstrengung und doch ist kein Meter Boden gemacht, kein Feind bezwungen, der Schatten nicht vertrieben.

Am Himmel steht das große Maul, so euphemistisch Riss genannt, die Fänge in unsere Existenz geschlagen, unwillig noch einmal los zu lassen. Und aus jenem Rachen folgen die Schergen jener Finsternis, die ungezählt und unbezwungen unser Leben nehmen.

Das Licht lässt nach, und dennoch kann ich nicht mehr sehen, als zuvor. Es wird nicht einfach dunkler, nein, denn das Licht schwindet nicht. Es wird aufgesogen, aufgezehrt, so wie die Kraft in meinen Armen aufgesogen und verzehrt wird.

Ich werde langsamer, der Blick nicht klarer.

Aber ich weiß, wer ich bin, was ich bin, wofür ich ....

Die Schatten werden länger, und so werden es ihre Fänge, die sich in mein Fleisch graben, um Eiseskälte zu hinterlassen. Die Schemen, rings um mich herum, schwinden, werden ins große Maul gesogen, um den unersättlichen Hunter einer Existenz zu nähren, die älter als die Zeit, niemals hätte bestehen sollen.

Der Tag scheint verloren, die Schlacht beinahe geschlagen, dennoch darf ich nicht wanken.

Ich weiß, wer ich bin, was ich ....

Das Rot liegt in Fetzen an meinem Körper und es fällt mir schwer, mich zu bewegen. Der Kolben ist aus meiner Hand geglitten, der Schild gesprungen. Dunkelheit umgibt mich, so schwer und zäh wie Teer. Ich kann nicht atmen, ich kann mich nicht bewegen. Der Boden regt sich unter meinen Füßen. Knacken, Bersten und Brechen. Kristall, so rot wie meine Robe es einst war, sprießt wie es die Blumen im Frühjahr tun, wenn die erste Wärme den Boden taut.

Das Maul ruft nach mir, fordert auch meine Existenz, die Schatten gehorchen, tragen mich hinfort. Dennoch, ich werde nicht aufgeben.

Ich weiß, wer ich ......

Das letzte Licht ist aufgesogen, der Vorhang muß fallen, das Maul ist allumfassend, gewaltig und noch immer nicht satt.

Und ich weiß, wer ich ...

Ich weiß ...


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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 12 März 2024 15:07    Titel:
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Jahre später. Leben später. Welten später.

Hätte er nun versuchen wollen, all die Dinge in Worte zu fassen, die in jenen Tagen, Wochen und Monden geschehen waren, seit er das Eiland zum ersten Male betreten hatte, er würde wohl gnadenlos scheitern müssen. Oder damit beginnen, seine Memoiren zu verfassen.

Und dafür war er eindeutig noch zu jung.

Allerdings war Jugend nun wohl ein Attribut geworden, das ihm niemand mehr zuschreiben würde. Keines, das er sich selbst noch zugestehen würde. Keines, an dem festzuhalten er sich die Mühe machen würde. Die Macht der Erfahrungen, die Insel und Mann geprägt hatten, hatten wahrlich ihre Spuren hinterlassen. Erlebnisse für ein ganzes Leben, die prägten. Und dabei war es gerade der Anfang aller Dinge. Noch so viel zu sehen, zu erleben, zu planen. Zu tun.

Dabei kam es ab und an vor, dass es auch ganz profane Dinge betraf, die getan und bedacht werden mussten. Der Umzug nach Rahal, um ein Beispiel zu finden, das an Alltäglichkeit und schierer Nebensächlichkeit kaum zu überbieten war. Und dennoch stand er nun hier, in seinen einfachsten Kleidern angetan, in einer leeren Halle und bedachte, wie man sie mit Leben, Licht und Wärme füllen könnte.
Leben, Licht und Wärme. Worte, die ihm auf der Zunge brannten, schmeckten sie inzwischen doch irgendwie auch etwas falsch. Irgendwie nach den Predigten aus dem Osten. Nach Dingen, die die Götzendiener der Adlerin in ihren wöchentlichen Predigten fallen ließen, um das Volk von der nahenden Dunkelheit abzulenken. Letztlich strebte wohl jeder Mensch danach, selbst die treusten Diener des Herren, nicht nachts allein im Dunkeln zu frieren.

Ein Jammer.

So oder so war er nun aber mit den Nöten und Zwängen eines umziehenden Haushaltes befasst. Eine Ablenkung von anderen Pflichten, die im Zuge der letzten Wochen aber nicht vollends unwillkommen war. Das alte Haus, mochte es doch einmal bewohnt worden sein, war nun schon eine Weile leer gestanden. Die Spinnenweben darin waren dicht geworden. Der Staub reichhaltig. Die Schatten lang. Sehr sehr lang und wurden immer länger, nun da ein neuer Herr das Heim betreten hatte. Angenehm. Seinetwegen hätte es wohl so auch bleiben können, aber der gute Geist des Hauses hätte dafür wohl eher scharfe Worte übrig gehabt.

Der gute Geist, wohl wahr. Nicht viele Wegbegleiter hatten die Zeit überdauert. Der eine, der sicherlich am besten verstanden hätte, wie Perspektiven, Wünsche und Ideen sich wandeln konnten, war nicht mehr da. Manch andere, vereinzelt, noch geblieben. Der gute Geist, indes, hatte ihn noch nicht verlassen. Ruhig, still, unaufdringlich. Mit der Empathie gesegnet, wohl jeden Herren wieder zu erden, wenn es notwendig war. Und mit der Wärme und Weisheit, den rechten Moment dafür zu finden. Und, ohne es zu wissen vielleicht, einer der wenigen guten Gründe dafür, dann und wann einfach nur ein Mensch zu sein, fern aller Pflichten, aller Zwänge und aller Ränge. Irgendwann würde er ihr das wohl einmal sagen müssen.

Und dann wäre da noch die jüngste Addition zu seinem Haushalt, die vor nicht allzu langer Zeit gänzlich unverhofft zur Tür herein geweht worden war, nur um nun scheinbar doch zu bleiben. Irgendwie. Auf die eine oder andere Weise. Welche Weise, das war noch nicht vollends klar und stets im Flux. Vielleicht war die passende Rolle einfach noch nicht gefunden und dennoch, müsste er sie beschreiben, er hätte schon eine im Sinn gehabt. Grüne Augen, denen der Schalk im Nacken saß und eine stille Provokation, dem verschmitzten Lächeln gebleckter Zähne zu folgen. Dieser Illusion aus wirbelndem, dunklen Fell und heller Seide, die schon fort war, ehe man sich ihr zugewandt hatte. Und nichts hinterließ als die Gewissheit, dass sich gerade jemand zum Stall hinein und wieder hinaus gestohlen hatte, um mehr als nur die Hühner mit sich zu tragen. Und doch auch mehr als das, eine Maske, hinter welcher sich mehr als nur diese eine Gesicht verborgen hielt. Nicht ein jedes davon von Stärke und Selbstsicherheit geprägt, sondern auch von schlichter Jugend, Unwissen und Verletzlichkeit. Ein Fuchs vielleicht, der Mutter schon längst entwachsen und doch noch nicht gänzlich der geschickte Jäger, der er gerne wäre. Einer, der sich den vermutlich unwahrscheinlichsten Haushalt ausgesucht hatte, ginge es nur darum, die Hühner mitgehen zu lassen.

Mit diesen Überlegungen war seit dem kein Tag mehr lang geworden. Die Schatten, welche in eigenem Leben verstrickt die Wände entlang krochen, waren indes schon wieder länger und würden bald ihren Tribut einfordern, das Flüstern in der Dunkelheit eine stete Erinnerung an Zwänge und Notwendigkeiten, die keinen Aufschub zuließen.

Dennoch, in der Dunkelheit war vieles möglich, das im Licht des Tages nicht bestehen konnte. So manches eigenwillige Gewächs. Gedanken. Worte. Die Nacht und ihre Schatten deckten sie alle zu. Vertraulich und verlässlich.

Nur ihn daran hindern, viel zu lange über Äpfel nachzusinnen, das konnten sie gerade wohl nicht.


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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 27 März 2024 14:58    Titel:
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Die letzten Tage waren ereignisreich gewesen und hatten den Trott des Alltages, gewohnt und sittsam, an der Hand genommen und in den Garten gezerrt, um im grünen, satten Gras des anbrechenden Frühlings umher zu springen und allerhand anderen Schabernack zu treiben.
Zumindest hätte es so zu wirken vermocht, wenn man es aus den Augen eines von Anstand und Form verwöhnten Templers betrachtete, der all die geschätzten und etablierten Regeln des Bekannten gerade den Bach hinunter schwimmen wähnte.

Zum einen wäre da der nunmehr erfolgte Umzug gewesen, weg aus dem manchesmal doch ein wenig verschlafenen Düstersee, hin in die Heilige Stadt selbst. Die Planungen abgeschlossen, sodass ein leerstehendes, hohles Gemäuer sich nunmehr, nach und nach, mit Inventar und Leben füllte.

Und mit frischem Wind, der in Form eines neuen Mitgliedes des Hausstandes mit hereingeweht worden war, gänzlich unverhofft und unerwartet. Möglicherweise eine bewusste Entscheidung, welche von der heimlichen, wahren Herrin des heimatlichen Herdfeuers getroffen worden war, indes der offizielle Herr und Meister nunmehr mit den Konsequenzen dieser Tat konfrontiert war.

Und die waren nicht von der Hand zu weisen.

Ohnehin hatten die Bewohner Alatariens die eigenartige, und ihm vollkommen unerklärliche Eigenart, gerade ihn in Fragen von Eheführung und Beziehungen um Rat anzusuchen. Als wenn sein Gebaren, garstig und entfremdet, wie es dann und wann wirken mochte, in irgendeiner Form Vertrauen in verfeinertes Sozialverhalten wecken könnte. Das Gegenteil war gewiss der Fall und, in manchen Kreisen, waren die Blüten seiner ganz persönlichen Erfahrungen im Umgang mit dem zarten Geschlecht und den ebenso zarten Gefühlen, die jene gerne weckten, ja durchaus bekannt.

Dennoch hatte sich die junge Schneiderin, nunmehr Tempelwächterin, dazu aufgerafft, ihm ihr Leid anzutragen. Die Dramatik eines jungen Lebens, die in einigen gemeinsamen Monden mit ihrem ganz persönlichen Auserwählten gleich die große, die wahre Liebe des Lebens ersonnen hatte. Mit den offensichtlichen, zu erwarten gewesenen Folgen, dann wenn Rausch und Taumel eben abebbten und das Leben doch wieder an die Tür klopfte. Mit all seinen Realitäten, Nöten, Ablenkungen. Alternativen.

Wie gewohnt hatte er versucht, der Maid einen Ausweg aufzuzeigen, welcher dem Herren wohlgefälliger scheinen mochte, nur um mit den Ausbrüchen einer Harpyie konfrontiert zu werden, die gerade nicht so recht zu wissen schien, wer oder was sie eigentlich war, sein wollte oder wohin sie sich wenden sollte. Die Folgen aus Unverschämtheiten und Unbeherrschtheit waren Blut auf dem Boden und ein streifen exotischen Leders gewesen.

Und ein Vorwand, am nächsten Abend schon an die Tür des Tetrarchen zu klopfen, um die Künste des jüngsten Mitgliedes des Hausstandes in Anspruch zu nehmen. So hatte der frische Wind also gleich noch ein wenig Astwerk des vergangenen Winters mit zur Tür hereingeweht.

Und beide am Küchentisch Platz finden lassen, wo sie, im Herzen des sogenannten "Wolfsbaus", den Tetrarchen nun mit Tatsachen konfrontieren konnten, die ihm im ersten Moment deutlich zu persönlich, zu enervierend und in gewisser Weise auch zu intim waren.

Beide auf ihre Weise. Die eine weiterhin nicht Herrin ihrer Sinne, forsch, unverschämt und, mutmaßlich ohne es zu realisieren, nur noch kurz davor, den Tempel aus einer wiederum intimeren Perspektive kennen zu lernen, als jemandem lieb sein mochte, der Wert auf den eigenen Hals legte.

Die andere, indem sie in Worten und Taten Bedeutungen fand, die vielleicht nie gemeint gewesen waren. Und mit dem Talent der Jugend beseelt, andere dagegen vollkommen zu übersehen schien, wenn Bedeutung und Intention sich Form und Ausdruck bahnten.


"Aber abgesehen davon war ich durch und durch loyal und habe auch nicht vor das... kleine... schmutzige... Geheimnis... in die Welt zu tragen... das ich... verkörpere."

Das kleine, schmutzige Geheimnis, das sie in sich zu finden wähnte, und das in die Welt zu tragen er ihr scheinbar untersagt hatte. Vielleicht nicht ahnend, dass bislang schlicht niemand danach gefragt hatte. Oder überhaupt die Antwort definiert, welche die Frage nach jenem Geheimnis denn eigentlich offenbaren konnte.

Unwillig hatte er an diesem Abend die Gebetskette noch diverse Male durch seine Finger gleiten lassen, unzufrieden mit der Welt, die gerade deutlich zu unvorhersehbar und entsprechend zu unlenkbar geworden war, für seinen Geschmack. Unzufrieden auch mit der Andeutung von Betroffenheit, die diese Worte in ihm ausgelöst hatten, oder besser noch, diese dezente, leise ziehende Regung eines Gewissens, das sich nunmehr doch unverkennbar zu Wort zu melden gedachte.

Er hatte seine Geheimnisse, wahr. Aber stets aus Notwendigkeit. Und nicht vor der Welt allein, oft genug auch vor sich selbst. Ein Zwang, eine Konsequenz aus den Titeln und Verpflichtungen, die ein Leben im Reich, im Tempel, so mit sich brachten.

Nicht jeder hatte das Recht, offen mit sich selbst im Reinen, durch die Gassen der Stadt zu hausieren, um jeden teilhaben zu lassen. Und dennoch wurde ihm dies gerade als Makel, als böswilliger Vorsatz ausgelegt.

Worte waren gefallen, über die einen, wie die anderen Lippen gedrungen, die sich nicht einfach an einem Abend würden abtun lassen. Und sie alle waren zu klären, ein jedes auf die passende, notwendige Weise.
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 27 März 2024 22:25    Titel:
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Etwa 24 Stunden später.

Der schwache, rote Schein einer nieder gebrannten Glut, die kurz davor steht, ihren letzten, kleinen, unscheinbaren Tod zu sterben, verrät es. Es muss früher Morgen sein, die Nacht dabei, den ersten Sonnenstrahlen zu weichen und einen neuen Tag, neue Möglichkeiten, neue Gedanken zu offenbaren.

Der Quell menschlicher Wärme, Nähe, der sich nach wievor neben ihr in diesem Bett, ihrem Bett befindet, verrät es nicht minder. Er ist, noch immer, hier. Nicht gegangen, nach vollbrachtem Werk einfach verschwunden. Noch ist er da. Den Arm Besitz ergreifend, oder vielleicht auch behütend, tröstlich?, um den jungen Frauenleib geschlungen, je nachdem, wie sie es interpretieren möchte.

Sein Werk indes ist tatsächlich vollbracht. Er war gründlich, sorgfältig, behutsam, wie es dem Leib einer Maid eben zusteht. Ohne mehr zu fordern als dass auch sie, gleich wie die Glut im Kamin, zum Morgen hin einen kleinen, unscheinbaren Tode sterben muss.

Dann ist er geblieben. Ohne viele Worte zu verlieren. Vielleicht nur, um sie in ihrer eigenen Gedankenfindung zu stützen. Oder den Gedanken zu transportieren, dass sie kein Spielzeug ist, dass man nach dem Spiel achtlos in die Ecke sinken lässt.

Er ist also geblieben. Sicher nicht gänzlich uneigennützig. Es ist früher Morgen und er ist wach. Was geschieht, wird ihr Geheimnis bleiben. Flüsternder Stoff, knisternde Berührungen, ein fester Griff. Eine Absicht. Forsch. Aber nicht grob. Menschliche Wärme. Hitze. Nähe. Ein zweiter, kleiner Tod, den sie an diesem Morgen vielleicht noch sterben soll, seine Hand an ihren Lippen. Nicht um zu halten, nur um die Diskretion, die Intimität des Momentes nicht mit frivolen Lauten zu mindern.

Erst dann, wenn auch dieses Tageswerk getan ist, die Sicherheit errungen, dass ihr Tag ein gelöster, ein entspannter sein kann, wird die Gestalt neben ihr sich erheben, das Bett verlassen, wie ein Traum, der dem Kitzeln der ersten Sonnenstrahlen geschuldet, ihrem Schlaf entfliehen muss.

Keine Flucht, eine Wiederkehr ist scheinbar sicher. Vor der Tür liegen noch die Handschuhe ... schon wieder.
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Cailen Vindheim





 Beitrag Verfasst am: 08 Apr 2024 23:54    Titel:
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Es war nun leise geworden, auf den Straßen, in den Gassen, aber auch in diesem Anwesen, jüngst erst bezogen und daher noch eher ungewohnt in seinen Marotten. Das Säuseln des Windes in den Fluren, das Knarren im Gebälk und das Ächzen der Dielen noch nicht in Fleisch und Blut über gegangen.

Dafür hatten sich andere Routinen eingeschlichen, still und heimlich eingespielt, und waren bereits ein Teil der Identität dieses Hauses geworden. Dann, wenn die Schatten lang wurden, die Kerzen niederbrannten und es leise geworden war, dann konnte man oftmals einen von ihnen durch das Haus schleichen sehen. Seltener hören, hatte sie doch eine recht beachtliche Befähigung darin entwickelt, sich mucksmäuschenstill über die Dielen zu bewegen. Beachtlich, ja.

Und so war es manches mal eben eine Überraschung, unerwartet und unverhofft. Und zunehmend etwas, das man im Hinterkopf behalten wollte, wenn schon nicht offen darauf harren, dass es wieder geschehen würde. Und manchmal auch etwas, das man selbst herbeiführte.

Nur dass der Schatten an diesem Abend nicht die Gänge durchschlich, um sich unverhofft irgendwo im Hintergrund mit einer spitzfindigen Bemerkung zu erkennen zu geben.

Heute war der Schatten nicht hier. Und das Haus damit ungleich leerer. Auch eine Tatsache, die man sich wohl erst eingestehen musste. Die Anwesenheit des Schattens war erst geduldet, dann willkommen. Und jetzt irgendwo gewünscht. Vermisst. Aber heute würde er nicht kommen. Und diese Erkenntnis wog schwerer, als sie sollte.

Das letzte Zusammentreffen, wie gewohnt weder vorherzusehen, noch zu planen, war ihnen beiden wohl entglitten. Hatten sie an einander vorbei kommuniziert. Waren Dinge nicht ausgedrückt, nicht gesagt worden. Oder falsch verstanden und nicht angemessen beachtet. Ein Faktor Ungewissheit. Unsicherheit. Etwas, das gehasst wurde. Verachtet. Man wollte nicht unsicher sein, nicht wissen, was zu tun sei. Sich nicht die Frage stellen, ob man einen Fehler getan hatte. Man machte in diesen Dingen eigentlich keine Fehler. Man ging voran und entschied, was wahr und richtig war.

Nur nicht in dieser Frage. Hier war irgendetwas dazwischengekommen, wodurch man sich nicht der gewohnten Selbstsicherheit erfreuen durfte. Etwas, das zu benennen verdammt schwerfiel und das man im Grunde lieber nicht anerkennen würde.

Gewissheit ging stets einher mit einer gewissen Gleichgültigkeit. Man war sicher, die anderen würden schon folgen. So wie immer. Was sie dachten, fühlten, taten, eigentlich nicht so sonderlich bedeutsam, solange das Ergebnis passte. Nur dass es das hier geworden war. Sich eingeschlichen hatte, bis man viel zu viele Gedanken daran verschwendete, was der Schatten denken mochte. Fühlen. Und mehr als das.
Man war unzufrieden. Mit sich selbst. Und das nagte an der Entschlussfreudigkeit. Hinzu kamen die Dinge, die nicht ausgesprochen, nicht geklärt worden waren. Die in der Hitze des Momentes vielleicht nicht so bedeutsam waren, aber letztlich doch den einen, den bedeutenden Unterschied machten.

War der Schatten eben doch nur ein Schatten? Und Schatten folgten stets. Es blieb ihnen gar nichts anderes übrig. Immerhin konnten sie ja nur da bestehen, wo man vorweg ging, um sie zu werfen.

Aber der Schatten hatte ein Gesicht. Einen Namen. Eine Vergangenheit. Wünsche. Ängste. Sorgen. Willen. Und eine Identität. Und damit eine Unzahl an Facetten, die zu durchschauen, zu begreifen, man nicht einfach mit einem Handstreich übergehen konnte. Nicht, wenn man sich darum bemühte.

Man war unzufrieden. Sehr sehr unzufrieden. Der Schatten war kein Schatten geblieben. Und auch kein Spielzeug. Hatte einen Namen, auch einen Platz. Aber noch hatte man ihm keine Identität zugesprochen. Noch wusste man nicht einmal, ob man das sollte. Und wenn ja, welche.

Der Schatten indes hatte vorgezogen, im gleißenden Licht nicht zu verenden. Nachvollziehbar. Und man selbst hatte vorgezogen, nicht jede Marotte des Schattens einfach anzunehmen. Das war man sich schuldig.

Was blieb, war die Erkenntnis: der Schatten war nicht hier. Und das nagte deutlich mehr, als man bereit war, sich einzugestehen....


Irgendwo stand einmal ein Spiegel. Ein schöner Spiegel. Von fähiger Hand vermutlich mit Liebe und Hingabe erschaffen, zusammengesetzt und poliert. Eine Fläche ohne Makel, bereit, das Antlitz der Welt zu sehen und in sich zu aufzunehmen, um einen Teil davon wieder zu reflektieren.

Aber alle Dinge, die schön und neu waren, weckten unweigerlich Begehrlichkeiten in den Herzen der Menschen. Ein Spiegel war nicht nur schön anzusehen, er war auch höchst praktisch. Und dazu gemacht, genutzt zu werden. Sich darin zu reflektieren und betrachten, bis die Ecken stumpf, der Rahmen abgewetzt, die Oberfläche zerkratzt waren.

Und irgendwann, unweigerlich, musste jeder Spiegel brechen. Alle Spiegel brachen. Manche früher, andere später. Wurden entsorgt, wenn sie ihren Dienst getan hatten. Durch andere ersetzt. Neuere. Hübschere.

Für diesen Spiegel war die Zeit noch nicht gekommen, ersetzt zu werden. Die Ecken waren noch Ecken, der Rahmen nicht gesprungen. Die Oberfläche nicht zerkratzt, auch wenn sich bereits ein Riss darin geformt hatte. Noch war etwas Leben darin, etwas Zeit, ihn zu gebrauchen. Bis man ihn durch einen anderen ersetzte.

Der Riss indes war nicht zu beheben. Und nur eine Frage der Zeit, bis er vollends zerbrechen würde. Würde man die Zeit gut nutzen? Würde man sich an dem Spiegel erfreuen? Oder würde man das Glas zerschlagen, die glatte, hübsche Oberfläche brechen, um aus dem Scherben viele neue Spiegel zu formen?

Irgendwo stand einmal ein Männlein. In seinen Händen lagen Scherben, scharf und kantig und verletzend. Das Männlein aber sah in diese Scherben und siehe da, es waren noch immer Spiegel. Und siehe da, in allen davon sah es sich selbst. Denn ein Spiegel kann gebrochen, verändert und verformt werden. Aber niemals ganz zerstört.
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