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Wie Herbstblätter tanzen bevor der Wind sie davon trägt
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Maeve Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 28 Feb 2023 23:58    Titel: Wie Herbstblätter tanzen bevor der Wind sie davon trägt
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Wenigstens hatte das vergangene Jahr schön begonnen.
Schnell war jede Scheu vor den vielen neuen Gesichtern verflogen und solange sie in Gesellschaft war,
verschwand sogar die Trauer um ihre leiblichen Eltern für längere Zeit.
So viel hatte sie in den Monden nach ihrer Ankunft erlebt, hatte von den Geistern gelernt,
dem Trygjarl die Nase zerdeppert und war Zeugin davon gewesen,
wie die Ahnen ihren Olodah prüften. Sie hatte zahlreiche Freundschaften geschlossen, vertilgte alleine sicher
die halbe Frühernte an Honig und ganze Berge von Blüten und Tannenzapfen auf eine glückliche Braut befördert.
Die Clanner machten es ihr einfach, sich rasch als fester Bestandteil dieser riesigen, herzlichen Familie zu fühlen.

Leider musste sie auch hier mit Abschieden zurecht kommen, wobei keiner so schwer wiegen würde,
wie der von ihrer Mutter.

Maeve hatte gerade begonnen in Begleitung von Hlif und Alev, sich im Wald südlich der Siedlung
sicherer zu fühlen und machte ihn gern mit ihren Systern zusammen unsicher.
Sie nahmen Rücksicht auf sie, wenn beim Spielen doch allzuschnell die Luft knapp wurde und so hatte sie
nicht einmal mehr das Bedürfnis ihre Schwäche zu verbergen.

Doch mit dem Hochsommer kam der Husten. Anfänglich hielten die Heiler des Stammes es für eine Reaktion
auf gewisse Blüten, doch auch als sie die offenen Wiesen und den Wald auf den gut gemeinten Rat hin mied,
wollte der Atem immer seltener für Spielen oder andere Aktivitäten reichen.

Zum Spätsommer hin gab es dann mehr und mehr Tage, an welchen sie die Hütte oder sogar das Felllager
kaum mehr verließ. Der ständige Husten und das ringen um Luft gegen den zähen Schleim in ihren Lungen,
machte sie sehr müde.

Liebevoll und ohne ihr das Gefühl zu geben, sie wäre ein schlechter, ein zu schwacher Welpe, sorgten sich die Weyber
und Kerle um das blasse und auch zunehmend schmalere Mädchen. Es war ihr selbst wohl vor den meisten anderen klar,
dass die Krankheit, welche schon ihre Mutter so jung zu den Ahnen sandte, auch an ihrem Leib zehrte
und trotz aller Kräutertinkturen und kurzfristig lindernden Räucherungen die sie nun ständig begleiteten,
begann mit dem Ende des Sommers, auch Maeves schleichender Abschied.

Als der Herbst mit den innig geliebten, bunten Blättern und der heißen Metmilch nahte, erfüllte man ihr den Herzenswunsch,
noch einmal im Wald dabei zuzusehen zu dürfen, wie die Dame im Wind, das Laub zum tanzen brachte.
Man trug sie, denn ihre Beine wollten sie bereits seit Tagen nicht mehr tragen.

Im Licht der Abendsonne, die einen friedlichen rotgoldenen Schleier über den Wald um sie herum legte,
in fürsorgliche Arme gekuschelt, folgten ihre Augen dem Schauspiel der lustigen Wirbel, welche die vielfältig gefärbten
Blätter von den Bäumen stahlen, um dort Platz zu schaffen für neues Leben das im Frühjahr sprießen wollte.

Umgeben von dieser Idylle hörte Maeve eine Stimme, die der Welpe sehr vermisst hatte...
das Flüstern klang vertraut und versprach eine letzte Reise.

Leicht und unbeschwert wie das Laub, folgte ihr erschöpfter Geist diesem Ruf nur zu gern und trug sie so unbemerkt
wie sich ihre Augen ein letztes Mal schlossen, auf dem Rauschen der Dame hinüber zu ihrer Mah,
die ihren Welpen im Kreise der Ahnen willkommen hieß.

Stuffa lag noch fest in ihren Armen als der letzte Hauch über ihre Lippen ging und dort ein von Frieden und Geborgenheit
gemaltes Lächeln hinterließ.


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*OOC: Danke für die schöne, wenn auch kurze Zeit als Welpe. Ich möchte, dass sich niemand dazu verpflichtet fühlt Trauerrp
auszuspielen, weshalb ich entschieden habe, Maeves Tod in den vergangenen Herbst zu datieren. Ich bereue keine Minute
unseres RP's und wenn die Dame es will, wird irgendwann ein neues Blatt am Stammbaum der Thyren sprießen.*
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